Dienstag, 23. Juni 2015

(3) Mormonismus - die vernünftigste aller christlicher Religionen



 
Babytaufen?  Tertullian (um 220):

"Die Kinder ... sollen … kommen, wenn sie herangewachsen sind; sie sollen kommen, wenn sie gelernt haben, wenn sie darüber belehrt sind, wohin sie gehen sollen: sie mögen Christen werden, sobald sie imstande sind, Christum zu kennen. Aus welchem Grunde hat das Alter der Unschuld es so eilig mit der Nachlassung der Sünden?
Bibliothek der Kirchenväter: Tertullian - Über die Taufe (De baptismo)

Dann brachte Bischof Augustinus von Hippo, um 400, die nicht christliche Lehre von der Erbsünde auf. Demzufolge seien alle ungetauften Kleinkinder verloren, Erben der Hölle, für ewig vom Angesicht Gottes, ihres Vaters verbannt.

Augustinus war ohnehin der Ansicht, dass man in einer Hölle Ewigkeiten hindurch Qualen leiden muss. Auf die Frage, ob eine endlose Strafe für endliche Verfehlungen nicht unverhältnismäßig sei, entgegnete er, dass der Mensch wegen der Erbsünde (- von der in der Bibel kein Wort geschrieben steht -  G.Sk.) „ewiges Übel“ verdiene.

Die  4. Synode von Karthago von 418 gebot, dass die Taufe von Kindern christlicher Eltern bald nach der Geburt zu erfolgen hat,

„um sie der Gefahr der Verdammnis zu entreißen, die ihnen droht, falls sie ungetauft sterben“

„Das Los der ungetauft verstorbenen Kinder“ – wie auch der Titel einer moderneren „Untersuchung zum gegenwärtigen Stand der Frage“ von Alois Winklhofer, Passau, Uni München, lautet heißt es:


„Die heute das theologische Feld beherrschende Auffassung ist, auch wenn sie in gewisser Hinsicht milder ist als die der alten Kirche, im Wesen keine andere als seit je und seit Augustinus:

Nämlich, dass die ungetauft versterbenden unmündigen Kinder ausnahmslos in der Erbsünde sterben und von der ewigen übernatürlichen Seligkeit ausgeschlossen sind; sie sind darnach in der „Hölle" und „Verdammnis". Das klingt hart und fast vermögen wir diese Rede nicht zu hören. Aber wenn wir diese Begriffe „Hölle" und „Verdammnis" rein theologisch nehmen, so ergibt sich eine wenigstens für unser Gefühl menschliche Milderung einer harten Lehre. Das Wesentliche der „Hölle" ist ja theologisch der Ausschluss, der strafweise Verlust der unmittelbaren übernatürlichen Gottesanschauung, die poena damni, nicht die poena sensus.

Augustinus nahm auch eine poena sensus für diese Kinder an, ein Strafleiden, … können unmündige Kinder ohne die Wassertaufe, den baptismus in re, auf keinem anderen Weg, etwa dem der persönlich erweckten Begierde nach der Taufe (votum baptismi) oder sonst wie von der Erbsünde befreit werden? Und die Antwort heißt: Nein! Es ist klares Dogma, dass der in der Erbsünde Versterbende in keinem Fall zur übernatürlichen Seligkeit gelangen kann.“

 Nichtkatholiken urteilen ähnlich:

„Ist ein Kind sündig? Die Antwort lautet leider: Ja. Jeder Mensch, egal welchen Alters, ist schuldig vor Gott.“ Bibelbund e.V.

Erst 2007 schaffte die katholische Kirche die Lehre von der Vorhölle ab. Dann  milderte der Vatikan die jahrhundertelang gepredigte Lehre: „Nun können auch ungetauft sterbende Babys und Kinder in den Himmel kommen.“

Und warum habt ihr dann den Seelen ungezählter, untröstlicher Eltern, deren Kinder sehr früh verstarben Anderthalbjahrtausende hindurch zur normalen Trauer die schwere Bürde hinzugefügt, sie hätten zu wissen, dass ihre ungetauften Kinder, ihrer Versäumnisse wegen, Gefangene einer Hölle geworden sind, aus der es kein Entrinnen gibt?

Warum?

Wisst doch, dass Millionen Eltern die mit solchen Behauptungen leben mussten, kaum mit vagen Entschuldigungen abgespeist sein wollen. Mütter und Väter weinten wegen Eurer Dummheit! Und ihr nanntet das: eine frohe Botschaft.

In hundertundeiner Predigt war jahraus, jahrein, in allen christlichen Gemeinden, die Rede von der Hölle. Sie stand schließlich im Bewusstsein vieler Hörer ziemlich obenan. Sie half die Masse Mensch dirigierbar zu halten, denn sie  drohte allen, die sich dem Ungeheuer Kirche nicht zu Füßen warfen.

Niemand wagte es den schlichten Gläubigen, die weit davon entfernt waren selber in den Heiligen Schriften zu lesen, die Wahrheit öffentlich zu sagen, nämlich, dass die Bibel von alledem, was die Theologen zu spekulieren wagten, nichts berichtet oder gar verlangt wird.

Da steht nur geschrieben: Zuerst bist du eingeladen Glauben an Christus zu entwickeln, (insofern du von ihm gehört und darüber nachgedacht hast) dann solltest du einsehen, dass du innere Umkehr üben darfst, (statt weiterhin drauf los zu leben, wie dir deine primitiven Instinkte raten)  dann, wenn du willst, kannst du getauft werden um Vergebung deiner tatsächlichen Vergehen (Sünden) vor Gott zu erlangen.

Das lehrt die Bibel.

Die Reihenfolge lautet immer: 1. Glaube, 2. Buße (Metanoia= innere Abkehr von Süde) dann folgt vernünftigerweise 3. die Einladung zur Taufe. Mit ihr bezeugst du, schau: den alten Menschen mit seinen unbeherrschten Leidenschaften habe ich zu Grabe getragen. Nun kommt aus dem Wasserbad ein neuer, gereinigter hervor. Jetzt beginne ich noch einmal von vorne. Unter dem Lotterleben von gestern habe ich einen Schlussstrich gezogen.

Das unheilige Gebrabbel „der Taufpate“ stünde für all das, sollte man vergessen.

Die Bibel lehrt und erklärt auch, was das ist: „Sünde“.

Jakobus formuliert:

„Wer also das Gute tun kann und tut es nicht, der sündigt.“ 4:17

Wie also kann ein Baby Gutes oder Böses tun?

Da war, zumindest bis weit ins 20. Jahrhundert hinein, entschieden zu viel Pfaffengewäsch um diese Sache herum. Für ihr elendes Geschwafel werden die Halunken, die den Kummer weinender Eltern verdoppelten, noch zu zahlen haben – allerdings nicht ewig - denn der wahre Gott ist ein Gott der Vergebung, dem nichts mehr am Herzen liegt als ein Höchstmaß an Glück auch für diejenigen die lebenslänglich mit der Angst hausieren gingen. Irgendwann ist die größte Schuld gelöscht, echte Reue vorausgesetzt.

Das Buch Mormon kennt den grauenvoll parteiischen, hartherzigen, antlitzlosen Gott der großkirchlichen Theologen nicht, weshalb sie, von wenigen Ausnahmen abgesehen, dieses Buch nicht mögen. Auch weil es  Part für Part, vom ersten bis zum letzten Blatt, die Überlegenheit der Vernunft seiner Theologie beweist

„(Die) kleinen Kinder brauchen keine Umkehr und keine Taufe. Siehe, die Taufe ist für die Umkehr, um die Gebote zu erfüllen, die der Sündenvergebung dienen. Doch die kleinen Kinder sind in Christus lebendig, ja, von der Grundlegung der Welt an; wäre es nicht so, dann wäre Gott ein parteiischer Gott und auch ein veränderlicher Gott und würde auf die Person sehen, denn wie viele kleine Kinder sind doch ohne Taufe gestorben! Wenn also kleine Kinder ohne Taufe nicht errettet werden könnten, hätten sie in eine endlose Hölle kommen müssen. Siehe, ich sage dir: Wer da meint, kleine Kinder brauchten die Taufe, der befindet sich in der Galle der Bitternis und in den Banden des Übeltuns, denn er hat weder Glauben noch Hoffnung noch Nächstenliebe; darum muss er, falls er abgeschnitten wird, solange er noch so denkt, in die Hölle hinabgehen. Denn furchtbar ist die Schlechtigkeit, anzunehmen, Gott errette das eine Kind wegen der Taufe, und das andere müsse zugrunde gehen, weil es keine Taufe gehabt hat.“

Moroni 8: 11 – 15

Der Autor verkündet das Prinzip des liebenden Gottes im 19. Vers, desselben Kapitels, noch einmal:

„Kleine Kinder können keine Umkehr üben, darum ist es eine furchtbare Schlechtigkeit, die reine Barmherzigkeit Gottes für sie zu leugnen, denn sie sind wegen seiner Barmherzigkeit alle in ihm lebendig.

Wer sagt, kleine Kinder brauchten die Taufe, leugnet die Barmherzigkeit Gottes und achtet seine Sühne und die Macht seiner Erlösung für nichts.“

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