Ziel
ist, den § 166 StGB der Bundesrepublik Deutschland zu präzisieren der eine öffentliche, ungerechtfertigte
Verunglimpfung einer religiösen Minderheit unter Strafe stellt oder der den
entsprechenden Publizisten auferlegt offenbare Desinformationen ebenso
öffentlich zu korrigieren.
Jesus.ch schreibt und verbreitet im
Internet kontra Mormonen noch am 26. März 2017:
1.) Niemand hat die „goldenen Blätter“ gesehen, aus denen durch eine angebliche Prophetenbrille das Buch
Mormon entstanden ist.
Erwiderung: Umgehend
kontrollieren ob diese Aussage wahr oder unwahr ist: Buch Mormon online sofort überprüfbar:
- Das Zeugnis der drei Zeugen und das
Zeugnis der acht Zeugen.
2.) „Die eigentliche Quelle vieler Offenbarungen (seitens der „Mormonen“) liegt …im Dunkeln.
Kritiker vermuten auch dämonischen Hintergrund.
Erwiderung:
Das darf man denken, aber nicht
publizieren, solange handfeste Belege nicht vorliegen. Für Christen gilt generell
Jesus Christi Prüfstein: ein schlechter
Baum kann keine guten Früchte hervorbringen.“ Matth. 7: 18
Prof. Dr. M. Utsch von der
Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Berlin formulierte 2012,
gegenüber „Zeitzeichen“:
„Es gibt zahlreiche Gemeinsamkeiten in der
Ethik und Moral. Der persönliche Einsatz und das ehrenamtliche Engagement sind
bewundernswert. Auch die hohe Wertschätzung von Ehe und Familie bei den
Mormonen und die aufmerksame Sorge für verlässliche zwischenmenschliche
Bindungen sind vorbildlich.“
Satanischen Ursprung für die Lehren der Kirche Jesu Christi anzunehmen, setzt eine gehörige Portion Nichtwissen, Dummheit und Ungezogenheit voraus. Das zu behaupten ohne entsprechende Beweise zu präsentieren, ist Bruch des ersten Gesetzes jeder Zivilisation: der Unschuldsvermutung. Sie zu beugen erlaubten sich nur Diktatoren des Wesens Hitler,s Lenins und Maos und hier nun ein frommer Bibelkreis der Schweiz.
Die Punkte 3 und 4 sind zwar diffamierend, aber
strafrechtlich nicht relevant. Sie bezeugen lediglich einen gravierenden Mangel
an Wissen soweit es urkirchliche Lehren betrifft.
3.) Joseph Smith beruft sich
auf Offenbarungen, die in wesentlichen Punkten von der Bibel abweichen. So
lehrt er zum Beispiel die allmähliche Entwicklung des Menschen zum göttlichen
Wesen.
Demgegenüber steht das
Christusgebot: „Ihr sollt vollkommen (perfekt) werden, gleich wie euer Vater im
Himmel vollkommen ist!“ Bergpredigt
Nachweislich war die Lehre von der Möglichkeit der Vergottung jedes
Menschen (in der Ewigkeit) der die Gebote Christi hält, Teil urchristlicher
Lehren: So sagt der evangelische Spitzentheologe A. von Harnack
„... der Gedanke der Vergottung
(des Menschen) der letzte und oberste gewesen ist; nach Theophilius,
Irenaeus, Hippolit und Origenes findet er sich bei allen Vätern der alten Kirche,
bei Athanasius, bei den Kappadoziern, Appolinares, Ephraim Syrus, Epiphanius
u.a“ Adolf
von Harnack „Dogmengeschichte“,
Mohr-Siebeck
Es muss vorausgesetzt werden, dass publizierende Theologen das wissen.
