„The
Mormons are dangerous, because they reject the Nicene-Trinitarian confession.” “Religion
Dispatches“of May 27th, 2011
„Mormonen sind gefährlich weil sie das nicänisch-trinitarísche Bekenntnis
ablehnen!“
„The Mormon
doctrine of God does not correspond to the Christian doctrine of the Trinity.
Mormonism rejects the central logic of this doctrine (one God in three eternal
persons) and develops its own doctrine of God - a doctrine that bears practically no resemblance to Trinitarian
theology. The Mormon doctrine of God includes many gods, not one …That is in direct conflict with Christian
orthodoxy... Here
is the bottom line.” Dr. Albert Mohler president of The Southern Baptist Theological
Seminary – the flagship school of the Southern Baptist
Convention „Mormonism Is Not Christianity“ Blogalogue – Debates
about Faith, June 2007
Das heißt: „Mormonismus“ geht nicht
überein mit der christlichen Lehre von der Trinität… er lehrt eine Mehrheit
von Göttern, damit stehen sie im direkten Konflikt zu christlicher Orthodoxie…
hier ist der Schlussstrich - die Grenze. Herr Präsident Dr. Mohler hat sich
sehr festgelegt und damit indirekt einige Fragen verursacht:
1. Entsprach das nicänisch-trinitarische Bekenntnis den Lehren der Urkirche,
d.h. ist es biblisch?
2. Wie und wann entstand es?
3. Was bewirkte es?
4. Werden die jeweiligen Exponenten beider Hauptrichtungen die in erheblicher
Breite vorliegenden Forschungsergebnisse
berücksichtigen?
Vielleicht ist es nützlich zu
wissen, dass es unter den Christen aller Kategorien keine
Meinungsverschiedenheiten darüber gibt, ob da eine christlich Gottdreiheit ist.
Aber das Bekenntnis von Nicäa verkündet eine monotheistische Dreiheit, während alle Arianer, darunter die „Mormonen“
guten Grund dafür sehen, zu glauben, dass Christus ein anderer ist als sein
Vater, daraus ergibt sie eine tritheistische
Gottheit, eine Gottheit die aus drei realen Personen besteht.
Im allgemeinen Sprachgebrauch bedeuten
die Begriffe „trinitarisch“ oder „göttliche
Trinität“ … „dass da nicht drei Götter
oder Herren sind, sondern nur einer“ ebenso lautet denn auch der
Bekenntnistext des Athanasianums. Das ist der Kern des Nicänums.
- Arianer und Mormonen stehen mit ihrem während des 4. Laterankonzils 1215 –
unter Innozenz III. - abermals verurteilten tritheistischen Glauben dagegen.
- Alle anderen Großkirchen (wenn auch die orthodoxen Kirchen nicht jeden
Wortlaut des Athanasianums akzeptieren) sind Verfechter des Nicänums.
1.
Entsprach das nicänisch-trinitarische Bekenntnis den Lehren der Urkirche,
d.h. ist es biblisch?
Betrachten wir den strittigen Teil des Nicänums, wie er im Athanasianum
geschrieben steht.
„… So
ist der Vater Gott, der Sohn Gott, der Heilige Geist Gott. Und doch sind es nicht drei Götter,
sondern ein Gott… Denn wie uns die christliche Wahrheit zwingt, jede Person einzeln für sich als Gott und als Herrn zu bekennen, so verbietet uns der allgemeine Glaube, von drei Göttern oder Herren zu sprechen… Dies ist der katholische Glaube.
Jeder, der ihn nicht aufrichtig und fest glaubt, kann nicht selig werden.“ Das Athanasianische Bekenntnis (hier nur der auf den strittigen Kern reduzierte Text):
sondern ein Gott… Denn wie uns die christliche Wahrheit zwingt, jede Person einzeln für sich als Gott und als Herrn zu bekennen, so verbietet uns der allgemeine Glaube, von drei Göttern oder Herren zu sprechen… Dies ist der katholische Glaube.
Jeder, der ihn nicht aufrichtig und fest glaubt, kann nicht selig werden.“ Das Athanasianische Bekenntnis (hier nur der auf den strittigen Kern reduzierte Text):
In dieser Passage wird betont, der arianisch - mormonisch -
nichtkatholische Glaube an drei
Herren und drei Göttern sei biblisch korrekt! Er sei „christliche Wahrheit“.
