Donnerstag, 29. Oktober 2020

Ein Brief der viele angeht

Ein Bild, vom März 2016, zeigt den römisch-katholischen Erzbischof Chaput im Forum des Mariott Centers in Provo auf dem Campus unserer Universität in Anwesenheit von Präsident Dallin H. Oaks. Chaput betonte vor zehntausend Studenten meiner Kirche die Übereinstimmung in Sachen Individualrecht: Gott gesteht es jedem Menschen zu. ER erwartet, dass wir das Recht auf Entscheidungsfreiheit verteidigen. Lieber Christian, vorgestern las ich Auszüge aus dem Werk „Eine Offenbarung und viele Antworten“ von Prof. Dr. Renè Buchholz von der Katholisch-Theologischen Fakultät Bonn Buchholz sagt: „... Beginnen wir diese Vorlesung, deren Gegenstand so oft und vielfach diskutiert wurde, nicht mit einer längeren, mehr oder weniger eleganten Einleitung, sondern gleich mit einer fulminanten Problemeröffnung, wie sie vor etwa 250 Jahren im Rahmen der radikalen Aufklärung Paul Henri Thiry d’Holbach (1723-1789) formulierte, jedoch ohne in seiner Zeit von den Theologen eine überzeugende Antwort zu erhalten was er auch kaum erwartet haben dürfte: „Eine Offenbarung“, schreibt Holbach in seiner Streitschrift Le Christianisme devoilé, „die wahrhaftig wäre, die von einem gerechten und gütigen Gott und für alle Menschen notwendig wäre, müsste klar genug sein, um auch vom ganzen Menschengeschlecht verstanden zu werden. Trifft dies aber für die Offenbarung zu, auf die sich der Judaismus und das Christentum gründen? Die Lehrsätze des Euklid sind für alle verständlich, die sie verstehen wollen; dieses Werk ruft keinerlei Streitigkeiten unter den Mathematikern hervor. Ist die Bibel auch so klar und verursachen die geoffenbarten Wahrheiten keine Streitigkeiten unter den Theologen, die sie verkünden? Durch welches Verhängnis haben die von Gott selbst geoffenbarten Schriften noch Kommentare nötig, und warum fordern sie die Erleuchtung von oben, um geglaubt und verstanden zu werden? Ist es nicht verwunderlich, daß das, was dazu dienen soll, alle Menschen zu leiten, von keinem verstanden wird? Ist es nicht grausam, daß das, was am wichtigsten für sie ist, ihnen am wenigsten bekannt ist? Alles ist Mysterium, Finsternis, Ungewißheit, Stoff zu Streitigkeiten in einer Religion, die vom Allerhöchsten verkündet wurde, um das Menschengeschlecht aufzuklären. Das Alte und das Neue Testament enthalten Wahrheiten, die für die Menschen wesentlich sind, doch niemand kann sie verstehen.“ Lieber Christian, ich musste zurückdenken: Es war wohl in den 70er Jahren als du mir die Einladung der katholischen Studentenschaft Greifswald brachtest. Heute würde ich meine Darlegungen für jeden verständlicher herüberbringen: z.B. Was haben wir - auch im Unterschied zu den Protestanten - gemeinsam - „Nach Auffassung des 2. Vatikanischen Konzils liegt das wahre Wesen des Menschen in seiner Innerlichkeit, seinem Herzen, „wo er selbst unter den Augen Gottes über sein eigenes Geschick entscheidet“ Karl Hörmann „Willensfreiheit“ Bis heute lehrt die evangelische Kirche dagegen: „Gottes Allmacht und sein Vorherwissen schließt menschliche Willensfreiheit aus.“ Online Dogmatik evangelischer Glaube Wir ("Mormonen" bzw. Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage) hingegen lehrten und glauben bis heute gut altchristlich: "es gilt „eine neue, alle völkischen Unterschiede hinter sich lassende Lebensordnung (zu schaffen!) ... Alle Menschen von sittlichem Willen (werden) sich ihr freudig unterstellen... (Erst) diese Auffassung vom Ziel der sittlichen Willensfreiheit bringt uns die Loslösung des Menschen vom Zwang irdischer Bindungen.“ Dialog des Bardesanes bei Hans Lietzmann „Geschichte der alten Kirche“ Damals hätte ich noch keine Übereinstimmung erzielt, mit der Behauptung: Gott das ewige Licht hat ein Angesicht. Erst mit seiner 1. Enzyklika 23. Januar 2007 erklärte Papst Benedikt XVI. dasselbe. Es ist wohl anzunehmen, dass Benedikt die Berichte glaubwürdiger Nonnen und Mönche hörte, die als Sterbebegleiter wirken. Sonderbar und großartig sind die Schilderungen derjenigen, die Totenbettvisionen erlebten. Sie hörten und wussten, bevor Benedikt glaubte! Michael Servet, der Entdecker des kleinen Blutkreislaufes und Theologe wagte 1540 in calvinistischen Kreisen zu sagen und zu schreiben: „Gott hat ein Angesicht!“ Das brachte ihn auf den Scheiterhaufen und die Protestanten Deutschlands klatschten Beifall. Was das wahre Wesen Gottes betrifft gibt die Bibel keine klare Antwort. In der ganzen Christenheit lehrte nur meine Kirche: Jesus ist ein anderer als der Vater, ihm nachgeordnet... heute neigen auch kath. Theologen zu dieser – arianischen – Gottessicht. usw. Wir suchten schon immer die Freundschaft mit anderen Glaubensgemeinschaften, nicht um einen Mix aus widersprüchlichsten Lehren zu machen, sondern eben aus jener Toleranz heraus zu der sich Papst Franziskus bekennt. Walther Eidlitz schreibt in „Reise nach den vier Winden": „Nach der Gründung der Stadt hat die „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage" in freundschaftlicher Nachbarschaft der römisch-katholischen Kirche ein schönes Gartengrundstück geschenkt, damit diese dort ihre gotische Kathedrale bauen könne." Und da steht sie die „Mary-MagdalenKirche“, mitten in Salt Lake City. Zu lange verstellten eigensinnige Päpste und Theologen die freie Sicht auf offensichtliche Irrtümer die von Cäsaropapisten wie Konstantin ins Kirchenleben getragen und gepresst wurden... Im Anhang meine Analyse contra Geschichtsklitterung: „Der Verfall und die Auferstehung des Christentums.“ Schau mal rein, auch über Amazon im Handel. Danke nochmals für deine Gratis- und Frei - Haus - Lieferung von Duodart 2018. Übrigens seit dem damaligen 31. Oktober bin ich mit Felix Evers befreundet. Herzliche Grüße Gerd

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