Das, von angeblichen Christen, - bis zu dieser Stunde z. B. von der Evangelischen Zentrastelle für Weltanschaungsfragen - kühn und immer neu verkündete Pauschalurteil: „Mormonen sind keine Christen“, trieb mich schon früh an.
„Überprüfe diese Aussage!“, sagte ich mir, als ich fünfzehn wurde, 1945.
Ich las damals, im Juni dieses Jahres, - während auf den Straßen meiner Heimatstadt Wolgast, sowjetische Offiziere bemüht waren ihr gewalttätiges Fußvolk zu disziplinieren, - die Bücher der evangelischen Pfarrer G.A. Zimmer „Unter den Mormonen in Utah“, und J. Rößle „Aus der Welt des Mormonentums“ u.a. Publikationen.
Meine Eltern hatten die „Negativliteratur“ vergeblich vor mir versteckt.
Ich war damals immer noch ein bisschen Nazibengel, zwar auf Wunsch meines Vaters „mormonisch“ getauft, wodurch ich 1939 unmittelbar vor Ausbruch des 2. Weltkrieges ein Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage wurde. Doch was das war und bedeutete, wusste ich lange Zeit nicht. Vater, ein Feind Hitlers und Freund der Juden, befand sich im Krieg, und was Mutter sagte ließ mich kalt. Größere Versammlungen mit mehr als sechs, sieben Leuten, die sich für diese Religion interessierten, erlebte ich in meiner Kindheit nur eine einzige: Eine Konferenz mit dem damaligen Präsidenten meiner Kirche, Heber J. Grant, 1937 in Berlin. Ich fühlte das Großartige dieser Zusammenkunft der Tausende. Spätere Erfahrungen bewiesen mir, dass mein Gefühl von damals mich nicht getäuscht hatte.
In den letzten 30 Jahren – tagaus-tagein bis zu zehn Stunden - vertiefte ich mein Studium der Geschichte und kam zum Ergebnis, dass zahlreiche Nebenflüsse dem christlichen Hauptstrom seit Jahrhunderten Gift zuführen.
Als absolut toxisch erwies sich ein kurioser Satz im sogenannten Athanasianum, der bis heute in großkrchlicher Theologie dem Sinn nach immer noch als wahr betrachtet wird.
„Wie uns die christliche Wahrheit zwingt, jede Person einzeln für sich als Gott und als Herrn zu bekennen, so verbietet uns der katholische Glaube, von drei Göttern oder Herren zu sprechen.“
Diesen Satz, der den „Vater im Himmel“ von jedem entfremdete, muss man immer wieder unter die Lupe nehmen: Weil die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage die chrstiche Wahrheit obenanstellen und den „katholischen“ Glauben (in diesem Punkt) ablehnen, seien sie Christi Feind.
Welche Perle der Dummheit!
Zu keiner Zeit war das Christentum von monotheistischer Art...
Der Konstantinismus sehr wohl.
Die Großkirchen sind heute in Erklärungsnot
Deshalb spielt dieses Bekenntnis kaum noch eine Rolle, selbst Geistliche sagen: Es interessiert mich nicht!
Tatsache ist dennoch, dass sein Kern zahllose Menschen tötete.
Der Sinn dieses Satzes wurde 325 in Nicäa von einem heidnischen Diktator, namens Konstantin, erzwungen. Er vernichtete die Urkirche.
Ich finde, dass das nicht in Vergessenheit geraten darf.
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