Aber, der
"katholische" Glaube verbiete, unter Androhung des Verlustes der
Seligkeit, die „christliche Wahrheit“
zu glauben.
Hunderte Millionen Menschen sprachen im Verlaufe der Zeit und sagen in
ihren Gottesdiensten immer noch auch die Formel auf, dass drei gleich eins ist.
Selbst hochrangige Theologen, wie Prof.
Dr. Bernd Oberdorfer, Augsburg, Fachmann für systematische Theologie klagen:
„Muss, wer an Jesus Christus glaubt, sich auch das paradoxe „Hexeneinmaleins“ (Goethes) zu eigen machen, dass Gott einer und drei zugleich ist? Verlegenheit ist noch das harmloseste, was viele Christen (darunter nicht wenige Theologen) befällt, wenn die Sprache auf die Trinitätslehre kommt.“ „Zeitzeichen“, evangelische Kommentare, August 2004
2. Wann und wie entstand das
nicänisch-trinitarische Bekenntnis?
Wie bereits der Name sagt, wurde die
nicänische Formel in Nicäa, 325, während des 1. Ökumenischen Konzils, im dortigen
Kaiserpalast verfasst.
Die Fragen nach dem Wie und Warum seines Hervorkommens
wurden seitens zahlreicher Universitäten Europas und Amerikas gründlich
erwogen.
Das Ergebnis ist eindeutig: Kaiser Konstantin
„der große“ ist der Vater des nicänischen Bekenntnisses. Er nötigte es den
Bischöfen (Gemeindevorstehern) auf. Er erzwang die Löschung des Jotas im
kirchenüblichen Begriff homoiusios.
Aus homoiusios (griech.) wesensähnlich wurde
homousios (griech.) wesensgleich.
Es ging dem Kaiser darum, seine persönliche
Vorstellung von Gott ins Christentum hineinzutragen.
Solange
glaubten die Christen der auferstandene Christus sähe seinem Vater ähnlich, er
habe menschliche Gestalt und ein menschliches Gesicht, und er sei geringer als
der Vater, diesem „nachgeordnet“.
Mit dem Nicänum wurde diese Vorstellung als ketzerisch
verurteilt. Der Gottkaiser Konstantin wollte niemandem nachgeordnet sein.
Prof.
Hans Küng schreibt:
„Konstantin selber lässt das nachher so sehr
umstrittene unbiblische Wort wesensgleich griech. Homousios lat. ‚consubstatialis
einfügen... Die Unterordnung des Sohnes unter den einen Gott und Vater (der
Gott) , wie von Origenes und den Theologen der Vorzeit allgemein gelehrt,
wird jetzt ersetzt durch eine wesenhafte, substantielle Gleichheit des Sohnes mit dem Vater“ „Kleine Geschichte der katholischen Kirche“
wird jetzt ersetzt durch eine wesenhafte, substantielle Gleichheit des Sohnes mit dem Vater“ „Kleine Geschichte der katholischen Kirche“
Davor war es
allgemeine Kirchenlehre, dass
„Einer
der Gottvater aller (ist), der auch der Gott unseres Gottes ist...
Christus ist wohl Gott, aber er ist dem Vater unterordnet.“.... Gert Haendler „Die Rolle des Papsttums in der
Kirchengeschichte bis 1200“ Vandenhoeck& Ruprecht, 1993 S 56,141
Auch „Irenäus
stellt das Gottsein von Sohn und Geist klar heraus, „beiden kommt ein
personales Sein zu, da sie gemeinsam mit dem Vater handeln.“ www. dogmatic. „Die vornizänische Theologie“,
2009, Uni-Bonn, S. 145
Kaiser Konstantin,
berüchtigter Mörder seiner Familie setzte kraft seiner Autorität als oberster Priester
Roms (Ponifex maximus) die urkirchliche Tradition aus. Er vernichtete sie und
drohte den Bischöfen ihm nicht zu widersprechen:
„Seitens des
Kaisers Konstantin wurde mit Drohungen
und Ankündigung von Repressalien gearbeitet. Jeder Bischof wird einzeln
vorgenommen. Ihm wird das Bekenntnis (das Nicänum) vorgelegt und er
wird zugleich vor die Alternative gestellt, entweder zu unterschreiben oder in
die Verbannung zu gehen... in Nicäa wird auch die Kirchenorganisation in die
Organisation des Reiches eingepasst. Folgerichtig wurden alle in Nicäa gefassten
Beschlüsse zum Reichsgesetz erklärt.“ Rudolf Leeb
„Konstantin und Christus“ – die Verchristlichung der imperialen Repräsentation,
Walter de Gruyter, 1992, S. 154
„Noch
mehr als dreißig Jahre später lehnen die Homöusianer das nicänische
„homousious“ unter anderem ab, weil Konstantin in Nicäa die Unterschriften der Bischöfe
mit Gewalt erzwungen hatte...“ H. Chr. Brennecke
„Ecclesia in republica“ Theologiegeschichte, de Gruyter S. 47, 48, 30
„Namhafte Persönlichkeiten, wie Bischof Basilius, Teilnehmer des 1. ökumenischen Konzils 325, zu Nicäa, ... verglich(en) die nachkonziliare Situation sogar mit einer Seeschlacht in der Nacht, in der sich alle gegen alle schlagen, und er meinte, infolge der konziliaren Dispute herrsche in der Kirche eine „entsetzliche Unordnung und Verwirrung“ und ein „unaufhörliches Geschwätz.“ Bischof Koch (katholische) Pfarrblätter, vom Oktober 2008.
Sogar die
katholische Quelle "Familia Spiritualis Opus" bekennt 2013:
"Alles schien
in bester Ordnung, jedoch hatten einige Bischöfe nur ein Lippenbekenntnis
abgelegt, da Kaiser Konstantin mit der Verbannung für jener Bischöfe gedroht
hatte, die das Bekenntnis (das von ökumenischen Christen hochgelobte
Nicänum G.Sk.) nicht unterschrieben..."
Warum nun ein
heidnischer Kaiser, der von christlicher Theologie etwa so viel Ahnung hatte,
wie etwa ein Storch vom Kinderkriegen, ausgerechnet den Bischöfen ihren
angeblich ureigensten Glauben aufnötigen
muss, verstehe wer will.
Eswar tatsächlich
etwas Neues, Gott hat kein
Gesicht, er ist ein allgegenwärtiger Geist. Das war eine Neuerung wie A.
von Harnack sagt:
„Die große Neuerung, (nämlich das Athanasium G.Sk.) die Erhebung zweier unbiblischer Ausdrücke“ (Vater, Sohn und Heiliger Geist sind „unius
substantiae“ G.Sk.) zu Stichworten des Katholischen Glaubens sicherte die Eigenart dieses
Glaubens... Im Grunde war nicht nur Arius abgewiesen, sondern auch Origenes...
fortan musste die Kirche die Last einer ihr fremden Glaubensformel
tragen.“
Adolf von Harnack, „Lehrbuch der
Dogmengeschichte“ Mohr-Siebeck, 1990
Ist es etwa nicht zutreffend, dass der konstantinisch-athanasianische
Glaube Roms zwischen 325 und 2005 untersagte zu glauben, dass Gott – wie vor
allem die Mormonen lehren - ein Angesicht hat?
Ist es nicht wahr
dass in der Schweiz, 1553, der 44jährige
Entdecker des kleinen Blutkreislaufes, Michael Servet, mit ausgesucht grünem
Holz verbrannt wurde, weil er arianisch glaubte: Gott hat ein Antlitz? (Allerdings unter dem Einfluss des
Reformators Johanes Calvin)
Ist es nicht wahr, dass Athansius
(296-337) der eifigste Verfechter der Konstantinlinie von Beginn seiner
Karriere wieder und wieder wetterte:
„...Wenn aber Gott
nicht wie ein Mensch (aussieht), er ist es nämlich nicht, so darf man auf ihn
keine menschlichen Eigentümlichkeiten übertragen...
Vergebens also sannen
die Unverständigen auch dies aus, sie, die vom Vater das Bild loslösen wollten,
um den Sohn der Kreatur gleichzustellen …so weichen sie von der Wahrheit ab,
und indem sie sich trügerische Sprüchlein schmiedeten, gingen sie im Anfang,
als sie diese Häresie schufen, überall herum… Arianer(sind) keine Christen... Sie sind die
Erfinder von Gotteslästerungen und in Wahrheit die Gottesfeinde, da sie sich, um den Sohn nicht als Bild des
Vaters anerkennen zu müssen, vom Vater selbst leibliche und irdische
Vorstellungen machen...“
Maßgebliche Werke des Hl. Athanasius in der
Übersetzung der "Bibliothek der Kirchenväter" (auch in RTF-Format) Aus der 1. Rede
Kriege hat er damit
heraufbeschworen, aber er wurde heilig gesprochen! Athanasius Wort wetzen die
sonst so frommen Gospelpreacher gegen die Mormonen. Klingt es nicht ähnlich wie
bei Athanasius?
„Arianer (sind) keine Christen... Sie sind die
Erfinder von Gotteslästerungen und in Wahrheit die Gottesfeinde“, denn sie lehnen das Nicänum ab.
Eigentlich hätte man es deshalb als Sensation wahrnehmen müssen,
als Papst Benedikt
XVI. in seiner 1. Enzyklika am 23. Januar 2006 das bislang unantastbare
Athanasianum in seiner Unfrieden stiftenden Passage korrigierte:
„Dantes
„Göttliche Komödie“ habe ihn ... inspiriert, ... wo ein „kosmischer Ausflug“ im
inneren des Paradieses zum innersten Licht der Liebe führe, „die Sonne und
Sterne zugleich bewege“. – Das tiefste Innere dieses unzugänglichen Lichtes sei
jedoch nicht etwa ein noch gleißenderes Leuchten oder noch helleres Scheinen,
sondern das zarte Gesicht eines Menschen, das dem Seher da endlich auf
seiner Suche entgegentrete. Dies sei „etwas vollkommen Neues“. Das menschliche
Antlitz Jesu Christi, das Dante im Inneren des innersten Geheimnisses Gottes
erkenne, sei „noch viel bewegender als die Offenbarung Gottes in der Form des Dreifaltigen Kreises von
Erkenntnis und Liebe. Gott, das
unendliche Licht, ... besitzt ein menschliches Gesicht.“
Während seiner Begegnung mit den
Priestern der Diözese Rom am 22. Februar 2007, also ein Jahr später, erhärtet
Benedikt - und wiederum geht es im Stimmengewirr
unter:
„Gott ist
nicht bloß ein ferner Schatten, eine »erste Ursache«, sondern er hat ein Antlitz:
Es ist das Angesicht der Barmherzigkeit, das Angesicht der Vergebung und der
Liebe, das Angesicht der Begegnung mit uns. Diese beiden Themen durchdringen
sich also gegenseitig und müssen immer zusammengehen.“
Da ist es! Da ist sie, die Brücke, die ein großartiger Mann mit
päpstlicher Autorität anbietet, von der solange niemand etwas wissen wollte.
Warum also haben sie so mörderisch seit Nicäa, 325, gewütet? Ist es nicht wahr,
dass ein anderer Papst, nämlich Damasus von Rom, schon wenige Jahre nach dem
berüchtigt-berühmten Konzil zu Nicäa die arianische Nachbargemeinde mit Äxten
und Waffengewalt zerschmetterte?
Damasus von Rom, (305-384) der als erster unter den römischen Bischöfen „Papst“ (Bischof aller
Bischöfe) werden wollte, führte im Herbst 366, einen von ihm
aufgestachelten Schlägertrupp, gegen die arianische (antitrinitarische) Nachbargemeinde
des Bischofs Ursinus. Mehr als 100 Gottesdienstteilnehmer wurden ermordet – und
das, nur weil sie die in Nicäa unter kaiserlichem Druck eingeführten Neuerungen
– das Nicänum - aus Gewissengründen nicht akzeptieren konnten.
Eine Anzahl
Arianer Roms gingen am frühen Morgen des 26. Oktober des Jahres 366 in
ihre kleine Julii-Kapelle (heute: St. Maria in Trastevere).
„...Deshalb rückte „(um) acht Uhr morgens, Damasus mit seinem gottlosen
Anhang heran. ... mit (dem) gesamten Klerus, alle mit Beilen, Schwertern
und Knitteln bewaffnet... während kein einziger Damasianer fällt erliegen 160
Ursinaner dem Angriff." Martin Rade lic. Theol. „Damasus,
Bischof von Rom“, 1882, S. 14.
Was danach geschah ist wohl bekannt.
Niemand kann es von der Hand weisen: das Nicänum wurde unrechtmäßig in die
Welt gesetzt.
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