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Dienstag, 25. Juni 2013

Und die Dummheit höret nimmer auf

"Christian missionaries going door to door in Mormon capital" 


Nondenominational Christians sharing a message of grace with “kind” Utahns.

By Peggy Fletcher stack
" The Salt Lake Tribune"
First Published Jun 17 2013
Thirty missionaries from the Truth in Love Ministry are in Utah this week, knocking on doors to "talk positively about Christianity" with Mormons...

All carried the same message: Eternal life is a gift from God so believers don’t have to worry about being worthy.

Sinngemäß und auf gut-deutsch lautet die Botschaft dieser christlichen Missionarsgruppe: 

Ihr Mormonen kümmert euch zuviel darum, ob ihr vor Gott  in gutem Zustand seid. 
 
Als politisch denkender Mensch muss ich zwangsläufig die Frage stellen, ob Herr  Pastor Mark Cares, Präsident einer in Idaho ansässigen kirchlich unabhängigen Gruppe,- von dem ich meine, dass ich ihn persönlich kenne - noch alle Tassen im Schrank hat.

Wenn sogar die Christusgläubigen dieser Welt meinen, es genüge den Namen Christi zu bekennen, statt sich nach seinen Geboten (Gesetzen) auszurichten, dann wird sie im Chaos menschengemachter Meinung wie in einem bodenlosen Sumpf hoffnungslos versinken. 

Welche Missachtung der Wortes Christi:

"Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist es der mich liebt..." Joh 14: 21

Wer wagt es Jesus zu widersprechen? Er verlangte unentwegt das Tun des Guten, das von gewissen Pfaffen seit je negiert wurde.

"Wer diese meine Rede hört unhd tut sie, den vergleiche mit einem klugen Mann!"

Emanuel Kant, einer der größten Philosophen aller Zeiten formulierte:

               "Niemand kann Gott mehr ehren als durch Achtung für sein Gebot."  
Diese unsere Ehrfurchtshaltung wollen uns die frommen Bösewichte ausreden?
Da gab es z.B. den Herrn  Nikolaus von Amsdorf, erster evangelischer Bischof Deutschlands




http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/85/Amsdorf.jpeg
Wikipedia (1483-1565) Nikolaus von Amsdorf
Im Zuge einer Debatte um protestantische Werte, verstieg Herr von Amsdorf sich zu der Behauptung:

"Gute Werke sind für die Seligkeit schädlich!"

Damit traf er zwar nicht ganz ins Schwarze des Protestantismus, aber mit dieser Behauptung befand er sich fast im Zentrum des Denkens Luthers. Es ist albern den ganzen unbekömmlichen Brei erneut durchzukauen, wie z.B., im 16. Jahrhundert um die "richtigen Sätze" und "Grundsätze" zur Konkordienformel gerungen wurde.

Es ist so, als  wären Christi Grundsatzerklärungen in den Wind gesprochen worden, wenn in der erwähnten "Harmonie"formel die "Unfreiheit des Willens" und des Wollens des Menschen, betont und sogar festgeschrieben wird.
Für Mormonen gilt das am Ende der Bergpredigt verkündete Christuswort:

"Wer nicht tut, was ich sage, dessen Haus wird fallen" (Komprimiert gesagt)

Mormonen kümmern sich, ob sie der Forderung Jesu Christi gerecht werden und alle anderen Christen sollten es ebenfalls bedenken:

"Was heißet ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage?"

Lukas 6: 46

Brigham Young, der immer noch und gerade von Luther nahestehenden Geistlichen massiv beschimpft wird, antwortete auf Nachfrage: 

Es kümmert mich nicht, was die Leute über mich reden, mein Wunsch ist, in den Augen des himmlischen Vaters gut dazustehen.“
"Da haben wir es ja", schreien sie, "dieser Polygamist ist des Teufels!", während sie im selben Atemzug  Ehen gleichgeschechtlicher  Partner segnen.

Recht hat Brigham Young - contra kunstvoll verfasster Formulierungen protestantischer Betonköpfe -, die behaupten und verkünden: 

 "Niemand kann in den Augen Gottes gut dastehen."

Sie berufen sich dabei fast ausnahmslos auf Paulus, Luther und Augustinus von Hippo (der noch ganz andere Torheiten verbreitet hat, wie z.B. die entsetzliche Lehre von der Vorherbestimmung (Prädestination) des Menschen entweder zur Hölle oder zum Himmel)
Es ist ohnehin ein Skandal, Jesu Christi Gebot zum Tun des Guten, das auch in seinem Gleichnis von den Talenten unüberhörbar zum Ausdruck kommt, durch gewisse, aus dem Zusammenhang gerissene, Pauluszitate auszuhebeln.

 Aus seinem eigenen Erleben heraus kann man Luther noch verstehen, aber seine Nachfolger haben dieses Steckenpferd, das sie "sola gratia" nennen zu Tode geritten, und zwar zum Tod des einstigen Glaubens hunderttausender Menschen.

Man kann alles übertreiben, und bereits Petrus, der von Paulus wiederholt attackiert wurde (siehe Galaterbrief) warnte wohlwollend und rechtzeitig davor Paulus Überzeugungen zu missbrauchen:

"Seid überzeugt, dass die Geduld (die Gnade) unseres Herrn eure Rettung ist. Das hat auch unser geliebter Bruder Paulus mit der ihm geschenkten Weisheit geschrieben. Es steht in allen seinen Briefen, in denen er davon spricht.
In ihnen ist manches schwer zu verstehen.und die Unwissenden, die noch nicht gefestigt sind, verdrehen diese Stellen ebenso wie die übrigen Schriften zu ihrem eigenen Verderben." 2. Petrusbrief 3: 15-16

Wir werden einmal wissen wieviel Verbrechen durch die laxe Auslegung gewisser, obendrein falsch verstandener oder missverständlicher Pauluszitate verursacht wurden

Seit 500 Jahren wütet der  Streit zwischen katholischen und protestantischen Kirchen ob zur Erlösung der Christusgläubigen die Gnade Christi alleine ausreicht oder nicht, beide Seiten traten in Aktionen - nicht alleine in Worten - zeitweise auf, als wären sie total von Sinnen:

Katholischerseits wurde der berühmte Konzilstheologe Bartolome Carranza (1503-1576) wegen des Streits um die Bedingungslosigkeit der Gnade Gottes, von menschlicher Anmaßung und Dummheit vernichtet. 18 Jahre musste dieser Mann, Primas der spanischen Kirche und Erzbischof von Toledo in spanischer bzw. italienischen Gefängnissen auf ein Urteil warten, weil er angeblich gesagt habe (als er den spanisch-deutschen Kaiser Karl V. auf dem Totenbett getröstet haben soll: " Majestät, vertrauen sie auf die Gnade Gottes!", nachdem er sich Sorgen machte, ob er wichtige Entscheidungen falsch getroffen hatte.

Carranza der wahrlich kein Lutheraner war, wurde vorgehalten: das sei lutherisch.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/64/Bartolom%C3%A9_de_Carranza.jpg

Übertroffen wurde solche Brutalität nur noch von den Diktatoren des 20. Jahrhunderts, die sie an völlig unschuldigen Opfern ausführen ließen weil sie ihnen wegen geringfügiger Unterschiede "verdächtig" erschienen.

Das Biographisch-Bibliographische Kirchenlexikon Verlag Traugott Bautz bestätigt die Tatsache:
„1559 wurde Carranza von der Inquisition, dessen Mitglied er selbst lange gewesen war, in Torrelaguna bei Madrid verhaftet und in der folgenden Nacht nach Valladolid gebracht... Obwohl er an den Papst appellierte, blieb Carranza 8 Jahre in spanischer Haft, bis er auf Befehl Pius' V. nach Rom gebracht wurde, wo er noch 9 Jahre in der Engelsburg in Untersuchungshaft saß. Die Inquisition und Philipp II. verzögerten den Fortgang des Prozesses, der endlich nach 17 Jahren durch Gregor XIII. zum Abschluss kam. Die Ketzereien, deren Carranza angeklagt war, konnten nicht bewiesen werden.


Man stelle sich das vor: Carranza hatte lediglich gewagt Kaiser Karl V. auf dem Totenbett, mit Worten zu trösten die den missgünstigen, neidischen Lauschern lutherisch geklungen hatten.


http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/63/Silesius.png
Wikipedia Angelus Silesius (1624-1677)
Auf der Gegenseite war es Angelus Silesius der "im herrschenden dogmatischen Protestantismus eine Abgötterei der Vernunft sah " erläutert Gerhard Dünnhaupt : Johannes Scheffler: "Personalbibliographien zu den Drucken des Barock"

Silesius sah in Luthers Deutungen der Paulusbriefe nur Vernünfteleien, Luther treibe Kult mit seiner Betrachtungsweise der Bibeltexte.

Silesius sah  nach Gesprächen mit protestantischen Pfarrern in Luther einen Teufel und wurde Katholik.

Im Grunde ist es ein Streit ob es sich um eine 6 oder eine 9 handelt, je nachdem auf welcher Seite man steht, bis jemand mit Autorität kommt, wie Joseph Smith und setzt an den Fuß der Zahl einen Punkt.

Einmal zu sagen, dass der Mensch letztlich, dank der Gnade Gottes das Heil bzw. das ewige Leben, die Rechtfertigung vor Gott, erlangt, ist sicherlich erlaubt, aber es gebetsmühlenartig zu wiederholen und und zwar pausenlos zu wiederholen, - ohne, wie das Buch Mormon hinzuzufügen, dass der Mensch permanent an sich arbeiten muss.  Alles andere führt zur Verdummung, wenn nicht zur Entmündigung des Menschen. 

Dem Himmel sei Dank, dass es das wunderbare Buch Mormon gibt:

Alma konnte es dort, im 42. Kapitel mit Autorität lehren:

"Die Barmherzigkeit erhebt Anspruch auf auf die Bußfertigen, und die Barmherzigkeit wird wegen der Sühne (Christi) zuteil... (aber siehe) die Gerechtigkeit macht (ebenfalls) alle ihre Forderungen geltend und die Barmherzigkeit beansprucht auch alles, was ihr zukommt. Und so wird niemand selig, als alleine der wahrhaft Bußferige!"

Nirgendwo in der Rechtsprechung würde jemand sich dem widersetzen. Der Allgemeinsatz lautet dort:
                           
                                 "Ohne Reue keine Gnade!"

Einzig die lutherischen Theologen wagen es paulinische Kürzel gegen die Vernunft zu stellen.

Sie werden zurückkehren müssen, zu dem alten Kirchenlehrer Origenes (185-254) Schiedsrichter der Urkirche, oder sie haben reuevoll auf den Scherbenhaufen zu blicken, den sie hinterließen.  
Doch auch für sie gilt, das echt "Mormonische":

                         Der wahrhaft Bußfertige wird errettet.