Dienstag, 28. Juli 2015

(2) Der Sieg des Christentums ist ein unausgeräumter Skandalfall .




Das traditionelle, weltweite Christentum feiert das Wirken einer Reihe dubioser Persönlichkeiten, die ganz und gar nicht ins Bild des frühen Christentums passen, weil sie über die Köpfe von x-beliebigen Menschen hinweg, per Reichsdekrete verfügten oder verfügen ließen, dass und wie sie Christen zu sein haben. 
Das gegenwärtige Christentum feiert immer noch die Zerstörer jener Freiheitsrechte die Christus prinzipiell allen zusprach, ob sie ihm anhingen oder nicht.
Insbesondere für Kaiser Konstantin gilt das Urteil, Feind Christi zu sein, es gilt auch für Bischof Ambrosius von  Mailand, den Frankenfürsten Chlodwig, Kaiser Justinian I., und für zahlreiche Päpste, wie Damasus von Rom, Großfürst Wladimir und für viele andere Persönlichkeiten der Welt- und Kirchengeschichte, wegen ihrer ungerechten Gewaltausübung.
Dieses Urteil haben sie selbst mit ihren Untaten geschrieben, wir können es nur bedauernd feststellen.
Soweit die räuberischen römischen Legionen garantieren konnten, dass ihres Kaisers Wille Gesetz ist, entwickelte sich die Gegenkirche. Niemand, weder in Christen- noch in Heidenreihen hätte solchen Verlauf im Jahr 200, vorausschauend für möglich gehalten. Unausdenkbar war für sie, dass es je Reichsgesetz werden sollte, man habe Christus anzubeten.  Justinian I. machte es allen mit drohender Faust klar: wenn euch euer Leben teuer ist, dann fallt nieder vor IHM. Allerdings war sein Christus ein reißender Wolf, der des Schafsfells nicht mehr bedurfte, denn er befehligte eine unschlagbare Armee.
Ohne die Gewaltaktionen von  Herrenmenschen dieses Typs hätte das Evangelium Jesu Christi langsam aber stetig wachsen können. Sie jedoch haben es vernichtet. Sie haben in den Sauerteig Christi den Beton – du musst - gerührt.  
Dem Brutalen konnte sich die Urkirche nur solange widersetzen, wie ihre Bischöfe standhielten. Aber Konstantin hat sie die Falle gelockt. Er wurde zunächst nur Herr einiger weniger von den damals 2 000 Bischöfen – den Gemeindevorstehern von Gruppen bis zu einhundert Mitgliedern - . Aber für den Anfang reichte es aus, der ganzen Kirche nach und nach seinen Willen aufzuzwingen. Seine eifrigsten Helfershelfer zur Vernichtung des Individualrechtes sollten Ambrosius und Justinian I. werden.
Kaum ein anderer Lehrpunkt war dagegen für die Ersten Christen bedeutender als der vom Recht auf Entscheidungsfreiheit jedermanns. 
Das höchste Ziel für damalige Christen waren das Erreichen der Gottähnlichkeit, irgendwann in der Unendlichkeit – möglich deshalb, weil Menschen buchstäbliche Geistkinder Gottes sind, die ins Fleisch geboren wurden um sich zu entfalten.
Das Gebot Christi: Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist, stand ganz obenan auf der Liste unabdingbarer Christenpflichten.
All das stellten die in Kategorien der Machtpolitik denkenden und handelnden Scheinchristen von Rang entschieden in Frage, obwohl eben diesen Aspekt bereits Origenes (185-254) als unverzichtbaren Teil des Evangeliums Christi herausgestellt hatte:

„Erst aufgrund der Tugend wird man ein Kind Gottes und erst in der Erwerbung der Tugend durch eigenen Eifer erwirbt der Mensch die Ähnlichkeit Gottes. Unentbehrlich für das Erreichen der Gottähnlichkeit ist also die Entscheidungsfreiheit.“
H. Benjamins „Eingeordnete Freiheit; Freiheit und Vorsehung bei Origenes.“
E.J. Brill, 1994, S. 13
Das Resümee lautet:
Jeglicher Versuch die Entscheidungsfreiheit irgendeines Menschen zu beeinträchtigen ist Teil des Antichristlichen. Weder die Erhöhung von kirchlichen Feierlichkeiten noch vermeintliche Opferdarbringungen wie sie die im Zölibat lebenden Priester zu erbringen haben, können den Verlust des Individualrechtes wett machen.

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