Dienstag, 21. Januar 2014

"Enthüllungen" und "Trivialitäten" eine offene Erwiderung

Lieber Herr Pietro Arnese, 

Ihre im Internet erfolgte Bewertung der Mormonen lautet:

"Mormonen sind gute Menschen. Es hat keinen Sinn, die Fakten und Statistiken zu leugnen, die sie für ihren Patriotismus, ihren staatsbürgerlichen Sinn, ihren Fleiß und ihre moralische Güte auszeichnen. Sie unterstützen sich gegenseitig mit einem Hilfsprogramm, das nur selten mit anderen religiösen Gruppen verglichen werden kann. In den Vereinigten Staaten finden wir einige illustre Namen auf dem Gebiet der Politik, Wirtschaft und Sport. Als soziale Gruppe sind die Mormonen außergewöhnlich."

Ist das nur ein Freudscher Versprecher, zu sagen: “es hat keinen Sinn zu leugnen...”, oder ist es Trotz gegen Jesus?

Denn gemäß seinen Prinzipien heißt es: “An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Erntet man etwa von Dornen Trauben oder von Disteln Feigen... ein schlechter Baum kann keine guten Früchte hervorbringen … jeder Baum der keine guten Früchte hervorbringt wird umgehauen werden?”

Na ja, nachdem ich 83 wurde sehe ich nun über das meiste hinweg, was uns, in Bezug zu unserer Theologie, weiterhin an Unfug von zahllosen Angreifern unterstellt oder zugemutet wird.

Aber immerhin, Sie, lieber Herr Arnese, bemühen sich um Wahrhaftigkeit, - mein Kompliment.

Ist es nun zum Schmunzeln oder zum Stirnrunzeln, dass die eifrigsten unter den “Mormonenjägern” aus vorgeblich christlichen Reihen, zugleich effektiv die Auffälligsten unter den Ablehnern der Grundsätze Christi sind? 
In etwa 150 meiner veröffentlichten Artikel gehe ich darauf ein.

Evangelikale USA-Theologen sind geradezu besessen von der Idee sie hätten den Schlüssel zum Himmelreich und die “Mormonen” wollten ihnen diesen Schlüssel strittig machen.
Das erinnert ein wenig an Papst Julius II. der mit 60 000 Mann zur Himmelspforte zurückkommen wollte, um Petrus das Fürchten zu lehren, falls der sich weiterhin weigern sollte ihn hereinzulassen.
Die Kriterien zur “Rechtfertigung” wie sie seit Bruder Martin Luther verkündet werden, sind zwar nicht unbiblisch, aber Christus hat sie nicht formuliert.
Es ist schon kurios zu lesen, dass die Verfasser der “Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre” zahllose Male von Rechtfertigung reden, aber den Begrifff "Rechtschaffenheit" überhaupt nicht erwähnen. Jesus kommt dort nur einmal im schiefen Zusammenhang und völlig aus dem Zusammenhang gerissen, zu Wort, aber gerader diejenigen die auf diese Erklärung am heftigsten schwören verdammen die “Mormonen” am lautesten.
Nein, die modernen Resultate der Geschichtsforschung an europäischen Universitäten hat sie alle längst überholt.

Ein Beispiel:
Wie tausend andere vor Ihnen, lieber Herr Arnese, belehren Sie uns indirekt tadelnd, “Mormonen” folgten nicht dem traditionellen, - dem nicänischen - Gottesbild.
Sie verweisen wie viele andere Kritker auf Johannes 4:24 und kommentieren: "Gott ist Geist." Im griechischen Original, konstruiert sich dieser Satz, indem das Wort Geist als erste Position erscheint, das heisst, in der Reihenfolge, wo es die höchste Ordnung erhält. Vor dem Wort Gott, wird der Artikel der gestellt, welcher seine Autorität unterstreicht. Diese Schreibweise wird normalerweise von den Griechen angewendet um die Qualität von etwas zu zeigen. Unser Vers zeigt deutlich, dass Gott eine spirituelle Natur hat, und schliesst die Möglichkeit, dass Gott vielleicht keine spirituelle Natur oder Qualität hat vollkommen aus: Geist ist (der) Gott...”

