Mittwoch, 24. Dezember 2014

Papst Franziskus hat es gewagt!

Letztlich geht es um das echt  Menschliche, das wahre Christsein, um das was wir sein sollten. Kaum ein anderer, als der neue Papst hat diesen Wunsch so klar formuliert und zugleich seine Ablehnung der Herzenskälte die in höchsten Christenkreisen grassiert, dermaßen deutlich zum Ausdruck gebracht.
Franziskus wollte nicht hinter die Kulissen schauen, er musste. Der Gestank war unerträglich geworden. Dass Benedikt XVI. im Winter 2013 zurücktrat war ein Signal der höchsten Alarmstufe gewesen.

Alles begann ganz harmlos, vor 2 000 Jahren. Es sollte immer menschenfreundlich, ehrlich, bescheiden, unaufdringlich und freundlich zugehen.
 
Doch die elende Rechthaberei fand schon früh, als lähmender Virus Eingang  in den Körper der Kirche Christi. Einmal davon infiziert, ist jeder anfällig für schlimmere Krankheiten.
Man muss doch eingestehen, dass niemand über die ganze Wahrheit verfügt. Selbst die größten Propheten Gottes, waren nicht immer Propheten. (J.Smith)
Nicht nur, dass Petrus und Paulus gegeneinander argumentierten. Bald stritten Bischof gegen Bischof gnadenlos unchristlich darüber, was die unverfälschte christliche Wahrheit ist und was "ihre Rechte" sind.
Darüber betrübt zog sich der Geist Christi zurück.
Petrus wahrte die Normen der Höflichkeit noch ganz entschieden, einige Bischöfe nicht mehr. Vor allen anderen waren es die Bischöfe der Reichshauptstadt, die unangenehm auf sich aufmerksam machten. Sie fochten bereits im Halbdunkel.
Geistlos verleumdeten sie einander.
304 musste Kaiser Maxentius die Bischöfe
"Marcellus sowie Eusebius 309 in die Verbannung  schicken... da er sich beträchtlichen Wirren und zum Teil blutigen Kämpfen innerhalb der Christengemeinden Roms konfrontiert sah und deshalb gezwungen (ordnungsstiftend zu handeln)."  Karl Christ „Geschichte der römischen Kaiserzeit“ C,H. Beck, 2002
 
Man sollte meinen, dass es schlimmer nicht werden konnte.
Irrtum.
Zu Beginn des 4. Jahrhunderts drohte der noch einigermaßen lebensfähigen  Kirche eine weitaus schlimmere Infektion. Es kam plötzlich in ihren Kreisen hoch, das "Konstantinbakterium", das die Befallenen absolut erbarmungslos machte.
Der schrecklichste aller Kaiser der Antike, Konstantin, selbst ein Opfer dieser Seuche, - Mörder seiner eigenen Familie - gab durch seine Umarmungen bedeutender Bischöfe, die er an sein kaltes Herz presste, die mörderische Krankheit weiter.
Geld- und Machtsucht traten an die Stelle von Weitsicht und Güte. 
Größer und strahlender wurden im Verlaufe der Zeit die "konstantinischen Gotteshäuser" und die Hütten der  Massen umso unwohnlicher.
Die "Gottesdiener" mussten nicht nur ernährt und bedient werden, sondern auch gut gekleidet gehen.
Brokat geschmückt gingen die einen, wurden Hoch- und Ehrwürden genannt, die anderen hüllten sich in Armut und hießen Sünder.
Zum Glück hatten sich nicht alle angesteckt.
Es gab zu allen Zeiten Priester der Wahrhaftigkeit! Aber, die regierten weder im Vatikan noch von den byzantinischen und russischen Hochsitzen der Orthodoxie herunter. Auf deren heiligen "Stühlen" befanden sich fast ausnahmslos  fühllose Knechte ihrer Herrscherleidenschaft.
Ihr Wirken in tausend schrecklichen Jahren schlug sich vor allem im Osten als Versklavung ihrer Schäflein nieder.
Und nicht wenige glauben heute noch, das müsse immer so weiter gehen.
Nichts bleibt, wie es ist!
Papst Franziskus hat es vernehmlich ausgesprochen, in seiner Weihnachtsansprache 2014, die nicht nur den Anwesenden galt, sondern auch den evangelischen Bonzen, die sich eiskalt vom deutschen Staat aushalten lassen.


"...(Er )hat Machtstreben, Geldgier und Eitelkeit in der Kirchenführung beklagt. In seiner Weihnachtsansprache vor den Chefs und leitenden Mitarbeitern der Vatikanbehörden listete er am Montag im Vatikan 15 "Kurienkrankheiten" auf, darunter Exhibitionismus, Karrieremacherei, Arroganz, Hartherzigkeit und Geschwätzigkeit..." Welt- online 23. Dez.2014
Wir hoffen miteinander, dass der Geist der Weihnachten die Herzen erweicht. 

