Dienstag, 25. Juli 2017

Eine verlogene Überschrift im "Spiegel" 25.7.17




Ein Mann, 24 FrauenFrühere Mormonen-Bischöfe wegen Polygamie verurteilt

"Wann, ihr lieben Dummköpfe, werdet ihr Fairness lernen und wann begreifen, dass es Pflicht jedes Schreibers ist, stets zu unterscheiden? Eben so wenig wie Protestanten Katholiken sind, gehören "mormonische" Splittergruppen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage an, die man gewöhnlich ebenfalls als Mormonen bezeichnet. Aber, obwohl man Katholiken und Protestanten unter den Oberbegriff "Christen" zusammenzieht, wird selbstverständlich dennoch zwischen beiden Religionen unterschieden.  Da würde der Jockel den auslachen, dem die Torheit unterliefe, sie glatt in einen Topf zu werfen. Die Unterschiede sind da wie hier beträchtlich, auch wenn sie sich allesamt gemeinsam auf die Bibel und mehr berufen.
Schlichtweg gesagt: hier ist Diffamie im Spiel. Gewollte Falschdarstellung, unwürdig der mxw/Reuters/AP/dpa
Der Tag wird kommen, da solche Informanten der böswilligen Lüge überführt werden. Guter Journalismus ist es jedenfalls nicht, das "Draufhauen" für salonfähig zu halten. Als Historiker, mehrfacher Buchautor, Blogger und CDU - orientierter Zeitgenosse des Jahrgangs 1930 schäme ich mich für so viel schlechtes Benehmen.

Montag, 24. Juli 2017

Wie es in der DDR war. (1) von Gerd Skibbe


Trotz erzwungener Beteiligung an Fischveredlungsprojekten des Kooperationsverbandes “Qualitätsfisch der Mecklenburger Seenplatte” dem wir Neubrandenburger Binnenfischer pflichtgemäß anzugehören hatten, war uns gelungen trotz Überweisung von sechshunderttausend Mark, bis 1975 weitere achthunderttausend Mark anzusparen.
Diese Summe hätte ausgereicht, um ein mittleres Wirtschaftsgebäude hinzustellen, sowie zusätzlich eine neue Spundwand rammen zu lassen, die wir ebenfalls dringend benötigten.
Aber Geld ist nicht alles. Es floss nach der zweiten Agrarpreisreform reichlich. Nur wir konnten dafür nicht kaufen, was wir wünschten oder benötigten. Wir mussten unsere finanziellen Mittel in zwei Kategorien teilen.
Es gab dem Grunde nach verfügbares und nicht verfügbares Eigenkapital.
Wir hätten zehn Millionen auf dem Betriebskonto haben können, solange sie nicht in den Bilanzen der zuständigen Kreis- oder Bezirksverwaltungen vorkamen, entsprach ihr effektiver Wert Null. Das war seitens der Obrigkeit so gewollt.
Sämtliche auf dem Akkumulationsfonds geparkten betrieblichen Finanzen konnten erst nach und durch einen vor dem Finanzministerium der DDR zu verteidigenden Gesamtplan zum Zahlungsmittel befördert werden. Aus gutem Grund. Es handelte sich um Spielgeld mit Nullwert.
Statt wie früher für eine Tonne Kleine Maränen 1700,-Mark einzunehmen, erhielten wir nun über 9100,-Mark. Das war mehr als das Fünffache.
Anstelle von früher 3,50 Mark je Kilogramm Karpfen, bekamen wir 14,00 Mark und das unter Beibehaltung der Endverbraucherpreise (EVP), für den Kunden.
Selbstverständlich konnte das nicht gut gehen. Niemand dreht an der Preisschraube willkürlich und zugleich ungestraft.
Die DDR-Finanzwissenschaftler, die gehofft hatten ihre Agrar- und Industriepreisreform sei die rettende Idee, forcierten damit lediglich die bereits angelaufene, sich verselbständigende, sozialistische Inflation.
Wir erhielten jedenfalls, trotz unserer guten Finanzlage keine Baukapazitäten vom Rat des Bezirkes. Es gab zwar Versprechungen, weil wir so nicht weiterhausen konnten, aber eben keine Planziffer dafür.
Wir fertigten unsere Reusen und Fanggeschirre immer noch in derselben alten Bretterbude an, durch die der Wind pfiff.


Der Dachdecker und Bauingenieur Jürgen Krüger gab mir, als wir wieder einmal gemeinsam zur Nacht fischten, den guten Rat: „Baut doch nach §5, Landbauordnung.”
„Und das wäre?”
„Ihr baut in Eigeninitiative!” Beim Rat des Bezirkes wurde unser Antrag positiv gewertet. Sie gaben uns grünes Licht. Die Ratsleute freuten sich über jede Eigeninitiative.
Das war ja bekannt, einer der will, kann zehnmal mehr erreichen als der, den sie antreiben müssen.
Zunächst musste einem von uns der Hut aufgesetzt werden. Ich wollte ihn unbedingt haben und bekam ihn auch.
Dann berieten wir im Vorstand, wie viel Aale ich zur Beschleunigung des Vorhabens, Bau einer Betriebsstätte, zur freien Verfügung hätte.
Falls es partout nicht weiterginge, beabsichtigte ich mit Räucheraalen nachzuhelfen. Natürlich war das nicht ganz sauber. Andererseits wurde niemand betrogen, denn den Aalplan hatten wir erfüllt.
Rigoros wollte ich das kuriose Geschäft betreiben, allerdings in keinem Falle anders, als ausschließlich zugunsten des Betriebes. Ich wollte vom Sozialismus nicht betrogen werden, also betrog ich ihn auch nicht. „Hundert Kilo höchstens.“, sagte Reiner, der Vorsitzende. Mir schien ich käme mit fünfzig hin.
Schließlich sollten es zweihundert werden.
Das erste Problem bestand darin, dass ich niemanden fand, der umgehend die zum Zweck der Baugrunduntersuchung erforderlichen Bohrungen auf unserem Torfgelände ausführen würde. Wir vermuteten, wir stünden über ungefähr fünf Meter Torf, doch ob sich darunter eine tragfähige Sandlinse befand konnte niemand sagen.
Hier und da gab es Achselzucken. Keiner machte mir Hoffnung, dass er für uns bohren könnte. 
Dann ging ich zu einer Firma in der Katharinenstraße, Neubrandenburg. Wieder hing das Kinn des Zuständigen tief herunter. Das kannte ich schon. Sie waren allesamt ausgebucht.
Deshalb lamentierte ich nach Kräften: „Wir haben es satt in der Hütte am See zu sitzen und Wintertags zu frieren.”
„Andere Leute frieren mitunter auch!”
Mutig schoss ich hinterher: „Aber ich habe Räucheraale zu bieten!”
Kopfrucken. 
„Wie bitte?”
„Na, ja, wir fangen welche, wenigstens die Grünen...”

Der betreffende Brunnenbauchef schaute mich noch einmal an, und ich hielt dem argwöhnisch prüfenden Blick stand.
Kess lachte ich ihm ins runde Gesicht: „Für jeden Mann ein Kilo Räucheraale gratis.”
„Moment mal!”, lautete die nicht unfreundliche Erwiderung. „Ich muss mal in den Kalender sehen... tja da haben wir,... da hätten wir,... sagen wir nächste Woche...”
Sie bohrten von Hand, primitiv wie vor hundert Jahren und stellten fest, dass wir sogar über sechs Meter Torf bauen mussten. Die Bohrkerne mussten analysiert werden.
In einem Labor im Industrieviertel gab es ebenfalls freie Kapazitäten, weil ich Gutes bieten konnte.
Kein Problem die fünfundvierzig Stück, zehn Meter langen Stahlbeton-Rammpfähle zu kaufen. Rammkapazitäten standen uns desgleichen zur Verfügung, wenn auch nicht sofort.
Aber Steine ließen sich nicht auftreiben, jedenfalls nicht genug. 
In fünfzig Kilomter Entfernung in Eggesin durften wir sie selbst herstellen. Mit Hilfe einiger duftender Räucheraale erhielten wir fachliche Unterstützung. So ging es Schritt für Schritt voran. 

Auch die Eisenbieger mussten nicht überredet werden, da wir zur Ausführung der Flechtarbeit die Genehmigung erhielten, Fachleute für die Feierabendtätigkeit zu werben und sie leistungsgemäß zu entlohnen, wobei die Seitenblicke der Mitglieder der Feierabendbrigade schon im voraus in eine gewisse Richtung gingen, weil dort die Boote mit den Fächern für lebende Aale standen, verbunden mit einem gewissen Versprechen unsererseits. So weit so gut.
Niemand konnte uns jedoch für das Gießen des Fundamentes dreihundert Kubikmeter Beton am Stück liefern. Bis eine bundesdeutsche Firma fünf Monate später in unsere Stadt einen Großmischer lieferte. Die Probemischung gehörte uns.

Und nun ein Denkmal:
Wir fanden zu guter Letzt niemanden der uns die Dachbinder verkaufen konnte. Dreißig Festmeter Holz mussten her. Ich glaubte mit meiner Methode auch diese Hürde nehmen zu können.
„Glaube macht selig, backen macht mehlig!” den Kinderreim hörte ich bis zum Verdruss. An jenem Nachmittag im Spätherbst ’78 verließ ich das weiße Gebäude der Bezirksverwaltung am Friedrich-Engels-Ring mutlos. Weder wortreiche Überredung noch Betteln, noch meine massiven Bestechungsversuche hatten mir den ersehnten Erfolg beschert. Da trollte ich mich nun niedergeschlagen davon, besaß zwar die Nagelpläne und die Zeichnung für das planmäßig mit Eternitplatten zu deckende Dach, hatte Räucherdelikatessen und konnte mit alledem nichts anfangen.
Ärgerlich rollte ich meine Papiere zusammen und fluchte, weil ich mit leeren Händen dastand.
Vor Wut hätte ich explodieren können.
In diesem Augenblick sah ich einen stattlichen, mit geflochtenen Achselstücken geschmückten Forstmann auf mich zukommen.
Der kam mir gerade recht. Wie durch ein Zielfernrohr visierte ich ihn durch meine dreiviertelmeterlange Rolle an. Als er bis auf zwei Meter herangekommen war, fuhr ich ihn an: „Euch Förster müsste man samt und sonders erschießen!” 
Er stutzte. Er musterte mich. „Genosse, was hast du denn für Probleme?”
Und wie mitfühlend er das sagte! „Genosse!”
Zum ersten Mal, wie mir schien, verstand mich einer und litt mit mir.
„Ich muss spätestens im November das Dach auf unser neues Wirtschaftsgebäude setzen. Wir haben nach § 5 gebaut. Niemand in deinem Haus gibt mir ein Holzkontingent. Uns wird der Winter dazwischenkommen.”
„Wo kommst du her?”
So und so!
„Komm mal mit!”
Es war mir zumute, als wäre ich in die Kindertage zurückversetzt worden und Mutter hebt mich hilfeschreienden Knirps liebevoll vom kalten, nassen Fußboden auf.
Genosse Skibbe!
Wären alle Menschen der Welt so wie der da, mit seinen dicken Achselklappen...
Ich las das Schild an seiner Tür. Nur wenige Sekunden telefonierte er, der Oberlandforstmeister Siegfried Schreib, mit irgendjemand.
„Also dreißig Festmeter Lärche oder Fichte! Die kriegst du! Für deinen Betrieb allemal.”
Das war es, was die Besten unter den ‘Kommunisten’ wollten, Solidarität. „Wann bekomme ich das Holz?”
„Eingeschlagen ist es schon... muss nur noch gerückt werden.” Es läge da und da in den Tiefen der Neustrelitzer Forsten. „Du kannst die Stämme ab übermorgen abfahren lassen!”
„Wir fahren übermorgen nach Leningrad, Betriebsausflug.”
Er schmunzelte, statt mich auszuschimpfen.
Ich lachte innerlich, das war die Sorte Leute, die ich mochte.
„Wird dir die Zeit knapp, was? Muss ja noch geschnitten werden und noch genagelt, nich?”
Ich nickte ein bisschen hilflos, vielleicht tauschen sie. Er winkte ab. „Keine Experimente! Ich lasse dir die Stämme nach Zwiedorf ins Sägewerk schaffen!” Er setzte sich an einen anderen, mit Papieren übersäten Schreibtisch, schob den Aschenbecher beiseite, nahm einen Kalender zur Hand und schrieb etwas auf. „Hier hast du den Termin für den Schnitt.”
Mit Schrecken sah ich, das war die hohe Zeit für die Nachtfischerei auf Maränen.
Meine Reaktion fiel ihm auf.
Er fragte nicht lange. Nur ein kurzer Blick.
„Ich sehe schon. Diesmal fahrt ihr in den Kaukasus. Hier hast du einen neuen Termin fürs Sägewerk.”
„Dafür gebe ich dir fünf Kilogramm Räucheraale!”
Er schüttelte den geröteten, breiten Kopf. „Deinen Aal will ich nicht. Es war mir eine Freude, dir helfen zu können.”
„Ach was.”, wehrte er bescheiden ab, als ich ihn lobte und mich bedankte: „Sieh zu, dass du das Dach draufbekommst!”
Mitte Januar, einen Tag bevor der Winter richtig zuschlug, zogen wir in unseren durch Nachtspeicheröfen herrlich beheizten Neubau ein. Es gab im Sozialismus tatsächlich noch Freude.

Aber,  hätte niemand für uns gebohrt, wären wir immer noch aussichtslose Leute mit unerfüllbaren Wünschen geblieben, ja, wenn da nicht die Räucheraale gewesen wären.
Ein Hoch auf  die DDR, die mich nie wegen Bestechung belangte, obwohl es einige Spatzen gab, die das von den Dächern pfiffen.

Sonntag, 23. Juli 2017

"Roms" Spinnereien (1) by Gerd Skibbe



Rom verkündete oft großartige Wahrheiten, die alle Christen miteinander geradezu brüderlich verbinden. Das ist bis heute so.

Aber Rom verbreitete auch absoluten Unsinn und das in ungeheurem Ausmaß.
Seine Dogmengeschichte ist haarsträubend und skandalös wie sein Ringen um jene Vormacht die Jesus ausdrücklich untersagte.
Selbstverständlich bedarf Kirche eines irdischen Stellvertreters Christi. Der jedoch muss den von Christus selbst gesetzten Kriterien entsprechen: er muss Liebe und Licht aussenden. Das hat er Petrus dreimal eingebläut. Nur wenn er Liebe hat, ist er berufen.
Des Stellvertreters Ratschlägen und Weisungen muss Frieden, Erkenntnis und Wohlwollen gegenüber allen folgen.
Doch nahezu jeder mögliche Blick ins 4., 5., 6., 7. 8. 9. 10., 11. 12. Jahrhundert und so fort beweist bedauerlicherweise, dass Anmaßung und Zank, Gewaltanwendung, Machtrangelei sowie auffallende Unordnung auf der Tagesordnung Roms obenan standen.

Es gab riesige Zeiträume in denen die Kirche nicht existierte, sondern da waren nur einige Herren die so taten, als wäre nichts passiert.
Wegen dieser Gegebenheiten gab es keine Geschichtsschreibung, nur hier und da Anekdoten die jeden erschrecken sowie schwer zuzuordnende Briefe. Zwischen „Papst“ Anastasius (nach 402 verstorben) bis Hadrian (795) sind sämtliche biographischen Daten fraglich. 400 Jahre breit ist das Luftloch, in das hinein Namen – oft nur Fantasienamen – eingefügt wurden. Danach wird es dramatisch schlecht.   
Gnadenlos schlagen sich die Familien Italiens und Roms, die irgendwie an Geld und Titel kamen um jeden vakant gewordenen Papstsitz. Um 900 sitzen deren Sprösslinge dann nur Stunden, oder einige Tag lang auf dem Stuhl Petri.
Kirchengeschichtsschreiber Ludwig Hertling SJ brachte es auf den Punkt:
„ (Papst) Formosus  (891-896) krönte  den Herzog von Spoleto, Guido, zum Kaiser.  893 wurde Formosus gezwungen, auch Arnulf zum Kaiser zu krönen. Von da an herrschte in Rom ständiger Bürgerkrieg… Es waren nur mehr Raufhändel der römischen Familien, die ihre Mitglieder ihrer Familien zu Päpsten zu machen und die von anderen Familien aufgestellten Päpste zu stürzen suchten. Die Verwirrung war so groß, dass wir von manchem dieser Päpste, die oft nur Wochen oder Tage im Amt waren, nur die Namen wissen und nicht einmal immer feststellen können, ob sie rechtmäßige Päpste waren…. Von geordneter Aktenführung war keine Rede, Geschichtsschreibung gab es keine… im Jahr 991 besprach ein Bischof die römischen Zustände: „ein Papst der keine Liebe besitzt, … ist - ein Antichrist...“  „Geschichte der katholischen Kirche bis 1740

Originale katholische Geschichtsschreibung urteilt überwiegend aus machtpolitischen Gesichtspunkten, Hertling berichtet ehrlich. Selbstkritik ist sonst selten, auch die im Rückblick.

Dies drückt sich etwa dann aus, wenn der Vatikan der Kriminalität zugeneigte Kleriker lobpreist, obwohl jeder Geschichtsinteressierte weiß, dass nicht wenige dieser Herren zu den Bösartigen gehören.
Ein Beispiel für zahllose:
In seiner Generalaudienz am 3. Oktober 2007 lobt Benedikt XVI. den zu Beginn des 5. Jahrhunderts operierenden Cyrill von Alexandria und das Kirchenvolk jubelt nichtsahnend.
Liebe Brüder und Schwestern!
Bei der Fortsetzung unseres Weges auf den Spuren der Kirchenväter begegnen wir auch heute wieder einer großen Gestalt: dem heiligen Cyrill von Alexandrien. Cyrill, der mit der christologischen Auseinandersetzung verbunden war, die um das Jahr 431 zum Konzil von Ephesus geführt hat und der als letzter bedeutender Vertreter der alexandrinischen Tradition galt, wurde später im griechischen Osten als „Bewahrer der Genauigkeit“ – was als Bewahrer des wahren Glaubens zu verstehen ist – und sogar als „Siegel der Väter“ bezeichnet…Er gliedert sich bewusst und ausdrücklich in die kirchliche Tradition ein, in der er die Gewähr für die Kontinuität mit den Aposteln und mit Christus selbst erkennt…“

Prof. Otto Seeck“   nahm ebenfalls den „Bewahrer des wahren Glaubens“ unter die Lupe. Das Urteil nicht nur dieses Historikers klingt ganz anders:

(Cyrill 380-444) war ein Neffe des Theophilus und hatte dessen rücksichtslose Herrschsucht geerbt. Als dieser am 15. Oktober 412 gestorben war, hatte Cyrill unter wilden Straßenkämpfen, in die auch die Truppen eingreifen mussten, seine Wahl auf den erledigten (Bischofs-) Thron durchgesetzt, und eine seiner ersten Amtshandlungen war gewesen, dass er die Bethäuser der Novatianer (einer Gruppe Urchristen die gewillt waren gemäß Christi Gebote zu leben) schließen ließ und sich nicht nur ihres Kirchenschatzes sondern auch des Privatvermögens ihres Bischofs Theopemptus bemächtigte. Denn das Geld schätzte er so hoch, dass er selbst die Bistümer Ägyptens feilbot. Eine reiche Einnahmequelle und zugleich  ein wichtiges Machtmittel boten ihm die Krankenwärterstellen, da die Hospitäler von Alexandria als wohltätige Stiftungen unter seiner Aufsicht standen. Weil nämlich ihr Dienst nicht nur ein hübsches Einkommen brachte, sondern wahrscheinlich auch vom Decurionat und anderen Staatslasten befreite, drängten sich auch reiche und vornehme Leute dazu und erkauften die Aufnahme in die Körperschaft mit barem Gelde. Denn große Anstrengungen brauchte man ihnen nicht zuzumuten, schon weil  Cyrillus ihre Zahl auf nicht viel weniger als tausend erhöht zu haben scheint. Und alle die Hunderte, die Krankenwärter hießen, tatsächlich aber auf den Straßen Alexandrias müßig lungerten, bildeten für den Bischof eine handfeste Leibwache und waren höchst geeignet, Krawalle hervorzurufen und anzuführen. So dienten auch die Wohltätigkeitsanstalten den Zwecken der Kirche in einer Weise, an die ihre Stifter gewiss nicht gedacht hatten.“ Geschichte des Untergangs der antiken Welt
Rom spinnt auch, wenn es um die Fragen „Zölibat“, „ewige Verdammnis“, „Seele“ und „Papsttum“ geht, insbesondere fällt Roms „Spinnerei“ auf, wenn es sich zum Thema „Offenbarung“ äußert. Gemeint ist, Rom benötigte nachdem die Kirche, 325, auf den Status einer staatlichen Institution herabsank keine geistige Verbindung zum Himmel mehr. Wozu, sie hat doch einen Stuhl auf dem Petrus einst saß. (Allerdings nahm Petrus im Verlaufe seines Lebens auch auf anderen Stühlen Platz, zu Jerusalem, zu Antiochia und wahrscheinlich in einigen anderen Orten.)
Wie verwegen und windschief Rom denkt wird erst deutlich, wenn man den Blick auf gewisse Formulierungen richtet.

„Der christliche Glaube kann keine ,,Offenbarungen
annehmen, die vorgeben, die Offenbarung, die in 
Christus vollendet ist, zu übertreffen oder zu
 Religionen und oft auch bei gewissen neueren 
Sekten der Fall ist, die auf solchen ,,Offenbarungengründen.
 Der katholische Katechismus 

Die Zielrichtung ist damit festgelegt. Der Vatikan, Meister des Wortes, umgeht das anstehende Problem, indem sein neuer Katechismus zwar unanfechtbar richtig sagt, die „Offenbarung, die in Christus vollendet ist“, kann weder übertroffen werden noch hat die Christusoffenbarung es nötig berichtigt zu werden.
Doch das ist Schlauheit statt Weisheit, denn natürlich kann man Jesus nicht gegen Jesus ausspielen, aber dennoch seinen Rat einholen, wenn es schwierig wird. Oder denkt Rom insgeheim Gott gibt es nicht? Gäbe es ihn könnte er doch hören und wenn er hört vermag er auch zu antworten.
Da hinkt Rom erheblich, denn Jesus hatte gelehrt:

"Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet;
und wer da anklopft, dem wird aufgetan. 
 Welcher ist unter euch Menschen, so ihn sein Sohn bittet ums Brot, 
der ihm einen Stein biete? oder, so er ihn bittet um einen Fisch, 
der ihm eine Schlange biete? So denn ihr, die ihr doch arg seid, 
könnt dennoch euren Kindern gute Gaben geben, wie viel mehr wird
 euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten!" Matth. 7: 7-11

Wer hat Rom ermächtigt, diese Lehre außer Kraft zu setzen?
Nicht umsonst lud Christus uns ein ihn um Weisheit zu bitten, wie Christi leiblicher Bruder Jakobus mahnte:
          „Wenn jemand Weisheit mangelt der bitte Gott… er wird sie ihm gegeben“, 1: 5
… vorausgesetzt er schiebt seine Frage nicht auf die lange Bank, wodurch dieser jemand anzeigt, so dringend sei seine Bitte nicht.  


Das Schicksal der Menschheit wäre ein besseres gewesen, wenn Roms führende Kleriker sich ehrlich fragend an den Herrn der Kirche gewandt hätte, wann immer Entscheidungen bedeutender Art anstanden. Stattdessen setzten sie auf den Rat von Menschen mit starkem Eigeninteresse an Geld und Gut.
Hätten sie das Drittrangige da gelassen, wären nicht so bösartige Männer vom Format eines  Lucius III. Papst geworden.

 der Erlass des Lucius auf dem sogenannten Konzil von Verona 1184  gebot allen Machthabern, vor ihren Bischöfen eidlich zu geloben, dass sie die kirchlichen und weltlichen Gesetze gegen die Ketzerei voll und wirksam durchführen wollten. Jede Weigerung oder Vernachlässigung sollte mit Exkommunikation, Absetzung und der Unfähigkeit ein anderes Amt zu bekleiden, bestraft werden...So unternahm es die Kirche, die weltlichen Herrscher zur Verfolgung zu zwingen."  Henry Charles Lea „Geschichte der Inquisition“ Bd1

Es geht nicht darum Christus zu berichtigen, sondern zu korrigieren was Rom  im Verlaufe seiner Machtkämpfe aus der „Christusreligion gemacht hat. Er stellte eine Gemeinschaft in die Welt, in der sie alle Gleiche waren. Rom aber kennt die 3-Klassen-Kirche. 
Obenan der Papst, dann der Klerus und die Laien.
Was soll das heißen, "der christliche Glaube", kann keine weiteren Offenbarungen
annehmen? Der Vatikan kann keine Offenbarung annehmen, auch wenn sie von Gott stammen, weil es seine Grundfesten erschüttern würde.
Rom antwortet mit seinem Katechismus: Gott hat bereits alles gesagt!
Alles?      
Ist das wahr?
Gibt es nicht tausend offene Fragen in Sachen Religion, die kein Papst klären konnte?
Hat Rom nicht zahlreiche Lehren Gottes zumindest aus den Augen verloren, wenn nicht geändert, – nachweislich –die danach verlangen wiederhergestellt zu werden?
Zum Beispiel die, dass Bischöfe verheiratet sein sollen.
Oder diese: dass wir Heutemenschen allesamt ein vorirdisches Dasein in der Ewigkeit hatten - etwas das viele Nahtoderfahrene plötzlich erkannten  - . Etwas das zu bedeutend war und ist. Der Katechismus lehrt Gott eile herbei wenn eine Eizelle befruchtet wurde und erschafft den unsterblichen Geist. „Unmittelbar“ sagt der Katechismus unmissverständlich, denn die katholische Kirche kennt den Terminus „Präexistenz“ zwar, aber er hat keinen Platz in ihrer Theologie – auch in der Theologie der Protestanten kommt er nicht vor.
Aber im verfemten „Mormonismus“ - der durch Offenbarung entsstand - spielt er eine Hauptrolle.
Joseph Smith konnte es nicht wissen!
Das ist so, weil Gott wiederherstellte und zurückbrachte was Rom und Konstantinopel  um 545 verwarf.
Sie werden sehr bald einräumen, dass es ein riesiger Fehler war, Origenes und Hippolyt zu verfluchen.
Da gibt es zahlreiche Berichte die als Videos zur Verfügung stehen, in denen Nahtoderfahrene berichten, sie seien an den himmlischen Platz zurückgekehrt von dem sie herkamen. Hunderte katholische und evangelische Sterbebegleiter  bestätigen diesen Trend, übermittelten uns ähnliche Schilderungen ihrer Patienten.
Da ist ein Video, das man ernst nehmen sollte, ein  hörenswertes Interview mit dem niederländischen Kardiologen Pim van Lommel. Es schildert einleuchtend was alle wissen sollten: Du findest es unter:
Wenn du es eilig hast blende die 26. Minute der Darlegungen bis zur 28. ein.

Die gesamte großkirchliche Theologie wird sich eines Tages an diesen Fakten ausrichten müssen. Dann werden wesentliche Missverständnisse aufgehoben sein.

Nicht nur Rom wird an die Stelle von Spekulationen großartiges Wissen setzen. Das würde allen gut tun.

Mittwoch, 19. Juli 2017

Ist das nicht interessant?


Joseph Smith: Es gibt "10 000 mal 10 000 (von Menschen bevölkerte) Erden, wie die unsere" (1) 
"Lehren des Propheten Joseph Smith" erste deutsche (Nachkriegs-) Ausgabe, 1948, grüner Cover

Welt online schreibt: "... Neuen Berechnungen zufolge dürften 25 Prozent aller sonnenähnlichen Sterne ein Planetensystem wie das unsrige besitzen - einschließlich Planeten in der Größe der Erde."

Joseph Smith lehrte, was er durch Inspiration empfing: 

"Die Welten wurden von ihm (Christus) gemacht; die Menschen wurden von ihm gemacht; alles wurde von ihm gemacht und durch ihn und aus ihm."
Lehre und Bündnsse : 93

Aber, in diesem Kontext heißt es weiter: 

"Der Mensch war auch im Anfang bei Gott. Intelligenz oder das Licht der Wahrheit wurde nicht erschaffen oder gemacht und kann es auch gar nicht.... Alle Wahrheit ist unabhängig in dem Bereich, worein Gott sie gestellt hat, und kann für sich selbst handeln, wie auch alle Intelligenz; anders gibt es kein Dasein."

Abraham 3:21-22

"Ich wohne inmitten von ihnen allen; (inmitten des Universums, auf einem Planeten in der Nähe des Sternes Kolob) darum bin ich nun zu dir (Abraham) herniedergekommen, um dir die Werke zu verkünden, die meine Hände gemacht haben, worin meine Weisheit sie alle übertrifft, denn ich herrsche oben in den Himmeln und unten auf der Erde mit aller Weisheit und Umsicht über alle Intelligenzen, die deine Augen gesehen haben, von Anfang an; ich bin am Anfang mitten unter alle die Intelligenzen herniedergekommen, die du gesehen hast."
Die offizielle Erklärung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage lautet:
Intelligenz hat mehrere Bedeutungen, drei davon sind: 
(1) Sie ist das Licht der Wahrheit, das allem im Universum Licht und Leben gibt. Sie hat immer bestanden. 
(2) Das Wort Intelligenzen kann sich auch auf Geistkinder Gottes beziehen. 
(3) Die heiligen Schriften können auch von Intelligenz sprechen, wenn sie sich auf die Geistsubstanz beziehen, die bestand, ehe wir als Geistkinder gezeugt wurden.
All das korrespondiert sehr wohl mit modernen Antworten einer Reihe bedeutender Wissenschaftler:

Unser Bewusstsein ist folglich ewiger Natur. Es hat weder Anfang noch Ende. Bewusstsein kann den Tod des Körpers überleben.  Besonders zu empfehlen ist in diesem Zusammenhang eine Studie des Kardiologen Pim van Lommel. 
Zeilenweise bestätigt der Facharzt, dass einige Nahtoderfahrene sagten: Wir kamen zurück zu dem Platz wo wir herkamen.

Siehe unter: