Montag, 16. März 2015

(2) Eine Minute Papst- und Weltgeschichte

Der Vater der Elisabeth von England, König Heinrich VIII. (ihre Mutter ist Anna Boleyn), wurde mit zunehmendem Alter immer brutaler. Sein Bruch mit Rom erfolgte letztlich wegen seines Egoismus.

Er begann wie ein edler Ritter und endete als menschenverachtender  Terrorist, der seine zweite Ehefrau, Anna Boleyn  unter unbewiesenen Schuldzuweisungen, am 19. Mai 1536 köpfen ließ um eine Woche später die nächste, Jane Seymor, zu heiraten.

        Als junger Mann trat er höflich und bescheiden auf, begeisterte sich für  Sport, war liebenswürdig, ein angenehmer Freund vieler. Von hünenhafter Gestalt und heiterer Gemütsart wirkte er schon früh hoheitlich. Er beherrschte mehrere Sprachen. Der Wille seines Vaters bestimmte nicht nur sein Denken und Wollen, sondern frühzeitig auch die Ehefrau.
Sobald  er  das 14. Lebensjahr vollendet hatte sollte er die sechs Jahre ältere Katharina von Aragon heiraten.

Katharina von Aragon (1485- 1536)
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Hofintrigien verschoben die Heirat. Aber da Heinrich sie offensichlich mochte heiratete er sie drei Monate  nach seiner Thronbesteigung im Sommer 1509 als achtzehnjähriger.
Seine Enttäuschungen darüber, dass Katharina ihm (bei mindestens 6 Schwangerschaften) keinen lebensfähigen männlichen Thronerben  geben konnte, reizten ihn zu ungerechtfertigten Zornausbrüchen. Sein  wachsendes Machtbewusstsein verdarb ihn völlig.



Heinrich Tudor (1491-1547)

Als Sohn seiner Zeit konnte er allerdings nicht ahnen, dass nur des Mannes Samen über das Geschlecht des Kindes entscheidet.

1519 brachte seine Mätresse Elisabeth Blount Henry Fitzroy zur Welt, den der König auch offiziell als seinen Sohn anerkannte, der aber von der Thronfolge ausgeschlossen blieb.
Umgehend verliebte er sich in Anna Boleyn.  Er umgarnte sie. Anna lehnte ab Heinrichs Mätresse zu werden. Etwa sieben Jahre warb Heinrich vergeblich um Beischlaf. Sie wollte erst geheiratet werden. Aber noch lebte seine Ehefrau und der damalige Papst Clemens  VII. sagte "Nein", ("non possumus",  wörtlich "wir können nicht") zur angedachten Scheidung Heinrich VIII. von Katharina  von Aragonien. Das veranlasste den britischen König sich von der römischen Kirche loszusagen und seine eigene, die anglikanische Kirche auszurufen, deren Haupt er wurde.


Anna Boleyn (1501-1536)


Papst Clemens VII. (1478-1534). 

 
Wikipedia:
"Am 3. November 1534 setzte Heinrich im Parlament die Suprematsakte Act of Supremacy durch, wodurch der König als „höchstes Oberhaupt der Kirche von England auf Erden“ (supreme head in earth of the Church of England) anerkannt und England damit endgültig von der römischen Kirche losgesagt wurde. Das englische Volk musste unter Eid Heinrichs Oberhoheit sowohl über die Kirche als auch über das Thronfolgegesetz anerkennen. Dies hatte die Exkommunizierung und 1538 den Bann durch den Papst zur Folge."









 


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