Donnerstag, 23. Januar 2014

(2) Friedensengel lügen nicht

Nicht zufällig fand eine der fragwürdigsten Anti-Sekten-Aktionen, 1997, in der Friedenskirche Neubrandenburg statt, für die Herr Pastor Heydenreich mitverantwortlich zeichnete.
Die Ausstellung umfasste (siehe rechte Spalte) Okkultismus, die Mun-Bewegung,... Satanismus... und schließlich die Mormonen.

Herr Pfarrer Joachim Keden, Düsseldorf, der Begleiter dieser Ausstellung: „Sekten – bist du anfällig?“ reiste im Auftrage der Evangelischen Kirche, Referat Sekten- und Kirchenfragen durch Deutschland und belehrte Schulklassen und Erzieher. 

Zumindest in diesem Fall widersetzte er sich nicht der ungeheuren Behauptung dass die Satanisten und die Mormonen ein und derselben Gruppe angehören. 


Die Organisation "Fraueneinfälle" der Stadt Neubrandenburg  organisierte speziell diese  Ausstellung: "Sekten - bist du anfällig" in Zusammenarbeit mit der örtlichen Evangelischen Kirche
Herr Pastor Heydenreich kannte einige Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage persönlich. 
Er wusste, um was es ging.

Er wusste, dass "Mormonen" sich nie an Massen wenden, sondern immer an den Einzelnen um zum Nachdenken und zu angemessenen Vergleichen anzuregen.
Pastoren wie Herr Heydenreich befürchten, dass die Missionare der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage aktive Mitglieder ihrer Gemeinden überzeugen könnten, sich mit dem Buch Mormon zu befassen, wodurch ihr Wunsch geweckt werden könnte Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zu werden.
Alleine  vor jeder denkbaren Art der Überprüfung "mormonischen" Lehrgutes durch Menschen, auf die sie Besitzeransprüche erheben, fürchten sie sich.
Deshalb rücken sie die Barrikaden mitten in den Weg: "Vorsichtig, Mormonen sind eine Sekte!"

Das "im evangelischen Mutterland" ein anderes Verständnis von Religion aufkommen und zur Geltung gelangen könnte, als das worauf sie in offenkundiger Beschränktheit schwören, lässt sie nicht kalt.

Herr Pastor Heydenreich versprach mir schriftlich er werde eine gehörige Antwort auf meine Broschüre "Konstantin oder Jesus" geben, weil ich ihm darin Vorwürfe nicht ersparen konnte.  Es sind mehr als 8 Jahre vergangen, aber die Erwiderung blieb aus!
 
Pfarrer wie Herr Heydenreich beteuern immer wieder:
Ihr "Mormonen" glaubt doch nicht im Ernst, euer amerikanischer Sektenkitsch könnte mit unserer Heilslehre konkkurieren! Wir haben nichts zu fürchten!
Ich fragte ihn und seine Gesinnungsgenossen:

"Und warum stellt ihr uns dann in eine Reihe mit den Satanisten?"

Es ist erwiesen, sie gehen jedem Gespräch, das offen geführt wird, aus dem Weg:

Sektenbeauftrage wie Herr Pfarrer Thomas Gandow, Berlin gaben ihr Bestes um möglich gewordene Gespräche zwischen „Mormonen“ und Christen zu unterbinden. 

Warum, wenn eure Seite doch die stärkeren Argumente hat?
 
Wie der „Oranienburger Generalanzeiger“ berichtete, versuchte Herr Gandow, an einem Dezemberabend 1999, mit seinem Auftritt im Gemeinderaum der evangelischen Kirche zu Glienicke alles, um „zwischenmenschliche Gespräche“ evangelischer  Mitglieder mit den „Mormonen“ zu verhindern, die zu dieser Zeit in unmittelbarer Nachbarschaft zum evangelischen Zentrum ihr gerade fertig gestelltes Gemeindehaus für alle Bürger öffneten. 

Ich fragte ihn per veröffentlichtem Leserbrief: 

"Wie Sie, Herr Pfarrer Gandow, in der evangelischen Gemeinde zu Glienicke, ausführten, halten Sie „zwischenmenschliche Gespräche doch für eher subjektiv“, so als wären Sie der Sachwalter reiner Objektivität."

Glauben Sie allen Ernstes, dass sich, auf Dauer, Kontakte und Gespräche zwischen „Christen“ und „Mormonen“ vermeiden lassen?"
Auch wenn einige Damen und Herren Christen das meinen, verseucht sind wir nicht.



Weder Herr Heydenreich noch Pfarrer Joachim Keden, Düsseldorf konnten, als sie von mir angesprochen wurden, moralische Bedenken, noch einleuchtende Gründe für ihre Blockade-Haltung anführen.
Beide Herren urteilten nicht aus Unwissenheit und ließen dennoch zu, dass Mormonen fast in einem Atemzug mit Satanisten genannt wurden.

Beide wussten substantiell, was auch die „Enquete-Kommission“ des Deutschen Bundestages  in ihrer 13. Wahlperiode (1996) angemahnt hatte:  

„Wenn religiöse und weltanschauliche Gemeinschaften öffentlich mit dem abwertenden Begriff „Sekten“ klassifiziert werden, kommt dies einer Anklage und einer Verurteilung gleich… Eine als „Sekte“ bezeichnete religiöse und weltanschauliche Gemeinschaft ist gesellschaftlicher Ablehnung oder gar Verachtung ausgesetzt. Sie wird in der öffentlichen Diskussion häufig als generell und bedrohlich wahrgenommen. Dies gilt auch dann, wenn sich diese Organisation und ihre Mitglieder rechtlich und moralisch nichts zuschulden haben kommen lassen… Es sollten abwertende Verallgemeinerungen vermieden werden, die das gesamte Spektrum religiöser und weltanschaulicher Minderheiten unter einen unzulässigen Generalverdacht stellen.“ S. 190 Endbericht, Juni 1998


Der deutsche Baptistenprediger Jürgen Tibusek, Dozent für Religionswissenschaften, formulierte schon 1991:  

Die „innere Bestätigung“, die sie empfinden, nachdem sie Gott um Weisheit gebeten haben, „scheint für viele (Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage) so stark zu sein, dass sie rationalen Argumenten gegenüber der Lehre und Geschichte der Mormonen nicht mehr zugänglich sind.“
 „Auf der Suche nach dem Heil“ Brunnen Verlag Giessen, 1991

Auch er legte nahe, "Mormonen" ließen sich von Satan inspirieren.

Woher die professionellen Wahrheitsverkünder die Berechtigung beziehen solche Anklagen zu erheben, wissen sie selber nicht. Aber es muss etwas vorhanden sein, das sie umtreibt. 

Es wird Zeit, "dass (gegen die Mormonen) etwas unternommen wird" schrieb bereits vor 80 Jahren der Theologiestudent Brandt, sechs Wochen nach der "Machtergreifung" durch den Menschenverächter Adolf Hitler.
Sein Leserbrief wurde in der Neubrandenburger Zeitung am 10. 03. 1933 veröffentlicht



"Etwas" gegen die "Mormonen" zu unternehmen, ähnelt vom Anliegen her den schon vor 1600 Jahren vorangetriebenen Absichten der Traditionschristen. Die glaubten auch sie müssten etwas "unternehmen", wenn ihnen etwas nicht einleuchtete.
Sie hielten es für ihre Pflicht gegen Andersglaubende massiv vorzugehen, denn jeder der etwas anderes glaubte als die damaligen Wortführer der nachnicänischen Kirche, musste vom Teufel besessen oder "geritten" sein. 

Die absolut harmlosen Novatianer, Donatisten, Arianer, Waldenser, Katharer und andere Glaubensstarke wurden schlankweg zu Ketzern erklärt, denn Ketzern gegenüber durfte man, nach allgemeiner Annahme, in allen Zeiten den Knüppel zeigen. 

Vom Vermögen und Können der Einzelnen selbständig Entscheidungen in Glaubensfragen zu treffen, hielt der typisch athanasianisch - konstantinisch orientierte Geistliche  noch nie das Geringste.

Das ist es was "Mormonen" von den Großkirchen unterscheidet. Es ist ihre Grundhaltung: Religion ist Privatsache, muss Privatsache bleiben!

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