Wie einige Resonanzen zeigen gibt es Missverständnisse. Grundsätzlich muss jedoch gelten:
Es gibt nur ein Christentum, und zwar das
Originale.
Vergleichsweise gesagt: wenn an einer
Bachkomposition Änderungen vorgenommen werden, verfälschen diese das Original.
Auch eine Komposition unter dem Namen Bach die nur einige Elemente echter
Werke Johann Sebastian Bachs enthält ist eine Fälschung.
Sämtliche jetzt existierenden christlichen Kirchen
sind, sowohl was ihre Struktur betrifft als inhaltlich, unübersehbar Varianten
des Originals, sie sind Abweichungen. Diese sind durchweg schwerwiegender Art.
Mormonismus behauptet nun, es repräsentiere das "durch
Gottesoffenbarung" wiederhergestellte Original. Dies erzwingt direkte
Vergleiche.
Mein Buch wagt diesen Vergleich, auch wenn es das -
selbstverständlich - nicht hinreichend leisten kann. Aber, hoffentlich gibt es
einige Hinweise.
Die wesentlichen Unterschiede werden besonders
in folgenden Punkten deutlich:
- im traditionellen Christentum dominiert die
Zweiklassengesellschaft, hier die Laien und da die Geistlichen. Mormonismus
hebt diesen und die folgend genannten Unterschiede auf.
- Grundsätzlich muss jeder Mann älter
12 bzw. 13 angemessene Stufen im Priestertum erlangen können.
- Leiter einer Gemeinde ist der Bischof.
- Jede Tätigkeit in der Gemeinde, einschließlich
die des Leiters einer Gemeinde, ist unentgeltlich zu erbringen. Daraus folgt:
kein Berufspriestertum
Exakt diese, sowie viele andere, strukturellen und
inhaltlichen Übereinstimmungen von Hauptelementen der Urkirche und der Kirche
Jesu Christi der HLT (Mormonen) bestätigen z.B. die Dokumente zur
"Gemeindeordnung des Hippolytus von Rom", die um 220 n. Chr. als
typisch galt.
Hinzufügungen verfälschten ebenfalls. Zu diesen gehören
beispielsweise die folgenden:
- Liturgische Gewandung darf in Gemeinderäumen
nicht vorkommen.
- Kreuze jeder Art, haben, wie in den ersten
vierhundert Jahren, keinen Platz im Leben der Kirche
- Altäre jeder Art sind in christlichen Kirchen
unangebracht.
- Keine Amtshandlung erlangt Gültigkeit wenn sie
erzwungen oder nicht im selbstbekundeten Einverständnis des Betreffenden
erfolgt.
Die beglaubigten Dokumente verlangen mehr Beachtung.
Sie bestätigen auffallend, dass auch die Lehren vom vorirdischen Dasein des
Menschen, die absolute Unabdingbarkeit des Individualrechtes, die Notwendigkeit
des Tempelwerkes usw. Bestandteile des originalen Christentums waren.
Wir sagen, das Christentum mormonischer Prägung
bedeutet, es sei das Original, das durch Restaurierung verlorener
Grundbausteine wiedergegeben wurde. Eine Beseitigung aller Hinzufügungen wäre
unmöglich gewesen. Deshalb wurde die Originalkirche 1830 neu gegründet. Auch hier gilt: "Kein neuer Most in alte Schläuche!"
Uns ist bewusst, dass dies eine Provokation ist. Sie
hat fast die Dimension der Behauptung Christi er sei der große ICH BIN des
Alten Testamentes. Man bedenke, welchen Aufruhr dies gerade unter den
Schriftgelehrten erzeugen musste: du eines Zimmermanns Sohn willst der Messias
sein?
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