Freitag, 30. August 2013

Seht genau hin - glaubt keinem...!

Zuerst stand da das Wort unserer Hauswirtin, Moeller sen.: "Aus dir wird gar nichts!"
Ich war elf,  verzog wohl den Mund ein wenig. In kurzen Hosen und barfuß stand ich frierend auf den Kopfpflastersteinen unseres beengten Hinterhofes, Lange Straße 17, dünn wie eine Vogelscheuche.
Meine blonden Haare standen in alle möglichen Richtungen.
Irgendwie hatte sie recht.
Meine Mutter dachte auch so, weil sie herausfand, dass ich sie ständig um ihren Zuckervorrat beklaut hatte.
Mein Lehrer Martin Doblies, an der Wolgaster Knabenschule, prophezeite mir mit jedem Hieb seines gelben Rohrstocks regelmäßig dasselbe und zwar mit durchschnittlich zwei Kostproben pro Tag seit drei Jahren - und es sollte dabei für die nächsten drei Jahre so bleiben.
 
Meine Geistesabwesenheit schlug sich denn später in meinem Abgangszeugnis aus der achten Klasse nieder. Vierzehn Vieren.
Und dann war da diese Schlussbemerkung des Herrn Doblies: "Gerd kann mehr leisten, wäre er nicht so faul!"
Das kam mir wie ein kleines Lob vor. Vielleicht kann ich doch mehr als nur fremde Leute ärgern.
 
Um 1944, als alles dem Ende entgegen ging  entwickelte ich mich durch den Drill in der sogenannten Deutschen Jugend (DJ) doch noch. Konnte sogar exerzieren, im Paradeschritt.
Befördert haben sie mich nie, allerdings pflanzten sie mir mit ihren kraftvollen Worten und weil ich glauben wollte, nationalsozialistisches Gedankengut ein.
Niemals dürfte ich auch nur den geringsten Zweifel am Endsieg hegen.
Kaum ein Tag verging, ohne dieses Credo.
Das passierte in Abwesenheit meines Vaters, der es hasste in der Deutschen Wehrmacht dienen zu müssen. So wuchs ich zu einem dummgläubig überzeugten Hitlerjungen heran.
 
Deutschland, Deutschland über alles in der Welt!

Es ist wahr, dass ich noch fünf Minuten vor Kriegsende für ein paar Sekunden so elend gesonnen war meine Mutter zu verraten, weil sie BBC London gehört hatte, wobei ich sie erwischte.
Das hatten uns die Hitlerjugendführer so eingeflößt - und ich, im Begriff ein besserer Mensch zu werden - hatte ihnen geglaubt und stürzte nun mit allen anderen Deutschen ins Elend des von uns als schrecklich empfundenen Zusammenbruchs.
 

Dann war ich Distriktmissionar, zwischen 1947 und 1949, für meine Kirche, und lernte so, zu denken und auf mein Gewissen zu achten.






Ich begriff mit meinem Verstand, fühlte mit meinem Herzen, diese Kirche ist deine Zukunft, bis mich im Sommer 1951, geradezu unerwartet, die Frage plagte, ob der Kommunismus nicht eventuell eine bedenkenswerte Variante wäre. 
Deshalb arrangierte ich mich mit den Roten, für eine Weile.


Aber während der Weltfestspiele der Jugend und Studenten, durchschaute ich den Schwindel. Solange es hell war, benahmen sie sich überwiegend wie Helden, wie die Retter der Menschheit. Sie jubelten der Idee zu, dass Friede zwischen Menschen weltweit nur unter dem roten Banner verwirklicht werden kann.
Doch mit Einbruch der Dämmerung änderte sich alles schlagartig. Plötzlich kam das unheldische Ich Zehntausender zur Geltung.
Wie die ihrer Brunst ausgelieferten Kater und Katzen warfen sie sich zusammen.
 
Mich packte es ebenfalls, denn an meiner Seite ging ein bildschönes Mädchen, das ich ohne jeden Hintergedanken einfach "Nachhause" begleiten wollte, nachdem ich sie zwei Stunden zuvor auf dem Mont Klamott Friedrichshain kennengelernt hatte.
Da lag noch eine ziemliche Strecke vor uns. Überall, wo wir auch hingingen, in nahezu jeder Nische  klammerten sie sich aneinander und waren ineinander verstrickt.
Mir schien, dass mich nach einigen Minuten der Nachdenklichkeit, dieselbe Gier  packte und erfüllte. Das Verlangen es wie die zu tun, trieb mich. Es war wie eine Siegermacht, gegen die jeder Widerstand sinnlos ist.
 
Plötzlich inmitten des inneren Sturmes kam, allerdings leise mein Mormonentum hervor:
 
             "Hier und jetzt wird deine nie endende Zukunft entschieden! Sie gehört dir nicht. Rühre sie nicht an. Es wäre illegal. Rühre nichts an was dir nicht gehört!"
 
In der Tat, es war kaum hörbar und dennoch da.
Gerd sei besonnen. Glaube  nicht der Stimme der anderen, das Getöse vergeht.
 
Unter einer der kaum lichtspendenden Gaslaternen der Ruinenstadt Berlin, vor dem fast unversehrten Nebenhaus der ehemaligen Mehnerstraße 9, bat ich das Mädchen um Vergebung. 
 
Sie aber wiederholte: "was habe ich mehr als das Abenteuer Liebe? Bin ich nicht als Waisenkind mit Jungs aufgewachsen, die mich nie gefragt haben? und du verrätst mich, bin ich dir nicht gut genug?"
 
Aus dem imaginären Hintergrund vernahm ich die spöttische Stimme eines Altkommunisten: "Du bist ja schön dämlich, Gerd!"
 
Als ich das dachte, kam mir der Gedanke: Sieh genau hin - glaube keinem, es sei denn deinem eigenen Gewissen.
 
Zwischen zwei tiefschwarzen Ruinenwänden ging ich davon, meiner Schuld gewiss, dass ich zwar richtig handelte, aber einem Menschenkind weh getan hatte.
Sei behutsamer nächstes Mal.
Sieh genau hin und verliere niemals deinen Weg aus den Augen.


Dienstag, 27. August 2013

"Liebe" und "Bekehrung" gehören zu den meist missbrauchten Begriffen by Gerd Skibbe

Zehntausend Soldaten des christlich orientierten Generals Feng Yu-Xiang (China) wurden1923 mittels eines Feuerwehrschlauchs getauft, "bekehrt". Jung Chang "Wild Swans" 2003, p8

In Zagreb wird dem Ustascha-Führer Ante Pavelic (Pavelić), dem "Poglavnik", den selbst Goebbels als "eine wahrhaft armselige Figur" einstuft, am Ostersonntag 1941 erlaubt, einen "Unabhängigen Staat Kroatien" auszurufen. Dessen Ideologen, die sich zu "germanischen Goten" stilisieren, betreiben sehr bald die "Endlösung der Serbenfrage". Das Schreckensregime der Ustasche kostet Hunderttausende das Leben - Juden, Roma, Muslime, vor allem aber Serben. Tief verstrickt in diesen Genozid ist auch die katholische Kirche. Priester steigen zu KZ-Kommandanten auf. Oder sie vollziehen, "um deren Seelen zu retten", massenhafte Zwangsbekehrungen orthodoxer Serben, bevor diese von Ustascha-Schergen liquidiert werden. Noch heute stehen in der Lika oder dem Kordungebiet Ruinen orthodoxer Kirchen, in denen Serben bei lebendigem Leib verbrannt wurden. Spiegel 3-2010


Bild Wikipedia: gelbbraun: Christianisieung bis 600,
grün: Christianisierung bis 800
rot: Christianisierung  bis 1100
                                                                          gelb: Christianisierung bis 1300
 Es gibt, Leute, die  allen Ernstes denken und sogar akzeptieren , das Europa "christianisiert" wurde, obwohl sie wissen, dass es überwiegend "Vergewaltigung" war und, dass die Großkirchen das, mit den entsprechenden Konsequenzen, laut zu bekennen haben, wenn nicht heute dann morgen.
Sie werden nicht umhin können!


Selbst katholische Autoren verwenden neuerdings den Begriff von einer
"fortschreitenden  Konstantinisierung "

Ana Maria C.M. Jorge “The Lusitanian Episcopate in the 4th Century. - Priscilian of
Ávila and the Tensions Between Bishops”:

 “...Priscillian helps us to achieve a better understanding of the Christianization process and the orthodox/heterodox debate in late
antiquity. …Against a background of the progressive “Constantinization” of the church, bishops become key figures who centralize the main forces of the day..."
Es ist an uns zu realisieren, dass diese Torheit mit Christus so wenig zu tun hat, wie das Wasser mit dem Feuer, oder die Liebe mit der Begierde.

FOCUS berichtete am 29. April 2004:
"Papst Benedikt XVI. hat sich für die Misshandlungen von Kindern kanadischer Ureinwohner durch katholische Geistliche entschuldigt. Der Papst bedaure die Misshandlungen „persönlich und im Namen der Kirche“, sagte der kanadische Bischof James Weisgerber am Mittwoch nach einer Audienz beim Papst. Der Papst erklärte, das Verhalten einiger Geistlicher in den Heimen sei „bedauerlich“, solche Misshandlungen dürften „nicht toleriert“ werden.

Von 1874 bis Mitte der 1970er Jahre wurden in Kanada etwa 150. 000 Kinder der Indianer, Inuit und Meti von ihren Eltern getrennt und in Internate gezwungen, wo sie häufig schlecht behandelt und sexuell missbraucht wurden. Etwa 80.000 von ihnen leben heute noch. Drei Viertel der Heime wurden von katholischen Geistlichen geführt."

Kein anderes Buch erklärt so deutlich und so überzeugend wie das Buch Mormon, dass (Christianisierung gleich) Bekehrung (gleich Umkehr, Buße) ein immerdauernder Prozess ist.
Ist es nicht bemerkenswert, dass Luthers 1. These, unter den bekannten 95, die er am 31. Oktober 1517 an die Schlosskirche zu Wittenberg genagelt hat, genau das bekräftigt:


„So unser Herr und Meister Jesus Christus spricht: Tut Buße, will er, dass das Leben der Gläubigen eine stete und unaufhörliche Buße sei.“
Mit solcher Sinnänderung stellte er die Alte Ordnung in Frage.
Bis dahin verstanden Geistliche, wie Laien, "Buße" als Strafe, die mit barer Münze oder durch Kasteiung beglichen werden konnte
                 "Dafür wirst du büßen!" war ein geflügeltes Wort.

Das theologische Verständnis für "büßen" war eingefleischt nachnicänisch:

"Da ist der Fall des Mordes des Statthalters der Lombardei, Azzo Visconti an seinem Oheim Marcus im 14. Jahrhundert. Papst Johannes XXII. nahm vom Mörder Geld und erklärte, Gott gedenke seiner Sünden nicht mehr. Visconti sei nun mit dem Reich Gottes ausgesöhnt." Schlosser Weltgeschichte Bd VI S. 390

Das Verrückte an der Geschichte ist, dass der Papst recht hatte!
Nach der Aushändigung des Geldbetrages war der Gott der konstantinischen Kirche, Sol invictus - der Sonnengott - mit dem Banditentum ausgesöhnt.
In Bruder Martins Kopf und Herz stand an Stelle des Wortes Buße, das griechische Wort: "metanoia", und das meinte innere Umkehr.
Hiermit fand eine tatsächliche Umkehr statt, die leider von zehntausenden Protestanten kaputtgeredet wurde. Sie reden und reden immer noch von der Rechtfertigung des Menschen vor Gott durch Gnade, obwohl offensichtlich ist, dass unsere hübsche Mutter Erde unter den Gewalttaten böser Egoisten stöhnt  und dass dies unser Problem ist von dem wir gerne erlöst sein würden.
   Glaubt diesen Quatschköpfen nur was euer Gewissen euch gestattet.
Es kam durch die Überbetonung des Wortes Gnade durch Glauben (sola gratia) statt Gnade durch Glauben an Buße, zu gewichtigen Missverständnissen, die mindestens  1914 in den Wahn der Kriegsbegeisterung trieben!
Selbst Lutheraner empfanden die ständige Herumreiterei auf diesem Kürzel ekelhaft. Es ist ja wahr, schließlich ist alles nichts, ohne die Gnade Gottes, aber niemand kann von Zucker alleine leben.
Origenes (185-254) sagte, dass wir alle von der Gnade Christi abhängen, dennoch werden unsere guten Taten gerecht vergolten.
Seit der Gegenreformation und dem Konzil zu Trient (1545-1563) rückten gute Theologen wie Bartlome de Carranza die "Gnade" wieder an jenen Platz, den auch die Autoren des Buches Mormon ihr gaben (sinngemäß):
                            Ohne tätige Reue gibt es keine Gnade.
           
              Bild Wikipedia Bartolome de Carranza,(1503-1576) der 18 Jahre lang unter strenger Kerkerhaft u.a, in der Engelsburg zu Rom, zu leiden hatte, weil ihn seine Neider verleumdeten, er sei ein geheimer Anhänger Luthers.


Übrigens, wir haben nun Zeugnisse, dass die Exkommunikation des Origenes auf die Kopten so gerne verweisen, ebenfalls auf Eifersucht zurückzuführen ist:

Arbeitskreis Origenes: schreibt
"Origenes der 231, mit 46, zum Presbyter geweiht wurde rief den Widerspruch des für die Weihe zuständigen Demetrius von Alexandria auf, deshalb übersiedelte Origenes von Alexandria nach Cäsaräa. Hier gründete er eine neue Schule und Bibliothek, dass Origenes sich selbst verstümmelte ist nicht erwiesen, es könnte eine Behauptung des Demetrius gewesen sein. - Guna Avatara Premyoga „The Path of Love“ zitiert Ronald Zürrer: „… Bischof Demetrius ...war später der erste, der Origenes der Irrlehre bezichtigte, wobei seine Handlungsweise jedoch offensichtlich ein rein egoistisches Motiv, nämlich gekränkte Eitelkeit und Neid, zugrunde lag."
Johann J. Ignaz von Döllinger „Hippolytus und Kallistus“ 1853 S. 259, ergänzt:
„In einem Brief an Paula (heißt  es), Origenes sei nicht wegen neuer Lehren oder häretischer Meinungen... verurteilt worden, sondern weil man den Glanz seiner
Beredsamkeit und Wissenschaft nicht habe ertragen können.“


Recht haben Luther und de Carranza , sagen die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (indirekt), denn es geht dem allmächtigen Gott, dessen buchstäbliche Geistkinder wir sind, um unser geistiges Wachstum. Er will uns entfalten, nicht bestrafen. Er will uns heben, nicht ducken.
Vater Lehi, der um 600 mit seiner Familie Jerusalem verließ mahnt seine beiden ältesten Söhne und deren  ebenfalls rebellierenden Anhang:
"Erhebt euch aus dem Staub! Erwacht meine Söhne, legt die Waffenrüstung der Rechtschaffenheit an. Werft die Ketten ab, womit ihr gebunden seid, und kommt hervor aus dem Dunkel." 2. Nephi: 1: 23

Wer genau hinschaut wird erkennen, dass die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage als Selbstverständlichkeit voraussetzt, zu wissen, dass das Leben - nicht Gott - uns bestraft wenn wir falsch und uns gegen unser Gewissen entscheiden. (Allerdings wirkt Gott per Kausalgesetz)
                  "Unsere Gedanken werden uns verurteilen!" 
Glück kann nur dort sein, wo wir das Gute, das in uns ist, stärken.
Jede Minute ihres Lebens hat sich jede gereifte  Persönlichkeit selbst zu kontrollieren. Alma, einer der berühmtsten Schreiber des überaus glaubwürdigen Buches Mormon, das weltweit bislang zu wenig beachtet wurde, warnte besorgt: Wenn wir übertreten, dann werden uns eines Tages
"unsere Werke schuldig sprechen, wir werden nicht unbefleckt befunden werden und auch unsere Gedanken werden uns schuldig sprechen. Und in diesem furchtbaren Zustand werden wir nicht wagen zu unserem Gott aufzuschauen, wir würden gar froh sein, könnten wir den Felsen und Bergen gebieten auf uns zu fallen, um uns vor seiner Gegenwart zu verbergen.
Aber dies kann nicht sein, wir müssen hervorkommen und hintreten vor ihn in seiner Herrlichkeit und in seiner Gewalt, in seiner Macht, Majestät und Herrschaft, und zu unserer immerwährenden Schande eingestehen, dass alle seine Richtersprüche gerecht sind, dass er in allen seinen Werken gerecht ist und dass er zu den Menschenkindern barmherzig ist, und dass er alle Macht hat, einen jeden Menschen zu errettten, der an seinen Namen glaubt und Frucht hervorbringt, die der Umkehr entspricht." 12:14-1^8

So bedeuten Umkehr oder Buße dasselbe was ein Musiker tut, wenn er jeden Tag übt um uns im Konzert zu erfreuen.

Montag, 26. August 2013

(4) Die gefährlichsten Sekten" by Gerd Skibbe


Es erscheint als absurd, Kirchen die sich Jahrhundertelang behauptet haben und die das Leben ganz Europas bis 1918 absolut dominierten und deren Mitgliedschaften immer noch hunderte von Millionen betragen als Sekten zu betrachten.

Aber!

Nicht ein Winzling irgendwo auf diesem Erdball, sondern die Vergangenheit, die tatsächliche, durchlebte Geschichte, bestätigt:

Sämtliche Kirchen die es im Jahr 1820 gab waren und sind – gemäß den international anerkannten Kriterien - Sekten.

Man sollte stets im Auge behalten, dass der Begriff Sekte zweierlei meint:

1.) Als Sekte wird eine Gruppe bezeichnet die von der Mutterkirche abgewichen ist.

Bedeutende Dokumente belegen, dass es vor 1830 keine Kirche oder Denomination gab, deren Legitimationen, Lehren, Geist und Strukturen mit denen der Urkirche übereinstimmten.

Sie stellen allesamt Abweichungen dar, die teilweise enorm fortgeschrittene, krebsartige Wucherungen aufweisen. Insbesondere was die Legitimationen betrifft ist die Situation dramatisch, wenn man bedenkt, dass jeder kleine Büroleiter sofort seine Vollmachten verliert, nachdem er sie missbrauchte.

Hinzukommt, dass die Kirche zwar auf eine Legitimations- bzw. Sukzessionskette verweist und sich darauf beruft, obwohl lt. offizieller Papstliste kein Name der Bischöfe zwischen Beginn der ersten römischen Gemeindegründung bis zum Jahr 190 n Chr. belegbar ist.

Weil diese Frage, soweit sie den Führungsanspruch Roms betrifft, den Vorrang vor allen anderen hat wurden Urkunden geschaffen, die den als schmerzlich empfundenen Mangel beheben sollten.

Zweites Kettenglied soll Linus gewesen sein, doch Prof. Hans Küng verweist darauf, dass „alle Linus zugeschriebenen Aufzeichnungen als Fälschungen und Irrtümer entlarvt wurden.“ „Kleine Geschichte der katholischen Kirche“ 2002 Berliner TBV S. 33

Die meisten Quellen - insbesondere das "Liber Pontificalis" - sprechen zwar von einem Märtyrertod (Linus). Doch da zu der Zeit seines Todes keine Christenverfolgung in Rom erwähnt wird, halten das die meisten Historiker für eher unwahrscheinlich.” (uni-protokolle.de)



Nicht nur theoretisch betrachtet, muss es gemäß Kirchenlehre eine Verbindung zwischen dem Anker Christus und dem Kirchenschiff geben.

Was aber ist eine Kette wert, wenn ein Glied fehlt?

Außerdem ist unsicher ob Petrus jemals in Rom war. Ob er dort sogar Vorsteher einer Gemeinde gewesen sein könnte, erscheint sehr unwahrscheinlich.

Die Daten der ersten 13 seiner angeblich autorisierten Nachfolger sind eher frei erfunden.

Der Anker ist da. Er befindet sich verbindungslos irgendwo und das Schiff trieb im Gezeitenstrom und vor dem wechselnden Wind hilf- und richtungslos dahin.

Deshalb die vielen Probleme.

Die dargebotene Legitimatiosnreihe: Petrus-Linus-Anaklet-Clemens-Evasristus-Alexander-Sixtus-Telephorus-Hyginus-PiusI.-Anicetus-Soterus-Eleutherus ist nicht da. Es hat sie so nie gegeben.

Papst Damasus, nachdem er die Mitglieder der hochchristlichen Nachbargemeinde des Ursinus erschlagen ließ, kam auf die verrückteste aller Ideen. Er behaupete, es käme darauf an auf dem Stuhl in Rom zu sitzen, auf dem angeblich schon Petrus sitzend die Kirche dirigiert hat, als ob Petrus nicht vor allem in Jerusalem “sitzend” gelehrt hätte, als wäre der Ort des Hauptgeschehens nicht mehr von Bedeutung.

Es gab viele in Rom die den Papststuhl besetzten und dennoch nichts als Unheil angerichtet haben:

Kirchengeschichtsschreiber Hertling beschreibt es mit Imprimatur:


“... von 893 an herrschte in Rom ständiger Bürgerkrieg zwischen Spoletanern und Antispoletanern, Gegnern und Anhängern des Papstes Formosus, auch nachdem Formosus längst gestorben war... Es waren nurmehr Raufhändel der römischen Familien, die ihre Mitglieder zu Päpsten machen und die von anderen Familien aufgestellten Päpste zu stürzen suchten.

Die Verwirrung war so groß, dass wir von manchen dieser Päpste, die oft nur Wochen oder Tage im Amt waren, nur die Namen wissen und nicht einmal immer feststellen können, ob sie rechtmäßige Päpste waren... von geordneter Aktenführung war keine Rede. Geschichtsschreibung gab es keine... ob alle diese Päpste lesen und schreiben konnten ist zu bezweifeln.”  Geschichte der Kath. Kirche bis 1740

Währenddem weiß jedermann, dass kein Bandit, der als Thronräuber auf einem Monarchenstuhl Platz nahm, dadurch legitimer König wurde.

Immer klarer, nachdem die Geschichtsforschung unwiderlegliche Beweise auf den Tisch legte, erhebt sich die gewichtige Frage, warum überall im Leben, Legitimationen erlöschen, wenn Amtsmissbrauch vorliegt, nur eben nicht in jener Kirche in der Christus Wahrheit und Rechtschaffenheit an die erste Stelle gerückt hatte.

Selbst wenn Rom bis ins Jahr 800 hinein sauber geblieben wäre – was ganz und gar der Faktenlage widerspricht -, danach hätte sie jegliche Glaubwürdigkeit und Ehre eingebüßt.
Soweit der Punkt 1.

Die, wie erwähnt international anerkannte Definition des Begriffes “Sekte” lautet im 2. Punkt:

Aufgrund seiner Geschichte und Prägung durch den

kirchlichen Sprachgebrauch erhielt der Begriff “Sekte” abwertenden Charakter. Er verbindet sich heute mit negativen Vorstellungen, wie der möglichen Gefährdung von etablierten religiösen Gemeinschaften oder Kirchen, Staaten oder Gesellschaften."

Sekten kennzeichnen sich folglich selbst. Ihre Geschichte entspricht dem eigenhändigen Druck ihres Echt-Etiketts:

Sekten sind Gruppen, - ob sie nur einige hundert Mitglieder oder hunderte Millionen umfassen, - die

etablierte Gemeinschaften... Staaten oder Gesellschaften gefährden.”

Jeder unserer Blicke auch die in geschönte Geschichtswerke, belegen, in welchem Ausmaß die “christliche Kirchengemeinschaft”, - die mit dem 1. ökumenischen Konzil, 325, hervorkam, - etablierte Gemeinschaften... (wie der des pharisäischen Judaismus ) vorsätzlich gefährdete.

Das weltumspannende Kirchentum hat den Untergang der antiken Europakultur zu verantworten. Es zerstörte das Mandäertum, die Gesellschaft der Manichäer, der Hellenen, der Bogumilen, der Katharer, der Waldenser und viel mehr, dennoch versuchen ihre Exponenten mit dem Finger auf andere zu zeigen.

Wie das zu nennen ist, ist klar. Es muss hier nicht wiederholt werden.

Die tatsächliche Kirchenpolitik hetzte Staaten gegeneinander.

Von Beginn der Gründung der nachnicänischen Kirche beraubten die Konstantinchristen, infolge ihres Machtdenkens, wen sie konnten.

Vormacht!

Das Wohl der Kirche war allen Christen, die im Machtpoker mitspielten, unwichtig.

Schon bald nach Nicäa, 381, auf dem Konzil zu Konstantinopel wurde ein Kanon erarbeitet, in dem der Machtkampf der 4 Patriarchate gegeneinander geregelt werden sollte.

Dieser Kanon richtete sich noch nicht gegen Rom, sondern gegen die alten Patriarchate (Alexandria und Antiochien), die als apostolische Gründungen Konstantinopel weit überlegen waren, nun aber zurückgestuft werden sollten.” Neuner, Kleines Handbuch der Ökumene.

Vor allem sollten die Arianer “zurückgestuft” werden, auf das Nivau einer gefährlichen Sekte. Deutlich erkennt man den Einfluss des Mailänder Bischofs Ambrosius der über Kaiser Theodosius, der das Konzil einberufen hatte, wie über eine Wachspuppe verfügte.

Es ging ihnen genau darum, das zu erobern was Jesus strikt verboten hatte. Das “christlich” zu nennen ist fragwürdig.

Bereits die Söhne Konstantins bewiesen nach dessen Ableben, was sie von ihrem “christlich” gesonnenen Vater gelernt hatten. Sie rauften wie hungrige Löwen um dessen Erbe, das groß genug für Millionen Friedfertige gewesen wäre um ein wünschenswertes Leben zu führen.

Ihrer waren nur drei.

Wie ihr Vater wollten sie alles haben, als läge darin die ganze Erfüllung.

Nachdem die Söhne noch gemeinsam alle potenziellen Thronbewerber, als eventuelle Konkkurenten ausgerottet hatten, gingen sie anschließend einander an die Gurgel.

Christlichen Herrschern war es, im Gegensatz zu buddhistischen, wie König Asoka, (300 v Chr.) absolut gleichgültig wieviel Schaden sie sich dabei selbst und anderen zufügten.

Lernunfähig blieben sie räuberisch gesinnt, das trifft auch auf die Protestanten zu.

Exakt 100 Jahre zu spät kommt das sogenannte “Friedenspapier” der evangelischen Kirche, von 1999.

Es wäre immer aktuell gewesen, aber nun wo die Kirche um Substanz ringt, nachdem es bereits in den 60er Jahren Friedensmärsche gab – die sehr anzufragen sind, soweit sie den Kommunisten und ihren Welteroberungsplänen dienten (ob gewollt oder nicht) werden große Reden gehalten.

In einem Kommerntar heißt es:

In der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wird insbesondere seit der Kosovo-Intervention 1999 engagiert und kontrovers die Diskussion über das friedensethische Zeugnis der Kirche geführt; sie findet im Blick auf die seit dem 11. September 2001 veränderte Welt vertieft statt. Auch die Evangelische Kirche von Westfalen darf in dieser Zeit in der Wahrnehmung ihres Friedensauftrages nicht nachlassen.”


1945 zeigten sie sich zerknirschter als 1918. Davor paradierten sie mit ihrem Oberhaupt, Kaiser Wilhelm II. stolz und siegessicher in den Abgrund.


Kaiser Wilhelm II. (1859-1941)

Der Mann mit dem angeblich unbesiegbaren Adler auf seinem Prachthelm, das damalige Oberhaupt der evangelischen Kirche Deutschlands, wollte den 1. Weltkrieg unbedingt.

Er liebte dieses Gedankenspiel von der Zertrümmerung seiner französichen, russischen und englischen Mitchristen, "von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüte".

Er wollte unbedingt seinen Willen und das Können beweisen, die Welt und noch mehr Kolonien zu erobern. Darin haben ihn seine Prediger und Kirchenlehrer bestärkt, die sonst so salbungsvoll "ihren" Jesus zu zitieren vermochten.
  
   ... jubelnd begrüßten katholische und protestantische Geistliche den Ausbruch des Ersten Weltkrieges … Hei wie es saust aus der Scheide! Wie es funkelt im Maienmorgensonnenschein! Das gute deutsche Schwert, nie entweiht, siegbewährt, segensmächtig. Gott hat dich uns in die Hand gedrückt, wir halten dich umfangen wie eine Braut...komm Schwert, du bist mir Offenbarung des Geistes... im Namen des Herrn darfst du sie zerhauen.“ Pfarrer Weber „Jugendlexikon Religion“, rororo, Rowohlt, 1988, S. 343

Ob seine Gegenspieler viel besser dachten und handelten, ist jedoch mehr als fragwürdig.

Wer die Depeschen der Wochen und Tage vor dem Ausbruch dieses ersten Weltenbrandes auch nur zum Teil gelesen hat, die damals zwischen den Regierungen Österreiches, Russlands, Großbritanniens, Frankreichs usw. ausgetauscht wurden, der nimmt mit Schrecken zur Kenntnis, dass sie allesamt den heißen Machtkampf ausfechten wollten, unter einer Bedingung, dass der jeweils andere (Mitchrist) als Brandstifter dargestellt werden kann.



Wilhelm von Gottes Gnaden” Hofprediger, bevor er Kaiser wurde, war Adolf Stoecker




Stoecker (1859-1941)


"Da Stoecker der Ruf anhing, ein Tumulte auslösender Hetzer zu sein, bemühte er sich in öffentlichen Auftritten vor einem gediegenen Publikum um den Anschein der Seriosität, Konzilianz und Besonnenheit. Daraus ergaben sich immer wieder Lügen. Seine Unterschrift unter die Antisemitenpetition bietet ein anschauliches Beispiel. 1881 antwortete er im Preußischen Landtag auf die Frage „Haben Sie unterschrieben?“ mit „Nein“, woraufhin ihm seine Unterschrift vorgehalten wurde" Wanda Kampmann: Adolf Stoecker und die Berliner Bewegung. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht. Band 13, 1962, S. 575.Hinweis aus Wikipedia

Das Verlogene im Christentum hatten schon früh die Antireligiösen erkannt, die jedoch, insbesondere nach dem schrecklichen Ende 1918, mit ihrem "Sozialismus" dem Oberwahn huldigten, sie würden es besser machen. Die Resultate kennen wir, die nun erneuerten Versprechen ebenfalls.

Macht sichern, Vormacht erringen! Protzen und pranzen, die einen wie die anderen konnten nicht anders. Sie werden nie anders können, es sei denn sie entkernen ihren eigenen Charakter der gerne Prinzipien predigt um sie hinterher durch heimliche Taten zu verraten.

Obwohl sie, in Europa   zwischen dem Jahr 400 und 1917, allesamt fromme Christen waren, dachten, fühlten und handelten die angeblichen   Christusverehrer und die von berufswegen Frommen, absolut antichristlich machtgeil, nächstenfeindlich und mörderisch, wie ihr Geheimvorbild Konstantin der Große (285-337), der erste Kaiser der jene "Christen" förderte, die ihn anbeteten.
Deshalb halfen sie, in vielen Fällen nachweislich,  den Schwerverbrechern, den Auschwitzmördern, dem Arm der Gerechtigkeit zu entkommen

Vielleicht war es wohlmeinend, dass Emanuel Geibel dichtete:
"Am deutschen Wesen soll die Welt genesen!"

Nicht nur Kaiser Wilhelm war überzeugt davon.


Allerdings:

Zur Ehre der Christen, die zu allen Zeiten ihr Gewissen über Kircheninteressen stellten sollen wir stellvertretend an die tapferen Mitglieder der “Bekennenden Kirche” denken. Ungefähr ein Drittel der evangelischen Christen Deutschlands wagten es, sich auch unter Lebensgefahr gegen die Mehrheit zu stellen, die Hitler teilweise frenetisch zujubelten.

Fast immer war der Strom der Opponenten sehr schwach, aber es gab ihn immer, und fast immer war es die Amtskirche, die diesen Strom auf brutale Weise brach.

Das ist das Sektiererische, das sich heute auch darin zeigt, dass sich aus dem mainstream der christlich-ökumenischen Kirchengemeinschaft Verleumdungen über diejenigen ergießen, die gänzlich anders gesonnen sind.

Samstag, 24. August 2013

(3) "Die gefährlichsten Sekten" by Gerd Skibbe



Wikipedia: Verbrennung von Templern nach einer mittelalterlichen Chronik

"Sie mussten schuldig sein," schreibt der Jesuit Ludwig Hertling mit
Imprimatur des Vatikans, "weil sie viel Geld hatten!"
Geschichte der Kath. Kirche bis 1740.
Hertling fährt fort: "1307 ließ der französische König Philipp der Schöne etwa
2 000 Mitglieder des Ordens der Tempelherren einsperren,..."
Papst Clemens V. wagte es nicht den König daran zu hindern
die Templer zu vernichten.
 
"Die Hinrichtungen, die man schwerlich als Verwaltungsmaßnahme
bezeichnen kann, dauerten fort. Zuletzt wurde 1314 der Großmeister,
Jakob de Molay, der bis zum Ende seine Unschuld der Seinen
beteuerte, verbrannt.
Der Untergang der Templer ist einer der größten
Skandale den die Kirchengeschichte zu verzeichcnen hat. Das Andenken Papst
Clemens V., der dabei die Rolle des Pilatus spielte, wird dadurch
 in schwerster Weise belastet."
 

Nicht, dass es den Allmächtigen nicht gab, der das zum Himmel
schreiende Unrecht mit einem Schlag hätte unterbinden können.
Aber er hatte, bevor wir ins Fleisch geboren wurden, uns noch
ungebundenen Geistern versprochen unsere Willens- und Handlungsfreiheit
nicht anzutasten.
Selbst dem Bösesten gewährt er Handlungsspielraum.
An Aufzeichnungen Hitlers (“Mein Kampf”) wird völlig klar, dass auch er
 über Vernunft und ein unbestechliches Gewissen verfügte. Dieses
 Gewissen plagte ihn, nach seinem Selbstzeugnis, wochen- und montalang
 ob er – gestützt auf jahrtausende alten Kirchenhass - “den Juden” zum
Todfeind erklären sollte oder nicht.
In welches Jahrhundert wir auch hineinschauen, Hass auf alles das anders
aussah wie sie selbst, sowie Machtgier führten die Feder von Eiferern
die um jeden Preis die schäbigste Kirchenpolitik schönredeten. Es ist
 einfach ekeleregend, was die nach hunderttausenden zählende
Priesterschaft Spaniens Juden, Maurisken, selbst ihren Mitchristen im 12.,
 13., bis zum 17. Jahrhundert angetan haben.
Sie haben mitzuverantworten, dass aus Christi Frohbotschaft eine
tödliche Drohbotschaft wurde.
Es ist peinlich nach Frankfurt am Main zu blicken, was dort zu Lebzeiten
Goethes, und seit je geschah.
Im Mai 1241 fielen die meisten Frankfurter Juden einem Pogrom zum
 Opfer, dem nur wenige durch Annahme der Taufe entgingen. Die
 wenigen erhaltenen Quellen aus dieser Zeit ergeben nur ein unvollständiges
Bild der als „Frankfurter Judenschlacht“ bezeichneten Vorgänge.
Auslöser der Gewaltakte waren eskalierende Streitigkeiten um eine
jüdisch-christliche Ehe und um die Zwangstaufe.“ Wikipedia

Erst als die Kirchen Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg ihre
Glaubwürdigkeit verloren hatten und einen Neuanfang wagten, änderte
sich was zuvor christlichem Normdenken entsprach.
Am liebsten würden viele so tun, als ob das grauenvolle Judenschicksal
zwischen Auschwitz und Bergen-Belsen nur den Politikern anzulasten sei.
Aber diese Politiker hatten zuvor schon zu lange aus dem Kelch der
 Christen getrunken.
Der Hochschullehrer und Pfarrer Hartwig Weber, erlag zum Glück
nicht der Versuchung Geschichtsklitterung zu betreiben. Er fasst das,
was wir alle wissen, in seinem Jugendlexikon „Religion“ rororo ,
Rowohlt 1988, auf S. 49 zusammen:
 
Weder die evangelischen noch die katholischen Kirchenleitungen
konnten sich aufraffen, offen für die verfolgten Juden einzutreten.
Die Kirchen selbst waren von einem latenten Antisemitismus durchsetzt.