Obwohl auch Sie den Eindruck zu erwecken suchen, sie hätten sich mit “mormonischer” Theologie befasst, zeigen Sie zugleich, dass sie es nur sehr, sehr oberflächlich taten. Ihr Ductus bestätigt das durchweg.
Sie beanspruchen zwar im Besitz der “richtigen Methoden der Interpretation” zu sein, und scheinen dabei nicht zu ahnen, dass ebensowohl der Inhalt, wie die Art der Durchsetzung dieses Anspruch über Athanasius, Ambrosius von Mailand, Augustinus, Cyrill von Alexandria usw. zur fast völligen Vernichtung des Urchristentums geführt hat.
Niemand vermag auch nur das kleinste Argument gegen diese bedauerliche Tatsache ins Feld zu führen.

Bücher wie “De fide” von Ambrosius an Kaiser Gratian um 374 demaskieren den Heiligen als Kriegshetzer, als Brudermörder!
Ich habe in den letzten 20 Jahren etwa 5600 Dissertationen und Fachartikel ganz oder teilweise zu diesem Thema gelesen. Das Konzentrat ist für die nicänisch-konstantinische Variante des Christentums tödlich, wenn auch nicht augenblicklich.
In der nicht nur von Ihnen gering geschätzten Zusatzschrift der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Lehre und Bündnisse, heißt es authentisch:

Der Mensch ist Geist!” 93: 33

Die dieser Aussage vorausgehenden Verse lauten interessanterweise in völliger Übereinstimmung mit den Lehren der (gesamten) Kirche bis etwa 350:

Der Mensch war auch am Anfang (in der Präexistenz) bei Gott. Intelligenz oder das Licht der Wahrheit wurde nicht erschaffen oder gemacht, und kann tatsächlich auch gar nicht erschaffen oder gemacht werden” … 93: 29-30

(wie die Energie des Weltalls oder, wie nicht wenige Quantenphysiker zustimmend bekennen, “unser Bewusstsein!”)
Unser Ich lebt, - wir leben - laut Jesus, Petrus und Paulus während unserer Erdenlaufbahn in diesem Zelt:


Unter der Überschrift "Die Heimat bei Gott" führt Paulus aus:
" Wir wissen: Wenn das Zelt, indem wir jetzt leben, nämlich unser Körper, abgebrochen wird, hat Gott eine andere Wohnung im Himmel für uns bereitet.
Er selbst hat dafür gesorgt, und sie wird für immer Bestand haben.
Solange wir noch auf der Erde leben, fühlen wir uns bedrückt und sehnen uns nach unserer himmlischen Wohnung.
Wir müssen ja einen neuen Körper bekommen, damit wir vor Gott nicht sozusagen nackt dastehen.
Solange wir noch in diesem Körper leben, sind wir bedrückt und voll Angst."
(2. Kor. 5: 1-3)
Dieses Bild war den alten Christen sehr vertraut, das beweisen die vielen Aussagen die in der Sekundärliteratur zu finden sind.

Muss ich erklären, dass das Zelt etwas anderes ist als mein ICH? Ich bin Geist, ein unsterblicher Geist und werde doch in meinem Körper erkannt.
So ist Gott und so sind wir “sein Ebenbild”.

Noch vor 140Jahren war es allgemeines Glaubensgut der Christen, zwischen sterblichem Körper und unsterblichem Geist klar zu unterscheiden.
Nein, Sie müssen mir nicht glauben und auch nicht antworten.
Hier belästige ich Sie, Herr Arnese, nicht mit Fakten, aber es ist ein Leichtes unter
ein paar unter meinen auf dieses Thema gerichteten Artikeln aufzurufen, die allesamt auf allgemein anerkannten Quellen basieren.
Die meisten unserer “Antis” reagieren selbst auf massive Gegenargumente nicht. Das Nichtreagieren ist quasi das Markenzeichen der Antimormonen.
Meine Reaktion besteht dann wiederum darin, dass ich meine Gegendarstellungen gelegentlich, wie auch in diesem Fall, umgehend ins Internet stelle.
Ich (bzw. meine Kirche) werde(n) öffentlich angegriffen und diffamiert, also bin ich moralisch im Recht meine Entgegnung ebenfalls öffentlich wie diese zu machen. 

Mir allerdings ist unter Hinweis auf “mormonisches” Kirchenrecht, strengstens untersagt ebenfalls zu diffamieren.
Hätte ich je Vergleichbares verfasst, würde ich vor die Alternative einer Wiedergutmachung oder des Ausschlusses aus der Kirche gestellt.
All das ist nicht mein Problem.

Jeder wird am großen Tag vor seinem Richter zu erscheinen, da wird es sich erweisen.

Der Widerstand den wir seit eh und je erfahren ist, - das muss ich nach einigen Jahrzehnten der Erfahrungen sagen, - tatsächlich einer schier unglaublichen Inkompetenz und oft der Arroganz, sowie in den meisten Fällen der intoleranten Denkweise unserer Glaubensgegner geschuldet.

