Montag, 20. Januar 2014

Noch nicht veraltet - eine unkommentierte Pressenotiz vom 7. Januar 2012


USA: Evangelikaler Dialog mit Mormonen


Richard J. Mouw, Präsident des einflussreichen neoevangelikalen Fuller Theological Seminary, Pasadena, Kalifornien, legte auf CNN Belief Blog seine Auffassungen über den Dialog zwischen Mormonen und Evangelikalen dar, in welchem er eine Schlüsselrolle spielt. Seit nunmehr 12 Jahren findet ein Dialog zumeist hinter verschlossenen Türen zwischen etwa ein Dutzend Evangelikaler und einer gleichen Anzahl von Mormonen statt. Der Mormone Professor Robert Millet von der Brigham Young University, einer Universität der Mormonen, ist der wichtigste Vertreter der Mormonen in diesem Dialog.

Mouw kommt zu dem Schluss: „Wir Evangelikale und unsere mormonischen Gesprächspartner stimmen in einigen wichtigen theologischen Fragen nicht überein. Aber wir haben auch erkannt, dass wir in einigen Dingen gar nicht so weit auseinanderliegen, wie wir dachten.“ Was aus Sicht Mows die Mormonen von Sekten unterscheidet, ist ihre Bereitschaft zum Dialog. Dass Mormonen an ihrer Brigham Young University Kurse über Weltreligionen anbieten sowie Dozenten beschäftigt, die Studienabschlüsse an renommierten Universitäten erlangten, ist für Mouw ein Indiz, dass Mormonen keine klassische Sekte sind wie etwa die Christliche Wissenschaft oder die Zeugen Jehova. Auch die Tatsache, dass Mormonen lobend über Billy Graham und die Katholikin Mutter Theresa sprechen und die Schriften des „evangelikalen“ Autors C. S. Lewis und des katholischen Paters Henri Nouwen lesen, zeugt für Mouw von der Tatsache, dass Mormonen integrationsfähig sind.

Auf die Frage, ob Mormonen Christen sind, antwortet Mouw, dass er „viele seiner Freunde als wahre Nachfolger des Jesus betrachtet, den er als seinen göttlichen Erlöser anbetet“, obgleich Mouw auch darauf hinweist, dass sich die Theologie der Mormonen teilweise außerhalb der historischen christlichen Lehre bewegt.

Aus Mouws Sicht sind die Mormonen „Christus-zentrierter“ als in vergangenen Zeiten. Ein Video mit einer Predigt des Mormonen Jeffrey Holland über den Kreuzestod Christi, das Mouw seinen Studenten zeigte, führte bei einer Reihe von Studenten zu der Einsicht, dass die Predigt dieses Mormonen auch von einem Evangelikalen gehalten worden sein könnte. Ferner vergleicht Mouw den Dialog mit den Mormonen mit jenem der katholischen Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil; die katholische Kirche zeigte sich nach dem Konzil offener für den Dialog mit anderen Religionen. Sekten würden sich einem solchen „selbstkritischen“ Dialog nicht stellen, so Mouw.

Schließlich appelliert er an seine Leser, die Qualitäten der Mormonen
als gute Bürger zu bedenken; ihr Handeln verdient aus Mouws Sicht, als "christlich" bezeichnet zu werden. Über den mormonischen Präsidentschaftskandidat Mitt Romney sagte Mouw, er verdiene es nach seiner Auffassung nicht, als „Sektierer“ betrachtet zu werden.

Seit 2000 fanden laut Christianity Today unter Führung von Mouw 17 Gespräche Evangelikaler mit Mormonen hinter verschlossener Tür statt, unter anderem am Wheaton College. Thomas S. Monson, Präsident der US-Mormonen, erteilte die Genehmigung für Standing Together, eine Allianz aus 90 evangelikalen Gemeinden in Utah, einer Hochburg des Mormonismus, um den Salt Lake City Tabernacle für gemeinsame Gottesdienste von Evangelikalen und Mormonen zu nutzen. Standing Together treibt seit 10 Jahren den Dialog zwischen Mormonen und Evangelikalen voran. Auch der bekannte Evangelist Nick Vujicic, der ohne Arme und Beine geboren wurde, ist diesem Dialog nicht abgeneigt. Nach einer Veranstaltung von Standing Together sprach von einer der „denkwürdigsten Abendveranstaltungen“ in seinem Dienst und „bedankte sich wärmstens bei den Führern der Kirche der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen).“

Auch Gregory Johnson, Präsident von Standing Together, bezeichnete dieses Ereignis als „historisch“. Der ehemalige Mormone Johnson, der heute den konservativen Baptisten angehört und sich für den Dialog mit Mormonen einsetzt, ist wie Mouw der Ansicht, dass es wahre Christen unter den Mormonen gibt, obgleich auch er der Lehre der Mormonen den Stempel „christliche Theologie“ nicht aufdrücken möchte. Johnson und Millet haben 58 öffentliche Diskussionen in ganz Nordamerika geführt und fördern den theologischen Dialog zwischen evangelikalen und mormonischen Studenten.

Mouw hatte 2004 erklärt, dass Evangelikale die Lehre der Mormonen oft falsch dargestellt haben und entschuldigte sich bei den Mormonen mit den Worten: „Wir haben gegen euch gesündigt.“


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