Tempel
und Betrachtungsweisen
Es erheben sich Rückfragen
an diejenigen, die schreckliche Mutmaßungen andeuten oder zum Ausdruck bringen,
weil „Mormonen“ geheime Riten in ihren Tempeln vollziehen. Muss etwas, das für
die breite Öffentlichkeit nicht ohne Weiteres zugänglich ist, Verbotenes verbergen?
Erlaubt der
Zivilkodex nicht, dass jeder seine eigenen kleinen und harmlosen Geheimnisse haben
darf?
An einem der
bedeutendsten Gemälde aller Zeiten, Raffael
Santis „Sixtinische Madonna“, stellen sich einige Fakten durchaus “mormonisch”
dar, auch mit Bezug zu Tempelelementen:
Da ist zunächst Maria die Jesus aus der „anderen“ Welt ins Diesseits trägt. Der Vorhang trennt die Welt der Geister von der irdisch grobstofflichen.
Den Hintergrund
bilden zahllose Geister. Wir sehen die Köpfe aller die noch nicht geboren
wurden, oder die der bereits Verstorbenen. Wir selbst sind es, die um die
Bedeutung der Rolle wissen, die Jesus der Gesalbte erfüllen muss um der Erlöser
aller zu werden.
Nephi, einer der Autoren des Buches Mormon sah allem
Anschein nach dasselbe Bild, das erst 2 000 Jahre später entstand, in einer
Vision: Er berichtet:
„Und
es begab sich: Ich schaute und sah die große Stadt Jerusalem und auch andere
Städte. Und ich sah die Stadt Nazaret; und in der Stadt Nazaret sah ich
eine Jungfrau, und sie war überaus anmutig und weiß.
Und es begab sich: Ich sah die Himmel offen,
und ein Engel kam herab und trat vor mich hin; und er sprach zu mir: Nephi, was
siehst du?
Und ich sprach zu ihm: Eine
Jungfrau, überaus schön und anmutig, mehr als alle anderen Jungfrauen.
Und er sprach zu mir: Kennst du
die Herablassung Gottes?
Und ich sprach zu ihm: Ich weiß,
dass er seine Kinder liebt; aber die Bedeutung von allem weiß ich nicht.
Und er sprach zu mir: Siehe, die
Junfrau, die du siehst, ist die Mutter des Sohnes Gottes nach der
Weise des Fleisches.“ Und es begab sich: Ich sah, dass sie im Geist entrückt
wurde, und nachdem sie eine Zeit lang im Geist entrückt gewesen war,
sprach der Engel zu mir, nämlich: Schau!
Und
ich schaute und sah wieder die Jungfrau, und sie trug auf den Armen ein Kind. Und der Engel sprach zu mir: Sieh
das Lamm Gottes, ja, selbst den Sohn des ewigen Vaters. Kennst du die
Bedeutung des Baumes, den dein Vater gesehen hat?
Und
ich antwortete ihm, nämlich: Ja, das ist die Liebe Gottes, die sich
überall den Menschenkindern ins Herz ergießt; darum ist sie das
Begehrenswerteste von allem.“ 1, Buch Nephi 11: 13-22
Bild: „2000
Jahre Christentum“ Stemberger Karl Müller Verlag, Erlangen
„Ein
Märtyrer geht durch den Vorhang in die Geisterwelt.“
Allen Ernstes vermuteten evangelische Sektenbeauftragte wie beispielsweise Dr. Rüdiger Hauth, dass im Tempel der „Mormonen“ ein schwarzer Pferdefuß steckt.
Hier erweist sich ein schier unglaubliches Wissensdefizit.
Es gibt
katholische und evangelische Tempelforscher, - das sagte mir Prof Dr. Hugh
Nibley, Utah von der Brigham-Young-University, Provo, schon vor Jahrzehnten, -
die diesbezüglich über enorme Kenntnisse verfügten, sowohl was einige andere
Symbole, und das Gammadiazeichen, betreffen.
Es war seit Alters so, dass gewisse Dinge nicht für die Öffentlichkeit bestimmt
waren und sind. Aus z.Z. nicht zugänglichen Räumen der ältesten, nun längst
überbauten Kirche San Giovanni in Laterano
zu Rom, stammt diese Darstellung die vermutlich vor 300 entstand.
Hier die
Gammadiahaltung der Arme, wie sie unübersehbar auch auf Kleidern von
Heiligen sowie Vorhängen, dem Altar usw. erscheinen. Die Mosaike
des Arianertempels zu Ravenna, San Appolinare, (um 500) zeigen mehr
Zusammenhänge, die für Nichtmitglieder der Kirche Jesu Christi der HLT nicht
gleich zu erkennen sind. Das Symbol des
rechten Winkels war für die frühen Christen von enormer Bedeutung. Man sieht es
ebenfalls auf dieser Christusdarstellung eines Portalreliefs der Abteikirche
von Conques, Südfrankreich.
Jeder der es wissen wollte, weiß, dass nicht nur im Tempel zu Jerusalem, sondern auch in Tempeln der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage der Vorhang, sowie der ihn schützende Cover vorkommt.
Bild: Lds org. Rechts
der Altar, dahinter der Cover
Nächstes Bild:
Mosaike der Ostgoten um 500 n. Chr. Mit Erlaubnis des Salbaroli-Verlages
Spezialisten
wissen darüber hinaus, dass die Arianer Italiens, die Kaiser Justinian physisch
vernichtete, in Ravanna, zu San Appolinare einen Tempel hatten. Gemunkelt und
bespöttelt wird, „Mormonen“ bedürften eines „Tempelempfehlungsscheines“.