Mein Freund Pastor Fritz Rabe ehemals St. Georg Neubrandenburg, in Mecklenburg-Vorpommern, nun im Ruhestand, schilderte mir wie er vor einigen Jahren im Zug Ohrenzeuge einer Diskussion von Mormonenkritikern wurde. Als er sich einmischte wurde er rüde angefahren, wer er sei. So und so. “Und Sie als evangelischer Pfarrer verteidigen diese Sekte?”
Nein! Nur die Wahrheit!”

Es klingt zwar gewaltig, wenn Sie lieber Artikelverfasser sagen:
Mit den richtigen Methoden der Interpretation, ergibt sich diese Besonderheit in Lukas 24:39: „Denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen“, so wird die Theologie der Mormonen komplett zerstört”, aber bei näherem Hinsehen ergibt sich, dass es sich auch in diesem Fall lediglich um eine Sprechblase handelt.
Dieses Jesuszitat belegt, dass er vor seinen Jüngern in seinem Körper, - doch diesmal in seinem unsterblichen, wenn auch zunächst noch nicht verherrlichten Leib, - erschien:

Schaut her ich bin kein Geist, kein Gespenst!
Sämtliche nachfolgenden Zitate bestätigen
  • erstens, Jesus ist ein anderer als der Vater,
  • zweitens, dass sein ewiger Geist nun (nachdem er auffuhr, zu seinem Vater und dort verherrlicht wurde) immerwährend von seinem “Strahlenkleid” umgeben ist, was Johannes der Offenbarer bezeugt und weshalb Stephanus IHN zur Rechten des Vaters sitzen sah... von wo er kommen wird die Lebenden und die Toten zu richten... und zwar wird er so “erscheinen (wiederkommen) wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.”

Sie, Herr Arnese, schreiben weiter:
Mormonen bevorzugen den Begriff der Erhöhung (vor) dem der Errettung. Ihr Ziel ist die Perfektion, und ihr Glaube ist, wie Gott und die Götter selbst zu werden.”

Ich vermute, dass dies eher tadelnd gemeint ist.

O, je!, kann ich nur aufseufzen:
Da hat jemand wieder das Wichtigste übersehen, nämlich dass Jesus – und nicht die “Mormonen” gesagt hat:
Darum sollt ihr vollkommen (perfekt) sein, wie es auch euer Vater im Himmel ist!”
Natürlich ist der Prozess der “Vergottung” ein ewiger. Niemals kann jemand der aus Fleisch und Blut besteht ein Gott werden.

Übrigens die Lehre von der "Vergottung" oder Perfektion war und ist aus der Theologie zwar verdrängt worden, aber das bedeutet nicht, dass das so bleiben muss: Wir haben viele Zeugen. Hören wir:

Tuomo Mannermaa “Luther und Theosis”, Band 16 Veröffentlichungen der Luther-Akademie Ratzeburg, Helsinki/Erlangen 1990, S. 11:
Theosis als Thema der finnischen Lutherforschung…Gott wird darum Mensch, damit der Mensch Gott werde. Also wird Macht machtlos, damit die Schwachheit mächtig werde. Der Logos zieht unsere Form und Gestalt, unser Bild und Gleichnis an, damit er uns mit seinem Bilde, mit seiner Gestalt und seinem Gleichnis bekleide. Also wird die Weisheit töricht, damit die Torheit Weisheit werde, und so in allen anderen Dingen, die in Gott und in uns sind, sofern er in all dem das Unsere annimmt, um uns das Seine zu vermitteln.“

Oder A. von Harnack: “... Der Gedanke der Vergottung ist der letzte und oberste gewesen; nach Theophilius, Irenaeus, Hippolit und Origenes findet er sich bei allen Vätern der alten Kirche, bei Athanasius, bei den Kappadoziern, Appolinares, Ephraim Syrus, Epiphanius u.a.”


