Eine Warnung für evangelische Christen
„Mormonen gehören zu den Sekten des Verderbens!“
Da ist diese Kampfschrift des Gnadauer Verbandes, die das
dringend bestätigt. Wie schon Mephistopheles gesagt hat: "Denn
was man schwarz
auf weiß
besitzt, kann man getrost
nach Hause tragen."
„Sieben Sekten des
Verderbens“ dargeboten vom
Deutschen Verband für Gemeinschaftspflege und Evangelisation (Gnadauer
Verband), 16. Auflage, Elberfeld, Evangelische Gesellschaft 1926.
Originalbroschur.
Der Band behandelt folgende "Sekten":
Adventisten, Milleniums- oder Tagesanbruchsleute, Neuapostolen oder Neuirvingianer, Mormonen, Scientisten, Spiritisten, Anthroposophisten.
Diese Broschüre wird
gegenwärtig von verschiedenen Antiquariaten angeboten. Interessierten Menschen
werden unentwegt ähnlich kuriose Auskünfte erteilt, wie mit diesem längst überholten
„Werk“, sogar von „Sektenexperten“.
Die Unwissenheit nicht weniger
Mormonenkritiker ist, wie sie nahezu jeden Tag aufs Neue unter Beweis stellen
groß, aber auffallend bescheiden ihre Wahrheitsliebe. Würden sie sonst auf
offensichtliche Schundliteratur zurückgreifen, wie sie etwa aus der Feder der
Pastoren Zimmer, Rößle, Dr. Rüdiger Hauth oder Prof. Dr. Samuel Leuenberger
flossen? Die Bibel- und Schriftenmission Dr. Kurt E. Koch e. V.
veröffentlichte im 21. Jahrhundert:
„Die Würgefeige“
„Der Name sagt schon, dass diese Baumart zu den Feigenbäumen zählt. Welche
Bewandtnis hat es mit diesem Baum? Wenn ein Samenkorn der Würgefeige in das
Astloch oder in eine Astgabel eines kräftigen Baumes fällt, dann geht dieses
Samenkorn von der Feuchtigkeit auf und schlägt seine Wurzeln in die Rinde des
Baumes. Die Wurzeln wachsen unheimlich rasch abwärts zum Erdreich. Es entstehen
immer neue Wurzeln, die von oben her den ganzen Stamm umgeben und ihn langsam
abwürgen und ersticken. Der dickste Stamm geht unter diesem Würgegriff des
Schmarotzers zugrunde und vermodert. Der Moder dient dem Parasiten als
Nahrung. Zuletzt steht nur der Wurzelkomplex und der sich bildende Stamm der
Würgefeige da. Der ursprüngliche Baum ist verschwunden. Das Bild von der
Würgefeige hat aber noch ganz andere Perspektiven. Jede Irrlehre ist ein
kleines Samenkorn, das aufgeht, seine Opfer umklammert und langsam abwürgt. Wer
sein Herz einmal der Lehre der Mormonen oder Neuapostolischen oder einer der östlichen Religionen geöffnet hat, der kann sich
nicht mehr in eigener Kraft lösen. Er wird umklammert, umstrickt und langsam
abgewürgt.“
Das erzielt gewisse Wirkung:
"Schmarotzer", „Irrlehre“, „umstrickt“. Mormonen werden, wie gewisse
Anhänger obskurer östlicher Religionen „abgewürgt“. Das lässt erschaudern. Auch
Pietro Arnese verachtet das Mormonentum. Dennoch bekennt er:
"Mormonen sind gute Menschen. Es hat keinen Sinn, die Fakten und
Statistiken zu leugnen, die sie für ihren Patriotismus, ihren
staatsbürgerlichen Sinn, ihren Fleiß und ihre moralische Güte auszeichnen. Sie
unterstützen sich gegenseitig mit einem Hilfsprogramm, das nur selten mit
anderen religiösen Gruppen verglichen werden kann. In den Vereinigten Staaten
finden wir einige illustre Namen auf dem Gebiet der Politik, Wirtschaft und
Sport. Als soziale Gruppe sind die Mormonen außergewöhnlich."
Ähnlich urteilt der Referent an der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Herr Dr. Michael Utsch :
"... Der
persönliche Einsatz und das ehrenamtliche Engagement sind bewundernswert. Auch
die hohe Wertschätzung von Ehe und Familie bei den Mormonen und die aufmerksame
Sorge für verlässliche zwischenmenschliche Bindungen sind vorbildlich." „Zeitzeichen“
evangelische Kommentare zu Religion und Gesellschaft 7. März 2012
Warum denn, um alles in der Welt,
sagen und suggerieren die erstgenannten, dann das Gegenteil? Wovor warnen sie?
Was treibt sie zu diesem banditenhaften Verhalten die eindeutig toleranteste
christliche Religion als verderblich zu identifizieren und darzustellen?
In Salt Lake City und Utah
schenkte die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen)
anderen religiösen Gruppen Land um ihre „Gotteshäuser“ zu errichten, so für den
Bau der katholischen Kathedrale.