Das ist korrekt.
Aber, es ist
auch interessant, dass die Dame (Theodora?) ihren Tempelempfehlungsschein
präsentiert: „Privilegia“.
Im evangelischen
Lexikon der EZW, Berlin heißt es: „Die auf das Jenseits bezogenen Rituale
(des Tempels) gehen im Kern auf Joseph Smith zurück.“
Nein!
„Mormonische“
Tempelverordnungen gehen – und auch das weiß die spezifisch forschende evangelische
wie katholische Fachwelt, - auf den Tempel Salomos zurück, zumindest auf Hiram
Abif, Salomos Tempelbaumeister, aber auch das ist noch nicht der Beginn.
Nach der Lektüre
des beachtlichen Werkes Albert Champors „Das ägyptische Totenbuch“ und nach
Unterrichtsstunden bei Dr. Dennis R. Curyer (Übersetzer althebräischer
Dokumente) meine ich reichlich Gründe zu haben, zu glauben, dass Abraham das
„Tempelgeheimnis“ an den Nil brachte.
Es muss eine
Uroffenbarung gegeben haben!
Die Splitter
davon finden sich in sämtlichen Kulturen!
Bei Champdor
fand ich 60 Elemente der Übereinstimmung mit meinem eigenen Tempelwissen...
vielleicht sollte ich auf ein Bekenntnis von Frau Prof. Dr. Regine
Schulz,
Direktorin des Roemer- und Pelizaeus-Museums hinweisen. Sie sprach 2012 in
ihrer Kanzelrede in der Andreas-Kirchengemeinde in Hildesheim über „Tod,
Auferstehung und Ewiges Leben“ im Alten Ägypten... wenn auch sehr, sehr
feinsinnig, aber immerhin – bot sie Luther die Stirn und dabei bestätigte sie ungewollt
die ersten beiden Kapitel des Buches Abraham (in der mormonischen
"Köstliche Perle") indem sie sagte:
"dass
den Menschen des Alten Ägypten die Frage nach dem Glauben ganz fremd gewesen
sei, sie hatten nicht einmal ein Wort dafür. Ihre Vorstellung von der
Götterwelt und der Ordnung des diesseitigen und jenseitigen Lebens sei nach
ihren Begriffen überliefertes Wissen gewesen, die Wahrheit. Sie fürchteten das
Totengericht, denn das Weiterleben nach dem Tod hing vom Wohlverhalten im
Diesseits ab. Es gab Hoffnung auf Gerechtigkeit, Hoffnung auf Gnade gab es
nicht. Der Maßstab für das richtige Leben sei zusammengefasst im Begriff Ma`at,
der sich nicht übersetzen lasse, weil er viele Bedeutungen einschließt:
Gerechtigkeit, Ordnung, Weisheit." Gemäß dem
Berichterstatter des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Hildesheim,
Sarstedt, ließen die Äußerungen der Ägyptologin eine nicht nur mich
überzeugende Folgerung zu: "Die Personifizierung des umfassenden
Begriffes in der Göttin Ma`at schafft eine Verbindung zur Person
Christi,..." Superintendent Helmut Aßmann ! brachte dies im Gespräch
mit der Museumsdirektorin, zum Ausdruck.
"Er leitete den Abend als Lektor, schuf einen Rahmen von Liedern und Gebeten zum Thema Tod und Auferstehung. In einem Kurzinterview stellte er der Gastrednerin eigene und von Besuchern notierte Fragen, zum Beispiel die nach ihrer eigenen Jenseitsvorstellung. Sie sei Protestantin, sagte Regine Schulz, und der festen Überzeugung, dass das Verhalten im Diesseits sich auf das Leben im Jenseits auswirke."
Solche
Statements widersprechen dem protestantischen Trend. Sie sind mutig und wahr. Sie
tragen der Vernunft Rechnung.
Zusammengefasst
gesagt: evangelische Theologie lässt zu viele Fragen offen.
Dennoch strahlt
Wunderbares aus dem Protestantismus: Seine Kirchenmusik.
Keiner unter
allen Protestanten vermittelte uns die ewigen Wahrheiten eindringlicher als
Johann S. Bach mit seinen Tönen.
Manche Dinge
können wir nur intuitiv, aber nicht mit unserem „natürlichen“ Verstand erfassen.
Paulus sagt es: „Der Buchstabe tötet, der Geist macht lebendig“ 2. Kor. 3: 6
P.S.
Dies ist der
offizielle Text zu den Bündnissen, die der Tempelbesucher der Kirche Jesu
Christi der Heilige der Letzten Tage eingeht:
“During the endowment ordinance, you will be invited
to make certain covenants with God. These covenants include:
·
Law of Obedience, which
includes striving to keep God’s commandments.
·
Law of Sacrifice,
which means doing all we can to support the Lord’s work and repenting with a
broken heart and contrite spirit.
·
Law of the Gospel,
which is the higher law that He taught while He was on the earth.
·
Law of Chastity,
which means that we have sexual relations only with the person to whom we are
legally and lawfully wedded according to God’s law.
·
Law of Consecration,
which means dedicating our time, talents, and everything with which the Lord has
blessed us to building up Jesus Christ’s Church on the earth.
When you keep your covenants, your relationship with the Savior
becomes closer and more powerful. God promises that those who keep their
covenants will receive blessings in this life and the opportunity to return to
live with Him forever.” LDS.org
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