Mittwoch, 11. Oktober 2017

"Es gibt keinen Gott!"


Mein Kommentar zu:
https://www.youtube.com/watch?v=JMFv8ZSONGw
veröffentlich in der bei youtube eingerichteten Kommentarspalte:

Als "lebenslänglicher" Mormone - jenseits des 87. Lebensjahres - kann ich Philipp Möller zwar  in einigen Punkten zustimmen, aber, er schlängelt sich aalglatt um die Frage herum wie er beweisen will, dass es keinen Gott gibt. 
Diese Frage hält er, jedenfalls dem Anschein nach, für unzulässig, oder? Sie ist allerdings unbequem.
Gott bedeutet Schöpfer. Sind wir nicht allesamt kleine Götter (und nicht wenige auf diesem hübschen Erdball sind die reinsten Teufel,) ist das nicht wahr? 
Wenn es kleine Schöpfer gibt, warum nicht auch große und warum soll ich nicht glauben, dass es einen allerhöchsten gibt, den der Gott Christus seinen Vater nannte?
Die nahezu gleichartigen, einander bestätigenden Kerne der Weltreligionen sind schließlich Ausdruck der Gesamterfahrung der Menschheit, (die schließlich aus gleichberechtigten Individuen besteht) Man darf und kann und muss zwar jede Einzelerfahrung hinterfragen ,  aber niemand darf sie in Bausch und Bogen leugnen. Das darf vor allem der Ethiker nicht, denn die Würde j e d e s Menschen ist unantastbar, auch die des Herrn Tebarz van Elst, die der Religionskritiker Möller attackiert! Das fordert die blanke Logik. Herr Möller belegt gar nichts, wenn er  auf aktuelle Schwachstellen der röm.-katholischen Kirche verweist, weil Menschen fehlbar sind. 

Das Pauschalurteil Möllers "Religionen sorgen für Kriege" ist oberflächlich und irreführend. Es ist falsch. Gewissenslose Machtmenschen, ob sie religiös sind oder nicht, gingen schon immer, und sie gehen weiterhin über Leichen. Man denke nur an den religionslosen Pol Pot, oder an den Chinesisch-Sowjetischen Krieg 1969 der zwischen zwei atheistischen Staaten geführt wurde, oder betrachten wir den Vietnam-China Krieg 1979. 
Erinnern wir uns an das unrühmliche Ende der atheistischen Staatenlenker des sogenannten Ostblocks. Leider geht derzeitig auch vom total religionsfeindlichen Nordkorea nicht gerade Friedensliebe aus. Ich persönlich glaube, dass Religionen oder Weltanschauungen nichtreligiöser Art nur dann eine Daseinsberechtigung haben wenn sie im Breiten die Verfeinerung des Gewissens ihrer Gläubigen bewirken. Pure Frömmelei soll der Teufel holen, ebenso den seelenlosen Atheismus.

Dienstag, 10. Oktober 2017

Ingrids Auswahl - Ingrids Poetry (4)

The sun’s bright spark---by Ingrid S. Skibbe     

In the darkness of the night
Stars above us gleaming bright
Then tell where is the wonderous glow
We so admired an hour ago?
See! Rays of sun have drawn their curtains,
Over Jewel’s that broke the dark
Endless spheres of God’s creation
Hide beyond the suns bright spark.

Strangers—by Ingrid S. Skibbe   
We are Strangers oft times feeling lost and all alone.
Like Pilgrims in a foreign Land searching for our home.

Samstag, 7. Oktober 2017

Ingrids Auswahl - Ingrids Poetry (3)


       
Behold I prepare a Place for you
                                 (A dream)

Sunrise ev'ry morning, sunset ev'ry day,
And time on wings of lightning softly slips away
Like ripples on the water, or waves upon the sea;
The golden moments of each day - become eternity.
 And never did I stop to think, nor even begin to know;
The mansions of our Father are built by men below.
Mansions made of many bricks, bricks made up of time;
Fashioned by the hands of men; hands like yours and mine.
I saw this house I built on earth, this house so very strange;
This house of black, grey, white and gold
In childlike ways arranged
With skillful eyes He searched to find
A space this house to hold.
This mixed up house I built on earth
Of black, grey, white and gold.
"I go", He said, "I go ahead – a place I will prepare;
For I so long for everyone to find contentment there.
Use well your time, your time on earth –
Be wise my friend and know;
The mansions you will find in heaven
Are built by men below."
Sunrise ev'ry morning, sunset ev'ry day,
And time on wings of lightning still softly slips away.
"A little longer let me stay, for Lord I long to see
My home: a mansion of pure white there in eternity.

            

Montag, 2. Oktober 2017

Ingrids Auswahl - Ingrids Poetry (2)

"Edith" by Ingrid S. Skibbe
She is growing old, she is turning Blind.
Mumbled talk and slow of mind.
Slurring steps, faltering gait-
Time, a time just will not wait
Will not wait for rich or poor.
Boldly enters ev’ry door.
Never knocks, walks right in,
No escape, no chance to win.
Ever onward towards the Grave.
Homewards bound where she is safe.


"Better" by Ingrid S. Skibbe
The Knowledge our World has to give
Must surely have its reward.
Still! a little of heavenly revelation,
Better than man’s sophistication.


"Onward" by Ingrid S. Skibbe
Ever onward bold and brave
Oh- How sweet it is to know
The sacred gate to Heaven
lies just beyond the grave.


"Don’t tell me" by Ingrid S. Skibbe
Don’t tell me where to find heaven,
Don’t tell me where to find hell,
Just show me where to find peace.
Show me, just show me, don’t tell!
Teach me how to love my brother.
Teach me and I will embrace.
Teach me the simple ways of life.
Help me to win life’s race.
Show me the way back home.

Once more to behold his face.

Samstag, 30. September 2017

Mache dich klug!

Viele Leute, auch sehr gebildete, sind nicht frei von Vorurteilen. Sogar Journalisten plappern gelegentlich nach was ihnen andere geflüstert haben. Jesus gab den guten Rat: Suchet! Sucht die Wahrheit. Einer der Gelehrtesten die ich je kennen lernte bestand unbedingt darauf, dass es die Wahrheit nicht gibt, man käme ihr nur nahe. Das mag in Einzelfällen so sein. Aber wahr ist, dass Gerd Skibbe am 18. Juli 1930 in Deutschland geboren wurde. Es geht nicht um Minuten, sondern den Fakt.
Fakt ist, dass die Herren der Großkirchen bewusst und nicht gerechtfertigt einen eisernen Zaun gegen meine errichtet haben. Das bekommen unsere Missionare sehr zu spüren. Bis der Tag kommt, an dem diejenigen, die dieses Werk ablehnen, erkennen, wie sehr sie irrten.
Fragt die Vielen die dem Tod schon nahe genug waren. Berichten sie nicht einander ergänzend, dass sie, ihren Körper eine Weile verlassend, heim kamen, an den Platz von dem sie kamen?
Welche Kirche außer unserer, hat das je gelehrt?
Nur die als bekloppt eingestuften "Mormonen" und nachweislich die bedeutenden Lehrer der Urkirche sagten und sagen allen: Ihr seid nicht nur von dieser Welt. Wir kamen aus der Welt Gottes hierher um zu lernen, auch um innezuwerden, das wir klug urteilen müssen um glücklich zu werden. Mormonismus verkündete nie Reinkarnation. Reinkarnationsideen fußen auf ein im voriridischen Leben erworbenes Wissen über Familien sowie deren Umstände in die wir hineingeboren werden. Vermutlich können sich Kinder unter drei oder vier Lebensjahren noch erinnern, dann fallen alle, wie wir, in die gewollte Seinsvergessenheit aus gutem Grund. Niemand wird je seine Identität verlieren, auch das steht ebenso im Buch Mormon geschrieben wie die vier Berichte von ranghohen Personen, die ihre bedeutenden out-of-body Erfahrungen niederschrieben.
Angesichts der Tatsache, dass protestantische Theologie den Schluß zuließ: wenn der Mensch stirbt, dann ist er ganz tot (Karl Barth u.a.), ist es gut zu wissen, dass Mormonismus seit eh und je das Gegenteil vertrat. Da ist viel mehr. Suche es!
Vorurteile zu überwinden kann gelegentlich Anstrengung fordern, doch es lohnt sich. Auch das ist eine Wahrheit, wenn auch nur eine Binsenwahrheit.

Sonntag, 20. August 2017

"Mormonen exkommunizieren Generalautorität" by Gerd Skibbe


Mosia 23: 14 
 „Betraut niemanden damit, euer Lehrer oder euer geistlicher Diener zu sein, außer es sei ein Mann Gottes, der auf seinen Pfaden wandelt und seine Gebote hält.“

An diese Weisung hält sich die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage strikt.
Das ist in den Großkirchen anders.

"The Washington Post" berichtete am 08. August 2017 :
The Mormon Church has excommunicated one of its top leaders, church officials confirmed Tuesday. It was not immediately clear why.
“This morning, James J. Hamula was released as a General Authority Seventy of The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints, following Church disciplinary action by the First Presidency and Quorum of the Twelve Apostles,” read a statement from Eric Hawkins, a spokesman.
Hawkins declined to give details on the reason, but the Salt Lake Tribune and the Deseret News in Utah cited church sources as saying it was not for “apostasy or disillusionment.” Among the reasons the church handbook gives for excommunicating leaders are: adultery, burglary, embezzlement, spousal abuse and “homosexual relations.”
The Tribune and the News reported that Hamula was the first top authority of the church to be excommunicated in 28 years.”
Übersetzt:
Zuständige Kirchenbeamte der mormonischen Kirche bestätigten am Dienstag die Exkommunikation eines ihrer höchsten Führers. Es war nicht sofort klar, warum. "An diesem Morgen nach dem kirchlichen Disziplinarrat der Ersten Präsidentschaft und des Kollegiums der Zwölf Apostel" wurde James J. Hamula als Siebziger- General Autorität der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage entlassen. So lautet die Erklärung von Eric Hawkins, dem Sprecher des Gremiums. Hawkins lehnte es ab, Details über die Gründe zu geben, aber die Salt Lake Tribune und die Deseret News in Utah zitierten die Kirchenquellen. Diese besagen, der Kirchenausschluss sei nicht erfolgt wegen "Abfall oder Enttäuschung". Unter den Gründen, die das Kirchenhandbuch für exkommunizierende Führer gibt, sind: Ehebruch, Einbruch, Unterschlagung, Ehegattenmissbrauch und "homosexuelle Beziehungen". Dies sei seit 28 Jahren der zweite Fall soweit es eine Generalautorität betrifft. Exkommuniziert zu sein bedeutet, dass man nicht mehr als Teil der Mormonenkirche angesehen wird. Hamulas Ausschluss hätte sein Äquivalent mit der Exkommunikation eines katholischen Erzbischofs, sagte der Kirchenhistoriker Greg Prince. Prince fügte hinzu, dass Exkommunikationen in der Mormonenkirche häufiger vorkommen.
“Being excommunicated means you are no longer considered part of the Mormon Church. Hamula being removed is the equivalent of a Catholic archbishop being removed from the Catholic Church, said church historian Greg Prince. Prince added that excommunications are more common in the Mormon Church.”
Das Handbuch für Beamte der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ermutigt die infolge eines Disziplinarverfahrens Ausgeschlossenen ihr Problem zu bereinigen und sich nach entsprechender Zeit  erneut taufen zu lassen.
Bekanntestes Beispiel für einen der frühesten Kirchenausschlüsse einer Generalautorität  der Kirche Jesu Christi der HLT ist  Oliver Cowdery:
Wikipedia schreibt:
Im Zusammenhang mit der schweren Finanzkrise 1837/38 um den Zusammenbruch der kircheneigenen Kirtland Safety Society, die auch eine Vertrauenskrise gegenüber Smith darstellte, stellte sich Cowdery gegen Smith und brachte wieder dessen seiner Ansicht nach ehebrecherisches Verhalten in die Diskussion. Ganz wesentlich jedoch war Cowderys Ansicht, dass sich Smith als religiöser Führer zu sehr in die weltlichen Angelegenheiten seiner Gefolgsleute mische. Dies alles führte am 12. April 1838 zum Ausschluss Cowderys aus der Kirche. Begründet wurde der Ausschluss damit, dass er Smith des Ehebruchs beschuldigte, dass er in der Kirche inaktiv geworden sei und dass er als Rechtsanwalt gegen die Kirche vorgehe, um für seine Mandanten Schadenersatz für Verluste im Zusammenbruch der Kirtland Safety Society zu erstreiten.
Sein Amt als zweiter Mann in der Kirche wurde später offiziell auf Hyrum Smith, einen Bruder des Propheten übertragen.
1838–1848 kehrte Cowdery der Kirche den Rücken. Er fühlte sich ungerecht behandelt und war sehr verletzt darüber, dass ihn die Kirche ausgestoßen hatte.
Er setzte sein Jurastudium fort und praktizierte als Anwalt zunächst in Kirtland, Ohio, zog 1840 nach Tiffin, Ohio und übersiedelte schließlich 1847 nach Wisconsin. Er galt als fähiger Anwalt mit brillanter Redefähigkeit, dabei bescheiden und reserviert. 1840 wurde er Redakteur einer Lokalzeitung in Tiffin. Als jedoch bekannt wurde, dass er einer der drei Zeugen für das Buch Mormon war und er nicht bereit war, sich von seiner damaligen Aussage zu distanzieren, wurde er zum Hilfsredakteur zurückgestuft.
Politisch betätigte er sich sehr engagiert in der Demokratischen Partei, in der er sogar für den Kongress kandidierte. Als bekannt wurde, dass er einer der drei Zeugen des Buches Mormon war, wurde er in den Zeitungen lächerlich gemacht und verlor die Wahl.
Cowdery hielt auch nach seinem Ausschluss brieflichen Kontakt mit befreundeten Kirchenmitgliedern. Darin beklagte er vor allem Intoleranz in der Kirche und die Praxis der Polygamie. 1848 wurde sein Wunsch in die Kirche zurückzukehren stärker, und er reiste nach Winter Quartes im heutigen Nebraska, einer Zwischenstation auf dem Exodus der Kirche nach Utah, um Brigham Young zu treffen. Nach einer tiefschürfenden Befragung wurde Cowdery am 12. November 1848 von Apostel Orson Hyde wieder getauft. Seine früheren Funktionen erhielt er aber nicht zurück. Er äußerte den Wunsch, mit in die Rocky Mountains zu ziehen, doch er starb am 3. März 1850 im Hause seines Schwagers David Whitmer in Richmond, Missouri, an einer Atemwegserkrankung.
Anhänger der Mormonen vertreten die Ansicht, da Cowdery ein wesentlicher Zeuge für die Entstehung der Mormonenbewegung war, hätten Gegner der Kirche schon sehr früh versucht, ihn und vor allem seine Exkommunikation dafür zu instrumentalisieren, die Entstehung der Kirche in ein schlechtes Licht zu rücken. Zudem sind die Befürworter der Meinung, dass Gegner der Kirche anscheinend zum einen darauf hinweisen, dass Cowdery in derselben Kirchengemeinde in Poultney, Vermont gewesen sei wie Ethan Smith, der Autor des Buches View of the Hebrews, welches die Abstammung der Indianer von verschleppten Israeliten postulierte.
Dieses Werk wurde von einigen für eine mögliche Quelle für das Buch Mormon gehalten und sein Inhalt könne über Cowdery von Ethan Smith zu dem mit ihm nicht verwandten Joseph Smith gelangt sein. Anhänger der Mormonen sind jedoch der Überzeugung, dass in neuerer Zeit Untersuchungen gezeigt hätten, dass die Ähnlichkeiten zwischen dem Buch Mormon und View of the Hebrews nur sehr oberflächlich seien.
Es wurde auch behauptet, Cowdery habe sein Zeugnis von der Göttlichkeit des Buches Mormon und der Echtheit des Priestertums, das er durch die Hand von Auferstandenen erhalten hat, widerrufen. Zeugnisse von Familienmitgliedern, die an seinem Totenbett waren, sagen jedenfalls das Gegenteil davon aus.
Gerüchte, Cowdery habe nach einer neuerlichen Taufe die Kirche reformieren und die Polygamie abschaffen wollen, werden nach Ansicht von Mormonen durch die Dokumentenlage nicht gestützt. Cowdery hat in mehreren Briefen betont, er wolle nur ein einfaches Mitglied sein.
Mormonen leiden mit den Exkommunizierten und hoffen für sie das Beste, die ehrenvolle Rückkehr. Zugleich sehen Langzeitmitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage mit einiger Bestürzung, dass sowohl die römisch-katholische, wie die Evangelische Kirche Deutschlands (EKD) unzureichend konsequent mit Übertretern umgehen.
Gelegentlich decken die Kirchen die Täter, weil sie sich auf Interpretationen von bedeutenden Persönlichkeiten des athanasianischen Zweiges der Frühkirche berufen, wie diese:
Callist I oder auch Callixt I (-223)  und Ambrosius von Mailand (339-397) schufen die Voraussetzungen für das heutige Fehlverhalten einiger Großkirchen.
Hippolyt (Bischof in Rom um 170-235) erhob schwere Beschuldigungen gegen Callixt der in die ‚Kirchendisziplin’ Änderungen einführte. „Vor allem die, dass er, den Lüsten der Menschen entgegenkommend, allen ihre Sünden nachlasse. Wenn Jemand, der bis dahin einer andern Kirchengemeinschaft angehört, gesündigt habe, werde ihm die Sünde nicht angerechnet, wofern er nur zu des Kallistus „Schule'', d. i. zu seiner Kirchengemeinschaft sich bekannte. Viele mit beflecktem Gewissen und von vielen Sekten ausgestoßen sowie einige auch von ihm, Hippolyt, aus der Kirche verwiesen, füllten seine „Schule". Joseph Langen „Geschichte der römischen Kirche“ Uni Bonn Hippolyt lehnte vor allem Callixt Auffassung ab, dass ein Bischof selbst wenn er „bis zum Tode' sündige“, doch nicht abgesetzt werden soll.“
Ambrosius trieb es auf die Spitze:
„Es kann keine noch so verruchte Schandtat begangen oder gedacht werden, welche die heilige Kirche nicht nachlassen könnte. Aufgrund der von Gott verliehenen Gewalt wird die von Gott geliebte Kirche einmal gleichsam in einem Atemzug, mit Gott genannt.“ Gerhard J. Bellinger „Der Catechismus Romanus und die Reformation“
Im “Schlussbericht der unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen  im Gebiet der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen  Kirche“ wird gesagt:
„ Der Disziplinarhof der Evangelischen Kirche Deutschlands geht in einem Urteil zu einem Fall innerkirchlichen sexuellen Missbrauchs und sexuellem Fehlverhalten davon aus, dass trotz Feststellung der ausreichenden Schwere der Amtsaufsichtspflicht eine Entfernung aus dem Amt nicht verhältnismäßig wäre, weil die Taten lange zurückliegen und der Beschuldigte nicht mehr im Dienst ist.“
Dr. Peter von Tiling, Oberlandeskirchenrat i.R. erläutert:

Die Versetzung von Pfarrern, insbesondere "mangels gedeihlichen Wirkens"

Nach den geltenden Pfarrergesetzen haben die evangelischen Landeskirchen die Möglichkeit, Pastoren "mangels gedeihlichen Wirkens" oder "im Interesse des Dienstes" zu versetzen oder gar in den Wartestand oder Ruhestand zu bringen.
 Von der Versetzung wegen Ehescheidung zu unterscheiden ist die disziplinarische Versetzung wegen einer im Zusammenhang mit der Ehescheidung begangenen Amtspflichtverletzung, z. B. eines Ehebruchs.“ 
Exkommunikationen - im Sinne eines Ausschlusses aus der Kirche - wegen Ehebruch, kommen in den Großkirchen praktisch nicht vor. (In der katholischen Kirche bedeutet Exkommunikation ohnehin nur den Ausschluss vom Spenden oder dem Empfang von Sakramenten, obwohl 1. Kor 5:7 fordert:  „Schafft den Übeltäter weg aus eurer Mitte“)
Die Mitteldeutsche Zeitung schreibt:

Odenwaldschule Die Schutzmauer
12.03.10, 20:09 Uhr
– Quelle: http://www.mz-web.de/7610682 ©2017

Am 17. November 1999 hatte die Frankfurter Rundschau erstmals darüber berichtet, dass Gerold Becker in den 70er und 80er Jahren regelmäßig Odenwaldschüler missbrauchte…
(er war Vorstandschef der Vereinigung Deutscher Landerziehungsheime, leitender Mitarbeiter am Institut für Bildungsplanung und Schulentwicklung des Hessischen Kultusministeriums, vertrat als Theologe bei schulischen Fachgesprächen mit dem Land die Evangelische Kirche (EKD).

