Lange Zeit verspotteten selbst gut ausgebildete Theologen die typisch "mormonische " Lehre von der Erhöhung des Menschen. Das sei unchristlich. Aber der Spitzentheologe Adolf von Harnack verwies sie längst, indem er laut seinem "Lehrbuch der Dogmengeschichte" erläuterte: die Aussage von der Möglichkeit der (Gottwerdung bzw. "Vergottung) des Menschen sei nicht nur gut urchristlich gewesen, sondern die wichtigste Christenlehre überhaupt.
Christen der ersten Jahrhunderte lebten in der Tat mit diesem Verständnis: Wenn du dem Geist und Licht Christi folgst und seine Gebote hältst, dann kannst du durch Tugenderwerb - unter Einsatz deiner Talente - und durch Inanspruchnahme des dir gewährten Rechtes auf Entscheidungsfreiheit und durch seine Gnade ein Gott werden... denn du bist „göttlichen Geschlechtes“.
Selbst die Israeliten, insbesondere die Kabbalisten (diejenigen die sich auf ihre Überlieferungen beriefen glaubten daran: Sie brachten es auf den Punkt: „...Jeder gute... Gedanke und jedes ebensolche Tun zeugt unverlierbare geistige und reale Energien (bis zur) Veredlung und Emporhebung in die reinen Höhenregionen, (tätig) an der immer fortschreitenden Vergottung.“
Erich Bischoff „Kaballa“
Dieser Aspekt hat für Origenes und Joseph Smith höchste Bedeutung.
Joseph, der Erste Prophet der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage schrieb: „Jeglicher Grundzug der Intelligenz, den wir uns in diesem Leben zu eigen machen, wird mit uns in der Auferstehung hervorkommen. Und wenn jemand in diesem Leben durch seinen Eifer und Gehorsam mehr Wissen und Intelligenz erlangt als ein anderer, so wird er in der künftigen Welt um so viel im Vorteil sein.“
Lehre und Bündnisse 130: 18-19
Nichts, außer dem Sühnopfer Christi, hat mehr Gewicht
Vor allem Amerikaner anderer Gesinnung - die ihnen der Protestantismus beibrachte, indem er behauptet, der Mensch könne zu seiner Erlösung -nichts beitragen - verhöhnen das Mormonentypische gerne... siehe das Broadway-Musical "The Book of Mormon."
Bild: Eine Original-Bühnenszene
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