Weitere Beweise dafür liegen mit diesbezüglichen Passagen in meiner beigefügten
Dokumentation vor:
Gegen die Behauptung von Jesus.ch, steht insbesondere die wissenschaftliche Analyse
von Prof. Dr. Heikki Räisänen, Helsinki Finnland Februar 1984 erschienen in der "Theologischen
Literaturzeitschrift" 109. Jahrgang
Räisänen sagt nach einer kurzen
Einleitung:
„Das Wort Gottes kann keine
Widersprüche enthalten. Wo Joseph Smith Widersprüche entdeckt, gleicht er sie
aus. Viele seiner Harmonisierungsmaßnahmen sind heute noch aus Werken
großkirchlicher Fundamentalisten bekannt. Der Unterschied ist nur, dass Smith
sich nicht mit einer harmonisierenden Auslegung begnügt, sondern den Bibeltext
selbst verbessert.“
Räisänen benutzt tatsächlich den
Begriff: "verbessert". Das ist zunächst verblüffend, denn, die Frage
ob man die Bibel verbessern kann oder nicht, ist eigentlich mit einem klaren
Nein zu beantworten. Hier wäre der Ansatz zu destruktiver Kritik gegeben, doch
das Gegenteil ist der Fall. Prof. Dr. theol. Heikki Räisänen,
Spezialgebiet Exegese des Neuen Testaments und Forschungsprofessor der Akademie
von Finnland verweist
beispielsweise auf den
„theologisch wichtigen Widerspruch, der zwischen den Angaben des Exodus
über den Umgang Moses (und anderer) mit Gott und der kühnen Behauptung von Joh:
1:18 besteht, niemand habe je Gott gesehen. Während großkirchliche
Auslegung geneigt ist, die alttestamentlichen Aussagen abzuschwächen, geht
Smith, dem die Diskrepanz nicht entgangen ist, den umgekehrten Weg und
korrigiert den johanneischen Text. Joh 1: 19 lautet (in der Inspired Version
von J. Smith) also: „Niemand hat Gott je gesehen, außer demjenigen, der
über den Sohn Zeugnis abgelegt hat.“
... auch das klassische Problem des Gottesnamens, der lt. Exodus 6: 3 erst
dem Mose offenbart wird, während er doch bereits in der Genesis gebräuchlich
ist, löst Joseph Smith... indem er aus dem Satzende eine rhetorische Frage
macht: „and was not my name Jehova known unto them?“...
Einer der schwierigsten Anstöße für konservative Bibelauslegung ist die
unerfüllte Naherwartung. Auch in diesem Fall vertritt Smith eine Deutung, die
heute noch in großkirchlichen Konservativismus gang und gäbe ist; der
Unterschied ist wieder einmal der, dass er den Text selbst im Sinne der
Auslegung ändert. Die Aussage, dieses Geschlecht werde nicht vergehen, bevor
alles geschehen sein wird. Matth: 24: 34 wird verbessert: „This Generation, in
which these things shall be shown forth, shall not pass away, until all
I have told you shall be fulfilled“ dem entsprechend sagt Jesus (bei Joseph
Smith) in Matth: 24: 42 nicht „ihr seht dies:“ sondern „meine
Erwählten... werden sehen."
Der Rat, dass der Ehemann sein soll als hätte er keine Frau, wird auf die
Missionslage durch den Zusatz bezogen: „for ye are called und chosen to do the
Lords work“
Konsequenterweise wird festgehalten, dass Jesus nicht am Ende der Tage auf
Erden erschienen ist, sondern in der Mitte der Zeit“ z.B. Genesis 6: 60 in der
Inspired Version....
Die vielleicht auffälligste Neuerung von allen ist die, dass Smith die
Menschheit vom Uranfang an über die Ankunft des Messias Jesus am genauesten
unterrichtet sein läßt. Die künftige Heilsgeschichte ist ihr von den frühesten
Tagen bekannt... Der mormonische Kommentator Matthews bemerkt dazu: Da die
frühen Patriarchen das Evangelium hatten und seinen Vorschriften gehorchten,
ist es offenbar, dass der Plan der Erlösung konstant ist und durch die
Geschichte der Welt hindurch derselbe gewesen ist. „Dies ist nicht so offenbar
in der King James Version!“
In der Tat nicht!
