Mittwoch, 6. Mai 2015

Joseph Smith im Zwielicht

Seit dem Tag als ich für einige Sekunden  in den Lauf einer schussbereiten Pistole blickte, die ein Sowjetoffizier an mir vorbeilenkte, weil ich knapp fünfzehnjähriger Zivilist für ihn offenbar uninteressant war, stellte sich mir zum ersten Mal die Frage nach dem Sinn des Lebens. Man schrieb den 30. April 1945. Die letzten deutschen Soldaten hatten zwei Stunden zuvor Wolgast, meine Heimatstadt verlassen.
Einige Wochen später fand ich auf unserem Hausboden die Kiste mit Literatur pro und contra "Mormonismus". Wahrlich nicht der Hellste erkannte ich jedoch sofort, dass die von den Pastoren Zimmer und Rößle gegen die Religion meines Vaters verfassten Werke einen Mix aus schwerwiegenden Anklagen und wissenswerten Ereignissen darstellten.
Meine Neugierde nahm zu. Ich wollte es jetzt genau wissen.
Was mich damals schon wunderte, dass Menschen sich so selbstverständlich als katholisch oder evangelisch betrachteten, nur weil ihre Eltern dieser Richtung angehörten.
 
Haben sie sich je gefragt warum sie so gleichgültig in Sachen der Weltanschauung sind?
 
Nach vielen Jahrzehnten des ungewollten Sammelns von kuriosesten Erfahrungen frage ich mich und die ganze Welt: warum setzen Menschen sich nicht wirklich ausgewogen mit den Ideen auseinander, die sie erbten?
 
Ist es pure Angst, dass Muslime sich nicht kritisch über gewisse Lehrpunkte ihres Glaubens äußern?
Die schlichte Antwort lautet: Ja! Sie fürchten das Messer, das sie "islamrechtlich" zwischen den Rippen zu spüren bekommen, falls sie als Apostat auffallen.
 
Warum sind die einen Schiiten und die anderen Sunniten? Glaubensbrüder und zugleich erbitterte Feinde. Das haben ihnen die Christen vorgemacht, vor allem die, die keine Ahnung von dem hatten was sie selbst angeblich glaubten. wofür sie ihr Leben aufs Spiel setzten.
 
Zwei große Umbrüche habe ich erlebt. In beiden Fällen zeigten die "Staatstreuen" auf ihre weiße Weste, als der jeweilige Spuk vobei war.
"Ich bin nie Nazi gewesen!" sagten die einen, und die anderen beteuerten, dass sie immer schon systemkritisch gewesen seien.
Warum belügen sich so viele selbst?
Noch einen Monat vor den ersten erdebebenartigen Erschüttertungen gelobten die einen dem "real existierenden Sozialismus" ewige Treue und wie zuvor zahllose Menschen echten Heldenmut bewiesen, bereit ihr Leben für "Führer, Volk und Vaterland" hinzugeben.
Ich war ja auch einer der bedingungslos an den Führer glaubte, bis der Mann mit den guten Augen auf mich zukam, allerdings war ich kaum den Kinderschuhen entwachsen. Er kam in  Russenuniform, und seiner Handwaffe und ich war fast nackt.

Ich fand viele die viel redeten, aber den Willen herauszufinden was die Wahrheit ist sah ich sehr, sehr selten.
Ich fand einen, der hatte in seiner Jacketttasche zwei vorbereitete politisch motivierte Reden die einander zu Null aufhoben.

Lucy Mack-Smith, die Mutter des Mormonenprophten

Lucy Mack Smith 1775-1856

berichtet, dass ihr Sohn Joseph wiederholt verhaftet wurde (insgesamt 36 mal). Einmal wären grobe Männer in ihr Haus eingedrungen um ihn festzunehmen. Joseph der sich in einem oberen Raum aufhielt hörte was vor sich ging und kam die Treppe herunter. Er begrüßte die Eindringlinge freundlich. Sie waren überrascht. Sie hatten sich Joseph ganz anders vorgestellt. Zwei Männer entschuldigten sich und boten an ihn zu beschützen.

Bringen wir es auf den Punkt:

Warum wird Joseph Smith  diffamierend dargestellt? Bestenfalls als zwielichtige Gestalt.

„Nordkurier“ Neubrandenburg vom 20.9.97, 
in einem Mormonen betreffenden Artikel

Dieses Bild stammt aus dem deutschen Pressearchiv. Wer hat es dort hineingestellt und in welcher Absicht? Um der Wahrheit zu dienen?
Was für Menschen sind das, die meinen man diene Gott am besten, wenn man zugunsten seiner Sache gelegentlich lügt?
Joseph Smith 1805-1844 nach derTotenmaske und Beschreibungen
 
Gegner lästern über die goldenen Platten. Wer unter den Höhnenden weiß aber, dass es im Altertum solche oder ähnliche Aufzeichnungen auf Metallplatten tasächlich gab  und, dass die Texte des Buches Mormon von höchstem moralischen Wert sind.
 
Die Torheit des Glaubens an Vorherbestimmung, (Prädestination) oder der Notwendigkeit von Babytaufen, und die Illusionen von billiger Gnade und der Existenzberechtigung eines seichten Christentums werden dort glatt zunichte gemacht.
 
Den Spöttern möge gesagt sein, dass nicht wenige ihrer Kategorie, laut den Lehren des Buches Mormon, die Lehrberechtigung (an kirchlichen Fakultäten, in den Gemeinden usw. ) sofort verlieren würden, wenn sie außereheliche sexuelle Kontakte haben, oder wenn sie statt Wahrbilder, Persönlichkeiten verschandelnde Karikaturen zeichnen und diese dann ungeniert der informationsbedürftigen Gesellschaft als fotoecht unterjubeln.

Das war immer die Masche der Propagandisten aller Zeiten, unbequeme Ansichten mit jedem verfügbar erscheinenden Instrument auszuhebeln: man stelle den Gegenstand der Kritik vor allem und zuerst ins Zwielicht.

Sagt uns, liebe Kritiker, was Euch wirklich treibt. Wenn wir erkennen würden, dass es wirklich Ungutes unter uns "Mormonen" gibt, dann werden wir das ändern! Das verlangt unsere Religion von uns.
Habt ihr das gewusst?
 




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