(2) Offener Brief an Sektenbeauftragte in Deutschland zum Thema Mormonen - erweiterte Version.
Dies
ist ein Ruf nach mehr Wahrhaftigkeit, keine Klage, obwohl es Anlass
zu Klagen gibt.
Es
ist der ausgesprochene Wunsch nach mehr gegenseitigem Verständnis,
Respekt und wenn möglich, nach mehr Übereinstimmung und
Freundschaft.
Ob
der sogenannte „Mormonismus“ eine Maske trägt oder nicht, ist
eine berechtigte Frage. Einige Sektenbeauftragte meinen, sie müssten
das wahre Gesicht dieser „amerikanischen, synkretistischen
Neureligion“ zeigen, die Fratze. Ob solches (Vor-)urteil zutreffend
und wahr ist, oder nicht, kümmert einige Sektenbeauftragte kaum. Sie
verteidigen die Positionen, die ihnen vorteilhaft erscheinen. Ihre
Veröffentlichungen beweisen jedoch zu oft, wie auch im vorliegenden
Fall, dass Pastoren, Sektenbeauftragte und Religionslehrer im
allgemeinen sich selbst nicht näher mit dem Religions-Phänomen
„mormonische Neuoffenbarungen“ vertraut gemacht haben, und dennoch im
Brustton der Überzeugung verkünden, was sie persönlich meinen - selten aber das, was
sie selbst, durch Studium der Originalquellen herausgefunden haben und somit wissen.
Zu viele Schreiber stützen sich auf Aussagen von Persönlichkeiten wie Herrn Dr. Rüdiger Hauth oder Prof. Dr. Samuel Leuenberger, von denen hier beispielhaft die Rede sein wird.
Zu viele Schreiber stützen sich auf Aussagen von Persönlichkeiten wie Herrn Dr. Rüdiger Hauth oder Prof. Dr. Samuel Leuenberger, von denen hier beispielhaft die Rede sein wird.
Fast
ausnahmslos werden dagegen wissenschaftliche Analysen ignoriert, wie sie
dankenswerterweise von dem finnischen evangelischen Theologen Heikki
Räisänen der Fachwelt schon vor dreißig Jahren vorgelegt wurden:
„Theologische
Literaturzeitschrift“ 109. Jahrgang Februar 1984: „Joseph Smith
und die Bibel“ (ISSN 0040-5671) (Details
siehe Anhang unter 5.)
Unleugbar
rücken die Lehren der Kirche Jesu Christi der HLT zur Stunde
verstärkt ins Blickfeld einer breiten Öffentlichkeit, da in den USA
die Präsidentschaftwahlen anstehen und mit Mitt Romney ein
bekennender Mormone, nach dem höchsten Amt strebt.
Es
sind in erster Linie evangelikale Gospelprediger die heftig für
Unbehagen sorgen. (Siehe
z.B. die US-Presse...
„Religion
Dispatches“
of
May 27th, 2011: „The
LDS-Mormons are definitely dangerous
and are to be categorised as a sect. In Europe, however, they do not
pose a social hazard, as they are too insignificant for that.
In the US one cannot make this statement so
clearly, since – compared to the share of the population,
politically they are represented above average... The
Mormons are dangerous, because they reject the Nicene-Trinitarian
confession.“
oder
Dr. Albert Mohler „Momonism
Is Not Christianity“
Blogalogue – Debates about Faith, June 2007
a.o.:
„The
Mormon doctrine of God does not correspond to the Christian doctrine
of the Trinity.
Mormonism
rejects
the central logic of this doctrine (one God in three eternal persons)
and develops its own doctrine of God - a doctrine that bears
practically no resemblance to Trinitarian theology.“
Wer
immer auch nur über ein wenig Wissen in alter europäischer
Geschichte verfügt, der weiß, dass die Nicäa-gläubigen Christen
(die Trinitarier) samt ihrer Intoleranz von Beginn an für
Erschütterungen sorgten, die bei ein wenig Nachdenklichkeit hätten
vermieden werden können. Die Ausrottung des Gotentums war ein vom
Trinitarismus verursachtes Vergehen. Es geschah im Namen des Gottes
der Liebe. Das bezweifelt heute kaum noch jemand. Nun haben die
amerikanischen Trinitarier einen neuen Feind, den Antitrinitarier
Romney
und die nichttrinitarischen Mormonen überhaupt.
Übrigens
auch der berühmte Physiker Isaac Newton, der Arzt Michael Servet,
Entdecker des kleinen Blutkreislaufes, der Philosoph Ralph Waldo
Emerson, der Astronom Giordano Bruno... waren Antitrinitarier.
Mir
jedoch scheint, dass es unverantwortlich ist, einen Mann an einer
Religion zu messen deren Skala so gut wie unbekannt ist, oder wo das
scheinbar Erkennbare nur auf den ersten Blick verschroben wirkt.
In
dieser Situation ist Licht und Redlichkeit gefragt.
Bewusste
Falschaussagen werden nun, ob gewollt oder nicht, zum Politikum.
Es
geht um Wahrheit, Freiheit des Glaubens und Recht.
Da
sind zuviele Probleme die durch religiöse Fanatiker entstehen, die
an Zahl, man sollte es nicht glauben, unaufhörlich zunehmen.
Romney
und die Mormonen stehen unbedingt gegen religiösen Fanatismus und
für Toleranz.
Angesichts
der Tatsache, dass Muslime in aller Welt mit dem Tod bedroht sind,
falls sie beispielsweise Christen sein möchten, sollte sich unsere
vereinte Aufmerksamkeit eher den tatsächlichen Problemen stellen
(als den überzogen dargestellten Differenzen innerhalb der
Christenheit). Denn, das steht fest, bessere Lehren als die des Jesus
von Nazareth, wie sie im Neuen Testament beschrieben werden, gibt es
nicht.
Da
heisst es: seid
versöhnlich eingestellt.
Wenn
auch der Zentralrat der Muslime in Deutschland, mit Paragraph 11 der
islamischen Charta, vom 20.02. 2002, eine Anpassung an deutsches
Recht vornahm, ist nicht ausgeschlossen, dass bei entsprechender
Änderung der Machtverhältnisse jeder der sich des „Islamabfalls“
(dem keine Reue folgt) zu Schulden kommen ließ, die
„islamrechtliche Tötung“ zu erwarten hat, obwohl der Koran keine
Strafen für Apostaten im Diesseits vorsieht.
Bedeutet
das, die ganze islamische Bewegung hinke 600 Jahre hinter der
Entwicklung der christlichen her?
Die
gesamte Christenheit sollte sich entschlossen zeigen, dass sie jedem
potentiellen Konvertiten ein solides Dach anbieten, und das Resultat
seiner Wahlfreiheit notfalls mit allen Mitteln verteidigt wird, die
sich in Übereinstimmung mit der Allgemeinen Erklärung der
Menschenrechte, vom 10. Dez. 1948 befinden.
Reden
wir nun über das angekündigte Thema:
Im
Grunde bieten Schiefdarstellungen, wie die im vorliegenden Fall,
verursacht durch Prof. Dr. theol. Samuel Leuenberger, auch eine
Chance.
Leuenberger
hat sich geirrt. Niemand wird ihn anklagen, schon gar nicht
verurteilen, aber es wäre gut, wenn Sie, die Sektenbeauftragten,
diese zugegeben recht umfangreiche Klarstellung zur Kenntnis nehmen
würden.
Prof.
Leuenberger hat längst nicht alle Aspekte der üblichen Kritik
aufgezählt, aber unter den von ihm behandelten sind einige zu
bedeutend, um sie außer Acht zu lassen.
Das
hier Folgende, ist lediglich eine um einige Details erweiterte
Version des ersten „Offenen Briefes an
Sektenbeauftragte in Deutschland
abschriftl.
an info@joachimgauck
Prof.
Dr. Samuel Leuenberger schrieb eine kuriose „Zusammenfassung“
der Lehren der Kirche Jesu
Christi der Heiligen der Letzten Tage, die mir vom ehemaligen
Sektenbeauftragten Dr. Lothar Gassmann informationshalber zugeschickt
wurde.
Der
Text als vollständiger Wortlaut befindet sich im Anhang.
Er ist im Internet
unter www.bible-only.org
zu
finden (noch
am 16.08. 2012
erreichbar)
Es
handelt sich dabei um, in dieser Fülle, unerwartete
Desinformationen. Jedes Detail wurde gezielt ausgesucht.
Rücksichtslos gegenüber den belegbaren Tatsachen, (denn das Buch
Mormon ist jedem zugänglich und Prof Leuenberger führt es auch in
seiner Quellenangabe auf), verbreitete er eine kaum anders als
unwahrhaftig zu nennende Version von „Mormonismus“.
Diese
entspricht zwar im Kern dem allgemeinen „Urteil“ über Mormonen,
aber nicht der Wahrheit.
Bereits
Mitte Mai 2007 machte ich Prof. Leuenberger darauf aufmerksam,
dass seine Zusammenfassung eine Anzahl nicht unerheblicher Fehler
enthält und schrieb eine mehrseitige Klarstellung.
Als
Antwort erhielt ich am 23. Mai 07 diesen Brief, per Internet:
„Sehr
geehrter Herr Skibbe,
Ihre
ausführlichen Bemerkungen zu meiner Darstellung der Mormonen Kirche
habe ich erhalten. Ich finde gut, dass Sie Stellung nehmen. Ihre aus
Ihrer Sicht nötigen Korrekturen werde ich selbstverständlich meinen
Studenten vorlegen. Mir ist es ein Anliegen fair zu informieren...
Ich
grüße Sie freundlich
Samuel
Leuenberger.
Fünf
Jahre später, am 11. Juli 2012, nachdem ich ihn, nach seinem
hochaggressiven Angriff auf die Kirche Jesu Christi der Heiligen der
Letzten Tage umfangreich auf Dokumente deutscher Universitäten
hinwies, (siehe den vorletzten Absatz im Anhang)
empfahl mir Herr Dr. Lothar Gassmann, eben die erwähnte, aber immer
noch nicht berichtigte Darstellung, mit diesen Worten:
Sehr
geehrter Herr Skibbe,
als
Antwort können Sie gerne folgende Zusammenfassung, die Herr Prof.
Dr. Samuel Leuenberger auf meine Bitte hin schrieb, veröffentlichen.
Mit
freundlichen Grüßen
Dr.
Lothar Gassmann
1998-2008 Sekten- und
Weltanschauungsbeauftragter
- 1. ) - Unter Punkt 5 (meiner Nummerierung) sagt Prof. Leuenberger:
nach den Mormonenlehren...
„kann
bei Gott nicht von Allwissenheit gesprochen werden.“
(5)
- Demgegenüber lehrt das Buch Mormon:„O wie groß ist die Heiligkeit unseres Gottes! Denn er weiß alles – es gibt nichts was er nicht weiß!“2. Nephi 9: 20
- 2.) - Mit Punkt 4 behauptet Prof. Leuenberger Mormonen würden lehren:
“Keiner
der Gottheiten ist Schöpfer Himmels und der Erden.”
(4)
Im Buch Mormon u.v.a.Schriftstellen
heißt es jedoch:
„...der
allmächtige Schöpfer Himmels und der Erde...
kennt eure Gedanken.“ Buch
Mormon, Jakob 2: 5,
2. Nephi
8:13 …
- 3.) - Punkt 17 bei Prof Leuenberger:
- Die Schuld des Menschen vor Gott wird (seitens der Mormonen) nicht ernst genommen. (17)
- Demgegenüber steht im Buch Mormon und in anderen Schriften der Kirche Jesu Christi der HLT geschrieben:
„Wir
werden hingebracht werden und vor Gott stehen – wissend wie wir
jetzt wissen, und wir
werden eine klare Erinnerung an all unsere Schuld haben.“
Alma
11: 43
.
4.)
- Punkt
6
bei Prof. Leuenberger:
- gemäß den Lehren der Mormonen hat Jesu Kreuzestod kaum mit Tilgung von Schuld und Gerechtmachung vor Gott zu tun. (6)
- Das Buch Mormon schreibt jedoch:
„Er
(Christus) kommt in die Welt, auf dass er alle Menschen errette, wenn
sie auf seine Stimme hören wollen, denn siehe er nimmt die Leiden
aller Menschen auf sich, ja die Leiden eines jeden lebenden Geschöpfs
der Männer und Frauen die
zur Familie Adams gehören...
er erleidet dies, damit die Auferstehung allen Menschen zuteil
werde... er gebietet allen Menschen, dass sie umkehren und sich auf
seinen Namen taufen lassen und
bis ans Ende ausharren, sonst müssen sie verdammt werden... nur
wo es kein Gesetz gibt, da gibt es keine Strafe, und wo es keine
Strafe gibt, da gibt es keinen Schuldspruch und wo
es keinen Schuldspruch gibt, da hat die Barmherzigkeit des Heiligen
Israels wegen der Sühne Anspruch auf den Menschen, denn die Sühne
tut den Forderungen der Gerechtigkeit Genüge
...“
2.
Nephi 2: 20-25
„Der
Herr Gott … liebt die Welt (die Menschen), so dass er sogar sein
eigenes Leben niederlegt, damit er alle Menschen zu sich ziehen kann.
Darum
verbietet er niemanden, an der Errettung durch ihn teilzunehmen.”
2.
Nephi 2: 24
„die
Erlösung kommt im heiligen Messias und durch ihn... siehe er bringt
sich selbst als Opfer für Sünde dar, um dem Zweck des Gesetzes
Genüge zu leisten für
alle
die
ein reuiges Herz und einen zerknirschten Geist haben, und für
niemanden sonst kann dem Zweck des Gesetzes Genüge geleistet
werden...
kein
Fleisch (niemand) kann in der Gegenwart Gottes wohnen außer durch
das Verdienst und die Barmherzigkeit und die Gnade des heiligen
Messias... Und wenn die Zeit erfüllt ist, kommt der Messias, um die
Menschenkinder vom Fall zu erlösen und weil sie vom Fall erlöst
sind, so sind sie für immer frei geworden.” ebenda
2. Nephi 2: 6-8, u. 26
5.)
- Punkt
7 :
Prof. Leuenberger schreibt:
„Sein
Kreuzestod hat in erster Linie Voraussetzungen zur Höherentwicklung
der Menschen geschaffen. Jesus
ist also nicht Versöhner zwischen dem Himmlischen Vater und den
Menschen.“
(7)
Das
Buch Mormon widerspricht dem entschieden:
„Christi
Blut sühnt
für
die Sünden derjenigen, die durch die Übertretung Adams gefallen
sind.“ Mosia
3: 11
- „Und
da der Mensch gefallen war, konnte
er von sich aus kein Verdienst zustande bringen,
sondern die Leiden und der Tod Christi sühnen
für
seine Sünden durch Glauben und Umkehr... dass er die Bande des Todes
zerreisse...“ Alma
22: 14
- „Seid ihr so gewandelt, dass ihr euch vor Gott untadlig verhalten habt: Könntet ihr, wenn jetzt der Ruf an euch erginge zu sterben, in eurem Innern sagen, ihr seid genug demütig gewesen? Eure Kleider seien durch das Blut Christi, der kommern wird, um sein Volk aus ihren Sünden zu erlösen, gesäubert und weiß gemacht worden.“Alma 5:27
Es
gibt mehr als 40 000 Zitate von Autoritäten der Kirche Jesu Christi
der HLT, die klar aussagen: „Ohne
die Versöhnung durch Christus wären wir definitiv verloren. Er ist
der Versöhner und Erlöser.“
6.)
- Punkt 8
Prof. Leuenberger sagt: die
Mormonen lehren in Bezug auf
den „Heiligen Geist"
Der "HI.
Geist" ist ein reiner Geist ohne jegliche Körperlichkeit. Der
"HI. Geist" wird vom "Geist Gottes" deutlich
unterschieden. Der "Geist Gottes" ist in allen Menschen als
eine Art mit Elektrizität zu vergleichender Kraft anwesend. Der "HI.
Geist" als
Person
kann
nur durch einen melchisedekischen Priester auf andere Menschen
übertragen werden. (8)
Ein kleiner Irrtum nur, aber ein
großes Missverständnis..
Durch die Macht
des heiligen melchizedekischen Priestertums kann, wie wir glauben,
die “Gabe des
Heiligen Geistes” empfangen
werden.
Der nach der Taufe gesprochene
Text lautet: “Empfange den Heiligen Geist”. Das meint nicht, die
Person „Heiliger Geist“ käme jetzt zum Empfänger.
- 7.) - Punkt 9: Prof. Leuenberger sagt:
Mormonen
werten den "Sündenfall" als ein glückliches Ereignis.
(9)
- Nach dem Fall sprach Gott (– nicht Joseph Smith-) „Seht, der Mensch ist geworden wie wir, er erkennt Gut und Böse“ Genesis 3: 23
- Diesen Teil des Falles bewerten Mormonen als positiv. Es war ein Forschritt, bezogen auf den Zustand relativer Unwissenheit, den wir gemäß der Lehre der Kirche Jesu Christi der HLT als präexistente, körperlose Geister einnahmen. Hier liegt eine der Quellen des Missverständnisses:
- Wie die Ersten Christen, und wie auch Origenes, Hippolytus von Rom, oder Pelagius lehrte, sind die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der HLT, der Überzeugung, dass „der (uns innewohnende unsterbliche ewige) Geist, der nobilitas ingenita, aus einer höheren Welt stammt...“ M. Landmann „Philosophische Anthropologie“ de Gruyter, 1982, S. 106 uDas sagen bedeutende alte Kirchenlehrer, wie auch das Buch Mormon. Während fast die gesamte Theologenschaft der Großkirchen diese Betrachtungsweise (noch) ablehnt.
- Diesem ewigen Geist ist zu eigen, was wir das Gewissen nennen. Dieses Gewissen hat seine materielle Entsprechung (bzw. Instrument) im Cortex praefrontalis.
- Dieser „Geist, ist der Mensch.“ Lehre und Bündnisse 93: 33! Deshalb kann der Mensch begreifen was der Satz bedeutet: „Gott ist Geist, die ihn anbeten müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ Gottes Innerstes ist Geist. Auch des Menschen Innerstes ist Geist. Nur auf dieser Ebene können sie miteinander kommunizieren
- Ebenfalls positiv gesehen wird, seitens der Mormonen, dass wir einen sterblichen Körper erhielten, um eigene Erfahrungen zu sammeln. Allerdings ist dieser Körper (wegen seiner tierhaften Eigenschaften) Gottes Feind. Das Buch Mormon erklärt es (- auch darin Paulus nicht unähnlich):
- „... der natürliche Mensch ist ein Feind Gottes und ist es seit dem Fall Adams gewesen und wird es für immer immer sein, wenn er nicht auf die Eingebungen des Heiligen Geistes hört, den natürlichen Menschen ablegt und durch die Sühne Christi des Herrn ein Heiliger wird... fügsam, sanftmütig, demütig, geduldig, voll von Liebe und willig sich allem zu fügen, was der Herr für richtig hält ihm aufzuerlegen, ja, wie eben ein Kind sich seinem Vater fügt.“ Buch Mormon,Mosia 3: 19
- Selbst die schlimmsten Folgen des Falles können durch die Gnade Christi zu unserem schließlichen Vorteil führen, vorausgesetzt wir folgen seinen Weisungen und Geboten.
- Bekehrung ist, demzufolge für Mormonen, ein nie endender Prozess, solange wir Diesseitige sind.
- Die erwähnten Ursachen für die Verständnisschwierigkeiten die großkirchliche Theologen zu unserem Nachteil erkennen, entstanden schon im 4. Jahrhundert, mit dem fragwürdigen Konzil zu Nicäa, 325, mit der Anpassung des christlichen Gottesbegriffes an Konstantins heidnischen, in seiner Jugend am Kaiserhof Diokletians, geprägten Vorstellungen von „Gott“. Dann, im Jahr 543, kam es zur Verfluchung der urkirchlichen Lehre vom vorirdischen Dasein des Menschen, aus überwiegend politischem Kalkül, das zeigt Diekamp „Die originistischen Streitigkeiten und das 5. ökumenische Konzil"
- (von Reinkarnation, die auch seitens der Mormonen strikt abgelehnt wird, war damals keine Rede).
- Die enorm schwach besuchte Ostsynode der Kirche (165 Bischöfe von mehr als 5 000 fassten weittragende Änderungsbeschlüsse) leitete ihr Entscheidungsrecht von den Weisungen Justinians ab - und der war ein Mörder. Die Resultate musste Papst Vigilius unter Druckausübung unterschreiben. (Eine viel zu selten beachtete Tatsache, soweit es die Verurteilung der Lehre vom vorirdischen Dasein betrifft.) Seither befindet sich die Theologie der christlich-ökumenischen Kirchengemeinschaft in einer Falle.
Die ursprünglichen Begriffe
"Gott-Vater", als buchstäblicher Vater des unsterblichen
Geistes, der "Fall", als ein Ereignis, das jeder von uns
als vorirdisches Individuum zu verantworten hatte, "Erlösung",
"Freiheit" usw. erhielten eine andere Kontur und einen
anderen Sinn. Dass diese Konturen nicht mit der historischen Realität
übereinstimmen, wird an der Zerstrittenheit der Gesamtheit
großkirchlicher Theologen, zu jedem dieser Begriffe, deutlich.
Angenehm erstaunlich ist auch, wie
viele Menschen mit Nahtoderfahrungen berichteten, sie hätten das
Gefühl gehabt, sie wären, als sie die liebevolle Lichtgestalt, am
Ende Tunnels sahen, wieder „Daheim“ angekommen.
- 8.) - Punkt 10 bei Prof. Leuenberger:
- Unverheiratete Personen haben in der mormonischen Gesellschaft einen niedrigeren Rang. (10)
Das ist nicht korrekt. Viele
Unverheiratete vermissen natürlich die Partnerschaft. Doch
praktisch besteht in der Gemeinde kein Unterschied zwischen ihnen
und den Verheirateten. Davon kann sich jeder selbst durch Gespräche
mit alleinstehenden Mitgliedern überzeugen. Allerdings sollte ein
Bischof, als Vater der Gemeinde, verheiratet sein, einer der bei
Problemen in Familien mitreden kann.
9.) - Punkt 11
Sehr bedenklich macht Prof. Leuenbergers Formulierung:
„Unter
Fortschritt ist (bei den Mormonen) all das zu verstehen, was das
Leben des Menschen angenehmer macht.“
(11)
Leuenberger
weicht diese von ihm selbst gezeichnete Ungeheuerlichkeit etwas auf,
indem er ehrlich fortfährt: “Die
Mormonen halten sehr viel von einem Lebensstil, bei welchem Fleiß,
Ordnung und Ehrfurcht vor dem Leben groß geschrieben sind.”
- Mormonen verstehen unter Fortschritt, das ständige Bemühen den Geist Christi zu fühlen um zu verstehen was Er mit den Worten forderte: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ Matth 5: 48
- Fortschritt ist, in der Theologie der Kirche Jesu Christi der HLT: mehr und mehr den eigenen Willen zu entwickeln alle Gebote Christi halten zu wollen, dazu gehört, dass gelebte Sexualität ausschließlich in einer rechtmäßig geschlossenen Ehe zwischen Mann und Frau legitim ist. Dazu gehört die Gedankenzucht, schließlich sind wir fehlbare Menschen.„Männer schaut nicht hinter fremden Frauen her!“
- Zum Fortschritt, den Mormonen ernsthaft anstreben, gehört vor allem das immerdauernde Bemühen seinem Nächsten Respekt und Liebe zu erweisen, und die Pflicht zur Wahrhaftigkeit.
- Die Formulierung „all das... was das Leben angenehmer macht, sei fürMormonen „Fortschritt, ist zumindest irreführend, denn sie läßt die Vermutung auf sexuelle und gewisse moralische Freizügigigkeiten zu.
Kombiniert
mit der oben erwähnten Aussage des Gutachters Leuenberger:
„Die
Schuld des Menschen vor Gott wird (von
Mormonen) nicht
ernst genommen,“ ergibt
sich
eine
folgenreiche Konstruktion, abschreckender Art.
Und
wenn Sie nichts weiter korrigieren, Herr Prof. Dr. Leuenberger, das
sagen Sie bitte jedem der seine Hintergedanken durch Ihre Auslassung
bestärkt sieht: Mormonen
setzen ihre Mitgliedschaft aufs Spiel, wenn sie das Gesetz der
Reinheit (Keuschheit oder der Wahrhaftigkeit) verletzen.
Mormonen die Desinformationen
verbreiten droht nach dem Gesetz der Kirche die Exkommunikation.
Sie sind zur Wiedergutmachung
verpflichtet.
Unterscheidet uns das?
Unsere
Religion verpflichtet uns, dazu beitragen, dass diese Welt ein
besserer Platz wird. Es
gilt jedes Gebot des Herrn (wie in der Bibel festgeschrieben).
Es
gilt: „Lasst euer Licht leuchten!“
Dass
Schatten auf uns geworfen wird ist zu erwarten, aber die
Absicht Licht der Erkenntnis zu löschen fordert unseren Einspruch
her
- 10.) - Punkt 12 bei Prof. Leuenberger:
„Mit
der Totentaufe können Familienangehörige oder Verwandte, die noch
nicht zur Mormonengemeinschaft gehören, in diese eingegliedert
werden.“
Unredlich
ist oder wäre es, zu unterstellen, infolge einer stellvertretenden
Taufe zugunsten eines Verstorbenen erfolge unsererseits zeitgleich
die
Eingliederung des Betreffenden (seiner Seele oder des unsterblichen
Geistes des Verstorbenen), in
die „Mormonengemeinschaft“.
Das
wäre oder ist elementar falsch! In keinem Fall werden
„Totengetaufte“ in eine „geheime“ Mitgliederliste
eingetragen. Welchen Sinn sollte das machen?
Aber
es gibt Personen, die diesen Eindruck zu erwecken suchen... Im
Internationalen Genealogischen Index, (IGI) der jedermann
zugänglich ist, werden lediglich die Tempelverordnungsdaten
zugunsten der mit ihrer eigenen Genealogie befassten Mitglieder
festgehalten, um Doppelarbeit zu vermeiden.
Es ist exakt umgekehrt.
Jedes Kind unserer Kirche älter als 15 vermag zu
erklären, dass gemäß dem obersten Gesetz der Kirche Jesu Christi
der Heiligen der Letzten Tage: das von Jesus Christus gesetzte Gebot
von der Unantastbarkeit des Menschenrechtes auf Entscheidungsfreiheit
(oder von der Unantastbarkeit der Würde des Menschen) strikte
Beachtung verlangt und dass schon deshalb jede Seele selbst
entscheidet ob sie irgendeiner Kirche angehören möchte oder nicht.
Jede stellvertretende Taufe (bzw. Verordnung)
unsererseits ist lediglich einem Ticket vergleichbar, das man
verschenkt. Niemand, wo immer er sich
befindet, darf, selbst nicht von Gott, genötigt werden, einer
Einladung zu folgen! (Wir
halten Luk. 14: 23 („compelle intrare“) für eine dringende
Einladung oder für eine Interpolation)
Wenn ein christlicher Priester(tumsträger) Zwang.
Nötigung oder Herrschaft über eine Seele ausübt, hat er den Faden
eventuell vorhandener Legitimation selbst abgeschnitten.
Das ist Basislehre bei den Mormonen. Lehre und Bündnisse
121: 36-46 schreibt:„„...wenn
wir auch nur im geringsten Maß von Unrecht irgendwelche Gewalt,
Herrschaft oder Nötigung auf die Seele der Menschenkinder ausüben -
siehe dann ziehen sich die Himmel zurück, der Geist des Herrn ist
betrübt, und wenn er weggenommen wird, dann ist es mit dem
Priestertum oder der Vollmacht des Betreffenden zu Ende.”
Der Betreffende kann zwar formal amtieren, aber die von
Gott erteilte Genehmigung, falls sie zuvor existierte, hat er mit dem
Vollzug dieses Verbrechens eingebüßt. Sein Tun hat, nachdem er sich
so zu erkennen gab, vor Gott keine Gültigkeit, selbst wenn er sich
hinterher kasteit.
Niemals wird Gott, - das glauben alle Mitglieder der
Kirche Jesu Christi der HLT mit großer Entschlossenheit, - jemals
eine heilige Handlung (z. B. eine Taufe) anerkennen, die nicht mit
dem ausdrücklichen Einverständnis des Täuflings vollzogen wurde,
bzw. hat eine stellvertretende Taufe erst dann Rechtskraft
wenn die verstorbene Person wünscht, sie könnte rechtmäßig
getauft werden. Zuvor muss die unsterbliche Seele (der Geist) alles
akzeptieren was dazu gehört, - ob das der Fall ist, können Menschen nicht beurteilen.
Vergleichsweise
gesagt: Ein Zug ist erst dann angekoppelt, wenn Haken und
Öse verbunden
sind.
Umgekehrt gilt, Säuglinge, von Amtsträgern der
Großkirchen getauft, waren außerstande ihren Willen zu äußern,
weshalb solche Taufen, nach unserem Verständnis, vor Gott
nullwertig sind.
Das Buch Mormon schreibt:
„...vor
Gott ist es ein feierliches Gespött, wenn ihr kleine Kinder tauft...
ihr sollt dies lehren: Umkehr
und Taufe für diejenigen, die zurechnungsfähig und imstande sind,
Sünde zu begehen...
die kleinen Kinder brauchen keine Umkehr und keine Taufe. Die Taufe
ist für die Umkehr, um die Gebote zu erfüllen, die der
Sündenvergebung dienen. Doch die kleinen Kinder sind in Christus
lebendig, ja von der Grundlegung der Welt an... es
ist eine furchtbare Schlechtigkeit, anzunehmen, Gott errettet das
eine Kind wegen der Taufe und das andere müsse zugrunde gehen, weil
es keine Taufe gehabt hat...
Kleine Kinder können nicht Umkehr üben, darum ist es eine
furchtbare Schlechtigkeit, die reine Barmherzigkeit Gottes für sie
zu leugnen, denn sie sind wegen seiner Barmherzigkeit alle in ihm
lebendig... Umkehr
ist für diejenigen, die unter Schuldsspruch und unter dem Fluch
eines gebrochenen Gesetzes stehen.“
(Moroni
8: 9-11, u 15, 24)
Der Taufpate (als stellvertretend Amtierender)
ist eine Erfindung der nachnicänischen Kirche.
Für einen Verstorbenen kann zwar, wie wir glauben, die
stellvertretende Taufe, in einem Tempel, vollzogen werden, aber für
jeden (Geist der nach seinem Erdenlauf seinen Körper für immer
verlassen hat), bleibt dennoch übrig seinen freien Willen zu
genießen, Buße zu tun und Glauben an Christus zu auszuüben.
Der Fluch eines „gebrochenen Gesetzes“ kann nicht
durch die Gnade Christi aufgehoben werden, bevor die Reue einsetzt.
„Keine Gnade ohne Reue“. Das ist ein klarer
Rechtsgrundsatz, den niemand, selbst der allmächtige Gott nicht
aufheben kann, denn dieses Prinzip ist sein ureigenstes.
Jeder fühlt, wenn er sich der Kontemplation oder der
Meditation hingibt, dass dies wahr ist.
Allerdings und da gehen wir ein wenig mit Luther: „...
da der Mensch gefallen war, konnte
er von sich aus kein Verdienst zustande bringen,
sondern die Leiden und der Tod Christi sühnen
für seine Sünden
durch Glauben und
Umkehr...“ (Alma
22)
der „mormonische“ Zusatz der recht nach Jakobus und eigentlich
contra Paulus klingt, lautet ziemlich unlutherisch: „durch
Glauben und Umkehr...“Diese
Dreierbeziehung in dieser Reihenfolge: Glaube-Umkehr-Gnade ist
großartig und befindet sich zumindest auch mit dem frühen Luther
(1. These, 1517) partiell in Harmonie, vor allem mit Origenes:
„Zwar
sind alle Geschöpfe ganz auf Gott angewiesen, eigene Anstrengungen
werden durch seine Gnade weit überwogen. Aber
die Vorsehung hat alle Regungen des freien Willens von Ewigkeit
vorausgesehen und eingeplant, und sie werden gerecht vergolten.“
Handwörterbuch
für Theologie u Religionswissenschaft 3. völlig neu bearbeitete
Auflage Mohr Siebeck, 1960, S. 1699
Im
Buch Mormon Alma Kap. 39-42
Sämtliche
Taufen, auch die von unserer Kirche vollzogenen, denen weder
Glauben aChristus, noch Buße (metanoia, Sinnesänderung)
vorausgingen, sind vor Gott ungültig oder wertlos. Auch
im Kontext des NT geht jeder Taufe die Buße voraus, sowie der Buße
der Glaube an Jesus Christus d.h. die Bereitschaft seine Gebote zu
halten.
Es
ist Nötigung, Menschen
in eine Glaubensrichtung hinein zu taufen, von deren Lehren und
Zielen sie nichts wissen.
Über
den Willen des Anderen hinwegzuschreiten ist buchstäblich teuflisch.
Was
die sogenannte Christenheit, mit ihrem den Indianern, Aborigenes,
Asiaten, Hellenen, Mandäern Manichäern usw., und teilweise sogar
den Juden zugemuteten „Missionswerk“, weltweit angerichtet hat,
kann niemand verantworten. Das hat mit Jesus Christus nichts zu tun.
Nach
der Überlieferung, die Joseph Smith durch Offenbarung zuteil kam,
wurde Luzifer, der Lichtträger, zum Satan, weil er bereits in
unserem vorirdischen Dasein darauf bestand, dass unter irdischen
Bedingungen, Zwangsanwendung zum Guten erlaubt sein muss. (So haben
sie denn auch gehandelt die nachnicänischen Frommen, die sich
anmaßten sich selbst Christen zu nennen, die aber die Welt ins Chaos
gestürzt haben.)
Der entsprechende Text lautet:
“Jener
Satan, dem du im Namen meines Einziggezeugten geboten hast, ist
derselbe, der von Anfang an gewesen ist; und er trat vor mich und
sagte: Siehe, hier bin ich, sende mich. Ich will dein Sohn sein, und
ich
will die ganze Menschheit erlösen,
dass auch nicht eine Seele verlorengehe, und ich werde es sicherlich
tun; darum gib mir deine Ehre. Aber siehe: Mein geliebter Sohn, der
mein Geliebter und Erwählter von Anfang an war, sprach zu mir:
‚Vater dein Wille geschehe, und dein sei die Herrlichkeit
immerdar.’ Darum
weil der Satan sich gegen mich auflehnte und danach trachtete die
Entscheidungsfreiheit zu vernichten, die ich, der Herr Gott den
Menschenkindern gegeben hatte und
weil ich ihm auch meine eigene Macht geben sollte, ließ ich ihn
durch die Macht meines Einziggezeugten hinabwerfen, und er wurde der
Satan, ja nämlich der Teufel...“ Köstliche
Perle Mose 4: 1-4
Weil
er uns das Recht auf Entscheidungsfreiheit schenkte, wird der Gott,
an den “Mormonen” glauben, niemals irgendeine Aktion anerkennen,
die zum Glauben an ihn zwingt. Das
bekannte Reichsgesetz „Cunctos populos“ von 380 und die Maßnahmen
der nachnicänischen Kirche, zwangen die bedrohten Menschen zur
“Bekehrung”. Schließlich führte solche Politik zur inneren
Versklavung aller Bürger des römischen Reiches. Letztlich kam dabei
nichts weiter heraus, als die Veräusserlichung (die
fast-Seelenlosigkeit) der Kirche. In der angeblich
„christianisierten“ Welt war die Heuchelei gang und gäbe. Und
diese schuf die Hierarchie-Hörigkeit, wie diese den Aberglauben des
Mittelalters .
Mormonen
halten das „Compelle intrare“ konsequenterweise für
antichristlich.
11.) - Punkt 15 bei Prof.
Leuenberger:
„Die
Rituale (des Mormonentempels) sind stark von der Freimaurerei
beeinflusst worden. (15)
Leicht
daher gesagt, allerdings bleibt dieser schwerwiegende Anwurf auch bei
Leuenberger, - noch extremer bei Dr. Rüdiger Hauth - sowie generell
ohne jeden Ansatz solche Behauptung mit entsprechenden Belegen zu
untersetzen.
Die
Schlüssellochguckerei von Dr. Hauth ist fragwürdig und primitiv.
Seine Schlußfolgerungen sind übereilt.
Wer weiß schon, dass die Mosaike der „Reichshalle
König Theoderichs“ in S. Apollinare in Classe, Ravenna, mehr als
16 der wichtigsten Elemente des „Mormonentempels“ beschreiben,
obwohl es häufig heißt diese entstammten dem Freimaurertum? Dass es
arianische Tempelriten auch in Rom gab zeigt dieses Bild,es stammt aus
dem 4. Jahrhundert. Es befindet sich in einem Haus in Rom unter SS.
Giovanni e Paolo.
Bild Prof. Stemberger "2000 Jahre Christentum S. 93 |
Die Deutung aus athanasianischer antiarianischer bzw. katholischer Sicht kommt unserer erstaunlicherweise sehr nahe. Es heißt dort: die „hier abgebildete Person soll einen Märtyrer darstellen, der ins Paradies aufgenommen wird, „das durch die beiden Vorhänge angedeutet wird.“
Die
für arianische Tempelriten typische Armhaltung wird in der
internationalen Tempelforschung als Gammadia (-gleiche) bezeichnet.
Siehe:
Erwin R.
Goodenough, Jewish Symbols the Greco-Roman Period 13 vols. (New
York: Pantheon Books 1953), 9: 164: “E.
Goodenough, in his study of Jewish symbolism, discovered that in
Christian art the garment and robe were marked with signs at right
angles, the gamma or square, or simply with a straight bar with
prongs. He concluded that the marks had some religious
significance or symbolic force.
Siehe weitere Studien an der BYU wie diese:
Siehe weitere Studien an der BYU wie diese:
In the Pistis Sophia,
a Gnostic text of great importance, the garment is marked with the
sacred Name and with five mysteries. (Erbetta, Gli Apocrifi, pp.
400–401; Pistis Sophia 8–10.)
One symbolically puts on Christ, in Gnostic speculation, through receiving baptism and the garment.(Gilles Quispel, “Qumran, John and Jewish Christianity,” in James H. Charlesworth and Raymond E. Brown, eds. John and Qumran (London: Geoffrey Chapman Publisher, 1972), pp. 152–54. Cf. J. MacDonald, ed., Memar Marqah (Berlin: n.p., 1963), pp. 4, 32, 80, 139, 158, and 194.)
The ancient garment was adorned with other marks besides the Name.
One symbolically puts on Christ, in Gnostic speculation, through receiving baptism and the garment.(Gilles Quispel, “Qumran, John and Jewish Christianity,” in James H. Charlesworth and Raymond E. Brown, eds. John and Qumran (London: Geoffrey Chapman Publisher, 1972), pp. 152–54. Cf. J. MacDonald, ed., Memar Marqah (Berlin: n.p., 1963), pp. 4, 32, 80, 139, 158, and 194.)
The ancient garment was adorned with other marks besides the Name.
Das Gammadia-Symbol wurde örtlich und zeitlich
unterschiedlich durch das Kreuzzeichen ersetzt, das fraglos mit den
Namen Konstantin und Cyrill von Alexandria (Konzil zu Ephesus 431)
verbunden ist, nicht aber mit dem Urchristentum.
die sogenannten Gammadia
aus der späteren byzantinischen Ära.
Bild: Google Die Agios Eleftherios |
Google: The Agios Eleftherios, also known as Mikri Mitrópoli or Panaghia Gorgoepiikoös might be the smallest church in the world. It is located at the Mitrópolis square, next to the Metropolitan Cathedral of Athens (Megalí Mitrópoli).
Siehe:
John W. Welch and Claire Foley, Gammadia on Early Jewish and
Christian Garments, BYU Studies 36/3, 1996–97.
http://byustudies.byu.edu/shop/pdfSRC/36.3WelchFoley.pdf)
:
“In
early Byzantine Christianity, gammadia
were marked on three items. 1- The veils of the sanctuaries; 2-
on altar cloths (see photo to the right from St. Apollinare Classe in
Ravenna, with Melchizedek at the altar, with the veil with gammadia
partly opened behind him), and 3- on the robes of priestly figures
(see figures to the lower right from the Basilica of St. Apollinare
Nuovo, Ravenna.)
Michael
Choniates,
the bishop of Athens, ordered the construction at the start of the
13th century. The
restorations at Agios Eleftherios have retained the old style
templon,
along with the archaic veil, as can be seen in the photographs to the
right. In early Byzantine churches the sanctuary was often
marked
by a veil in imitation of the veil of Solomon’s Temple.
Over time, the veil was generally replaced in Byzantine churches with
panels of icons, known as iconostasis.
It is therefore uncommon to see old-style veils in contemporary
churches.
Ein Spezialist wie Dr. Hauth wäre verpflichtet gewesen,
sich bei den eigenen Tempelforschern sachkundig zu machen, ehe er zur
Feder greift.
Prof. Dr. Hugh Nibley sagte mir schon 1982, in Provo,
dass die katholischen und evangelischen Tempelforscher, mit denen er
freundschaftlich korrespondierte, die Identität des mormonischen
Tempels mit dem altjüdischen erkannt hätten (obwohl es unsererseits
keine Blutopfer gibt.)
Es ist angebracht, bei alledem auch an Raffaels Gemälde
„Sixtinische Madonna“ zu denken. Maria trägt Jesus durch den
Vorhang in die diesseitige Welt.
Bild Wikipedia: Raffael "Sixtinische Madonna" |
S. Apollinare war, wie gesagt, keine Kirche, obwohl die katholische Kirche diese Fragmente des arianischen Glaubens als Teil ihres Eigentums betrachtet und diese dankenswerterweise, wie ein heiliges Museum dem staunenden Publikum aus aller Welt zugänglich gemacht hat.
Mosaik S. Apollinare, Verlag Sabaroli, mit freundlicher Genehmigung |
Das betont Christliche ist eindeutig arianischer Art.
In Ravenna sah ich die Hilflosigkeit der Erklärerin.
Der Hinweis auf „Melchizedek“ sagt dem Laien gar
nichts und sogar dem Fachmann nicht viel. Wenn schon von
„Entlehnung“ die Rede ist, muss gesagt werden, dass die
Freimaurer die Rituale entwendeten, und dass die Urkirche und ihre
legitimen arianischen Fortsetzer, sowie deren Tempel eine Einheit
bildeten. Ein Wunder eigentlich, noch 400 Jahre nach der
Zerstörung des Jerusalemer Tempels unter Titus, im Besitz des
offensichtlich echten Tempelrituals zu sein.
Es gibt Freimaurerlogen die ihre
Tradition auf ägyptisches Priesterwissen zurückführen, -
siehe z.B. Mozarts „Zauberflöte“ -. Allerdings lehrt die Kirche
Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, dass Adam, mit dem die
Geschichte der heute
lebenden Menschen beginnt, bereits im Besitz des Tempelrituals war.
Freimaurer sind in jedem Fall nicht die Erfinder.
Wer ist sich schon dessen bewusst, dass die arianische
Kirche, samt ihrem Tempelverständnis, von „Nicänern“
(Trinitariern) jahrhundertelang blutig verfolgt wurde, und zwar nicht
nur in Italien?
Das geschah, kaum nachdem diese Bausteinmalerei
vollendet war, vor allem durch das byzantinische „christusliebende
Heer“ unter Belizar und Narses, im Auftrag Justinians, eben des
Mannes der die Kirche zwang das aufzugeben, was das „Syrische
Perlenlied“, in der Thomasakten so liebevoll beschreibt.
(Übrigens, sollten wir die Interpretation des
Semitisten K. Beyer bei Walter Rebell
„Alttestamentliche Apokryphen u Apostolische Väter“) als
Brücke der Verständigung zwischen unseren Glaubenansichten nutzen.)
Wer ahnt, dass die gesamte christlich-ökumenische
Kirchengemeinschaft (die so verbissen z.B. in den USA für strikten
nicänischen Glauben kämpft, und zudem aus politischen Gründen, vor
kaum einer Lüge zurückschreckt! wenn es contra Mormonen geht) in
der Gefahr einer künftigen Anklage wegen ideeller (auch
nachträglicher) Unterstützung jener Mordbanden steht, die im 6.
Jahrhundert, das tolerante nicht-nicänische Kirchentum, samt den
sonst unschuldigen Gläubigen, buchstäblich ausrottete?
Alle Bürger des damaligen römischen Reiches und der
Heutezeit wussten und wissen, dass Mord durch Gottes Gesetz verboten
ist.
Selbst
„Unkenntnis schützt
nicht vor Strafe!“
Kein
Zufall ist, dass deutsches Recht, §
2 des ABGB, schreibt: „Sobald ein Gesetz gehörig kund gemacht
worden ist, kann sich niemand damit entschuldigen, daß ihm dasselbe
nicht bekannt geworden sei.
(Die Kinder der Erschlagenen, „die nach
Gerechtigkeit hungert und dürstet, sollen satt werden.“)
Die ganze Geschichte des athanasianisch-trinitarischen
Christentums ist blutbefleckt, was nicht sagt, dass alle Christen an
seinen Verbrechen beteiligt waren.
Es fällt auf, dass diejenigen die auf den trinitarischen
Gottesglauben verpflichtet sind, sich allmählich von dieser Position
zurückziehen.
Sie sehen, dass das Nicänum keine Lösung für die
Gläubigen war.
Obendrein kommt, dass noch unterschwellig der Gedanke
aufkommt, dass man sich zum Gesinnungsgenossen der Mörder vom
Typ des Damasus (366, „Papst“ in Rom) macht, die immer noch die
Fluch-Worte des Athanasianums nachsprechen:
„wie
wir durch
die christliche Wahrheit geheißen werden,
jede Person einzeln als Gott und Herrn zu bekennen, (!) so werden wir
durch den katholischen Glauben daran gehindert,von
drei Göttern oder Herrn zu sprechen...
Dies ist
der allgemeine (katholische)
Glaube.Wer
auch immer diesen
nicht
treu und standhaft glaubt, wird nicht
gerettet sein
können.“
Das
verstand „Papst“ Damasus wörtlich. Deshalb ließ er, im Herbst
366, kaum dass er an die Macht gekommen war, die 137
Gottesdienstbesucher der arianischen Nachbargemeinde erschlagen, nur
weil sie das glaubten wozu sie „durch
die christliche Wahrheit geheißen wurden...“.
Danach
reiste er in einer goldenen Kutsche durch die Großstadt.
Das
wird billigend, zumindest stillschweigend von nicht wenigen Theologen
der Großkirchen hingenommen, gäbe es sonst einen Gedenktag
zugunsten dieses Anstifters zum Massenmord?
Ich
selbst würde, als Protestierender, jene Kirche verlassen, die
diesen Mann heilig sprach, denn über ihn läuft die angebliche
Legitimationskette Petri. Da ist kein Mittelweg. Keine Kette ist
stärker als ihr schwächstes Glied.
Das
"Verbrechen" der verfolgten Arianer Roms bestand also
darin, antinicänisch, wie die Mormonen, zu glauben, dass,
Jesus ein anderer als der Vater ist.
Teilweise
wird ihnen von großkirchlichen Theologen bis zur Stunde „Häresie“
- arianische Häresie - unterstellt. Das Urteil lautet
sonderbarerweise, die Arianer hätten die Göttlichkeit Christi
geleugnet, weshalb sie zwar Monotheisten wären. Sie hätten jedoch
zumindest den Glauben an die „volle“ Göttlichkeit Christi
verworfen. Beides ist falsch.
Die
damaligen Antinicäner hinterließen zum Glück ein Gegenbekenntnis,
das als authentisch gilt, wie es von Wulfila und seinen Arianern klar
gegen Nicäa formuliert wurde:
„Jesus
ist der „filius unigenitus, der Dominus et noster... (M Pl. Suppl.
I. 707) ...
sie
glaubten an Gott den Vater und an seinen eingeborenen Sohn, als ihren
Herrn und Gott,
Werkmeister und Bildner der gesamten Kreatur, der seinesgleichen
nicht hat...
darum
ist er, der auch von den Unsrigen aus als Gott gilt ein Gott Aller;
und dass ein heiliger Geist sei, die erleuchtende und heiligende
Kraft, … untertan und gehorsam in allem dem Sohn, und der
Sohn untertan und gehorsam in allem Gott dem Vater« .
Der nochmalige Hinweis darauf was
„katholischer Glaube“ bedeutet, ist unumgänglich:
„...Dies
ist der katholische
Glaube
(dass drei gleich eins ist)... „Denn wie
wir durch die christliche Wahrheit geheißen werden,
jede Person einzeln als Gott und Herrn zu bekennen, (!) so
werden wir durch den katholischen Glauben daran gehindert,
von drei Göttern oder Herrn zu sprechen...
Lediglich weil sie diesem enormen Unsinn und Widerspruch
nicht zu folgen vermochten mussten die Arianer Roms u.a.a. Orten, im
Namen Jesu Christi sterben.
Deshalb
macht sich jeder Athanasianum- „Bekenner“, gemäß meinem
„mormonisch“ geprägten Verständnis, der Billigung des
Terrorismus verdächtig, wenn er diese
Drohung „Wer
auch immer dieses
nicht
treu und standhaft glaubt, wird nicht gerettet sein
können.“
in
einem Gottesdienst aufsagt oder auch nur gedankenlos nachplappert.
Insbesondere
in der United Church wird klar bekannt, dass niemand Christ ist, der
dieses Bekenntnis verweigert, kaum anders ist es in den
protestantischen Kirchen Amerikas.
Erschreckend
ist, welche Wortkriege gegen nicht-nicänisch Glaubende noch im 21.
Jahrhundert geführt werden.
Nicht
nur nach meinem eigenen, sorgfältig erworbenen Geschichtsverständnis
sind sämtliche Kriege die in Europa, nach seiner „Christianisierung“
bis 1914, möglicherweise bis 1945 geführt wurden, den Folgen des
Konzils zu Nicäa von 325 anzulasten.
Das
muss und wird sich ändern.
Kein
Mormone verdammt die kriegstreibenden Ambrosius von Mailand oder
„Papst“ Damasus, - wir sind nicht die Richter - aber es ist schon
fragwürdig warum es keine Proteste von Christen gibt. Diesen Leuten
darf niemand Gedenktage widmen.
Wir
politisch verantwortlich denkenden Deutschen, die ihre Lektion
gelernt haben, gestatten ebenfalls niemand, in Deutschland, die Ideen
und Hauptgestalten des Nationalsozialsmus zu verehren oder gar zu
verherrlichen.
11.) - Punkte
13, 14 Prof.
Leuenberger fährt
fort:
„Beim
Endowment (des Tempels) geht es um eine Art Katechese, also um eine
Erteilung von Unterricht für (Lebende
- dieser wichtige Zusatz fehlt bei Leuenberger, - es müsste heißen:
"und auf diesem Wege zugunsten )
verstorbene(r) Verwandte oder Bekannte von Mormonen, welche die
Lehre von Joseph Smith
(14) zu Erdenzeiten nicht kennen gelernt haben.“
Die
"Lehre
von Joseph Smith"
(14)
ist
unübersehbar identisch mit den Lehren der Kirche des 1- 3.
Jahrhunderts. Dazu fand ich in mehr als 200 Quellen mehr als 250
Zitate die belegen, dass die Lehre
von Joseph Smith
komplett
mit den Hauptlehren
der Urkirche übereinstimmen.
(Siehe im Internet bei Google,
unter Gerd Skibbe „Streifzüge durch die Kirchengeschichte“ ab S.
19, etwa 250 diesbezügliche Zitate aus Facharbeiten, die an
deutschen u.a. Universitäten erarbeitet wurden.)
.
12.) - Punkt
19 Prof Leuenburger wagt es zu sagen:
...Die
Mormonenkirche betreibt mit ihren Tempelzeremonien vor allem den in
der HI. Schrift verbotenen Totenkult (Spiritismus, Totentaufe).
Dies ist eine persönliche Beleidung, denn ich bin seit
1957 Insider, und seit mehr als einem viertel Jahrhundert
Tempelarbeiter.
Sie,
Herr Prof. Dr. Leuenberger, unterstellen mir und meinen Freunden
Geisterbeschwörung zu praktizieren. Was erlauben Sie sich
damit?
Gewiss bin
ich bereit Ihnen das zu vergeben. Aber da erhebt sich eine Frage.
Welche
Schritte würden Sie unternehmen, Herr Professor, wenn Ihnen
meinerseits vor der Öffentlichkeit „Geisterbeschwörung“
unterstellt würde?
Ist
Ihnen klar, dass dies eine Anklage auf Gotteslästerung ist, wie Dr.
Lothar Gassmann auch glatt behauptet. (Herr
Dr. Gassmanns Artikel:“Immer
unglaublicherer Absturz der Ev. Allianz: Evangelikale und Mormonen
bald gemeinsam?”
im Anhang)
Im
Tempel wird lediglich der Name des Verstorbenen genannt - niemals
beschworen!
Das
Prinzip der Unschuldsvermutung preis zu geben ist jedermanns Recht,
allerdings mit entsprechenden Konsequenzen, wie es mein und unser
Recht ist, es zu verteidigen.
Die Aussagen Dr. Gassmanns
(siehe frühere Posts) die sich auf die „Zusammenfassung“ Prof
Leuenbergers stützen, gleichen im Wesentlichen denen der
zeitgenössischen Feinde Joseph Smiths.
Diese und ähnliche
Anwürfe führten zur Ermordung Joseph Smiths und seines Bruders
Hyrum, sowie zur Verfolgung der Mitglieder der Kirche Jesu Christi
der Heiligen der Letzten Tage, die von „Nicänern“ quer über den
Kontinent getrieben wurden.
Bis
heute schrecken fromme Leute nicänischer Glaubensrichtung weltweit,
nicht vor Schief- und Falschdarstellungen oder vor plumpen
Fälschungen zurück, sobald es um "Mormonen" geht. Viele
malen ein Bild das durchaus erschreckend ist. Damit ergibt sich, dass
zwei völlig unterschiedliche Personen vorhanden sind, wenn von
Joseph Smith gesprochen wird. Daraus ergibt sich ebenfalls, dass zwei
unterschiedliche Religionen existieren, die eine liebenswert und
intelligent, die andere, gezeichnet von Übelwollenden, ist
furchterregend und dumm, beide nennt man "Mormonismus".
Was
gemeint ist, zeigen auch diese beiden Bilder:
Joseph Smith (1805-1844) gemäß Totenmaske und
Beschreibungen
|
"Nordkurier" Neubrandenburg vom
20.Sept. 1997, in einem Artikel über Mormonen.
|
Diese Darstellung des bekanntlich
absolut bartlosen Josph Smith ist sehr wahrscheinlich nicht das
Ergebnis eines Versehens,
so wie die Desinformationen Dr.
Gassmanns, Prof. Leuenbergers, Dr. Rüdiger Hauths u.a. sogenannter
Experten der Lehren der Kirche Jesu Christi d HLT nicht
„versehentlicher“ Art sind
Manchmal
sind es nur Kleinigkeiten, wie diese:
Prof.
Leuenbergers Formulierung: (Smith) landete
im Gefängnis. Dort wurde er von ihm feindlich gesinnten Männern
1844 erschossen..., (2)
ist
jedenfalls nicht präzise, denn sie legt die Annahme nahe, Joseph
Smith sei am 24. Juni 1844 ordnungsgemäß verhaftet worden.
Das ist nicht der Fall. Joseph und sein Bruder Hyrum
befanden sich auf der Flucht, waren bereits in Sicherheit, sie
lieferten sich freiwillig in die Hände ihrer Feinde aus,
weil ihnen aus eigenen Reihen Vorwürfe auf Feigheit gemacht wurden.
Joseph wusste was ihn erwartete, bevor er sich stellte
sagte er wiederholt: „Dies ist mein Tod!“
Er und sein Bruder Hyrum wurden sofort unter Anklage des
Hochverrates gestellt, kamen ins Carthage-“Gefängnis“, der ein
kleiner Bau mit zwei Zimmern war, die über der Wohnung des
Gefängniswärters lagen, einige Freunde blieben bei ihnen.
Die Räumlichkeiten des „Gefängnisses“ hatten eher
den Charakter einer damaligen Nobelherberge, aber das war, angesichts
der Mordabsichten der Feinde Joseph Smiths, bedeutungslos.
Bild Wikipedia
|
Bild Wikipedia
|
Am
frühen Morgen des 27. Juni 1844 morgens um 3.15 wurden die regulären
Wachen, abgezogen, ebenfalls nicht versehentlich oder irrtümlich.
Sie lagerten nun in achthundert Meter Entfernung.
Ein
Haufen von mehr als 100 Männern, die Carthage-Greys, einige mit
geschwärzten Gesichtern übernahmen die “Bewachung”.
Kurze
Zeit später stürmte der Pöbel das Gefängnis.
Joseph
Smith hatte eine Pistole bei sich. Als die bewaffnete Meute die
Treppen nahm und auf ihn zustürzte, schoss er, allerdings über die
Köpfe seiner potentiellen Mörder hinweg.
Josephs
Bruder, Hyrum, wurde sofort von einer Kugel niedergestreckt, Joseph
versuchte die Meute vom Äußersten abzuhalten, stand im
Fensterrahmen: er rief aus „Mein Herr, mein Gott!“, - das wohl,
um die vielleicht Bessergesinnten um Einhalt zu ersuchen. Dann wurde
er getroffen und stürzte tödlich verletzt herunter, in den Hof.
Niemand
muss Joseph Smith als Märtyrer betrachten, aber ich tue es und mit
mir einige Millionen.
Wir
sind miteinander überzeugt, dass er einer von denen war, von denen
Jesus gesagt hatte:
„Ich sende
Propheten, Weise und Schriftgelehrte zu euch: ihr aber werdet einige
von ihnen töten.“ Matth.
23: 34
Anhang:
1-5
(1) Es
gibt weitere erheblich fragwürdige Elemente der
Leuenberger-Zusammenfassung:
-
Was Prof. Leuenberger unter Pkt 1 sagt und "Geheimschrift"
nennt, ist ad absurdum geführt durch B.Mormon 1. Ne. 1: 2, „...
ich mache einen Bericht in der Sprache meines Vaters, die aus dem
Wissen der Juden und der Sprache der Ägypter besteht.“
Weder Hebräisch, noch Koptisch kann als "Geheimschrift"
bezeichnet werden.
-
Oder Pkt 4: "Gott
hat sexuelle Bedürfnisse".
Welche Quelle kann Prof. Leuenberger für diese Behauptung nennen? In
authentischen Schriften der Kirche Jesu Christi der HLT steht kein
Wort davon geschrieben.
-
Unter Punkt 16 steht Leuenbergers Behauptung: "Eheloses
Dasein heisst soviel wie ein unglücklicher Zustand". Sie
zeigt ebenfalls die enorme Unwissenheit des Gelehrten in Bezug auf
die Gesamtheit der Lehren der Kirche Jesu Christi der HLT.
Siehe
Lehre und Bündnisse Abschnitt 76 und Abschnitt 131 : 1-4: „In
der celestialen Herrlichkeit
gibt es drei Grade oder
Himmel, um den höchsten zu erlangen muss man in diese Ordnung des
Priestertums (nämlich den neuen und immerwährenden Bund der Ehe)
eintreten. Tut man das nicht, so kann er ihn nicht erlangen. Er kann
in eine (andere Herrlichkeit) eingehen“
-
Unfug ist ebenfalls, zu sagen, Mormonen dichteten Gott einen Körper
auch aus "Blut"
an.
- Der
Schlussabsatz Leuenbergers (18) sowie seine Kritik: Nirgends
finden wir in der HI. Schrift eine Bestätigung für die Behauptung,
der Mensch könne sich zu Gott empor entwickeln.,
wird durch Matth. 5: 48 beantwortet und relativiert und von Luther,
A.von Harnack, Papst Benedikt XVI. u.a. - wenn auch nicht absichtlich
- völlig entkräftet.
Siehe
hier 3. Teil des Anhangs.
-
Nach Pkt 19 steht ein Satz geschrieben, der in verschiedenen
evangelischen Publikationen als “selbstverständlich” echt
betrachtet wird, nämlich die angeblich „mormonische“ Lehre von
der Selbstvergottung. Hes 28,1-9
führt uns in eindrücklicher Weise vor Augen, was mit Menschen
geschieht, die sich selber
vergöttern. Diese
Vokabel zu verwenden ist eine Provokation.
Kann
jemand ernsthaft meinen, Mormonen trachteten danach sich selbst zu
vergöttern? Oder gar anzunehmen "Mormonen beteten Joseph Smith an!" (Diese Behauptung hat Prof. Leuenberger nicht erhoben, aber wir kennen diese Unterstellung.)
Derartigen Unsinn für bare Münze zu nehmen, setzt eine gewisse Neigung zum Schwachsinn voraus. Auf derartige Falschdarstellungen muss man eigentlich nicht reagieren. Buchstäblich jedem Vernünftigen muss a priori klar sein, dass dies eine bewusste Lüge ist. Wer zudem auch nur zehn Minuten lang im Buch Mormon las, muss gefunden haben, dass sein Tenor lautet: „Anders als durch Christus gibt es keine Errettung.“
Derartigen Unsinn für bare Münze zu nehmen, setzt eine gewisse Neigung zum Schwachsinn voraus. Auf derartige Falschdarstellungen muss man eigentlich nicht reagieren. Buchstäblich jedem Vernünftigen muss a priori klar sein, dass dies eine bewusste Lüge ist. Wer zudem auch nur zehn Minuten lang im Buch Mormon las, muss gefunden haben, dass sein Tenor lautet: „Anders als durch Christus gibt es keine Errettung.“
(2)
Zusammenfassung
von Prof.
Dr. Samuel Leuenberger:
Mormonen
1.
Grundsätzliches zu den Mormonen
Die
Mormonen fallen schon durch ihre gewichtige Selbstbezeichnung auf:
"Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage". Die im
ersten Drittel des neunzehnten Jahrhunderts gegründete
Glaubensgemeinschaft der Mormonen hat im nordamerikanischen Staat
Utah, in Salt Lake City, ihr Zentrum. Das typisch Nordamerikanische
zeigt sich im pragmatischen und von Pioniergeist geprägten Charakter
dieser "Kirche", bei der Repräsentation und Fortschritt,
aber auch Volksnähe groß geschrieben sind.
2.
Der Gründer und die Quellen seiner Lehre
Der
1805 in Sharon, Vermont, geborene Bauersohn Joseph Smith stammte aus
bescheidenen Verhältnissen. Smith wurde von der Tatsache der
Existenz verschiedener Denominationen sehr verunsichert. Durch
verschiedene Visionen, in denen ein gewisser „Engel“ mit Namen
Moroni eine große Rolle spielte, erhielt Smith angeblich Anweisungen
zur Auffindung von geheimnisvollen „Goldenen Platten“ in der Nähe
des Dorfes Manchester, New York. Die
in Geheimschrift abgefassten Texte(1)vermochte
Smith mit einer dazu gelieferten Brille zu übersetzen. Das auf
den„Goldenen Platten“ Geschriebene, vor allem aber auch die an
Smith ergangenen Privatoffenbarungen bilden die lehrmäßige Substanz
zu dem aus 15 Büchern bestehenden "Buch Mormon", aber auch
zu den beiden Werken "Lehre und Bündnisse" ("Doctrine
and Covenant") sowie zu "die Perle des großen Preises"
(Pearl of great Price). Infolge der von Smith inszenierten Zerstörung
einer Buchdruckerei wegen ihrer Veröffentlichung kritischer Artikel
über die Mormonen landete
Smith im Gefängnis. Dort wurde er von ihm feindlich gesinnten
Männern 1844 erschossen. (2)
3-Die
wichtigsten Lehrpunkte der Mormonen
3.1.
Das Gottesbild
a)
Gott als Himmlischer Vater
Gott,
der Himmlische Vater, entwickelte sich aus einem gewöhnlichenMenschen
zu einem höchsten Wesen, neben welchem es aber eine große Anzahl
niedrigerer Gottheiten gibt, die sich auch aus menschlichen Wesen
empor entwickelt haben. Der himmlische Vater hat einen aus Knochen
und Blut
(3)
bestehenden Körper, auch sexuelle
Bedürfnisse sind ihm eigen.
Keiner
der Gottheiten ist Schöpfer Himmels und der Erden.
(4)
Die Materie gibt es seit Ewigkeit. Die höchste Gottheit hat
lediglich die bereits bestehende Materie geordnet. Bei allen
Gottheiten nimmt die Weisheit beständig zu. Deshalb
kann bei Gott nicht von Allwissenheit gesprochen werden.(5)
b)
Jesus
Jesus
ist ein präexistentes Geisteswesen wie alle Menschen auch. Jesu
Kreuzestod hat kaum mit Tilgung von Schuld und Gerechtmachung vor
Gott zu tun.
(6)
Sein Kreuzestod hat in erster Linie Voraussetzungen zur
Höherentwicklung der Menschen geschaffen. Jesus
ist also nicht Versöhner zwischen dem Himmlischen Vater und den
Menschen.
(7)
Jesu Verdienst ist es, den Menschen eine Starthilfe zu höherer
ethischer Entwicklung gegeben zu haben. Die Mormonen anerkennen die
Auferstehung und Himmelfahrt Jesu, attestieren ihm sogar
Sündlosigkeit.
c)„Heiliger
Geist"
Der
"HI. Geist" ist ein reiner Geist ohne jegliche
Körperlichkeit. Der "HI. Geist" wird vom "Geist
Gottes" deutlich unterschieden. Der "Geist Gottes" ist
in allen Menschen als eine Art mit Elektrizität zu vergleichender
Kraft anwesend. Der
"HI. Geist" als Person kann nur durch einen
melchisedekischen Priester auf andere Menschen übertragen werden.(8)
3.2.
Das Menschenbild mit seiner Ethik
Alle
Menschen befanden sich vor ihrer irdischen Verkörperung in einem
Zustand reiner Geister. Der Mensch ist nach Gottes Ebenbild
geschaffen. Zum wahren Menschsein gehört aber die Körperlichkeit,
welche wesentlich zur Ebenbildlichkeit Gottes gehört. Nur im Zustand
einer irdischen Verkörperung ist Vermehrung und Entwicklung möglich.
Dank dem Sündenfall gibt es menschliche Körper und somit Vermehrung
und Entwicklung. So
werten die Mormonen den "Sündenfall" als ein glückliches
Ereignis.
(9)
Der
ethische Hauptauftrag der Menschen auf Erden ist, möglichst viele
Kinder zu haben,
um dadurch präexistenten Seelen die Möglichkeit zur Verkörperung
zu geben und in der Folge die Möglichkeit zur Höherentwicklung bis
zur Stufe der Gottheit. Unverheiratete
Personen haben in der mormonischen Gesellschaft einen niedrigeren
Rang.
(10)
Die Mormonen betonen sehr stark Ehe und Familie. Alle Erkenntnis und
alles Bemühen des Menschen ist gut, wenn es dem Fortschritt dient.
Unter
Fortschritt ist all das zu verstehen, was das Leben des Menschen
angenehmer macht.
(11)
Die Mormonen halten sehr viel von einem Lebensstil, bei welchem
Fleiß, Ordnung und Ehrfurcht vor dem Leben groß geschrieben sind.
3.3.
Ekklesiologie (Lehre von der Kirche und dem Tempel
a)
Die aaronitischen Priester
Bei
den Mormonen haben wir es mit einer streng hierarchisch
strukturierten Kirche zu tun, in der es gewöhnliche Priester gibt,
die sog. aaronitischen Priester, aber auch ein besonderes
Priestertum, das melchisedekische. Die aaronitischen Priester sind
zuständig für die Belange des diesseitigen Lebens. Sie haben
diakonische Aufgaben; sie predigen auch und teilen Abendmahl aus, was
in säkularen Versammlungsräumen geschieht. Am Werktag tun sie
Besuchsdienste unter ihren Glaubensgenossen.
b)
Die melchisedekischen Priester
Ein
melchisedekischer Priester kümmert sich um die Angelegenheiten des
Jenseits.
Er verwaltet verschiedene Sakramente, die nur
im
Tempel zum Tragen kommen.
c)
Die geheimnisvollen Sakramente der Totentaufe, Siegelung und des
Endowment
Die
geheimnisvollen Sakramente im Tempel können nur durch
melchisedekische Priester gespendet werden. Mit
der Totentaufe können Familienangehörige oder Verwandte, die noch
nicht zur Mormonengemeinschaft gehören, in diese eingegliedert
werden.
(12)
Melchisedekische
Priester verbinden durch die "Siegelung" Mann und Frau zu
einer Ehe, die im Jenseits fortbesteht. Nur Menschen, die mit einer
Frau für alle Ewigkeit versiegelt sind, können schlussendlich die
Stufe der Gottheit erreichen.
Beim
Endowment geht es um eine Art Katechese, also um eine Erteilung von
Unterricht für verstorbene Verwandte oder Bekannte von Mormonen,(13)
welche die
Lehre von Joseph Smith(14)
zu Erdenzeiten nicht kennen gelernt haben. Durch diesen Unterricht
(Endowment) sollen sie noch im Jenseits für den Mormonenglauben
gewonnen werden. In diesem Zusammenhang betreiben die Mormonen die
weltweit größte genealogische Forschung. Hunderttausende von
Adressen von Verstorbenen werden in atomsicheren Bunkern aufbewahrt.
Die
Tempelzeremonien gehören zum Wichtigsten. Die
Rituale sind stark von der Freimaurerei beeinflusst worden.(15)
Die Tempelräume wiederspiegeln die jenseitigen Räumlichkeiten, die
scharf von einander getrennt sind.
3.4.
Soteriologie (Lehre von der Rettung oder vom endgültige Heil)
Die
Rettung besteht im Erreichen hoher Stufen.
Dazu ist für Männer das Amt des melchisedekischen Priestertums
nötig und für die Frauen die Siegelung mit einem melchisedekischen
Priester, so dass im Jenseits die Ehe weiterbesteht. (Eheloses
Jenseits heisst soviel wie ein unglücklicher Zustand.)(16)Dieses
hohe Ziel erreicht man nur durch große ethische Anstrengungen.
Schließlich ist die volle Rettung erreicht, wenn Menschen zur Stufe
der Gottheit gelangt sind.
4.
Werbestrategien
Die
Mormonen verkaufen sich sehr gut mit ihrer fröhlichen und
weltbejahenden Art. Sie pflegen Feste und Kultur, sind auf gute
Schulung und soziale Leistungen bedacht. Junge Männer werden in die
ganze Welt als Missionare ausgesandt. Dadurch gehen ihnen viele Türen
auf. Man rechnet weltweit mit über 10 Millionen Mormonen.
5.
Biblische Beurteilung
Bei
den Mormonen kommt ein wichtiges Kriterium für die Zuordnung zur
Sekte zum Tragen, wenn wir bedenken, dass
zur HI. Schrift gleichwertig die Offenbarungen von Joseph Smith
kommen(Neuoffenbarung).
Von
der Bibel her ist die Idealisierung des Sündenfalls nicht
haltbar.Die
Schuld des Menschen vor Gott wird nicht ernst genommen.(17)
Sünde ist
nach mormonischer Auffassung eben nicht die sich gegen Gott
auflehnende Haltung des Menschen, sondern Schuld und Sünde werden in
erster Linie als Handlungen gesehen, welche den Fortschritt hindern.
Nach
der HI. Schrift ist Gott Vater nicht ein Wesen mit Knochen, Fleisch
und Blut.
In Joh.4,24 wird deutlich gesagt, dass Gott Geist ist, und die Ihn
anbeten, müssen Ihn in Geist und Wahrheit anbeten
Von
der Ewigkeit der Materie wird in der Bibel nichts gesagt. 1.Mose 1
stellt Gottes Schöpferkraft vermittels Seines Wortes auf den
Leuchter: "Gott sprach, und es geschah."
Nirgends
finden wir in der HI. Schrift eine Bestätigung für die Behauptung,
der Mensch könne sich zu Gott empor entwickeln.
(18)Mensch
mit seinem Größenwahn wird unmissverständlich in die Schranken
verwiesen. Hes 28,1-9 führt uns in eindrücklicher Weise vor Augen,
was mit Menschen geschieht, die
sich selber vergöttern.
Schließlich warnt die Bibel ernsthaft vor okkulten Machenschaften,
beispielsweise in 5. Mose 18,9-14. Die
Mormonenkirche betreibt mit ihren Tempelzeremonien vor allem den in
der HI. Schrift verbotenen Totenkult (Spiritismus, Totentaufe).(19)
Literatur:
Quellen: Das Buch Mormon; William E. Berrett, Seine Kirche
wiederhergestellt, 1972 (eine Darstellung aus der Sicht der
Mormonen). – Kritisch: S. Leuenberger, Mormonen, Heilige der
letzten Tage?, 2000 (mit Quellenangaben); H. M. Friedrich, Die
gefälschte Offenbarung, 1999.
Samuel
Leuenberger
(3.)
"Gott war einst ein Mensch und der Mensch kann werden wie Gott"
gilt allgemein in Kreisen großkirchlicher Kritik als inakzeptable
mormonische Sonderlehre.
Aber
Papst Benedikt XVI:, Martin Luther, A. von Harnack u.a. haben zu
diesem Thema Verbindliches, in unserem Sinne Positives gesagt. Die
Texte folgen im Anschluss an meinen „Offenen Brief an Herrn Dr.
theol. Lothar Gassmann“ und im Zusammenhang mit Dr. Gassmanns
Anwurf auf Gotteslästerung.
Hier
zunächst meine Antwort.
Offener Brief an Herrn Dr. theol. Lothar Gassmann vom
22. 06. 2012
(im
Internet unter http://gerd-skibbe.blogspot.com)
Sehr
geehrter Herr Dr. Gassmann
Ihr
Artikel: “Immer
unglaublicherer Absturz der Ev. Allianz: Evangelikale und Mormonen
bald gemeinsam?” startet
mit einem Statement, das sachlich, logisch und emotional begründet
einige Fragen aufwirft.
Sie,
sehr geehrter Herr Dr. Gassmann, sagten:
Liebe Geschwister,
schlimmer konnte es gar nicht kommen. Aber jetzt weiß
ich wenigstens, warum ich kein Sektenbeauftragter mehr bin: Weil es
keine Sekten mehr gibt!
Aber ganz im Ernst: Nachdem sich die Evangelische Allianz in den letzten Jahren schon für Katholiken, Adventisten und alle möglichen charismatischen und "apostolischen" Gruppen geöffnet hat, geht sie jetzt sogar auf die Mormonen zu.
Aber ganz im Ernst: Nachdem sich die Evangelische Allianz in den letzten Jahren schon für Katholiken, Adventisten und alle möglichen charismatischen und "apostolischen" Gruppen geöffnet hat, geht sie jetzt sogar auf die Mormonen zu.
Das Wesen der großen babylonischenVermischung
(Offb. 17) tritt immer deutlicher hervor.
Dabei geht aus den
Schriften der Mormonen ganz eindeutig hervor, dass sie keine
Christen, sondern Polytheisten sind (sie
glauben an viele Götter;
Mormonen werden sich zur Götterstufe
höherentwickeln;
die Götter seien höherentwickelte Menschen). Dies
ist reiner Spiritismus und Gotteslästerung!...“
Sehr
geehrter Herr Dr. Gassmann, Sie verblüffen mit offenkundiger
Ahnungslosigkeit, denn
der anerkannte Schiedsrichter der Urkirche Origenes (185-254) lehrte:
„...Manche
schätzen nicht, was wir sagten, indem wir den Vater als den einen
wahren Gott hinstellten und zugaben, dass andere Wesen neben dem
wahren Gott Götter
werden
konnten, indem sie an Gott teilhatten.“
Origenes
Kommentar zu Joh.: 3:2 bei Wikipedia unter Arianismus
- Adolf von Harnack, evangelischer Toptheologe stellte bereits vor 100 Jahren fest:... Der Gedanke der Vergottung (des wahren Nachfolgers Christi) ist der letzte und oberste gewesen; nach Theophilius, Irenaeus, Hippolit und Origenes findet er sich bei allen Vätern der alten Kirche, bei Athanasius, bei den Kappadoziern, Appolinares, Ephraim Syrus, Epiphanius u.a„Dogmengeschichte“, Mohr-Siebeck, 1990 S. 46
Kaum
zu gauben, dass Sie das nicht wissen sollten.
Ihnen
ist auch bekannt, dass der Text des Athanasianums zugibt: „...wie
uns die christliche Wahrheit zwingt, jede Person einzeln als Gott und
Herrn zu bekennen, so werden wir durch den katholischen
Glauben daran
gehindert, von drei Göttern
zu sprechen...“
- Was uns unterscheidet, Herr Dr. Gassmann, ist unser 11. Glaubensartikel:„Wir erheben Anspruch den allmächtigen Gott nach den Eingebungen unseres Gewissens zu verehren und wir gestehen allen Menschen dasselbe Recht zu, mögen sie verehren, wen oder was oder wie sie wollen.“Wir würden uns niemals erlauben, Sie oder Ihre Glaubensweise zu attackieren - es sei denn Ihre Anmaßung -.Sie hingegen, Herr Doktor, versuchen uns zu diskreditieren, weil wir uns erlauben, der Schrift mehr Gewicht beizulegen als dem Wort und Willen des Vaters des Nicänums, des mörderischen Imperators Konstantin, zumal der Kern des Nicänums den Bischöfen in Nicäa aufgenötigt wurde.
- „seitens des Kaisers Konstantin wurde mit Drohungen und Ankündigung von Repressalien gearbeitet. Jeder Bischof wird einzeln vorgenommen. Ihm wird das Bekenntnis (das Nicänum) vorgelegt und er wird zugleich vor die Alternative gestellt, entweder zu unterschreiben oder in die Verbannung zu gehen... in Nicäa wird auch die Kirchenorganisation in die Organisation des Reiches eingepasst. Folgerichtig wurden alle in Nicäa gefassten Beschlüsse zum Reichsgesetz erklärt.“ Rudolf Leeb „Konstantin und Christus“ – die Verchristlichung der imperialen Repräsentation, Walter de Gruyter, 1992, S. 154
- „Noch mehr als dreißig Jahre später lehnen die Homöusianer das nicänische „homousious“ unter anderem ab, weil Konstantin in Nicäa der Unterschriften der Bischöfe mit Gewalt erzwungen hatte...“H. Chr. Brennecke „Ecclesia in republica“ Theologiegeschichte, de Gruyter S. 47, 48, 30
Herr Doktor
Gassmann, Sie tun so, als entspreche der „christliche“
Monotheismus dem Lehrgut Christi und als hätte dieser sinnwidrige
Gottesglaube der Menschheit nichts als Wohltaten beschert. Doch
gewiss ist, dass das nicänische Bekenntnis die Urkirche ruinierte.