Nur dort, wo die eigene Sicherheit und Macht
auf dem Spiel standen, traten die Kirchen dem NS-Staat entgegen…
das Schicksal jüdischer Minoritäten war demgegenüber
 zweitrangig. Unter den Christen gab es etwa 300 000 Juden als Gemeindemitglieder. 1933 standen 29 Juden in kirchlichem Dienst…
1941 forderte die Kirchenkanzlei der Deutschen Evangelischen Kirche die Kirchenbehörden dazu auf, „geeignete Vorkehrungen zu treffen, dass die getauften Nicht-Arier dem kirchlichen Leben der deutschen Gemeinden fernbleiben…“






Bild Wikipedia: Plünderung der Judengasse durch Christen, 1614




Wir sind hier um uns selbst, unserer Umwelt und Gott zu beweisen
wer wir wirklich sind. Wir sind, wenn wir es gegen die Mahnungen
unseres inneren Richters zulassen, unserem Hochmut und unserer
eigenen Überheblicheit ausgeliefert, um wenn es sein muss durch
bitterste Erfahrung zu lernen, wie es nicht geht
Hier werden wir, gemäß unseren eigenen Entscheidungen, aussortiert.
Das jedenfalls lehrt das Buch Mormon
Wir sortieren uns selbst aus. Da ist im nächsten Leben genug Raum für
 die einen wie für die anderen gibt, getrennt durch Barrieren,
die zu durchschreiten den Gesetzlosen nicht mehr möglich sein wird,
ergibt sich ein grandioser Sinn des Ganzen.
Seit Konstantin und angesteckt von seinem eisig kalkulierendem Wesen,
 wollten die Christen die ganze Welt mit ihren Reichtümern gewinnen.
Das war das Gegenkonzept zu Christi Ziel, uns zu ermutigen die Probleme
durch sinnvolen Verzicht zu lösen. (“Schaut nicht hinter anderen
Frauen her!”, “Wenn dich jemand bitte eine Meile mit ihm zu gehen,
 dann gehe mit ihm zwei”, “Geben ist seliger denn nehmen”,”Geht durch
das enge Tor”)
Denn da kommen sie her unsere Verwicklungen, aus unserer Gier den
leichteren Weg zu wählen, nach mehr und blitzschnell erreichbarem “Glück”.
Geld in Mengen zu besitzen hieß schon seit ältesten Zeiten über
schier unbegrenzte Macht zu verfügen.
Papst Damasus hatte Millionen. Mit einem Bruchteil davon konnte er
 schließlich die ganze Sippschaft bestechen, die ihn wegen Mordes in
mindestens 137 Fällen verurteilen sollte. Sein Nachbild war Cyrill von
Alexandria der sich als Erbe der Plünderung des Serapistempels leisten
konnte in Konstantinmopel 431
1 500 Pfund Gold Bestechungsgelder an Höflinge (zu zahlen), um sein Amt zu stützen“ A. Demand „Geschichte der Spätantike“ , 2008, C.H. Beck S. 453

Christi Mission bewies, dass die Macht der Liebe die größte ist.
Sie ist letztlich wirkungsvoller als Gold.








Freitag, 23. August 2013

(2) "Die gefährlichsten christlichen Sekten" by Gerd Skibbe


Unter den Umständen der Redefreiheit, bietet heute selbst eine überwältigende Anzahl ihrer Mitglieder, keiner Partei, Gruppe oder Sekte weiterhin Schutz vor den Folgen eines berechtigten Urteils. Ob sie Teil des "mainstreams" sind oder nicht, an alle Kirchen muss derselbe Maßstab angelegt werden und dieser wurde von Christus gegeben.

Selig sind die Friedenstifter, sie sollen Kinder Gottes heißen”

Selig sind, die keine Gewalt anwenden, sie werden das Land besitzen”

Ihr seid das Licht der Welt”

Schließe ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner”

Ihr könnt nicht beidem dienen, Gott und dem Mammon”

Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten?”

Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet.”

Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir (an-)getan”

Jeder Baum der keine guten Früchte hervorbringt wird umgehauen werden

Wer sein Haus auf Sand baut hat nicht klug gehandelt.”


Im 4. Jahrhundert wurde das nun immer heftiger erschütterte und bröckelnde Haus der nachnicänischen Kirche auf dem Sand imperialen Denkens errichtet. Der Felsen der Wahrhaftigkeit wurde auf Druck Kaiser Konstantins, mit dem 1. ökumenischen Konzil zu Nicäa, 325, verlassen. An die Stelle der inneren Überzeugung und der echten Anteilnahme, sowie der Opferbereitschaft, traten das Sicherheitsdenken und die Vorteilnahme.

Mit Hilfe einiger Kollaborateure ließ Konstantin auf völlig neuem Grund ein ganz anderes Haus bauen, das solange fest stand, wie die Speerspitzen der Armeen (und Finanzen) des Staates es schützte und stützte.

Das wissen sämtliche Historiker, - insbesondere Heinz Kraft, in seiner Habilitationsschrift „Konstantins religiöse Entwicklung“ Heidelberg - Uni Greifswald, 1954 S. 81 ff :
In Nicäa … befolgte die Kirche die Wünsche Konstantins, obwohl sie sie nicht billigte... Eben so wenig, wie Konstantin Christus erwähnt, ist die Kirche auf Christus bezogen... Konstantin hatte eine

neue Idee von der Kirche, die er verwirklichen wollte: ... nach dem ihm

vorschwebenden Bild formt er… sein Reich, seine Kirche…. Die Diener

Gottes, die Kleriker unterstützen den Kaiser, den Knecht Gottes dabei, das

gottgewollte Friedensreich herbeizuführen. Das Konzil ist ein

repräsentativer Staatsakt, aber der Staat, der sich ihm darstellt, ist die von

Konstantin geführte Kirche (!), das Reich der Zukunft.“


Das Ungeheuerliche besteht darin fort, dass die Großkirchen aus dieser allgemein bekannten Tatsache keine Konsequenzen zugunsten der Wahrheit ziehen.

Wer ihre Veröffentlichungen aufmerksam liest, stellt schlichtweg fest, dass die “christlich-ökumenische Kirchengemeinschaft” samt den katholischen Kirchen verbissen an “Nicäa” festhalten. In den USA verdammen die Gospelprediger unverhohlen die Gemeinschaften, wie die “Mormonen”, die “Nicäa” ablehnen.

Fragt man allerdings nach, stellt sich heraus, dass die meisten Theologen nicht wissen, dass “Nicäa” nur Unheil angerichtet hat, und dass sie über enorm wenig Kenntnisse von den Basislehren der vornicänischen Kirche verfügen.

Das Konstantinkonzil zu Nicäa hat die damals bereits schwächelnde Kirche vollständig kaputt gemacht: Das bekennt u.a. sogar der katholische Bisch Koch, wenn auch nur indirekt, in Pfarrblätter, vom Oktober 2008:

Namhafte Persönlichkeiten, wie Bischof Basilius, Teilnehmer des 1. ökumenischen Konzils 325, zu Nicäa, ... verglichen die nachkonziliare
Situation sogar mit einer Seeschlacht in der Nacht, in der sich alle gegen alle schlagen, und er meinte, infolge der konziliaren Dispute herrsche in der
Kirche eine
entsetzliche Unordnung und Verwirrung“ und ein
unaufhörliches Geschwätz.“


Von den Trümmersteinen wurde nicht wenige missbraucht und in die "neue" Kirche eingebaut.

Der Kitt der das neue Gefüge zusammenhielt war das Geld.

Der Sieger Nicäas, Athanasius, erhielt das Privileg der Hafenaufsicht Alexandrias, wo in jedem Quartal zehntausende Tonnen Weizen umgeschlagen wurden. Seine Mitsieger, fast ausnahmslos bis dahin Eigenversorger und Gewerbetreibende, (oder wie Bischof Spyridon von Zypern, laut Anwesenheitsliste, ein Schafhirte) erlangten Steuerfreiheit und einen quasi Immunitätsstatus, was unweigerlich zum Wettrennen um jeden nächsten vakanten Bischofsposten führen musste. Millionäre zankten sich vor allem um die markanten Plätze.

An die Stelle der Hirten traten, Schritt für Schritt geldgeile Räuber, denen die Herde wenig, ihr Gewinn aber alles bedeutete.

Um es gleich zu sagen, die evangelischen Kirchen Deutschlands (Landeskirchen) sind, bis zur Stunde, der Vorteilnahme und der Ausbeutung des Steuerzahlers schuldig.

Die Statistiken sprechen für sich. Hier ein Beispiel von hunderten: 

Die Welt” vom 23. 12. 2011 schrieb:

Ein Pfarrer ist kein Pappenstiel. Mehr als 60.000 Euro werden jährlich für das Gehalt eines evangelischen Geistlichen im Gemeindedienst fällig.

Nähmen die 22 Landeskirchen in Deutschland nicht pro Jahr rund 4,2 Milliarden Euro Kirchensteuern ein, so wüssten sie nicht, wie sie ihre gut 20.000 Pfarrerinnen und Pfarrer im aktiven Dienst bezahlen sollten.
Ausdrücklich gesagt, solche Eigensucht ist zwar unchristlich, aber bleibt konstantinisches Erbe.

Bischof Hippolyt von Rom klagte noch im Jahr 220: dass die „schismatische“ Gemeinde der Theodotianer in Rom die ihrem Bischof ein monatliches Gehalt zahlte.

Das sei eine gräuliche Neuerung.”

Jesus selbst lehnte, weit vorausschauend, den besoldeten Gemeindehirten mit seinem Gleichnis vom Mietling ab, der im Notfall seine Herde im Stich last.




Die beklagte Neuerung wurde nach dem verhängnisvollen Konzil zu Nicäa, 325, zur Norm.

An die Stelle der Barmherzigkeit trat ihr hässlicher Gegensatz:
Konstantin kaufte die Bischöfe und Presbyter. Er tat es einfach so. Er benutzte sie. Er baute die Staatkirche, die an ihm ausgerichtet wurde großzügig, wer allerdings die Rechnung zu begleichen hat stand gleich fest.


Sabine Hübner schreibt in “Der Klerus in der Gesellschaft des spätantiken Kleinasiens” 2005:
Konstantin hatte im Jahre 326 eine

Gold- und Silbersteuer eingeführt, die auri lustralis collatio oder auch

chrysargyrion genannt wurde, die jeder zahlen musste, der ein Gewerbe

betrieb. Sie wurde zunächst alle fünf, im 5. Jh. alle vier Jahre

veranschlagt. Libanios beklagte kurz nach 387 n.Chr. die Ungerechtigkeit

dieser Gewerbesteuer, die zu großem Leid und Schrecken führte.

Handwerker, ... Gärtner, Fischer, zur See reisende Händler, Kaufleute

sowohl in der Stadt als auch auf dem Land (vgl. CTh 13, 1, 10) und auch

Prostituierte. ...Die Höhe der Steuer berechnete sich nach dem im

Gewerbe tätigen Kapital des Betroffenen. Dazu zählten Werkzeuge, Vieh,

Sklaven, sie selbst und ihre Familienangehörigen... Zunächst sorgten die

Kurialen und hafteten wohl auch für die Eintreibung dieser Steuer bei den

Händlern und Handwerkern ihrer Stadt (Gr. Naz., ep. 98), ab 399 sollten

sich die Händler dann jedoch geeignete mancipes aus ihrer Mitte zur

Steuereinsammlung wählen, damit nicht länger den Kurialen diese Last

aufgebürdet würde. Für die Verwaltung der eingegangenen collatio

lustralis war der praefectus praetorio, deren Vikare oder Statthalter

zuständig (Jones, LRE I, 434). Reiche Fernhändler, die diese Steuer zahlen

könnten und sollten, setzten sich über See ab, zurück blieb nur der arme

Handwerker mit seinem Werkzeug, mit dem er sich kaum ernähren könne...

Hunde setzten die Steuereintreiber den fliehenden Händlern und

Handwerkern nach, so dass es sogar vorkam, dass Eltern ihre Kinder in

die Sklaverei verkaufen mussten, um die Steuer aufzubringen...

Steuerflucht spielte fortan eine größere Rolle, als der Glaube an Jesus von Nazareth und seine Lehren, die Opfermut forderten.

Es waren nicht nur tausende Bischöfe zu besolden, sondern die Rechnungen für immer kostspieligere Kirchengebäude und deren Unterhalt zu begleichen.
Vor 319 hatte niemand den Bischofsstuhl ‚bestiegen’.
Neben ein paar guten Ansätzen ist das “mainstream” - Christentum gekennzeichnet von Habgier. Heuchelei, Lügenverbreitung, (soweit es angebliche “Sekten wie die Mormonen” betrifft. Seit Nicäa war Gewaltanwendung gegenüber allen die unter die Herrschaft der Konstantinkirche gerieten, üblich. Alle Großkirchen haben Kriegsverherrlichung, sowie ideologische Kriegsunterstützung bis hinein ins 20 Jahrhundert, mitzuverantworten.

Den Unfug wiederzukäuen, der mehr als anderthalb Jahrtausende von goldenen, kreuz-, kronen- und heiligenverzierten Kirchenkanzeln verkündet wurde, würde jeden Heutigen, der es versuchte in den Ekel, in Wut oder in den Irrsinn treiben.



Bild Bundesarchiv Tulpenkanzel Freiberger Dom

Die hochberühmte Tulpenkanzel des Freiberger Doms, 1505 von Hans Witten, Köln, geschaffen, von der herab an Festtagen immer noch gepredigt wird, ist und bleibt Kulturerbe und muss ihren musealen Wert behalten - aber nicht als Platz der Verkündung christlicher Lehren.

Diesem Kult ist ein sofortiges Ende zu setzen!,

denn drei von den vier Gestalten der Freiberger Tulpenkanzel sind namhafte Schwerverbrecher. Oder wie nennt man diejenigen, die Millionen unschuldige Menschen in Gefängnisse oder in den Tod getrieben haben?

So wie es weltweit verboten ist, nationalsozialistisches Ideengut zu verherrlichen, muss wenigstens auf politischer Seite klar erkannt werden, dass es - nicht nur in Freiberg in Sachsen - auch bei der Gestaltung von evangelischen und katholischen Heiligenverehrungstagen (Gedenktagen) häufig indirekt und zugleich massiv um Gewaltverherrlichung geht.

Nur wenige SS-Leute haben während der Hitlerzeit größere Schuld auf sich geladen, als so manche "Heilige". Ausdrücklich ausgenommen sind Christen wie der Franziskaner-Pater Maximilian Kolbe, der während des 2. Weltkrieges, sein Leben opferte um das Leben eines Familienvaters zu retten.

Es handelt sich gerade bei den vier Köpfen der Tulpenkanzel in drei Fällen um rabenschwarze Täter. Ihre Schuld über die bislang kaum jemand offen gesprochen hat, liegt nun offen zutage.

Davon wollen viele nichts wissen. Jesius habe gesagt, wir sollen nicht (ungerecht) richten.

Schweigen? Warum? Goebbels u.a. Nazi Absichten und Tiraden darf niemand vergessen.

Vergehen gegen die Menschlichkeit werden nicht dadurch besser, dass sie unter der Decke der Legendenbildung verborgen bleiben.

Im Dom zu Freiberg-Sachsen wird der antichristliche Charakter der Kirche allerdings noch kühn zur Schau gestellt.

Wer dort einen “Gottesdienst feiert” wünscht gar nicht zu erfahren, dass drei der vier Männerköpfe des Blütenkelches die der Angeklagten Ambrosius von Mailand, Augustinus von Hippo und Papst Gregor darstellen.

Hieronymus der Bibelübersetzer gehört einer anderen Kategorie an.

Ambrosius von Mailand (339-397) war der Mann der die von Christus verbreitete frohe Botschaft von der Befreiung der Gefangenen Lukas 4: 18, ins absolute Gegenteil verkehrte, indem er, der Kaiserberater und Diktator einiger römischer Herrscher, zum blutigen Krieg gegen die Arianer hetzte ("de Fide"), und nicht nur das.

Bedenke! Ambrosius hatte sich, wie später die braunen Gesetzgeber, in den Kopf gesetzt bestimmen zu dürfen welches Leben als lebenswert oder als "lebensunwert" einzustufen ist.

Nach Ambrosius Meinung verdienten die Verlierer von Nicäa, 325, die Arianer, nichts anders als ihre Auslöschung.

Das angebliche Verbrechen der Arianer bestand laut "de fide" dem Hetzbuch des Bischof Ambrosius darin, dass zu viele Goten zu glauben wagten, dass Jesus Christus ein anderer ist als sein Vater. Deshalb nannte er sie "antichristi".

Der Rest war die logische Konsequenz eines Unmenschen: Antichristen sind zu vernichten, so wie Hitler: “Die Juden sind unser Unglück”, deshalb...

Kaiser Gratian (359-383) ließ sich überzeugen, gegen seine Bedenken zu handeln. Und daran ist zu ermessen, wie sehr Ambrosius dem jungen Verantwortung tragenden Mann geistig überlegen war.

Es hieß nur: fortan „wies Gratian die (um Barmherzigkeit flehenden) Arianer ab.” Sie wurden vor den Hunnen hergetrieben, standen mit dem Rücken zur Wand. Gratian war geneigt der Bitte zu entsprechen, während Bischof Ambrosius sein NEIN! geradezu hinausschrie.
Das möge er den auch vor Gott und seinem Gewissen verantworten.
Ambrosius wusste, bis in die Details hinein, was Gratian zu tun hat:

Der Kaiser soll gerüstet mit dem Schwert des Glaubens, dem Sieg entgegen ziehen... der Krieg gegen die Goten (die in Scharen mit ihren Booten über die Donau gerudert kamen) und der Sieg über sieDiejenigen die zu den Weltgrößen gehören, sind fast ausnahmslos Geschöpfe des Wahns ihrer Umgebungen. Diese (Umgebungen) wiederum waren, - bis die Massenmedien diese Rolle übernahmen, - weitgehend Produkte jeweiliger, viel zu oft überspannter Religionsführer. seien von Hesekiel geweissagt worden. Die Goten sind Gog, von denen der Prophet (Hesekiel) schreibt, dass er mit Gottes Hilfe vernichtet werde...Der Glaube an Gott und die Treue zum imperium Romanum können nicht voneinander geschieden
werden...(die Goten) die ‚Häretiker’ sind die ‚antichristi’; diese Häresie
sammelt ihr Gift aus allen anderen Häresien.“

Ambrosius verlangte der Kaiser müsse sich ganz den militärischen Aktionen widmen

und daran denken die Siegeszeichen (die Kreuze?) aufzurichten... so wollte Ambrosius „den Kaiser für seine kirchenpolitischen Ziele gewinnen
und den Gegnern der (katholischen Kirche)
den Kampf ansagen.“

Günther Gottlieb „Ambrosius von Mailand und Kaiser Gratian“ S. 13 V. & Ruprecht, 1973


Diesen Mann kümmerten weder die Rechte der Nichtkatholiken noch der Juden. Er war ein frommtuender Stalinist:

Justina, der Mutter des Kaisers Valentinian, und ihre arianischen Anhänger setzte er, besonders in Mailand unter militärischen Druck, mit dem Ziel jenen Arianismus zu vernichten, den die modern Geschichtsforschung zunehmend als "urkirchlich" betrachten muss. (Thomas Hägg "Kirchen und Ketzer" 2006, mit Unterstützung des norwegischen Forschungsbeirates für Klassische Philologie und Religionswissenschaft der Universität Bergen)

Da steht nun nur dieser simple Satz geschrieben:

"der Erzketzer Arius ist Traditionalist. Er steht fest auf dem Boden der kirchlichen Lehrtradition."

Welch ein Statement!

Noch mehr Schaden wurde durch Ambrosius gelehrigsten Schülers, den heiligen Augustinus, Bischof von Hippo, angerichtet. Hal Koch (Sachbuch Religion,) nennt ihn das "Urbild aller Ketzerverfolger", weil er wie sein Lehrer darauf drängte, gegen linientreue Christen, wie die nordafrikanischen Donatisten ebenfalls mit dem Knüppel vorzugehen.

Sein Wort “Compelle intrare”! Zwingt sie, verpasst ihnen Prügel, demaskiert den hochgelehrten Verderber.

Augustinus hatte zudem die Stirn die urkirchliche Lehre auf den Kopf zu stellen und zu verkünden:
Nur eine relativ kleine Zahl von Menschen (zurWiederauffüllung der durch den Engelsfall entstandenen Lücke!) ... sind zur Seligkeit vorausbestimmt. Die anderen sind ‚Masse der Verdammnis’...”

Prof.Hans Küng, Spitzentheologe der katholischen Kirche kritisiert den Unhold scharf, der unter den sonst kunstvoll bereiteten Teig leichtfertig ein paar Hände voll Gips mischte, mit den Worten:

"...diese Lehre stellt den Gegenpol dar zu der Lehre des Origenes (185-254) von einer am Ende zu erhoffenden Allversöhnung. Sie wird in der abendländischen Christenheit ebenfalls eine unheimliche Wirkung erzielen und unendlich viel Heilsangst und Dämonenfurcht verbreiten bis hin zu den Reformatoren Luther und besonders Calvin, der diese Lehre rücksichtslos zu Ende denken wird.”

Kleine Geschichte der katholischen Kirche“, S. 76

Prädestination” nennt man das, was Augustinus propagiert, und was er eigenmächtig in die Theologie der Kirche einfügt, als wäre dort mit dem Nicäabekenntnis nicht bereits eine Menge Gift verbreitet worden.

Prädestination meint, du kannst dich anstrengen ehrlich die Gebote Christi zu halten, so viel du willst, wenn Gott dir die Hölle zugedacht hat, dann wirst du dorthin verfrachtet. Ähnlich törichte Ideen verbreitet der Islam.


Augustinus erdachte zudem die Lehre von der Erbsünde. Diesen Begriff kennt die Bibel nicht.

Er entwickelte sie aus seiner sexualfeindlichen Grundeinstellung heraus. Er lehrte:

Die Erbsünde G.Sk.) wird...durch den Geschlechtsakt... auf jedes neue Menschenwesen übertragen. Deshalb ist nach dieser Theologie schon jeder Säugling dem ewigen Tod verfallen - wenn er nicht getauft wird.“ (Hans Küng)

Ganz anders spricht das Buch Mormon vom Vorherwissen, statt der Vorherbestimmung (Prädestination) und von der Liebe Christi....
Priester wurden

von Grundlegung der Welt an (also in der Präexistenz) gemäß dem Vorherwissen Gottes und aufgrund ihres großen Glaubens und ihrer guten Werke berufen und vorbereitet...” Alma 12: 3

Kleine Kinder können nicht Umkehr üben, darum ist es eine furchtbare Schlechtigkeit die reine Barmherzigkeit Gottes für sie zu leugnen... Umkehr (die jeder Taufe vorausgehen muss) ist für diejenigen, die unter Schuldsprechungund unter dem Fluch eines gebrochenen Gesetzes stehen.” Moroni 8