Montag, 27. Oktober 2025

Sonntag, 26. Oktober 2025

Ein Brief nur - aber ein bedenkenswerter

 

Melbourne 26. Oktober 2025

Lieber Robert, 


I wasn't looking for compliments, but I still appreciate your review.
Treibender Keil all meines agierens ist immer noch - wie in vergangenen Jahrzehnten - die allzu oft oberflächliche, nicht selten banale Beurteilung meiner Religion durch teilweise namhafte Kontrahenten, zu korrigieren, wie diese Wertung des  Sam Harris: „Das Mormonentum, so scheint es mir, ist objektiv betrachtet noch ein bisschen idiotischer, als es das Christentum ist. "Es muss so sein – es ist Christentum zuzüglich einiger wirklich dummer Ideen.“

                     Nicht wenige meinen die Lehren der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage  seien so             

                                          unglaubwürdig wie Münchhausens Lügen


Ich wankte ob ich zuerst über das HLT-Tempelwerk rede, oder über die Freiheitslehre - weil dort die mir zur Verfügung stehenden Argumenationsketten wesentlich robuster sind, als zu allen anderen denkbaren Themen, die Mormonismus betreffen, oder ob ich es vorziehe zunächst meine Sichtweise zu Präexistenz, wie wir sie verstehen, darzulegen. 
Das Problem "mormonischerseits" besteht im Wesentlichen darin, dass unsere Kritiker uns an ihrer oft genutzten, windschiefen Elle messen. Das kann, nach fast 2000  Jahren gewolltem und ungewolltem Einwirken auf Inhalte und Strukturen des Originals, keineswegs  zu einer wirklich berechtigten Einstufung führen. 
Mir geht immer eine Grundsatzformulierung Schlossers durch den Sinn. Im Band 3 seiner 18-bändigen "Weltgeschichte" sagt er, mit Blick auf die nachnicänische  Kirche, wörtlich: "Für die große Menge bestand die christliche Religion nur (noch) im äußeren Gottesdienste, in welchem Gott auf pomphafte Weise wie ein orientalischer Despot verehrt wurde. Das Christentum, seitdem man es zur Staatsreligion erhoben hatte, ward seinem eigentlichen Wesen und Zwecke völlig entfremdet…man verwandelte die Lehre des Evangeliums in gelehrte Dogmatik.“  S. 576

Ich musste nun einfach einen ganzen Tag drangeben, die entsprechenden Ausführungen zum Thema "Präexistenz" - jeder menschlichen Seele - die lt Buch Mormon, zu Familie Adams gehört - in meinem Archiv zu finden. Hier nur ein paar Hinweise, und dennoch erscheint es selbst mir als viel zu umfangreich. Dafür entschuldige ich mich. Andererseits zwingt mich die Situation, entschieden näher auf die Sache einzugehen.

„Besonders zu erwähnen ist die Bedeutung der Erwählungsthematik für die Präexistenz. Diese Verbindung wird bereits in frühjüdischen Texten sichtbar, wo Tora, Tempel und das Land Israel, letztlich jeder von Gott Geliebte als Erwählte präexistent sind.“ Perspektiven zur Präexistenz im Frühjudentum und frühen Christentum. Frey, Kunath, Schröter 2021

Volker Doormann bestätigte „Das Passah ist das Aramäische pacach (paw-sakh) und bedeutet so viel wie 'hinüber gehen'. … Im Ursprung war das 'Hinübergehen' die Bedeutung des Hinübergehens des Menschen aus seinem fleisch(lichen) Körper hinüber in die körperlose 'Welt', die Heimat der Seele. … So bedeutet im Aramäischen 'Bit Nitupta' das 'Haus der Präexistenz'.“  ‘PhilTalk Philosophieforen’ Thema „Präexistenz und zur Passah Symbolik“

Ein Midrasch rabbinischer Tradition lautet: „Sieben Dinge gingen der Erschaffung der Welt voraus, nämlich die Thora, die Buße, das Paradies (G. Sk. die Welt der Geister), die Gehenna (Ort an dem Geister der Verstorbenen leiden), der Thron der Herrlichkeit, der Tempel und der Name des Messias.“ Arbeitskreis Kirche und Israel, Hessen

Der jüdische Religionsexperte Dr. phil. Kurt Wilhelm bekräftigte: 

„Der alte Israelit glaubte an irgendeine Fortsetzung dieses irdischen Lebens nach seinem Tode. Er wusste von scheol, das dem Leben auf Erden folgt, und er wusste, wer ins scheol hinab sank, war wohl, „auch wenn die ältesten Bücher der Bibel keine bestimmten Vorstellungen von der Unsterblichkeit und vom Leben nach dem Tode vermitteln,“ abgeschnitten vom Leben, aber deshalb musste er nicht jedes Daseins bar sein... Die Fragen der persönlichen Unsterblichkeit und der P r ä e x i s t e n z und des Fortlebens der Seele werden mit der Ewigkeit des jüdischen Volkes selbst verwoben. Alle Seelen, die je und je in einen jüdischen Körper eingehen werden, so heißt es in einem Midrasch, haben am Sinai gestanden und sind dort in den ewigen Verbund zwischen Gott und Israel eingetreten. „Wir Juden sind also vom Sinai her beim Vater...Wir leben ewig, mit diesem Gesang gingen Juden in die Gaskammern." Jüdischer Glaube

Ich beachtete immer ein Wort aus dem Hebräerbrief: „An unseren Vätern hatten wir harte Erzieher, und wir achteten sie. Sollen wir uns dann nicht erst recht dem Vater der Geister unterwerfen und so das Leben haben?“ Kap. 12: 9 Einheitsübersetzung 

Daraus resultiert die Erkenntnis, dass alle Menschen (nach Adam) „aus den Gefilden hoher Ahnen“ (Goethe, Faust I) stammen, ob sie Weiße oder Schwarze sind.

Ich habe ungefähr 2-300 Berichte gelesen oder per YouTube angehört, die per Nahtoderfahrung  Außergewöhnliches erfuhren, was die Experten mit dem Hintergrund materialistischer Denkweise ziemlich leichtfertig hinweg diskutieren: Sauerstoffmangel, etc.  Der Philosoph Prof. Dr. phil. Godehard Brüntrup, selbst ein Nahtoderfahrener, erklärt, 2009, in einem seiner Videos bei YouTube: “Hoch und niedrig, die sich daran machen solche Erlebnisse “wissenschaftlich” hinwegzuerklären als … eine “Gutenachtgeschichte des Gehirns” unmittelbar vor seinem Versagen: … wissen nicht, wovon sie reden.”

  Bild von Christof Wolf: Prof. Dr. G. Brüntrup


Viele von denen, die für wenige Augenblicke die "andere" Welt sahen, sagten anschließend: "Das kenne ich doch, ich war bereits einmal hier, meine Fragen waren bereits beantwortet." Unter dem Titel: Nahtoderfahrungen eines Arztes - Dr. Werner Nawrocki, kann jeder bei YouTube mithören, dass er sagte: " Beim Tod, kam ich nach Hause."  Immer häufiger, wie mir scheint, sagen Menschen wie der Psychoanalytiker Carl C. Jung direkt oder andeutungsweise: "Der Himmel ist die Heimat der Seele."  

Söhne (und Töchter) des Höchsten sind wir.“… „Gottessöhne“ Ps 82.

Justinian (482-565) war es, der alles verdarb.  Er versetzte,  Origenes den Todesstoß, obwohl er  „bis (etwa 530) ein Förderer der Anhänger der Lehren Christi war, wie sie Origenes beschrieb." Inauguraldissertation August Knecht „Die Religionspolitik Kaiser Justinians I.” 1896

Doch sein Staatsapparat wackelte. Pestwellen und Kriege erschütterten das Land. Die von ihm harsch regierten Menschen rebellierten, Mönchsgarden waren zerstritten wie die Weltgeistlichen. Sie demonstrierten gegeneinander. Die langbärtigen Sabaiten schrien seit Wochen und Monaten: „Nieder mit dem Häretiker Origenes.“ Die gebildeten in anderen Gruppen  (natürlich nicht unter den grasfressenden Anachoreten) verteidigten Origenes.  Joanna Jessica Ayaita, beziffert die Anzahl der Mönche alleine in Konstantinopel,  in ihrem Buch  „Justinian und das Volk im Nikaaufstand“ auf 10 - 15 000, die bereits Hieronymus wegen ihrer Faulenzerei tadelte. Vielen behagte Origenes strenge Sittenlehre nicht. Justinian sah obendrein, dass eine knappe Mehrheit seiner Geistlichen eher „rechtgläubig“  ausgerichtet zu sein schien. Er bedurfte der Mehrheiten wegen der Zunahme Oppositioneller, also wurde er nach 530 Schirmherr des „Dreifaltigen Gottes“, nun aber voll und ganz. Ihm passte schließlich  das antiautoritäre Christsein nicht -. Er wollte der Größte sein. Als seine Hagia Sophia halb fertig dastand, fuhr er mit einer Kutsche ins Innere und rief aus: "Salomo, ich habe dich übertroffen!" Franz Schupp argumentiert: „Gnosis (Erkenntnis vom Wesen Gottes und der Menschen) ist an keinerlei Zugehörigkeit zu irgendeiner gesellschaftlichen Gruppe gebunden... , Origenes Peri Archòn II Praefatio 9.5; 9.6 „...gerade dieser antiautoritäre Zug bei Origenes... rief später die autoritäre Reaktion der auf Machtprinzipien Beharrenden hervor, dass schließlich a l l e zur Gnosis gelangen würden, war mit dem kirchlichen Gnaden- und Wahrheitsmonopol nicht vereinbar, wie es seit Augustin beansprucht wurde.“ „Geschichte der Philosophie im Überblick“ CCH Canadian Limited Bd 2

