Samstag, 17. September 2022

"Mormonismus ist strahlender Optimismus..." sagt der evangelische Sektenkundler Hutten

 

Im Frühling 1844, nur wenige Wochen vor seiner Ermordung, im folgenden Juni beriet der nun neununddreißigjährige Joseph Smith mit dem Quorum der Zwölf, über das, was vor ihnen lag.
Prof. Leonard J. Arrington, der einige tausend Dokumente auswertete ehe er die berühmte „Brigham Young-Biographie) verfasste. Er berichtet von diesem Ereignis auf der Basis vorhandener Tagebücher, der damals Anwesenden, in einem Gebäude zu Nauvoo (jener Stadt die die damaligen Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage eigenhändig errichteten und doch auf Druck ihrer Gesinnungsfeinde 1847 verlassen mussten) : Während Joseph über den Flur ging und den Kragen seines Mantels über seine Schultern warf, sagte er: „Ich wälze die Last und die Verantwortung für diese Kirche von meinen Schultern auf eure. Jetzt zieht eure Schultern zusammen und stellt euch wie Männer unter das Joch, denn der Herr wird mich eine Weile ruhen lassen.“ …
Er erwarte seinen Tod.
Nachdem er das gesagt hatte, ging Joseph weiter und sagte: „Nachdem ich nun die Last von meinen Schultern gerollt habe, fühle ich mich so leicht wie ein Korken. Ich fühle, dass ich frei bin. Ich danke Gott für diese Befreiung… Euch (den Zwölfen) „wurden nun die Vorrechte des aufzurichtenden Reiches anvertraut und damit alle Gaben, Schlüssel und Macht, die ich jemals innehatte.“
Das bedeute aber nicht, dass Joseph Smith Anfang 1844 die Hände in den Schoß legen wollte. Enttäuscht darüber, dass er keine staatliche Unterstützung zum Schutz der vielen neuen Mitglieder vor Übergriffen gnadenloser Antimormonen erhielt, beschloss er, als Präsident der Vereinigten Staaten zu kandidieren, um die Misere der Mormonen bekannt zu machen.
Sein Plan war künftige Niederlassungen als Gartenstädte zu errichten, mit bis zu 40 Meter breiten Straßen. Großstädte wie London sollte es nicht geben. Gefängnisse müsse es geben, aber die sollten eher Schulen sein um Übertreter auf ein höheres Niveau zu heben. Er schrieb wörtlich in sein Programm hinein: „Je intensiver wir die Geschichte der Verbrecher und der Verbrechen betrachten, umso deutlicher wird, dass die Gesellschaft Mitschuld an den Vergehen trägt, die begangen werden…“ Insbesondere sprach er sich in seinen politischen Thesen gegen die im Süden der USA damals noch übliche Sklaverei aus. Alle Gebundenen sollten aus staatlichen Mitteln freigekauft werden.
In seinem Flugblatt hieß es: „Die Sklaven in Washington sind manchmal gebildeter als ihre Herren und mancher schwarze Junge könnte den in den Schatten stellen, dessen Schuhe er putzen und dessen Diener er sein musste… verlangt von den Leuten in den Sklavenhalterstaaten und von euren gesetzgebenden Versammlungen, dass sie die Sklaverei spätestens vom Jahr 1850 ab aufgeben werden soll.“
Quelle: Prof. Dr. John Henry Evans „Das Führertum Joseph Smiths“ 1936 als Leitfaden für junge Männer und Mädchen in deutschspr. Ländern




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen