Freitag, 28. November 2025

Das Buch Mormon lehrt Rechtschaffenheit

Rechtschaffenheit als Christenpflicht müsste in allen Glaubensdarlegungen sämtlicher Kirchen obenan stehen. Das ist leider nicht der Fall. 

Dietrich Bonhoeffer der bedeutende, evangelische Christ und Theologe, den Hitler 1944 ermorden ließ, weil er sich, 

                                - aber nicht seine Kirche - 

für den Schutz der Juden aussprach... hatte dieses Bibelwort zu seinem Lebensmotto gewählt: 

„Öffne deinen Mund für die Stummen, für das Recht aller Schwachen. Öffne deinen Mund, richte gerecht, verschaffe dem Bedürftigen und Armen Recht.“ Sprichwörter 31: 8-9

Recht, wo es fehlt, muss geschaffen werden. Die von der kath. und der evangelischen Kirche Deutschland verfasste "Gemeinsame Erklärung von 1999" umfasst 3 000 Worte, der Terminus „Rechtfertigung“ kommt 145-mal vor.
Der Begriff „Rechtschaffenheit“, wird nicht einmal erwähnt.
Dort heißt es: „Rechtfertigung ist Vergebung der Sünden“. Bis zum Überdruss wird wiederholt: Rechtfertigung erfolge, wenn man an Christus glaubt!
Wirklich?
Das ist unglaubwürdig.

Rechtschaffenheit bedeutet die Verteidigung der Ansprüche selbst des geringsten Menschen, auf individuelle Entscheidungsfreiheit durchzusetzen und zu verteidigen,

Der sogenannte Mormonismus" verlangt von jedem die Rechte des Anderen zu stärken, Dieser Aspekt gehört zu den wichtigsten Basislehren der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

Angesichts des nicht enden wollenden Krieges in der Ukraine, sowie der chinesischen Drohungen Taiwans Freiheitsanspruch zu brechen, verfasste ich heute diesen Kommentar für "Welt". Egal ob er veröffentlicht wird oder nicht. Ich musste es sagen, heute am 28. November 2025

"Welt" erwiderte: Vielen Dank für Ihren Kommentar. Dieser wird nach Prüfung allen angezeigt. | Eingereicht gerade eben

"Das Naturrecht ist eine nie zu vernachlässigende, aber leider nicht konstante Größe. Im Alltag empören wir uns, als neutrale Betrachter, wenn wir sehen, dass ein kräftiger Bengel einen Schwachen zusammenschlägt. Eigentlich müsste ausnahmslos jeder besorgt, wenn nicht erschüttert und empört sein, dass Russland, um seine höchst eigenen Interessen durchzusetzen, weite Teile der Ukraine und Menschenglück zerstört. Aber da - in der Bewertung der Dinge wie sie sind - spielen uralte Vorlieben hinein. Man sagt so leichthin: alte Liebe rostet nicht, aber so ist es. Damit bezieht man, zum Nachteil des Opfers, eine nicht mehr neutrale Position. Leute, die jemals der kommunistischen Idee ihre Treue versprachen, wie Sarah Wagenknecht - die können nicht wirklich Russlandkritisch denken und fühlen. Für Mitmenschen dieser Art, war aktuelles Kremlwort immer heilig. Deshalb geht es bei denen kaum oder all zu wenig um Recht oder Unrecht, sondern um die Befriedigung der Bedürfnisse eines über Jahrzehnte gewachsenen Innenlebens, das gegen ein durchaus überall vorhandenes Rechtsempfinden streitet. Demokraten dagegen sind Leute, die erst ihr Gewissen befragen, ehe sie ihr Urteil festigen, um dann vehement das Jedermannsrecht auf Entscheidungsfreiheit zu verteidigen. Etwas wunderbar Großes, das Diktatoren wie Präsident Putin, der Mehrheit der Ukrainer stehlen will. Nur ein Wunder kann das noch verhüten, gebe das Schicksal, dass es geschieht." 


Frieden kann man nicht erzwingen; Der Prophet Jesaja sagte es: 
"Der Friede ist die Frucht der Gerechtigkeit."
Kanonen schaffen keine Gerechtigkeit

Niemals wird Christus Gewaltanwendung billigen - außer zur Bewahrung der Persönlichkeitsrechte Bedrohter. 
Feldherr Moronis Freiheitskampf ist bedeutender Teil des Buches Mormon: Seinem Todfeind Zerahemnach sagt er: 

"Siehe, Zerahemnach, wir haben nicht den Wunsch, Männer des Blutvergießens zu sein. Ihr wisst, dass ihr in unseren Händen seid, doch wir haben nicht den Wunsch, euch zu töten.

Siehe, wir sind nicht hergekommen, um gegen euch zu kämpfen, dass wir um der Macht willen euer Blut vergießen; wir haben auch nicht den Wunsch, irgendjemand unter das Joch der Knechtschaft zu bringen. Aber genau das ist der Grund, warum ihr gegen uns gezogen seid; ja, und ihr seid zornig auf uns wegen unserer Religion .... wir werden nicht nach eurem Blut trachten, sondern wir werden euer Leben schonen, wenn ihr eures Weges geht und nicht mehr zum Krieg gegen uns zieht. Alma 44: 1-2, und 6 teilweise.







Mittwoch, 26. November 2025

Die Verbrennung eines Heiligen

 

Ich erinnere an den 27. Oktober 1553.


Die Schweizer Calvinisten verbrannten den Arzt und Mathematiker Michael Servet, weil der gut urchristlich d.h. arianisch und „mormonisch“ glaubte und  sagte: Gott hat ein menschliches Gesicht. Sie haben grünes Holz ausgesucht, um ihn möglichst lange zu quälen, und der sonst hoch angesehene Philip Melanchthon, ein enger Freund Martin Luthers, gratulierte den Mördern schriftlich zu diesem Verbrechen. Doch 2007 erklärte Papst Benedikt XVI. in seiner ersten Enzyklika: 

                               „Gott hat ein menschliches Gesicht.“ Was nun?

Dieses Bekenntnis hat sich noch nicht herumgesprochen. Denn die „Antimormonenhetze“ geht unvermindert weiter: „Mormonen – die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage – sind keine Christen (sie glauben wie Michael Servet, dass Gott ein menschliches Gesicht hat) sie verweigern, wie Servet, das trinitarische Bekenntnis. Hunderte ranghohe Christen schwören dasselbe:

Pressesprecher Thomas Schneider von der Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen setzte den Höhepunkt: „Diese Sekte … lehnt die Trinität… ab…. Christen sollten sich in der Öffentlichkeit deutlich von der auch in Deutschland missionierenden Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) und ihren Vertretern distanzieren.“ Sektierer als Gastredner bei Willow[1]Creek“, 2016 

Dr. Kai Funkschmidt von der Evangelischen Zentralstell für Weltanschauungsfragen Berlin gießt sogar noch Wasser auf die Mühlen jener trinitarischen Eiferer, die tatsächlich über einen sehr schmalen Horizont im Bereich Dogmengeschichte verfügen: „Wer die eigene Christologie ernst nimmt, muss feststellen: Gotteslehre und Christologie der HLT (der Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ) sind nicht christlich.“ Lexikon der evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Berlin, 

Die „Styler Missionare“ bekräftigen: „Mormonen“ „(lehnen) die Lehre von der Dreifaltigkeit strikt ab. Allein diese Tatsache abgesehen von den bisweilen mehr als seltsamen Offenbarungsinhalten, machen deutlich, dass wir es hier nicht mit einer christlichen Konfession zu tun haben.“ 01.04.2012 Pater Hans Peters SVD 

Das kommt alles aus dem ersten Drittel des 4. Jahrhunderts. Athanasius (290?-373) der Miterfinder des „dreiköpfigen Ungeheuers“, wie Michael Servet den „Dreieinen“, , trinitarischen Gott, nannte, fluchte lautstark:  Arianer (die glauben Jesus sei ein anderer als sein Vater, und Jesus habe ein menschliches Gesicht) sind keine Christen... Sie sind die Erfinder von Gotteslästerungen und in Wahrheit die Gottesfeinde, …“ Maßgebliche Werke des Hl. Athanasius in der Übersetzung der "Bibliothek der Kirchenväter" (auch in RTF-Format) Aus der 1. Rede


  Michael Servet


 Der allgemein abgelehnte Versuch den „Dreieinen“ darzustellen.


  Ein anderer Versuch

Donnerstag, 20. November 2025

Spreu oder Weizen? (1)

 

"Die Wahrheit wird euch freimachen" Jesus Christus

Heiratsschwindler gab es immer, sie schadeten Einzelnen, aber politische Machtidioten und fromme, christliche Fälscher riskierten es, die ganze Welt zu betrügen.

 Die pseudoisidorischen Dekretalen sind ein berüchtigtes Beispiel für eine umfangreiche Sammlung mittelalterlicher Fälschungen, die das Papsttum stärken sollte. Schlimm genug. Schlimmer bis heute ist, wenn die „Deutsche Enzyklopädie“ schreibt: „Das Dreikaiseredikt „Cunctos populos“ wurde am 28. Februar 380 in Thessaloniki von den römischen Kaisern Theodosius I., Gratian und Valentinian II. verabschiedet. Es beendete die nominelle Religionsfreiheit des 4. Jahrhunderts und gilt als ein wesentlicher Schritt, um das Christentum zur Staatsreligion zu machen."

Hier geht es um das Jubiläumsjahr 2025 - 1700 Jahre - nicänisches Credo, nicänisches Chaos. Jahrhunderte hindurch sprachen und sprechen Gläubige christlicher Gesinnung diesen nicänischen Widersinn: „wir (sind) gezwungen, in christlicher Wahrheit jede einzelne Person für sich als Gott und als Herrn zu bekennen,“… aber der katholische Glaube verbietet das! Alles in einem Atemzug. „Wehe denen“, - sagen christliche Theologen der Großkirchen – „die der christlichen Wahrheit den Vorrang vor dem katholischen Glauben geben, sie sind keine Christen.“ Bischof Ambrosius von Mailand (337 – 397), ist zwar nicht der Erste unter den Verächtern der Glaubensfreiheit, doch er gehört zu den bedeutendsten, dieser Kategorie: und eben diese Tatsache wird immer noch verschleiert, beispielsweise mit der erwähnten Aussage, „die römischen Kaisern Theodosius I., Gratian und Valentinian II.“ hätten, 380, das Gesetz zum Glaubenszwang verabschiedet. Nein! Das ist eine von wohlmeinenden aber unehrlichen Kirchenhistorikern verbreitete Lüge. Gratian Kaiser Gratian, 359 geboren, Herrscher des Westteils des Imperiums war ein Arianer.  378 erklärte er mit dem Edikt von Sirmium Glaubensfreiheit zum Staatsgesetz. Knapp 2 Jahre später soll er das Gegenteil zur Sirmium- Erklärung unterschrieben und verkündet haben? Und Valentinian II.? Der von Bischof Ambrosius von Mailand gegängelte 9-jährige Kaiser soll seiner straff arianisch glaubenden Mutter Justina mit dem sogenannten „Dreikaiseredikt“ den Dolch in den Rücken gestoßen haben? Dieses Edikt richtete sich zwar gegen alle Religionen im damaligen römischen Imperium, insbesondere jedoch gegen die Bekenner „der christlichen Wahrheit“, dass Jesus ein anderer ist als sein himmlischer Vater. Es gibt keinen anderen Schluss: Ambrosius selbst oder einer aus seinem Anhang hat die Unterschrift Valentinians II. erzwungen oder fälschen lassen: Denn „als der jugendliche Kaiser Valentinian II. (der angebliche Mitverfasser von Cunctos populos) für seine Arianer die außerhalb der Stadtgrenze gelegene basilica Porciana extra murana forderte, wurde ihm dies von Ambrosius verweigert.“ Peter Grossmann „Ägyptische Architektur“ zitiert Seeck

Um sich definitiv von Cunctos populos abzugrenzen erließ „Va­len­ti­ni­an am 23.1.386 in Mai­land sein Edikt zu­guns­ten der Aria­ner.“ Portal Rheinische Geschichte.

Justina war verärgert, weil (Ambrosius (drei Jahre nach dem Tod ihres Gatten) um 379 ihre Bemühungen vereitelt (hatte) ...einen Arianer auf den (Bischofs-)Stuhl zu Sirmium zu befördern“ F-L. zu Stolberg-Stolberg „Geschichte d. Religion Jesu Christi“



Namhafte Historiker fassen zusammen: „Orthodoxe Bischöfe kämpften mittels Staatsmacht gegen ihre häretischen Mitchristen... (Arianer u.a. urchristliche Splittergruppen, G.Sk). Die Vorgaben kamen von den orthodoxen Bischöfen. Häretischen Christen wurde verboten, Gottesdienste abzuhalten, Kirche und Versammlungsorte wurden von der Polizei beschlagnahmt, ihre Schriften verbrannt. Ihnen wurde die Rechtsfähigkeit genommen. Sie durften keine Verträge und Erbverfügungen abschließen. Mehrere Gesetze drohten ihnen Konfiskation ihrer Güter an, Ausweisung aus einer Stadt, Verbannung. Wer durch Bischöfe exkommuniziert wurde, wurde vom Staat mit dem Bannfluch belegt." Anton Grabner, Johann Maier "Kulturgeschichte des frühen Christentums“ Vandenhoek & Ruprecht So wirkte sich Nicäa aus.

 

Dienstag, 4. November 2025

Präexistenz - wichtigste "Mormonenlehre"

 Heute Morgen lasen wir diese Passage im 1. Buch Nephi, Kapitel 11

"Und es begab sich: Ich sah die Himmel offen, und ein Engel kam herab und trat vor mich hin; und er sprach zu mir: Nephi, was siehst du?
15 Und ich sprach zu ihm: Eine Jungfrau, überaus schön und anmutig, mehr als alle anderen Jungfrauen.
16 Und er sprach zu mir: Kennst du die Herablassung Gottes?
17 Und ich sprach zu ihm: Ich weiß, dass er seine Kinder liebt; aber die Bedeutung von allem weiß ich nicht.
18 Und er sprach zu mir: Siehe, die Jungfrau, die du siehst, ist die Mutter des Sohnes Gottes nach der Weise des Fleisches.
19 Und es begab sich: Ich sah, dass sie im Geist entrückt wurde, und nachdem sie eine Zeit lang im Geist entrückt gewesen war, sprach der Engel zu mir, nämlich: Schau!
20 Und ich schaute und sah wieder die Jungfrau, und sie trug auf den Armen ein Kind.
Siehe Raffaels berühmtes Gemälde, die "Sixtinische Madonna". Betrachte den weißen Hintergrund: Es gibt zahllose Gemälde, die ähnlich sind, aber nur dieses eine, selbst unter den weltberühmten, zeigt, wie wir, aus unserem vorirdischen Dasein zuschauen. Etwa 200 Jahre vor Raffaels Inspiration, sah insbesondere Nephi wie Maria, unseren Erretter aus der Geisterwelt - oder gar dem Himmel - zu unserem Wohl durch den Vorhang in die Welt der Sterblichkeit trägt



Raffael Santi 1515


21 Und der Engel sprach zu mir: Sieh das Lamm Gottes, ja, selbst den Sohn des ewigen Vaters! Kennst du die Bedeutung des Baumes, den dein Vater gesehen hat?
22 Und ich antwortete ihm, nämlich: Ja, das ist die Liebe Gottes, die sich überall den Menschenkindern ins Herz ergießt; darum ist sie das Begehrenswerteste von allem."
Stört euch nicht an den Putten und an der Darstellung des Papstes Julius II. der das Werk in Auftrag ab. Julius selbst hatte nicht das Geringste von alledem verstanden, er war ein Mann des Geldes und des Schwertes.
Das mindert keineswegs die großartige Bedeutung des Gemäldes.

Freitag, 31. Oktober 2025

Ach, Andreas...

 Ach Andreas, …

Unter “saint apollinaire apse mosaic sant'apollinare nuovo mosaics”, bei Google Images, findest du in der 2. Reihe in der Mitte beide Bilder, die ich hier nicht kommentiere. Da ist viel mehr zu entdecken. Man schaue sich die Details, sozusagen mit der Lupe an.



Das
haben die Athanasianer, die Verteidiger des „Dreifaltigen Gottes“ kontra Urchristentum kaputt gemacht. Obenan Justinian. Nur die Mosaike zu Ravenna blieben übrig. Ingrid und ich reisten sofort nach Italien, als wir das entdeckten, um uns zu überzeugen!!
Ja, über dem Amtierenden am Altar steht „Melchizedek“ geschrieben. Nicht hier, im kommenden Artikel gehe ich auf den Vernichtungskrieg gegen jene Ostgoten ein, und auf das elende WARUM. Und wie das alles korrespondiert, mit dem ägyptischen Totenbuch und Paulus...

Donnerstag, 30. Oktober 2025

Dr. Andreas Hallermeier kontra Gerd Skibbe (1)


Mein Kritiker Andreas Hallermeier schrieb soeben und erneut einen Kommentar, zu meinem - bei Facebook - veröffentlichten Beitrag: 
"Susa Young Gates, Frauenrechtlerin, Missionarin, Tempelarbeiterin. Brigham Youngs Tochter".
Das geschah, um seine Ablehnung gegenüber der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ausdrücken. Andreas verweist auf das entsetzliche Massaker, 1838, im östlichen Teil von Caldwell, nach der sogenannten Schlacht am Crooked River.
Wikipedia schreibt: Das Haun's Mill Massaker fand am 30. Oktober 1838 statt.

                        
Darstellung von Carl, Christian, Anton Christensen

"Vor dem Ausbruch der Gewalt hatte Joseph Smith (der erste Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage) den Heiligen in abgelegenen Siedlungen wie Haun’s Mill geraten, sich in Far West zu versammeln. Einige Jahre später fragte er sich in Nauvoo, ob das Massaker hätte verhindert werden können, wenn die Heiligen in Haun’s Mill seinem Rat gefolgt wären. Es ist schwer zu sagen, ob die in Haun’s Mill angegriffenen Heiligen die Gewalt hätten vermeiden können. Diejenigen, die erst kürzlich aus Ohio angekommen waren, waren bereits auf dem Weg von Mobmitgliedern belästigt und entwaffnet worden." LDS offizielle Aussage

Andreas Erwiderung lautet zu BeginnGerd, liebe Leser,
hört zu — nicht als Anklage, sondern als Ruf zur Wahrheit.
Am Abend des 29. Oktober 1838, in Haun’s Mill, saßen Männer mit ihren Familien am Feuer, beteten, sprachen über Frieden, über Hoffnung. Sie glaubten, Gott werde sie beschützen – doch sie hatten den Frieden längst verloren, als sie zur Waffe griffen. Es war nicht der Staat, der zuerst zog. Es waren jene, die sich für das neue Israel hielten, die glaubten, ihr Bund gebe ihnen Macht über Gesetz und Gewissen …"
Lieber Andreas, die Wahrheit ist ein zweischneidiges Schwert.
Du sagst: „Es war nicht der Staat, der zuerst zog…“
Das ist eine kühne, anklagende Behauptung.
240 bewaffnete Angreifer stürmten die kleine Siedlung. 
Ich, Gerd, verweise darauf, dass nicht nur damals die Predigten einiger Geistlicher verschiedener Konfessionen nachweislich eine Rolle zur Erzeugung von Mormonenhass spielten.
Zahlreich sind die vorliegenden Dokumente, die das bestätigen, oft mit Namen und ihren konkreten Attacken.
Drei Tage vor dem blutigen Überfall zu Hauns Mill“ verabschiedete Governeur Boggs am 27. Oktober 1838 den gegen die in Missouiri lebenden Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage gerichteten  Ausrottungsbefehl… nachdem er von den vielen Gerüchten über die Zerstörung und den Aufstand der Heiligen gehört hatte. Er ordnete an, dass „die Mormonen als Feinde behandelt und, falls nötig, zum Wohle der Allgemeinheit ausgerottet oder aus dem Staat vertrieben werden müssen.“
Wikipedia: „Es gibt mindestens einen Augenzeugenbericht, der behauptet, die Täter hätten den Befehl des Gouverneurs zu ihrer Ausrottung als Motiv für das Massaker genannt.“

                                 Wikipedia: 
The origional hand written document 

Im November 2004 legte Richard J. Mouws, Präsident des einflussreichen neoevangelikalen Fuller Theological Seminary, Pasadena, Kalifornien auf CNN Belief Blog seine Auffassungen über den Dialog zwischen Mitgliedern der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und Evangelikalen dar, in welchem er eine Schlüsselrolle spielt.
"Seit nunmehr 12 Jahren findet ein Dialog zumeist hinter verschlossenen Türen zwischen etwa ein Dutzend Evangelikaler und einer gleichen Anzahl von Mormonen statt. Der Mormone Professor Robert Millet von der Brigham Young University, einer Universität der Mormonen, ist der wichtigste Vertreter der Mormonen in diesem Dialog.“ Mouw kommt zu dem Schluss: „Wir Evangelikale und unsere mormonischen Gesprächspartner stimmen in einigen wichtigen theologischen Fragen nicht überein. Aber wir haben auch erkannt, dass wir in einigen Dingen gar nicht so weit auseinanderliegen, wie wir dachten.“ Was aus Sicht Mows die Mormonen von Sekten unterscheidet, ist ihre Bereitschaft zum Dialog. Dass Mormonen an ihrer Brigham Young University Kurse über Weltreligionen anbieten sowie Dozenten beschäftigt, die Studienabschlüsse an renommierten Universitäten erlangten, ist für Mouw ein Indiz, dass Mormonen keine klassische Sekte sind wie etwa die Christliche Wissenschaft oder die Zeugen Jehova.“ Deseret News
Bei der Vortragsveranstaltung im Salt Lake Tabernacle am Temple Square in Salt Lake City, Utah "entschuldigte Mouw sich bei den Mormonen für die Art und Weise, wie viele Evangelikale mit dem mormonischen Glauben umgegangen seien. „Lassen Sie es mich klar sagen“, sagte Mouw. „Wir Evangelikalen haben gegen euch [Mitgliedern der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage] gesündigt.“
(IRR) (“Institute for Religious Research) kritisierte, Richard Mouw vom Fuller Seminary, 2005, „für die Behauptung, dass Evangelikale im Allgemeinen gegen Mormonen gesündigt hätten, indem sie ihre Überzeugungen falsch dargestellt hätten. Das IRR stimmte zu, dass einige Evangelikale solche Straftaten begangen hatten…“  
Lieber Andreas, du weißt so gut wie ich, dass bereits 5 Jahre zuvor die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage aus anderen Bereichen Missouris vertrieben wurden.



1976 bedauerte der Gouverneur Missouris Christopher S. Bond das Unrecht, dass den Mitgliedern unserer Kirche, 1838 angetan wurde, mit den Worten
„… Kraft der mir durch die Verfassung und die Gesetze des Staates Missouri verliehenen Befugnisse ordne ich hiermit Folgendes an: Im Namen aller Einwohner Missouris bedauere ich zutiefst die Ungerechtigkeit und das unnötige Leid, die durch die Anordnung von 1838 verursacht wurden. Zur Bekundung dessen habe ich meine Unterschrift geleistet und das Große Siegel des Staates Missouri am 25. Juni 1976 in Jefferson City anbringen lassen. (Unterschrift) Christopher S. Bond

Mittwoch, 29. Oktober 2025

Eine "Mormonin" als Frauenrechtlerin

 Brigham Youngs Tochter Susa Young Gates, (1856-1933)  war Frauenrechtlerin, Missionarin, Tempelarbeiterin. Sie schrieb „The Life Story of Brigham Young“ New York, neu verlegt 1951

Wikipedia schreibt: „Susa, Young Gates wuchs im Lion House auf. Wegen der großen Familie ihres Vaters war ihr Privatleben sehr strukturiert. Ihr Tagesablauf bestand aus festgelegten Mahlzeiten, Gebeten, Schulunterricht, Familienandachten und Schlafenszeit. Gates zufolge war ihre Kindheit sehr glücklich und sie genoss es, in der Familie Young aufzuwachsen... Gates engagierte sich zeitlebens politisch und feministisch. Sie war Mitglied des National Council of Women (NCW) und nahm an mehreren NCW-Konferenzen teil. Sie war außerdem Vorsitzende des Presseausschusses des US-amerikanischen National Council of Women… Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Gates als einzige Delegierte aus den Vereinigten Staaten für eine weitere Tagung des International Council of Women in Kopenhagen nominiert… Gates hielt jedoch auch einige Erinnerungen an familiäre Schwierigkeiten fest. Während Gates berichtete, dass sie zu einigen Frauen ihres Vaters ein enges Verhältnis hatte, verbrachte sie nicht gerne Zeit mit allen. Sie wies auch jegliche Spekulation zurück, dass es Streit unter Brighams Frauen gegeben habe, während andere Familienmitglieder behaupteten, es habe Spannungen gegeben…“ Ende Wikipedia

Liebevoll zitiert Susa im erwähnten Buch, ihren Vater Brigham, der sich offenherzig, in einer seiner Predigten, zu diesem Thema äußerte: „Ich möchte ein wenig aus dem Leben meiner Familie plaudern. Ich besitze eine große Familie, habe viele Kinder. Viele von ihnen sind klein. Dennoch glaube ich nicht, dass sie jemals Kinder in einer Familie haben zusammenleben sehen, die sich so wenig zanken... Beobachtet die Kinder. Sie werden feststellen, wie sie ein guter Geist beeinflusst. Ich weiß von keinem Fall, wo man einem Kind, dem man Leid zufügte, nicht auch mehr Liebe erzeigte, als den anderen zusammengenommen. Sie fragen, wie ich das alles zuwege bringe. Ich schelte nie ein Kind, ich streite selten mit einer meiner Frauen. Ich sage meinen Frauen, niemals einem Kind Ursache zu geben, an ihren Worten zu zweifeln.“ 

Mit Verweis auf Journal Disc. 8: 74

Susa war es, die dem russischen Grafen und berühmten Schriftsteller Leo Tolstoi ein Buch Mormon aushändigte. So erinnert sich um 1900  der Botschafter der USA,  Dr. Andrew D. White (1832-1918), der Gründer der berühmten Cornell Universität. Er besuchte ihn auf seinem Gut Jasnaja Poljana.  Tolstoi hätte Dr. White betreffs der „amerikanischen Religion“ befragt und dann gesagt:

“Wenn der Mormonismus fähig ist, unverändert bis zur dritten oder vierten Generation zu bestehen, dann ist ihm bestimmt zur größten Kraft, die die Welt seit je sah, heranzuwachsen.”


                                       Dr. Andrew D. White (1832-1918)