Insbesondere aus politischen Gründen, verfluchte Justinian schließlich 543  die Präexistenzlehre.   Papst Vigilius wurde gewaltsam nach Konstantinopel gebracht, zermürbt nach Wochen kaiserlichen Drucks, unterschrieb er die Papiere der Ostsynode, die meines Wissens von nur 150 Bischöfen (von vielleicht 5000) besucht wurde. (Zu Nicäa waren es 220 von 2000 eingeladenen, 89 %  haben den Braten rechtzeitig gerochen)   „Vigilius bestritt jedenfalls, dass er die betreffenden Papiere freiwillig unterschrieben habe.“ Aloys Grillmaier u.a. „Christ in Christian Tradition“  

 „Die Bannflüche wurden... unter dem unnachgiebigen Druck Kaiser Justinians von sämtlichen Patriarchen unterzeichnet… Mit ihrer Unterzeichnung reihte die Kirche den bedeutendsten und herausragendsten Theologen des frühen Christentums, Origenes, aus 

                                                       w e l t l i c h e n 

Gründen unter die ketzerischen Irrlehrer...“ Hermann Bauer „Der Einfluss Ostroms“ Interessant ist, das Diekamp in seinem Werk „Die originistischen Streitigkeiten und das 5. ökumenische Konzil" bestätigend darlegt, dass es für Justinian um Sein und Nichtsein ging: Hofstreitigkeiten, Revolten unter  beiden Zirkusparteien, Pestwllenwen, Mönchsgezänk usw. bestimmten sein Handeln.                                         

 Aus vielen anderen  Schilderungen auch die von Swedenborg und Goethe stammenden Überlieferungen, geht für mich die Schlussfolgerung aus, dass wir präexistenten nicht nur Augen-und Ohrenzeugen der Schöpfungsakte waren, sondern Mitwirkende Origenes sagte: „... Manche schätzen nicht, was wir sagten, indem wir den Vater als den einen wahren Gott hinstellten, und zugaben, dass andere Wesen neben dem wahren Gott Götter werden konnten, indem sie an Gott teilhatten.“ Origenes Kommentar zu Joh.: 2:3 bei Wikipedia unter Arianismus

Mitschöpfer oder  "Götter". Mormonismus behauptet das, wenn auch nicht vordergründig. Und es macht Sinn. 
Landmann erläutert das Prinzip des Mitwirkens, sogar auf das Diesseits bezogen. Er holt weit aus: "auch bei Pelagius hat zwar der Mensch seine Erlösung (von den Folgen des Falles in die Sterblichkeit und sittlicher Fehlentscheidungen G. Sk.) nicht selbst in der Hand, er bedarf einer supranaturalen Ergänzung. Dennoch wohnt uns allen eine nobilitas ingenita inne... Dank dieses naturhaft eingeborenen Adels sind wir nicht ganz nur darauf angewiesen, dass sich das Heil von oben über uns ausschüttet, sondern können ihm von uns aus zustreben. Zur Wirksamkeit Gottes tritt die menschliche Synergie... Ob wir uns nur durch die irrationale Gnade oder ob wir uns der Gnade wenigstens ein Stück weit entgegen bewegen ... bildet den Streitpunkt zwischen Pelagius und Augustinus.“ Michael Landmann „Philosophische Anthropologie“ 
Ich sage nebenbei: Wenn die Mainstream-Theologie Pelagius bevorzugt hätten, wäre der Geschichtsverlauf ein glücklicherer gewesen.
Wir sind dennoch, wie die Alten sagten, "nobilitas ingenita", buchstäbliche Kinder Gottes. Der große Vater im Himmel ließ uns sehr, sehr wahrscheinlich - da wie hier - mitwirken. Das macht IHN doch nicht kleiner, sondern größer.


Ein dreifach promovierter Absolvent der „Gregoriana“ konterte mich vorgestern, wegen eines Artikels den ich über Facebook veröffentlichte  

„Lieber Gerd… 

Die Lehre vom vorirdischen Dasein des Menschen, auf die du dich berufst, findet sich in keiner authentischen Schrift der Kirchenväter – nicht bei Irenäus, nicht bei Tertullian, nicht bei Origenes, und schon gar nicht in den Konzilsakten…“

O, Oh!

Noch einmal zurück zu Origenes (185-254). Er verdeutlichte, was man seinerzeit, lt Hippolyt von Rom, in der gesamten Kirche glaubte: „Im Urzustand waren alle Logika körperlose Geister.“  Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft 3. völlig neu bearbeitete Auflage Vierter Band Kop-O - Origenes.

Korrekt ist, dass Origenes  griechisch dachte, aber das bedeutet nicht, dass er sich herausgenommen hätte, hellenisches Glaubensgut mit christlichen Lehren zu vermischen, denn  Origenes gelobte: „Ich möchte ein Mann der Kirche sein und nicht nach irgendeinem Gründer einer Häresie…“ Hans Urs von Balthasar,  römisch-katholischer PriesterTheologe und Kulturphilosoph. 

Er starb zwei Tage vor seiner durch Papst Johannes Paul II. geplanten Aufnahme in das Kardinalskollegium.

Nebenbei gesagt: Origenes lehnte strikt die Idee einer Reinkarnation ab. Ich selbst denke, es könnte Ausnahmen geben...

