Donnerstag, 20. November 2025

Spreu oder Weizen? (1)

 

"Die Wahrheit wird euch freimachen" Jesus Christus

Heiratsschwindler gab es immer, sie schadeten Einzelnen, aber politische Machtidioten und fromme, christliche Fälscher riskierten es, die ganze Welt zu betrügen.

 Die pseudoisidorischen Dekretalen sind ein berüchtigtes Beispiel für eine umfangreiche Sammlung mittelalterlicher Fälschungen, die das Papsttum stärken sollte. Schlimm genug. Schlimmer bis heute ist, wenn die „Deutsche Enzyklopädie“ schreibt: „Das Dreikaiseredikt „Cunctos populos“ wurde am 28. Februar 380 in Thessaloniki von den römischen Kaisern Theodosius I., Gratian und Valentinian II. verabschiedet. Es beendete die nominelle Religionsfreiheit des 4. Jahrhunderts und gilt als ein wesentlicher Schritt, um das Christentum zur Staatsreligion zu machen."

Hier geht es um das Jubiläumsjahr 2025 - 1700 Jahre - nicänisches Credo, nicänisches Chaos. Jahrhunderte hindurch sprachen und sprechen Gläubige christlicher Gesinnung diesen nicänischen Widersinn: „wir (sind) gezwungen, in christlicher Wahrheit jede einzelne Person für sich als Gott und als Herrn zu bekennen,“… aber der katholische Glaube verbietet das! Alles in einem Atemzug. „Wehe denen“, - sagen christliche Theologen der Großkirchen – „die der christlichen Wahrheit den Vorrang vor dem katholischen Glauben geben, sie sind keine Christen.“ Bischof Ambrosius von Mailand (337 – 397), ist zwar nicht der Erste unter den Verächtern der Glaubensfreiheit, doch er gehört zu den bedeutendsten, dieser Kategorie: und eben diese Tatsache wird immer noch verschleiert, beispielsweise mit der erwähnten Aussage, „die römischen Kaisern Theodosius I., Gratian und Valentinian II.“ hätten, 380, das Gesetz zum Glaubenszwang verabschiedet. Nein! Das ist eine von wohlmeinenden aber unehrlichen Kirchenhistorikern verbreitete Lüge. Gratian Kaiser Gratian, 359 geboren, Herrscher des Westteils des Imperiums war ein Arianer.  378 erklärte er mit dem Edikt von Sirmium Glaubensfreiheit zum Staatsgesetz. Knapp 2 Jahre später soll er das Gegenteil zur Sirmium- Erklärung unterschrieben und verkündet haben? Und Valentinian II.? Der von Bischof Ambrosius von Mailand gegängelte 9-jährige Kaiser soll seiner straff arianisch glaubenden Mutter Justina mit dem sogenannten „Dreikaiseredikt“ den Dolch in den Rücken gestoßen haben? Dieses Edikt richtete sich zwar gegen alle Religionen im damaligen römischen Imperium, insbesondere jedoch gegen die Bekenner „der christlichen Wahrheit“, dass Jesus ein anderer ist als sein himmlischer Vater. Es gibt keinen anderen Schluss: Ambrosius selbst oder einer aus seinem Anhang hat die Unterschrift Valentinians II. erzwungen oder fälschen lassen: Denn „als der jugendliche Kaiser Valentinian II. (der angebliche Mitverfasser von Cunctos populos) für seine Arianer die außerhalb der Stadtgrenze gelegene basilica Porciana extra murana forderte, wurde ihm dies von Ambrosius verweigert.“ Peter Grossmann „Ägyptische Architektur“ zitiert Seeck

Um sich definitiv von Cunctos populos abzugrenzen erließ „Va­len­ti­ni­an am 23.1.386 in Mai­land sein Edikt zu­guns­ten der Aria­ner.“ Portal Rheinische Geschichte.

Justina war verärgert, weil (Ambrosius (drei Jahre nach dem Tod ihres Gatten) um 379 ihre Bemühungen vereitelt (hatte) ...einen Arianer auf den (Bischofs-)Stuhl zu Sirmium zu befördern“ F-L. zu Stolberg-Stolberg „Geschichte d. Religion Jesu Christi“



Namhafte Historiker fassen zusammen: „Orthodoxe Bischöfe kämpften mittels Staatsmacht gegen ihre häretischen Mitchristen... (Arianer u.a. urchristliche Splittergruppen, G.Sk). Die Vorgaben kamen von den orthodoxen Bischöfen. Häretischen Christen wurde verboten, Gottesdienste abzuhalten, Kirche und Versammlungsorte wurden von der Polizei beschlagnahmt, ihre Schriften verbrannt. Ihnen wurde die Rechtsfähigkeit genommen. Sie durften keine Verträge und Erbverfügungen abschließen. Mehrere Gesetze drohten ihnen Konfiskation ihrer Güter an, Ausweisung aus einer Stadt, Verbannung. Wer durch Bischöfe exkommuniziert wurde, wurde vom Staat mit dem Bannfluch belegt." Anton Grabner, Johann Maier "Kulturgeschichte des frühen Christentums“ Vandenhoek & Ruprecht So wirkte sich Nicäa aus.

 

Dienstag, 4. November 2025

Präexistenz - wichtigste "Mormonenlehre"

 Heute Morgen lasen wir diese Passage im 1. Buch Nephi, Kapitel 11

"Und es begab sich: Ich sah die Himmel offen, und ein Engel kam herab und trat vor mich hin; und er sprach zu mir: Nephi, was siehst du?
15 Und ich sprach zu ihm: Eine Jungfrau, überaus schön und anmutig, mehr als alle anderen Jungfrauen.
16 Und er sprach zu mir: Kennst du die Herablassung Gottes?
17 Und ich sprach zu ihm: Ich weiß, dass er seine Kinder liebt; aber die Bedeutung von allem weiß ich nicht.
18 Und er sprach zu mir: Siehe, die Jungfrau, die du siehst, ist die Mutter des Sohnes Gottes nach der Weise des Fleisches.
19 Und es begab sich: Ich sah, dass sie im Geist entrückt wurde, und nachdem sie eine Zeit lang im Geist entrückt gewesen war, sprach der Engel zu mir, nämlich: Schau!
20 Und ich schaute und sah wieder die Jungfrau, und sie trug auf den Armen ein Kind.
Siehe Raffaels berühmtes Gemälde, die "Sixtinische Madonna". Betrachte den weißen Hintergrund: Es gibt zahllose Gemälde, die ähnlich sind, aber nur dieses eine, selbst unter den weltberühmten, zeigt, wie wir, aus unserem vorirdischen Dasein zuschauen. Etwa 200 Jahre vor Raffaels Inspiration, sah insbesondere Nephi wie Maria, unseren Erretter aus der Geisterwelt - oder gar dem Himmel - zu unserem Wohl durch den Vorhang in die Welt der Sterblichkeit trägt



Raffael Santi 1515


21 Und der Engel sprach zu mir: Sieh das Lamm Gottes, ja, selbst den Sohn des ewigen Vaters! Kennst du die Bedeutung des Baumes, den dein Vater gesehen hat?
22 Und ich antwortete ihm, nämlich: Ja, das ist die Liebe Gottes, die sich überall den Menschenkindern ins Herz ergießt; darum ist sie das Begehrenswerteste von allem."
Stört euch nicht an den Putten und an der Darstellung des Papstes Julius II. der das Werk in Auftrag ab. Julius selbst hatte nicht das Geringste von alledem verstanden, er war ein Mann des Geldes und des Schwertes.
Das mindert keineswegs die großartige Bedeutung des Gemäldes.