Bei aller Naivität der Lösung sollte zugestanden werden, dass Joseph Smith
hier seinen Finger auf ein wirkliches Problem, auf einen heiklen Punkt in der
Heilsgeschichte gelegt hat. Wie steht es eigentlich mit Gottes Plan, wenn mit
Christus ein neuer Heilsweg eröffnet worden ist, von dem die Alten noch nichts
wussten? War den früheren Generationen ein echter Heilsweg offen, etwa in der
Form der Buße und der freudigen Annahme des göttlichen Gesetzes?
Wenn nicht, hat dann Gott nicht die alttestamentlichen Frommen irregeführt,
indem er ihnen ein Gesetz gab, das das Leben verheißt (z.B. Lev 18: 5) und
keinen Hinweis auf seine eigene Vorläufigkeit erhält?
Räisänen verweist dann auf den 1. Clemesbrief indem auch von dort
her Joseph Smiths Linie bestätigt wird:
„Clemens versichert, Gott habe von Ewigkeit her alle Menschen auf
dieselbe Weise gerechtfertigt, und zwar durch den Glauben... er habe von
Geschlecht zu Geschlecht denjenigen Gelegenheit zur Buße gegeben, die sich ihm
zuwenden wollten“
… Mit der Kontinuität der Heilsgeschichte hängt es ferner zusammen,
dass Smith die paulinische Rede vom Gesetz als Ursache der Sünde oder von
seiner sündenvermehrenden Funktion abschwächen muss.... auch diesmal befindet
Joseph Smith sich in guter Gesellschaft....
Bei der Umgestaltung (einiger Passagen bei Paulus) bringt (Joseph) Smith
ein erstaunliches Maß an Scharfsinn auf, mehrfach entsprechen seine
Beobachtungen im großen denen moderner Exegeten...
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Joseph Smith durchgehend echte
Probleme erkannt und sich darüber Gedanken gemacht hat... Wie durch ein
Vergrößerungsglas lassen sich (bei Joseph Smith) die Mechanismen studieren, die
in aller apologetischer Schriftauslegung am Werke sind; die zahlreichen
Parallelen zum heutigen Fundamentalismus aber auch zur raffinierten Apologetik
etwa der Kirchenväter sind hochinteressant...“
Räisänen fasst schließlich zusammen:
„Mit diesen Beispielen aus den Werken Joseph Smiths, sowie aus der
neueren Literatur über den Mormonismus hoffe ich hinreichend angedeutet zu
haben, dass eine ernsthafte Beschäftigung mit den Werken des Mormonismus eine
lohnende Aufgabe nicht nur für den Symboliker und den Religionswissenschaftler
ist , sondern auch für den Exegeten und den Systematiker. Der um Fairnis
bemühte Forscher kann ihnen den Wert als in ihrer Zeit und Umgebung als sinnvolle
Neuinterpretation der religiösen Tradition gar nicht so leicht absprechen…“
Jesus.ch sagt weiter: die Mormonen-
Lehre von der „Mehrzahl der Götter“ (engl. plurality of gods) ist nicht mit
dem christlichen Glauben zu vereinbaren.
Dieser Behauptung widerspricht die internationale Geschichtsforschung,
erheblich. siehe Anhang.
Die fortlaufende Offenbarung, wie sie zum Beispiel in „Lehren und
Bündnisse“ und „Die goldene Perle“ enthalten ist, führt andauernd zu neuen
Lehren, die nicht der Bibel entsprechen. Obwohl die Disziplin vieler Mormonen
auch Bewunderung auslöst, wirft es auch den Verdacht der Werkgerechtigkeit auf.
Der Mensch kann vieles zu seiner Höherentwicklung schaffen. Das Erlösungswerk
Jesu Christi wird durch die Vollmachten der Amtsträger stark relativiert. Problematisch
ist auch die strenge Hierarchie der Mormonen, verbunden mit einem
Offenbarungssystem, das Willkür nicht ausschließt.
Kritisiert wird auch die Vermengung von Religion und Geschäft bei den
Mormonen. Immer wenn eine Kirche sich zu stark in kommerzielle Dinge
investiert, leidet ihr Verkündigungs- und Seelsorgeauftrag. Geld und Macht sind
immer in der Lage, eine Kirche oder Religion zu korrumpieren.
Werter Autor: man soll nicht immer vom eigenen Trachten auf das anderer
Leute schließen.