Ein anderer promovierter Akademiker  kritisierte mich vor einigen Tagen: Ich solle nicht Johann, Joseph, Ignaz von Döllinger zitieren, seine Forschung sei überaltert. Es  ging da ebenfalls um Präexistenz. Als ob historische  Tatsachen jemals wertlos werden könnten.

Ich lege Dir, lieber Robert, im Anhang eine Karte von einiger Bedeutung vor, um zu belegen, dass zwischen 700 und 1848 eine große, vom Mainstream abweichende, bislang sozusagen verschwiegene, Kirchengeschichte, stattfand, und um welche Aussage von Döllingers es in den aktuellen Dialogen geht.



 Nämlich im, zu diesem Gegenstand gehörenden, nicht abgeschlossenen Urteil zum Wesen Satans: „Die Abstammung der Katharer von den Bogumilen ist wegen der Ähnlichkeit des Lehrbegriffes auffallend... die Katharer hatten die Lehre von der Präexistenz der menschlichen Seelen vor der Bildung dieser Welt... die Katharer am Niederrhein glaubten ihre Lehren stammten aus den Zeiten der Apostel...  Um uns Engelseelen zur Erkenntnis ihrer höheren Abkunft zu bringen und ihnen die Mittel der Befreiung (Erlösung) aus der Gewalt des Bösen und der Rückkehr in ihre himmlische Heimat zu offenbaren, stieg das vollkommenste Geschöpf des gerechten Vaters der Engel Christus auf die Erde herab... „Sektengeschichte des Mittelalters“, 1890

Mitglieder Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage glauben diesem Text, der in einer ihrer als kanonisch betrachteten Schrift geschrieben steht:  

"Und ich, Gott, der Herr, sprach zu Mose, ... Darum, weil jener Satan sich gegen mich auflehnte und danach trachtete, die Entscheidungsfreiheit des Menschen zu vernichten, die ich, Gott, der Herr, ihm gegeben hatte, und weil ich ihm auch meine eigene Macht geben sollte, ließ ich ihn durch die Macht meines Einzig Gezeugten hinabwerfen." "Köstliche Perle" Mose 4: 4

„Der Schöpfer gewährte den Intelligenzen, die er schuf, willensbestimmte, freie Bewegungen, damit in ihnen eigenes Gut entstehe, da sie es mit ihrem eigenen Willen bewahrten… durch die Kunst seiner Pädagogik wird Gott (seine Geschöpfe) doch noch dazu bringen, dass sie dem Guten beständig anhängen.... Gottes Pädagogik und der freie Wille der Logika, den Gott durch Erziehung fördern und nicht durch Zwang vergewaltigen darf, sind die eigentlichen Pole des origenistischen (des urchristlichen) Systems.“ „Die Religion in Geschichte und Gegenwart“ Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft dritte, völlig neu bearbeitete Auflage Vierter Bd, 1960 Mohr-Siebeck
Origenes hatte des Christentums wunderbar leuchtenden Kern mit zwei Sätzen umrissen, die allerdings jedem Diktator missfallen mussten: „..Erst aufgrund der Tugend wird man ein Kind Gottes, und erst in der Erwerbung der Tugend durch eigenen Eifer erwirbt der Mensch die Ähnlichkeit Gottes. Unentbehrlich für das Erreichen der Gottähnlichkeit ist also die Entscheidungsfreiheit.“ H. Benjamins „Eingeordnete Freiheit; Freiheit und Vorsehung bei Origenes“.


Zusammengefasst:

Ein Exeget unseres Jahrhunderts. Pfarrer Felix Gietenbruch – Evang.-ref. Kirchgemeinde Oberwinterthur, sagt 2010, in seinem vielbeachteten Buch (das neben mir am Schreibtisch liegt):

Nach der Lehre Adams ist jeder Mensch Adam und ist aus der Sphäre des Paradieses gefallen..." Höllenfahrt Christi und Auferstehung der Toten.“

Das ist „mormonischer“ Tempeltext!

Gietenbruch fährt fort: 

Präexistenz meint, dass wir als handlungsfähige geistige Wesen schon vor unserer Geburt existierten... in dieser Vorexistenz haben wir uns alle eigenverantwortlich von Gott entfremdet... Ich denke, heute wird uns mehr und mehr bewusst, dass auch das christliche Abendland neu darüber nachdenken muss.“

Das „Muss“ hier ist gerechtfertigt, durch die bedauerliche Tatsache, dass moderne Theologen ganze Komplexe ursprünglicher Lehre schlichtweg ausblenden. Frau Prof. Dr. Lucia Scherzberg bestätigt diesen Trend: „Bestimmte S c h l ü s s e l t e r m i n i fallen weg: Richter, Vergeltung, Lohn, Rache, Strafe, Gnade, Seele, Todsünde. Die Prediger distanzieren sich nicht offensiv von solchen Begriffen, sondern sie lassen sie stillschweigend weg.“ 'Tod und Auferstehung'. Prof.  Dr. Scherzberg ist römisch-katholische Theologin, Saarland University

In der Tat, die beiden Theologen, mit denen ich näher befreundet bin, stimmen mit mir in allen Kernaussagen überein, einer evangelisch, der andere katholisch. 

Zum Bereich Präexistenz gehört die Frage wie Luzifer Satan wurde, sie ist vielen Christen unangenehm.Luzifer, eines der vollkommensten Geschöpfe, erzeugte zuerst durch einen freien Akt seines Willens, das Böse ... ihn ergriff die Begierde zu herrschen und diese Begierde ist die Wurzel alles Bösen... er verführte eine große Anzahl von Engeln...“   Johann Joseph Ignaz von Döllinger

Eben das lehrt "Mormonismus"! 

Bei Henry, Charles Lea (ebenfalls auf sofortigen Zugriff neben mir) fand ich eine bemerkenswerte Feststellung: „Da ist eine Passage aus der Vita des Franziskus von Assisi, überliefert von Kirchenlehrer und Ordensgeneral Bonaventura (1221-1274): Es wird “von einer Vision erzählt, in welcher der himmlische Thron Luzifers, dem Thron Gottes am nächsten, leer stand um von Franziskus eingenommen zu werden.”  "Geschichte der Inquisitio, im Mittelalter" Bd 1

Bischof Hippolyt von Rom, einzig heiliggesprochener „Gegenpapst“ sagt um 220:

"Der Logos (Christus) trug die Ideen des Vaters in sich und brachte auf dessen Geheiß die Schöpfung hervor... Durch den Logos brachte Gott Alles hervor, und anders als es gemacht wurde, konnte es nicht gemacht werden. Das Böse entsteht aus der geschöpflichen Freiheit, und besaß ursprünglich keine Existenz…" Joseph Langen „Geschichte der römischen Kirche

Auch hier ist die Rede von den Wesen, die der „allein wahre Gott“ schuf, bevor die Erde wurde.

Origenes (185-254) lehrte: „Alle Logika (Engel, Menschengeister, und Dämonen) sind von gleicher Natur. Die Unterschiede sind erst durch den Fall entstanden… alle Logika (Vernunftwesen) … werden mit der Trinität zu den ersten Dingen gerechnet. Sie „sind mit Gott verwandt““ 

Handwörterbuch für Theologie und Religionswisenschaft, dritte völlig neu bearb. Auflage, vierter Band Kop-O, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen, 1960, S. 1696-1701

Indem die geschaffenen Geister von ihrer Freiheit Gebrauch machen, stellt sich Trägheit, Verfehlung usw., kurzum Abfall von Gott ein. So entsteht die Welt, die so ewig wie Gott selbst ist, da dieser zu keiner Zeit ohne Schaffen sein kann, aber von seinem Willen abhängt…. Durch seine freie Wahl - - entstand das Böse, d.h. die Abwendung von der Fülle des wahren Seins in Gott."   Karl Vorländer "Geschichte der Philosophie"

Origenes bemühte sich ausführlich, die Willensfreiheit zu beweisen, die Luther und Calvin uns absprechen – ebenso Luzifer!


Ich grüße dich herzlich

Gerd, der Neuaustralier.


PS. Meine Beerdigungskosten haben wir schon beglichen!



Freitag, 24. Oktober 2025

Spekulationen können Wahrheiten nicht ersetzen

 

Die Heiligen Schriften unterschlagen nicht die unguten Taten sonst berühmter, verdienstvoller Glaubenden, nicht einmal die Bosheiten der Brüder des Josephs, der sie später als ägyptischer Prinz vor dem Hungertod rettete. Dennoch bildeten sie zusammen das von Gott geliebte Bundesvolk, nachdem sie Umkehr geübt hatten.
So ähnlich ist es, wenn auch ich erwähne, welche Berühmtheiten das originale Christentum zerstörten. Zu diesen Leuten gehört Kaiser Justinian der im 6. Jahrhundert die überaus toleranten, christusgläubigen Ostgoten Italiens, im Namen Gottes brutal zusammenschlagen ließ, zu einer Zeit, als nicht enden wollende Pest-Epidemien Europas Bevölkerung dezimierte.
Dieser Mann widerrief und verdammte, mithilfe einer kleinen Anzahl käuflicher Geistlichen, die nachweislich urchristliche Lehre vom vorirdischen Dasein aller Menschen, die zu Familie Adams gehören. Er überschritt alle roten Linien: „Zu allen Zeiten soll es einem jeden freistehen, diejenigen zu verfolgen, die in schändlicher Weise von der christlichen Kirche abtrünnig geworden sind. Die Untersuchung eines solchen Verbrechens soll an keine Zeit gebunden sein.” „Codex Justinianus“, Reclam Bibliothek Band 1368
Die althergebrachte griechische Religion löschte er in seinem riesigen Herrschaftsbereich durch Dekrete aus: „Das Festhalten am ‚hellenischen‘ Glauben bzw. die Apostasie nach der Taufe wird mit der Todesstrafe geahndet… Die Kindstaufe wurde zwangseingeführt, die Nichtbeachtung mit dem Verlust von Eigentum und Bürgerrecht bestraft.“ Codex Justinianus, 10,1
Papst Vigilius musste damals Justinians Verordnungen billigen. Das ist das Eine, ein ganz anderes Kapitel ist die Tatsache, dass viele Großkirchen wesentliche Elemente der frühen Kirche, die Justinian eliminierte, nicht wiederherstellten.
Das ist der Grund, warum Joseph Smith vom Allmächtigen berufen wurde, Verlorenes, das auch er zuvor nicht kannte, - nicht kennen konnte - so wie es ihm dann offenbart wurde, zurückzubringen, insbesondere die Wahrheit, dass wir buchstäbliche Kinder Gottes sind und dass niemand berechtigt ist, die von IHM gewährte Entscheidungsfreiheit selbst des Geringsten zu brechen.