 

 

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Was die Schnellzeichner von vielen Journalisten unterscheidet

Man staunt, wenn man ihnen zusieht wie sie mit sicheren Augen und geschickten Fingern das Charakteristische eines Fremden binnen Sekunden auf ein Blatt und auf den Punkt bringen.
Es ist nicht nur das Augenmaß. Da wirken Können, psychologischer Feinsinn und das Wissen um die Unabdingbarkeit des Erfassens des Typischen und dessen was ist, zusammen. Griffig und zutreffend erscheint dann, was sie mit dem Zeichenstift zustande brachten. 
Verglichen mit ihnen sind sonst hochwürdige Hochschullehrer, Pfarrer und Journalisten, sobald es um "Mormonenreligion" geht, die reinsten Stümper und Sünder obendrein. Zu oft ist der vorsätzlich böse Wille erkennbar. Die Farbpalette all zu vieler Geistlicher und Berichterstatter ist normal bestückt, die Wahl fällt jedoch, fast ausschließlich auf die Grau- und Schwarztöne, sobald es um die Darstellung meiner großartig farbigen und positiven Religion geht.
Pastor Zimmer, "Unter den Mormonen in Utah", gab 1908 eine Steilvorlage für Übelwollende. Und andere fuhren fort in diesen Spuren.







Nicht wenige Geistliche der Großkirchen schritten und schreiten leichtfüßig und leichtsinnig über die auch uns, vom Grundgesetz zugesagte Unantastbarkeit unserer Menschenwürde hinweg.











Auch Rössle beruft sich auf Zimmer - ohne der Behauptung in eigener Initiative nachzugehen

Meine Anmerkungen schrieb ich vor vielen Jahren

Wenn man aber hineinschaut in die Ergebnisse aus der Liste unabhängiger Befragungen durch namhafte Institute, dann ergibt sich ein völlig anderers Bild. Selbst der Anti Herr Pietro Arnese kam in seinem heftig provozierenden Artikel "Enthüllungen" und "Trivialitäten" www.apocalypsesoon.org/D/7-mormonen.html nicht umhin, zu sagen:

"Mormonen sind gute Menschen. Es hat keinen Sinn, die Fakten und Statistiken zu leugnen, die sie für ihren Patriotismus, ihren staatsbürgerlichen Sinn, ihren Fleiß und ihre moralische Güte auszeichnen. Sie unterstützen sich gegenseitig mit einem Hilfsprogramm, das nur selten mit anderen religiösen Gruppen verglichen werden kann. In den Vereinigten Staaten finden wir einige illustre Namen auf dem Gebiet der Politik, Wirtschaft und Sport. Als soziale Gruppe sind die Mormonen außergewöhnlich."
Herr Dr. Michael Utsch, Referent der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen,  antwortete, 2012, auf die Frage:


"Was haben evangelische Protestanten mit den Mormonen gemeinsam?"



"Es gibt zahlreiche Gemeinsamkeiten in der 
Ethik und Moral. Der persönliche Einsatz und das ehrenamtliche Engagement sind bewundernswert. Auch die hohe Wertschätzung von Ehe und Familie bei den Mormonen und die aufmerksame Sorge für verlässliche zwischenmenschliche Bindungen sind vorbildlich."


Die Familie, sowie alle anderen guten zwischenmenschlichen Beziehungen sind den "Mormonen" wichtig


National Review online December 2014:

The Mormon Advantage
Leaving theology aside, what can we learn from the Mormons?




Zu oft ist der ungute Vorsatz offensichtlich, auf Kosten der Erniedrigung anderer, die eigene Position zu festigen. Das kann man nicht leugnen.  Sobald sie über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage reden werden sie leichtsinnig, und man ist verstimmt, denn gerade die Theologen können, wenn sie wollen, durchaus in Farbe malen.
Der Teufel soll sie holen, wenn sie in Presseartikeln Büchern und im Internet Fratzen, statt Gesichter und Dämonen zeichnen, obwohl da schlimmstenfalls ein Esel zu sehen ist. Humor- und ideenlos hauen sie in die Taschen der treugläubigen Müll. Manche bekommen dafür, statt eine Tracht Prügel, sogar Dollars und Euros. Herr Dr. Rüdiger Hauth, durfte sich bislang darin sonnen, dass ihn, den grobschlächigsten Zerrbildzeichner, viele nachahmten. 
Seine Ahnung ist allerdings erheblich kleiner als ein Mauseloch. Da wirbt und prahlt dieser Verzerrer erster Klasse, er hätte ins Allerheiligste der Tempelmormonen hineingeschaut. "Hineingelunst", wäre besser ausgedrückt. Durchs Schlüsselloch hat er spioniert. Woraufhin er "Heureka" schrie und Beifall von der ganzen Meute von Hehlern erhielt!
Gemeinsam machen sie dann ihren Jux über die Freimaurerei in Mormonentempeln, aber sie haben versäumt sich zuvor an Fachgelehrte zu wenden, die ihnen mit Blick auf urchristlich-arianische Tempelrituale sagen könnten, es sei exakt umgekehrt. Nicht die "Mormonen", sondern die Freimaurer haben gewisse Rituale usw.  von den Urchristen entlehnt. An dieser Tatsache kommt niemand vorbei. Die Beweislage ist überwältigend. Geht doch hin nach Ravenna, statt blindlings denen zu glauben die sich als Gesinnungsgenossen der mörderischen Todfeinde der arianisch glaubenden Christen erwiesen haben!
 
Könntet Ihr mit mir jeden Tag eine halbe Stunde lang und mit meinen Augen gezielt "Antimormonen"-Literatur lesen, - die aus offiziellen katholischen und evangelischen Häusern stammen - würdet ihr die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Aber es gibt auch tolle Leute, wie Prof. Heikki Räisänen, Finnland oder Prof. Gellinek die sich, als sie sich wissendurstig fühlten, an die Quelle begaben, um dann über die Wasserqualität zu urteilen, statt weiter unten im Tal zu trinken, nachdem Banausen schon flussauf ihren Unrat abgeladen hatten.

- am meisten macht gerade den theologisch gebildeten Spöttern Spaß darüber zu lästern, dass

 "Momonen der irrigen Auffassung sind, Menschen könnten Götter werden". 
Illustre Personen wie Prof. Dr. Samuel Leuenberger, Dr. Rüdiger Hauth, Pfarrer Zimmermann usw. schüren den Spott, und sogar  kirchliche Koryphäen nicken zustimmend.
Wenn sie jedoch, z.B. von mir, darauf hingewiesen werden, dass europäische Spitzentheologen wie Papst Benedikt XVI., Adolf von Harnack und Martin Luther die Lehre von der Deifikation des Menschen als gut urchristlich beschrieben, dass von Harnack sogar resümiert, diese Lehre sei die Höchste der Urchristen gewesen, dann hüllen sie sich bezeichnenderweise in tiefstes, andauerndes Schweigen.
Wenigstens ihrer Leserschaft schulden sie jedoch die Wahrheit und zwar die ganze. Deshalb wir der Tag kommen.

Schamgefühle scheinen nicht wenigen frommen Hetzern völlig fremd zu sein, dass sie das Kind gleich mit dem Bade ausschütten, halten sie für normal.
Respekt vor dem Denken und der offensichtlich menschenfreundlichen Religion anderer kennen nur wenige unserer Kontrahenten. Ängstlich gehen sie jeder öffentlichen Diskussion aus dem Weg, gelegentlich auch einer Privatunterhaltung. Mir verweigerte der Dekan der Theologischen Fakultät Greifswald, im Juli 2014 ein angesagt kurzes Informationsgespräch. Niemand aus seinem Haus stünde mir, und zwar aus "mehreren Gründen", zur Verfügung.
Sie veralbern Joseph Smith als Frauenhelden der mit zig ! "Weibern" verheiratet gewesen sei. Aber sie hätten zuvor die Dokumentenlage sichten sollen. Mit gewisser Wahrscheinlichkeit wurde keine, außer seine Ehe mit Emma, je vollzogen. Es war ein Bündnis auf eine Art ewiger Verbindung.
Selbst diejenigen unter den "Ehefrauen" Josephs Smiths die ihn um Jahrzehnte überlebten, haben etwas berichtet, das auf mehr schließen ließe.

Es gibt sehr positive Tagebuchaufzeichnungen, wie die von Lucy Walker.  Nachdem Joseph Smith ihr solche Ehe angeboten hatte,
"...habe sie in großer Angst und im Gebet einige Tage und Nächte verbracht." 
Lucy Walker berichtet nun, dass "der Morgen dämmerte. Da wurde mein Zimmer von einer himmlischen Macht erleuchte. Es war mir, als breche aus dunklem Gewölk der Glanz der Sonne hervor. Die Worte des Propheten wurden zur Wahrheit, meine Seele war voll der Ruhe und eines süßen Friedens, wie ich ihn nie zuvor gekannt hatte. Die höchste Seligkeit nahm Besitz von mir. Und ich empfing ein mächtiges unwiderstehliches Zeugnis von der Wahrheit der Vielehe, das mir durch alle Prüfungen des Lebens ein Anker der Seele geblieben ist. Ich fühlte, dass ich hinaus müsse in die Morgenluft, um der Freude und Dankbarkeit Luft zumachen, welche meine Seele erfüllte. Als ich die Treppe hinunter eilte, öffnete der Präsident von unten das Tor des Hauses, nahm mich bei der Hand und sagte: "Gott sei Dank, du hast das Zeugnis empfangen, auch ich habe darum gebetet." Er führte mich zu einem Stuhle, legte die Hände auf mein Haupt und segnete mich mit jedem Segen, den mein Herz nur wünschen konnte. Am 1. Mai 1843 willigte ich ein, des Propheten Frau zu werden und wurde ihm für Zeit und Ewigkeit (an)gesiegelt. Dies geschah in seinem eigenen Haus durch den Ältesten W. Clayton"  (Pfarrer Pfarrer Rößle "Aus der Welt des Mormonentums" 1930)


Joseph Smith wird bis heute sogar im Bild diffamierend dargestellt:



„Nordkurier“ Neubrandenburg vom 20.9.97, 
in einem Mormonen betreffenden Artikel


Joseph Smith 1805-1844 nach derTotenmaske und Beschreibungen
 
Erbitterte Gegner lästern über die goldenen Platten. Wer unter den Höhnenden weiß aber, dass es im Altertum solche oder ähnliche Aufzeichnungen auf Metallplatten tasächlich gab  und, dass die Texte des Buches Mormon von höchstem moralischen Wert sind. Die Torheit des Glaubens an Vorherbestimmung, (Prädestination) oder der Notwendigkeit von Babytaufen, und die Illusionen von billiger Gnade und der Existenzberechtigung eines seichten Christentums werden dort glatt zunichte gemacht. Den Spöttern möge gesagt sein, dass nicht wenige ihrer Kategorie laut Buch Mormon die Lehrberechtigung (an kirchlichen Fakultäten, in den Gemeinden usw. ) sofort verlieren würden, wenn sie außereheliche sexuelle Kontakte haben, oder wenn sie statt Wahrbilder, Persönlichkeiten verschandelnde Karikaturen zeichnen und diese dann ungeniert der informationsbedürftigen Gesellschaft als fotoecht unterjubeln.

Fragt Euch, liebe Kritiker, was Euch wirklich bedrückt und treibt. Wenn wir erkennen würden, dass es wirklich Ungutes unter uns gibt, dann werden wir das ändern! Das verlangt unsere Religion von uns.
Aber das Eine muss klar gesagt werden:
Ihr seid böse mit den "Mormonen" - so steht es jedenfalls in etwa mehreren tausend veröffentlichten Artikeln festgeschrieben - weil die sich weigern "nicänisch" zu glauben.
Aber:
Euer nicänisches Gottesbild hat Euch genarrt. Jetzt ist es heraus: Es ist nach allen nun bekannt gewordenen historischen Fakten heidnisch. Ihr werdet Euch neu besinnen müssen.



Montag, 15. Dezember 2014

Stopp sofort:Keinen Schritt weiter

Bei meiner Ehre, auch diese kurze Geschichte, hat sich genau so zugetragen:
Am 28. oder 29. April 1945 kam jemand und sagte mir, die Familie meines Schulkameraden hätte mir vor ihrer Flucht vor den heranstürmenden Sowjetsoldaten ihre Kaninchen hinterlassen. Ich wählte den kürzesten Weg zurück, nachdem ich festgestellt hatte, dass es da in der Nähe des Wolgaster Gaswerkes nichts zu holen gab. Kurz vor der Endstation der Eisenbahnlinie Züssow-Wolgaster Hafen, schrie ein junger Soldat, der plötzlich in mein Blickfeld kam: "Stopp sofort: keinen Schritt weiter! Du stehst mitten im Minenfeld!" Bis dahin war ich von einer Schienenschwelle auf die nächste getreten. Jetzt sah ich, dass sich zwischen den Holzschwellen kleine tellergroße  Erdaufwölbungen befanden. Pioniere waren wohl gerade abgerückt, die das Bahnhofsgelände mit Minen bestückt hatten.
Daran musste ich gestern zurückdenken, während ich der Ansprache eines riesigen jungen Samoaners zuhörte, der seine Mission erfüllt hatte und der uns alle durch seine angenehme Geistigkeit beeindruckte, zumal wir ihn kannten wie lax er auftrat bevor er auf seine Mission für meine Kirche ging.
Sind diese jungen Leute nicht dem blutjungen deutschen Soldaten ähnlich, der mich warnte.

Ist es nicht dieselbe Aufforderung behutsam zu sein, nicht auf die versteckten Minen zu treten, die uns alle umgeben. Halte dich an der eisernen Stange fest damit du sicher durch die Zeit gehst!, wie das Buch Momon lehrt. Halte die Gebote Gottes, gib acht auf die gute Stimme die dich mahnt.

Freitag, 12. Dezember 2014

(2) Zehn Minuten Papstgeschichte





Es geht um nicht mehr und nicht weniger als die ganze Wahrheit. Jeder weiß aus Erfahrung was gemeint ist. Wir neigen allesamt dazu uns selbst zu betrügen, uns zu besänftigen, wir seien im Grunde gut und keineswegs Ungeheuer. Schlimmer als viele Atheisten, irren vor allem Christen, die sich jetzt schon als „gerettet“ betrachten. Gerettet vor dem Ertrinken in der sinnelähmenden eigenen Dummheit? Haben sie vergessen, dass Jesu gemahnt hatte?

 „Wer (in der Wahrhaftigkeit) beharret bis ans Ende, der wird gerettet (selig).“

Namentlich die evangelikalen Sekten verkünden, was zuvor die Päpste taten, wozu sie niemand, außer ihre Cliquenbrüder, berufen hatten: Kirchenhistoriker von Döllinger charakterisiert diese Gefühlsduselei mit den Worten: 


„Der Mensch wird hier angewiesen, durch einen Akt der bloßen Imputation (Zurechnung) fremder Gerechtigkeit rasch in den Zustand der vollständigen Sicherheit und Heilsgewissheit überzugehen. Er glaubt so fest er kann, dass er ein Auserwählter sei, dass er in das Verdienst des Erlösers gehüllt, vor Gott als gerecht gilt, ohne es noch innerlich zu sein…er weiß nichts anderes als dass alles darauf ankommt, eine recht günstige Meinung vom eigenen Zustand zu haben.“ Papsttum

Andrzej Szczypiorski der bekannte polnische Journalist und Schriftsteller schaute an diesem mir so viel bedeutendem 31. Oktober des Jahres 1990, in die Runde der etwa 300 Kulturschaffenden die zu einem Treffen in Frankfurt/Oder eingeladen worden waren. Er wandte den Kopf zur Seite und sprach auf diese Weise auch seine bedeutenden Zeitgenossen an, die im Präsidium saßen: Bundeskanzler Helmut Kohl, Rita Süssmuth, Ulla Hahn die westdeutsche Lyrikerin und Exkommunistin, die gerade ihr beachtenswertes Statement abgegeben hatte, darunter befand sich auch der Chef des Österreichischen Fernsehens: 
„Meine Damen und Herren, die Banditen sind nicht unter uns, sie sind in uns!“ 
Helmut Kohl hörte es sowohl, wie ich. Alle Köpfe ruckten ein wenig. Niemand protestierte. 
War ich nicht glücklich verheiratet? War ich nicht „Mormone“ mit Herz und Seele? Aber, hatte ich nicht mindestens zehn Sekunden lang gewünscht ich dürfte mit der blitzgescheiten und  bildschönen Ulla einen Flirt haben, ehe ich mich zusammenrüffelte?

Es gibt nichts zu beschönigen. Die 325 in Nicäa aus der Taufe gehobene Reichskirche, samt ihrem Verwirrung stiftenden  nicänischen Bekenntnis, war rundum des Teufels. Was nicht heißt, dass alle seine Mitglieder von Herzen Bürger dieses Reiches höllischer Regeln waren. Der innerkirchliche Widerstand gegen den Lauf in die Verkommenheit, der von ganzen Rotten inhumaner, verbündeter konstantinischer Kleriker angefeuert wurde, blieb enorm. Er konnte trotz ungeheurer Brutalität, seitens der römischen Kirche, nie gänzlich gebrochen werden.

Alle Versuche das zu leugnen sind mehr oder weniger verbrecherischer Art. Sie sind darauf gerichtet zu täuschen oder sogar um Licht und Wahrheit zu löschen. Die Reichskirche war Konstantins hässliches Geschöpf, das begehrte sich hübsch zu machen, das unglaublicherweise, kaum halberwachsen nur eine Pflicht kannte: Menschen zu versklaven. 

Des machtlüsternen Kaisers Ungeist sollte und wollte und konnte die neue, seine Kirche, auftragsgemäß durch die Jahrtausende tragen, weil sie sich immer verführerisch schön kleidete - mit dem außen sauberen Lammfell -, obendrein goldgeschmückt. 
Weil dieser Geist der Machtdemonstration und der Illusionen vorzugsweise in Kathedralen und Domen wohnte, wurde er trotz seiner Eiseskälte für göttlich gehalten.

Wie sie dastanden die Frommen und vor Ehrfurcht erstarrten, wenn Kreuzzügler und andere fromme Banden, wie die ägyptischen Mönchshorden  früherer Jahrhunderte brandschatzend daherzogen, wenn es Verbrennungen Unschuldiger gab, wenn die einzige Tür zum riesigen jüdischen Ghetto Roms und andernorts zufiel, bewiesen sie nichts als ihren haarsträubenden Aberglauben. Wo das Kreuz hinkam erkrankten die Seelen. Wie diese frommgläubigen Zurückbleibenden gleichgültig die Schultern zuckten, als die Juden, die Maurisken, die Salzburger, die Ostgoten ..., die Katharer ausgetrieben und vernichtet wurden und wie sie sich dann beeilten sich Hausrat und Gebäude der Unglücklichen anzueignen und wie selig sie Gott für den neuen, wenn auch unverdienten  Reichtum mit Lobgesängen dankten. Selten genug, dass ein Geistlicher es wagte sie ihrer Unmenschlichkeit wegen zu tadeln.
Henry Charles Lea schreibt in Auswertung einiger tausend Dokumente:
"So kam es, dass vom untersten Pfarrpriester bis zum höchsten Prälaten alle Grade der Hierarchie vielfach mit weltlichen, ehrgeizigen, selbstsüchtigen und zügellosen Männern besetzt waren." Geschichte der Inquisition im Mittelalter I

Tatsächlich hat die Kirche Konstantins nie nach dem Geist des Erbarmens, sondern nach jener Vormacht getrachtet, die man nur mit Geld, Drohungen und Propagandalügen gewinnen, und eine Weile bewahren kann. Vorteile die ihre Rädelsführer ihren Pfaffen verschafften, vergolten diese mit absoluter Hörigkeit, indem sie Höllenqualen denen androhten die nicht buchstäblich zu Kreuze krochen. Hauptsache ihr großer Boss saß auf demselben Stuhl auf dem bereits vor Urzeiten möglicherweise ein makelloser Mann namens Petrus gesessen haben könnte, weil dieses Sitzen an sich selbst, aber eben nur auf diesem einen Hocker, sogar den grimmigsten, antichristlichen  Kerl heiligte, ganz gleich was er vorhatte, ganz gleich wie viele Fälschungen er anforderte um sich und sein Amt zu rechtfertigen.

Es ist unglaublich, bis heute weht das Banner Kaiser Konstantins von einer der bedeutendsten Kathedralen der Christenheit, der Hauptkirche zu Sevilla, als Wetterfahne.

                                 


Die Giralda ist das Wahrzeichen der Stadt ... „Giraldillo ist die den (christlichen) Glauben darstellende weibliche Figur mit der Fahne Konstantins.“ Baedekers Reiseführer, Spanien, 5. Auflage, 1992. S. 584



Um Unterwerfung und die Weltherrschaft, um Macht und Geld, im Sinne Konstantins ging und geht es gegen Jesus.

Bis 1402 stand hier - in Sevilla - die maurische Hauptmoschee. Die Giralda ist somit auch das Symbol der Geschichte des königlichen Wortbruches und der Vertreibung von 800 000 Mauren aus Spanien, so wie der Eliminierung der Juden. Sie entspricht dem konstantinischen Ungeist und Willen zur „Macht“. Beide Aktionen, zwischen 1492 und 1609 unter dem Kreuz ausgeführt, gehören zu den schändlichsten in der Historie der „Christen“heit.

Bezeichnend ist, dass der Hauptschuldige, Erzbischof Don Juan de Ribera, Valencia, durch Papst Pius VI., am 18. September 1796, für dieses Verbrechen und seine Intoleranz  „selig” gesprochen wurde.

Das ist umso ärgerlicher, als die Christen Toledos nach 400jähriger Okkupation durch die Mauren und nach ihrer „Befreiung“ nur das Beste von den Siegern sagen konnten. Alle Zeugen beteuerten übereinstimmend, nicht ein Maurenherrscher habe sie je genötigt Muslime zu werden. Ganz anders die „Christen“. Sie verschärften die Grundsätze des Glaubenszwanges und stellten Ultimaten. Sie wollten Macht und neuen Lebensraum... wollten ihr Revier beherrschen. Wölfisches Trachten:

Assoziativ erscheinen die Begriffe „Wolfsschanze“ und „Volk ohne Raum“ und man sieht Adolf Hitler und das Hakenkreuz. Sticht es nicht ins Auge, dass die Spanier des 16. Jahrhunderts, wie die Deutschen des 20. Jahrhunderts, jeweils mit Ahnenpässen die Reinheit ihres Blutes belegen mussten?

Im 3. Reich hatte man arisch zu sein. In dem expandierenden katholischen Reich Philipp II. hieß es: „limpieza de sangre“ (Reinheit des Blutes). Auf der Ahnentafel war nicht zufällig hier wie dort nachzuweisen, dass man gut katholischer bzw. arischer Abstammung ist.  Dass man nicht von Juden oder Schweinen = Marranen = Mauren abstammte. Die einen wie die anderen wollten eine judenfreie und von Minderwertigen bereinigte Welt haben. Extrem „rechtes“ Gedankengut!

Was Christen gerne den „Mormonen“ unterstellen: Betrug war die Basis römischen Kirche, die nur der Kitt zusammenhielt, der aus einem ausgeklügelten Mix von ständig genährtem Fanatismus und Teilwahrheiten besteht.

Obwohl zwei Gelehrte des 15. Jahrhunderts, zuerst 1433 der deutsche Theologe und Philosoph Nikolaus von Kues und dann um 1440 der italienische Humanist Lorenzo Valla, mit Textanalysen nachwiesen, dass die sogenannte "Konstantinische Schenkung", eine freche Fälschung sei, blieb der Vatikan bis ins 19. Jahrhundert hinein dabei, dass die Urkunde zwar gefälscht sei, „es die Schenkung aber dennoch gegeben habe“. Schließlich war der Umfang des Geschenkes zu groß und wichtig für die verweltlichte Kirche. Die angeblich echte Konstantinurkunde bildete die Rechtsgrundlage des Kirchenstaates. Sie sollte die Existenzberechtigung für den am schlechtesten verwalteten Staat in der gesamten zivilisierten Welt belegen;  wie gebildete Reisende  sich ausdrückten.
 Basta, die Schenkung gab es, auch wenn nichts dafür sprach. Es musste so sein.

Andernfalls hätte es gekracht. Und so war es. Sofort als öffentlichkeitswirksam durchsickerte, dass des Kirchenstaates bedeutendster Stützpfeiler nur ein Falsifikat aus brüchigem Pergament war, zerbrach dieser Kirchenstaat in tausend Scherben, bis auf die letzten 44 Hektar. 


St. Petersplatz


Wann werden die Geschichtsbücher die ganze Wahrheit sagen? Nämlich, dass der Lateranpalast  zwar irgendwann an die Kirche kam, dass er zuvor aber durch Konstantins Mord an seiner Ehefrau Fausta, für Konstantin verfügbar wurde.  Denn der Inhalt der „Konstantinischen Schenkung“ ist nichts als ein Sammelbecken unchristlichster Wünsche machtbesessener Wüstlinge des 9. Jahrhunderts:
Es hieß darin:

Konstantin schenke dem römischen Bischof Silvester (314-335) (- der von alledem nichts berichtet und wie es aussieht nie davon gehört hat -) den Vorrang über alle anderen Kirchen… Außerdem wurden Silvester und seinen Nachfolgern die kaiserlichen Insignien und Vorrechte Konstantins verliehen darunter sein Purpurmantel und Diadem. Dem Papst gehöre, von nun an die Herrschaft über ganz Italien und das ganze Abendland.

Selbstverständlich hätten Silvester und seine Nachfolger lieber ihr Leben verloren, als ein Dokument, das solche weltverändernde Rechtsübertragung belegt. Sonderbar, Blutstropfen Jesu, Maria Spinnrock, Josefs Barthaare und sogar Christi Kreuz blieben erhalten.
Mehr als das steht auf sehr, sehr dünnen Papierseiten geschrieben, weil es schriftkundige und willfährige Mönche gab die gewissenslos jede Lüge der Kurie auf künstlich gealtertem Pergament in die Welt setzten und zwar von Anfang an. 
Selbst wichtigste Legitimationsbeweise, wichtiger als der Besitz der ganzen Welt, sind bar jeder wirklichen Dokumentation.



Für die Rechtsnachfolge der Kirchenfürsten, der ersten zweihundert Jahre  gibt es nichts Echtes unter den vorliegenden Papieren zu finden. Der Fünfte der offiziellen Papstliste soll Evaristus gewesen sein.  Sechs oder sieben Jahre hindurch sei er, von 100 bis 107, Bischof in Rom gewesen, - einer von mehreren. 
 

Selbst von den überlieferten Namen anderer schlüsseltragender Personen weiß niemand ob sie wirklich Generalautoritäten waren.



Bezogen auf Evaristus heisst es amtlich lediglich: "Die Daten sind nicht gesichert". Ebenso:
6.   Alexander I. (angeblich Papst von 107-116)  amtlich: "Die Daten sind nicht   gesichert"
7.   Sixtus (116-125) amtlich: "Keine Daten vorhanden"
8.   Telephorus um 125? Amtlich: Daten unsicher
9.   Hyginus (136?-140?) amtlich: "Die Daten sind nicht gesichert"
10. Pius I. (140-150?) amtlich: "Keine Daten vorhanden"
11. Anicetus (155-166?)   amtlich: „Unglaubwürdige Daten"
12. Soterus um 165? amtlich: „Unglaubwürdige Daten"
13. Eleutherus (175?-189?) amtlich: „Unglaubwürdige Daten"
14. Victor I. (189?-199?) amtlich: „Unsichere Daten"


Unglaubwürdige bzw. unsichere Daten? Ist dies anderes als das Eingeständnis, hier handelt es sich um Fälschungen ungeheuren Ausmaßes. Der Mangel wurde als dringlicher empfunden, als die Notwendigkeit bei der Wahrheit zu bleiben:
Was weiß man schon von z.B. von Nummer 14?
 Wikipedia zitiert eine ungenannte aber offizielle katholische Quelle:

„Der römische Bischof Viktor I. (189–199) exkommunizierte ganz Kleinasien wegen des Ostertermins, wurde dabei aber von den übrigen Bischöfen, insbesondere von Irenäus von Lyon, zurückgewiesen. Daneben exkommunizierte der Bischof einen gewissen Theodotus von Byzanz aus theologischen Gründen und enthob den gnostischen Priester Florinus seines Amtes; daneben verurteilte er den sogenannten Adoptianismus (d.h. Jesus Christus sei nicht Gott gewesen, sondern nur ein zum Gottessohn adoptierter Mensch). Viktor nahm so die Jurisdiktionsgewalt auch für andere Gemeinden mehrmals in Anspruch, so dass sein Primatsanspruch geschichtlich dokumentiert ist.“


Auch dieser Primatsanspruch beweist nur den Ehrgeiz eines kleinen Mannes. Solcher Primatsanspruch ist nicht nur eine Anmaßung, sondern – falls die Geschichte der „Exkommunikation ganz Kleinasiens“ (Gebiet der heutigen Türkei) wenigstens annähernd stimmen sollte, - ist dieses Ereignis ein Beispiel für klassischen Größenwahn. Selbst wenn Dokumente vorliegen würden, die klar bezeugen, dass „der Bischof“ von Rom der Rechtsnachfolger Petri wäre, ausgestattet mit der Legitimation  die Gesamtkirche zu leiten, hier hätte er sich überhoben. Wegen eines möglichen Missverständnisses der Exaktheit eines Datums - nicht wegen allgemein unchristlichen Verhaltens - unterschiedslos hunderte Gemeinden von der „wahren Kirche“, abzuschneiden, das heißt, (nach allgemeinem Verständnis damaliger Lehre) sie von den Segnungen Gottes abzuschneiden, wäre ein ungeheurer Vorgang gewesen.

Niemand, weder Petrus noch der Vorsteher der Stiftshütte, Eli, von dem das Samuelbuch der Bibel berichtet, hatten ewige unabdingbare Vollmachten. Eli, der Prophet Gottes, wurde wegen Vernachlässigung seiner Aufsichtspflicht gegenüber seinen Söhnen von Gott verworfen! (Sie hatten mit den Frauen der Stiftshütte Affären)
Legitimationen wurden und werden unter Bedingungen und Auflagen übertragen. Im Übertretungsfall erlöschen sie.

Amtsanmaßung ist ein Fall schwerer Übertretung.

Es wären  „viele blühende Christenversammlungen“ betroffen gewesen, die sich allerdings um den Herrn Victor Nirgendwer, irgendwo in Rom ohnehin nicht scherten. Weder kannten sie ihn, noch wollten sie etwas, ihre Mitgleidschaft betreffendes von irgendjemandem, außer ihrem eigenen Bischof, wissen. 
Sollte der Bericht von der Exkommunikation eines Großteils der Kirche, auch nur in etwa aktenkundig sein, zeigte diese Ausstoßung schließlich nichts weiter als antichristlichen Barbarismus.  

Tatsache ist jedoch, dass die Papstansprüche einzelner Möchtegernegroß von Zeit zu Zeit erweitert wurden.

Als wäre sie sechsjährige Weihnachtsmanngläubige schrieben sie umfangreiche Wunschzettel.
Insgesamt lässt sich sagen, verglichen mit den Machtkämpfen die sich weltliche Usurpatoren mit ihren Konkurrenten leisteten, sind die durch die Jahrhunderte andauernden zwischen hochrangigen Christen ausgefochtenen von besonderer Bösartigkeit.
Gregor VII. (Hildebrand, Papst von 1073-1085) ragt unter den Bösartigen noch auffallend hervor.
Schon, dass er mit einem Federzug hunderttausend Kinder vaterlos und einige zehntausend Ehefrauen zu Huren oder Witwen gemacht hat, läßt fragen, welcher Unterwelt dieser Unhold entsprungen ist. Er ist der Mann der den Dictatus Papae, 27 Lehrsätze über den Primat des Papstes, schrieb.
 

Auch wenn er beispielsweise im Investiturstreit mit Kaiser Heinrich IV. kirchenrechtlich zu drastischem Eingreifen gezwungen sah, der Kaiser musste in der Tat gemaßregelt werden, aber nicht so, wie Gregor es sich herausnahm. 
Selbstverständlich können Kirchenämter selbst von Kaisern nicht verliehen werden. 
 

Im Dictatus Papae, dem Wunschpapier des Herrn  Hildebrand, heißt es: 

„I. Die römische Kirche wurde allein durch den Herrn gegründet.

II. Nur der römische Bischof wird zu Recht universal genannt.

III. Sein Bevollmächtigter steht in einem Konzil über allen Bischöfen, selbst wenn er ihnen durch seine Weihe unterlegen ist, und er kann gegen sie eine Absetzungsformel aussprechen.

IX. Der Papst ist der einzige Mensch, dem alle Fürsten die Füße küssen.

X. Er ist der einzige, dessen Name in allen Kirchen ausgesprochen wird.

XII. Er kann Kaiser absetzen.

XVII. Keine allgemeine Synode kann ohne seine Zustimmung ausgesprochen werden.

XVIII. Sein Urteil darf von niemandem verändert werden, und nur er kann die Urteile aller abändern.

XIX. Er darf von niemandem gerichtet werden.

XXI. Alle causae majores (schwerwiegenden Fälle) jeder Kirche müssen ihm vorgetragen werden.“

Mit dieser Grundeinstellung die der 1606 heilig gesprochene  Gregor VII. etwa gegen den deutschen König Heinrich IV. durchsetzen konnte, indem er ihn mit dem politisch sehr wirksamen Kirchenbann belegte, verursachte Gregor in seiner Eigenschaft als Christi Stellvertreter „mehr als 75 blutige Schlachten.“ Peter de Rosa „Gottes erste Diener“


Anhang: 

Unglaubwürdiger Teil römischer Geschichtsschreibung ist es, herauszustellen es hätte immer nur einen Bischof für Rom gegeben. Sobald wir nämlich die vom römischen Bischof Hippolyt (um 220) aufgezeichnete Gemeindeordnung betrachten, ergibt sich, dass diese Verantwortung sich wohl kaum über jeweils mehr als 50 bis höchstens 500 Mitglieder (pro Gemeinde) erstrecken konnte. Im Jahr 220 gab es nach katholischen Angaben "eine Christengemeinde" die dann um 300 bereits "bis 100 000 Seelen" umfasste. (Hertling)

Jungklaus sagt:

„Wenn es bei einer so feierlichen Handlung, wie die erste Entgegennahme vom Abendmahl, passieren kann, dass nicht einmal

genügend Presbyter vorhanden sind, war ihre Zahl (pro Gemeinde) unmöglich sehr groß... Der Bischof selbst teilt das heilige Sakrament aus, ... während die Presbyter ihm zu Diensten stehen. Ihre Aufgabe ist es... nur im Vertretungsfall sollen die Diakone diesen Dienst übernehmen ... der Bischof leitet die Gemeinde. An seiner Seite stehen zwei Ratgeber sowie das Ältestenkollegium... ... (Wenn es sich) um eine auszuübende Kirchendisziplin handelte... bildete der Bischof mit dem  Presbyterkollegium (Ältestenkollegium) das Richterkollegium... Der Bischof ist bei jeder Taufe, bei jedem Abendmahl und bei Ordinationen anwesend... die Diakone besuchen jene Kranken und Alten die der Bischof nicht erreichen kann, aber sie erstatten ihm einen Bericht.“   Jungklaus, Full Text of: „Die Gemeinde Hippolyts dargestellt nach seiner  Kirchenordnung“



Alleine das Anhören der Berichte konnte u.U. Stunden beanspruchen. Der Bischof und seine beiden Ratgeber ergänzten einander, nahmen einander die Lasten ab.
(Alles verblüffend ähnlich wie in der Kirche Jesu Christi der Hiligen der Letzten Tage!)