Humor ist wenn man
trotzdem lacht
Teresa von
Avila, die international vielleicht bekannteste katholische Nonne
Spaniens der beginnenden Neuzeit, die 1582 siebenundsechzigjährig
starb, betete einst: “Erlöse uns Herr von dummen Andachten und
sauertöpfischen Heiligen.”
Aber sie wusste auch, dass weder die Dummheit noch Sauertöpfigkeit jemals aussterben werden, vor allem nicht unter den Frommen.
Einige der
augenverdrehenden Prediger dichten, andere erzählen ungeniert
Märchen, jedenfalls Geschichten die sie selbst nicht glauben.
Heute
morgen, am 9. August, las ich bei LDS Today einen Beitrag der
Zeitung “The Observer”,
Uganda: “Young mormons cut their teeth in Kampala”!
Der Artikel
von Alexander Tucciarone verfasst, erschien dort am 7. August d. J.
Die Menschen
des Landes wunderten sich über die Mormonenmissionare, ob die
überhaupt Christen seien, da sie doch Joseph Smith anbeteten.
“Andere
denken wir beten den Teufel selbst an!” sagte einer der weißen,
us-amerikanischen Missionare, der sich, wie es scheint, vor Unbehagen schüttelte. Das
Wort Mormon (- wegen des Buches Mormon - fällt dieser Begriff
natürlich oft,) wird hier manchmal mit Mammon gleichgesetzt, “das
macht viele denken wir verehren das Geld.” … “weshalb einige
ihre Hunde los machen...”
Der Berliner
Volksmund, wenn er beschreiben wollte, man ahne, wer dahinter steckt
sagte frech: “Nachtigall, ick hör' dir trapsen!”, denn die
afrikanischen Evangelikalen fürchten die allmählich aufkommende
“Konkurrenz”.
In Nigeria
haben sie, wie berichtet wurde, schon 1978 den Einheimischen, die
bereits “Christen” waren Geld angeboten, wenn sie den “Mormonen”
Widerstand entgegen setzen.
Es ist der
tierische Ernst den wir überall, wo er sich behaupten will, abzumurksen und zu Grabe
zu tragen haben.
Und zweitens
verdient die Dummheit ihre Verlachung.
Aber
Vorsicht, die sauertöpfischen vertragen das nicht.
Manchmal
schlagen sie härter zurück, und das war und ist in der großen
Politik kaum anders. Menschen wie du und ich, sind eben nur selten geborene
Spassverträger.
Selbst ein
paar Male, während der Ulbrichtzeit, in der neugegründeten DDR, in
Gefahr geraten, wegen leichtsinniger Witzeerzählerei, erinnere ich
mich, dass Stalin auch “Gutalintschik” hieß, der Stiefelwichser.
Na gut, er
war früher Schuster gewesen, dessen hätte er sich allerdings nicht
schämen müssen. Aber er gehörte zu denen die überhaupt keinen
Humor vertrugen. Zu allem Überfluss war er allmächtig.
Da er kein
großer Mann war, sondern in Wahrheit ein giftiger, sauertöpfischer
Zwerg, von 1.72 Leibenslänge, ließ er in seiner Verbissenheit,
jeden beseitigen der von seinem glanzlosen Frühleben wusste oder
hätte davon wissen können, gleichgültig ob Hoch oder Niedrig. So
erging es dem zu Sowjetzeiten berühmten Minister für
Schwerindustrie Ordschonikidse.
Wer, wie er,
Stalin bespöttelte, der biß ins Gras.
So schlimm
ist es natürlich nicht mehr und so ähnlich wird es hoffentlich nie
wieder kommen. Man kann jedoch damit rechnen, dass die Natur nicht
aufhören wird essigsaure Kritiker aller Kategorien herauszubringen.
(Natürlich
gibt es auch ein paar übersäuerte in unseren eigenen Reihen, die sich nie und nirgendwo wohlfühlen können.)
Ohne ihre
nur leicht verdeckte Neigung Andersglaubende zu diffamieren, können
vor allen anderen gewisse Berufsfromme nur schlecht auskommen, weshalb
sie einander allzugerne desinformieren, wenn es um den “Feind”
geht.
Ich musste
zurückdenken:
Ende der
fünfziger Jahre, erhielten mein Mitarbeiter Kurt Meyer und ich eine
Einladung in Neubrandenburg, von einem Katecheten der evangelischen
Kirche.
Wir gingen
am vereinbarten Tag hin.
Uns war
klar, er hatte sich vorbereitet und umgehend mit dem anstehenden
Thema vertraut gemacht.
Er würde
also nichts aus “dem Hut heraus” sagen.
Kaum saßen
wir da, lehnte der etwa dreißgjährige Katechet sich in seinem
Sessel zurück. Er schaute an die Zimmerdecke, schloß die Lider und
sagte dann: “Es tut mir leid meine Herren, dass ich heute ihren
Glauben zerstören muss.”
Kurt schaute
mich augenrollend an, ich hob die Stirn.
Und dann kam
der Satz: “Es ist unchristlich, dass die Mormonen ihren Propheten
Joseph Smith anbeten!”
Ich bin
nicht sicher ob wir dezent genug waren, jedenfalls wir erwiesen uns
als unfähig uns das Lachen zu verbeissen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen