Donnerstag, 5. April 2018

Du willst Theologie studieren?



Überlege dir gut, ob du mit einem Leben schwer verdaulicher Widersprüche zurechtkommen kannst. 
Schon Goethe lässt seinen Dr. Faust aufstöhnen: 

„Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, und leider auch Theologie durchaus studiert, mit heißem Bemühn. Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor.“


Wenn ich könnte, würde ich, aus Gründen der Wahrhaftigkeit, jedem angehenden Theologiestudenten beider christlichen Hauptströmungen auferlegen zumindest Henry, Charles Leas „Geschichte der Inquisition im Mittelalter“ Bd. 1, Wort für Wort von der 1. bis zur 620. Seite zu lesen und zu bedenken. Wenn dies erfolgte, müsste es durch einen dreifachen Test belegt werden. Es handelt sich durchweg um Übersetzungen authentischer Texte, mit einigen Erläuterungen.
Henry, Charles Lea wertet sehr selten. Er überlässt es dem Leser seine Schlüsse zu ziehen.
Danach bedenke zusätzlich, dass evangelische und katholische Theologie sich jeweils selbst widersprechen. Finde heraus ob das so ist. 

Den eigentlichen Fragen nach dem Sinn des Lebens, weichen die meisten Professoren aus und demzufolge deren Studenten und Absolventen. Frau Prof. Dr. Lucia Scherzberg, von der katholischen Fakultät der Universität des Saarlandes bestätigt diesen Sachverhalt und Trend.

„Bestimmte Schlüsseltermini fallen weg: Richter, Vergeltung, Lohn, Rache, Strafe, Gnade, Seele, Todsünde. Die Prediger distanzieren sich nicht offensiv von solchen Begriffen, sondern sie lassen sie stillschweigend weg.“ 'Tod und Auferstehung' 
Seele sei lediglich ein Gefühl. So moderne evangelische Theologen.
Der berühmte Theologe Karl Barth lehrte, wenn der Mensch stirbt, dann ist er ganz tot. Gott könne allerdings die Toten aus dem Nichts auferwecken. ER hat sämtliche Erinnerungen Abermilliarden Verstorbener in sich bewahrt.
Man muss nur eine Minute darüber nachdenken, was das bedeutet. 

Für mich war überraschend bei Lea zu lesen, dass die Katharer als höchstwahrscheinlich arianische Splittergruppe, in Querverbindung zu den Bogumilen stehen, wie diese wiederum mit den Paulikianer verbunden sind und dass die Katharer stets von der „Rückkehr der Seele zu Gott“ sprachen. Wörtlich heißt es bei den Katharern zu Bagnolo: „alle menschlichen Seelen seien von Gott erschaffen worden, bevor die Welt da war.“ 
Das deckt sich mit Origenes (185-254) wie dieser sich nachweislich in Übereinstimmung mit dem Glaubensgut der ersten Christen befindet.
Gäbe es nicht zunehmend Berichte von Menschen mit Nahtoderfahrungen, die bestätigen, sie hätten das starke Gefühl gehabt: sie wären heimgekehrt zu dem Ort, von dem sie ursprünglich kamen, könnte man die Lehre vom vorirdischen Dasein des Menschen - vielleicht! - als Spekulation abtun.
Das funktioniert nicht mehr!

Lea berichtet weiter, dass die Katharer Bagnolos lehrten, Satan sei einst der „Haushalter des Himmels“ gewesen. Er überhob sich, „im Wunsch, wie der Höchste zu werden… Gott verstieß ihn und setzte an seine Stelle Michael.“
All das stimmt zwar mit der "Mormonenlehre" überein, aber ganz und gar nicht mit katholischen oder evangelischen Lehraussagen.

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage schreibt andererseits, was ihrem ersten Propheten offenbart wurde:

"weil jener Satan sich gegen mich auflehnte und danach trachtete, die Selbständigkeit des Menschen zu vernichten, die ich, der Herr, Gott, ihm gegeben hatte, und weil ich ihm auch meine eigene Macht geben sollte, ließ ich ihn durch die Macht meines Einziggezeugten hinabwerfen; und er wurde der Satan, ja, nämlich der Teufel, der Vater aller Lügen, die Menschen zu täuschen und zu verblenden und sie nach seinem Willen gefangenzuführen, ja, alle, die nicht auf meine Stimme hören wollen." 
Köstliche Perle Mose 4: 1-4
Luzifer wurde zum Satan, weil er böse Ziele verfolgte. Das Böse war nicht von Anfang an.
Das wiederum bestätigen Origenes und Hippolyt von Rom der das Folgende sagt:
"Der Logos (Christus) trug die Ideen des Vaters in sich und brachte auf dessen Geheiß die Schöpfung hervor... Durch den Logos brachte Gott Alles hervor, und anders als es gemacht wurde, konnte es nicht gemacht werden. Das Böse entsteht aus der geschöpflichen Freiheit, und besaß ursprünglich keine Existenz…" Joseph Langen „Geschichte der römischen Kirche“
Origenes habe überliefert: Indem die geschaffenen Geister von ihrer Freiheit Gebrauch machen, stellt sich Trägheit, Verfehlung usw., kurzum Abfall von Gott ein. So entsteht die Welt, die so ewig wie Gott selbst ist, da dieser zu keiner Zeit ohne Schaffen sein kann, aber von seinem Willen abhängt, und schließlich der Mensch, der an die Materie, das »Nicht-Seiende« (vgl. Plato) gefesselt ist. Durch seine freie Wahl - Origenes bemüht sich ausführlich, die Willensfreiheit zu beweisen - entstand das Böse, d.h. die Abwendung von der Fülle des wahren Seins in Gott."   Karl Vorländer "Geschichte der Philosophie"

      „… der Logos (Christus) wurde Mensch, um uns ein Beispiel zu geben und den Beweis zu liefern, dass der Mensch frei sei und sich des Bösen  enthalten könne. Zu diesem Zwecke nahm er das Wesen des Menschen an." 

Auch dieser durch Hippolt überlieferte urchristliche Lehrsatz verschwand im 6. Jahrhundert aus der katholischen und er widerspricht der protestantischen Theologie.

Fast alle Katharer glaubten: „die menschlichen Seelen sind sämtliche gefallene Geister, die (hier auf der Erde eine Zeit) der Prüfung durchmachen.“ Lea Bd. 1 S. 108
Genau das lehrt das Buch Mormon! Lies es selbst.

Als verblüffend empfand ich, dass gewisse Gruppen der Katharer Darwins Evolutionstheorie vorwegnahmen: „Nachdem Gott das Weltall gebildet, überließ er die Lenkung desselben der Natur… selbst die Hervorbringung der Einzelarten… ist ein Vorgang der Natur.“ Lea S. 109
Mormonen glauben allerdings, - wie die alten Ägypter, - dass „die Götter darüber wachten, bis die Dinge gehorchten.“  Köstliche Perle Abraham 4: 18
Du magst es nicht glauben, aber die ältesten Religionen ähneln einander, und die ursprünglichen Lehren der Urkirche, wie sie durch Hippolyt von Rom und seinem Zeitgenossen Origens überliefert wurden, stimmen mit ihnen in vielen Punkten überein.
Mormonismus erscheint in diesem Licht als deren Blaupause.
Frage dich, wenn du in den pastoralen Dienst treten willst ob du nicht lieber Psychologie oder Pädagogik studieren, oder Studien der vergleichenden Religionswissenschaft wählen solltest.
Im letzten Fach wird sehr deutlich, dass die moderne christliche Theologie immer weiter vom Original abdriftet.
Da wird auch klar, dass Mormonen im Besitz des echten Tempelrituals sind!
Neun von zehn Theologen werden bis aufs Messer streiten, dies sei eine nicht belegbare Behauptung.
Doch die Fakten führen die Ablehner ad absurdum

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