Donnerstag, 24. Januar 2013



Höre beide ehe du urteilst!

 Zur Erinnerung: 

vor einem Jahr - im Januar 2012 - verstärkten sich in den USA die Aktionen pro und contra Mitt Romney, wegen seiner Präsidentschaftskandidatur. Nicht selten gerieten dabei die Lehren der Kirche Jesu Christi der HLT ins Kreuzfeuer, obwohl die Religion eines Kandidaten dort vom Gesetz her keine Rolle spielen darf.
Aber, was macht das schon, solange es sich um "Mormonismus" und einen seiner Anhänger handelt?
Mormonen sind, per fragwürdiger, höchst geheimer Tempelriten einer Weltanschauung verpflichtet die dermaßen kurios sein muss, dass man sich das Diffamieren und Veralbern sonst unbescholtener Leute - glatt erlauben darf, denn ohnehin sind die Heiligen! allesamt kleine Dummies.
"Totentaufen" - hallo! das ist doch Thema für einen, der den Sack schlagen darf und schlägt, aber den Esel meint.
Den dabei entstehenden Assoziationen sind keine Grenzen gesetzt, auch nicht die der Vernunft oder gar des Anstandes. 
Polygamie, und sei es puritanische - hole der Teufel, da darf man doch draufkloppen, auch wenn die meisten Klopper ihre eigene Vielweiberei insgeheim für durchaus verzeihlich halten.
Jedes Detail der Kirchenlehre wurde angeblich unter die Lupe genommen. Hätten sie es nur wirklich getan. Sie (sogar interessierte Universitätsprofessoren) taten es immer - fast immer - im Blitzverfahren. Fast allen fehlte zudem die Sehschärfe, aber das macht ja nix, je unschärfer ein gezeichnetes Bild, desto mehr lässt sich da hineindeuten. Wen stört es schon, dass die Fantasie unserer ideenproduzierender Kontrahenten die fehlenden Glieder und Tatsachen, die normaler - ehrlicher - Berichterstattung zugrundeliegen sollten, häufig durch Unterstellungen ersetzten. Annahmen, Befürchtungen und sogar faustdicke Lügen ("Mormonen sind gefährlich!") wurden und werden als Fakten ausgegeben. Das darf man, weil Mormonen keine Salafisten sind...

Und dann diese Riesendummheit der "Mormonen": sie glauben, Gott lebe auf einem Planeten namens Kolob. Das reizt zum Spott.
Und selbst ernst genommen, muss man ihnen einfach jeden Realitätssinn absprechen. Die Christenvorstellung, Gott sei überall und schließlich nirgends, ist doch viel einleuchtender!
Mormonen glauben, dass Menschen Götter werden können. Wer sich da nicht kaputtlacht ist selber schuld. Dass Papst Benedikt XVI. und Dr. Martin Luther sowie sämtliche alten Kirchenväter haargenau dasselbe glaubten und lehrten, ist absolut bedeutungslos, solange 90 Prozent des Wählerpotentials unterhaltungsbedürftig sind und zugleich in dieser Sache, wegen eigener Unkenntnis, Beratung suchen.
"Heilige" nennen diese komischen Leute sich! Das ist doch ein Ding für Journalisten: "der heilige Mitt", ... und der läßt obendrein seinen atheistischen Schwiegervater posthum mormonisch taufen.

Als ich das las, z.B. im "Atheist Media Blog" ("Mitt Romneys Atheist Father-In-Law Baptized to Mormonism") begann ich meine eigene Blogproduktion, - die natürlich kaum jemanden interessiert - aber auch das macht ja nix, solange meine Schreibe ehrlich ist. 
Am 31. Januar 2012 erwiderte ich noch respektvoll mit einem kleinen Kommentar den wer will, jeder im Internet verfolgen kann:  
 "Höre beide ehe du urteilst"

Ist das eine Kunst jemanden lächerlich zu machen? Forsche Überheblichkeiten gefallen eigentlich niemandem. Den am Pranger Stehenden gerecht zu werden, wagten immer nur die Wahrhaftigen.
Zu diesen Persönlichkeiten gehörten fraglos Leute wie August Bebel und Rosa Luxemburg.
Kern der Religion Mitt Romneys ist die Verteidigung des Rechtes des Anderen. (“Freiheit ist immer die Freiheit des Anderen!”) Es ist so! Das Romneys Glaubensfreunde in ihrem Innersten so eingestellt sind, darf natürlich angezweifelt werden. Aber Zweifel an einer Tatsache beweisen noch gar nichts, außer oft genug den Mangel an Wissen.
Romney mag seine Fehler haben, doch die Sache, die er bekennt, ist Rechtschaffenheit. Wenn er tut, was er glaubt, ist er mein Mann.
Übrigens: In schroffem Gegensatz zur “Mormonengeschichte” steht, was die führenden Vertreter der Losung: “Proletarier aller Länder vereinigt euch!” tatsächlich 80 Jahre lang jenen Millionen Mitmenschen angetan haben die lediglich nach Freiheit, Rechtschaffenheit, Glück und Rechtstaatlichkeit getrachtet hatten.
Ich kenne Deine Religion, Mitt, bleibe Dir selbst und ihr treu.
“Menschen sind das sie Freude haben können!” Das ist das Programm des diffamierten “Mormonismus”
Gerd Skibbe

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