In der Frühzeit der Pioniere,
nachdem sie selbst erst Fuß fassten ermutigten örtliche Mormonenführer
Katholiken Plätze für ihre Zusammenkünfte zu bauen oder bestehende
Gemeinderäume zu nutzen.
Was ist daran verderblich? Wovor
fürchten sich die Kritiker?
Sie wissen genau, dass das Buch
Mormon dringend zu einem liebevollen Umgang mit Andersgläubigen ermutigt,
insbesondere gegenüber den Juden und den Indianern. Sie wissen, dass es vor
allem die Männer mahnt ihren Ehefrauen unbedingt treu zu sein. Was um Himmels
willen ist daran schlecht?
Selbst unsere schärfsten Kritiker
wissen, dass in der „Mormonenreligion“, die Verteidigung des Rechtes jedes
Menschen auf Entscheidungsfreiheit obenan steht. Sie wissen, dass das Buch
Mormon darauf drängt, dass Menschen einander ehrlich und freundlich behandeln,
dass sie jedem, sei er reich oder arm, weiß oder schwarz, hilfreich sein sollen
und dass es ein allgemeines Menschenrecht ist, die Freiheit aller, notfalls mit
drastischen Mitteln zu verteidigen.
Das sei bedrohlich?
In den Offenbarungsbüchern der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Köstliche Perle und in Lehre und Bündnisse steht seit 1830 bzw. 1838 festgeschrieben:
„wer ungerechten Einfluss oder Zwang auf die Seele von Menschenkindern
ausübt … verliert die Rechte des ihm übertragenen Priestertums.“ Abschnitt 121
Nicht allen gefällt es solche Grundsätze zu hören.
Prediger die von der
„Verkündigung“ leben, fühlen sich unangenehm berührt zu hören, dass
„Mormonismus“ bezahlten Dienst an der Gemeinde strikt untersagt.
„Der Arbeiter in Zion (in der
Kirche) soll für Zion arbeiten, denn wenn sie für Geld arbeiten, werden sie
zugrundegehen.“ Buch Mormon 2. Nephi 26: 31
Wenn auch eher intuitiv - weil sie
selten oder nie Originalliteratur der "Mormonen" lasen - richteten
die Geistlichen Amerikas sich sofort gegen den 1830 aufkommenden „Mormonismus“,
er sei Teufelswerk, das Buch Mormon eine einzige Lüge und überhaupt die Kirche
Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ein gefährliches Instrument Satans.
Vor allem die protestantischen
Pfarrer der Vereinigten Staaten vertraten in wesentlichen Punkten eine völlig
gegensätzliche Auffassung wie die „Mormonen“, allerdings mit katastrophalen
Folgen für Millionen!
Während Mormonen sich gegen
Sklaverei aussprachen und für den Freikauf der Negersklaven Amerikas
einsetzten, hielten die Gospelprediger des Südens der USA stramm dagegen! Der
Sklavenhandel gedieh unter dem Segen der Großkirchen.
Als Abraham Lincoln (1809-1865)
u.a. für die Befreiung der Sklaven Amerikas eintrat kam es zum Sezessionskrieg
gegen die protestierenden Südstaaten.
700 000 Männer verloren ihr Leben,
auch weil sich die "südlichen" Baptistenprediger (die
Meinungsmacher ihrer Zeit) mit ihren Verkündigungen für die
Beibehaltung der Sklavenhaltung aussprachen.
Aus mormonischer Sicht war dies
lediglich eine andere Art der Fortsetzung der Politik des angeblichen
"Christen" Konstantin (285-337), der ebenfalls ungerührt über Leichen
ging.
Nebenbei gesagt, Mormonen sind
sehr erstaunt, dass christliche Kirchen zu Ehren Kaiser Konstantins Gedenktage
halten: Evangelisch, katholisch, orthodox: 21 Mai
"Seine Handlungen waren durchweg geleitet vom Ziel, die Macht
auszubauen; seinen Schwiegervater, Kaiser Maximianus, ließ er 310 erhängen,
seinen Schwager Licinius erwürgen, dessen Sohn degradierte er zum Sklaven und
ließ ihn tot schlagen; Crispus, seinen Sohn aus erster Ehe, und Fausta, seine
Frau, ließ er 326 ermorden, weil er die beiden verdächtigte, eine Beziehung
miteinander eingegangen zu sein. Folge des Todes von Fausta war, dass ihr
gesamter Besitz aus dem Erbe der Laterani - so der heutige Lateranspalast - endgültig an den Papst kam.“ Ökumenisches Heiligenlexikon
Gotteslästerlich und seelenlos wie die nichtchristlichen
Araber, betrieben die Christen ihren Sklavenhandel. Prediger verschiedener Sekten
sagten, es sei fraglich ob die „Neger“ eine Seele hätten. Die Ware „Mensch“
hatte es ihrem nach Eigenlob stinkenden „Christsein“ sehr angetan. Mit diesen
unseligen Geschöpfen ließ sich Profit machen.
Misshandelter Sklave USA, 1863, Louisiana. Bild
Wikipedia |
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Das war nach mormonischem
Verständnis Barbarismus der untersten Stufe. Natürlich haben sich ihre frommen
Befürworter später, als sie ihre eigene Haut und Privilegien retten mussten,
entschuldigt.
Mormonenreligion ermutigt
dazu, ununterbrochen wie die Pflanzen nach Licht zu tasten, - nach dem Licht
Christi. Tun wir es nicht, und sei es nur eine Weile, wachsen wir krumm.
Wie krumm und schief die Ansichten
der nichtmormonischen Christenheit noch jenseits der Mitte des 19. Jahrhunderts
waren ergibt sich aus tausend Verbrechen, die schön geredet und gut gepredigt
wurden.
Bar jeder Gewissensregung haben
die kreuztragenden Barbaren ihr angebliches Christus-Siegel Menschen fremdester
Kulturen eingebrannt, als wären die ihr Eigentum. Im Juni 1858 (fast
dreißig Jahre, nach dem Hervorkommen des Buches Mormon, und fünfundzwanzig
Jahre nach Veröffentlichung des „Wortes der Weisheit“ das vor Drogengebrauch
warnt!) zwangen die "Christen" der russischen, französischen,
englischen und US-amerikanischen Siegermächte, China den Schandvertrag von
Tinian auf. Das heidnische Land hatte den Opiumhandel zuzulassen,
weil die militärisch Überlegenen positive Handelsbilanzen
anstrebten, gleichgültig wie viel Verderben sie damit den
Menschen des Reiches der Mitte bescherten. Die "Kirchen"
der Ausbeuter, die russisch-orthodoxe, die lutherisch-protestantischen,
anglikanischen Denominationen frohlockten, denn dieser Vertrag
beinhaltete, dass China "christliche" Missionierung zu
erdulden hat.
Mormonen verstanden seit je unter
Missionierung, den Menschen zu sagen, dass Gott sie nie in die Knie zwingen
würde, weil er der liebende buchstäbliche Vater jeder unsterblichen
menschlichen Seele ist, und dass von daher jedem Menschen die Kraft innewohnt
sich für gut oder böse zu entscheiden und dass es wichtig ist sich jeden Tag
für das Gute zu entscheiden.
Anders als Protestanten schreiben
Mormonen „Willensfreiheit“ und das Eigenvermögen des Menschen groß.
Für die Großkirchen durfte die „Bekehrung“
zum Kreuz Christi auch mit List, Tücke und schließlich auch gewaltsam erfolgen.
Davon konnten die Juden und die 1609 endgültig besiegten Mauren Spaniens ihr
trauriges Lied singen.
Noch im 20. Jahrhundert nahmen
Christen den Aborigenes die Kinder weg um sie „christlich“ zu erziehen.
Die Opfer in Afrika, Amerika,
Australien, Asien und Europa wurden vor allem mit dem Kultischen
„vertraut“ gemacht, was oft mit prächtigen Zeremonien einherging.
Genau das gibt es bei den Mormonen
nicht.
Mormonenmissionare sagen den
Menschen, dass sie auf eigenen Wunsch ins Fleisch geborene Söhne und Töchter
Gottes sind, deren Individualrecht niemand, selbst Gott nicht antasten
darf, und dass es wichtig ist stets auf die eigene feine Stimme des Gewissens
zu hören. Sie lehren, dass
„dieses Erdenleben als Prüfungszeit vorgesehen ist um zu „sehen, ob
[wir] alles tun werden, was auch immer der Herr, [unser] Gott, [uns] gebietet“
(Abraham 3:25). Um zu prüfen, wie wir unsere gottgegebene Entscheidungsfreiheit
nutzen.“ Generalkonferenz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
April 2009 Steven E. Snow
Mormonenmissionare laden die
Menschen ein, sich in ihren Herzen Gott zuwenden und dass dieser Gott ein
menschliches Angesicht hat. Wie viel Feindschaft sie alleine dafür erfuhren,
ist schon erstaunlich.
Allerdings hat kaum jemand
bemerkt, dass Papst Benedikt XVI. in seiner 1. Enzyklika dasselbe gesagt hat.
Die Prediger der Großkirchen
vergaben einander die Verbrechen. Während das Buch Mormon strikt lehrt, dass es
niemand gestattet ist ein Lehrer oder geistlicher Diener zu sein, wenn er nicht
die Gebote Gottes hält. (Mosia 23: 14)
Sexuelle Vergehen (d.h. jede Art
außerehelicher sexueller Beziehungen) machen sofort unfähig zum Dienst an der
Gemeinde. Jede Art von Nötigung muss Dispensierung von irgendeinem Amt zur
Folge haben, nicht die Versetzung in eine andere Gemeinde!
Natürlich betrachten die
Verantwortlichen der Großkirchen solche Verfahrensweise seit und je als
inakzeptabel. „Mormonismus“ wird auch deshalb als feindlich und also gefährlich
empfunden. Deren Kirche muss einfach eine Sekte des Verderbens sein!
Ist das des Pudels Kern?
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