Dienstag, 21. Oktober 2025

Man muss immer nachfragen!

 Mein Zeugnis von der Echtheit des wiederhergestellten Evangeliums wurde immer stärker. Dazu haben auch unsere Kritiker beigetragen. Fast alles, was sie bemängeln, spricht klar zugunsten der Lehren der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. 

Nehmen wir ein Beispiel von hunderten: Wiederholt beklagen aktive Christen und auch großkirchliche Theologen, insbesondere die der Orthodoxen Kirchen, dass die „Mormonen“ das Kreuz, als christliches Zeichen, nicht verehren.

Aber warum kommt das Kreuz in den Versammlungshäusern unserer Kirche nicht vor?

Die Antwort lautet einleuchtend.
Sie kommt u.a. aus katholischem Raum:
Prof. Dr. Günter Stemberger, katholischer Gelehrter, gibt offen zu, dass bereits die Christen der ersten Jahrhunderte diese Idee ablehnten. Stemberger berichtet, dass um das Jahr 200 eine breite Diskussion zwischen dem Christen Octavius und dem Heiden Caecilius Natalis stattfand. Christ und Rechtsanwalt Minucius Felix sollte schiedsrichten. Caecilius Anliegen ist anscheinend, Staat und Christenkirche näher zusammenzubringen. Christen könnten doch das allen Legionären heilige Kreuzeszeichen akzeptieren. Doch Minucius erwidert: „Kreuze beten wir nicht an und wünschen sie nicht. Ihr allerdings, die ihr hölzerne Götter weiht, betet vielleicht hölzerne Kreuze an als Bestandteil eurer Götter. Was sind sie denn anderes, die militärischen Feldzeichen und Fahnen, als vergoldete und gezierte Kreuze? Eure (!) Siegeszeichen haben nicht bloß die Gestalt eines einfachen Kreuzes, sondern sie erinnern auch an einen Gekreuzigten... bei euren religiösen Gebräuchen kommt (das Kreuz) zur Verwendung.“
Stemberger „2000 Jahre Christentum“ "Dialog Octavius"

Dann kommt gut 100 Jahre nach der Erklärung des Minucius eine Legende auf, die in zahllosen Büchern, Predigten und sogar in modernen Filmen wieder und wieder aufgetischt wurden. Es heißt: Im Oktober 312 sei der Imperator Konstantin gegen den Bruder seiner Ehefrau, den Mitkaiser Maxentius zu Felde gezogen. Er wollte ihn von seinem Thron zu Rom stoßen. Der Erfolg erschien Konstantin nicht sicher, als er wenige Kilometer vor den Toren der Hauptstadt steht. Er hätte gebetet – allerdings zu Sol invictus, den unbesiegten Sonnengott, - wie die Forschung weiß. Da sei ihm und seinen 40 000 Soldaten am Himmel das Kreuz Christi erschienen. Und neben diesem Kreuz sei angeblich die Inschrift in den Wolken zu lesen gewesen: "In hoc signo vinces" das bedeutet: „In diesem Zeichen sollst du siegen.“
Du Konstantin – nicht die Kirche!
Nun hätte Konstantin den Legionären geboten, auf ihr Schilde das heute als „Christusmonogramm” bekannte Symbol zu malen. Aber, so fasst ein Absolvent einer katholischen Universität zusammen: „Dieses Zeichen wurde seit Generationen von Kaisern im Feldlager beim Altar aufbewahrt. Frühestens 324, im Feldzug gegen Licinius, könnte es vielleicht, verändert durch Hinzufügung des griechischen P (Rho) als „Christusmonogramm” gedeutet worden sein. Ob es damals überhaupt irgendeinen Bezug zum Christentum hatte, ist unsicher, denn zahlreiche Untersuchungen belegen, dass das Chi Rho schon in jüdischen Schriften auftaucht und die Bedeutung von ‚fertig’ oder ‚brauchbar’ hatte.
Seeliger „Die Verwendung des Christogramms durch Konstantin im Jahr 312“ - Untersuchungen kath. theol. Universität Tübingen
Da wäre noch viel zu sagen. Für uns ist das Gedenken an Jesu Sühnopfer heilig. Wer lange genug Untersucher oder Mitglied unserer Kirche ist, weiß, dass der Bienenkorb, für uns, als Symbol für Süße, Nützlichkeit, Fleiß und Gemeinschaftssinn glaubensbezogene Bedeutung hat. 



Montag, 20. Oktober 2025

Einfach und interessant

 Galileo.... veröffentlichte vor einiger Zeit das Video "Auslands-Mission für Gott: Mormonen in Deutschland" | Galileo | ProSieben

Ich erwiderte umgehend, ... manchmal mit dem Ergebnis, dass Journalisten tatsächlich Korrekturen vornehmen, wie im Fall der Zeitschrift "Burda". Der Artikelverfasser, Hannes Aschenbrenner, schrieb zurück: "Ich hoffe, Sie sind mit dem neuen Wortlaut zufrieden. Mir bleibt noch, Ihnen ein frohes Weihnachtsfest zu wünschen..."
Nachzufassen und Aussagen zu überprüfen, sowie gegebenenfalls zu reagieren ist mein Hobby, seitdem die Nazis mich verführten. Falsch- und Schiefdarstellungen unserer Kirche, zwingen mich seither nachzuhaken, so freundlich, doch auch so deutlich wie ich kann.
Es gibt aber immer wieder auch positive Berichte und Urteile, das muss gelobt werden.
Der prominente evangelische Sektenkundler HUTTEN, KURT, wertet in seinem Buch "Seher, Grübler, Enthusiasten", Stuttgart geradezu begeistert: "Mormonismus ist strahlender Optimismus... Der von Mormonen gelehrte Glaube ist erfüllt von ermunternden Ausblicken. Alle Rätsel des Daseins, der Sünde und Schuld, des Leidens und Sterbens lösen sich in einer befriedigenden Harmonie auf."
PS, Huttens Buch ist erhältlich über Amazon für 16,90 Euro



Donnerstag, 16. Oktober 2025

Toleranz muss gelebt werden

 


Lieber Andreas Hallermeier,
Dies ist ein offener Brief, und eigentlich ein Freundschaftsangebot. Da ist meinerseits an deinem Bemühen um Wahrhaftigkeit kein Zweifel. Ich anerkenne deinen extrem hohen Intelligenzgrad und bewundere durchaus deinen Schreibstil.
In Sachen Philosophie bist du mir haushoch überlegen, in Geschichte nicht.
In deinem letzten Kommentar schreibst du mir „Ich sage dir in aller Klarheit: Wahrheit wiederholt sich nicht – sie erfüllt sich. Sie wächst nicht durch neue Bücher, sondern durch gelebte Heiligkeit.“
Genau, das ist so!
1970 erlebte ich im heutigen St. Petersburg einen Priester der Russisch-orthodoxen Kirche. Selten beeindruckte mich jemand mehr als er, in positiver Weise. Nie werde ich seinen wunderbaren Gesichtsausdruck vergessen. 1992 erlebte ich im Wiener Stephansdom eine Messe. Als ich, anschließend durch die Reihen der anbetenden Gläubigen schritt, fühlte ich Heiligkeit. Ich ging bewegt ins Freie. Das ist ebenso in mir lebhaft, wie der Geschichtsverlauf beider Großkirchen über viele Jahrhunderte.
Wir haben kein Recht Gutes Böse zu nennen und Böses gut. Das sagt Jesaja eindringlich mahnend: Kap 5: 20
Ich bin weder berechtigt noch gewillt irgendjemand anzuklagen, aber es steht mir nicht zu, beide Augen zuzudrücken, und als historisch denkender Mensch kann ich nicht Vergangenheit leugnen, auch nicht die traurigen Seiten unserer Kirchengeschichte.
Tatsachen bleiben, was sie sind.
Das „Ökumenische Heiligenlexikon“ berichtet denn auch sachlich korrekt: „Mit seiner Taufe ... am 28. Juli 988, ... erhielt (Großfürst Wladimir) den Taufnamen Basil. Nun wurde das christlich-orthodoxe Bekenntnis zur Staatsreligion. Große Teile des Volkes wurden - gegen (ihren) Widerstand, der massiv unterdrückt wurde - noch im selben Jahr... - getauft, die Heidenbilder in den Fluss Dnjepr geworfen."
Jesus indessen hatte es gleich gesagt: "Ich bin gekommen, den Gefangenen die Freiheit zu bringen." Lukas 4
Er legte offen: Sein Ziel sei, die Menschen zu lehren, Friedensstifter zu sein, reinen Herzens zu leben und Gerechtigkeit zu bringen. Matth. 5
Jesus betonte, ER - der große ICH BIN - habe seit eh und je seine Juden wie eine Henne ihre Küken unter seine Fittiche schutzbietend versammeln wollen: "aber sie haben nicht gewollt." Matth. 23
ER lädt ein, wird niemals unseren Willen brechen.
Wer wagt es, das Tun des Diktators Großfürst Wladimir (956-1015), Gründer der Russisch-Orthodoxen Kirche, „gelebte Heiligkeit“ zu nennen?
Dieser Unhold, der nicht wenige seiner Frauen ins Verderben stieß, ... befahl, 988, allen Stadtbewohnern sich in dem Fluss taufen zu lassen. Wer sich weigerte, wurde mit dem T O D bestraft... Die Druschina (das Kriegsgefolge des Fürsten) führte in allen Ecken des Reiches mit Gewalt Zwangstaufen durch.“ Fritz Pleitgen und Michael Schischkin 2019, in „Frieden oder Krieg...“
So mittels Gewalt „… entstand, 988, die für die Orthodoxie typische Symphonia von Staat und Kirche.“ Ökumenisches Heiligenlexikon
Aber schon Tertullian sagte es um das Jahr 160: „Es läuft auf den Vorwurf der Gottlosigkeit hinaus, wenn man jemand die Freiheit der Religion nimmt und ihm die freie Wahl seiner Gottheit verbietet“.
Du, Andreas, bekennst dich zur römischen Kirche nach Vatikanum II (1962-63), keineswegs aber zur kath. Kirche des Mittelalters, wie ich annehmen muss. Das lässt sich aus vielen Anmerkungen in deinen Kommentaren erkennen. Ich zitiere hier den späteren Papst Benedikt XVI. - damals Konzilsberater - der nach Konzilsende formulierte:
"Die Erklärung über die Religionsfreiheit des Zweiten Vatikanums bedeutet insofern kirchlicherseits das Ende des Mittelalters, ja das Ende der konstantinischen Ära… Und dass man ab jetzt nie mehr sagen könne, für die katholische Kirche sei die Religionsfreiheit kein Grundrecht, das in der Würde der Person begründet ist.“ Hörmann „Willensfreiheit“
Heute stimmen unsere beiden Kirchen völlig überein: Alle Menschen sind in Sachen des Glaubens frei.
Kein Mensch der Welt kann jedoch bestreiten, dass Cunctos populos, im Februar 380, zu Mailand, Religionszwang verkündete. C.p. führte bekanntlich zur bösartigen Vernichtung des Hellenentums und zur sofortigen andauernden Entmündigung und Enteignung aller christlichen Gruppen, die nicht in der Nachfolge des mörderischen Papstes Damasus standen, der 366 veranlasste, dass eine in seinen Augen ketzerische Nachbargemeinde physisch vernichtet wurde.
Siehe das Gutachten der Universität Oxford.
Die folgenden Inhaber des „Stuhles Petri“ setzten den Wortlaut des Knechtungsgesetzes durch, bis eben ins 19. Jahrhundert hinein. Man nennt C.p. auch das 3 - Kaiseredikt, aber die harten Fakten liegen auf dem Tisch: die Unterschrift Kaiser Valentinians II. ist gefälscht.
Ich stimme dir zu, lieber Andreas, „Heiligkeit will gelebt sein“. Rom und Moskau und Konstantinopel jedoch überboten einander an Unheiligkeit jahrhundertelang:
Hier nur ein Beispiel von zahllosen: Der von Papst Innozenz III. 1215 erklärte Krieg zur Ausrottung des sogenannten „Waldensertums“ sollte bis 1848 dauern. 600 Jahre Krieg! Zehntausende Familien wurden vernichtet. Ich sammelte alles mir zugängliche Material und schrieb die beiden Bücher „Ordenspriester Dr. José Carranza und sein Sohn“ frei im Internet zu lesen und im Handel erhältlich. Es beschreibt, was jeder ehrliche Christ wissen sollte.
Leider hat nicht Rom diesen Vernichtungskrieg gestoppt, sondern der von Großbritannien gedrängte König Sardiniens und Piemonts, Karl Albert. Er setzte dem Treiben des Vatikans, 1848, durch politische Dekrete ein Ende.
Nein! Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage reitet nicht auf diesen entsetzlichen Fakten der Gewaltausübung, herum.
Aber weil Gewaltanwendung priesterliche Rechte ebenso löscht wie eines Buchhalters Legitimationen bei Übertretung, berief Christus Joseph Smith. Diese Sache trennt uns, das lässt sich nicht unterdrücken, aber eben nur diese.
Meine Kirche war und ist, mehr denn je, auf Versöhnung ausgerichtet - und so bin ich.
Seit und durch Joseph Smith gilt unverbrüchlich: „Wir beanspruchen das Recht, den allmächtigen Gott zu verehren, wie es uns das eigene Gewissen gebietet, und gestehen allen Menschen das gleiche Recht zu, mögen sie verehren, wie oder wo oder was sie wollen.“
Mormonen“ akzeptieren nicht nur, sie lieben diesen, den 11. Glaubensartikel ihrer Kirche.
Selten oder nie förderte eine Gemeinschaft, die je den Absolutheitsanspruch erhob, eine ihr wesensfremde andere.
Unsere Kirche tat es, und sie tut es immer noch:
„Nach der Gründung der Stadt hat die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in freundschaftlicher Nachbarschaft der römisch-katholischen Kirche ein schönes Gartengrundstück geschenkt, damit diese dort ihre gotische Kathedrale bauen könne." Das schrieb ein Nichtmitglied, Walther Eidlitz „Reise nach den vier Winden"
Bild Wikipedia: Da steht sie, die römisch-katholische „Mary-Magdalena Kathedrale“, mitten in Salt Lake City.
Wäre es umgekehrt möglich gewesen?