Mosia 23: 14
„Betraut niemanden damit,
euer Lehrer oder euer geistlicher Diener zu sein, außer es sei ein
Mann Gottes, der auf seinen Pfaden wandelt und seine Gebote hält.“
An diese Weisung hält sich die Kirche
Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage strikt.
Das ist in den Großkirchen anders.
"The Washington
Post" berichtete am 08. August 2017 :
The Mormon Church has excommunicated one of its top
leaders, church officials confirmed Tuesday. It was not immediately clear why.
“This morning, James J. Hamula was released as a
General Authority Seventy of The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints,
following Church disciplinary action by the First Presidency and Quorum of the
Twelve Apostles,” read a statement from Eric Hawkins, a spokesman.
Hawkins declined
to give details on the reason, but the Salt Lake Tribune and
the Deseret News in Utah cited church sources as saying it was
not for “apostasy or disillusionment.” Among the reasons the church handbook
gives for excommunicating leaders are: adultery, burglary, embezzlement,
spousal abuse and “homosexual relations.”
The Tribune and the News reported that Hamula was the
first top authority of the church to be excommunicated in 28 years.”
Übersetzt:
Zuständige Kirchenbeamte der mormonischen Kirche bestätigten am Dienstag
die Exkommunikation eines ihrer höchsten Führers. Es war nicht sofort klar,
warum. "An diesem Morgen nach dem kirchlichen Disziplinarrat der Ersten Präsidentschaft
und des Kollegiums der Zwölf Apostel" wurde James J. Hamula als Siebziger-
General Autorität der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
entlassen. So lautet die Erklärung von Eric Hawkins, dem Sprecher des Gremiums.
Hawkins lehnte es ab, Details über die Gründe zu geben, aber die Salt Lake
Tribune und die Deseret News in Utah zitierten die Kirchenquellen. Diese
besagen, der Kirchenausschluss sei nicht erfolgt wegen "Abfall oder
Enttäuschung". Unter den Gründen, die das Kirchenhandbuch für
exkommunizierende Führer gibt, sind: Ehebruch, Einbruch, Unterschlagung,
Ehegattenmissbrauch und "homosexuelle Beziehungen". Dies sei seit 28
Jahren der zweite Fall soweit es eine Generalautorität betrifft. Exkommuniziert
zu sein bedeutet, dass man nicht mehr als Teil der Mormonenkirche angesehen
wird. Hamulas Ausschluss hätte sein Äquivalent mit der Exkommunikation eines
katholischen Erzbischofs, sagte der Kirchenhistoriker Greg Prince. Prince fügte
hinzu, dass Exkommunikationen in der Mormonenkirche häufiger vorkommen.
“Being excommunicated means you are no longer
considered part of the Mormon Church. Hamula being removed is the equivalent of
a Catholic archbishop being removed from the Catholic Church, said church
historian Greg Prince. Prince added that excommunications are more common in
the Mormon Church.”
Das
Handbuch für Beamte der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ermutigt
die infolge eines Disziplinarverfahrens Ausgeschlossenen ihr Problem zu
bereinigen und sich nach entsprechender Zeit
erneut taufen zu lassen.
Bekanntestes
Beispiel für einen der frühesten Kirchenausschlüsse einer Generalautorität der Kirche Jesu Christi
der HLT ist Oliver Cowdery:
Wikipedia schreibt:
Im Zusammenhang mit der schweren Finanzkrise
1837/38 um den Zusammenbruch der kircheneigenen Kirtland Safety
Society, die auch eine Vertrauenskrise gegenüber Smith darstellte,
stellte sich Cowdery gegen Smith und brachte wieder dessen seiner Ansicht nach
ehebrecherisches Verhalten in die Diskussion. Ganz wesentlich jedoch war
Cowderys Ansicht, dass sich Smith als religiöser Führer zu sehr in die
weltlichen Angelegenheiten seiner Gefolgsleute mische. Dies alles führte am 12.
April 1838 zum Ausschluss Cowderys aus der Kirche. Begründet wurde der
Ausschluss damit, dass er Smith des Ehebruchs beschuldigte, dass er in der
Kirche inaktiv geworden sei und dass er als Rechtsanwalt gegen die Kirche
vorgehe, um für seine Mandanten Schadenersatz für Verluste im Zusammenbruch der
Kirtland Safety Society zu erstreiten.
Sein Amt als zweiter Mann in der Kirche wurde später offiziell
auf Hyrum Smith, einen Bruder des Propheten übertragen.
