Donnerstag, 9. August 2012

Humor ist wenn man trotzdem lacht

 Teresa von Avila, die international vielleicht bekannteste katholische Nonne Spaniens der beginnenden Neuzeit, die 1582 siebenundsechzigjährig starb, betete einst: “Erlöse uns Herr von dummen Andachten und sauertöpfischen Heiligen.”

Aber sie wusste auch, dass weder die Dummheit noch Sauertöpfigkeit jemals aussterben werden, vor allem nicht unter den Frommen.
Einige der augenverdrehenden Prediger dichten, andere erzählen ungeniert Märchen, jedenfalls Geschichten die sie selbst nicht glauben.
Heute morgen, am 9. August, las ich bei LDS Today einen Beitrag der Zeitung “The Observer”, Uganda: “Young mormons cut their teeth in Kampala”!
Der Artikel von Alexander Tucciarone verfasst, erschien dort am 7. August d. J.
Die Menschen des Landes wunderten sich über die Mormonenmissionare, ob die überhaupt Christen seien, da sie doch Joseph Smith anbeteten.
Andere denken wir beten den Teufel selbst an!” sagte einer der weißen, us-amerikanischen Missionare, der sich, wie es scheint, vor Unbehagen schüttelte. Das Wort Mormon (- wegen des Buches Mormon - fällt dieser Begriff natürlich oft,) wird hier manchmal mit Mammon gleichgesetzt, “das macht viele denken wir verehren das Geld.” … “weshalb einige ihre Hunde los machen...”
Der Berliner Volksmund, wenn er beschreiben wollte, man ahne, wer dahinter steckt sagte frech: “Nachtigall, ick hör' dir trapsen!”, denn die afrikanischen Evangelikalen fürchten die allmählich aufkommende “Konkurrenz”.
In Nigeria haben sie, wie berichtet wurde, schon 1978 den Einheimischen, die bereits “Christen” waren Geld angeboten, wenn sie den “Mormonen” Widerstand entgegen setzen.
Es ist der tierische Ernst den wir überall, wo er sich behaupten will, abzumurksen und zu Grabe zu tragen haben.
Und zweitens verdient die Dummheit ihre Verlachung.
Aber Vorsicht, die sauertöpfischen vertragen das nicht.
Manchmal schlagen sie härter zurück, und das war und ist in der großen Politik kaum anders. Menschen wie du und ich, sind eben nur selten geborene Spassverträger.
Selbst ein paar Male, während der Ulbrichtzeit, in der neugegründeten DDR, in Gefahr geraten, wegen leichtsinniger Witzeerzählerei, erinnere ich mich, dass Stalin auch “Gutalintschik” hieß, der Stiefelwichser.
Na gut, er war früher Schuster gewesen, dessen hätte er sich allerdings nicht schämen müssen. Aber er gehörte zu denen die überhaupt keinen Humor vertrugen. Zu allem Überfluss war er allmächtig.
Da er kein großer Mann war, sondern in Wahrheit ein giftiger, sauertöpfischer Zwerg, von 1.72 Leibenslänge, ließ er in seiner Verbissenheit, jeden beseitigen der von seinem glanzlosen Frühleben wusste oder hätte davon wissen können, gleichgültig ob Hoch oder Niedrig. So erging es dem zu Sowjetzeiten berühmten Minister für Schwerindustrie Ordschonikidse.
Wer, wie er, Stalin bespöttelte, der biß ins Gras.
So schlimm ist es natürlich nicht mehr und so ähnlich wird es hoffentlich nie wieder kommen. Man kann jedoch damit rechnen, dass die Natur nicht aufhören wird essigsaure Kritiker aller Kategorien herauszubringen.
(Natürlich gibt es auch ein paar übersäuerte in unseren eigenen Reihen, die sich nie und nirgendwo wohlfühlen können.)
Ohne ihre nur leicht verdeckte Neigung Andersglaubende zu diffamieren, können vor allen anderen gewisse Berufsfromme nur schlecht auskommen, weshalb sie einander allzugerne desinformieren, wenn es um den “Feind” geht.
Ich musste zurückdenken:
Ende der fünfziger Jahre, erhielten mein Mitarbeiter Kurt Meyer und ich eine Einladung in Neubrandenburg, von einem Katecheten der evangelischen Kirche.
Wir gingen am vereinbarten Tag hin.
Uns war klar, er hatte sich vorbereitet und umgehend mit dem anstehenden Thema vertraut gemacht.
Er würde also nichts aus “dem Hut heraus” sagen.
Kaum saßen wir da, lehnte der etwa dreißgjährige Katechet sich in seinem Sessel zurück. Er schaute an die Zimmerdecke, schloß die Lider und sagte dann: “Es tut mir leid meine Herren, dass ich heute ihren Glauben zerstören muss.”
Kurt schaute mich augenrollend an, ich hob die Stirn.
Und dann kam der Satz: “Es ist unchristlich, dass die Mormonen ihren Propheten Joseph Smith anbeten!”
Ich bin nicht sicher ob wir dezent genug waren, jedenfalls wir erwiesen uns als unfähig uns das Lachen zu verbeissen.

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