Sonntag, 20. Oktober 2013

Nobilitas ingenitus

Die alten Christen sprachen von dem unserem Leib innewohnenden Geist oder Hochwesen als dem „nobilitas ingenita“.
Das lateinische Wörterbuch belehrt uns : nobilitas ingenita ist der Geburtsadel. ingenitus a um - angeboren, unentstanden. 



Vor allem ‚Mormonismus’ und Origenes (185-254) betonten diese Lehre von den ewigen Menschengeistern als “Intelligenzen”, die allen Menschen innewohnen.

Bemerkenswerterweise lehrt das Buch Mormon, das 30 Jahre vor "Entstehung der Arten" von C. Darwin erschien, nicht zufällig, nämlich 2mal, dass sich diese Tatsache auf die Menschen bezieht die zur  Familie Adams gehören. (1)

Ein ausdrücklicher Vermerk der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage lautet:  "der Begriff Familie Adams umfasst  alle heute lebenden Menschen!"


Intelligenz ist unerschaffbar, unentstanden ewig. (Etwas das die Quantenphysik eher bestätigt.) Dieser unerschaffbaren Intelligenz gab Gott eine Form.

Hier ist die Kontinuität der Lehre:
Lt. Lehre und Bündnisse 93: 29-30:

 „Intelligenz oder das Licht der Wahrheit wurde nicht erschaffen und könnte auch nicht erschaffen oder gemacht werden.“


„Köstliche Perle“ Buch Abraham, 3 bestätigt die Lesart:

„Der Herr hatte ...Abraham, die Intelligenzen gezeigt, die geformt wurden ehe die Welt war...“  

Demgegenüber lehrt z-B. die römisch-katholische Kirche, Gott eile bei jeder beginnenden Schwangerschaft (nach der Befruchtung der Eizelle, der  Oozyte) herbei  und erschafft eine Seele. (2) Die Konsequenz lautet, jede herbeigeführte Schwangerschaftsunterbrechung sei ein Mord.

Die Kirche Jesu Christi der Letzten Tage sagt, dass der ewige Geist erst im Augenblick der Geburt den Körper des Kindes beseelt.
Die andere Konsequenz katholischer Lehrmeinung ist, dass Gott zur gleichen Zeit überall ist, gestaltlos, und eigentlich wesenslos, dass "er" aus dem Nichts etwas von ewiger Dauer schafft.
Diesen Aspekt lehnt die Logik ab. (3)
Der Kern des Menschen ist sein Geist, das Bewusstsein oder das Gewissen. Dieses Gewissen - und zwar das Gewissen aller Menschen - wird vom Geist Christi erfüllt.
Das wörtliche Zitat lautet:
"Siehe, jedem Menschen ist der Geist Christi gegeben, damit er Gut von Bose unterscheide." (4)
 Es gibt keine anspruchvollere Formel die uns betrifft.

Abgesehen von Splittergruppen wie die Swedenborgianer lehrte 1830, nur die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, dass „der (uns innewohnende unsterbliche ewige) Geist, der nobilitas ingenita, aus einer höheren Welt stammt, dass wir dort eine bewusste und bedeutende Existenz hatten, dass wir bereits dort mit dem Individualrecht (free agency) durch Gott den Vater, Elohim, ausgestattet wurden, sowie mit der Möglichkeit einer grenzenlosen! Erweiterung unseres Potentials verbunden mit der Auflage, stets den Geboten Gottes den Vorrang einzuräumen.
All das ist bekannt.



Erstaunlich wenig bekannt ist die Tatsache der Verdrängung dieser Basislehre aus dem Lehrgut der Urkirche, sowie die Umstände die dazu führten.

Die Konsequenzen ergaben eine völlig anders geartete Theologie.

Es ist zweierlei, ob wir buchstäbliche Gotteskinder sind oder nicht.
Alleine der Begriff "Erlösung" erhält einen anderen Sinn.

Fast unbekannt ist, dass Kaiser Justinian nur 165 unter den mindestens
5 000 Gemeindevorstehern (Bischöfen) seines Reiches fand die sein Verbrechen, die urkirchliche Theologie grundlegend zu deformieren, unterstützten.

Justinian nannte sie "Heilige Väter" die bereit waren nachzuplappern was ihnen "ihr" Kaiser suggerierte, die Verfluchung der Lehre von der Präexistenz  (5) (Origenes lehrte keine Seelenwanderung)
Die "Kirche" kapitulierte grundlos. Sie blieb bei Justinian stehen.














  Quellen:   




                           

1.)   2. Nephi 9: 21 u Mormon 3: 20 Der Terminus "Familie Adams" impliziert sofort, dass es vor uns durchaus nicht- oder voradamitische "Menschen"familien gab.
2.)
   Wikipedia: "Kreatianismus ist die dem Traduzianismus entgegengesetzte Lehre, die sich später in der katholischen Kirche gänzlich durchgesetzt hat. Der Kreatianismus besagt, dass die Seele weder vor der Zeugung bereits in einer geistigen Welt existiert noch durch die Fortpflanzung von den Eltern empfangen wird, sondern zum Zeitpunkt der Empfängnis unmittelbar von Gott geschaffen und in den sich bildenden Körper eingefügt wird."

Traduzianismus besagt dagegen u.a.  dass  die ganze Menschheit auch in seelischer Hinsicht von Adam abstammt.

3.) Arbeitskreis Origenes:

 "Wenn in der christlichen Theologie von "ewigem Leben" gesprochen wird, dann  wird dort der Begriff nicht konsequent verwendet.  "Ewig" ist konsequent gedacht nicht nur ohne Ende, sondern auch ohne Anfang.  Der Begriff Präexistenz umfasst alles Leben vor dem irdischen Leben. Damit ist in erster Linie ein Leben in jenen Bereichen gemeint, in die wir auch nach dem irdischen Tod  wieder  zurückkehren werden. Die Präexistenzlehre ist ein wesentliches Kernstück in der Theologie des  Origenes. Seine Lehre besagt, dass alle Lebensumstände in die wir hineingeboren werden, die Auswirkungen unseres Verhaltens vor diesem irdischen Lebens sind..."

4.) Buch Mormon, Moroni 7: 16

5.) Arbeitskreis Origenes: O. lehrte:
"der Schöpfer gewährte den Intelligenzen die er schuf willensbestimmte freie Bewegungen damit in ihnen ein ihnen eigenes Gut entstehe da sie es mit ihrem eigenen Willen bewahrten Doch Trägheit Überdruss an der Mühe das Gute zu bewahren und Abwendung und Nachlässigkeit gegenüber dem Besseren gaben den Anstoß zur Entfernung vom Guten Vom Guten abzulassen bedeutet nun nichts anderes als ins Schlechte zu geraten Denn es ist sicher dass das Schlechte im Fehlen des Guten besteht So kommt es dass man in dem gleichen Maße in Schlechtigkeit gerät wie man sich vom Guten entfernt In dieser Weise wurde jede Intelligenz je nach ihren Bewegungen wenn sie das Gute mehr oder weniger vernachlässigte zum Gegenteil des Guten also zum Schlechten hingezogen Es scheint dass hier der Keim die Ursache liegt die der Schöpfer des Alls zum Anlass nahm um entsprechend der Verschiedenheit der Intelligenzen d h der Vernunftgeschöpfe einer Verschiedenheit deren Entstehung man den oben angeführten Gründen zuschreiben muss eine mannigfache und vielfältige Welt zu schaffen II 9 5 8 princ S 411, 415, 419





Immer wieder erwähnt und dichtet Schiller, dass die Freude eine Tochter des Himmels (Elysiums) ist. Es geht um diese Freude, um Zunahme der Freude (Herrlichkeit) Darin liegt der Hauptsinn des unendlichen Lebens - nicht so sehr des diesseitigen.

Lehi (2. Nephi 2: 25) stellt es ins Zentrum:

"Menschen sind, dass sie  Freude haben können"

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