Errettung, dagegen ist das Mindeste. Sie wird allen zuteil, (die sich auf Christi Gnade berufen - sola gratia -) die “Erhöhung” jedoch – Gott zu werden – das musst du dir verdienen! Da ist das Bemühen, die Anstrengung der Talenteentfaltung gefragt, wie sie Jesus forderte.
Jedes Christenkind kennt das Gleichnis des Erlösers.
Nehmt es dem, der das das eine Pfund vergrub fort... er wusste, dass ich ein harter Herr bin...”
Das Buch Mormon ist voll von Zitaten die belegen, dass Christi Errettung für ausnahmslos alle Menschen gilt. 2. Nephi 9, Alma 12, Alma Kapitel 39-42, Moroni 7 usw.
Origenes (185-254) sagte (und das ist reiner “Mormonismus”):
Alle Geschöpfe sind ganz auf Gott angewiesen, eigene Anstrengungen werden durch seine Gnade weit überwogen. Aber die Gott hat alle Regungen des freien Willens (!) von Ewigkeit vorausgesehen und eingeplant. Sie werden gerecht vergolten”
Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft 3. völlig neu bearb. Auflage 1960, Tübingen J:C:B: Mohr (Paul Siebeck)

Ihr Zitat, lieber Herr Arnese, lautet korrekterweise:

"Dieses Ziel wird mit dem größtmöglichen Nutzen verfolgt in der Zeit, die jedem Mensch auf Erden gegeben ist. Was der Mensch hier und jetzt bekommt durch seine Handlungen und guten Werken, bestimmt seinen zukünftigen Zustand.”


Das ist zutreffend. So lehrt die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.
 
Es hat allerings auch keinen Sinn, die Fakten und Statistiken zu leugnen die erkennen lassen, dass der sogeannte “Mormonismus” eine Blaupause des Originals ist.

Das ist wenigen klar. Aber wie gesagt, es hat keinen Sinn das zu leugnen.


Jedenfalls befindet sich der allgemeine Wissenstand was “Mormonismus” betrifft im Stadium der Dummheit und der Ignoranz, statt auf jenem Niveau, dass beispielsweise der evangelische finnische Theologe mit seinem Fachartikel “Joseph Smith und die Bibel” in der Theologischen Zeitschrift (109. Jahrgang Februar 1984 ISSN 0040-5671) erreichte. Da war endlich einer der eine qualifizierte Analyse gewagt hat, im Gegensatz zu den zahlreichen gelehrten Eseln die vorgeben das Buch Mormon zu kennen, aber nie unter den Deckel geschaut haben.
Räisänen hat es gewagt, - und das ehrt ihn. Er ist durch und durch evangelischer Fachmann und sagt dennoch:
Mit diesen Beispielen aus den Werken Joseph Smiths, sowie aus der neueren Literatur über den Mormonismus hoffe ich hinreichend angedeutet zu haben, dass eine ernsthafte Beschäftigung mit den Werken des Mormonismus eine lohnende Aufgabe nicht nur für den Symboliker und den Religionswissenschaftler ist, sondern auch für den Exegeten und den Systematiker. Der um Fairnis bemühte Forscher kann ihnen den Wert als in ihrer Zeit und Umgebung als sinnvole Neuinterpretation der religiösen Tradition gar nicht so leicht absprechen…“

Sie, lieber Herr, sagen kühn:

Die Lehre der "himmlischen Hochzeit" widerspricht klar dem was Christus in Matthäus 22:23-33 sagte, vor allem Vers 30: "In der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie Engel Gottes im Himmel."

Sie meinen, Ihr Schluss sei logisch?
Natürlich wird nach diesem Leben nicht mehr geheiratet. “Ihr kennt nicht die Macht Gottes!” erklärt Jesus den Fragestellern.

Nur die diesseits durch die Macht des Priestertum des Sohnes Gottes vollzogenen Ehen haben ewige Gültigkeit. Jede andere Ehe ist mit dem Tod außer Kraft.

Es bedarf einer besonderen Macht, die ausschließlich Gott verleihen kann, um irgendeine Bindung (ggf Lösung) zu “siegeln” die Ewigkeitsdauer hat.
Petrus, und nicht irgendwelchen "Standesbeamten" wurde diese Macht unter strengen Auflagen (liebst du mich?) übergeben:


Matth. 16: 19 “Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein.”

Die Betonung liegt auf der “Sondervollmacht” und auf “alles!”

Sie schreiben weiter:

Auch das Prinzip der Polygamie kann in keiner Übereinstimmung mit der Schrift gemacht werden, gleichgültig ob sie praktiziert wird oder ob sie nur in der Theorie angenommen wird. Der Apostel Paulus sagt in der Tat, dass die Minister und Kirchenführer die Ehemänner einer einzigen Frau sein sollen.