1838–1848 kehrte Cowdery der Kirche den Rücken. Er fühlte sich
ungerecht behandelt und war sehr verletzt darüber, dass ihn die Kirche
ausgestoßen hatte.
Er setzte sein Jurastudium fort und praktizierte als Anwalt
zunächst in Kirtland, Ohio, zog 1840 nach Tiffin, Ohio und
übersiedelte schließlich 1847 nach Wisconsin. Er galt als fähiger Anwalt mit
brillanter Redefähigkeit, dabei bescheiden und reserviert. 1840 wurde er
Redakteur einer Lokalzeitung in Tiffin. Als jedoch bekannt wurde, dass er einer
der drei Zeugen für das Buch Mormon war und er nicht bereit war, sich von
seiner damaligen Aussage zu distanzieren, wurde er zum Hilfsredakteur
zurückgestuft.
Politisch betätigte er sich sehr engagiert in der Demokratischen
Partei, in der er sogar für den Kongress kandidierte. Als bekannt wurde, dass
er einer der drei Zeugen des Buches Mormon war, wurde er in den Zeitungen
lächerlich gemacht und verlor die Wahl.
Cowdery hielt auch nach seinem Ausschluss brieflichen Kontakt
mit befreundeten Kirchenmitgliedern. Darin beklagte er vor allem Intoleranz in
der Kirche und die Praxis der Polygamie. 1848 wurde sein Wunsch in die Kirche
zurückzukehren stärker, und er reiste nach Winter Quartes im heutigen Nebraska, einer Zwischenstation auf dem Exodus
der Kirche nach Utah, um Brigham Young zu treffen. Nach einer tiefschürfenden Befragung wurde
Cowdery am 12. November 1848 von Apostel Orson
Hyde wieder getauft. Seine früheren Funktionen erhielt er
aber nicht zurück. Er äußerte den Wunsch, mit in die Rocky Mountains zu ziehen,
doch er starb am 3. März 1850 im Hause seines Schwagers David Whitmer in
Richmond, Missouri, an einer Atemwegserkrankung.
Anhänger der Mormonen vertreten die Ansicht, da Cowdery ein
wesentlicher Zeuge für die Entstehung der Mormonenbewegung war, hätten Gegner
der Kirche schon sehr früh versucht, ihn und vor allem seine Exkommunikation
dafür zu instrumentalisieren, die Entstehung der Kirche in ein schlechtes Licht
zu rücken. Zudem sind die Befürworter der Meinung, dass Gegner der Kirche
anscheinend zum einen darauf hinweisen, dass Cowdery in derselben
Kirchengemeinde in Poultney, Vermont gewesen sei wie Ethan Smith, der Autor des
Buches View of the Hebrews,
welches die Abstammung der Indianer von verschleppten Israeliten postulierte.
Dieses Werk wurde von einigen für eine mögliche Quelle für das
Buch Mormon gehalten und sein Inhalt könne über Cowdery von Ethan Smith zu dem
mit ihm nicht verwandten Joseph Smith gelangt sein. Anhänger der Mormonen sind
jedoch der Überzeugung, dass in neuerer Zeit Untersuchungen gezeigt hätten,
dass die Ähnlichkeiten zwischen dem Buch
Mormon und View of
the Hebrews nur sehr oberflächlich seien.
Es wurde auch behauptet, Cowdery habe sein Zeugnis von der
Göttlichkeit des Buches Mormon und der Echtheit des Priestertums, das er durch
die Hand von Auferstandenen erhalten hat, widerrufen. Zeugnisse von Familienmitgliedern, die an seinem Totenbett waren, sagen
jedenfalls das Gegenteil davon aus.
Gerüchte, Cowdery habe nach einer neuerlichen Taufe die Kirche
reformieren und die Polygamie abschaffen wollen, werden nach Ansicht von
Mormonen durch die Dokumentenlage nicht gestützt. Cowdery hat in mehreren Briefen betont, er wolle nur ein einfaches
Mitglied sein.
Mormonen
leiden mit den Exkommunizierten und hoffen für sie das Beste, die ehrenvolle
Rückkehr. Zugleich sehen Langzeitmitglieder der Kirche Jesu Christi der
Heiligen der Letzten Tage mit einiger Bestürzung, dass sowohl die
römisch-katholische, wie die Evangelische Kirche Deutschlands (EKD) unzureichend
konsequent mit Übertretern umgehen.
