Donnerstag, 7. August 2014

(2) Kritische Betrachtungen von Buch-Mormon-Texten

Das Bundesvolk

Das Buch Mormon kann nur unter dem Aspekt verstanden werden, dass  Israel - alle die je zu den 12 Stämmen gehörten - am Sinai einen Bund mit Gott einging und dass dieses Bündnis, wegen seiner Brisanz, nie außer acht gelassen werden sollte.
Wir wissen, dass die Juden nur die Mitglieder eines Stammes sind. Die anderen elf spielten ebenfalls ihr Rollen, auch wenn wir - mit Ausnahme des Stammes Levi und Joseph - darüber nur wenig wissen.
 
Der Bündnistext, reduziert auf seinen Kern, lautet:     ihr Israeliten seid etwas Besonderes.
Jüdische Intellektuelle bestreiten, dass sie genetisch eine Sonderstellung einnehmen. Das mag ja sein.
Tatsache ist allerdings, dass bis 2014 von den 848 Nobelpreisträgern 128 Juden (Israeliten) ausgezeichnet wurden, und zwar bei einem Weltbevölkerungsanteil von 0.2 %.  Dies verhält sich wie 1: 89.
Das Signifikanzniveau ist zu hoch um die daraus resultierenden Problemfragen einfach vom Tisch zu fegen. Weltweit gibt es zudem kein Volk, das wegen angeblicher "Minderwertigkeit" Vergleichbares wie den  Holokaust erleben musste.
Bei den Nazis wie H. Himmler handelte es sich bei den Juden sogar nur um "Untermenschen". 
Nie gab es ein Volk, das trotz  seiner prophezeiten Zerstreuung über den ganzen Erdball weitgehend homogen blieb.

Das "Bündnis" wurde etwa um 1330 v. Chr. geschlossen.  700 Jahre vor Lehis und Nephis Existenz. All das kann man ohne großes Bemühen glauben.
Verblüfft jedoch nehmen wir zur Kenntnis, dass damals, mit dem Eintritt Israels in die Geschichte künftige Zustände beschrieben wurden, deren Augenzeugen sogar wir wurden und zwar fast 3 300 Jahre später.
Kein anderes Volk solcher Begabung durchlebte die vorausgesagten Extreme - und überlebte!

Mit diesen Torazitaten kann der Bündnistext auf den kleinstdenkbaren Nenner zusammengefasst werden:

"Wenn du deines Gottes Gebote hältst... so wird dich der Herr dein Gott zum höchsten über alle Völker machen... der Herr wird dich zum Kopf machen und nicht zum Schwanz"...

"Wenn du aber nicht gehorchen wirst der Stimme des Herrn...wirst du zum Entsetzen, ...zum Spott werden unter allen Völkern ... (Vers 37)  der Herr wird dich zerstreuen unter alle Völker von einem Ende der Erde zum anderen (Vers 64 ) Nacht und Tag wirst du dich fürchten und deines Lebens nicht sicher sein..." (1)

Die buchstäbliche Erfüllung beider Optionen müssen jedem aufmerksamen Beobachter ins Auge fallen.
Der Hinweis auf das "Zerstreutwerden unter alle Völker"  ist von Gewicht.
Nach altjüdischem Glauben bezog dieser  Vertrag jeden Juden (d.h. Israeliten) ein, der je geboren würde.
In einem Midrasch, der zugleich die "mormonische" Lehre vom vorirdischen Dasein des Menschen bestätigt, heißt es:

"Alle Seelen, die je und je in einen jüdischen Körper eingehen werden, haben am Sinai gestanden und sind dort in einen ewigen Verbund mit Gott eingetreten." (2)


Es scheint, dass hiermit eine Problemlösung vorliegt, auch wenn sie jedem Atheisten natürlich widerstrebt, von ihm jedoch nicht widerlegt werden kann:

In der Präexistenz könnten die "Seelen" der späteren Israeliten zu den bedeutendsten gehört haben.

"Origenes (185-254) Lehre besagt, dass alle Lebensumstände in die wir hineingeboren werden, die Auswirkungen unseres Verhaltens vor diesem irdischen Lebens sind..." (3)


Die meisten der im ersten Teil des Buches Mormon handelnden Personen waren nach ihrem Selbstzeugnis Israeliten. Viele, wenn nicht alle, aus der Nephigruppe gehörten dem berühmten Josephstamm an dem Großes verheißen wurde, nämlich, dass er sich weithin ausdehnen soll.
(Welchem Stamm oder Trieb die mit Lehi und Nephi auswandernde Familie Ismael angehörte ist nicht bekannt. Waren es  Ismaeliten, wie der Name vermuten läßt? Waren es edle Kinder Ismaels, Araber, die sich mit der Nephifamilie mischten?)

Rund 400 Jahre vor dem Sinaibund, sprach Erzvater Jakob (Israel) einen bedeutenden Segen aus, während er seinem Lieblingssohn Joseph - dem Retter seiner Großfamilie - die Hände auf Haupt legte, wobei er inspiriert wurde zu sagen:

"Joseph wird wachsen, er wird wachsen 
wie ein Baum an der Quelle, dass die Zweige emporsteigen über die Mauer. Und wiewohl ihn die Schützen erzürnen und gegen ihn kämpfen und ihn verfolgen, so bleibt doch sein Bogen fest, und seine Arme und Hände stark durch die Hände des Mächtigen in Jakob, durch ihn den den Hirten und Fels Israels. Von deines Vaters Gott werde dir geholfen, und von dem Allmächtigen seiest du gesegnet mit Segen, oben vom Himmel herab, mit Segen von der Flut, die drunten liegt, mit Segen der Brüste und des Mutterleibes. Die Segnungen deines Vaters waren stärker als die Segnungen der ewigen Berge, die köstlichen Güter der ewigen Hügel. Mögen sie kommen auf das Haupt Josephs und auf den Scheitel des Geweihten unter seinen Brüdern."  (4)
Indem eine Famile des Josephstammes den Ozean überquerte und in Teilen Süd- und Mittelamerikas siedelte, wuchs der Stamm über die Mauer hinaus.

Diese Auswanderergruppe lebte in der Tradition des Volkes Israel. Sie zelebrierten Opfer und Brandopfer gemäß der Tora. (5) Jesajas Schriften  waren ihnen sehr vertraut.
Wie in Israel üblich schrieben sie ihre Geschichte nieder. 
Ob das Buch Mormon ein echter Bericht ist, kann nur jeder für sich selbst herausfinden. Anhaltspunkte für seine Authentizität gibt es reichlich. 
Das Buch in Bausch und Bogen abzulehnen ist zwar üblich, aber unwissenschaftlich.

Quellen:

1.) Dr. Kurt Wilhem, Oberrabbiner in Jerusalem 1933-1948
2.)  1. Nephi 5; 14
3.) Theologische Realenzyklopädie, 2000, Horst Robert Balz u.a.
4.) Genesis 49: 22-2
5.) 1. Nephi 7






Montag, 4. August 2014

(1) Kritische Betrachtung von Texten des Buches Mormon

Der dritte Vers des weltweit umstrittensten Buches lautet:

"Und ich (Nephi der Autor) weiß, daß der Bericht, den ich mache, wahr ist; und ich mache ihn mit meiner eigenen Hand; und ich mache ihn gemäß meiner Kenntnis..."

Dieser Vers ist die größte Lüge - die von Joseph Smith erdacht wurde - oder dieses Statement gehört zu den bedeutendsten, enorm hoffnungs-verbreitenden Sätzen die jemals geschrieben wurden.
Da gibt es nur ein Entweder-Oder. Eine dritte Möglichkeit ist ausgeschlossen.
Die christliche Welt lebt zwar relativ konfliktfrei mit der (verdrängten) Erkenntnis, dass eine Reihe ihrer Basiselemente Falsifikate sind, (wie der Anspruch auf apostolische Sukzession - "der echte Ring vermutlich ging verloren" -) aber in der Kirche Jesu Christi funktioniert das nicht, weil sie ihren Mitgliedern logisches Denken anerzog. Diese Eigenschaft, verbunden mit der von ihnen akzeptierten, eben ganz anders gearteten (toleranten, optimistischen, an Christi Prinzipien orientierten) Religion, macht sie stark.
Die Fähigkeit zur Selbstkritik ist geradezu das Markenzeichen der Mitglieder.
Unübersehbar steht da im Bewusstsein jedes tätigen Gliedes dieser sonderbaren Kirche die unbedingte Absicht und der Wille redlich aufzutreten und immer wahrhaftig zu sein.
Gegner bestätigen diese Behauptung gelegentlich, während sie zugleich mit erstaunlicher Inkonsequenz davon ausgehen, Mormonen wären allesamt "aufs Kreuz gelegte" (gelackmeierte), ein wenig dümmliche Gutwillige.
Unsere Kontrahenten müssen sich eines Tages jedoch zwei Fragen stellen lassen: 
Erstens, wie konnte und kann ein Großbetrüger soviele Ehrliche um sich sammeln und zusammenhalten?
Zweitens, was trug es Joseph Smith ein, seinen Teil zu leisten, das Buch Mormon hervorzubringen? 

 Joseph Smith nach der Totenmaske und gemäß Beschreibungen (1805-1844) 
                                            
Denn diese eine Tatsache steht wie ein ägyptischer Obelisk aus pharaonischen Zeiten: sein gesamtes Bemühen bescherte Joseph Smith persönlich nichts als Nachteile. Sogar seine Familie musste Verfolgung und Elend von unerhörter Härte und Dauer erdulden. Er selbst wurde wie ein eingekesselter Hase von wilden Hunden zu Tode gejagt  - und zwar angestiftet von überfrommen Predigern, die ähnlich wie die Mehrzahl der altjüdischen Pharisäer zu Christi Zeiten dachten, sie erweisen Gott damit einen Dienst, wenn sie einen angeblich falschen Zeugen zur Strecke bringen.
Menschen dieser Art schrecken vor nichts zurück!

Joseph wurde unentwegt belauert, auch überfallen und irgendwohin verschleppt, geteert und gefedert. 36 mal wurde er verhaftet und angeklagt, aber nie rechtmäßig verurteilt, - weil die Klagepunkte (bis auf den Letzten, den der Zertörung einer Druckerpresse) sich als unhaltbar erwiesen. Genüßlich ermordeten sie deshalb den 39-jährigen, 1844. 
    
Wie Ehefrau Emma sich fühlte, als sie wiederholt hörte, wie die Einbrecher sich im Finstern an ihrer Haustür zu schaffen machten, steht eben nicht auf einem anderen Blatt geschrieben.
Einige Täter sollten es Jahre später, während des Sezessionskrieges (1861-65), am eigenen Leib erfahren wie es ist, wenn Gesetzlose mit Brachialgewalt über sie herfallen.
Wen schützte das damals geltende Recht? 
Ist es zutreffend, dass  "Recht" fast immer das Recht des momentan Überlegenen war?
Die Überlegenen gestatteten sich zu jeder Zeit der Geschichte, zu jeder verfügbaren Waffe zu greifen. Ihr Arsenal ist schier unerschöpflich. Es reichte von einem leise geäußerten Verdacht, über massive Falschdarstellungen bis hin zu folgenreicher Hetze. 
Solche Propaganda machte Kriege.
Sie führte in diesem Fall letztlich dazu, dass die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage quer über den amerikanischen Kontinent getrieben und selbst in ihren Zufluchtsorten in den Rocky Mountains noch von einer regulären Armee attackiert wurden.
 
Wir "Mormonen" bekannten indessen lebenslänglich, dass Joseph Smith zu denen gehörte von denen Jesus geweissagt hatte: 

"Darum siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; und deren werdet ihr etliche töten!" Matth. 23:34

Indem wir die Erfüllungen als Bitternisse erfuhren, lernten wir zugleich zu verstehen, dass es Dinge gibt die Gott nicht ändern und nicht tun kann, weil er an sein Wort gebunden ist, unsere Entscheidungsfreiheit nicht anzutasten! 

"Wie oft habe ich euch sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken, aber ihr habt nicht gewollt."

Wenn wir uns ihm verweigern sind ihm die Hände gebunden. Da wirken Gesetze die erst recht für ihn, als den Gesetzgeber verbindlich sind. 

Origenes (185-254) der kirchenweit anerkannte unter den größten Theologen der Urkirche hat es wiederholt gesagt: 

Das "wenn-dann" Prinzip zieht sich endlos hin. Christus hat uns stets daran erinnert:

"Wenn du tust was ich von dir erwarte, dann will ich, Gott, dich belohnen!" Das ist auch der Kern des Jesuszitates Johannes 14: 21:

"Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist es der mich liebt, wer mich aber liebt der wird von meinem Vater geliebt werden und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren!"
Tust du es aber nicht, dann bestrafst du dich selbst.

Zehntausend Sätze wurden von angeblichen Christen protestantischer Richtung geschrieben um diese  Kausalität zu schmälern. 

Wie erfreulich, dass katholisches, jüdisches und "mormonisches" Denken hier übereingehen.
Da sind eine Reihe bedeutender Prophezeiungen im Buch Mormon, die diese "Wenn-Dann" Beziehung herausstellen. Darunter ist diese im 2. Nephi 29 von erheblicher Bedeutung:

Wenn ihr mein Bundesvolk hasst, dann wird es euch schaden! 
Der Text der Warnung traf vor allem uns Deutsche. Sie steht hier für andere immer noch gültige Mahnungen Gottes die gerne vernachlässigt werden, die jedoch in Zukunft noch mehr Bedeutung erhalten werden:
  
"... so spricht der Herr, Gott: O ihr Toren, sie werden eine Bibel haben; und sie wird von den Juden kommen, meinem Bundesvolk aus alter Zeit. Und wie danken sie den Juden für die Bibel, die sie von ihnen empfangen? Ja, was meinen die Andern? Gedenken sie der Beschwernisse und der Mühsal und der Schmerzen der Juden und wie eifrig sie mir gegenüber gewesen sind, um den Andern Errettung zu bringen?
 O ihr Andern, habt ihr der Juden gedacht, meines Bundesvolkes aus alter Zeit? Nein; sondern ihr habt sie verflucht und habt sie gehaßt und habt nicht danach getrachtet, sie zurückzugewinnen. Aber siehe, ich werde euch das alles auf euer eigenes Haupt zurückbringen; denn ich, der Herr, habe mein Volk nicht vergessen."

Abermillionen haben gleich mir 1945 die zerstörten deutschen Städte und Menschen in Masse gesehen. Kam der Fluch, den Deutschland über Gottes Bundesvolk brachte nicht buchstäblich auf unser Haupt zurück? 
Wäre es nicht gut, unentwegt daran zu denken, dass Gottes Kausalität allgegenwärtig ist, dass sie wirkt um uns zu Höherem zu erziehen und zu bilden?


Sonntag, 3. August 2014

Petrus und Joseph Smith contra Paulus und Luther

Es begann mit einem Zank zwischen Paulus und Petrus, weil Petrus wegen der noch nicht geklärten Frage ob Judenchristen mit Heidenchristen gemeinsam zu Tisch sitzen dürfen von Paulus öffentlich als Heuchler bezeichnet wurde.
Bald erwies sich, dass sie zudem den Begriff Gnade unterschiedlich verstanden. Sie befanden sich anscheinend oder scheinbar auf entgegen-gesetzten Seiten.
Petrus, Jakobus und Johannes, die selbst der Heidenapostel Paulus als "Säulen der Kirche", - also als Führerschaft, - anerkennen musste, widersprachen dem ehemaligen Saulus mehr oder weniger energisch.
Sie gestanden ihm ja zu, dass er - er persönlich, als Sonderfall - Ursache hatte von unverdienter Gnade zu reden, denn er hatte sich keineswegs verdienstlich verhalten, sondern er wurde durch das Eingreifen des Auferstandenen umgedreht. 
Er war wider Willen umgedreht worden. 
Diese Vision von Christus, deren Anhänger er wütend verfolgte war blankes Erbarmen Gottes gewesen.
Sein Erbe, wenn es nach Verdienst ginge wäre die Hölle gewesen.
Nichts als die Gnade Gottes - sola gratia -  hatte ihn davor bewahrt.
Diese Linie verließ Paulus nie. Da ließ er nicht mit sich handeln. Demütig anerkannte er, dass sein menschliches Bemühen, als er auf dem Weg nach Damaskus war um Christen zu drangsalieren sündhafte Vermessenheit gewesen war. Getreu dieser Erkenntnis schrieb er:


"Es liegt nun nicht an jemandes Willen und Laufen, sondern an Gottes Erbarmen." (1) 

Sollte daraus gefolgert werden, dass du ( der Nicht-Paulus) tun und lassen kannst, wie es dir gefällt? 
Mit deiner Erlösung (oder Erwählung) durch Gott habe das nichts zu tun?
Das jedoch wäre das Gegenteil dessen was Jesus gefordert und in Bezug auf die Scheidung von Böcken und Schafen vor dem Weltenrichter und in anderen Situationen offenbart hatte:
"Was ihr einem meiner Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan."
"Wuchert mit euren Talenten, ...ihr wisst, dass ich ein harter Herr bin... Tut was ich sage. Warum nennt ihr mich Herr, Herr und tut nicht was ich euch sage? Wer meine Gebote  (Gesetze) hat und hält sie, der ist es der mich liebt und ich werde ihn lieben..."

Paulus hielt dagegen: Weil alle Menschen Sünder sind können sie nur durch den Glauben errettet werden:
"... sie  werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist. (2) 
Meinte er wirklich, dass die "umsonst" erteilte Rechtfertigung Sündenvergebung ist, wie es die "Gemeinsame Erklärung zur Recht-fertigunglehre des Lutherischen Weltbundes  und der Katholischen Kirche nach Römer 3: 23-25 behauptet? Warum aber, falls Paulus wirklich so verstanden werden wollte, sagt er dann:


 "Irret euch nicht, was der Mensch sät, das wird er ernten!"? (3)

Bezeichnend ist nun, dass in der erwähnten "Gemeinsamen Erklärung" dieser Grundsatz von fundamentaler Bedeutung nicht vorkommt.

Paulus sagt es zwar wiederholt direkt und indirekt "der Mensch wird allein durch Gnade selig", doch könnte es sein, dass da ein Missverständnis vorliegt? 
Jakobus, des "Herren Bruder" konnte Paulus ständige Überbetonung einer durchaus wichtigen Lehre nicht mehr hören. Verärgert fragt er zurück: Soll daraus folgen, gute Taten wären zur Erlösung nicht nötig?


Jakobus schreit die Antwort: "NEIN!" , geradezu heraus:
 "Willst du aber erkennen, du eitler Mensch, daß der 
Glaube ohne Werke tot sei?" (4)


 Da Paulus trotz gewisser Kritik weiterhin die anscheinend oder scheinbar billige Gnade für jedermann predigte, sah sich der Präsident der Kirche, Petrus, schließlich genötigt einzugreifen um zu definieren was die Kirche unter dem Begriff Gnade verstehen soll:


"... wenn ihr um guter Taten willen leidet und es ertragt,  
das ist Gnade bei Gott.
Denn dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen; er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand;..." (5)

In Christi Fußtapfen gehen ist Gnade... 
Petrus wird sich sehr zusammen genommen haben, nicht aus der Haut zu fahren, weil Paulus verallgemeinert, was nicht verallgemeinert werden darf.  Denn wie der Trend des Judentum, war seines Herrn Lehre die des Tuns des Guten. Jahrelang begleitete er seinen Christus. Er hatte jedes Wort und seinen Geist in sich aufgesogen. Kaum jemand kannte, wie er, die ewig gültigen Prinzipien des Erlösers. Schließlich greift er zur Feder und schreibt entschieden und zugleich sehr um Versöhnung bemüht:


Seid überzeugt, dass die Geduld (griech. ypomoni) unseres Herrn 
eure Rettung ist. Das hat euch auch unser geliebter Bruder Paulus 
mit der ihm geschenkten Weisheit geschrieben; es steht in allen seinen Briefen, in denen er davon spricht. In ihnen ist manches schwer zu verstehen und die Unwissenden, die noch nicht gefestigt sind, verdrehen diese Stellen 
ebenso wie die 
übrigen Schriften zu ihrem eigenen Verderben.” (6)

Petrus kennt den Begriff Gnade sehr wohl und verwirft ihn hier! Petrus geht sehr weit. Er warnt davor Paulus Sonderfall auf die Allgemeinheit auszuweiten. Dieser Trugschluss führe unweigerlich ins Verderben. Wegweisend fand er für den  ersten Satz einen Begriff der die Erwartungshaltung Gottes einschließt: wir könnten mehr tun. Der Herr warte auf dieses unser Guttun mit schier unglaublicher Geduld.

Verwunderlich ist allerdings, dass aus den vorliegenden Briefen nicht deutlich wird, dass Paulus ja hätte denken dürfen er gehöre zu denen die bereits im vorirdischen Dasein, wie Jeremia, dazu bestimmt worden war, eine besondere Rolle in der Christengeschichte zu spielen und dass er deshalb die große Vision erlebte. Er hätte sich und uns viel Ärger ersparen können. Diese Idee schließt er nicht aus, aber sie klingt eben nur an:

                 "Paulus, ein Apostel Christi Jesu durch den Willen Gottes, an die Heiligen in Ephesus, die Gläubigen in Christus Jesus:
                 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
              Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus.
 
            Denn in ihm hat er uns erwählt, 
               ehe der Welt Grund gelegt war,           

dass  wir heilig und untadelig vor ihm sein
 sollten; in seiner Liebe
     hat er uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Lob seiner herrlichen Gnade, mit der er uns begnadet hat in dem Geliebten.
In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach  dem Reichtum seiner Gnade,..."  (7)


Paulus reduziert jedoch, anerkennt aber, dass er bereits im Mutterleib zur Sondermission berufen ist: (8)

Aus Paulus eigensinnige Übertreibung sind eine Menge Fehldeutungen entstanden, wie etwa Augustinus und Calvins Prädestinationslehren, sowie die erwähnte 1997 veröffentlichte "Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigunglehre des Lutherischen Weltbundes  und der Katholischen Kirche"
Zu den letztgenannten Texten ergeben sich ohnehin einige Fragen:


1.) Warum kommt Christus in dieser Erklärung nicht (mit einer kuriosen Ausnahme, die von dem Petrus übertragenen Recht auf Sündenvergebung ausgeht) zu Wort?
2.) Mit welchem Recht beansprucht irgendein Theologe die Bindungs- und Lösungsrechte die speziell Petrus übertragen wurden?

Im Grunde verärgert, zielt Petrus in seiner Verantwortung als erwählter Sprecher Christi gegen das Prinzip der "billigen Gnade", die geschenkte Gnade, die unverdiente, die Gratisgnade, auf die niemand Anspruch erheben darf, die Paulus jedoch weiterhin vehement predigt, als sei das der Weisheit letzter Schluss. Petrus setzte, das sei noch einmal betont,  an die Stelle von gratia (griech. chari = Gnade), den Begriff Geduld. 
Denn Geduld ist das Warten auf etwas das geschehen soll, es ist Gottes Warten auf unsere Aktivität.

Das Nichttun, - die Kontemplation, das Nichtsdazutun - sowie jede Art von Lehre der Idee vom "Nichtsdazubeitragenkönnen" betrachtet Petrus  als eine ins Verderben führende Lebenseinstellung.

Wie Paulus geht es ihm um die Frage der persönlichen Erlösung. Für Petrus allerdings ist es eine massive Irrlehre zu verkünden, der bloße Glaube an Christus genüge um den schudig gewordenen Menschen bedingungslos freizusprechen. 
Eben diese von Petrus verworfene Geisteshaltung und Philosphie wird fast anderthalbtausend Jahre später Martin Luther aus seinen persönlichen, durchaus nachvollziehbaren Gründen zur Basislehre seiner Theologie erklären.
Sie wird zwar den Protestantismus hervorbringen aber ihn zugleich in den Untergang der Bedeutungslosigkeit treiben.


Natürlich kann man Martin Luther verstehen: er hatte vom Tun her geleistet was er konnte... und fühlte sich dennoch verdammt. In den vielen Jahren seiner Zeit als Augustinermönch war er überstreng mit sich selbst umgegangen und war bemüht alles zu halten was die Ordensregeln von ihm verlangten:


  "Wahr ist's, ein frommer Mönch bin ich gewesen und habe so gestrenge meinen Orden gehalten, daß ich's sagen darf: Ist je ein Mönch gen Himmel kommen durch Möncherei, so wollt' ich auch hinein kommen sein. Das werden mir bezeugen alle meine Klostergesellen, die mich gekannt haben. Denn ich hätte mich, wo es länger gewähret hätte, zu Tode gemartert mit Wachen, Beten, Lesen und anderer Arbeit."

Da fühlen wir alle in liebevoller Weise mit ihm und stehen an seiner Seite, denn vor und zu seinen Zeiten wollten die Christen durch ‚besonders gute Taten’ Erlösung finden, nämlich in Pilgerreisen, im Reliquienerwerb (die ohnehin überwiegend Falsifikate darstellten), in der Teilnahme an endlosen Kreuz- und Kriegszügen gegen Islam, Heiden-, Ketzer- und Judentum. Das Gutsein bestand aus Kasteiungen, langanhaltenden Wiederholungen gewisser Floskeln und im geradezu blinden Gehorsam gegenüber jeweiligen kirchlichen Vorgesetzten. Das waren weder Guttaten noch waren sie wünschenswert.

Aber dann fiel Bruder Martin ins andere Extrem mit Verneinung der Fähigkeit des Menschen zu seiner Erlösung beizutragen. Was dabei praktisch an Gleichgültigkeit der lutherisch Gläubigen herauskam ist unübersehbar negativ.

Ganz anders Joseph Smith:

                                       
Joseph Smith 1805-1844
Er sagte er habe zuvor Gott um Erkenntnis gebeten und dann seien ihm diese Worte offenbart worden:


"Wahrlich (der allmächtige Gott, Schöpfers Himmel und der Erde) sagt: Die Menschen sollen sich voll Eifer einer guten Sache widmen und vieles aus ihrem eigenen, freien Willen tun und viel Rechtschaffenheit zustande bringen;
 denn die Macht ist in ihnen, wodurch sie für sich selbst handeln können." (9)

Auch 

" für Erasmus (von Rotterdam) war es schon schon aus pädagogischen Gründen nicht anders
denkbar, als dass der Mensch durch seinen freien Willen an seinem Heil mitwirkt. Luther
dagegen war im Hinblick auf die sittlichen Möglichkeiten des Menschen äußerst pessimistisch.
Für ihn hing alles allein von der freien Gnade des allmächtigen Gottes ab, die für ein auch noch
so geringes Mitwirken des Menschen am Heil keinen Platz ließ."  (10)


Diese törichte Einstellung ist immer noch die Linie der oiffiziellen evangelischen Kirche Deutschlands. Origenes beteuerte es ebenfalls wie Joseph Smith und damit völlig anders als Luther, der immer von der eigenen Erfahrung ausgeht, aber eben nicht berücksichtigt, dass die Forderungen seines (Klosten-) Ordens andere waren, als die des Christus die er in der Bergpredigt formuliert hatte. Der große Alexandriner (Origenes) verkannte keineswegs die Rolle die Gnade Christi, doch er lehnte jede Übertreibung konsequent zurück: 


„Zwar sind alle Geschöpfe ganz auf Gott angewiesen, eigene
Anstrengungen werden durch seine Gnade weit überwogen. Aber die
Vorsehung hat alle Regungen des freien Willens von Ewigkeit vorausgesehen
und eingeplant, und sie werden gerecht vergolten.“
(11)

Das ist ausgewogener, verständlicher Klartext. Er erregt keinen Widerspruch.
Wären die Großkirchen bei Origenes geblieben dann hätten sie sich nicht dermaßen arrogant gegen Christus verhalten, indem sie alles Menschenmögliche unternahmen - und zwar jahrhundertelang -, die Freiheit der Kinder Gottes zu vernichten!   

Dafür gibt es keine Entschuldigung!
Weil sie es taten rief der allmächtige Gott die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, 1830, erneut ins Leben.
ER restaurierte was Menschen verdarben. 


Die meisten Mitglieder der Kirche Jesu Christi sehen allerdings, dass innerhalb der katholischen sowie der Evangelischen Kirche Deutschlands schon seit Luthers Zeiten und auch gegenwärtig schwache Strömungen vorhanden sind, die Weitherzigkeit und Versöhnungsbereitschaft erkennen lassen. 
Es gibt Querdenker und Aussagen von Protestanten mit Gewicht die eben nicht mehr lutherisch sind.
Dazu gehören solche Bekenntnisse wie das von Frau Prof. Dr. Regine Schulz Direktorin des Roemer- und Pelizaeus-Museums. Sie sprach, 2012, in ihrer Kanzelrede in der Andreas-Kirchengemeinde Hildesheim über „Tod,  Auferstehung und Ewiges Leben“ im Alten Ägypten.

Es ist für die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage erstaunlich zu hören, wie Frau Prof. Dr. Regine Schulz  - wenn auch sehr, sehr feinsinnig, aber immerhin - Luther die Stirn bietet und dabei ungewollt die ersten beiden Kapitel des Buches Abraham (in der mormonischen Zusatzschrift Köstliche Perle) bestätigt!, indem sie sagt:
   "dass den Menschen des Alten Ägypten  die Frage nach dem Glauben ganz fremd gewesen sei sie hatten nicht einmal ein Wort dafür. Ihre Vorstellung von der Götterwelt und der Ordnung des diesseitigen und jenseitigen Lebens sei nach ihren Begriffen überliefertes Wissen gewesen, die Wahrheit. Sie fürchteten das Totengericht, denn das Weiterleben nach dem Tod hing vom Wohlverhalten im Diesseits ab. Es gab Hoffnung auf Gerechtigkeit, Hoffnung auf Gnade gab es nicht.
Der Maßstab für das richtige Leben sei zusammengefasst im Begriff Ma`at, der sich nicht übersetzen lasse, weil er viele Bedeutungen einschließt: Gerechtigkeit, Ordnung, Weisheit."


Solche Statements sind für "Mormonen" mehr  als erfreulich und zwar nicht nur weil sie der Vernunft Rechnung tragen, sondern weil sie wahr sind:


"Gemäß dem Berichterstatter des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Hildesheim Sarstedt ließen die Äußerungen der Ägyptologin die Folgerung zu:
"Die Personifizierung des umfassenden Begriffes in der Göttin Ma`at schaffe eine Verbindung zur Person Christi,..."

Bravo!, sage ich, Gerd, denn eben dies lehrte Joseph Smith. Es war kein Geringerer als der
 Superintendent Helmut Aßmann im Gespräch mit der Museumsdirektorin, (der dies zum Ausdruck brachte)

"Er leitete den Abend als Lektor, schuf einen 
Rahmen von Liedern und Gebeten zum 
Thema Tod und Auferstehung. In einem Kurzinterview stellte er der Gastrednerin eigene und von Besuchern notierte Fragen, zum Beispiel die nach ihrer eigenen Jenseitsvorstellung. Sie sei Protestantin, sagte Regine Schulz. Und der festen Überzeugung, dass das Verhalten im Diesseits sich auf das Leben im Jenseits auswirke." 

Eben dies ist reiner "Mormonismus", aber das Gegenstück zum Protstantismus.

Die schlichte Logik verlangt die Übereinstimmung mit Origenes und den zuverlässigsten Kirchenvätern, sowie dem Lehrgut der ältesten Apostel!

Danke Joseph Smith! Dank Gott ist es so, dass wir eben nicht Spielbälle, sondern hochbegabte und geliebte Gotteskinder sind



Quellen

1)  Römer 9:16
2.) Römer 3: 24
3.) Galater 6: 17
4.) Jakobus 2 : 20
5.) 1. Petrusbrief 2: 2-25
6.) 2. Petrus 3: 15-16
7.) Epheserbrief 1: 1-5
8.) Galater 1: 15
9.) Lehre und Bündnisse 58:27
10.) Thomas Martin Schneider "Freiheit bei Martin Luther"
11.)Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft ... Mohr - Siebeck, 3. Auflage


Mittwoch, 30. Juli 2014

Was ich um 1988 sah und dieses Bild aus Bayern weisen einige Ähnlichkeiten auf




Weizenfeld bei Raisting in Oberbayern: Ballonfahrer hatten das Muster vorige...
Bild: "Spiegelonline" Kornkreise in Raisting, Bayern, Juli 2014




Mein Enkel Henning Skibbe erarbeitete diese Darstellung nach meinen Angaben im Jan 2014
Wie in meiner eidesstattlichen Erklärung vom 15. Februar 2012 dargelegt  (siehe den Blog "... sagt mir was ich sah!"), handelte es sich um eine Lichterscheinung, die an einem Septemberabend, 1988, über dem Nordwestufer des Tollensesees, länger als 20 Minuten andauerte.
Wegen der dokumentierten Topographie und infolge einfacher Anwendung von  Winkelfunktionen ergab sich, dass das sonst konturenlose Etwas eine Ausdehnung von knapp 400 m Breite und 200 m Höhe aufwies.
Auch hier fällt das übereinstimmend Kreisförmige auf.
Interessant ist, dass der untere rechte Rand des Objektes teilweise von von Blättern der Baumkrone einer Buche verdeckt wurde.










Dienstag, 29. Juli 2014

Wie man die Biberl liest, fragst Du?

Gehe immer vom Bekannten zum Unbekannten. Nimm die Google-Suchspalte zuhilfe. Gib Namen ein die Du kennst. Lies die ersten drei Beiräge wie sie kommen. Dann entstehen neue Fragen. Gehe denselben Weg. Jeden Tag zehn Minuten.
Nach einer Woche bist du wahrscheinlich ziemlich gut vorbereitet um im Neuen Testament zu lesen. Falls Du keine Bibel hast, kannst Du sie unter "Bibelonline" wieder mittels Googele in Deiner Sprache betrachten. Ich schlage Dir vor mit dem Lesen der "Apostelgeschichte" zu beginnen. Wenn Du Fragen hast, versuche zuerst sie Dir selbst zu beantworten.
Einen Pfarrer aufzusuchen halte ich persönlich für wenig ratsam, weil diese Berufsgruppe untereinander uneinig ist, wie irgendein Satz zu deuten ist. Deshalb gibt es so viele verschiedene Kirchen.

Natürlich findets Du auch hervorragende Experten unter den Geistlichen, aber mir hat es am meisten geholfen selbst über das Gelesene nachzudenken.
Ich gebe Euch zu bedenken, dass große Deutsche wie Goethe und Schiller an den Gott glaubten, den uns die Bibel beschreibt. 
Fragt Google: Was sagte Goethe über Religion und Christus?

Niemand kann von Heute auf Morgen begreifen wie weit sich das Neuland erstreckt.
Dennoch es lohnt sich.

Ich glaube an Gott den ewigen Vater und an seinen Sohn Jesus Christus und an den Heiligen Geist.
Durch die Macht des Heiligen Geistes können wir, - unseren Fleiß im Erfassen vorausgesetzt - klarer sehen. Es ist nötig Gott den Vater im Namen Christi mit frei geformten Worten zu bitten uns zu erleuchten. Christus versprach uns seinen Beistand.

Ich selbst, meine Frau Ingrid, und viele die ich kenne, haben erfahren, dass dies kein leeres Versprechen ist.

Montag, 28. Juli 2014

"Cui bono?"


Geradeheraus gesagt ist es gesucht unehrlich zu behaupten Joseph Smith habe "Mormonismus" erfunden um sich Macht, Ansehen und leichten Zugang zu schönen Frauen zu verschaffen, (das hätte der gutaussehende Mann auch auf einfachere Weise haben können). Er  hat die Notwendigkeit der Tugend und das Erfordernis des Machtverzichtes klarer formuliert und praktiziert  als jeder andere Religionsstifter, Jesus ausgenommen. ( "Mein Reich ist nicht von dieser Welt!")
 
Erklärter Machtverzicht ist in der Tat die Zentrallehre der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage! 
Streben nach Vormacht war Luzifers Ansinnen, was dazu führte, dass er in seinem vorirdischen Stand Gottesfeind - der Satan - wurde. (Köstliche Perle Mose 4:1-4 u LuB 121)
Unübersehbare, doch oft übertuschte Tatsache ist dagegen die grauenvolle  Geschichte des Kampfes um (politische Vor-) Macht innerhalb der nachnicänischen Kirche, sowie die allgemein üblichen Zwangstaufen seit dem 6. Jahrhundert. 
Insbesondere Kaiser Justinian I. verbreitete seine Ideen vom "Christentum" ab 543 durch Terror und zwar mit Unterstützung von "Christenpriestern".
Hier ist die ewige Frage angebracht: "Cui bono?", wem half es? (Zu wessen Nutzen?)

Bekehrung der Einwohner der Herzogsstadt Wolgast 1128 durch Bischof Otto von Bamberg unter dem Einfluss militärischer Macht

Auf ähnliche Weise und stets zu denselben Zwecken irdischen Machtgewinns, wurde die Konstanz des buchstäblichen Abfalls vom Gott der Bibel europaweit Jahrhundert um Jahrhundert festgeschrieben, denn wo sich angeblich fromme Machtpolitiker über Christi Grundsätze (der Toleranz) hinwegsetzen, da herrschte das Antichristentum.

Jede Seite der wirklichen,  - der nichtgeschönten, - Kirchengeschichte bezeugt es: Rom kämpfte gegen Konstantinopel, Konstantinopel gegen Antiochia, Antiochia gegen Jerusalem und Alexandria um den widerlichsten Unsinn des Antichristentums durchzusetzen, die VORMACHT. 
Das geschah nicht nur mittels Papierkrieg und Drohungen.
Entsetzt über die Geistlosigkeit der Päpste und anderer Christenhäupten sehen wir, wie sie einander verfluchten und aushebelten.
Wir sahen, dass z.B. auch der 4. Kreuzzug (1202-1204) Roms gegen Konstantinopel, nichts weiter war als ein geplanter Raubzug von West"Christen" gegen Ost"Christen", im Namen des Friedefürsten!

Mit Beilen, Äxten, Lanzen, Giftgas und Megabomben  haben die Antichristen seit den Zeiten Kaiser Maxentius von Rom, bis 1945, ihre vorgeblichen "Mitchristen" aufgestachelt zu morden und sogenannte Heidenheiligtümer zu plündern, sowie Juden zu verfolgen, zu verbrennen und schließlich zu vergasen.
 Diese vorausgesagte und auch von Lehi und Nephi mit Bedauern vorausgesehene Entwicklung in Richtung Vernichtung des eigentlichen Christentums durch kreuzverehrende Banditen begann im 4. Jahrhundert. Der dramatische Höhepunkt der christlich verbrämten Kapitalverbrechen wurde damals zu Zeiten des "Papstes" Damasus von Rom, 366, erreicht.
Bis zur Stunde klagt das Blut der ermordeten Arianer Roms die Rechtsnachfolger des Unheilstifters Damasus an.  Bis zur Jahrtausendwende 2 000 ehrte die römische Kirche Unholde wie diesen Mann mit gebotenen Gedenktagen.
Die Vernunft sagt: Wenn Ihr Christen sein wollt, habt ihr zuerst  eure Heiligenkalender gemäß dem Gebot Christi zu durchforsten:


"Jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen."

Noch setzt ihr den bösesten Banditen vom Schlage eines Ambrosius von Mailand, der mit seinen 
Hetzparolen die Kaiser und damit die Menschen seiner Zeit,  in verheerende Kriege stürzte, goldene Kronen aufs Haupt. Dies geschieht einem Mann der die Stirn hatte die Witwe Kaiser Valantinians, Justina, 375 und danach zu demütigen, der diejenigen die nicht nach seiner Pfeife tanzen wollten in Angst und Schrecken versetzte. 
Hört auf diese Schurken zu loben und ihnen Ehrungen zu widmen. 
Große, klingende Namen sind darunter!
Niemand kritisiert die zehntausend guten Worte des Augustinus, aber man kann bei bestem Willen nicht übersehen, dass seine Ketzerhetze, seine Erbsündenlehre zur Rechtfertigung von Babytaufen, (zur Vereinnahmung Millionen Willensloser durch die "Kirche") seine gräßliche Prädestinationslehre, sein gemeines "Compelle intrare" (Zwingt sie!") ekelhafte Früchte hervorbrachten.

Wem hat es genutzt?
"Cui bono?"


P.S. 
Gemäß den Lehren des Buches Mormon (Alma 39-42) kann nur der allmächtige Christus Übertreter irgendwann in der Ewigkeit von ihrer Schuld lösen - nachdem sie durch bittere, "wahrhafte" Umkehr gereinigt wurden -  nachdem sie ehrlich erkannten und bedauerten was sie angerichtet haben. 
Es handelt sich um dieselben Kriterien nach denen auch wir einmal gerichtet werden.
Das Schlimme ist, dass die Saat dieser "Heiligen" - die Intoleranz - tausendfach aufging. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges haben sich ihre Jünger, die sogenannten Christen, gegenseitig umgebracht
Da half es auch nicht, dass unter ihnen wirkliche Heilige wie Dietrich Bonhoeffer lebten.

Dienstag, 22. Juli 2014

Nicht nur die ISIS-Kämpfer sind rechenschaftspflichtig

ARD meldete am 19. Juli 2014:

Aus der irakischen Stadt Mossul sind Tausende Christen vor den ISIS-Kämpfern geflohen. Die Extremisten hatten zuvor ein Ultimatum gestellt und die Christen bedroht. Wer die Stadt nicht verlasse, müsse mit dem Tod rechnen, hatten die Islamisten angekündigt. Wahlweise hätten die Christen auch zum Islam konvertieren und eine besondere Steuer zahlen können. In Mossul lebten zuletzt etwa 5000 Christen.
Augenzeugen berichteten, die Christen seien über die Lautsprecher der Moscheen aufgefordert worden, die Stadt bis zum Mittag zu verlassen. Einwohner berichteten, Flüchtlingen seien an Kontrollposten all ihr Geld und ihr Schmuck abgenommen worden."

Zur Vervollständigung dieser Schreckensnachricht, die unseren Zorn und Widerstandsgeist erregt, muss jedoch gesagt werden, dass die Nichtchristen ab den 4. nachchristlichen Jahrhundert in ähnlicher Weise durch sogenannte Christen misshandelt und verfolgt wurden.
Nur 14 kurze Jahre zwischen 311 und  325, stand es im römischen Imperium jedem Menschen frei , - auch den Christen,-  eine ihm angemessene Religion  zu wählen. 
Sofort als das angebliche Christentum in den Rang einer Staatsreligion erhoben wurde, mutierte es zu einem ekelhaften Ungeheuer.

http://www.tvmovie.de/sites/www.tvmovie.de/files/import/images/content/405818/sea-beast-das-ungeheuer-aus-der-tiefe-G1_2735778.jpg
Gegen Christi Mahnung entstand aus der Kirche des "Lammes Gottes", im Verlaufe des 4. Jahrhunderts das verfolgende, menschenfressende Biest.


Den Höhepunkt der Entmündigungen, Freiheits-beraubungen und  Versklavung von Menschen setzten Machtidioten, die es wagten sich Christen zu nennen. Trotz gewisser Lippenbekenntnisse die sie ablegten, handelte es sich bei ihnen um Antichristen reinsten Wassers, denn das Leid das sie verursachten kümmerte sie wenig.
Der "Oberste Rat der heidnischen Hellenen" klagt an:

Kaiser Konstantin erklärt (325) das Christentum 
zur einzigen offiziellen Religion des 
 römischen Reiches. In Dydima, Kleinasien, 
lässt er das Orakel Apollons schließen 
und die heidnischen Priester zu Tode foltern.
 Er vertreibt außerdem alle Heiden vom Berg Athos und zerstört dort alle hellenischen Tempel.
         326 zerstört Kaiser Konstantin  auf Anweisung
             seiner Mutter Helena den Tempel 
           des Asklepios in Aigeai, Kilikien, 
          und zahlreiche Tempel der Aphrodite
 in Jerusalem, Aphaka, Mambra, 
           Phönizien, Baalbek. Die Einführung 
       des Christentums war ein politisches 
            Diktat der imperialen Machthaber gegen 
         den Willen und Widerstand der Bevölkerung
                       die trotz aller Verbote, 
             Zerstörungen und Massenmorde 
          an Tausenden Menschen beharrlich 
       an ihren Göttern festhielt. Das hellenische 
Heidentum ist nicht ausgestorben – es wurde brutal ausgerottet...

