Montag, 13. Februar 2023

Ich darf, ich will, ich muss es sagen!

 Ich habe viele Gründe ein Mormone – ein Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage – zu sein, aber unter allen ragt einer heraus: Der Prüfstein den Christus selbst gab: “Jesus antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern des, der mich gesandt hat. So jemand will des Willen tun, der wird innewerden, ob diese Lehre von Gott sei, oder ob ich von mir selbst rede.… Joh. 7: 16-17 

Alles Wissen ist Staub gegen das „Innewerden!“ ob diese „Mormonen“-lehre von Gott sei oder ob etwa Joseph Smith von sich selbst redet. Du musst allerdings Wollen. Wenn da kein Wille vorhanden ist, es auszuprobieren, gibt es kein Resultat. 

 Meine Untersuchungen begannen auf dem elterlichen Hausboden, nachdem ich, während der ersten Nachkriegswochen den Bericht des evangelischen Missionars und Pfarrers G. A. Zimmers, „Unter den Mormonen in Utah“, 1907 sowie u. a. Pastor Rößles Buch „Aus der Welt des Mormonentums“ las und bedachte. Währenddessen tobten auf einigen Straßen meiner Heimatstadt Wolgast die primitiven Rotarmisten, die sich von besser orientierten Offizieren, nicht disziplinieren ließen. Es war ein Wettlauf von rennenden Frauen und blutjungen Soldaten. Mein Vater wird sich die Antimormonenliteratur kurz nach meiner Geburt zugelegt haben, bevor er sich der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) anschloss. Er konnte noch nicht wissen, dass es um das Jahr 156 zumindest eine christliche Gruppe gab (die Montanisten) die sich die Gemeinde „der Heiligen der Letzten Tage" nannte. Friedrich Loofs, Dogmengeschichte, Halle Saale-Verlag 1950 Ich öffnete die Geheimbox und fand mich in einer ganz anderen Welt wieder. Bis zum 30. April 45, dem Tag an dem ich, um elf Uhr Vormittag, in den schussbereiten Lauf einer russischen Pistole schaute, war ich ein verblendeter Hitlerjunge gewesen, der in gewisser Situation, sekundenlang erwog die eigene Mutter zu verraten. Doch mein besseres Ich protestierte heftig und erfolgreich. Ein Satz Rößles stach mir damals ins Auge: „Man wird dem Charakter dieses Mannes nicht gerecht, wenn man ihm glatt unterstellt, er wäre ein Lügner; Joseph Smith hat fest an seine eigene Geschichte geglaubt.“ „Aus der Welt des Mormonentums“ Satan habe Smith inspiriert, das ist die Quintessenz seines Werkes: „Es entstand im Verlaufe der Zeit ein Kirchenstaat der in der Weltgeschichte seinesgleichen sucht. Festgefügt nach außen, war er auch nach innen einheitlich gestaltet. In seiner folgerichtig durchgeführten Gewissensknechtung übertrifft er sogar die katholische Inquisition. Eine ähnliche Organisation stellen höchstens die Assassinen dar, eine fanatische Sekte des Islam…“ So lautet das 1930 gefällte Urteil, Pastor Rößles, eines Mannes der obenan der Wahrhaftigkeit verpflichtet war, wie alle meinten, und dem deshalb viele glaubten. Noch mehr Menschen vertrauten Pfarrer G. A. Zimmer, und seinem Zeugnis. In unseren Tagen waren es nicht wenige andere, wie Dr. Rüdiger Hauth. Als langjähriger Beauftragter für Sekten und Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche von Westfalen galt er als „anerkannter und gefragter Experte auf dem umfangreichen und vielschichtigen Gebiet der Sekten und religiösen Sondergemeinschaften.“ Sein Hauptziel war aus Sicht von Gleichgesinnten Aufklärung zu leisten, sein Bemühen die Evangelische Kirche zu stärken, sie vor ihrem offensichtlich nahenden Untergang zu retten. 

Frage niemals Theologen nach der Wahrheit, sondern Gott, denn ich weiß aus eigener Erfahrung, dass zehn Geistliche mindestens zehn verschiedene „Wahrheiten“ anzubieten haben.





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