Gelegentlich
decken die Kirchen die Täter, weil sie sich auf Interpretationen von
bedeutenden Persönlichkeiten des athanasianischen Zweiges der Frühkirche
berufen, wie diese:
Callist
I oder auch Callixt I (-223) und
Ambrosius von Mailand (339-397) schufen die Voraussetzungen für das heutige
Fehlverhalten einiger Großkirchen.
Hippolyt (Bischof in Rom um 170-235) erhob schwere Beschuldigungen gegen Callixt der in die
‚Kirchendisziplin’ Änderungen einführte.
„Vor allem die, dass er, den Lüsten der Menschen entgegenkommend, allen ihre Sünden nachlasse. Wenn Jemand,
der bis dahin einer andern Kirchengemeinschaft angehört, gesündigt habe, werde
ihm die Sünde nicht angerechnet, wofern er nur zu des Kallistus „Schule'', d.
i. zu seiner Kirchengemeinschaft sich bekannte. Viele mit beflecktem
Gewissen und von vielen Sekten ausgestoßen sowie einige auch von ihm, Hippolyt,
aus der Kirche verwiesen, füllten seine „Schule". Joseph Langen
„Geschichte der römischen Kirche“ Uni Bonn Hippolyt lehnte vor allem Callixt Auffassung ab, dass
ein Bischof selbst wenn er „bis zum Tode' sündige“, doch nicht abgesetzt werden
soll.“
Ambrosius trieb es auf die Spitze:
„Es kann keine noch so verruchte
Schandtat begangen oder gedacht werden, welche die heilige Kirche nicht
nachlassen könnte. Aufgrund der von Gott verliehenen Gewalt wird die von Gott
geliebte Kirche einmal gleichsam in einem Atemzug, mit Gott genannt.“ Gerhard
J. Bellinger „Der Catechismus Romanus und die Reformation“
Im
“Schlussbericht der unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung von
Missbrauchsfällen im Gebiet der
Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen
Kirche“ wird gesagt:
„
Der Disziplinarhof der Evangelischen Kirche Deutschlands geht in einem Urteil
zu einem Fall innerkirchlichen sexuellen Missbrauchs und sexuellem
Fehlverhalten davon aus, dass trotz Feststellung der ausreichenden Schwere der
Amtsaufsichtspflicht eine Entfernung aus dem Amt nicht verhältnismäßig wäre,
weil die Taten lange zurückliegen und der Beschuldigte nicht mehr im Dienst
ist.“
Dr. Peter von Tiling,
Oberlandeskirchenrat i.R. erläutert:
Die Versetzung von Pfarrern, insbesondere "mangels
gedeihlichen Wirkens"
Nach den geltenden Pfarrergesetzen haben die evangelischen
Landeskirchen die Möglichkeit, Pastoren "mangels gedeihlichen
Wirkens" oder "im Interesse des Dienstes" zu versetzen oder gar
in den Wartestand oder Ruhestand zu bringen.
Von der Versetzung wegen Ehescheidung zu unterscheiden
ist die disziplinarische Versetzung wegen einer im Zusammenhang mit der Ehescheidung
begangenen Amtspflichtverletzung, z. B.
eines Ehebruchs.“
Exkommunikationen - im Sinne eines Ausschlusses aus der
Kirche - wegen Ehebruch, kommen in den Großkirchen praktisch nicht vor. (In der
katholischen Kirche bedeutet Exkommunikation ohnehin nur den Ausschluss vom
Spenden oder dem Empfang von Sakramenten, obwohl 1. Kor 5:7
fordert: „Schafft den Übeltäter weg aus eurer Mitte“)
Die
Mitteldeutsche Zeitung schreibt:
Odenwaldschule Die Schutzmauer
12.03.10, 20:09 Uhr
– Quelle:
http://www.mz-web.de/7610682 ©2017
Am 17. November 1999
hatte die Frankfurter Rundschau erstmals darüber berichtet, dass Gerold Becker
in den 70er und 80er Jahren regelmäßig Odenwaldschüler missbrauchte…
(er war Vorstandschef
der Vereinigung Deutscher Landerziehungsheime, leitender Mitarbeiter am
Institut für Bildungsplanung und Schulentwicklung des Hessischen
Kultusministeriums, vertrat als Theologe
bei schulischen Fachgesprächen mit dem Land die Evangelische Kirche (EKD).
Noch 1998, als eins
seiner Opfer ihn erfolglos konfrontiert und bereits die OSO um Hilfe gebeten
hatte, trat Becker als Mitglied der
EKD-Kammer für Bildung und Erziehung auf. Die Schule selbst, die schon seit Mitte 1998
von den Vorwürfen wusste, schien keinen Zweifel zu haben. „Vorstand und
Schulleitung müssen ... davon ausgehen, dass die Vorwürfe berechtigt sind“,
ließ sie am 18. November 1999 wissen. In ihrer Erklärung hieß es zudem: „Gerold
Becker hat auf Rückfragen den Vorwürfen nicht widersprochen und seine
Funktionen und Aufgaben im Trägerverein, im Förderkreis der Odenwaldschule und
in der Vereinigung der deutschen Landerziehungsheime niedergelegt.“
Die Sache schien also
eindeutig. Ein Elite-Pädagoge hatte sich an Kindern vergriffen und war nun
abgetaucht. Vermutlich würde man nie wieder von ihm hören. Die Odenwaldschule
zeigte sich geschockt und versprach Aufklärung. Dann passierte: fast nichts.
Das ganze Ausmaß des Skandals, in den mutmaßlich etliche weitere Lehrer
verstrickt sind, wird erst jetzt – zehn Jahre später – allmählich bekannt. Wieso?
Wer wusste etwas und sagte nichts? Warum blieben Taten unbeachtet, die 1998
womöglich noch nicht verjährt gewesen wären? Und wie konnte es Gerold Becker –
dem charmanten und eloquenten Theologen mit den fragwürdigen Neigungen –
gelingen, nach einer kurzen Schamfrist wieder in die angesehensten
Pädagogikkreise Deutschlands zurückzukehren? Wer half ihm dabei?
Nachdem die FR 1999
berichtet hatte, drang eine Welle der Empörung aus dem Odenwald. Sie galt
allerdings weniger dem Pädagogen als der Zeitung, die ihn als Sexualtäter
entlarvt hatte. „Sensationsjournalismus“, geißelte das Parlament der
Odenwaldschule und forderte von der FR „im Namen der Schülerschaft“, auf
weitere Artikel zu verzichten. OSO-Lehrer –auch solche, die derzeit von
Altschülern belastet werden – sprachen von „Rufmord“. Der Altschülerverein, der
heute schonungslose Aufklärung verlangt, hielt sich auffällig bedeckt. Bis auf
sein damaliges Vorstandsmitglied Florian Lindemann.
Lindemann, seinerzeit
auch tätig für das Altschülerheft „Goetheplatz“, schrieb ebenfalls einen Brief.
Er sprach vom „Missbrauch des Missbrauchs“ und „profilbedürftigen“
Journalisten. Den „pädophilen Schulleiter“ setzte er in Anführungszeichen –
über die eigentlichen Vorwürfe und darüber, wie man sie aufklären wolle, schrieb
er nichts. Mit der Aufklärung war es überhaupt so eine Sache. Denn Becker hatte
es seit seinem Abschied von der OSO 1985 zu allerlei prestigeträchtigen Posten
gebracht: Er war Vorstandschef der Vereinigung Deutscher Landerziehungsheime,
leitender Mitarbeiter am Institut für Bildungsplanung und Schulentwicklung des
Hessischen Kultusministeriums, vertrat als Theologe bei schulischen
Fachgesprächen mit dem Land die Evangelische Kirche (EKD). Noch 1998, als eins
seiner Opfer ihn erfolglos konfrontiert und bereits die OSO um Hilfe gebeten
hatte, trat Becker als Mitglied der EKD-Kammer für Bildung und Erziehung auf.
Diejenigen, die von den Vorwürfen wussten, schwiegen derweil.
Zeit online:
Gerold
Becker: Wer war dieser
Mann?
Gerold Becker leitete die
Odenwaldschule, ließ sich als Pädagoge feiern, missbrauchte zahllose Schüler.
Diese zweifelhafte Karriere hat jetzt der Erziehungswissenschaftler Jürgen
Oelkers beschrieben. Ein Gespräch über Beckers Leben und seine Helfer
Interview: Jeannette Otto
3.
März 2016, 4:40 Uhr
Oelkers: … es muss der einflussreiche
"Bildungs-Becker" gewesen sein, dem die Sache zu heiß wurde, der
Gerold Becker aus dem Verkehr ziehen wollte, bevor der Missbrauch zum echten Problem
für den Ruf der Schule geworden wäre. Hellmut Becker hat verschiedentlich
Kinder an die Odenwaldschule geschickt, die Opfer von Gerold Becker wurden. Er
wusste also von Beckers Abgründen und hat ihm sogar eine Therapie angeraten.
Das ist ein unfassbarer Skandal. Und
kein einziger Täter wurde jemals zur Verantwortung gezogen.
N24:
Abschlussbericht über sexuellen
Missbrauch an der Schule nennt 132 Opfer in den Jahren von 1965 bis 2004. „Doch
das sind nicht alle, die Dokumentation bleibt unvollständig“, sagte die
Frankfurter Juristin Brigitte Tilmann bei der Vorstellung des Berichts. Bislang
hatte die offizielle Zahl der Opfer bei 70 gelegen.
Am 06. 02. 2017 veröffentlichte die
"Frankfurter Allgemeine Zeitung" diesen Artikel
Fast 2000
katholische Geistliche in Australien belastet
Die Rede ist von einem „massiven Scheitern“ der
katholischen Kirche in Australien: Gegen sieben Prozent der Priester wurden
zwischen 1950 und 2010 Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs erhoben – in einem
Orden ist der Anteil noch viel höher.
Eine Regierungskommission hat zum ersten
Mal umfangreiche Daten über das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs von Kindern in
der katholischen Kirche in Australien veröffentlicht. Nach Angaben
der Kommission vom Montag wurden in den Jahren von 1950 bis 2010
Missbrauchsvorwürfe gegen sieben Prozent der katholischen Priester in
Australien erhoben. Insgesamt seien gegen 1880 mutmaßliche Täter
Anschuldigungen vorgebracht worden. In einigen Orden sei der Anteil der
Beschuldigten besonders hoch, darunter die „Christian Brothers“ mit 22 Prozent
der Ordensmitglieder und die „St. John of God Brothers“ mit 40,4 Prozent.
Auch über die mutmaßlichen Opfer veröffentlichte die
Kommission nun detaillierte Zahlen. Demnach sind in den Jahren 1980 bis 2015
4444 Personen mit Anschuldigungen des Kindesmissbrauchs an katholische
Institutionen in Australien herangetreten. 78 Prozent dieser Personen waren
männlich. Das Durchschnittsalter zur Zeit des mutmaßlichen Missbrauchs betrug
10,5 bei Mädchen und 11,6 bei Jungen. Bis der Missbrauch gemeldet wurde,
vergingen im Durchschnitt 33 Jahre. 2400 Personen haben in Einzelgesprächen mit
der Kommission Anschuldigungen des Missbrauchs in katholischen Institutionen
erhoben. 309 Fälle wurden laut des Berichts an die Polizei weitergegeben. Nach
Angaben der Kommission umfassen die nun veröffentlichten Zahlen nicht alle
bekannten mutmaßlichen Missbrauchsfälle, sondern nur diejenigen, die direkt den
kirchlichen Institutionen gemeldet worden waren. Nur ein Teil der Fälle ist vor
Gericht gekommen. Die Zahlen seien „erschütternd, tragisch und nicht zu
entschuldigen“, sagte Francis Sullivan, der Geschäftsführer einer Organisation,
die im Auftrag der katholischen Kirche in Australien mit der Kommission
zusammenarbeitet. Er sprach von einem „massiven Scheitern“ der katholischen
Kirche, Kinder vor Missbrauch zu schützen. Am Montag wurden in der Kommission
Anschuldigungen wiederholt, wonach Kinder, die Missbrauch meldeten, ignoriert
oder bestraft wurden. Die des Missbrauchs beschuldigten Personen sollen nur auf
neue Posten versetzt worden sein. „Es herrschten Geheimniskrämerei und
Vertuschung vor“, sagte Gail Furness, eine Anwältin der Kommission. Viele der
Opfer hätten bis heute unter dem Missbrauch zu leiden.“
Der katholische Priester
spricht zwar, nachdem der Bekennende gebeichtet hat:
„Gott, der barmherzige Vater, hat
durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt und
den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden. Durch den Dienst der
Kirche schenke er dir Verzeihung und Frieden. So spreche ich dich los von deinen Sünden im Namen des Vaters und
des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
Das sind Floskeln.
Damit ist ein mögliches Verbrechen
nicht gesühnt. Soll Christi Verheißung nun
entleert im Raum stehen bleiben, dass diejenigen die nach Gerechtigkeit hungern
satt werden sollen? Jedenfalls widerfuhr
dem Opfer auf diese Weise keineswegs Gerechtigkeit. Manchmal wurden
Menschenleben ganz und gar zerstört.Es ging Christus nie um mehr, als Menschen glücklich zu machen, vor allem die Opfer. Er will auch die Täter heilen, aber erst nachdem die von ihnen geschagenen geheilt wurden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen