Freitag, 22. November 2013

Kurt Hutten: "Mormonismus ist strahlender Optimismus"



In seinem sektenkundlichen Werk  „ Seher-Grübler,-Enthusiasten“ 1950, Quell-Verlag S. 183 sagt Kurt Hutten:

"Der von Mormonen gelehrte Glaube ist erfüllt von ermunternden Ausblicken. Alle Rätsel des Daseins, der Sünde und Schuld, des Leidens und Sterbens lösen sich in einer befriedigenden Harmonie auf."
Das empfinden viele ganz anders!
Selbst Mitglieder der Kirche Jesu Christi der HLT empfinden einiges von dem was von ihnen erwartet wird, als Last, gelegentlich als kaum zu ertragende Zumutung.

Es ist wahr. Mormonen tragen eine Bürde!

Wenn an dieser Stelle jemand die Schere nimmt und zitiert nur diesen Satz, käme das Gegenteil von dem heraus, was zum Ausdruck gebracht werden soll.

Die Methode einer Reihe erbitterter Gegner der Kirche Christi bestand seit je darin, nur die Passagen einer Rede oder eines Schriftstückes herauszugreifen, die isoliert betrachtet, tatsächlich anstößig oder unannehmbar sind.

Die eigentliche Frage lautet: ist das was du leisten sollst sinnvoll?
Aufforderungen zu Verzicht können dann als unzumutbar betrachtet werden, wenn sie als unabweisbar sinnlos erscheinen.

Ich habe mich immer gefragt, warum springt ein Mann, als Soldat, in den sicheren Tod. Er liegt in einigermaßen sicherer Stellung und dann kommt der Befehl: "Sprung auf! Marsch, Marsch!" Neunundneunzig Prozent fürchten sich anscheinend vor den Folgen einer Befehlsverweigerung mehr als davor von Feuersalven niedergestreckt zu werden.

Man sollte es nicht meinen: Christen in führenden Stellungen haben tatsächlich in allen nachnicänischen Jahrhunderten, Ungeheuerlichkeiten verübt, wenn sie mit allen Mitteln ihren Unsinn durchsetzen wollten und siehe da, neunundneunzig Prozent folgten ihnen und sprangen wie sie sollten, weil sie Angst vor den angedrohten Folgen hatten.

Wenn die Bürde Christi drückt, dann stimmt mit uns etwas nicht. Alles was uns die Kirche Christi zumutet macht Sinn, - erst die große Sinnhaftigkeit unterscheidet sie von allen anderen - . Es ist ein Sinn der uns manchmal erst nachdem wir Gehorsam leisteten einleuchtet. Wir verstehen es plötzlich. Dann wissen wir es:

Wahre Religion leuchtet von innen heraus.

Nur wenn wir das selbst erkennen, befinden wir uns auf dem Weg zu mehr Glück.

Man sollte sich immer wieder der Gegensätze erinnern:
Hier die Vernunft, da der Wahnsinn.
Soviel habe ich




 
durch eigene Erfahrung gelernt:
Wenn der undurchdringliche Nebel die letzten Sterne verdeckt und du hast keinen Kompass, ist es besser dein Boot zu stoppen, ehe du auf Grund läufst oder in die falsche Richtung.

Unglaublich und doch wahr: Je dunkler es wurde, desto schneller sind die Christen aller Zeiten gerannt und zwar ins Verderben von sieben größeren und tausend kleinen Kreuzzügen, - alleine im 14. Jahrhundert wurden mit dem "Recht" des Stärkeren über 50 Kreuzzüge  gegen die damals heidnischen Pruzzen und Litauer  geführt. Sowohl diejenigen die für das Kreuz kämpften, wie auch diejenigen die sich weigerten das angebliche Christenkreuz anzuerkennen und zu tragen, ermordeten einander. Vor allem die Christen branntschatzten die friedlichen Dörfer.

"1249 ordnete der Papst (Innozenz IV.) an, dass Pruzzen, (Gebiet Ostpreußen) die sich und ihre Kinder nicht innerhalb eines Monats taufen ließen, allen Besitz verlören und das Land verlassen müssten."
Spiegelbericht Wiegrefe, 2007 


Wikipedia: Papst Innozenz IV. Er erließ am 15. Mai 1252 die Bulle Ad Extirpanda, sie gestattete die "Folter  als Mittel der Wahrheitsfindung".  Das war zuvor in Ketzerprozessen nicht üblich. Von da an wurde die Folter inquisitorische Norm.
Sie hetzten einander  in tausend furchtbare Zänkereien wie das Haar zu spalten ist. Angebliche Christusprediger hetzten ihre abergläubischen Hörer in den unverzeihlichen Judenhass. Machtrangeleien größten Ausmaßes waren jahrhundertelang unter Christen üblich und schließlich trieb das europäische Heer der Geistlichen ihre Schafe in den 1. Weltkrieg und immer noch finden sie nicht zueinander, tasten wie Blinde an der Wand herum.
Dichter Nebel kam  bereits über die Christen des 4. Jahrhunderts, als ihre Wortführer in ihrer pessimistischen Grundhaltung (Damasus, Ambrosius, Augustinus) sich gegen das Licht der Vernunft stellten, indem sie dem Zwang (Compelle intrare) Zugang ins Allerheiligste verschafften.
Finsterster Pessimismus lähmte die ganze Welt die unter den Einfluss des Kreuzes kam.

Im Jahr 313, war es noch Gesetz, (Toleranzreskript von Mailand) dass jeder Bürger ein Recht auf freie Wahl hat. Eine Generation danach wurde diese Selbstverständlichkeit per Staatsgesetz (Cunctos populos) unter Androhung von Strafen verboten.

Kannst du dir vorstellen, dass ein beliebter spanischer Bischof namens Priscillian, sowie einige seiner Freunde, noch im erwähnten 4. Jahrhundert, - in Deutschland, Trier - ihre Köpfe auf den Haublock zu legen hatten, weil sie darauf bestanden zu sagen:
     "Gegen unsere Vernunft können wir nicht glauben."

Verwegenheit gehört dazu, sich auszumalen was es bedeutet, eine 150köpfige Gruppe Christen (Waldenser und Vaudois, 1561) mit ihren Familien in eine Felsenhöhle einzumauern, nur weil die ihr Licht nicht löschen wollten?




Bild Wikipedia: "Das Licht leuchtet in der Finsternis"
Vermagst du dir vorzustellen, dass Schwedenkönig Gustav Wasa seinen Landsleuten  in Helsingland noch 1536 schrieb:
„Ihr habt euch zum Luthertum zu

bekehren, wenn nicht, lasse ich ein Loch in den Delensee schlagen und

euch darin ersäufen.“  J.Josef Ignaz von Döllinger in „Papsttum“

Unvorstellbar, dass der berühmte Konzilstheologe Bartolome Carranza (1503-1576) wegen des albernen Streits um ein klares Ja oder Nein um die Bedingungslosigkeit der Gnade Gottes, von seiner von ihm geliebten Kirche vernichtet wurde?
 
18 Jahre musste dieser Mann, Primas der spanischen Kirche und Erzbischof von Toledo in spanischer bzw. italienischen Gefängnissen auf ein Urteil warten, weil er angeblich gesagt habe (als er den spanisch-deutschen Kaiser Karl V. auf dem Totenbett getröstet haben soll: " Majestät, vertrauen sie auf die Gnade Gottes!", nachdem er sich Sorgen machte, ob er wichtige Entscheidungen falsch getroffen hatte.
Das sei lutherisch.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/64/Bartolom%C3%A9_de_Carranza.jpg
Bartolome Carranza (1503-1576)
Übertroffen wurde solche Brutalität nur noch von den gottlosen Diktatoren des 20. Jahrhunderts, die sie an völlig unschuldigen Opfern ausführen ließen weil sie ihnen "verdächtig" erschienen.

Das Biographisch-Bibliographische Kirchenlexikon Verlag Traugott Bautz bestätigt die Tatsache: 

„1559 wurde Carranza von der Inquisition, dessen Mitglied er selbst
lange gewesen war, in Torrelaguna bei Madrid verhaftet und in der
folgenden Nacht nach Valladolid gebracht... Obwohl er an den
Papst appellierte, blieb Carranza 8 Jahre in spanischer Haft,
bis er auf Befehl Pius' V. nach Rom gebracht wurde, wo er noch
9 Jahre in der Engelsburg in Untersuchungshaft saß. Die Inquisition
und Philipp II. verzögerten den Fortgang des Prozesses, der endlich nach 17 Jahren durch Gregor XIII. zum Abschluss kam.
Die Ketzereien, deren Carranza angeklagt war, konnten
nicht bewiesen werden.

Man stelle sich das vor: Carranza hatte lediglich gewagt Kaiser Karl V. auf dem Totenbett, mit Worten zu trösten die den missgünstigen, neidischen Lauschern lutherisch geklungen hatten.

 Auf der Gegenseite war es Angelus Silesius der

"im herrschenden dogmatischen Protestantismus eine Abgötterei
 der Vernunft sah "

Das erläutert Gerhard Dünnhaupt : Johannes Scheffler: "Personalbibliographien zu den Drucken des Barock"


http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/63/Silesius.png
Wikipedia Angelus Silesius (1624-1677)
Silesius sah in Luthers Deutungen der Paulusbriefe nur Vernünfteleien, Luther treibe Kult mit seiner Betrachtungsweise der Bibeltexte.
Silesius sah  nach Gesprächen mit protestantischen Pfarrern in Luther einen Teufel und wurde Katholik.

Im Grunde ist es ein Streit ob es sich um eine 6 oder eine 9 handelt, je nachdem auf welcher Seite man steht, bis jemand mit einer offensichtlich von Gott verliehenen Vollmacht kommt, wie Joseph Smith und setzt an den Fuß der Zahl einen Punkt.
Einmal zu sagen, dass der Mensch letztlich, dank der Gnade Gottes das Heil bzw. das ewige Leben, die Rechtfertigung vor Gott, erlangt, ist sicherlich erlaubt, weil korrekt. 
Aber das gebetsmühlenartig zu wiederholen und und zwar pausenlos zu wiederholen, - ohne, wie das Buch Mormon hinzuzufügen, dass der Mensch permanent an sich arbeiten muss.  Alles andere führt zur Verdummung, wenn nicht zur Entmündigung und Vernebelung des Menschen mit seinen Fragen nach Licht. 

Es war Nebel, undurchdringlicher Nachtnebel der dem Licht den Zutritt verweigerte.

Dem Himmel sei Dank, dass es das wunderbare Buch Mormon gibt, es wirft Licht auf die Bibel, es verbreitet "strahlenden Optimismus":

- Menschen sind, dass sie Freude haben können.
- Du bist frei zu wählen. Niemand hat das Recht, dir "Glauben" aufzuzwingen.
- Gnade ist frei, wenn du ehrlich und zutiefst bereust!
- Ohne Liebe bist du nichts!
- Jesus ist größer als Paulus (das wird indirekt erläutert)

Alma konnte es im 42. Kapitel mit Autorität sagen:

"Die Barmherzigkeit erhebt Anspruch auf auf die Bußfertigen, und die Barmherzigkeit wird wegen der Sühne (Christi) zuteil... (aber siehe) die Gerechtigkeit macht (ebenfalls) alle ihre Forderungen geltend und die Barmherzigkeit beansprucht auch alles, was ihr zukommt. Und so wird niemand selig, als alleine der wahrhaft Bußferige!"

Nirgendwo in der Rechtsprechung würde sich jemand  dem ernsthaft widersetzen. Der Grundsatz lautet dort:
                           
                                 "Ohne Reue keine Gnade!"

Einzig gewisse Theologen wagen es paulinische Kürzel gegen die Vernunft zu überhöhen.
Das sollen sie denn auch verantworten.
Diesmal jedoch wird es verbohrten Theologen oder Diktatoren, die den "strahlenden Optimismus" - die liebevolle Toleranz des Mormonismus - hassen, nicht gelingen das Himmelslicht permanent zu beeinträchtigen. Ihre Zeit ist abgelaufen.

Zum Glück lässt sich das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen. Allerdings, die kommunistischen Diktatoren haben es bis in die Jetztzeit auf speziell ihrem Weg versucht, lange 80 Jahre hindurch, ehe sie einsahen: auf die Dauer kann man propagandistischen Nebel nicht gegen das Licht der Vernunft behaupten.

Mir sollen die Neokommunisten nichts erzählen, ich habe am eigenen Leib erfahren, was geschah, 45 lange, lange Jahre.
Und was die christlich-ökumenische Kirchengemeinschaft betrifft, ich  hörte und kenne die wunderschönen nebulösen Reden ihrer Exponenten und sah ihre nahezu absolute Wirkungslosigkeit.

Mormonismus, der nicht mehr und nicht weniger ist, als das originale Christentum, hat die religiöse Welt von ihr fast unbemerkt und dennoch unübersehbar bereichert!
Schau und höre genau hin! Du hörst ihn aus tausend Sätzen heraus, die vor dem Hervorkommen des Buches Mormon in den großen Kirchen unbekannt waren.
"Mormonismus" wird die zerstrittene Welt heilen, denn sein Geist, der der Geist Christi ist, macht unfähig zum Hass.
Ihr werdet unsere Missionare willkommen heißen, wenn ihr erst fühlt, was wir fühlen: Harmonie mit dem Gott, der gesagt hat:
"Mein Joch ist sanft und leicht ist meine Last, nehmt sie auf euch: lernt von mir: Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig. Ich werde euch Ruhe verschaffen!" 

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