370 befiehlt Kaiser Valens eine schreckliche Verfolgung der Heiden im gesamten östlichen Imperium. In Antiochia werden neben zahlreichen anderen Heiden der frühere Statthalter Fidustius und die Priester Hilarius und Patricius hingerichtet. Tonnen von Büchern werden auf den Plätzen der Städte im östlichen Imperium verbrannt. Alle Freunde des Kaisers Iulianus (Orebasios, Sallustius, Pegasios u.a.) werden verfolgt, der Philosoph Simonides wird lebendig verbrannt und der Philosoph Maximus enthauptet.

372
befiehlt Kaiser Valens dem Statthalter von Kleinasien, alle Hellenen und alle Dokumente ihrer Weisheit auszulöschen.

375
Der Tempel des Asklepios in Epidauros, Griechenland, wird von den Christen geschlossen.

380
Durch ein Edikt des Kaisers Flavius Theodosius vom 27. Februar wird das Christentum die ausschließliche Religion des römischen Reiches. Es verlangt, dass "alle verschiedenen Völker, die unserer Gnade und Mäßigung unterworfen sind, im Bekenntnis der Religion fortfahren sollen, die den Römern durch den göttlichen Apostel Petrus gesandt wurde." Die Nichtchristen werden "abscheulich, ketzerisch, dumm und blind" genannt. In einem weiteren Edikt nennt Theodosius alle, die nicht an den christlichen Gott glauben, "verrückt" und stellt alle Abweichungen von den Dogmen der Kirche unter Strafe. Ambrosius, Bischof von Mailand, beginnt alle Tempel seines Gebiets zu zerstören. Die christlichen Priester führen den hungrigen Mob gegen den Tempel der Demeter in Eleusis und versuchen, die Hierophanten Nestorius und Priscus zu lynchen. Der 95 Jahre alte Hierophant Nestorius beendet die Eleusinischen Mysterien und verkündet die Herrschaft geistiger Dunkelheit über die menschliche Rasse.

381
Am 2. Mai beraubt Theodosius die Christen, die zur heidnischen Religion zurückkehren, aller ihrer Rechte. Im gesamten östlichen Imperium werden Tempel und Bibliotheken geplündert oder neidergebrannt. Am 21. Dezember stellt Theodosius auch einfache Besuche der hellenischen Tempel unter Strage. In Konstantinopel werden der Tempel der Aphrodite in ein Bordell und die Tempel des Helios und der Artemis in Ställe umgewandelt.
      

556
Kaiser Justinian befiehlt dem notorischen Inquisitor Amantius, nach Antiochia zu gehen, um die letzten Heiden der Stadt zu finden, foltern und auszurotten und alle privaten Bibliotheken niederzubrennen.

562
Massenverhaftungen, Verhöhnungen, Folterungen, Einkerkerungen und Hinrichtungen von heidnischen Hellenen in Athen, Antiochia, Palmyra und Konstantinopel.

578 bis 582
Die Christen foltern und kreuzigen heidnische Hellenen überall im östlichen Imperium und rotten die letzten Heiden von Heliopolis (Baalbek) aus.



Sogenannte Christen wie Kaiser Theodosius I. rebellierten gegen das Christusgebot der Nächsten- und der Feindesliebe.
Männer wie Ambrosius von Mailand und Augustinus von Hippo setzten selbstherrlich und verbrecherisch  an die Stelle des uns von Gott gestifteteten Menschenrechts auf individuelle Entscheidungsfreiheit ihre Lehren des Glaubenszwanges.
 Niemals wäre es damals, 380, möglich gewesen irgendein Gesetz das die Christen betraf, ohne Einwilligung des Kaiserberaters Ambrosius, zu verabschieden. 
Solange die derzeitigen Großkirchen Ambrosius und Augustinus  für Heilige halten und ihnen Gedenktage widmen, stehen sie unter dem Fluch dessen, der den Feigenbaum verurteilte, weil er keine (guten) Früchte hervorbrachte.
Wes Geistes die Verteidiger des konstantinisch-ambrosianisch- augustinischen Kirchensystems sind beweisen sie mit ihren hinterhältigen Warnungen vor der Kirche Jesu Christi der HLT, denn diese lehrt:
"Wir erheben Anspruch darauf den allmächtigen Gott nach den Eingebungen unseres Gewissens zu verehren und wir gestehen allen Menschen dasselbe Recht zu, mögen sie verehren, wen, wie oder was sie wollen!" 11. Glaubensartikel

Es ist unvergessen: im Jahr 380 wurde mit "Cunctos populos" das Schicksal der Urkirche besiegelt. Damals wurde sie definitiv vernichtet - mit dem Segen des Ambrosius.

Schlimmer: den heutigen Christen ist all das nicht bewusst. Es kümmert sie nicht. Sie ignorieren ihre eigene Geschichte. Es geht nach dem sehr irdischen Motto: "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß".
Vor Gott ist es ohnehin gleichgültig, - meinen nicht wenige.
Warum sie jedoch vergessen haben, dass der Weltenrichter denen die Unrecht erlitten haben, versprach, dass ihr Hunger nach Gerechtigkeit gestillt werden soll, bleibt ein Rätsel, denn, wenigsten das wissen sie:  vor ihm sind wir alle gleich.

Eigentlich sollten Christen wissen, dass Gott hält, was er verspricht.

Mein Vater hatte das erkannt und er verließ den Boden des Traditionschristentums, das längst seine Daseinsberechtigung verloren hatte. Er wurde ein Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

Die Hinwegerklärungsversuche gewiefter Theologen missfielen ihm ausserordentlich. Zu oft spielten die Großkirchen die Rolle von Ketzerhetzern, Verleumdern, Judenhassern, Rechtfertigern von Sklaverei und Gewaltanwendung selbst in heiligsten Glaubensfragen.
Die Geschichte der sogenannten Christenheit - der nachnicänischen - wurde mit Blut, Tränen und einer Tinte aus der Asche der Verbrannten geschrieben.

Terrorausübung und Morde im Namen des Friedefürsten verjähren nicht.