Freitag, 17. Juli 2015

Bei Gott ist kein Ding unmöglich?


Die übertriebene Auslegung von Lukas 1: 37 hat schon manche genarrt. Dass eine bis dahin unfruchtbare Frau  schwanger wird, ist in der Tat keine Unmöglichkeit.  Aber daraus abzuleiten, Gott könne, da er allmächtig sei, alles bewirken was er will, ist wiederum eine Frage der Betrachtungsweise.


Er wolle das Gute, und dennoch triumphiere das Böse. Darum könne Gott nicht sein, schlussfolgerten einige der alten Griechen, zumindest sei er nicht allmächtig.


Die alten Pharisäer spotteten über solche etwas dümmliche Attacke. Selbstverständlich gibt es keinen alleskönnenden Gott:


„Kann ER etwa einen Stein so schwer machen, dass er ihn nicht mehr aufheben kann?“


Vernünftigerweise ist zu sagen, dass der Gott der Bibel, - der Gott der die Gesetze gab, - sein Wort nicht brechen kann. 

Er ist an die Bedingungen gebunden die er selbst setzte. Kein normaler Mensch würde von Gott das „Wunder“ erwarten, er ginge unwissend zu Bett und wachte, wegen seiner dringenden Bitte an den „Allmächtigen“ ihn klüger zu machen, am nächsten Morgen als ein Albert Einstein auf.


Tatsächlich liegen uns in den heiligen Schriften und in den Lebensberichten zahlloser Menschen Zeugnisse vor, die klar belegen, dass Gott eingegriffen hat, aber nie im Widerspruch zum Gesetz. Erst haben wir das unsererseits Machbare zu leisten, dann ist es richtig, dass wir ihm unsere nicht unsinnige Bitte vortragen.


Joseph Smith der wahrlich nicht zu Unrecht beanspruchte inspiriert zu sein, formulierte seine auf diese Weise gewonnene Erkenntnis in eben diesem Sinne:


„Es gibt ein Gesetz, das im Himmel vor den Grundlegungen dieser Welt unwiderruflich angeordnet wurde und auf dem alle Segnungen beruhen und wenn wir irgendeine Segnung von Gott erlangen, dann nur, indem wir das Gesetz befolgen, auf dem sie beruht.“ Lehre und Bündnisse 130: 20-21


 Die mormonische Kirchenzeitschrift „Ensign“, März 2015, gibt ein ebenso bewegendes, wie überzeugendes Beispiel dafür:

“Du must beten!”


Jimy Saint Louis, Haiti


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„Als am 12. Januar 2010 infolge des schrecklichen Erdbebens, das Haiti verwüstete, ein vierstöckiges Betongebäude über mir einstürzte, zeigte mir der Herr seine Macht.

Während ich unter dem Gewicht der Trümmer schrie, fragte mich eine friedevolle Stimme: „Jimy, warum betest du nicht, anstatt zu schreien?“

Ich konnte jedoch nicht aufhören zu schreien, weil ich Angst hatte, binnen weniger Minuten zu sterben. Die Stimme, die so klang wie ein guter Freund, der mir wirklich helfen will, sprach erneut zu mir: „Jimy, du musst beten.“

Der Schmerz in meinen Beinen wurde unerträglich. Mir ging in der Dunkelheit, die mich umgab, der Sauerstoff aus. Ein weiteres Mal hörte ich die Stimme: „Jimy, du musst beten.“

Da wehrte ich mich nicht länger. Mit schwacher Stimme sagte ich: „Vater im Himmel, du kennst meine Kraft, und du weißt, wie lange ich diesen Schmerz ertragen kann. Ich bitte dich, nimm diesen Schmerz von mir. Im Namen Jesu Christi. Amen.“

Nach diesem kurzen Gebet schlief ich sofort ein. Ich habe keine Erinnerung mehr an das, was dann geschah, aber als ich aus einem tiefen Schlaf erwachte, waren die Schmerzen verschwunden. Wenig später wurde ich von Rettungskräften gefunden, die in den Ruinen des Bürogebäudes nach Opfern suchten.

Später hörte ich, dass ich von den fünf Angestellten, die im zweiten Stock des Gebäudes in Port-au-Prince gearbeitet hatten, der Einzige war, der lebend aus dem Schutt geborgen wurde. Aufgrund meiner Verletzungen verlor ich ein Bein und musste mehrere Monate im Krankenhaus verbringen. Aber ich weiß, dass der Heilige Geist mir eingegeben hat, zu beten, und dass der Vater im Himmel mein Gebet erhört hat.

Ich kann davon Zeugnis geben, dass der Vater im Himmel unsere Gebete auf seine Weise und gemäß seinem Willen erhört – wo immer wir uns auch befinden und wann immer wir auch beten.“

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