„Namhafte
Persönlichkeiten, wie Bischof Basilius, Teilnehmer des 1.
ökumenischen Konzils 325, zu Nicäa, ... verglichen die
nachkonziliare Situation sogar mit einer Seeschlacht in der Nacht, in
der sich alle gegen alle schlagen, und er meinte, infolge der
konziliaren Dispute herrsche in der Kirche eine „entsetzliche
Unordnung und Verwirrung“ und ein „unaufhörliches Geschwätz.“
Bischof
Koch, kath. Pfarrblätter, vom Oktober 2008
„Irenäus
stellt das Gottsein von Sohn und Geist klar heraus, „beiden kommt
ein personales Sein zu, da sie gemeinsam mit dem Vater handeln.“
www.
dogmatic. Uni-Bonn, informiert S. 145: „Die vornizäische
Theologie“, 2009
Das
Joseph-Smith-Zitat: „Gott
war einst ein Mensch und der Mensch kann wie Gott werden“ hat
seine Entsprechung bei Athanasius:
Papst
Benedikt XVI. Vatikan, Generalaudienz, 20. Juni 2007:
„...der
Kern der Inkarnationslehre des Athanasius lautet: „Christus, das
Göttliche Wort, „wurde Mensch, damit wir vergöttlicht würden...“
-Bei
Luther klingt das ähnlich:
Nikolai Krokoch
zitiert Tuomo Mannermaa der darauf verweist, dass
das Wort der Theosis (deificatio) öfters bei Luther vorkommt als der
Hauptbegriff seiner während der berühmten Heidelberger Disputation
(1518) formulierten Heilslehre nämlich die theologia crucis. „Wenn
in Luthers Epistelkommentaren und Weihnachtspredigten die
inkarnatorische Wahrheit auf besondere Weise zum Ausdruck kommt, dann
meint er ähnlich wie die orthodoxe Heilslehre die reale Teilhabe an
der Gottheit Jesu: ,,Wie das Wort Gottes Fleisch geworden ist, so ist
es gewiß notwendig, daß auch das Fleisch Wort werde. Dann eben
darum wird das Wort Fleisch, damit das Fleisch Wort werde. Mit
anderen Worten: Gott
wird darum Mensch, damit der Mensch Gott werde.Also
wird Macht machtlos, damit die Schwachheit mächtig werde. Der Logos
zieht unsere Form und Gestalt, unser Bild und Gleichnis an, damit er
uns mit seinem Bilde, mit seiner Gestalt und seinem Gleichnis
bekleide. Also wird die Weisheit töricht, damit die Torheit Weisheit
werde, und so in allen anderen Dingen, die in Gott und in uns sind,
sofern er in all dem das Unsere annimmt, um uns das Seine zu
vermitteln.“ Luther nimmt hier den Vergöttlichungsgedanken des Hl.
Kirchenvaters Athanasius auf…”Tuomo
Mannermaa “Luther und Theosis”, Band 1 Veröffentlichungen der
Luther-Akademie Ratzeburg, Helsinki/Erlangen 1990, S. 11: “Theosis
als Thema der finnischen Lutherforschung…
Allemal versöhnlich
Ihr Gerd Skibbe
4.)
Heikki Räisänen:
„Theologische
Literaturzeitschrift“ 109. Jahrgang, Februar 1984 : „Joseph
Smith und die Bibel“ (ISSN 0040-5671)
Räisänen
beschäftigt
sich mit der Frage, wie - aus theologisch-großkirchlicher Sicht -
die Korrekturen zu werten sind, die Joseph Smith an Bibeltexten
vornahm.
Die
Einschübe oder Textänderungen sind als Inspirierte Version bekannt.
(Inspired Version)
Immer
wieder attackieren uns außenstehende Christen, Geistliche oder auch
einfache Gläubige, Josph Smith hätte die Bibel geändert. Das ist
zwar zutreffend, aber ehe jemand sich negativ äußert, möge er zuvor
bedenken wovon er redet. Heikki Räisänen sagt nach einer kurzen
Einleitung:
„Das
Wort Gottes kann keine Widersprüche enthalten. Wo Joseph Smith
Widersprüche entdeckt, gleicht er sie aus. Viele seiner
Harmonisierungsmaßnahmen sind heute noch aus Werken großkirchlicher
Fundamentalisten bekannt. Der Unterschied ist nur , dass Smith sich
nicht mit einer harmonisierenden Auslegung begnügt, sondern den
Bibeltext selbst verbessert.“
Räisänen
benutzt tatsächlich den Begriff : "verbessert". Das ist
zunächst verblüffend, denn, die Frage ob man die Bibel verbessern
kann oder nicht, ist eigentlich mit einem klaren Nein zu beantworten.
Hier wäre der Ansatz zu destruktiver Kritik gegeben, doch das
Gegenteil ist der Fall.
Um
das zu belegen, greifen wir aus der Fülle der Fallbeispiele, die der
finnische, evangelische Theologe bringt, einige heraus.
Räisänen
verweist beispielsweise auf den
„theologisch
wichtigen Widerspruch, der zwischen den Angaben des Exodus über den
Umgang Moses (und anderer) mit Gott und der kühnen Behauptung von
Joh: 1:18 besteht, niemand
habe je Gott gesehen.
Während großkirchliche Auslegung geneigt ist, die
alttestamentlichen Aussagen abzuschwächen, geht Smith, dem die
Diskrepanz nicht entgangen ist, den umgekehrten Weg und korrigiert
den johanneischen Text. Joh 1: 19 lautet (in der Inspired Version von
J. Smith) also: „Niemand hat Gott je gesehen, außer
demjenigen, der über den Sohn Zeugnis abgelegt hat.“
...
auch das klassische Problem des Gottesnamens, der lt. Exodus 6: 3
erst dem Mose offenbart wird, während er doch bereits in der Genesis
gebräuchlichist, löst Joseph Smith... indem er aus dem Satzende
eine rhetorische Frage macht: „and was not my name Jehova known
unto them?“...
Einer
der schwierigsten Anstöße für konservative Bibelauslegung ist die
unerfüllte Naherwartung. Auch in diesem Fall vertritt Smith eine
Deutung, die heute noch in großkirchlichen Konservativismus gang ind
gäbe ist; der Unterschied ist wieder einmal der, dass er den Text
selbst im Sinne der Auslegung ändert. Die Aussage, dieses Geschlecht
werde nicht vergehen, bevor alles geschehen sein wird. Matth: 24: 34
wird verbessert: „This Generation, in which these things shall be
shown forth, shall not pass away, until
all I have told you shall be fulfilled“
demenstsprechend sagt Jesus (bei Joseph Smith) in Matth: 24: 42 nicht
„ihr
seht dies:“
sondern „meine
Erwählten... werden sehen."
Der
Rat, dass der Ehemann sein soll als hätte er keine Frau, wird auf
die Missionslage durch den Zusatz bezogen: „for ye are called und
chosen to do the Lords work“
Konsequenterweise
wird festgehalten, dass Jesus nicht am Ende der Tage auf Erden
erschienen ist, sondern in der Mitte der Zeit“ z.B. Genesis 6: 60
in der Inspired Version....
Die
vielleicht auffälligste Neuerung von allen ist die, dass Smith die
Menschheit vom Uranfang an über die Ankunft des Messias Jesus am
genauesten unterrichtet sein läßt. Die künftige Heilsgeschichte
ist ihr von den frühesten Tagen bekannt... Der mormonische
Kommentator Matthews bemerkt dazu: Da die frühen Patriarchen das
Evangelium hatten und seinen Vorschriften gehorchten, ist es
offenbar, dass der Plan der Erlösung konstant ist und durch die
Geschichte der Welt hindurch derselbe gewesen ist. „Dies ist nicht
so offenbar in der King James Version!“
In
der Tat nicht!
Bei
aller Naivität der Lösung sollte zugestanden werden, dass Joseph
Smith hier seinen Finger auf ein wirkliches Problem, auf einen
heiklen Punkt in der Heilsgeschichte gelegt hat. Wie steht es
eigentlich mit Gottes Plan, wenn mit Christus ein neuer Heilsweg
eröffnet worden ist, von dem die Alten noch nichts wussten? War den
früheren Generationen ein echter Heilsweg offen, etwa in der Form
der Buße und der freudigen Annahme des göttlichen Gesetzes?
Wenn
nicht, hat dann Gott nicht die alttestamentlichen Frommen
irregeführt, indem er ihnen ein Gesetz gab, das das Leben verheißt
(z.B. Lev 18: 5) und keinen Hinweis auf seine eigene Vorläufigkeit
erhält?
Räisänen
verweist dann auf den 1. Clemesbrief indem auch von dort her Joseph
Smiths Linie bestätigt wird:
„Clemens
versichert, Gott habe von Ewigkeit her alle Menschen auf dieselbe
Weise gerechtfertigt, und zwar durch den Glauben... er habe von
Geschlecht zu Geschlecht denjenigen Gelegenheit zur Buße gegeben,
die sich ihm zuwenden wollten“
… Mit
der Kontinuität der Heilsgeschichte hängt es ferner zusammen, dass
Smith die paulinische Rede vom Gestz als Ursache der Sünde oder von
seiner sündenvermehrenden Funktion abschwächen muss.... auch
diesmal befindet Joseph Smith sich in guter Gesellschaft....
Bei
der Umgestaltung (einiger Passagen bei Paulus) bringt (Joseph) Smith
ein erstaunliches Maß an Scharfsinn auf, mehrfach entsprechen seine
Beobachtungen im großen denen moderner Exegeten...
Zusammenfassend
lässt sich feststellen, dass Joseph Smith durchgehend echte Probleme
erkannt und sich darüber Gedanken gemacht hat... Wie durch ein
Vergrößerungsglas lassen sich (bei Joseph Smith) die Mechanismen
studieren, die in aller apologetischer Schriftauslegung am Werke
sind; die zahlreichen Parallelen zum heutigen Fundamentalismus aber
auch zur raffinierten Apologetik etwa der Kirchenväter sind
hochinteressant...“
Räisänen
fasst schließlich zusammen:
„Mit
diesen Beispielen aus den Werken Joseph Smiths, sowie aus der neueren
Literatur über den Mormonismus hoffe ich hinreichend angedeutet zu
haben, dass eine ernsthafte Beschäftigung mit den Werken des
Mormonismus eine lohnende Aufgabe nicht nur für den Symboliker und
den Religionswissenschaftler ist , sondern auch für den Exegeten und
den Systematiker. Der um Fairnis bemühte Forscher kann ihnen den
Wert als in ihrer Zeit und Umgebung als sinnvole Neuinterpretation
der religiösen Tradition gar nicht so leicht absprechen…“
(5.)
Prof.
Gellinek sagt in seinem Buch „Christus in Amerika?“ Agenda
Verlag, Münster, 1999 , S.141
:
„Mormonismus
der einen Außenseiter zunächst etwas bange macht, entpuppt sich
vielmehr, als mächtiger Schrittmacher des Christentums auf dem Wege
zur Erleuchtung.“
PS.
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