Dienstag, 3. November 2015

"Macht euch Freunde, mit dem (ungerechten) Mammon"

Wir stehen, in diesem Herbst 2015, an der Schwelle zu schweren Fehlentscheidungen. Aus berechtigter Sorge um die eigene Zukunft könnten wir uns neue Feinde schaffen.
Die Nahostflüchtlinge sollten unsere Verbündeten im Kampf gegen den weltweit zunehmenden Terrorismus werden. Nehmen wir sie doch beim Wort, wenn sie um Sicherheit betteln: Reiht euch ein!

Vor einigen Jahrhunderten stand die Großmacht Rom vor ähnlichen Herausforderungen: Der heilige Ambrosius beging aus angeblich religiösen Gründen um 372 den Fehler die vor den Hunnen fliehenden Ostgoten zu diffamieren.


Wikipedia: Einfall der Hunnen in Europa

Die hunnischen Reiterheere trieben die Goten erbarmungslos vor sich her. Sie suchten Schutz bei den Römern. 
Wo sonst?
Im damaligen Illyrien kamen sie in Massen mit Booten über die Donau gerudert. Dort standen sie den Legionen des mächtigen Imperiums gegenüber und boten zugleich ihre Dienste an.
Aber Ambrosius, als Kaiserberater, sagte "Nein". Er erklärte, dass die Flüchtlinge abgewiesen und geschlagen werden müssten.

Die jungen Kaiser, vor allem Gratian, waren verunsichert. Ambrosius bestand in enorm unchristlicher Weise darauf, dass die Goten „Gottesfeinde“ sind. Lang und breit erklärte er seine fragwürdige Philosophie und Theologie.


 „Die Arianer (Italiens und die Goten G.Sk.) haben sich gegen die Kirche Gottes verschworen!“ so resümiert Leopold von Ranke, Ambrosius Parolen, die in Manchem den Ungeist der Pegidabewegung widerspiegeln.
Deren Motto „Rettet die abendländische Kultur“ klingt zwar gut, aber es widerspricht dem wahren Geist der abendländischen Kultur, die dem Christentum verpflichtet ist, das die Freundschaft und die Gleichheit aller Menschen fordert.


Den Abgewiesenen blieb nichts weiter übrig. Sie mussten ihre Familien retten. Sie standen mit dem Rücken zur Wand und schlugen die Römer. Das römische Imperium, das Ambrosius retten wollte ging unter. Ambrosius hatte falsch gerechnet. 

Den Flüchtlingen  die helfende Hand zu reichen, ist auf jeden Fall richtig.

Hatte Jesus nicht gesagt: Alles was ihr wollt, das euch die Menschen tun sollen, das tut ihr ihnen zuvor?

Am 30. Oktober d.J. schrieb das englischsprachige Kirchenjournal "LDS today" in diesem Geist :


"The LDS Church's governing First Presidency is encouraging Mormons worldwide to volunteer and donate money in response to a refugee crisis the United Nations calls the worst in a generation. The letter, to be read from the pulpit Sunday, takes a wider view of refugees around the globe, though it comes amid Syria's deepening civil war. That fighting has turned 4 million people into refugees and created a steady stream of travelers taking risky journeys in an attempt to reach Europe."

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