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Dienstag, 16. Juli 2013

(2) Vom Fisch zum Kreuz"


Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage lehrt deckungsgleich mit Origenes (185-254):

1.) die ewige Präexistenz aller heute lebenden Menschen
2.) die absolute Unverbrüchlichkeit des ewigen Rechtes auf Entscheidungsfreiheit jedermanns
3.) eine Mehrzahl von Göttern
4.) der Mensch kann wie Gott werden

5.) Erlösung durch das Sühnopfer Christi und durch eigene Anstrengung
6.) zuerst wurde die geistige Welt geschaffen

7.) die Notwendigkeit fortlaufender Offenbarung

8.)das Werk für die Verstorbenen und die Möglichkeit der Ewigkeit der Ehe.

Zugegeben, Angehörigen anderer Kirchen müssen solche Lehren, weil völlig unbekannt, verdächtig vorkommen. Von Origenes haben die wenigsten je gehört, denn zwischen 550 und 850 unternahm die athanasianische (katholische) Kirche alles, Werk und Wort des Origenes aufzuspüren und zu vernichten! Was Origenes festgehalten hatte, war jedoch die Basistheologie der Urkirche gewesen, denn er war der anerkannte Gelehrte seiner Zeit dem alle Bischöfe zustimmten.

Dies ist der Beweis dafür, dass die Urkirche (die "Alte Kirche") und nur die Kirche Jesu Christi der HLT wie das Original und seine Blaupause (blueprint) übereinstimmen.

1984 suchte ich etwas Besonderes zum Thema „Alte Kirche“, allerdings nichts Bestimmtes, und fuhr nach Berlin, um in der Staatsbibliothek zu arbeiten.
Am selben Tag ging ich noch in die Berliner Bibliothek. Während ich durch die Reihen der Bücherregale der Bibliothek schlenderte, fiel mein Blick auf die Bände des „Handwörterbuches für Theologie und Religionswissenschaft“. (Ein Werk das jedem Theologen geläufig ist)
Sofort kam mir der Name ‚Origenes’ in den Sinn. Ich wusste damals zwar einiges über ihn, aber nicht das, was ich nun fand.
In Origenes Büchern "über das Gebet", hatte ich keine Anhaltspunkte gefunden, die mich hätten fesseln können, einiges kam mir gar übertrieben vor. Ich hatte zu früh enttäuscht aufgegeben.
Diesmal las ich mich sofort fest.

Mein Erstaunen war unbeschreiblich. Da stand es auf der Seite 1696 Schwarz auf weiß geschrieben: Origenes sagte:
 

„alle Logika waren im Urzustand körperlose Geister und als solche Götter, die dem Logos als Trabanten anhingen... Nach dem Vorbild des Logos (Christus), der selbst das „Bild Gottes“ nach Genesis 1:26 ist, hat Gott soviele Logika [Menschenseelen G.Sk.] erschaffen, wie er mit seiner notwendig begrenzten Vorsehung regieren kann.“ (16)


Die Logika, das sind wir!


Wie ein Lichtblitz kam es zu mir. Als Mann im Alter von fast fünfundfünfzig Jahren erinnerte ich mich daran, dass die Mormonenmissionare meinem Vater eben dasselbe über unser aller Vorherdasein erklärt hatten, als ich noch ein Kind war. Ja mehr, der mir vorliegende Origenestext von F. H. Kettler, betonte fünf oder sechs zusätzliche Aspekte: Wir waren als Söhne und Töchter Gottes



„Götter-(kinder) G.Sk.), die dem Logos als Trabanten anhingen...
wir waren durch den heiligen Geist zur Einheit verbunden, und wir gaben uns mit ihm der unmittelbaren Schau des Vaters hin. Erst die Erlahmung der geistigen
Schwungkraft und Überdruss an der Gottesschau führten zum Sündenfall...“ (17)

Gerade die Formulierung, wir „erlahmten in der geistigen Schwungkraft und empfanden Überdruss an der Gottesschau“ bewegte mich ungewöhnlich.