Noch 1998, als eins seiner Opfer ihn erfolglos konfrontiert und bereits die OSO um Hilfe gebeten hatte, trat Becker als Mitglied der EKD-Kammer für Bildung und Erziehung auf.  Die Schule selbst, die schon seit Mitte 1998 von den Vorwürfen wusste, schien keinen Zweifel zu haben. „Vorstand und Schulleitung müssen ... davon ausgehen, dass die Vorwürfe berechtigt sind“, ließ sie am 18. November 1999 wissen. In ihrer Erklärung hieß es zudem: „Gerold Becker hat auf Rückfragen den Vorwürfen nicht widersprochen und seine Funktionen und Aufgaben im Trägerverein, im Förderkreis der Odenwaldschule und in der Vereinigung der deutschen Landerziehungsheime niedergelegt.“
Die Sache schien also eindeutig. Ein Elite-Pädagoge hatte sich an Kindern vergriffen und war nun abgetaucht. Vermutlich würde man nie wieder von ihm hören. Die Odenwaldschule zeigte sich geschockt und versprach Aufklärung. Dann passierte: fast nichts. Das ganze Ausmaß des Skandals, in den mutmaßlich etliche weitere Lehrer verstrickt sind, wird erst jetzt – zehn Jahre später – allmählich bekannt. Wieso? Wer wusste etwas und sagte nichts? Warum blieben Taten unbeachtet, die 1998 womöglich noch nicht verjährt gewesen wären? Und wie konnte es Gerold Becker – dem charmanten und eloquenten Theologen mit den fragwürdigen Neigungen – gelingen, nach einer kurzen Schamfrist wieder in die angesehensten Pädagogikkreise Deutschlands zurückzukehren? Wer half ihm dabei?
Nachdem die FR 1999 berichtet hatte, drang eine Welle der Empörung aus dem Odenwald. Sie galt allerdings weniger dem Pädagogen als der Zeitung, die ihn als Sexualtäter entlarvt hatte. „Sensationsjournalismus“, geißelte das Parlament der Odenwaldschule und forderte von der FR „im Namen der Schülerschaft“, auf weitere Artikel zu verzichten. OSO-Lehrer –auch solche, die derzeit von Altschülern belastet werden – sprachen von „Rufmord“. Der Altschülerverein, der heute schonungslose Aufklärung verlangt, hielt sich auffällig bedeckt. Bis auf sein damaliges Vorstandsmitglied Florian Lindemann.
Lindemann, seinerzeit auch tätig für das Altschülerheft „Goetheplatz“, schrieb ebenfalls einen Brief. Er sprach vom „Missbrauch des Missbrauchs“ und „profilbedürftigen“ Journalisten. Den „pädophilen Schulleiter“ setzte er in Anführungszeichen – über die eigentlichen Vorwürfe und darüber, wie man sie aufklären wolle, schrieb er nichts. Mit der Aufklärung war es überhaupt so eine Sache. Denn Becker hatte es seit seinem Abschied von der OSO 1985 zu allerlei prestigeträchtigen Posten gebracht: Er war Vorstandschef der Vereinigung Deutscher Landerziehungsheime, leitender Mitarbeiter am Institut für Bildungsplanung und Schulentwicklung des Hessischen Kultusministeriums, vertrat als Theologe bei schulischen Fachgesprächen mit dem Land die Evangelische Kirche (EKD). Noch 1998, als eins seiner Opfer ihn erfolglos konfrontiert und bereits die OSO um Hilfe gebeten hatte, trat Becker als Mitglied der EKD-Kammer für Bildung und Erziehung auf. Diejenigen, die von den Vorwürfen wussten, schwiegen derweil.

Zeit online:

Gerold Becker: Wer war dieser Mann?

Gerold Becker leitete die Odenwaldschule, ließ sich als Pädagoge feiern, missbrauchte zahllose Schüler. Diese zweifelhafte Karriere hat jetzt der Erziehungswissenschaftler Jürgen Oelkers beschrieben. Ein Gespräch über Beckers Leben und seine Helfer
Interview: Jeannette Otto
3. März 2016, 4:40 Uhr

Oelkers: … es muss der einflussreiche "Bildungs-Becker" gewesen sein, dem die Sache zu heiß wurde, der Gerold Becker aus dem Verkehr ziehen wollte, bevor der Missbrauch zum echten Problem für den Ruf der Schule geworden wäre. Hellmut Becker hat verschiedentlich Kinder an die Odenwaldschule geschickt, die Opfer von Gerold Becker wurden. Er wusste also von Beckers Abgründen und hat ihm sogar eine Therapie angeraten. Das ist ein unfassbarer Skandal. Und kein einziger Täter wurde jemals zur Verantwortung gezogen. 
N24:
Abschlussbericht über sexuellen Missbrauch an der Schule nennt 132 Opfer in den Jahren von 1965 bis 2004. „Doch das sind nicht alle, die Dokumentation bleibt unvollständig“, sagte die Frankfurter Juristin Brigitte Tilmann bei der Vorstellung des Berichts. Bislang hatte die offizielle Zahl der Opfer bei 70 gelegen.

Am 06. 02. 2017 veröffentlichte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" diesen Artikel
Fast 2000 katholische Geistliche in Australien belastet
Die Rede ist von einem „massiven Scheitern“ der katholischen Kirche in Australien: Gegen sieben Prozent der Priester wurden zwischen 1950 und 2010 Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs erhoben – in einem Orden ist der Anteil noch viel höher.
Eine Regierungskommission hat zum ersten Mal umfangreiche Daten über das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs von Kindern in der katholischen Kirche in Australien veröffentlicht. Nach Angaben der Kommission vom Montag wurden in den Jahren von 1950 bis 2010 Missbrauchsvorwürfe gegen sieben Prozent der katholischen Priester in Australien erhoben. Insgesamt seien gegen 1880 mutmaßliche Täter Anschuldigungen vorgebracht worden. In einigen Orden sei der Anteil der Beschuldigten besonders hoch, darunter die „Christian Brothers“ mit 22 Prozent der Ordensmitglieder und die „St. John of God Brothers“ mit 40,4 Prozent.
Auch über die mutmaßlichen Opfer veröffentlichte die Kommission nun detaillierte Zahlen. Demnach sind in den Jahren 1980 bis 2015 4444 Personen mit Anschuldigungen des Kindesmissbrauchs an katholische Institutionen in Australien herangetreten. 78 Prozent dieser Personen waren männlich. Das Durchschnittsalter zur Zeit des mutmaßlichen Missbrauchs betrug 10,5 bei Mädchen und 11,6 bei Jungen. Bis der Missbrauch gemeldet wurde, vergingen im Durchschnitt 33 Jahre. 2400 Personen haben in Einzelgesprächen mit der Kommission Anschuldigungen des Missbrauchs in katholischen Institutionen erhoben. 309 Fälle wurden laut des Berichts an die Polizei weitergegeben. Nach Angaben der Kommission umfassen die nun veröffentlichten Zahlen nicht alle bekannten mutmaßlichen Missbrauchsfälle, sondern nur diejenigen, die direkt den kirchlichen Institutionen gemeldet worden waren. Nur ein Teil der Fälle ist vor Gericht gekommen. Die Zahlen seien „erschütternd, tragisch und nicht zu entschuldigen“, sagte Francis Sullivan, der Geschäftsführer einer Organisation, die im Auftrag der katholischen Kirche in Australien mit der Kommission zusammenarbeitet. Er sprach von einem „massiven Scheitern“ der katholischen Kirche, Kinder vor Missbrauch zu schützen. Am Montag wurden in der Kommission Anschuldigungen wiederholt, wonach Kinder, die Missbrauch meldeten, ignoriert oder bestraft wurden. Die des Missbrauchs beschuldigten Personen sollen nur auf neue Posten versetzt worden sein. „Es herrschten Geheimniskrämerei und Vertuschung vor“, sagte Gail Furness, eine Anwältin der Kommission. Viele der Opfer hätten bis heute unter dem Missbrauch zu leiden.“
Der katholische Priester spricht zwar, nachdem der Bekennende gebeichtet hat:

 „Gott, der barmherzige Vater, hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt und den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden. Durch den Dienst der Kirche schenke er dir Verzeihung und Frieden. So spreche ich dich los von deinen Sünden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“  

Das sind Floskeln. 
Damit ist ein mögliches Verbrechen nicht gesühnt. Soll Christi Verheißung  nun entleert im Raum stehen bleiben, dass diejenigen die nach Gerechtigkeit hungern satt werden sollen? Jedenfalls  widerfuhr dem Opfer auf diese Weise keineswegs Gerechtigkeit. Manchmal wurden Menschenleben ganz und gar zerstört.Es ging Christus nie um mehr, als Menschen glücklich zu machen, vor allem die Opfer. Er will auch die Täter heilen, aber erst nachdem die von ihnen geschagenen geheilt wurden. 


Samstag, 19. August 2017

Nachtrag zu meiner Broschüre „Die Zukunft gehört dem Christentum mormonischer Prägung“



Wie einige Resonanzen zeigen gibt es Missverständnisse. Grundsätzlich muss jedoch gelten:

Es gibt nur ein Christentum, und zwar das Originale. 

Vergleichsweise gesagt: wenn an einer Bachkomposition Änderungen vorgenommen werden, verfälschen diese das Original. Auch eine Komposition unter dem Namen Bach die nur einige Elemente echter Werke Johann Sebastian Bachs enthält ist eine Fälschung.

Sämtliche jetzt existierenden christlichen Kirchen sind, sowohl was ihre Struktur betrifft als inhaltlich, unübersehbar Varianten des Originals, sie sind Abweichungen. Diese sind durchweg schwerwiegender Art. Mormonismus behauptet nun, es repräsentiere das "durch Gottesoffenbarung" wiederhergestellte Original. Dies erzwingt direkte Vergleiche.

Mein Buch wagt diesen Vergleich, auch wenn es das - selbstverständlich - nicht hinreichend leisten kann. Aber, hoffentlich gibt es einige Hinweise.

Die wesentlichen Unterschiede werden besonders  in folgenden Punkten deutlich:

- im traditionellen Christentum dominiert die Zweiklassengesellschaft, hier die Laien und da die Geistlichen. Mormonismus hebt diesen und die folgend genannten Unterschiede auf.

- Grundsätzlich muss  jeder Mann älter 12 bzw. 13 angemessene Stufen im Priestertum erlangen können. 
- Leiter einer Gemeinde ist der Bischof.
- Jede Tätigkeit in der Gemeinde, einschließlich die des Leiters einer Gemeinde, ist unentgeltlich zu erbringen. Daraus folgt: kein Berufspriestertum

Exakt diese, sowie viele andere, strukturellen und inhaltlichen Übereinstimmungen von Hauptelementen der Urkirche und der Kirche Jesu Christi der HLT (Mormonen) bestätigen z.B. die Dokumente zur "Gemeindeordnung des Hippolytus von Rom", die um 220 n. Chr. als typisch galt.

Hinzufügungen verfälschten ebenfalls. Zu diesen gehören beispielsweise die folgenden:

- Liturgische Gewandung darf in Gemeinderäumen nicht vorkommen.
- Kreuze jeder Art, haben, wie in den ersten vierhundert Jahren, keinen Platz im Leben der Kirche
- Altäre jeder Art sind in christlichen Kirchen unangebracht.
- Keine Amtshandlung erlangt Gültigkeit wenn sie erzwungen oder nicht im selbstbekundeten Einverständnis des Betreffenden erfolgt.

Die beglaubigten Dokumente verlangen mehr Beachtung. Sie bestätigen auffallend, dass auch die Lehren vom vorirdischen Dasein des Menschen, die absolute Unabdingbarkeit des Individualrechtes, die Notwendigkeit des Tempelwerkes usw. Bestandteile des originalen Christentums waren. 

Wir sagen, das Christentum mormonischer Prägung bedeutet, es sei das Original, das durch Restaurierung verlorener Grundbausteine wiedergegeben wurde. Eine Beseitigung aller Hinzufügungen wäre unmöglich gewesen. Deshalb wurde die Originalkirche 1830 neu gegründet. Auch hier gilt: "Kein neuer Most in alte Schläuche!"
Uns ist bewusst, dass dies eine Provokation ist. Sie hat fast die Dimension der Behauptung Christi er sei der große ICH BIN des Alten Testamentes. Man bedenke, welchen Aufruhr dies gerade unter den Schriftgelehrten erzeugen musste: du eines Zimmermanns Sohn willst der Messias sein?