Ein Blick in die
Literatur, die sich ernsthaft mit dem Glauben der Mormonen
beschäftigt, zeigt eine nahezu geschlossene Front der Ablehnung.
Aber
den Insider erstaunt die Unwissenheit der Kritikermehrheit.
Es ist wohl berechtigt, in nicht wenigen Fällen von einer geradezu ungeheuren Unwissenheit und Ignoranz zu sprechen, wie an dieser Stelle belegt wird.
Theologen, wie z.B. Herr Dr. Rüdiger Hauth, die den Anspruch erheben Mormonismus-experten zu sein, blamieren sich immer wieder mit unhaltbaren Thesen.
Es tut mir leid, so deutlich zu argumentieren, wie im Folgenden. Aber Herr Dr. Rüdiger Hauth war und ist nicht ein irgendwer, sondern jahrzehntelang Beauftragter für Sekten und Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche von Westfalen.
Zehntausende Leute, auch vertrauensvolle Theologiestudenten, richten sich bis heute, folgenschwer, an seinem Urteil als unbestechlichen Fachmann aus.
Beispielspielsweise verbreitete der von Herrn Dr. Hauth beeinflußte Schweizer Bibelkreis des Herrn Imhof, in „Jesus.ch/Livenet"vom 17.05.2005 und „Lebenshilfe-net.ch vom 16. Januar 2012, eine Reihe von Unkorrektheiten, so diese: „Niemand hat die „goldenen Blätter" gesehen, aus denen durch eine angebliche Prophetenbrille das Buch Mormon entstanden ist. "
In jeder Wissenschaftrichtung gäbe es scharfe Kritik an den Aussagen eines Verfassers, wenn seine Thesen, das exakte Gegenteil überprüfbarer Wahrheit sind, - nicht so im Bereich der „Gotteswissenschaft“.
Die Berufsgeistlichen schützen einander, ob sie das mit ihrem Gewissen vereinbaren können oder nicht.
Damals reagierte ich und erwiderte direkt an „Jesus.ch/Livenet":„Lieber Herr Imhof, auf den ersten Seiten des Buches Mormon hätten Sie, wenn Sie mehr als nur einen flüchtigen Blick auf dieses Werk geworfen hätten, die Namen von elf Zeugen gefunden die allesamt die Platten nicht nur gesehen, sondern mit ihren Händen berührt haben. Drei dieser Männer wurden, wie sie feierlich bezeugen, zusätzlich gemeinsam durch den Engel Moroni unterwiesen."
Es ist Ihr gutes Recht, sehr geehrte Damen und Herren von „Livenet", diese Geschichte vom Hervorkommen des Buches Mormon, unglaubwürdig zu finden, aber ein Recht Lügen zu verbreiten haben Sie nicht.
1. Zeuge ist Oliver Cowdery, später Staatsanwalt. Er hat, obwohl schon 1838 exkommuniziert, niemals widerrufen, sondern noch auf dem Totenbett bezeugt, was er gesehen und erlebt hatte. Eine seiner öffentlichen Aussagen für die Echtheit des Buches Mormon erfolgte während eines Gerichtsprozesses, in dem Cowdery als Ankläger, vom Verteidiger attackiert wurde. (eidesstattliche Erklärung des Richters C. M. Nielson aus Utah vom 3. Dez. 1909)
Der 2. Zeuge ist David Withmer, später Bürgermeister von Richmond, ebenfalls 1838 exkommuniziert. Er hat in den folgenden fast 50 Jahren vor zahllosen Besuchern die Echtheit seines Zeugnisses stets beteuert.
Ich selbst stand, im Sommer 2002, in Richmond / Missouri an seinem Grab und habe die abgebildete Grabstele gesehen und fotografiert.
Da David Whitmer als Nichtmitglied starb, wurde die Grabstelle von Familienangehörigen betreut. |
Der Text den Withmer in seinen Grabstein einmeißeln ließ lautet: "Die Berichte der Juden und der Nephiten sind eins." (Die Nephitengeschichte ist Hauptbestandteil des Buches Mormon.)
Von noch größerer Bedeutung ist Whitmers, eingravierter Zusatz: Truth is eternal.
Die Wahrheit ist ewig!
Eine der zahlreichen Zeugenaussagen David Whitmers wurde vom Notar Alexander Doniphan, in Richmond , Missouri, am 19. März 1881 beglaubigt, sie erschien an diesem Tag als Broschüre.
3. Zeuge ist Martin Harris, Farmer. Er bezeugte ebenfalls wiederholt, dass er nicht nur die Platten gesehen habe, sondern auch den Engel. Er erfüllte sogar eine Mission in England, nachdem er, (1837), in Kirtland Ohio, von der Kirche Jesu Christi ausgeschlossen worden war, zugunsten einer Splittergruppe, die trotz Exkommunikation weiterhin an der Echtheit des Buches Mormon festhielt. (History of the Church Bd 1, S. 54 – 55) Nach der Einführungsseite folgen die Namen von weiteren 8 unbescholtenen Männern, die die Platten gesehen und angefasst haben. Ihr Zeugnis kann nicht gegen ihren Willen gelöscht werden.
Ohne mich zu informieren oder sich zu entschuldigen, verschwand die besagte Aussage in „Jesus.ch/Livenet"vom 17.05.2005.
Die neue Version des Artikels (Gefährlichste Irrlehre der Neuzeit) vom 16. Januar 2012, enthält nun diese Textvariante: „Niemand hat die „goldenen Blätter" (nachdem Joseph Smith die Blätter zurückgab) gesehen. "
Der oben erwähnten Verleumdung wegen, steht hier der komplette Text der Erklärung der drei Zeugen, sowie die der acht Zeugen zu jedermanns Verfügung:
DAS ZEUGNIS VON DREI ZEUGEN
“Allen Nationen, Geschlechtern, Sprachen und Völkern, zu denen dieses Werk gelangen wird, sei es kundgetan: Daß wir durch die Gnade Gottes, des Vaters, und unseres Herrn Jesus Christus die Platten gesehen haben, die diesen Bericht enthalten, und es ist dies ein Bericht über das Volk Nephi und auch über die Lamaniten, ihre Brüder, und auch über das Volk Jared, das von dem Turm kam, von dem gesprochen worden ist. Und wir wissen auch, daß sie durch die Gabe und Macht Gottes übersetzt worden sind, denn seine Stimme hat uns dies verkündet; darum wissen wir mit Gewißheit, daß dieses Werk wahr ist. Und wir bezeugen auch, daß wir die Gravierungen gesehen haben, die auf den Platten sind; und sie sind uns durch die Macht Gottes und nicht der Menschen gezeigt worden. Und wir verkünden feierlich, daß ein Engel Gottes vom Himmel herabkam, und er brachte und legte vor unsere Augen und so erblickten wir und sahen die Platten und die Gravierungen darauf; und wir wissen, daß wir durch die Gnade Gottes, des Vaters, und unseres Herrn Jesus Christus geschaut haben, und geben Zeugnis, daß es wahr ist. Und es ist wunderbar in unseren Augen. Doch hat uns die Stimme des Herrn geboten, dies zu bezeugen; und um den Geboten Gottes zu gehorchen, geben wir davon Zeugnis. Und wir wissen, daß, wenn wir getreu bleiben in Christo, wir unsere Kleider vom Blute aller Menschen reinwaschen werden und vor dem Richterstuhl Christi ohne Makel befunden und ewiglich mit ihm in den Himmeln wohnen werden. Und die Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geist, die ein Gott sind. Amen."
David Whitmer
Martin Harris
DAS ZEUGNIS VON ACHT ZEUGEN
"Allen Nationen, Geschlechtern, Sprachen und Völkern, zu denen dieses Werk gelangen wird, sei es kundgetan: Daß Joseph Smith jun., der Übersetzer dieses Werkes, uns die Platten gezeigt hat, von denen gesprochen worden ist, welche aussehen wie Gold; und so viele Blätter, wie besagter Smith übersetzt hat, haben wir in Händen gehabt; und wir haben auch die Gravierungen darauf gesehen; all dies hat das Aussehen antiker Arbeit und gediegener Machart. Und dies bezeugen wir feierlich, daß besagter Smith uns gezeigt hat, denn wir haben gesehen und hochgehoben und wissen mit Gewißheit, daß besagter Smith die Platten hat, von denen wir gesprochen haben. Und wir nennen der Welt unsere Namen und geben der Welt Zeugnis von dem, was wir gesehen haben. Und wir lügen nicht, Gott ist dafür Zeuge. "
Christian Whitmer
Hiram Page
Jacob Whitmer
Joseph Smith Sen.
Peter Whitmer Jun.
Hyrum Smith
John Whitmer
Samuel H. Smith
Hyrum Smith lieferte sich mit seinem Bruder Joseph, im Juni 1844, auch mit gewissem Vertrauen in die US-amerikanische Justiz, in die Hände ihrer Mörder aus.
Alle elf Zeugen sahen die Gravierungen, die „das Aussehen antiker Arbeit“ darboten. Alles sei „von seltsamer Machart“gewesen. Sie haben soviele Blätter betrachtet, "wie übersetzt worden waren." Samuel Smith wurde der erste Missionar der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Durch ihn kamen später bedeutende Männer wie Heber C. Kimball und Brigham Young zur Kirche.
Wunderbare Erfahrungen erwarten jeden, der sich hineinliest und hineindenkt in die Welt die ihm die Schreiber des Buches Mormon schildern, insbesondere dem Leser, der das Buch Jeremia gründlich kennt.
Es ist nicht falsch zu sagen, dass das Buch Mormon das Wissen um die Altgeschichte Israels voraussetzt.
Zugegeben, alleine
die Existenz des Buches Mormon und erst Recht seine Geschichte,
erregen Nachdenklichkeit. Das ist in Ordnung. Denn ohne Nachdenklichkeit kommt
niemand zur Erkenntnis.
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