Als Elfjähriger, im Strandsand von Zinnowitz liegend, hatte ich nämlich
hingehört, als die jungen Missionare es fast gleichlautend sagten, als
sie mit meinem Vater darüber redeten:

 
Mein Vater Wilhelm Skibbe, danaben mein Bruder Helmut, 1941, in Zinnowitz, links Missionar Arnold Dzierzon, ich, nur scheinbar desinteressiert, Missionar Rudolf Wächtler, der mir ein Buch Mormon mit seiner Widmung schenkte
 
Beide Elders sagten:
„In unserem Vorherdasein kamen wir an einem Punkt an, von dem aus kaum noch Fortschritt möglich war. Wir hatten es satt, immer nur die Herrlichkeit des Vaters zu schauen, denn noch kannten wir keine Gegensätze. Wie Kinder das Elternhaus oft erst wertschätzen, wenn sie es verloren haben, trachteten wir nach eigenen Erfahrungen.“
 
Das waren Aussagen, deren Deckungsgleichheit mir sofort ins Auge stach.


Gottes Anliegen ist unser persönlicher Fortschritt, unsere Entwicklung zum Guten, nicht die Frömmelei!

Aber es kam noch viel stärker.

Zahlreiche Passagen aus der Bibel und dem Buch Mormon und anderen
Schriften unserer Kirche, tauchten aus meinem Gedächtnis auf. Das Wichtigste davon möchten ich hier darbieten.

Ich las und schrieb, denn da lag in einem Fachbuch ökumenischer Christen unerwartet der komplette „Mormonismus“ vor mir.


Da war sie also die typische „Mormonenlehre“ vom Vorherdasein aller Menschen (die zur Familie Adams gehören) und die Lehre von der Unantastbarkeit der Würde des Menschen.


„Mein Gott!“ rief ich spontan bei mir aus, „Joseph Smith war wirklich dein Prophet!“ Das war nämlich klar, Joseph stand kein Apparat der Gelehrsamkeit zur Seite. Niemand wusste 1830, was der Arianismus- Origenismus beinhaltete.

Er, Joseph, hatte jedoch behauptet, er habe lediglich die verlorene Lehre Christi wiederhergestellt.

Ich kannte das in den „Thomasakten“ niedergeschriebene „syrische Perlenlied“, das auch von unserem Vorherdasein und vom Zweck unserer Erdenreise spricht, nämlich, dass die himmlische Familie mich mit dem Auftrag zur Erde schickte, die im Meer verborgene Perle zu finden - das wahre Evangelium.

Allen Mut müsste ich zusammennehmen, weil ein Ungeheuer am Meeressaum wütet, das diesen Erfolg verhindern will.


Ich dachte an Sätze aus dem Nag-Hammadi-Schrifttum des 2. nachchristlichen Jahrhunderts die mit Origenes' Glauben übereinstimmen:
„Daher ist derjenige, der Erkenntnis durch Offenbarung hat, einer, der von
„oben“ stammt. Wenn man ihn ruft, hört er, antwortet er

und wendet sich zu dem, der ihn ruft,

steigt zu ihm empor und erkennt, wie man ihn ruft. Da er
Gnosis (Erkenntnis) hat, vollbringt er den Willen dessen, der ihn gerufen hat...

Wer so zur Erkenntnis gelangen wird, erkennt, woher er gekommen ist und wohin er geht.
 
Er erkennt wie einer, der trunken war und von seiner
Trunkenheit abließ; er brachte das Seine (wieder) in Ordnung, nachdem er zu
sich selbst zurückgekehrt war... Die wahre Gotteserkenntnis beginnt mit der Erkenntnis des Menschen als eines gottverwandten Wesens.” (18)
 
 
Man sollte meinen die ganze Welt würde vor Freude jubeln, dass Joseph Smith verlorene Erkenntnisse, die wertvoller als Diamanten waren, wiedergefunden hatte.
Statt dessen haben sie ihn gekillt.

  

Ich dachte an das Zitat in den Sprichwörtern (der Bibel):


„Der Herr hat mich geschaffen im Anfang seiner Wege, vor seinen Werken in der Urzeit, in frühester Zeit wurde ich gebildet, am Anfang beim Ursprung der Erde. Als die Urmeere noch nicht waren, wurde ich geboren, als es die Quellen noch nicht gab, die wasserreichen. Ehe die Berge eingesenkt wurden vor den Hügeln wurde ich geboren. Noch hatte er die Erde nicht gemacht und die Fluren und alle Schollen des Festlands. Als er den Himmel baute, war ich dabei, als er den Erdkreis abmaß über den Wassern, als er droben die Wolken befestigte und die Quellen strömen ließ aus dem Urmeer, als er dem Meer seine
Satzung gab und die Wasser nicht sein Gebot übertreten durften, als er er die Fundamente der Erde abmaß, da war ich als geliebtes Kind bei ihm.“ (19)
 

So singen die Heiligen der Letzten Tage:
„Ich bin ein Kind von Gott, der mich zur Welt geschickt und hier mit einem ird’schen Heim und Eltern mich beglückt: Führet, leitet und begleitet, dass den Weg ich find’, lehrt mich alles das zu tun, was mich zu ihm einst führt.“ (20)


 Schon wenige Monate, nachdem diese Hymne 1957 in unseren neuen Liederbüchern erschien, wurde sie in den deutschen Versammlungen gesungen.

Frau Hildegard Albrecht, Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, spielte damals in der evangelischen Kirche in Neu-Buckow bei Rostock die Orgel und leitete den Kinderchor. Mit Einwilligung des Pfarrers studierte sie das Lied ein. Sie schilderte mir, welche Wirkung es auf die Gemeinde hatte. Bewegt vom Zauber der Wahrheit rührte es die Herzen der Gläubigen zu Tränen.

Leider ist es wahr, viele Menschen wagen erst dann Gutes gut zu nennen, wenn auch die Nachbarn es gut finden.

Viele Mitglieder unserer Kirche erlebten ähnliches wie Frau Hildegard Albrecht, nämlich, immer wenn uns gestattet wurde, am Grab von Menschen zu singen, die zwar evangelisch oder katholisch geblieben waren, uns aber nahe gestanden hatten, wenn wir das Lied sangen:


‚O mein Vater’, dessen zweiter Vers von besonderer Schönheit ist:
 
 „Ach, für eine weise Absicht pflanztest du mich in die Welt und versagtest mir Erinn’rung an mein frühres Lebensfeld. Doch zuweilen flüstert’s leise, ahnungsvoll im Herzen mir: „Bist ein Fremdling auf der Erde, deine Heimat ist nicht hier.“ (21)


Mit all diesem und weiterem Wissen ausgestattet traf ich mich, Jahre später,  (1993) mit Herrn Professor Zobel, einem anerkannten Theologen der Universität Greifswald, während seiner Zeit als Landtagsabgeordneter mit CDU-Mandat in Mecklenburg-Vorpommern, im Schweriner Schloss, und fragte ihn im vereinbarten Gespräch, was er von Origenes und seiner Mittelpunktlehre vom
präexistenten Dasein der Kinder Adams hält. Professor Zobel war sehrf reundlich und schüttelte den Kopf:

„Nein!“ sagte er, und schaute mich aus seinen braunen Augen ehrlich an: „das glauben wir nicht.“

Ich erwiderte:
„Aber Origenes ist doch Schiedsrichter der Urkirche gewesen! Er war die maßgebliche Instanz wenn Glaubensstreitigkeiten aufkamen. Alle Bischöfe stimmten mit ihm überein...“

Mein hochgelehrter Gesprächspartner schüttelte immer wieder den Kopf. Ich wüsste um jüdisches Schrifttum, das sich deutlich zu Gunsten dieser unserer göttlichen Herkunft ausspricht. Es erhärtet die Aussage, dass wir alle ein vorirdisches Dasein hatten.
Ich stieß immer wieder auf völliges Unverständnis.

Prof. Zobels „Nein!“, sprach Bände.
 
Mir war klar, dass alle Theologen seit Kaiser Justinian I. im Finstern standen. Es ergibt eine ganz andere Sicht auf die Dinge, ob man im Nebel oder bei Sonnenschein hinsieht.
Wikipedia Justinian I. (482-565) ein Originalbild in Ravenna, der Stadt, die er blutig erobern ließ und in der die urkirchlichen Tempelrituale zu sehen sind - die von den Freimaurern entlehnt wurden -.
Er war es der aus perversen Gründen, 543, mit der Ostsynode der Kirche die Lehre vom vorirdischen Dasein, mit katastrophalen Folgen verfluchte.

Mit Justinian I., in der Mitte des 6. Jahrhunderts wurde die Lehre von der Präexistenz aus dem Lehrgut der Kirche verbannt, und zwar aus politischen Erwägungen, nicht jedoch weil sie angeblich ‚re-in-karnatorische Spekulationen’ befürwortete.

Nie stand in diesem Zusammenhang die Lehre von der Reinkarnation (die Lehre von der Wiedergeburt) positive zur Diskussion. Mitunter, um verschiedene Lehr-Verurteilungen zu rechtfertigen, wird immer noch behauptet, die Kirche (d.h. Kaiser Justinian) hätte damals im Jahr 543, eben die Origeneslehre von der Reinkarnation treffen wollen, weil er sie als gefährlich falsch betrachtete. Das ist inkorrekt, sagen bedeutende Theologen der Heutzeit.
Doch „Origenes Lehre besagt:


"dass alle Lebensumstände in die wir hineingeboren werden, die Auswirkungen unseres Verhaltens vor diesem irdischen Lebens sind... damit fällt automatisch jede Seelenwanderungslehre.“ (22)

Es ist ein evangelisches Autorenteam, das diese Antwort in der Theologischen Realenzyklopädie - im Jahr 2000, erteilt.


Bruce R. McConkie, Mitglied des Rates der Zwölf der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, erklärt seine Ablehnung der Seelenwanderungslehre wie folgt:

 
Der Mensch ist dazu bestimmt, nur einmal geboren zu

werden, nur „ein einziges Mal zu sterben“ (Hebr 9:27), und nur einmal
 
Aufzuerstehen, damit er „nicht mehr sterben kann“ (Al 11:45; 12:18; LuB 63: 49) (23)


Die Seelenwanderungslehre war nie Bestandteil der Lehren der Kirche Jesu Christi.
Es gab quasi „Wanderungen“ im Vorherdasein, - an die manche Menschen sich bruchstückweise erinnern können - aber es gab diesseits keine Wiedergeburten.






Quellen:
 

13) Origenes – Leben und Werk in Benedikt XVI, Generalaudienz, Mittwoch 25. April 2007, zu finden unter www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/audiences/2007/documents/
hf_benxvi_aud_20070 425_ge.html7
14) www.origenes.de/Kommentare
15) Geschichte der Katholischen Kirche bis 1740, Morus-Verlag, Berlin, S. 27. (mit Imprimatur. Romae, vom 27. Nov. 1981)
(16 + 17 ) Handwörterbuches für Theologie und Religionswissenschaft“, dritte, völlig neu bearbeitete Auflage, 4. Band Kop-O, Mohr (Paul Siebeck) Tübingen, 1960 S. 1692 – 1702, Stichwort 'Origenes' 
18) K.Rudolph, “Die Gnosis”, Koehler & Amelang, Leipzig, 1977, S. 13919) Altes Testament, Sprichwörter 8:22 - 30
20) Gesangbuch Kirche Jesu Christi de Heiligen der Letzten Tage, Frankfurt am Main 1996, Nr. 202 Ich bin ein Kind von Gott
21) Gesangbuch Kirche Jesu Christi de Heiligen der Letzten Tage, Frankfurt am Main 1996, Nr. 190 O mein Vater22) Horst Robert Balz, Gerhard Krause, Gerhard Müller – Theologische Realenzyklopädie -2000 - Religion – S. 3 Google Books Result
23) Bruce R. McConkie, Mormon Doctrine, deutschsprachige Ausgabe, Band III, Bad Reichenhall 1992 S. 170