Freitag, 14. März 2014

"The New York Times, Mormon woman ... ein Vergleich: "Der weiße Kragen" by Gerd Skibbe


  The New York Times, LDS Today 13. March 2014 

"Over the past few years, the roles of women in the Church of Jesus Christ of Latter-day Saints have consistently been called into the spotlight. Though many women claim satisfaction with the workings of the faith, a select group of women have made it clear they desire more. The group, dubbed Ordain Women, desire what they feel would be true equality in the faith through ordination to the priesthood and more authoritative positions in the church, and, according to an investigative article produced by the New York Times, they are not alone.

Lady Duck lebte in einer unbefriedigenden Erpelbeziehung, weil er immer seinen Willen durchsetzen wollte, - immer.
Dann war da dieser dumme Frühling gewesen. Sie saß in der Brütezeit wie gefesselt und gequält auf dem schiefen Nest und er, er zeigte wie immer, wie schön er war. Als Stockentenmann protzte er mit seinem lupenreinen weißen Kragen und plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie das hässliche Entlein war. So eine richtig eklig braune alte Tante die nur was taugte wenn sie einen Haufen gelber Schnatterbällchen hätte hinter sich führen können.
Und dann kam dieses furchtbare Gespräch zustande. Er ließ in seiner Verblendung nicht zu, anzuerkennen, dass sie die gleichen Rechte beanspruchen darf. Am meisten hatte sie geärgert, dass er mitten in einer Sachdiskussion den Nacken zurückwarf, wie er es immer tat wenn er angeben wollte, damit sein weißer Kragen noch mehr zur Geltung kam. Was war das für ein elendes Geschwätz: “Ich kann doch nichts dafür, dass mir der Schöpfer die ganze Farbenfülle gegeben hat..., dass hat er doch zu deinem Schutz so gemacht, damit nicht gleich alle gefrässigen Adler auf dich aufmerksam werden, wenn du dich in hilflosem Zustand befindest - und bedenke, ich bin doch so schön für dich...”
Da musste sie tief Luft schnappen um nicht durchzudrehen: “Ha, - der Schöpfer! Immer wenn ihr Meistergeschöpfe nicht weiter wisst, dann redet ihr euch auf einen anderen hinaus. Jetzt ist Schluss. Entweder tust du alles, alles was du kannst und malst mir dieselben Farben drauf, die du so stolz zur Schau trägst oder ich werde solange und soviele kampfbereite Gesinnungsgenossinen sammeln, bis ihr euch endlich von eurem Thron herabbequemen müsst. Hier gibt es keine Kompromisse.”

Donnerstag, 13. März 2014

"Die Heimat bei Gott!"

Imgrunde sind wir ewige Suchende. 

Weil wir die Erde manchmal deutlich und immer wieder so empfinden, als sei sie nicht unsere Heimat, treibt uns die Sehnsucht nach dem großen Glück, nach einem eigentlichen Zuhause, unentwegt vorwärts.
Dass da mehr ist, als wir üblicherweise wissen können, ahnten und ahnen die meisten Menschen seit je, das bezeugen Gedichte, Sonderträume, Intuitionen, Visionen und millionenfache Nahtoderfahrungen die festgeschrieben wurden.

Im indischen Fatepur-Sikri erwartet jeden christlich gesinnten Besucher eine kleine, aber schöne Überraschung.
Da steht die berühmte Moschee, die Großmogul Akbar (1542-1605) errichten ließ.
Wikipedia sagt: 

 

"Die filigranen Marmorfenster (Jalis) gehören zum Kunstvollsten, was Menschenhände je hervorgebracht haben."
Akbars Islam war weitherzig.
Wo er konnte, bewies er seine Toleranz.

Die „Jami Masjid“ oder Dargah-Moschee. Sie gilt als bekannteste in ganz Indien.



Über einem ihrer Bögen stehen zwei allem Anschein nach echte und wichtige Sätze Christi geschrieben:

"Jesus, Friede sei ihm, sagte: Die Welt ist nur eine Brücke. Gehe darüber hinweg, aber baue keine Häuser auf ihr. Derjenige, der eine Stunde hofft, hofft auf die Ewigkeit, denn die Welt ist nur eine Stunde, verbringe sie in Andacht, denn der Rest ist unsichtbar."


Es gibt viele Worte Christi die überliefert wurden, aber im biblischen Schriftgut nicht erscheinen - dafür u.a. im Buch Mormon und in der Literatur anderer Völker.
In diesem gleichnishaften Zitat entspricht unser  Leben einem Gehen über eine Brücke die zwei unendliche Kontinente miteinander verbindet, die aber nur uns, als getrennt erscheinen, weil sich dazwischen das Flußtal der Sterblichkeit und der Seinsvergessenheit befindet. 
Hinter uns liegt das von uns vergessene ewige Vaterhaus Gottes, in das wir vor Äonen als unsterbliche Geistwesen hineingeboren wurden und in dessen "jenseitige" Welt wir nach unserer Erdenlaufbahn, um unschätzbare Lebenserfahrungen bereichert, wieder eintreten dürfen.
Unter der Überschrift "Die Heimat bei Gott", beschreibt der Heidenapostel Paulus dieselbe Erkenntnis lediglich mit einem anderen Bild:
 

" Wir wissen: Wenn das Zelt, indem wir jetzt leben, nämlich unser Körper, abgebrochen wird, hat Gott eine andere Wohnung im Himmel für uns bereitet.
Er selbst hat dafür gesorgt, und sie wird für immer Bestand haben.
Solange wir noch auf der Erde leben, fühlen wir uns bedrückt und sehnen uns nach unserer himmlischen Wohnung.
Wir müssen ja einen neuen Körper bekommen, damit wir vor Gott nicht sozusagen nackt dastehen.
Solange wir noch in diesem Körper leben, sind wir bedrückt und voll Angst."

("Die gute Botschaft" in modernem Deutsch: 2. Kor. 5: 1-3)

Dieser Vergleich des Körpers mit einem Zelt, das man nur vorübergehend bewohnt, war den alten Christen sehr vertraut, das sollten wir in unser Denken einbeziehen.

Petrus schreibt in seinem 1. Brief Ähnliches und bestätigt das Bild von uns, die wir in diesem Körper leben wie in einem Haus, einem Tempel oder in einem Zelt:

" Daher werde ich euch immer wieder an diese Dinge erinnern, auch wenn ihr sie bereits kennt und fest auf dem Boden der Wahrheit steht, die euch verkündet wurde.  Aber ich halte es für richtig, euch das alles ins Gedächtnis zu rufen und euch auf diese Weise immer wieder wachzurütteln, solange ich noch in meinem jetzigen Körper bin, diesem Zelt, das meine irdische Bleibe ist.  Ich weiß nämlich, dass mein Zelt schon bald abgebrochen wird Jesus Christus selbst, unser Herr, hat es mir offenbart.  Doch ich werde alles daran setzen, dass ihr euch auch nach meinem Tod jederzeit an diese Dinge erinnern könnt." Verse 12-15




Montag, 3. März 2014

(3) Analyse eines typischen Antimormonenvortrages (Ende) by Gerd Skibbe

William Cooper behauptet: Wenn es der Mormonenkirche je gelingen sollte, die Welt zu übernehmen, wird das Mormonentum, mit seinen fanatischen und bizarrsten Praktiken, das Gesetz werden, das durchgesetzt wird, unbeugsam gegenüber jedermann.”

Das globale Ziel, meine Damen und Herren, ist eine Welt-Regierung, wie es mit allen Zweigen der Illuminati ist.”
Herrn Coopers Kurzschluss lautet: Die obersten Leitungsgremien der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage wurden nicht demokratisch gewählt, also bilden sie eine Diktatur.
Nach Herrn Coopers Überzeugung gilt: Weil es nicht sein kann, dass es sich um Weiß handelt, muss es Schwarz sein.
Die Logik leidet.

Verwunderlich, dass ihm irgendwelche Menschen das abnehmen.
Die Rabiaten unter denen die nicht glauben können, dass es sich buchstäblich um die Kirche Jesu Christi handelt, die er durch Offenbarung führt, folgern blitzschnell, also sind die "Mormonen" des Teufels. So gíng es in Mittelalter zu: das alles entscheidende Prinzip der Unschuldsvermutung, das die Beweisführung vom Kläger verlangt, setzt Herr Cooper kühn beiseite.
Wir dagegen glauben, und laden dazu ein zu prüfen, ob es nicht lohnenswert wäre zu fragen: könnte es möglicherweise zutreffen, dass ER bestimmt, wer der neue Apostel wird, um den frei gewordenen Platz in den Reihen “der Brüder” einzunehmen.
Ich erinnere mich, dass Präsident Heber Grant um 1925 nach dem Tod eines Ratsmitgliedes der Zwölf sich gefragt habe, wer als nächster zum Apostel ordiniert werden sollte, dass ihm immer wieder ein bestimmter Name in den Kopf kam, der Name eines Mannes den er persönlich nicht kannte. Wer den Geist dieser Kirche prüfte, fand immer, dass er unsere Intelligenz und unseren Willen gut zu sein fördert, dass er uns mahnt immer rechtschaffen, ehrlich und liebevoll tolerant zu sein.
Die Diener Christi sind Friedensstifter, - wenn sie jedoch keinen Frieden stiften sind sie nichts.
Herr Cooper ist sicherlich bestrebt die Wahrhheit zu sagen und irrt sich dennoch:
Natürlich nennen Mormonen-Führer ihr Imperium das “Reich Gottes”. Jedoch ist ihr Gott ein Außerirdischer von Kolob, definitiv nicht der Gott aus der Bibel; und das “Zion”, zu dem der sprituelle Bruder von Luzifer, Jesus Christus, zurückkehren wird um zu regieren, ist Independence, Missouri.” 
 
Ja, es ist wahr, “Mormonen” erlauben sich, wie die Urchristen, daran zu glauben, dass Gott mehr ist als ein unbestimmter, unbegrenzter Nebel. Er ist, wie wir glauben ein Wesen mit einem Antlitz - das ist es, was uns gerade die Gläubigsten vorwerfen -, aber wissen unsere Kritiker auch, dass alle Arianer dies geglaubt haben und, dass sie deswegen von den nicänisch orientierten Christen ausgerottet wurden?  

Nicht umgekehrt!
Was beabsichtigt Herr Cooper mit seinen Attacken auf unser Gottesbild? 
Wonach trachtet er? 
Will er diejenigen aufwerten, die den Arianismus ausgerottet haben?
 
Nichts in der Geschichte des Christentums war schrecklicher als die Vernichtung menschlichen Lebens Hunderttausender durch Feuer und Schwert, weil diese Opfer wagten, sich Gott und seine Lehren anders vorzustellen, als die Mächtigen und Gewissenslosen unter den Christen.
Lasst uns für immer von der Intoleranz Abschied nehmen.
 
Ist es so schlimm unserem 11. Glaubensartikel zuzustimmen:
Wir beanspruchen das Recht, den Allmachtigen Gott zu verehren, wie es uns das eigene Gewissen gebietet, und gestehen allen Menschen das gleiche Recht zu, mögen sie verehren, wie oder wo oder was sie wollen.”
Selbstverständlich wohnt der Gott an den wir glauben nicht im Nichts. Sein Wohnort wird Himmel genannt. Dieser Himmel nimmt Raum ein, einen Raum “in der Nähe des Kolob”, dem “Kolob am nächsten” sagt die für “Mormonen” heilige Schrift: Abraham 3: 2, so also lautet korrekterweise der Originaltext in Abraham: “ in der Nähe!”. Was ist daran unvernünftig?
Millionen Menschen mit Nahtoderfahrungen berichten, sie wären am “Ende eines Tunnels” in die Gegenwart eines liebeaustrahlenden Wesens gerückt worden. Auch der Tunnel nimmt Raum ein, so wie dieses Lichtwesen. Was ist daran unbiblisch? Es wäre verwunderlich, wenn dies alles auf der Erde stattfände. Natürlich ist Gott kein Irdischer, sondern ein “Außerirdischer” eine reale, verherrlichte Person.
Jedenfalls ist längst klar, dass der Gott der Bibel ein anderer ist, als der den die Bischöfe in Nicäa 325, auf Druck Kaiser Konstantins akzeptieren mussten, anderenfalls hätte der Imperator sie ins Bergwerk gesteckt, etwas das keine leere Drohung war.
Zion:
Zion liegt nicht in Independence, Missouri, sondern, wenn es das gibt, befindet es sich in den Herzen der Menschen, die es an jeden Ort der Welt tragen könnten und sollten. Seinerzeit sollte der Sammelort der Mitglieder in Indepedence sein, “ein Ort von Gott bestimmt... der Ort für die Stadt Zion, eine Stadt der Gleichen, in der es keine Armen gibt und in der die Menschen eines Herzens sind.”, denn das ist lt. “Köstliche Perle” Mose 7: 18 die festgeschriebene Definition für Zion.
Ich selbst hoffe immer noch, dass in Missouri der Ort entsteht in der es keine Armen und ungleichen Menschen gibt. Wir können warten, aber nicht permanent schlafen.
Niemand sollte so tun, als hätte er genügend Ahnung. Es mangelt uns allen an jenem Wissen, das auch nur die dringendsten Probleme der Welt lösen könnte. Machtbegehren ist in jedem Fall ein Hindernis zum Frieden.
Weltweit versuchen nicht gerade wahrhafte Kritiker die christlich orientierte Öffentlichkeit gegen die Lehren der Kirche Jesu Christi aufzubringen. Wo immer sie eine vermeintliche Schwachstelle des “mormonischen” Lehrgebäudes zu sehen meinen schießen sie auf dieses Ziel.
Nach der Meinung der "Mormonismuskritiker"  sind Luzifer und Christus keine “spirituellen Brüder”. 
 
Woher wissen sie das? Wo, außer in den Hirnen der Voreingenommenen steht das geschrieben?
Kain und Abel waren ja ebenfalls Brüder, sogar Blutsbrüder.
Bitte lest was das Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft , schreibt dritte, völlig neu bearbeitete Auflage, 4. Band Kop-O, Mohr (Paul Siebeck) Tübingen, 1960 S. 1692 – 1700:
 
Nämlich, dass bereits die Ersten Christen wussten und belehrt wurden, dass Gott ursprünglich alle Geistwesen gleich erschaffen hat, “die Unterschiede in Menschen und Dämonen sind erst infolge des Falls entstanden.”
 
Die meisten Christen wissen nicht, dass Luzifer ein Lichtträger war, wie sein Name besagt. Im Besitz des Lichtes zu sein hat große Geister allerdings nicht immer davor bewahrt, falsche Entscheidungen zu treffen. So war es, als er sich im Verein mit einer unbestimmten Zahl Gleichgesinnter gegen Gott Vater und Sohn Jesus auflehnte, indem nicht nur er vorschlug die Menschen durch eben jene Gewalt zu erlösen, die einige unserer Kritiker unverantwortlich als künftiges Mittel der “Mormonen” zu beschreiben wagen. Das mögen sie dermaleinst vor dem ewigen Richterstuhl verantworten.
"Lichtträger" wurde zum Satan weil er mit Zwang herrschen wollte. Zwang und Lügen sind tatsächlich satanische Mittel!
Die Gegenidee, Gott hätte den Teufel, als Bösen erschaffen ist nicht nur für “Mormonen” undenkbar, dies wäre eine Beleidigung des Gottes der Gerechtigkeit.

Was verwunderlich ist, selbst katholische Geistliche, die in Kirchen- und Dogmengeschichte geprüft wurden verzapfen an dieser Stelle Unsinn. Es wäre angebracht, dass diese Herren sich gelegentlich den 1. Kanon des 4. Laterankonzils von 1215 zu Gemüte führen. Da heisst es:

     "Auch der Teufel und die Dämonen wurden ursprünglich gut geschaffen."

Augustinus von Hippo spricht in diesem Zusammenhang vom "Engelfall"... ja, gewiss, bevor sie Teufel böser Absicht wurden, die sich im Zorn gegen Gott auflehnten, waren sie gute Engel.
Leider geschieht das weltweit täglich. Ein liebevoller Familienvater rastet plötzlich aus und tyrannisiert diejenigen die ihm am nächsten stehen. 

Joseph Smith als Freimaurer

Herr Cooper sagt: “Auf die enge Beziehung zwischen der Freimaurerei, der Mormonen-Priesterschaft und Joseph Smith’s wachsendem Ehrgeiz, die Welt zu beherrschen (um Christus wieder zurückzubringen) wurde von einer Reihe Mormonen-Schriftsteller hingewiesen.”

Es sei noch einmal gesagt. Geht hin nach Ravenna, Italien zu jenen Plätzen von denen aus die toleranten, arianisch-christlichen Goten 150 Jahre lang Italien samt Rom mit großartigem Willen und Können, friedenstiftend regierten.
Da sind, in ihren heiligen Hallen, die Symbole der Freimaurer zu sehen, - und zwar nicht nur in San Appolinare, in Classe - : Kompass und Rechteck.

Wikipedia: Symbole der Freimaurer

Sie befinden sich immer noch an den Vorhängen der ravennischen Arianer, die auf leuchtenden Mosaiken überlebten, und vor diesem Cover steht, exakt wie in Mormonentempeln  der Altar. Um es völlig klar zu machen, über alledem steht in Ravenna auf den Tempelbildern der Name jenes Mannes geschrieben, der das höchste Priestertum innehatte, das Priestertum Christi, wie der Hebräerbrief in seinem 7. Kapitel unzweideutig beschreibt, Melchizedek.




Bild "Ravenna - seine Mosaiken, seine Denkmäler, seine Umgebung" Verlag Salbaroli,
Arianisches Mosaik in der ehemaligen, gotischen Reichshalle zu S. Appollinare

Nur denen die von alledem nicht die geringste Ahnung haben, kann irgendjemand erzählen, die Freimaurer hielten das Copyright inne. Das Tempelritual stammt wie die Geschichtsforschung seit Jahrzehnten mit einiger Gewissheit annehmen darf, aus dem alten Ägypten, wie die Ägypter es von deren Väter im Glauben erhielten.
Joseph Smith wurden die Augen zu diesem Verständnis um 1842 geöffnet, als er der Loge “Zur aufgehenden Sonne” beitrat wurde er dort

...durch den Großmeister Jonas von der Großen Loge von Illinois „auf den ersten Blick” in diesen Stand – (den höchsten, den dritten) gehoben. Dies ist ein seltenes Ereignis in der Freimaurerei. Normalerweise muss sich jemand, der Freimaurer wird, durch die drei Grade der Blauen Loge hocharbeiten, indem er Grad um Grad einige schwierige rituelle Bestandteile auswendig lernen muss. Im Fall von Joseph Smith jedoch wurde er durch den Großmeister Jonas – und es ist das ausschließliche Recht eines Großmeisters dies zu tun – „auf den ersten Blick” in diesen Stand gehoben.” erläutert Freimaurer Greg Kearney Meister dritten Grades by de.fairlds.org/?page_id=737

Greg Kearney sagt weiter:

Die Freimaurerei, wie sie heute besteht, kann ihre Ursprünge nur bis zu den mittelalterlichen Steinmetzgilden zurückführen. Der erste Hinweis auf Freimaurerei findet sich 975 in York in England. Aber die Freimaurerei, wie wir sie heute kennen, wurzelt in der Zeit der Aufklärung des frühen 18. Jahrhunderts und sie hat eine utopische Vorstellung – nämlich die Vorstellung einer weltweiten Bruderschaft.

Cooper fährt fort:


"Die Korruption ist [wie immer, natürlich] in der Macht verwurzelt. Die Geschichte bestätigt den gesunden Menschenverstand und gibt Zeugnis, dass wann immer die absolute Kontrolle, die Die Brüder ausüben, für sehr lange Zeit in menschlichen Händen war, die Ergebnisse tragisch waren. Die Bibel erklärt, dass das Herz eines jeden Menschen “betrügerisch vor allen anderen Dingen ist und verzeifelt böse …” Dies gilt für Die Brüder wie für jeden anderen. Die schlimmsten Despoten in der Geschichte waren diejenigen, die behaupteten, sie wären göttlich. Und das kommt daher, weil Menschen nie dazu bestimmt waren, gottähnliche Macht und Kontrolle auszuüben, weder über sich selbst, noch über andere.

An dieser Stelle fehlen Belege, für die ungeheure Behauptung für Despotismus und Korruption seitens der “Brüder”, die nicht den geringsten Anlass zu der cooperschen Unterstellung geboten haben, dass sie “behaupteten, sie wären göttlich.”

Dies ist ist sträfliche Volksverhetzung.
Herrn Coopers Auslassungen, sowie die folgenden, wurden durch seine Anhängerschaft nicht korrigiert!...

Ein großer Teil der unehrlichen Unwilligkeit, ungünstigen Tatsachen ihre Religion betreffend ins Auge zu blicken und die leichtgläubige Bereitschaft, die abscheulichsten Lügen zu glauben, wie die Mormonen selbst zugeben, ist endemisch unter ihnen und kann auf ihren Glauben zurückverfolgt werden, in dem sie im Prozess des Werdens zu “Göttern” sind. Unter dem grandiosen Traum, dass sie die Gott-Macher sind, haben die Mormonen-Führer eine völlige Verachtung der Wahrheit entwickelt, wenn sie in Konflikt mit den Zielen der Erweiterung des Mormonen-Königreichs stehen, im Namen von Jesus Christus, um die ganze Welt zu umfassen.”


Wir “Mormonen” vertrauen darauf, dass Christus versprochen hat, dass “diejenigen die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, satt werden sollen”
Sowohl Herr Cooper wie seine Anhängerschaft wissen sehr wohl, dass
die Vergottungslehre der „Mormonen“ - die unzweideutig auf die Ewigkeit und nicht auf dieses Erdenleben bezogen ist - sachlich zu Unrecht als schriftwidrig und unchristlich betrachtet wird. Einer der größten deutschen Theologen Adolf von Harnack verwies schon vor einhundert Jahren darauf, dass:
 
... der Gedanke der Vergottung der letzte und oberste gewesen ist; nach Theophilius, Irenaeus, Hippolit und Origenes findet er sich bei allen Vätern der alten Kirche, bei Athanasius, bei den Kappadoziern, Appolinares, Ephraim Syrus, Epiphanius u.a“
Selbst Papst Benedikt XVI. verwies, ob gewollt oder nicht, die Kritiker indem er in seiner Generalaudienz, am 20. Juni 2007, sagte:
der Kern der Inkarnationslehre des Athanasius lautet: „Christus, das Göttliche Wort, „wurde Mensch, damit wir vergöttlicht würden...“

Die Kritiker Joseph Smiths behaupten sonderbare Dinge. Unter ihnen befindet sich der Präsident des Theologischen Seminars der südlichen Baptisten der USA Dr. Mohler jun., der im Juni 2007, in Blogalogue – Debates about Faith „Mormonism Is Not Christianity“ laut verkündet, dass

Mormonism teaches that we are what God once was and are becoming what He now is. That is in direct conflict with Christian orthodoxy... Here is the bottom line…”

Es fällt schwer zu glauben, dass Männer vom Rang eines Dr. Mohler jun. nicht wissen, dass sogar Martin Luther die Lehre von der Deifikation vertrat!

...das Wort der Theosis (deificatio) (kommt) öfters bei Luther vor als der Hauptbegriff seiner während der berühmten Heidelberger Disputation (1518) formulierten Heilslehre nämlich die theologia crucis. „Wenn in Luthers Epistelkommentaren und Weihnachtspredigten die inkarnatorische Wahrheit auf besondere Weise zum Ausdruck kommt, dann meint er ähnlich wie die orthodoxe Heilslehre die reale Teilhabe an der Gottheit Jesu: ,,Wie das Wort Gottes Fleisch geworden ist, so ist es gewiß notwendig, daß auch das Fleisch Wort werde. Dann eben darum wird das Wort Fleisch, damit das Fleisch Wort werde. Mit anderen Worten: Gott wird darum Mensch, damit der Mensch Gott werde.”  

Tuomo Mannermaa “Luther und Theosis”, Band 16 Veröffentlichungen der Luther-Akademie Ratzeburg, Helsinki/Erlangen 1990, S. 11: “Theosis als Thema der finnischen Lutherforschung…
Im Werk „Kulturgeschichte des frühen Christentums“ Vandenhoek & Ruprecht, 2008 , stellte das Autorenteam Anton Grabner-Haider-Maier fest: dass in

Irenäus Werke gegen die „falsche Gnosis“..., klar zum Ausdruck kam:
Jesus Christus sei der Weltgott ein Mensch geworden, um die Menschen zu vergöttlichen.“

Viele Mormonismuskritiker reden erst und dann hoffen sie, ihrer Torheiten nicht überführt zu werden. Können sie wirklich glauben niemand könne sie widerlegen?
So blamierte sich der bereits erwähnte Dr. Albert Mohler jun. indem er u.a. zum Besten gab:

The Mormon doctrine of God does not correspond to the Christian doctrine of the Trinity. Mormonism rejects the central logic of this doctrine (one God in three eternal persons) and develops its own doctrine of God - a doctrine that bears practically no resemblance to Trinitarian theology.”

Er redet, als wüsste der kluge Mann nicht, dass der Trinitarismus durch den blutigen Kaiser Konstantin - den Mörder seiner Familie - im Jahr 325, den Christen gewaltsam aufgezwungen wurde.

Herr Cooper sagt sodann,

Da die absoluten Führer der Mormonen, Die Brüder, das Buch der Offenbarung umgeschrieben, Tatsachen weggelassen, Betrug gefördert, falsche Propheten geehrt, ihre wahren Überzeugungen und Praktiken entstellt haben und so getan haben als besäßen sie eine göttliche Autorität, die sie offensichtlich nicht haben, um diejenigen unter ihnen zu kontrollieren und frische Millionen zum Mormonentum zu verführen.”

Nicht ganz klar ist, was Cooper hier meint. Bezieht er sich darauf dass Joseph Smith Korrekturen an der Bibel vorgenommen hat, was tatsächlich geschah?
Falls er das meinen sollte, rate ich seinen Erben in der nichtmormonischen Fachliteratur umzusehen um zu wissen wovon sie reden: z.B. Theologische Literaturzeitschrift“ 109. Jahrgang, Februar 1984 Heikki Räisänen „Joseph Smith und die Bibel“ (ISSN 0040-5671)
Räisänen urteilt, dass Joseph Smith stets den Finger im Schwarzen hatte, dass er echte Probleme biblischer Exegese erkannte und sie in dem Sinne löste, dass er tatsächliche Widersinnigkeiten ausräumte:

... (ich) hoffe hinreichend angedeutet zu haben, dass eine ernsthafte Beschäftigung mit den Werken des Mormonismus eine lohnende Aufgabe nicht nur für den Symboliker und den Religionswissenschaftler ist, sondern auch für den Exegeten und den Systematiker. Der um Fairnis bemühte Forscher kann ihnen den Wert als in ihrer Zeit und Umgebung als sinnvolle Neuinterpretation der religiösen Tradition gar nicht so leicht absprechen.“

Cooper lässt nicht locker:  
 
"Obwohl ihr religiöser Eifer echt sein mag haben sie ihren Glauben von der Wahrheit abgetrennt und ein irdisches Reich auf den Nachdruck gebaut haben, dass ihre Anhänger es nicht wagen, selbstständig zu denken oder Fakten zu untersuchen, sondern blind gehorchen müssen, was immer Die Brüder befehlen.”

Bis dahin könnte man alle Ausführungen Coopers in die Kategorie “gewagte Hypothesen” einordnen, hier aber hört jeder Spaß auf. Er fühlt es selbst, dass er zu weit gegangen ist. Dies ist der Knackpunkt: 
Cooper behauptet glatt "Mormonen" wären allesamt dämlich und bekloppt!

Herr Cooper verniedlicht diese Ungeheuerlichkeiten mit den Worten:

Nun, bitte versteht, dass wir hier die Hierarchie der Mormonen-Kirche diskutieren, nicht Mormonen selbst. Ich kenne viele Mormonen die gute, aufrechte Patrioten-Bürger dieses Landes sind. Sie (die "Mitglieder Der Kirche Jesu Christi der HLT) haben davon keine Kenntnis... (Aber Herr Cooper hat sie, schweigt sich jedoch verbissen aus, statt die Fakten auf den Tisch legen, die hier von ihm unerbittlich gefordert werden!)
...
In der Tat, wie es Mitglieder von jeder anderen Kirche von jeder anderer Religion, die auf dieser Erde praktiziert wird, auch tun, glauben sie meist durch blinden Glauben und hinterfragen nicht. Sie kennen nicht die grundlegenden Fakten der Wahrheit oder Falschheit ihres Dogmas, noch kümmern sie sich im Allgemeinen darum. “

Was für ein Experte hier das große Urteil gelassen ausspricht!... "im Allgemeinen... sie kümmern sich auch nicht darum... im Allgemeinen” gesagt, sind Leute die so ähnlich wie Cooper operieren nicht ganz zurechnungsfähig.

Und sogar wenn sie es wissen würden, was viele von ihnen tun und es auch verstehen, würden sie es nicht verleugnen und davongehen, denn sie würden zu Geächteten in ihrer eigenen Gesellschaft.

Ich, Gerd Skibbe, bin seit fast 70 Jahren Insider, stand in einigen Berufungen in größerer Verantwortung und sage als ein Mann der seine Kirche auf 4 Kontinenten recht gründlich kennt: Cooper ist ein übler Hetzer.

Seine Thesen und Anklagen möge er denn vor seinem Schöpfer verantworten. Kein Mitglied der Kirche Jesu Christi der HLT, wird ihm seine Lügen lange nachtragen, obwohl er Verachtung verdient, weil er Menschen bewusst irreführt:

Und im Bundesstaat Utah könnte es die Todesstrafe bedeuten, wenn man der Mormonen-Kirche abschwört. “


Wieder fühlt Cooper, obwohl er schon vorsichtigerweise den Konjunktiv “könnte” verwendet, dass er erneut zu weit vorgeprescht ist:


Nun, wenn ihr denkt, dies wäre absolut absurd, ich habe vor kurzem eine Reise durch den Bundesstaat Utah gemacht. Durch das lange Tal gibt es eine kleine Stadt namens Orderville. Nun, wenn ihr wisst was ich weiß und wenn ihr diesem Programm zugehört habt, dann wisst ihr einiges davon, was ich weiß. Ihr wisst, dass ich stehnbleiben musste um herauszufinden, warum diese Stadt Orderville heißt. Ich habe es getan, und ich war erstaunt … denn es war dort keine Geheimnis, dass dort die erste kommunistische Siedlung in den Vereinigten Staaten durch die Mormonen-Kirche errichtet wurde. Diese Fakten werden offen bestätigt in der Stadt und in der Tat sind sie sehr stolz über die Geschichte ihrer kleinen Stadt. Es war die erste kommunistische Regierung, Gemeinschaft, die von der Mormonen-Kirche errichtet wurde in ihrer Suche nach ihrem gelobten Land, das schließlich Salt Lake City wurde. Sie wurde errichtet und benannt nach einer geheimnen Organisation, bekannt als Der Orden, zu der die Ältesten der Gemeinschaft gehörten. Man kann es sogar sehen, die Geschichte, die gleiche Geschichte, die ich euch gerade erzählt habe, auf den Schildern auf den Raststätten beim Betreten oder Verlassen der Stadt. Man kann sogar mehr von ihrer Geschichte erfahren, wenn man die kleine historische Gesellschaft in Orderville besucht. Es ist eine Tatsache.

In Orderville wurde ernsthaft versucht, dieselbe Gesellschaftsordnung zu leben, die es unter den ersten Christen gab, - die man mit einiger Einschränkung durchaus auch als “kommunistisch” bezeichnen kann und von der in der Apostelgeschichte positiv berichtet wird. Es handelte sich um Gemeinschaften im Wortsinn, in der sie alles gemeinsam hatten – die Produktsmittel und die Produktionsinstrumente – nicht etwa die Frauen und die Häuser.
Cooper will nichts, als sich wichtig tun und Angst schüren, denn dem Durchschnittsamerikaner läuft eine Laus über die Leber wenn er den Begriff “Kommunismus” vernimmt. Assoziativ tauchen Stalins Züge auf, Lenins Roter Terror winkt ihnen aus Mormonenland... Hilfe!

"In der Symbolik der Tempel der Freimaurer, der Mormonen-Kirche und entlang den Autobahnen im Bundesstaat Utah kann man das häufigste Symbol von diesen Geheimgesellschaften sehen, die wir kollektiv als Illuminati kennen. Meine Damen und Herren, das ist der Bienenstock."

Der Bienenstock bedeutet: Gemeinsinn und nützlich sein, Gutes sammeln und bewirken und bewahren. Sammelt mit uns das das Süße in einer Welt der Bitterkeiten. Wer da allerdings aus purem Übermut hineinstochert in diesen Stock der Harmonie, um die Bienen zu reizen, muss sich nicht wundern, wenn sich da eine findet die ihren Stachel nutzt um einem Frechdachs in den nackten Hintern zu beissen.

Sonntag, 2. März 2014

Eine Information zu Dieter F. Uchtdorf - in Erinnerung gebracht

Veröffentlicht durch: Dr. phil. Ralf Grünke
Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
Europäisches Büro für Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 069/54802265
Mobil 0176/14492265
gruenkera@ldschurch.org 

Deutscher Ratgeber des Mormonenpräsidenten erhält Bundesverdienstkreuz

   
Frankfurt (ots) - Präsident Dieter F. Uchtdorf wurde am Dienstag, den 30. Oktober 2012, mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Während einer kurzen Ehrung im Hauptsitz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Salt Lake City wurde er für seine herausragenden Dienste im Gemeinwesen sowie als Pilot geehrt.
Der als "Bundesverdienstkreuz" bekannte Verdienstorden ist die höchste Auszeichnung , die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl zu vergeben hat, und wird für gemeinnützige Arbeit oder Leistungen im sozialen, politischen und wissenschaftlichen Bereich verliehen.
Der deutsche Generalkonsul Dr. Bernd Fischer lobte Präsident Uchtdorf für dessen Lebenswerk im Dienst am Gemeinwesen, einschließlich für seine derzeitige Tätigkeit als Zweiter Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, dem weltweit höchsten Führungsgremium der Kirche.
"Er hat stets in der Welt die deutsche Flagge hochgehalten", erklärte Dr. Fischer gegenüber der Ersten Präsidentschaft, Mitgliedern der Familie Uchtdorf und Konsularbeamten. "Besonders bei Führungsaufgaben in der Kirche hat er Außergewöhnliches geleistet und auf großartige Weise zum Ansehen und zur Stellung Deutschlands beigetragen."
Präsident Uchtdorf diente zu Friedenszeiten in der Deutschen Luftwaffe und in der Kirche als Präsident der als "Pfähle" bezeichneten Kirchenbezirke in Frankfurt und Mannheim. Er war 26 Jahre lang Flugkapitän der Lufthansa. Zum Zeitpunkt seiner Berufung zum vollzeitigen geistlichen Dienst gehörte er als Direktor für den Flugbetrieb dem Vorstand der Lufthansa an und war dort auch Chefpilot. Seine Frau Harriet und er zogen ihre beiden Kinder in Deutschland groß.
Präsident Uchtdorf sagte, es stimme ihn demütig, diese "unerwartete Ehrung" zu erfahren."

Samstag, 1. März 2014

Mein Vater hatte richtig gedacht.

Meine Eltern waren rechtschaffene Menschen. Vater fühlte sich nach dem Tod seiner Mutter schon früh entwurzelt, weshalb er verzweifelt nach Sicherheit trachtete. Es war die Suche nach der großen Wahrheit: Gibt es einen großen und gerechten Gott?
Jeder erzählte ihm etwas anderes.
Vielleicht gibt es Gott, aber gerecht ist er nicht, denn dann hätte er das Elend nicht zugelassen.
Die Christen lagen miteinander im Streit, wegen Kleinigkeiten, wie die zahllosen politischen Parteien in seiner Zeit, mit ihren unhaltbaren Versprechungen. Als 27jähriger Suchender stand mein Vater, 1932, unter dem Eindruck der neun bedeutendsten Richtungen die um Wählerstimmen buhlten.
Die 4 Hauptrichtungen boten völlig entgegengesetzte Lösungswege an, wie die Misere Deutschlands behoben werden könnte.


Partei Stimmen (Änderung) Sitze im Reichstag (Änderung)
Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei – Hitlerbewegung (NSDAP)
37,3 %
+19,0 %
230
+123
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
21,6 %
−2,9 %
133
−10
Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)
14,3 %
+1,2 %
89
+12
Deutsche Zentrumspartei (Zentrum)
12,4 %
+0,6 %
75
+7
Deutschnationale Volkspartei (DNVP)
5,9 %
−1,1 %
37
−4
Bayerische Volkspartei (BVP)
3,2 %
+0,2 %
22
+3
Deutsche Volkspartei (DVP)
1,2 %
−3,3 %
7
−23
Deutsche Staatspartei (DStP)
1,0 %
−2,8 %
4
−16
Christlich-Sozialer Volksdienst (CSVD)
1,0 %
−1,5 %
3
−11
Reichspartei des deutschen Mittelstandes („WP“)
0,4 %
−3,5 %
2
−21
Deutsche Bauernpartei (DBP)
0,4 %
−0,6 %
2
−4
Landbund
0,3 %
−0,3 %
2
−1
Deutsches Landvolk
0,3 %
−2,8 %
1
−18
Reichspartei für Volksrecht und Aufwertung (Volksrechtpartei)
0,1 %
−0,7 %
1
+1
Sonstige
0,6 %
−0,3 %
0
±0
Total
100,0 %

608
+31



Den Kommunisten muss man zugute halten, dass sie sich ehrlich um die Sorgen der Geringsten kümmerten, und dass sie sehr wohl voraussagten: Wer Hitler wählt, wählt den Krieg. 
 
Heute darf man rückschauend fragen: ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass Deutschland auch mit den Kommunisten in die Katastrophe gefallen wäre, falls sie die “Macht ergriffen” hätten. Die Diktatur des Stalinismus wäre eine unzumutbare Provokation für den freien Westen gewesen, - eine Nötigung,-  militärisch einzugreifen.

All diese Gruppen wollten nur die zeitlichen Probleme angehen. Vaters ebenso dringend erscheinende Lösungssuche betraf weitaus mehr seine Seele.
Er hörte genau hin, wenn die einen oder die anderen redeten und zu überzeugen suchten, sie wären die wahren Heilsbringer.
Er erwog alles gründlich und gebetvoll, das ist wohl wahr.
Das Hauptproblem aller Zeiten bestand seiner Erkenntnis nach darin, dass die besten Programme nicht imstande waren oder sind, die Bestie Mensch  zu zügeln. Das vermag nur der Einzelne, wenn er stark genug motiviert ist.

Wenn der Hunger nach Brot oder Sex zu groß wird, verrät der Hungrige seinen besten Freund.
 Zivilisation ist aber nur dort, wo es eine tragende Schicht Prinzipientreuer gibt und die sind in der Politik ebenso selten, wie in der Religion.

Das Bild, das die Kirchen damals meinem Vater boten, war bunt aber kaum weniger verwirrend. 
Ihm schien, dass die braunen SA- Leute die in den Gottesdiensten auftauchten an Zahl zugenommen hatten. Zugleich aber lag auf der Hand, dass ihr Benehmen unchristlich war, wenn sie breitbeinig und  streitsüchtig durch die Straßen marschierten, während die Großkirchen sie allesamt immer noch als ihre "Christen" betrachtete, - denn sie zahlten die Kirchensteuer - obwohl die Herzen der meisten bereits an den Feind aller Rechtschaffenheit Hitler gefallen waren.
Und, wie sich mehr und mehr erwies, die Mehrzahl der Kirchen-Beamten trachtete auch nur nach eigenen Vorteilen, während die Hörer  sich sowieso nicht darum kümmerten was ihnen an "Seelennahrung" vorgesetzt wurde. Es gehörte sich eben, sonntags "zur Kirche zu gehen!", ganz gleich wohin die Gedanken schweiften.
Schlimmer, wenn er Gottesdienste besuchte erkannte Vater, wie sehr der Zeitgeist in den Predigten mitschwang. Es gab nirgendwo so etwas wie eine Hauptlinie.

Warum durften die Prediger einander das Wort abschneiden?
Warum trugen sie Sonderkleidung?
Wer gerantierte ihm, dass der Mann auf der Kanzel glaubte was er sagte, und meinte was er predigte?
Hatte das Gehalt den Charakter der Jesusverkünder nicht bereits in ältesten Zeiten verbogen?
War es nicht eine Frechheit gegenüber Gott, wenn sich die Großkirchen herausnahmen Menschen - kleine unmüdige Menschlein - durch einen angeblich frommen Akt, der eher einem schlauen Trick ähnelte, evangelisch oder katholisch zu vereinnahmen?

Wenn es je einen Mann gab, der einen seiner Finger für die ganze Wahrheit hergegeben hätte, dann er.
Ihm war sehr bewusst, dass niemand die “ganze Wahrheit” hat, ausgenommen sie wäre ihm von Gott gegeben worden.
Die meisten Menschen seiner Zeit hatten längst aufgegeben die Wahrheit zu suchen, sie entschieden aus dem Bauch heraus wen und was sie wählen würden.
Mein Vater ließ sich jedoch nicht beirren: Wenigstens Gott hat die Wahrheit und er gewährt uns stückweise wonach wir trachten.
Ein Mormonenmissionar hatte es ihm gesagt, dass im Buch Mormon geschrieben stünde, Gott gewähre uns Erkenntnis und zwar in dem Maß, in dem wir uns darum bemühten.
Man Vater hatte richtig gedacht.
Das Streben nach der Wahrheit ist genaus so wichtig wie das Finden.

G.E. Lessing schrieb zwei Jahre vor seinem “Nathan” unter dem Titel “Über die Wahrheit:
Wenn Gott in seiner Rechten alle Wahrheit und in seiner Linken den einzigen immer regen Trieb nach Wahrheit, obschon mit dem Zusatze, mich immer und ewig zu irren, verschlossen hielte und spräche zu mir: wähle! Ich fiele ihm mit Demut in seine Linke und sagte: Vater gib! die reine Wahrheit ist ja doch nur für dich allein!”
Nach dem Vorbild meines Vaters hielt ich den “Trieb nach Wahrheit” in mir hellwach. Ich irrte mich oft, aber ich fand wahre Prinzipien:
dazu gehört die Unabdingbarkeit von Toleranz, weil sie zugleich Menschenliebe, Wahrhaftigkeit und Bescheidenheit voraussetzt.

Versöhnung ist angesagt, - trotz theologischer Verwirrspiele und evangelikalem Starrsinn




Vier Ereignisse verdienen gewiss Aufmerksamkeit.



1.) Die Veröffentlichung des Buches “Höllenfahrt Christi und Auferstehung der Toten” 2010 durch einen evangelischen Pfarrer mit Lehrberechtigung





Ein verdrängter Zusammenhang

Die Auferstehung der Toten ist in der westlichen Theologie zu einem statischen und passiven Geschehen verkommen.

Ihre Deutung von der Höllenfahrt Christi her lässt sie zu einem dynamischen Prozess werden. Christus als Überwinder der Hölle wird zum Wegbereiter postmortaler Vervollkommnung mit dem Ziel der Versöhnung aller Geschöpfe in Gott.

Historische und systematische Analysen zeigen, dass die Höllenfahrt als Hauptstück altkirchlicher Theologie zu Unrecht verdrängt wurde. Verstanden im Kontext der Jenseitsreise zeigen paranormale Phänomene wie Nahtoderfahrungen ihre Aktualität.”



Das Buch besticht nicht nur durch das Gesamtkonzept

einer umfassenden theologischen

Aufarbeitung der NTE-Problematik, sondern

auch durch präzise ausgearbeitete Einzelheiten

(wie die Auseinandersetzung mit Kant).” Prof. Dr. rer. nat. Günter Ewald (1)



Ungewollt rechtfertigt Felix Gietenbruch “Mormonismus” während er zugleich dem Hauptstrom der Theologie widerspricht.
    2.) Der Origenesartikel von F.H. Kettler im Handwörterbuch für Theologie... widerspiegelt im wesentlichen die Basislehren der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. (2)
    Hinzu kommt, dass die Rehabilitierung des Origenes (185-254) durch die kath. Kirche zu erwarten ist, nachdem schon Kirchenhistoriker Hertling um 1948 formulierte:
    Origenes hatte niemals die Absicht von der Lehre der Kirche abzuweichen.“ (3) 

    Papst Benedikt XVI. empfahl in seiner Generalaudienz am 25. April 2007 die Rückkehr zu Origenes:
     
    Ich lade euch dazu ein... die Lehre dieses großen Meisters (Origenes) im Glauben in euer Herz aufzunehmen.“

    Bereits 20 Jahre vor dem origenesfreundlichen Statement des Papstes hatte
    Kardinal Urs von Balthasar erklärt:
    Origenes und seine Bedeutung für die Geschichte des christlichen Denkens zu überschätzen ist kaum möglich.“ (4)  

    3.) Die Vergottungslehre der „Mormonen“ wird in theologischen Aufsätzen sachlich zu Unrecht als schriftwidrig usw. abgelehnt. Offenkundig ist selbst in Fachkreisen kaum bekannt, dass Martin Luther anderer Meinung war.

...das Wort der Theosis (deificatio) (kommt) öfters bei Luther vor als der Hauptbegriff seiner während der berühmten Heidelberger Disputation (1518) formulierten Heilslehre nämlich die theologia crucis. „Wenn in Luthers Epistelkommentaren und Weihnachtspredigten die inkarnatorische Wahrheit auf besondere Weise zum Ausdruck kommt, dann meint er ähnlich wie die orthodoxe Heilslehre die reale Teilhabe an der Gottheit Jesu: ,,Wie das Wort Gottes Fleisch geworden ist, so ist es gewiß notwendig, daß auch das Fleisch Wort werde. Dann eben darum wird das Wort Fleisch, damit das Fleisch Wort werde. Mit anderen Worten: Gott wird darum Mensch, damit der Mensch Gott werde.” (5) 

4.) Mit der Analyse des finnischen evangelischen Theologen Heikki Räisänen der „Inspired Version“, liegt seit dreißig Jahren eine Arbeit vor, die Joseph Smiths Eingriffe in die Texte der King-James- Bibel, rechtfertigt. (6) 



Zudem schreibe ich nicht, um anzuklagen und schon gar nicht um zu verurteilen, sondern nur um eventuell Nachdenklichkeit zu wecken, ob es wahr sein könnte, dass es beides gab:

sowohl den “großen Abfall” von dem Paulus sprach und den er voraussagte (7), samt seinen verheerenden Folgen, sowie die Wiederherstellung, indem Gott die Kirche Jesu Christi der HLT durch sein Eingreifen erneut ins Leben rief.

Beides darf bestritten werden, die überprüfbaren Fakten nicht.



Saladin der muslimische Sultan ruft in Lessings Schauspiel aus:

So gewiß ist Nathan (der tolerante Jude) seiner Sache? Ha! das nenn ich einen Weisen! Nie die Wahrheit zu
verhehlen! für sie alles auf das Spiel
zu setzen! Leib und Leben! Gut und Blut!”



Es kann nur um die ganze Wahrheit gehen.

Sobald jemandem die Tatsache des Falls der Kirche aus der Höhe eines unschuldigen Christentums, in die Niederungen von innerkirchlichem Mord und Totschlag bewusst wird, müssten sich ihm schwerwiegende Fragen stellen. Darunter ist diese: ob eine vollständige Restauration des Originals allein durch Menschenkunst möglich wäre, zumal mit diesem Sturz ein unübersehbarer Autoritäts- und Legitimationsverlust einherging!



Katholiken bestreiten die Notwendigkeit einer Wiederherstellung, pflichtgemäß. Es habe seitens ihrer Kirche zwar schwerste Verfehlungen gegeben, und demzufolge wurden Legitimationen gelegentlich durch Päpste missbraucht, doch im Ganzen blieben sie erhalten, weil es zu allen Zeiten auch tadellose Priester gegeben hat. In der Tat, es gab sie, diese Idealisten. Also gab es keinen Abfall von Christus, sagen sie, als ob durch Sagen und Legenden je die Wirklichkeiten zutreffend beschrieben wurden.



Der ganze katholische Leib war vom Krebs zerfressen, als Luther und der englische König Heinrich VIII. in diesen Körper, wenn auch unterschiedlich motiviert, hineinstachen. Diese beiden Männer haben ungewollt jene Radikalkur ausgelöst die den von Unmoral, Aberglauben und Heuchelei verdorbenen Organismus retten sollte: die Gegenreformation. Diese allerdings kam nicht von ganz oben, etwa vom Papst oder der Kurie, sondern von Leuten wie dem Bäckerssohn Khlesel und von den Jesuiten.



Wikipedia: Melchior Khlesel (1552-1630) Bischof von Wien u.a. Kanzler Kaiser Matthias





Der Katholizismus wäre ohne radikale Änderung gewisser Praktiken vom Erdboden verschwunden.

Die Verkommenheit des Gesamtsystems hatte damals, vor allem mit der Behandlung sogenannter Ketzer, dem Wallfahrtsgeschehen, der Reliquienverehrung, dem Ablasshandel  usw. seinen Höhepunkt erreicht.

Das heutige römisch-katholische Imperium kann nicht mit dem Scheusal verglichen werden, dass es um 1500 gab, das nicht nur jedes Ansehen verloren hatte sondern ebenso, gemäß allen Vernunftsgründen, jeden Grad der Ermächtigung mit dem Jesus das oberste Leitungsgremium seiner Kirche ausgestattet hatte.



Dennoch verweisen seine Verteidiger, als wäre nichts gewesen, auf das Papstwappen und behaupten: Petrus hat uns die Schlüssel des Himmelreichs gegeben, niemand nimmt sie von uns.

So?

Und was hatte und hat Christus dazu zu sagen, verglich er Gott nicht immer wieder mit irdischen Vätern?

Welcher Vater überlässt seinem Kind weiterhin die Schlüssel und das Erbe des Hauses, nachdem diese Göre alles auf den Kopf gestellt hat und elterliche Vorschriften mit Füßen trat?



Sie reden sogar von apostolischer Sukzession, als wäre dies und das Felsenamt, wie es der jeweilige Papst wahrnimmt, echte Hauptstücke ihrer Religion.



Entweder nehmen wir den atheistischen Standpunkt ein, es sei alles Menschenwerk, - dann, natürlich wäre alles was gefällt erlaubt, - oder wir glauben, dass es einen Gott gibt, der sich in dem von ihm selbst gesetzten Rahmen bewegt, und der auch uns nicht gestattet diesen Rahmen zu sprengen. Er versprach uns zu helfen, wenn wir ihn darum im Glauben bitten. ER kann aber andererseits nur bedingt eingreifen, weil er sein Wort gab, unsere Entscheidungsfreiheit niemals anzutasten.



Dies war urkirchliche Lehre:



Gottes Pädagogik und der freie Wille (der Menschengeister) der Logika, die Gott nur durch Erziehung fördern und nicht durch Zwang vergewaltigen darf, sind die eigentlichen Pole des origenistischen Systems.” (8)


Das „originistische System war aber nicht mehr und nicht weniger als das Lehr- und Glaubens- „System“ der Urkirche!



Das Lehrgebäude, wie es Origenes (185-254) zusammenfassend beschrieb, war das in dem die Bischöfe, deren Ältestenkollegien und die Mitglieder sich zuhause fühlten, es war der Christenglaube seiner Zeit, auch wenn es Details bei Origenes gibt, die auf jeden Fall von der Kirche Jesu Christi der HLT nicht mitgetragen werden, so, wenn er das Treffen Mose mit Gott im brennenden Busch als „Alteweiberfabel“ in Frage stellt u.a.

Vor allem sind es diese Lehren des Origenes (und z.T. des Arius) die mit „Mormonismus“ übereinstimmen (9):



  • alle Menschen die zur Familie Adams gehören hatten ein vorirdisches Dasein
  • es gibt zwei unterschiedliche Bereiche der Schöpfung, zuerst die geistige, dann die materielle,
  • alle Logika (Engel, Menschen und Dämonen sind von gleicher Natur, ihre Unterschiede sind erst durch den Fall entstanden. Mormonen glauben dass einige Intelligenzen mit Luzifer dem Plan Gottes widersprachen, keinen Zwang zur Erlösung anzuwenden.
  • der (Sünden-) Fall ist das bewusste Fortgehen der Geister aus dem Vaterhaus
  • die Unantastbarkeit des Individualrechtes,
  • die Lehre von der Vergottung der Gehorsamen,
  • die Gnadenlehre ist synergistisch ... zwar sind alle Geschöpfe ganz auf Gottes angewiesen, eigene Anstrengungen werden durch seine Gnade weit überwogen. Aber die Vorsehung hat alle Regungen des freien Willens vorausgesehen und eingeplant, und sie werden gerecht vergolten!“ (Kettler)
  • dass Christus dem Vater nachgeordnet ist. „Er ist dem Vater nur „gleich“ im Sinne von „ähnlich“.
  • Die „sechs Schöpfungstage werden als Äonen verstanden“
  • durch die Kunst seiner Pädagogik“ (Kettler) wird Gott seine Geschöpfe dahin bringen „dass sie dem Guten beständig anhängen“
  • Hölle ist ewig, jeder Aufenthalt in diesem Gefängnis ist jedoch begrenzt
  • Origenes Allversöhnungslehre (apokatastasis) hat ihre Entsprechung in der Offenbarung von den drei unterschiedlichen Herrlichkeiten in Lehre u Bündnisse 76
  • alle Logika (Geister) werden am Ende jeder Weltperiode einem Weltgericht unterworfen, wobei einem jeden alle (nichtbereuten) Sünden „schlagartig“ ins Bewusstsein gerufen werden.
  • Eigentlicher Gegenstand der Anbetung soll nur der Vater sein
  • keine Seelenwanderung (Kettler)
  • Mose, Samuel und alle Propheten sind in den Hades hinabgestiegen und haben dort gepredigt! (Homilie zu I Reg28)
  • alle Menschenseelen sind in den Augen Gottes kostbar



Wenn es diesen Gott gibt, den Jesus uns vor Augen gestellt hat, den man um das Brot bitten darf, nach dem unser wahrheitsbedürftiger Geist hungert, der es gerne gibt, nachdem wir angeklopft haben, dann war vom Beginn des Verfalls der Kirche an, nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen, dass dieser um uns bemühte Gott sich zu gegebener Zeit, ein geeignetes Instrument suchen würde um eine Gesamtreparatur durchzuführen. Das nämlich hat er im Alten Bund immer getan, er, von dem geschrieben wurde, er sei derselbe, heute gestern und ewiglich.



Namen sind Schall und Rauch. Doch ein Mann vom Charakter und Wesen Joseph Smiths könnte - wie einst Jeremia, (10) schon vor seiner irdischen Geburt auserwählt - den Anforderungen entsprochen haben, als mitdenkendes Geschöpf gemäß der erhebenden Absicht des Schöpfers willentlich zu funktionieren.



Wenn wir hinschauen, wird schnell deutlich, dass nahezu jeder Offenbarung, die Joseph empfing die eigene Denkarbeit und seine Antwortsuche vorausgingen. Joseph las die Bibel und verglich die Texte mit den traditionellen Deutungen.

Zu den schwerwiegenden Andersdeutungen gehört Josephs Hinweis, dass der Herr seine Kirche niemals auf Menschen bauen wird, - wie die römisch-kath. Kirche meint, indem sie auf Petrus als “den Felsen” verweist, “auf den Christus seine Gemeinde baut” - sondern, dass alleine fortlaufender Weisungsempfang (Offenbarung) das Abgleiten in Gelehrtenstreit und Irrtümer schwerer Art verhindern kann. Petrus wurde sehr wahrscheinlich auf seine Gebete hin, vom Himmel offenbart wer Jesus ist. Er lernte durch Jesu Erläuterung, dass, sobald es die Kirche Gottes betrifft, die ständige Verbindung zwischen Himmel und Erde unverzichtbar ist. Kein Mensch könnte Vergleichbares leisten.

Der Text steht im Evangelium des Matthäus 16:





Er sprach zu ihnen: Wer sagt denn ihr, daß ich sei?

16 Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn!


17 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jona's Sohn; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel.

18 Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen (der Offenbarung) will ich bauen meine Gemeinde, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.

19 Und ich will dir des Himmelsreichs Schlüssel geben: alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel los sein.””



An eben dieser Stelle kommt die positiv wirkende Wucht des “Mormonismus” zum Ausdruck, so wie andererseits die Schwäche der umgekehrten Deutung. Wenn es die Kirche Christi ist und wenn zugegeben wird, dass er “zur Rechten des Vaters sitzt”, dass er da ist und nicht tot, dann muss er immer mitreden dürfen, sobald er darum gebeten wird.

Wie hoch die römisch-katholische Kirche die Petrus übertragenen Schlüsselvollmachten einschätzt, und, dass sie es als Selbstverständlichkeit betrachtet, die rechtmäßige Erbin dieser Schlüssel zu sein, das macht sie an jedem Bischofshaus in vielen Kirchen und vor allem im Papstwappen fest.



Bild: Wikipedia
Goldener Schlüssel bedeutet das höhere,
der silberne Schlüssel symbolisiert das niedere Priestertum



Die Berechtigung der Idee, dass Missachtung der Christusweisungen zu Legitimationsverlust führen muss, kann jedoch nicht auf Dauer ignoriert werden. Denn es geht um die ganze Wahrheit.

In seiner Ringparabel gibt Lessing einen bedeutenden Prüfstein:

Der … Ring von unschätzbarem Wert
aus lieber Hand besaß... die geheime Kraft,
vor Gott
und Menschen angenehm zu machen
, wer
in dieser Zuversicht ihn trug.“

Wahre Religion wird, nicht nur nach Lessing, an ihrer Toleranz erkannt, sowie an ihrer Fähigkeit und Kraft „vor Gott und Menschen angenehm zu machen.“

Der echte Ring verleiht eben auch Legitimation.

Er ließ den Ring von seinen Söhnen dem geliebtesten;
und setzte fest, daß dieser wiederum den Ring von seinen Söhnen dem vermache, der ihm der liebste sei; und stets der liebste,
Ohn' Ansehn der Geburt,
in Kraft allein
des Rings, das Haupt, der Fürst des Hauses werde.

Versteh mich, Sultan...“

Die von ihrer offensichtlichen Herrschsucht getriebenen jeweiligen Besitzer des Lateranpalastes wollten die Rechtsansprüche Jerusalems zunichte machen. Später kämpften sie gegen Antiochia, Alexandria, Jerusalem und Konstantinopel um die Macht. Römische Bischöfe kämpften, spätestens seit Damasus, mit allen Mitteln und um jeden Preis darum Erster „Fürst im Hause“ des Christentums zu werden.



Doch diese Herren waren weder tolerant noch besaßen sie die Kraft die vor „Gott und Menschen angenehm macht“.

Je mehr sie sich von diesen Idealen entfernten, umso heftiger beriefen sich die vermeintlichen Ringbesitzer auf Dokumente die scheinbar den göttlichen Ursprung ihrer Legitimation bekräftigen sollten. Bezeichnend ist, dass der bis dahin blutigste aller Herren der römischen Kirche, Damasus, um 366 auf den Gedanken kam, „Petrus“ zum Felsen der Kirche zu erklären. Dabei kam ihm zugute das Kephas, der andere Name für Petrus, Fels bedeutete.

Nachweislich haben nicht wenige Fälscher ebenso bedenkenlos wie fleissig daran gearbeitet den Liber Pontificalis, das Papstbuch, im Sinne des Damasus zusammenzustellen. Gutgläubige verlassen sich immer noch darauf, dass dieses Werk die apostolische Sukzession beweise.

Selbst wenn die Beweislage zugunsten Roms sachlich eindeutig wäre, ein formal erfolgter Schlüsselempfang sagt noch gar nichts über die moralischen Qualitäten aus, die ein „Stellvertreter Christi“ vor Amtsausübung erworben haben und dann bewahren muss.

Doch wie die Geschichtsforschung zeigt ist das um 530 entstandene Papstbuch eine Skizze ohne Wert:

Linus soll der Nachfolger Petri im Felsenamt gewesen sein. Einen Beleg dafür, dass er von Petrus zu seinem Nachfolger ordiniert wurde gibt es nicht. Ob es je im Rom des 1. Jahrhunderts einen Bischof dieses Namens gab ist ungewiss.

In der offiziellen Papstliste erscheint er dennoch an 2. Stelle hinter Petrus.

Amtlicherseits wird zugegeben: “Linus Historizität ist nicht gesichert".

Was ist der Anker (der Legitimation) wert, wenn die Kette zum Kirchenschiff zu ihm keine Verbindung hat, weil ein verbindendes Glied fehlt?

Es ist belanglos ob ein Glied oder viele fehlen, und in der Tat, es fehlen sehr viele.

Unbestreitbar ist zudem, dass in den ersten 200 Jahren in anscheinend keiner Gemeinde außer in Jerusalem und Antiochien von apostolischer Sukzession, die Rede war. Es gibt auch kein Dokument oder realen Hinweis, die belegen, Petrus hätte eine Zeitlang in Rom sein Amt als Präsident oder Bischof der Kirche ausgeübt.

Es handelt sich nur um Wunschdenken.

Dritter “Papst” war angeblich Anaklet. Doch amtlich formuliert heißt es ebenfalls: "Historizität ist nicht gesichert.”


An vierter Stelle steht im Liber Pontificalis Clemens I., amtlich verlautet:
"Die Daten sind nicht gesichert.”

Schlimmer, hier ist Betrug im Spiel! Prof. Hans Küng der vielleicht bekannteste katholische Theologe der Neuzeit, dem 1979 die kirchliche Lehrerlaubnis (Missio canonica) entzogen wurde, weil er der kath. Lehre von der Unfehlbarkeit widersprach und Statements wie dieses, mit Blick auf die apostolische Sukzession abgab:



Die historische Forschung hat... gezeigt, dass die Päpste

gerade seit dem 5. Jahrhundert mit ausgesprochenen Fälschungen ihre Macht entschieden erweitert haben...Eine Nachfolge Petri durch den Bischof von Rom sieht (Papst) Leo (440-461) begründet in einem Brief des Papstes Clemens (50-101) an den Herrenbruder Jakobus (wahrsch. 3 - nach 62) in Jerusalem: demzufolge habe Petrus in einer letzten Verfügung Clemens zu seinem alleinigen legitimen Nachfolger gemacht. Doch der Brief ist eine Fälschung vom Ende des 2. Jahrhunderts.(11)



Der nächste angebliche Petrusnachfolger soll an
5. Stelle Evaristus gewesen sein. Amtlichlicherseits wird erklärt:
"Evaristus Daten sind nicht gesichert"
6. Alexander, amtlich:
"Die Daten sind nicht gesichert"
7. Sixtus, amtlich:
"Keine Daten vorhanden"
8. Telephorus um 125?
9. Hyginus, amtlich:
"Die Daten sind nicht gesichert"
10. Pius I., amtlich.
"Keine Daten vorhanden"
11. Anicetus, amtlich:
“unglaubwürdige Daten"
12. Soterus um 165? amtlich:
“unglaubwürdige Daten"
13. Eleutherus, amtlich:
“unglaubwürdige Daten"
14. Victor I., amtlich:
“unsichere Daten"

Das “Ökumenisches Heiligenlexikon” schreibt über Victor I.:

Er war römischer Bischof von 189 bis 199.“

Aber was sagt das? Um 200 muss es in der Stadt Rom bereits mehr als zehn Gemeinden gegeben haben, denen jeweils Bischöfe (Gemeindevorsteher) dienten. Also war Victor I. ein römischer Bischof unter mehreren gewesen. Es ist eine unbeweisbare Behauptung und unlogisch zugleich, dass jeweils nur ein Mann Bischof von Rom gewesen sei.

Johann J. Ignaz von Döllinger „Hippolytus und Kallistus“ 1853, erwähnt:



wir wissen aus Optatus, dass um das Jahr 311 einige 40

Basiliken (Gemeinderäume G.Sk.) in Rom waren“



Da bisherige Grabungen überhaupt keine Hinweise für eine einzige Basilika vor der Konstantin-aera in Rom liefern, könnte es in Rom, schon wegen seiner Ausdehnung auf ca. 1 000 Quadratkilometer durchaus 40 kleinere Gemeinden gegeben haben, die sich wahrscheinlich in gemieteten Räumen, vielleicht sogar in Holzbaracken versammelten.



Während sich früher die Christen, als ihre Gemeinden noch klein waren, in Privathäusern zum Gottesdienst zusammenfanden, war dies im Anfang des III. Jahrhunderts anders geworden. Jetzt hatte fast jede größere christliche Gemeinde ihr eigenes Gotteshaus... Wir werden uns zu Hippolyts Zeit (um 220) diese Kirchen noch aus Holz gefertigt oder als große Räume ohne Seitenschiffe, Säulenreihen u. dgl. zu denken haben. Achelis geht entschieden zu weit wenn er sich die gottesdienstlichen Gebäude schon im zweiten Jahrhundert als Basiliken vorstellt. Wie primitiv noch die Gotteshäuser im Anfang des III. Jahrhunderts waren, können wir am besten aus dem Bericht des Lampridius, vita Alex. 49, g entnehmen. Danach bewarben sich unter Alexander Severus (im Jahr 230) die Christen um einen öffentlichen Raum, auf den nur noch die Garköche Anspruch erhoben.“ (12)





Selbst in Rom ...mit dem absolut größten Anteil von Christen an der Bevölkerung lässt sich bis heute kein einziger christlicher Versammlungsort für die Zeit vor der konstantinischen Wende (um 325) nachweisen ....” (13)


Dass die Zahlen zwischen 10 bis 40 vorkonstantinischen stadtrömischen Gemeinden der Wahrheit nahe kommt geht auch aus dieser Information hervor:

Für das Jahr 250 wird die Anzahl 100 italienischen Bischöfe angegeben.“ (14) 


Fünfzehnter der ominösen Liste soll Zephyrinus gewesen sein. Es sind jedoch drei Päpste, drei römische Bischöfe die zeitgleich um 217...220 möglicherweise um eine Art Vorrang gegenüber anderen Bischöfen der Stadt Rom gerungen haben könnten. Genaueres weiß man bis heute nicht. Die Namensträger zählen zu den Heiligen (heiliggesprochenen), da sie im Liber Pontificalis geführt werden. Bis Felix III. 526 gelten alle angeblichen Päpste als Heilige, gleichgültig ob sie den ihnen nachträglich zugewiesenen Platz je eingenommen, ob es sie überhaupt gab und welche Vita sie hatten.

Das Nichtwissen um innerkirchliche Verantwortlichkeiten und Ränge wird jedoch erst im 9. und 10 Jahrhundert zum absoluten Chaos. Selbst der berühmte katholische Historiker Ludwig Hertling, der mit Imprimatur des Vatikans schreibt, kommt nicht umhin zu sagen:



Nach dem Tod des Papstes Johannes VIII. (882) … beginnt ... das Saeculum obscurum, das dunkle Jahrhundert... in Rom herrschte ständiger Bürgerkrieg...zwischen Gegnern und Anhängern des Papstes Formosus... es waren Raufhändel der römischen Familien, die ihre Mitglieder zu Päpsten zu machen... suchten. Die Verwirrung war so groß, dass wir von manchem dieser Päpste die, oft nur Wochen oder Tage im Amt waren, nur die Namen wissen und nicht einmal immer feststellen können, ob sie rechtmäßige Päpste waren... man kann bezweifeln, ob all diese Päpste lesen und schreiben konnten...” (15)



Wer kann, der möge Nachsicht üben. Allerdings geht es nicht um “Treu und Glauben”, sondern um Fakten.

Nach etwa siebenjähriger Amtszeit gibt “Papst” Zephyrinus 217 auf oder er stirbt.

Auch von ihm weiß man wenig und dieses wenige ist nicht gerade schmeichelhaft:

Joseph Langen schreibt über ihn in „Geschichte der römischen Kirche“ Uni Bonn, 1881:



Wir dürfen die Zeit Zephyrins nicht verlassen, ohne noch einen Blick auf die Persönlichkeit dieses Mannes geworfen zu haben. Er ist der Erste unter den römischen Bischöfen, von dem wir eine Charackterschilderung durch einen Zeitgenossen (allerdings seines Kontrahenten) besitzen. Nach einer Schilderung Hippolyts (Phil. IX, 11) war Zephyrin ein unwissender und ungebildeter Mann, der die kirchlichen Bestimmungen nicht kannte und sich ganz in den Händen des schlauen und boshaften Callistus (seines Nachfolgers im Amt G. Sk.) befand. Dieser vermochte ihn zu allem, (zu bewegen G. Sk.) besonders durch Geschenke, da Zephyrin bestechlich und geldgierig war.”



Allerdings scheint ziemlich sicher zu sein, dass selbst “Papst” Zephyrinus keine Aufwandsentschädigung für seine Leistung erhielt, - obwohl ihm über 200 „Geistliche“ unterstanden, wie Johann J. Ignaz von Döllinger in „Hippolytus und Kallistus“ sagt - denn um 220 beklagte Hippolyt, dass die „schismatische“ Gemeinde der Theodotianer in Rom, ihrem Bischof ein monatliches Gehalt zahlte. (16)

Hippolyt würde sonst, drei Jahre nach Zephyrinus Abschied, nicht gesagt

haben: dies sei „eine gräuliche Neuerung“ (17) ebenda

Überaus verwirrend muss es damals in der ganzen Kirche Roms zugegangen sein. Zephyrinus soll bereits für 200 Geistliche und Kirchendiener (Priestertumsträger, nach “mormonischer Lesart) und für 1500 Arme Sorge getragen haben. (18) 



Alle in einer Holzbaracke versammelt?

Im Kontext bedeutet das, Zephyrinus sei trotz seiner Beschränkungen, in etwa der Erzbischof Roms gewesen - in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage entspräche das dem Pfahlpräsidenten der die Aufsicht über mindesten fünf Gemeinden leistet.)

Vielleicht sollte grundsätzlich unterschieden werden zwischen Trägern des Priestertums und Klerikern. Kleriker treten erst im nächsten Jahrhundert auf, nach dem 1. ökumenischen Konzil, 325, von da an sind sie hauptamtliche Kirchenführer.

Priestertumsträger dagegen wirkten ehrenamtlich.

Nun kommt Callixt I. ins Gespräch, ein Mann von dem man mehr weiß, als Fabeln:

Callistus oder Calixtus I. der 16. in der Reihe der angeblichen Päpste war Zephyrinus Nachfolger. Sein bischöfliches Pontifikat dauerte von 217-222. Diese Angabe soll laut L. Hertling sicher sein. Aber

wodurch wurde Callistus bekannt?



Callistus war der Überlieferung zufolge ein von Juden verbannter Sklave, der zunächst mit betrügerischen Bankgeschäften von sich reden machte.

Der erste Gegenpapst der Kirchengeschichte, Hippolyt, erhob sich gegen ihn und beschuldigte ihn... eines unlauteren Vorlebens und der Unzucht. ...

Callistus versuchte nachdrücklich, den Einfluss des Bischofs von Rom für die gesamte Kirche zu mehren“ (19)



Ist Callistus heilig weil er



...nachdrücklich versuchte, den Einfluss des Bischofs von Rom für die gesamte Kirche zu mehren“ ?

Zur selben Zeit wird Hippolyt Bischof der Leiter einer anderen (Zentral-) ?

Gemeinde in Rom, vielleicht war er ein Anwärter auf den Rang eines ‚Erz- oder Oberbischofes’.

Hippolyt sollte Calixtus auf die eine oder die andere Weise überleben, der

um 222 stirbt oder seinen Platz räumen muss. Hippolyt überlebte auch

Urban I. . Ein echter Überlebenskampf. Bemerkenswert ist, dass Hippolyt persönlicher Freund des Origenes war und dass ihm seine Gemeinde ein Denkmal setzte.



Was ist Wahrheit?” fragte Pilatus



Nathan sucht die rechten Worte zu finden wenn er, der tolerante Jude dem Muslimen Saladin darlegen will, dass es schwer ist zu erklären welcher Art das Nebeneinander der drei abrahamitischen Religionen ist. Er selber trachtet ja entschieden danach wahrhaft zu sein.


Und nur von seiten ihrer Gründe nicht.
Denn gründen alle sich nicht auf Geschichte?
Geschrieben oder überliefert! Und
Geschichte muß doch wohl allein auf Treu
Und Glauben angenommen werden? Nicht?
Nun, wessen Treu und Glauben zieht man denn
Am wenigsten in Zweifel?
Doch der Seinen?
Doch deren Blut wir sind? doch deren, die
Von Kindheit an uns Proben ihrer Liebe
Gegeben?
die uns nie getäuscht, als wo
Getäuscht zu werden uns heilsamer war?
Wie kann ich meinen Vätern weniger
Als du den deinen glauben? Oder umgekehrt.
Kann ich von dir verlangen, daß du deine
Vorfahren Lügen strafst, um meinen nicht
Zu widersprechen?
Oder umgekehrt. Das nämliche gilt von den Christen. Nicht?
Saladin. (Bei dem Lebendigen! Der Mann hat recht.
Ich muß verstummen.)

Nathan.
Laß auf unsre Ring'
Uns wieder kommen. Wie gesagt: die Söhne
Verklagten sich; und jeder schwur dem Richter,
Unmittelbar aus seines Vaters Hand
Den Ring zu haben. Wie auch wahr! Nachdem
Er von ihm lange das Versprechen schon
Gehabt, des Ringes Vorrecht einmal zu
Genießen. Wie nicht minder wahr! Der Vater,
Beteurt' jeder, könne gegen ihn
Nicht falsch gewesen sein; und eh' er dieses
Von ihm, von einem solchen lieben Vater,
Argwohnen lass': eh' müss' er seine Brüder,
So gern er sonst von ihnen nur das Beste
Bereit zu glauben sei, des falschen Spiels
Bezeihen; und er wolle die Verräter
Schon auszufinden wissen; sich schon rächen.

Saladin. Und nun, der Richter? Mich verlangt zu hören,
Was du den Richter sagen lässest. Sprich!

Nathan.
Der Richter sprach: Wenn ihr mir nun den Vater
Nicht bald zur Stelle schafft, so weis ich euch
Von meinem Stuhle. Denkt ihr, daß ich Rätsel
Zu lösen da bin? Oder harret ihr,
Bis daß der rechte Ring den Mund eröffne?
Doch halt! Ich höre ja, der rechte Ring
Besitzt die Wunderkraft beliebt zu machen;
Vor Gott und Menschen angenehm. Das muß
Entscheiden!
Denn die falschen Ringe werden
Doch das nicht können!

Nun; wen lieben zwei
Von Euch am meisten? Macht, sagt an! Ihr schweigt?
Die Ringe wirken nur zurück? und nicht
Nach außen? Jeder liebt sich selber nur
Am meisten? Oh, so seid ihr alle drei
Betrogene Betrüger!
Eure Ringe
Sind alle drei nicht echt. Der echte Ring
Vermutlich ging verloren.


Das ehemalige Lehrgebäude ließe sich eventuell mit Hilfe der Geschichtsforschung rekonstruieren, aber das wäre nicht die Wiederbringung des “echten Ringes”!, denn des Originals Autorität wiederherzustellen wäre ein Akt der nur von Gott selbst ausgehen kann.

Nur er kann Wert und Rang erneuern.

Hat er?

Mormonen” glauben, - wer sonst - , dass mit der Ersten Vision die Joseph Smith, 1820, erhielt, die vorausgesagte Zeit der “Wiederherstellung der Kirche Christi” begann und zwar zum Segen und nicht zum Fluch aller Menschen. (20)

Der Prüfstein besteht nicht im Vergleich zu anderen christlichen Religionen, sondern darin ob diese Kirche



...die Wunderkraft (besitzt) beliebt zu machen;
Vor Gott und Menschen angenehm. Das muß
Entscheiden! Denn die falschen Ringe werden
das nicht können!



Ist es nicht wahr, dass der verfemte “Mormonismus” in Schrift und Tat lehrt, dass selbst die kleinste Bemühung die von Gutwilligen irgendeiner Religion unternommen wurde, um Gott gemäß seinem Verständnis zu dienen, auch wenn sie aus an sich sinnlosen Handlungen bestand, nicht umsonst war?



Das Buch Mormon betont es unentwegt: 2. Nephi 2: 21-23,26:

Und er kommt in die Welt, auf daß er alle Menschen errette wenn sie auf seine Stimme hören werden; denn siehe, er erleidet die Schmerzen aller Menschen, ja, die Schmerzen jedes lebenden Geschöpfes, sowohl der Männer als auch der Frauen und Kinder, die der Familie Adams angehören.

Und er erleidet dies, damit die Auferstehung allen Menschen zuteil werde, damit alle am großen Tag, am Tag des Gerichts, vor ihm stehen können.

26 Denn das Sühnopfer erfüllt die Forderungen seiner Gerechtigkeit für alle, denen das Gesetz nicht gegeben ist, so daß sie befreit sind von jenem furchtbaren Ungeheuer, Tod und Hölle, … und sie sind dem Gott wiedergegeben, der ihnen Atem verliehen hat, nämlich dem Heiligen Israels”

Im Offenbarungsbuch Lehre und Bündnisse 130: 18 wird deutlich, dass



jeglicher Grundzug der Intelligenz, den wir uns in diesem Leben zu eigen machen, mit uns in der Auferstehung hervorkommen wird .” …

und zwar unabhängig von seiner Religionszugehörigkeit



Mit Origenes (185-254) glauben “Mormonen” anders als Protestanten, dass



alle Geschöpfe ganz und gar auf Gott angewiesen sind. Eigene Anstrengungen werden durch seine Gnade weit überwogen. Aber die Vorsehung hat alle Regungen des freien Willens vorausgesehen und eingeplant und sie werden gerecht vergolten.(21) 



Wieder wird Gewicht darauf gelegt zu sagen, dass Menschentun entscheidet, nicht zuerst die Wahl der “richtigen” Religion!



Weder der Abfall noch die Wiederherstellung des Verlorenen, wie durch meine Kirche beschrieben sind Fiktionen - nach Lessing geht es in der Tat um den “echten, verlorenen Ring” - und um die ganze Wahrheit, die vor schärfster Kritik bestehen kann.



Trotz aller Feindseligkeiten die von den Großkirchen gegen die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bislang ausgingen, und trotz der Unredlichkeiten die durch einige unehrliche Evangelikale verbreitet werden, besteht die Hoffnung auf Versöhnung der Menschen, nicht allerdings der Ideen.

Zu den großen, wenn auch selten erwähnten Prophezeiungen des Propheten Joseph Smith, die 1843 formuliert wurde gehört diese:


Die Christen sollten aufhören miteinander zu streiten, und sollten statt dessen das Gesetz der Einigkeit und der Freundschaft befolgen. Sie werden es tun, bevor das Tausenjährige Reich eröffnet werden kann...” (22)

Immerhin begann die moderne ökumenische Bewegung erst mit der Weltmissionskonferenz in Edinburgh 1910. Diese Bewegung hat natürlich nichts mit “Mormonismus” zu tun, doch sie ist durchaus als Teil der Einigkeitsbemühungen zu würdigen.

Aufgrund der geschichtlichen Tatsachen ist absolut auszuschließen, dass “Mormonismus” sich anpassen wird. Zu groß sind die Unterschiede, zu unvernünftig die Begründungen der anderen Seite zur Verteidigung dessen was sie für “ihre Sache” halten.

Dass, neben vielen Bewahrenswertem in allen Kirchen, wichtige Aussagen großkirchlicher Theologie grundfalsch sind, wird heftig, - manchmal in unangebracht arroganter Weise - und zu Unrecht bestritten.

Vor allem verkennen viele unserer Kontrahenten, dass keine der um 1830 existierenden Kirchen der Urkirche, samt deren Lehrgebäude, ähnlicher sah als die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

Diese Tatsache ist unbestreitbar! (23)

Diese Tatsache ist ein Wunder, sie ist wunderbar!



Quellen:



1.) Felix Gietenbruch, lic. theol. VDM, geboren 1972 Theologiestudium in Basel. Pfarrer in Dürnten ZH.

2.) Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft“, dritte, völlig neu bearbeitete Auflage, 4. Band Kop-O, Mohr (Paul Siebeck) Tübingen, 1960 S. 1692 – 1702

3.) Geschichte der Katholischen Kirche bis 1740, Morus-Verlag, Berlin, S. 27. (mit Imprimatur. Romae, vom 27. Nov. 1981) 

4.) www.origenes.de/Kommentare

5.) Tuomo Mannermaa “Luther und Theosis”, Band 1 Veröffentlichungen der Luther-Akademie Ratzeburg, Helsinki/Erlangen 1990, S. 11: “Theosis als Thema der finnischen Lutherforschung…”

6.) „Theologische Literaturzeitschrift“ 109. Jahrgang, Februar 1984 „Joseph Smith und die Bibel“ (ISSN 0040-5671) 

7.) 2. Thess. 2: 3-7

8.)   Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft, dritte, Auflage, vierter Band Kop-O, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen, 1960 S. 1692 – 1702

9.) ebenda

10.) Jeremia 1: 5

11.) Hans Küng „Kleine Geschichte der katholischen Kirche“, Berliner Taschenbuch. Die in Klammern gesetzten Zeitangaben wurden von mir zur Information hinzugesetzt

12.) Jungklaus, Full Text of: „Die Gemeinde Hippolyts ...nach seiner Kirchenordnung:

13.) Christoph Müller, Inaugural Dissertation Albert-Ludwig-Universität in Freiburg, „Kurialen und Bischof...“ 2003, S. 13

14.) Henry Chadwick „Die Kirche in der antiken Welt“ de Gruyter, S. 67 siehe auch Fußnote 172

15.) Hertling Geschichte der Katholischen Kirche bis 1740, Morus-Verlag, Berlin, S. 27. (mit Imprimatur. Romae, vom 27. Nov. 1981)

16.) Jungklaus, Full Text of: „Die Gemeinde Hippolyts dargestellt nach seiner Kirchenordnung“

17.) ebenda

18)  Johann J. Ignaz von Döllinger „Hippolytus und Kallistus“ 1853

19.)  Ökumenisches Heiligenlexikon

20.) Apostelgeschichte 1: 6 “Herr stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her?

21.) Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft“, dritte, völlig neu bearbeitete Auflage, 4. Band Kop-O, Mohr (Paul Siebeck) Tübingen, 1960 S. 1692 – 1702

22.) Lehren des Propheten Joseph Smith” erste deutsche Nachkriegsausgabe, Frankf-Main S.218 

23.) Gerd Skibbe blogspot (1) Streifzüge durch die Kirchengeschichte