(1 Timotheus 3:2, Titus 1:6)

Wussten Sie, dass das Buch Mormon Polygamie definitiv verbietet?
Wussten Sie, dass in eben diesem Zusammenhang dargelegt wird, dass nur dann, wenn Gott sie anbefiehlt “um sein Volk hervorzubringen” Mehrehen christlichen Sinn machen?
Polygamie der Urväter Abraham, Jakob, Elkana (Vater des Propheten Samuel)  u.a. wurden von Gott akzeptiert.
Sogar die echte Vielweiberei Salomos stand wenigstens in dieser Darstellung nicht in Gottes Kritik
  1. Könige 11: 9 Obwohl Salomo in Vielehe lebte, erschien ihm Gott zweimal!
    Der Tadel richtet sich darauf, dass ihn fremde Frauen zur Vernachlässigung des wahren Gottesdienstes veranlassten.
    Man hat sich wohl vorzustellen, dass der präexistente Jesus als glorreiches Geistwesen für Salomo zweimal sichtbar wurde, bevor ihn einige seiner Frauen dazu verführten (auch) andere Götter zu verehren.
Dr Langen “Die römische Kirche” 1881, im Internet vollständig abrufbar.. schreibt: Tertullian hebt hervor, dass die Katholiken das Gesetz der Monogamie nicht auf alle Christen ausdehnten, sondern nach dem Wortlaut der Pastoralbriefe auf die Hierarchie beschränkten... dass man Bigami in den Aemtern duldete, obwohl ... dies nach der Ordination an den Tag gekommen war.
Hippolyt (Bischof in Rom um 220) berichtet ausdrücklich, zu seiner Zeit, also wohl mit seiner Billigung seien zuerst Bischöfe, Priester und Diakonen, auch wenn sie mehre Male (polygam) geheiratet hätten, in ihre betreffenden Aemter eingesetzt worden waren.“

Hurerei wird im Buch Mormon immer wieder scharf verurteilt:

Weißt du nicht mein Sohn, dass dies ein Greuel in den Augen des Herrn ist, ja die greulichste aller Sünden, ausgenommen wenn unschuldiges Blut vergossen oder der Heilige Geist verleugnte wird? Denn siehe wenn du den Heiligen Geist leugnest, nachdem er einmal Platz in dir gefunden hat, und du weißt, dass du ihn leugnest, so ist dies eine Sünde die unverzeihlich ist, ja, und wenn jemand gegen das Licht und gegen die Erkenntnis , die er von Gott hat mordet, so ist es für ihn nicht leicht Vergebung zu erlangen, ja ich sage dir, mein Sohn dass es für ihn nicht leicht Vergebung zu erlangen.“ Alma 39: 4-6


Sie schreiben:

Bezugnehmend auf 1 Petrus 3:18-20 und 4:6, behaupten die Mormonen, dass die Toten Gelegenheit haben, das Evangelium zu hören. Aber in diesen Versen, ist das benutzte Verb predigen in der Vergangenheitsform; das bedeutet also nicht, dass die Toten die Predigt hören nach ihrem Tod, sondern, dass nur diejenigen die jetzt tot sind, die Botschaft Gottes gehört hatten als sie noch lebten.”

Bitte, überlegen Sie eine Minute was dieser Unsinn den Sie da unterbreiten bedeutet! Die Konsequenzen solcher Betrachtungsweise ist mit keinem Bibelzitat zu rechtfertigen, denn Gott liebt alle Menschen und bietet ihnen dieselben Chancen. Betrachtungsweisen, die Ihren ähneln, zeichnen wenn auch ungewollt einen grausamen Gott.
Ich kann Ihnen viel erzählen, empfehle Ihnen aber das ausgezeichnete Werk des evangelischen Theologen Felix Gietenbruch “Höllenfahrt Christi und Auferstehung der Toten.” 2010, ISBN 978-3-643-80040-4
Studien zur systematischen Theologie und Ethik
Nein, Felix Gietenbruch sympathisiert nicht mit Mormonen, dennoch hat er nahezu 100 Prozent “mormonische” Positionen unterstrichen.



Freundliche Grüße



Gerd Skibbe


PS
Ihre folgende Anmerkung verrät, dass Sie niemals die Werke die Sie hier  verurteilen gelesen, geschweige denn betrachtet haben:
 
Der grundlegende Irrtum der Mormonen ist, dass sie eine Offenbarung außerhalb der Bibel akzeptieren. Die "Enthüllungen" der Lehre und Bündnisse werden jeden Leser der Bibel um ihre Bedeutungslosigkeit und Trivialität treffen, weil es sich um Kleinigkeiten, weit weg von den hohen Themen der Bibel handelt. Das Buch Mormon muss durch eine Art von „blindem Glauben" akzeptiert werden, weil weder die behauptete  Originalsprache noch ihr Inhalt durch Gelehrte als seriös und verantwortungsvoll erkannt wurde.

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