Vorwort
Im November 2004
legte Richard J. Mouws, Präsident des einflussreichen neoevangelikalen Fuller
Theological Seminary, Pasadena, Kalifornien Mouw auf CNN Belief Blog seine
Auffassungen über den Dialog zwischen Mormonen und Evangelikalen dar, in
welchem er eine Schlüsselrolle spielte.
Bei der
Vortragsveranstaltung im Salt Lake Tabernacle am Temple Square in Salt Lake
City, Utah entschuldigte Mouw sich bei den Mormonen für die Art und Weise, wie
viele Evangelikale mit dem mormonischen Glauben umgegangen seien. „Lassen
Sie es mich klar sagen“, sagte Mouw. „Wir Evangelikalen haben gegen euch
[Mormonen] gesündigt.“
“Taking the pulpit to speak of
the event's historic nature, Fuller Theological Seminary President Richard Mouw
addressed a capacity crowd of several thousand, offering a stunningly candid
apology to members of The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints and
noting that "friendship has not come easily between our communities."
He dubbed the evening "historic" and apologized that Evangelicals
"have often misrepresented the faith and beliefs of the Latter-day
Saints." Deseret
News 15. Nov. 2004
Seit seiner
formellen Entschuldigung an die Mormonen wurde er von einigen in der
evangelikalen Gemeinschaft dafür kritisiert, dass er das zugab.
Mehrere
mormonische Kommentatoren würdigten hingegen Mouws Bemühungen, ihren Glauben
besser zu verstehen
„Seit nunmehr 12 Jahren findet ein
Dialog zumeist hinter verschlossenen Türen zwischen etwa ein Dutzend
Evangelikaler und einer gleichen Anzahl von Mormonen statt. Der Mormone
Professor Robert Millet von der Brigham Young University, einer Universität der
Mormonen, ist der wichtigste Vertreter der Mormonen in diesem Dialog.“ Mouw
kommt zu dem Schluss: „Wir Evangelikale und unsere mormonischen
Gesprächspartner stimmen in einigen wichtigen theologischen Fragen nicht
überein. Aber wir haben auch erkannt, dass wir in einigen Dingen gar nicht so
weit auseinanderliegen, wie wir dachten.“
Was aus Sicht Mows die Mormonen von Sekten unterscheidet, ist ihre Bereitschaft zum Dialog. Dass Mormonen an ihrer Brigham Young University Kurse über Weltreligionen anbieten sowie Dozenten beschäftigt, die Studienabschlüsse an renommierten Universitäten erlangten, ist für Mouw ein Indiz, dass Mormonen keine klassische Sekte sind wie etwa die Christliche Wissenschaft oder die Zeugen Jehova.“ Deseret News 15. Nov. 200
Erst jetzt, nach vielen
Jahrhunderten geist- und gedankenlosen Dahersagens richten sich immer mehr
Augen fragender Trinitarier auf diese Schriftstelle des Athanasianums: „wir (sind) gezwungen, in christlicher
Wahrheit jede einzelne Person für sich als Gott und als Herrn zu
bekennen…“
Erst unter
die Lupe genommen wird deutlich, was dieses kleine, aber wichtige Wortspiel feststellt.
Die „christliche Wahrheit“ lehrt Polytheismus, keineswegs Trinitarismus.
Umgehend
jedoch erklärt der zweite Teil des strittigen Teils des Athanasianums, dass alle
nachnicänischen Christen, diesen biblischen Bekenntnisteil verwerfen müssen, (-
andernfalls droht ihnen ein Fluch -).
Niemand, der selig werden will, darf weiterhin polytheistisch glauben,
denn: „... der katholische Glaube,
(verbietet) von drei Göttern oder Herren zu sprechen.“
Hier findet
ein noch nicht beendeter Ringkampf statt.
Wer ist
stärker, die christliche Wahrheit oder der katholische Glaube?
Der
katholische Glaube besteht in diesem Fall aus der Formel 1 + 1+ 1= 1, während
das Nennen des einzig denkbaren Resultates, 3, den Christen von gewissen Oberchristen untersagt
wird.
Prof. Bernd Oberdorfer, Augsburg, Fachmann für
systematische Theologie spricht das Dilemma offen an: „Verlegenheit ist noch
das Harmloseste, was viele Christen (darunter nicht wenige Theologen) befällt,
wenn die Sprache auf die Trinitätslehre kommt. Muss, wer an Jesus Christus
glaubt, sich auch das paradoxe „Hexeneinmaleins“ (Goethes) zu Eigen machen,
dass Gott einer und drei zugleich ist?“ „Zeitzeichen“, evangel.
Kommentare, Aug. 2004
Prosper Alfaric, ein
Expriester der Katholischen Kirche, fragte spöttisch:
„Kann (man) einem Christen einen
größeren Streich spielen, als ihm die Frage zu stellen, was ist Gott?“
„Die sozialen Ursprünge d.
Christentums“
Papst
Johannes Paul II. dem wir alle für seinen Beitrag zur Beendigung des „kalten
Krieges“ zu Dank verpflichtet sind, sprach immer wieder, betont gutwillig, von
den drei monotheistischen Religionen: Judentum, Islam,
Christentum.
Aber Urchristen würden stirnrunzelnd den Kopf schütteln.
Psalm 81 spricht von
Göttern: „Gott steht in der
Gottesgemeinde und ist Richter unter den Göttern.“ Jesus spricht ebenfalls von Göttern: „Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter?
Wenn er die Götter nennt, zu denen das Wort Gottes geschah – und die Schrift
kann doch nicht gebrochen werden –, wie sagt ihr dann zu dem, den der Vater
geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst Gott –, weil ich sage: Ich
bin Gottes Sohn?“ Johannes 10,34-36
„Irenäus (160-?) stellte
das Gottsein von Sohn und Geist klar heraus, „beiden kommt ein personales
Sein zu, da sie gemeinsam mit dem Vater handeln.“ www. dogmatic. „Die vornizänische Theologie“, 2009, Uni-Bonn
"Wir lehren … zwei, den Vater und den Sohn und
eigentlich drei mit dem heiligen Geist, entsprechend dem Wesen der Ökonomie,
die eine Mehrzahl bedingt...“ „Tertullians (160-220) Bemerkung
ad Praxean c. 13 und 19. c. 13“ bei Max Mühl „Zum Problem der Christologie…“
1968
Origenes (185-254), der von der Kirche des 6.
Jahrhunderts aus nachweislich* politischen Gründen im 6. Jahrhundert verfluchte
* Diekamp
„Die originistischen Streitigkeiten und das 5. ökumenische Konzil"
– tatsächlich aber ehrlicher Überlieferer der
Apostellehren, war ein von sämtlichen Gemeinden seiner Zeit anerkannter
Schiedsrichter in Glaubensfragen -. Er sagte, damals unwidersprochen: „Rangältester
von allen Geschöpfen ist der ewig aus dem Willen des Vaters gezeugte Sohn
Gottes. Er ist dem Vater nur „gleich“ im Sinne von ähnlich... der Sohn ist das
Abbild (Kolosser 1: 15) geringer als Gott selbst (Joh. 14: 28) an dessen
Gottheit er nur Teil hat und dem er als der“ zweite Gott“ in jeder Hinsicht
subordiniert ist... der Logos, die „Erlösung“... als Logos das Organ der
weiteren Schöpfertätigkeit ...d.h. „Der Sohn ist dem Vater nachgeordnet, er ist
dem Vater nur ähnlich, er ist eine andere Person.“ „Die Religion in Geschichte und
Gegenwart“ Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft 3. völlig neu
bearbeitete Auflage Vierter Band Kop-O
Und dann: Sah Stephanus nicht zwei getrennte Personen, Christus „zur Rechten des Vaters stehend“
Ja, er ist da, der eine, einzigartig Große, Allmächtige,
der Architekt des Weltalls, Elohim, der buchstäbliche Vater Jesu Christi, der
ihn den „allein wahren“ Gott nannte, und ihn anrief, sich IHM unterwarf und den
wir im Namen Jesu Christi um Schutz und Segen bitten, den auch wir unseren Vater
im Himmel nennen. Denn er ist der Vater des uns allen innewohnenden,
unsterblichen Geistes, den die Alten als den „nobilitas ingenitus“
bezeichneten, der uns, jedes seiner Kinder dauerhaft glücklich und frei machen
will und kann, vorausgesetzt wir widerstreben seinen Gesetzen nicht.
Aber, andererseits bedarf es vergleichsweise der Verwegenheit von Menschen,
die den Nebel in Stücke schneiden wollen, sobald sie verstehen möchten was die
Beschreibung des trinitarischen Gottes aussagt: Er sei eine „Wesenheit, die
aus drei Personen oder Hypostasen nicht aber in drei Substanzen existiert“.
Es gibt wohl kein Ding im Weltall das unbeschreiblich wäre, außer dem
angeblichen Hochwesen, den die Trinitarier als ihren „Dreieinen“ bezeichnen.
Medard Kehl SJ gibt humorvoll zu: „In „meiner“ Spessart-Gemeinde (Leidersbach-Ebersbach) erinnert man sich noch heute gerne an die Freude, die der alte Pfarrer Väth 34 Jahre lang (von 1936–1970) seinen Pfarrkindern jedes Jahr am Dreifaltigkeitssonntag bereitet hat. Nach dem Evangelium pflegte er zu sagen: „Das Geheimnis des dreifaltigen Gottes ist so groß und so tief, dass es selbst Euer Pfarrer nicht versteht. Darum fällt heute die Predigt aus – im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“ „An den dreieinen Gott glauben“ Vortrag beim „Tag der Katechese“ am 5. Juni 2008 in Fulda
Die leidenschaftslose Forschung die weltweit an vielen
Universitäten vorangetrieben wird, zeigt uns mit ihren Ergebnissen, dass es den
Glauben an den „Dreifaltigen Gott“, den „Dreieinen“, trinitarischen, vor dem
Konzil zu Nicäa nicht gab, dass dieser Glaube von einem mächtigen Heiden
erdacht und erzwungen wurde.
Jedenfalls: „Die Bibel entfaltet keine
Trinitätslehre. Es existiert kein Kapitel in der Heiligen Schrift, das dieses
anscheinend wichtige Thema aufgreifen würde…“ Aleksandar Vuksanović
„Entwicklung der Trinitätslehre in den ersten drei Jahrhunderten", St.
Galler Studientag 2016.
Das gibt die Evangelische Kirche auch seit Kurzem zu: „Die Diskussion um die Trinität begann im vierten
Jahrhundert nach Christus. Sie ist sehr philosophisch geprägt, da die Lehre von
der Trinität in der Bibel nicht explizit vorkommt.“ EKD 2020
Einer ragt
aus der Reihe der Kompromisslosen hervor: der Älteste Arius (260-337). Er
weigerte sich eine - von Kaiser Konstantin (280-337) erzwungene - anstehende
Änderung am ursprünglichen unter Christen gelehrten Gottesbildes zu
akzeptieren.
Dass es eine
Änderung oder Neuerung war, fortan den trinitarischen Gott zu verehren, ist
unter Dogmengeschichtlern unbestritten. Der lutherische Dogmenforscher,
Adolf von Harnack, (1851-1930) stellte sachlich fest: „Das war eine „große
Neuerung, die Erhebung zweier unbiblischer Ausdrücke (Vater, Sohn und Heiliger Geist sind „unius
substantiae“ G.Sk.) zu Stichworten des
Katholischen Glaubens. Sie (- die Neuerung) sicherte die Eigenart
dieses Glaubens... Im Grunde war nicht nur Arius abgewiesen, sondern auch
Origenes... fortan musste die Kirche die Last einer ihr f r e m d
e n Glaubensformel tragen“., „Lehrbuch der Dogmengeschichte “
Prof. Hans Küng sagt es ähnlich: Die alte Glaubensformel wurde durch eine
neue „ersetzt“. „Konstantin … (ließ) das nachher so sehr umstrittene unbiblische Wort
wesensgleich griech. Homousios lat. ‚consubstatialis einfügen... Die
Unterordnung des Sohnes unter den einen Gott und Vater (der Gott), wie von
Origenes und den Theologen der Vorzeit allgemein gelehrt, wird jetzt ersetzt
durch eine wesenhafte, substantielle Gleichheit des Sohnes mit dem Vater“ Hans Küng „Kleine Geschichte
der katholischen Kirche“
Isaak Newton (1643-1727), der
griechisch ebenso las wie den Originaltext der Vulgata verurteilte den
Trinitarismus, weil er erkannte, dass die durch das Nicänum erfolgte „wesenhafte,
substantielle Gleichheit (Gleichsetzung) des Sohnes mit dem Vater“ zur
Entwicklung von Zerrbildern führen musste.
„Der Abfall vom Glauben sollte
damit beginnen, die Wahrheit über die Beziehung des Sohnes zum Vater zu
verzerren, indem er sie gleichsetzt.“ Untitled Treatise on
Revelation (section 1.4), Yahuda Ms. 1
Das noch Schlimmere daran war, dass nach Nicäa Arroganz an
die Stelle des Geistes der Sanftmut und der Wahrhaftigkeit trat.
Oberste Exponenten der Überheblichkeit waren sowohl
Ambrosius von Mailand (339-397) wie Damasus von Rom (305-384), die mit sämtlich
verfügbaren Mitteln, dem „dreifaltigen Gott“ zum Endsieg verhelfen wollten. Was
sie, nächst Kaiser Konstantin, anrichteten, um den Kern des Nicänums zur
Staatsdoktrin zu erheben. wird im Folgenden beschrieben.
Die Diktatur jener kam auf, die die Macht mehr liebten,
als irgendeine christliche Wahrheit.
Die harsche Unterdrückung der
polytheistischen Passage des Athanasianums sollte sich für die weitere
Kirchengeschichte verheerend auswirken.
Für viele Theologen erhob
sich nach dieser Leugnung die Notwendigkeit weitere Anpassungen vorzunehmen.
Zahlreiche Objekte ihres Faches wurden auf die Ebene reiner Knetmasse
erniedrigt. „Den Akademikern (aller Zeiten
G.Sk.) kam nicht zum Bewusstsein, dass die christliche Lehre ein Komplex von
unveränderlichen, geoffenbarten Wahrheiten ist.“ Hertling SJ „Geschichte der katholischen Kirche bis 1740
Neuerungen, d.h. Änderungen
ins Lehrgefüge des Christentums
einzufügen war immer und ist a priori verboten, ist Häresie.
Thomas
Hägg, ein Forscher des 21. Jahrhunderts sagt: „…der Erzketzer Arius (der bedeutendste Anti-Trinitarier des
Altertums) ist Traditionalist. Er steht fest auf dem Boden der kirchlichen
Lehrtradition." "Kirchen
und Ketzer" 2004 mit Unterstützung des norwegischen Forschungbeirates für
Klassische Philologie und Religionswissenschaft, Uni Bergen -
Nach Nicäa. 325, war die Kirche in Athanasianer und Arianer gespalten.
Athanasius (300-373) war eifernder Trinitarier, Arius (260-337) hingegen der
die Unterschrift unter das Bekenntnis von Nicäa verweigerte, blieb bei der auch
von Origenes (185-254) verteidigten, von Christus und seinen Aposteln gezogenen
Linie.
Noch mindestens sechzig Jahre nach Nicäa bekannten sich trotz staatlich
ausgeübter Repressalien mehr als die Hälfte aller Gemeinden arianisch –
polytheistisch.
Das wird im Folgenden gründlicher besprochen.
Heutige Trinitarier befinden sich, wie ihre Meinungsbildner glauben, in
absoluter Mehrheit.
In Wahrheit hat jeder Gläubige seinen eigenen Gott. Goethe fasste diesen
Fakt in wenig humorig in die Worte: „Wie einer ist, so ist sein Gott, darum
ward Gott so oft zum Spott“
Er selbst bekannte sich zum christlichen Polytheismus: Am 6.Januar 1813 schreibt er zur Fülle des Seins und zur
Vieldimensionalität des religiösen Ich: "Ich für mich kann bei den
mannigfachen Richtungen meines Wesens nicht an einer Denkweise genug haben; als
Dichter und Künstler bin ich Polytheist, Pantheist hingegen als
Naturforscher und eins so entschieden als das andere.“
Ursula Homann (Arnsberg) "...wie hast du's mit der
Religion?"
Nicht wenige aus frommen Kreisen behaupten zur Rechtfertigung und
Behauptung ihrer wackligen Position: „Arius leugnete die
Gottheit Jesus Christus.“ kathPedia 2019
Das ist nicht wahr!
Arius, das wissen wir von Wulfila (311-383), lehrte: „Jesus ist der „filius unigenitus, Dominus et
noster“... wir glauben an Gott den Vater und an seinen eingeborenen
Sohn, unseren Herrn und G o t t, Werkmeister und Bildner der gesamten Kreatur,
der seinesgleichen nicht hat.“ Gert Haendler „Die Rolle des Papsttums in der
Kirchengeschichte bis 1200“
Eben dasselbe glauben die
bekanntesten unter den heutigen Anti-Trinitariern: die Unitarier, Zeugen
Jehovahs und die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten
Tage (Mormonen). Dafür hagelt es diffamierende Kritik durch Persönlichkeiten
die bislang den aktuellen Stand der Erkenntnisse nur bruchstückhaft wahrnahmen.
Der Weltkirchenrat, der selbstverständlich auf Christus ausgerichtet sein will, und dem gegenwärtig 325 Kirchen und Denominationen angehören, betont eine theologische Voraussetzung die weiterhin dem originalen Christentum widerspricht: „Obenan steht für eine Mitgliedschaft das Bekenntnis zum Glauben an den dreieinigen Gott, wie er in der Bibel … ausgedrückt ist.“
Der
„dreieinige“, trinitarische Gott wird, wie schon gesagt, jedoch in der Bibel weder
erwähnt, noch irgendwie „ausgedrückt“.
Christus stellte indessen „obenan“ ganz andere Kriterien für eine legitime Nachfolgerschaft.
Er fasst zusammen: „Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist es …“ Joh. 14: 21
„Jeder Baum der keine guten Früchte hervorbringt wird abgehauen…“ Bergpredigt.
Das genuine Christentum will erlösen, nicht zwingen. Es bringt Licht und
Frohsinn.
Es garantiert jedem das Individualrecht, das Wichtigste unter allen Rechten,
ohne das es kein Menschsein gibt, sondern nur ein Sklavendasein.
Die Bibel lässt diesbezüglich nur einen Schluss zu: Niemand wird, vor dem allein wahren Gott, jemals nach einem Bekenntnis irgendwelcher Art beurteilt werden, sondern nach seinem Tun und Lassen.
Auffallend ist: der angeblich christliche Monotheismus ging, seit seiner Erschaffung, mit dem 1. ökumenischen Konzil zu Nicäa, 325, Hand in Hand mit einer Minimierung des Individualrechtes
Luther und Calvin, sowie moderne evangelische Theologie verweigern sich an
dieser Stelle partiell oder ganz und gar: „...die Vernunft
selbst (ist) gezwungen zuzugeben, ... dass es einen freien Willen weder im
Menschen noch im Engel, noch in sonst einer Kreatur geben kann.” M. Luther „Vom unfreien Willen
Nach seinen Briefwechseln mit Erasmus von Rotterdam meint Luther: „Gottes
Allmacht und sein Vorherwissen schließen menschliche Willensfreiheit aus.“ Online Dogmatik evangelischer Glaube
Weitere Stellungsnahmen
Luthers und Calvins, zu diesem Thema sind erschütternd:
Der große
Luther irrte, Johannes Calvin (1509-1564), ein Schweizer und Mörder
des spanischen Arztes und Schriftstellers Servet, - der lebend verbrannt wurde,
weil er offen bekannte: „Gott hat ein menschliches Gesicht“.
Calvin trieb
den Irrsinn auf die Spitze: Es ist unglaublich zu welchen Entgleisungen er fähig war.
Calvin und sein Anhang
trotzen Christus immer noch, der alle Menschen erlösen will, die seinen
Weisungen folgen.
Calvin sagte: „... die Menschen werden
nicht alle mit der gleichen Bestimmung erschaffen, sondern den einen wird das
ewige Leben, den anderen die ewige Verdammnis vorher zugeordnet.“ Institutio Christianae Religionis 3.21.
Der von nahezu allen
Trinitariern verfemte „Mormonismus“ sendet Licht gegen die Finsternis: „… er
(Christus) kommt in die Welt, auf dass er alle Menschen errette, wenn
sie auf seine Stimme hören wollen; denn siehe, er erleidet die Schmerzen aller
Menschen, ja, die Schmerzen jedes lebenden Geschöpfes, sowohl der Männer als
auch der Frauen und Kinder, die der Familie Adams angehören. Und er erleidet
dies, damit die Auferstehung allen Menschen zuteil werde, damit alle am
großen Tag, am Tag des Gerichts, vor ihm stehen können. Und er gebietet allen
Menschen, dass sie umkehren müssen und sich in seinem Namen taufen lassen
und vollkommenen Glauben an den Heiligen Israels haben sonst können sie nicht
im Reich Gottes errettet werden …“ 2. Nephi 9: 21-23
Calvin dröhnt: „Non
agunt, sed aguntur“ – Sie (die Menschen G.
Sk.) handeln nicht, sie werden gehandelt.“ Bernhard: Calvin und die Wirkungen
Sklavenhalter handelten
mit Menschen und händelten sie!
Stalin und Konsorten
händelten ihre Untertanen.
Welch ekelerregendes
Gottesbild diese trinitarischen Herren Protestanten da schufen!
Wieder fällt das Licht des „Mormonismus“ in die
Finsternis: „Die Menschen sollen sich voll Eifer einer guten Sache widmen
und vieles aus freien Stücken tun und viel Rechtschaffenheit bewirken; denn
es ist in ihrer Macht, selbständig zu handeln und, wenn die Menschen
Gutes tun, werden sie ihres Lohnes keineswegs verlustig gehen...“ Joseph Smith Lehre und Bündnisse Abschn. 58:
27-28
Es geht nicht um Rechthaberei, sondern um
das Überleben der Menschheit. Nie zuvor war die gesamte Weltbevölkerung zeitgleich
einer handvoll Mächtiger auf Tod und Leben ausgeliefert. Zu sagen: "Daran können wir nichts
ändern" ist eine Lüge.
Aus der Sicht der
Verdammten, - von denen auch Augustinus von Hippo spricht, - war dieser „ER“, Calvins, das Abbild eines
Tyrannen, der den „ewig Verlorenen“ das Individualrecht vorenthält.
Calvin erwies sein Denken
weit entfernt vom Urchristlichen.
Er gelobte geradezu, es
sei irrig zu glauben, „…dass der Mensch durch seinen Glaubens– und
Lebensvollzug die souveräne Verfügung Gottes auch nur im Geringsten
beeinflussen kann.“ Ringvorlesung der
Theologischen Fakultät der Universität Basel, Frühlingssemester 2009
„Calvinismus bedeutet, du hast zu glauben,
dass Gott vollkommen frei ist, einen jeden Menschen zum Heil (oder Unheil) vorherzubestimmen,
ungeachtet dessen…, ob er glaubt oder nicht. Und diejenigen, die zum Heil
vorherbestimmt sind, können nicht abtrünnig werden oder ihres ewigen Lohnes
verlustig gehen.“ Kingdon,
Robert M.: Der internationale Calvinismus und der Dreißigjährige Krieg
Er wagt es sich
gegen die legitimen Vertreter der Urkirche zu stellen, denn „Der Schöpfer
gewährte den Intelligenzen, die er schuf, willensbestimmte freie Bewegungen,
damit in ihnen eigenes Gut entstehe.“ Arbeitskreis Origenes
Wir entscheiden!
Moderne
katholische Theologie betont dasselbe: „Nach Auffassung des 2. Vatikanischen
Konzils liegt das wahre Wesen des Menschen in seiner Innerlichkeit, seinem
Herzen, „wo er selbst unter den Augen Gottes über sein eigenes Geschick
entscheidet“ Karl Hörmann
„Willensfreiheit“
Mit anderen
Worten: „Gnosis (Erkenntnis
vom Wesen Gottes und der Menschen G. Sk.) ist an keinerlei
Zugehörigkeit zu irgendeiner gesellschaftlichen Gruppe gebunden..., Origenes
Peri Archòn II Praefatio 9.5; 9.6 erläutert „...gerade dieser anti-autoritäre Zug bei Origenes...
rief später die autoritäre Reaktion der auf Machtprinzipien Beharrenden hervor,
dass schließlich a l l e zur Gnosis gelangen würden, war mit dem kirchlichen
Gnaden- und Wahrheitsmonopol nicht vereinbar, wie es seit Augustin beansprucht
wurde.“ Franz
Schupp „Geschichte der Philosophie im Überblick“ CCH Canadian Limited Bd 2
Wie auch immer.
Gott – der allein wahre - liebt seine Kinder, wenn auch vielleicht nicht
unterschiedslos. Er will alle erhöhen. Er ist sicher betrübt, wenn wir ihm
widerstehen, unseren Willen wird er dennoch niemals brechen.
Meister
Eckhart (1260-1328) erkannte das Prinzip: „Gott hat die Seele auf Freiheit
und Eigenständigkeit ausgerichtet, so, dass er ihr über den freien Willen
hinaus nichts aufzwingen will, auch will er von ihr nichts fordern, was sie
nicht will.“
Doch bereits Augustinus
erstellte seine eigene Philosophie, die er der christlichen noch des 3.
Jahrhunderts entgegengesetzt behauptete: „... nur eine relativ kleine Zahl
von Menschen (zur Wiederauffüllung der durch den Engelsfall entstandenen
Lücke!) ... ist zur Seligkeit vorausbestimmt. Die anderen (sind) ‚Masse der
Verdammnis’.“ Hans Küng
„Kleine Geschichte der katholischen Kirche“
Augustinus was
wäre, wenn du…?
Wenn schon, dann
verdammen wir uns selbst, nachdem wir erkannten wieviel Leid wir Unschuldigen
zugefügt haben.
F.H. Kettler fasst Origenes Weisheit geradezu
„mormonisch“ zusammen: „Zwar sind alle Geschöpfe ganz auf Gott angewiesen;
eigene Anstrengungen werden durch seine Gnade weit überwogen. Aber die
Vorsehung hat a l l e Regungen des freien Willens von Ewigkeit her
vorausgesehen und e i n g e p l a n t. Sie werden gerecht vergolten.“ „Die Religion in Geschichte und Gegenwart“
Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft 3. Völlig neu
bearbeitete Auflage Vierter Band Kop-O
Gott wird alle
Regungen des freien Willens jedes Menschen gerecht vergelten, und zwar
unabhängig davon ob sie gläubig sind oder nicht.
Dagegen lehrte Augustinus
nicht selten das Gegenteil. Dem Hörer sträuben sich die Nackenhaare, wenn er vernimmt:
„(Es) schmoren all jene in der Hölle, welche
das Sakrament der Taufe nicht erhalten haben und deshalb von der Erbsünde
...befleckt sind – also auch ungetauft verstorbene Kleinkinder und v o r c h r
i s t l i c h e Gerechte ...“ Didaktische Materialien „Dialog mit dem Jenseits“, Museum für
Kommunikation 2008
So erbarmungslos
formulierte vor ihm keiner.
Eigenständig
dürfen wir uns gegen den Rat unseres inneren Ichs entscheiden. Andererseits
dürfen wir innere Umkehr üben (Metanoia), mit der Folge, dass uns vergeben wird,
vorausgesetzt wir sind „wahrhaft bußfertig“, wie das Buch Mormon lehrt. Alma 42: 24 Denn
siehe, die Gerechtigkeit macht alle ihre Forderungen geltend, und die
Barmherzigkeit beansprucht auch all das Ihre; und so wird niemand als nur der
wahrhaft Reumütige errettet.
Letztlich entscheidet der Grad des Willens zum Gehorsam
zu den Geboten Christi, ob man sich Christ nennen darf oder nicht. Die christliche
Hochschule zu Alexandria sagte noch im 3.
Jahrhundert: „Gottes Pädagogik und der freie Wille seiner Kinder sind die
Pole des u n v e r f ä l s c h t e n Evangeliums Jesu Christi. „...der f r e i
e Wille der Logika, den Gott durch Erziehung fördern und nicht durch Zwang
vergewaltigen darf, sind die eigentlichen Pole des origenistischen (? Hier muss es fairnesshalber lauten: „der freie Wille
des Einzelnen gehört zu den Polen des christlichen…) Systems.“ „Die Religion in Geschichte und Gegenwart“ Handwörterbuch
für Theologie und Religionswissenschaft 3. Völlig neu bearbeitete Auflage
Vierter Band Kop-O
Calvinismus und das
eigentliche Christentum sind Antagonisten.
Unvergessen ist, dass Schwedenkönig Gustav Wasa 1536
an seine Untertanen in Helsingland schrieb: „Ihr habt euch zum
Luthertum zu bekehren, wenn nicht, lasse ich ein Loch in den Delensee schlagen
und euch darin ersäufen.“ J.Josef Ignaz von Döllinger in „Papsttum“
Die Christen der ersten Jahrhunderte dagegen betonten wie
wichtig ihnen die eigene Willensfreiheit ist. Vornizänisch wurde das Evangelium
Christi als willensstärkend verstanden, als „Eine neue, alle völkischen
Unterschiede hinter sich lassende Lebensordnung ... Alle Menschen von
sittlichem Willen (sollten) sich ihr freudig unterstellen... (Erst) diese
Auffassung vom Ziel der sittlichen Willensfreiheit (könne) die Loslösung des
Menschen vom Zwang irdischer Bindungen (zustande bringen).“ Dialog
des Bardesanes bei Hans Lietzmann „Geschichte der alten Kirche…“
Das ist „Mormonismus“:
das unentwegte Bemühen jedermanns zu stärken seinen freien Willen zu nutzen um
andere und sich selbst aus den Zwängen irdischer Bindungen zu lösen… frei von
Verwicklungen die aus Übertretungen stammen, frei von den Zwängen der Süchte zu
kommen, um in Freiheit das Erlaubte und Gute zu genießen.
Zu oft brachen
„christliche“ Eiferer missionarisch Menschenwillen. Das was der „allein wahre
Gott“ uns geschenkt hat, darf uns jedoch niemand rauben.
Thomas
von Aquin (1225-1274) wusste es: der rechte Weg will gesucht, niemand
darf dahin gepeitscht werden. „Der Wille gibt dem Menschen die Freiheit,
sich zwischen Gut und Böse zu entscheiden. Gott gewährt uns die Freiheit,
falsch zu handeln, aber er hat uns auch den Sinn für das Rechte und das
Falsche eingegeben.“ Horst
Poller „Die Philosophen und ihre Kerngedanken“
Tertullian nannte es
gottlos Menschen zu zwingen ihre Glaubensansichten zu ändern, doch eben das
Erzwingen eines „neuen“ Glaubens, geschah in der nachnicänischen Zeit brutal,
massiv und unentwegt, bis in die jüngste Vergangenheit: „In Maskwacis befand sich von 1895 bis 1975
das Internat von Ermineskin, eines der größten Internate des Landes. Ab den
1880er-Jahren waren in Kanada geschätzt 150.000 Kinder von Ureinwohnern von
ihren Familien und ihrer Kultur getrennt und in Internate gesteckt worden. In
den staatlich errichteten und von Kirchen betriebenen Einrichtungen sollten sie
an die Kultur der europäischen Einwanderer angepasst werden. Viele Kinder
wurden dort misshandelt“ Deutche Welle,
2022
„… Christen kennen
keine Ehrsucht, … Der eine möge Gott verehren, der andere den Jupiter; der eine
zum Himmel, der andere zum Altar der Fides beten. Seht vielmehr zu, ob nicht
auch das auf den Vorwurf der Gottlosigkeit hinausläuft, wenn man jemand
die Freiheit der Religion nimmt und ihm die freie Wahl seiner Gottheit
verbietet“. Tertullian, Georg
Denzler, „Mutige Querdenker, der Wahrheit verpflichtet“
Kirchen und Denominationen die durch Unrechttun entstanden, wie etwa die
Russisch-orthodoxe Kirche (ROK) dürften keinem christlichen Obergremium angehören.
Dennoch darf ihr niemand das Existenzrecht absprechen!
Nicht der Großfürst der Kiewer Rus, Wladimir (960-1015) der den riesigen
folgenreichen Umbruch initiierte, sondern die byzantinischen Geistlichen, die
behaupteten, sie seien auf Christus eingeschworen, sind zuerst verantwortlich
für die bis dahin vielleicht größte aller Vergewaltigungswellen des Willens
ungezählter Millionen, im Verlaufe von Jahrhunderten.
Unbenommen
dessen, gilt Diktator Wladimir der ROK als Heiliger.
Was da
vor sich ging, als Christianisierung zu bezeichnen, ist glattweg
Gotteslästerung.
Dieser
Machthaber, der
nicht
wenige seiner Ehefrauen und Mätressen ins Verderben stieß, um Anna von Byzanz,
eine purpurgeborene, als Nummer acht zu ehelichen, ließ „988 die
heidnischen Götzen in den Dnjepr werfen und befahl allen Stadtbewohnern
sich in dem Fluss taufen zu lassen. Wer sich weigerte wurde mit dem T O D
bestraft... Die Druschina (das Kriegsgefolge des Fürsten) führte in
allen Ecken des Reiches mit brutaler Gewalt Zwangstaufen durch.“ Fritz Pleitgen und Michael Schischkin 2019, in
„Frieden oder Krieg...
So
entstand die ROK.
Christi Gebote lehren uns zu lieben, Frieden zu stiften, edel und gut zu
handeln, wahrhaftig und tolerant zu sein. Das steht obenan, nicht nur theoretisch.
Selbst der Heidenapostel Paulus forderte: „Schafft den Übeltäter aus
eurer Mitte.“ 1. Kor. 5: 13
Vergebung kann in schwerwiegenden Fällen nicht so leicht erworben werden.
Das musste Papst Franziskus – dessen Kirche nur Teilmitglied des Weltkirchenrates
ist - bitter erfahren.
Es war seinerseits großartig, 2015
den Tempel der Waldenser in Turin Italien zu besuchen wo er um Verzeihung bat.
Doch die Antwort lautete
sinngemäß: „Wir danken ihnen für ihre Bitte, aber es ist nicht an uns
Vergebung zu gewähren. Das können nur die Opfer."
Andere Päpste, die als
entschiedene Trinitarier befohlen hatten etwa die Waldenser in die Knie zu
zwingen oder sogar auszurotten, bilden jedenfalls einen rabenschwarzen
Hintergrund. Auch da wird deutlich, dass der Trinitarismus eine völlig andere
Geschichte schrieb als das Christentum.
Das sind zwei unvereinbare, nebeneinander verfasste Almanache.
James D. McCabe beschreibt
1881, in "Cross and Crown", Einzelheiten dessen, auf vielen Seiten,
die jeder Trinitarier kennen sollte, Ereignisse die, der Gerechtigkeit wegen,
ebenso wenig vergessen werden dürfen wie der Holokaust oder der Holodomor. Hier
nur sechs Sätze:
„Kleine Kinder wurden aus den
Armen ihrer Mutter gerissen, gegen die Felsen geschleudert und achtlos
weggeworfen. Die kranken oder alten Menschen wurden entweder in ihren Häusern
verbrannt oder in Stücke gehackt, halb ermordet liegen gelassen. Sie starben
unter der Hitze der Sonne oder in den Flammen. Sie wurden Opfer grausamer
Tiere. Frauen und junge Mädchen wurden nackt auf Stacheln aufgespießt… Was soll
ich sagen: Oh! Mein Gott, der Stift fällt mir aus den Händen… Alle diese edlen
und mutigen Personen, die so getötet wurden, hätten ihr Leben retten können,
wenn sie ihre Religion verleugnet hätten.“
Zumindest müsste die ROK mit ihrem Patriarchen Kyrill ausgeschlossen
werden. Tatsächlich wurde das auch erwogen und zwar wegen grausamer Realitäten,
die mit ihrer Billigung, sogar mit ihrer moralischen Unterstützung vor unser
aller Augen in der Ukraine geschehen.
Niemals kann rechtfertigt werden was die ROK im Verlaufe
ihrer Geschichte tat und was sie unterließ. Diese aus dem Byzantinismus
stammende Kirche bemühte sich jahrhundertelang wenig oder gar nicht um die
Hebung des Bildungsniveaus ihrer Mitglieder, und nur unzureichend, soweit es ihre Priester betraf. Selten
oder nie interessierte die Geistlichkeit der ROK das Schicksal der
bodenlosen Landarbeiter und das ihrer Kinder. Deutlich bemängelte der große Leo
Tolstoi die seit je fehlender Anstrengung der „Symphonia“, Menschen aus ihrem
Elend herauszuholen. Russlands Geistliche hatten das von Jesus gesetzte Ziel,
Mitmenschen glücklicher zu machen, aus den Augen verloren oder nie erkannt. Sie
stritten darum, ob man sich mit zwei oder drei Fingern bekreuzigen soll. Sie
zankten, ob die Gottesdienstbesucher sich dreihundertmal bis zur Erde
niederbeugen oder ob sie diese Geste nur dreihundertmal andeuten müssen.
Da schrieb Tolstoi sein anrührendes Werk: "Wo die
Liebe ist, da ist auch Gott." Ein
Schuhmacher namens Martin trauert um sein einziges Kind. Er vernimmt die Stimme
Christi er werde morgen zu ihm kommen Gott will im eisigen Winter zu ihm kommen?
Nacheinander bekommt der vereinsamte Schuhmacher Besuch. Zuerst ist es ein
alter Hausknecht der Schnee fegt. Er lädt ihn herein um sich von de Kälte zu
erholen, gibt ihm heißen Tee. Dann erblickt er aus seinem Zimmer eine junge
Frau die spärlich gekleidet ist. Auf ihren Armen ein Baby. Er bittet sie
herein. Gibt Kleidung und Nahrung. er ihr von seiner Kleidung und beköstigt
sie. Schließlich kauft er einer alten Frau einen Apfel.
Als der Schuhmacher danach wieder seine Bibel aufschlägt stechen ihm die
Verse eines wohlbekannten Gleichnisses ins Auge:
Und der Weltenrichter wird dermaleinst die
Schafe zu seiner Rechten, die Böcke aber zu seiner Linken stellen
Dann
wird er zu denen auf seiner rechten Seite sagen: Kommt her, ihr von meinem
Vater Gesegneten! Empfangt als euer Erbe das Königtum, das für euch seit
Grundlegung der Welt bereitgehalten ist.
Denn
ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich bin durstig
gewesen, und ihr habt mir zu trinken gereicht; ich bin ein Fremdling gewesen,
und ihr habt mich beherbergt;
ich
bin ohne Kleidung gewesen, und ihr habt mich gekleidet; ich bin krank gewesen,
und ihr habt mich besucht; …
Dann wird der Herr ihnen antworten: ‘Wahrlich ich sage euch: Alles, was ihr einem von diesen meinen geringsten Brüdern getan habt, das habt ihr mir getan.’ Matth 25: 34-40
Tolstois indirekter Tadel verärgerte den Klerus. Der
aufmerksame Russlandreisende Charles F. Ph. Masson, ein Mann mit Augenmaß,
konnte gleichfalls nur den Kopf schütteln. Um 1780 schildert er welche Früchte
Wladimirs Religion noch acht Jahrhunderte nach der angeblichen „Christianisierung“
der Kiewer Rus, trug: "Der Russe hat an nichts Interesse, weil er nichts besitzt... er lebt
ohne Vaterland, ohne Gesetze, ohne Religion... er hat gar keinen Grund,
die Scholle, auf die er gefesselt ist, zu verlassen er kann es sich nicht
vorstellen… Er hasst alle Arbeit, weil er niemals für sich gearbeitet hat; er
hat daher auch keinen Begriff von Eigentum. Seine Felder, seine Habseligkeiten,
sein Weib, seine Kinder, er selbst gehören einem Herrn, (- einem „christlichen“ Herrn, G. Sk.-) der in
Willkür darüber schalten kann, und es auch wirklich tut...“ "Geheime Nachrichten über Russland unter der Regierung Katharinas..."
Paris, 1800
Noch 20 Jahre nach Drucklegung der Erzählung vom barmherzigen
Schuhmacher, zu Beginn des 20. Jahrhunderts klagte Tolstoi: „Wenn ich eine
Schule betrete und diese Menge zerlumpter, schmutziger, ausgemergelter Kinder
mit ihren leuchtenden Augen … sehe, befällt mich Unruhe und Entsetzen, ähnlich
wie ich es mehrmals beim Anblick Ertrinkender empfand. Großer Gott – wie kann ich sie nur herausziehen? Wen zuerst, wen später? … Ich will Bildung für das Volk einzig und allein, um die dort ertrinkenden
Literaten und Künstler zu retten. Und es wimmelt von ihnen an jeder Schule.“ Die Kreutzer-Sonate,
2 Novellen in einem Buch
Die höher gesinnten Geistlichen Russlands wollten das
ändern, aber es gelang nur ansatzweise.
Und
dann formuliert Charles F. Ph. Masson den hochkritischen Satz: "Die Philosophie, die seit langen Zeiten der Religion den Vorwurf
macht, dass ihre eifrigsten Anhänger gemeinhin die schlechtesten Menschen sind,
findet vorzüglich in Russland unzählige Gründe zu dieser schrecklichen
Behauptung..."
Masson findet allerdings höchstes Lob für Ausnahmemenschen, wie den Moskauer
Erzbischof Platon, Direktor der Akademie, der ein Mann voller Verstand und
Beredsamkeit sei, der alles versuchte was in seiner Macht stand um sein Volk zu
erheben... allerdings vergeblich, weil vor allem die Popen auf dem Land mangels
Bildung nicht ausführen konnten, was er wünschte...
Viele Jahrhunderte
hindurch bedeutete das Christentum in Russland selbst in Kreisen der
Gebildeten nichts als eine Art Götzendienst. Masson berichtet weiter:
"Außer einem geweihten
Amulett, das jeder Russe von der Taufe an, wo er es bekommt, am Halse
trägt und nie ablegt, hat er gewöhnlich
noch ein Bild von Kupfer in der
Tasche, das den Heiligen Nikolaus oder einen anderen Heiligen, der sein Patron
ist, vorstellt. Er nimmt es mit auf Reisen. Nichts ist sonderbarer, als
wenn man einem Bauern oder Soldaten zusieht, wie er seinen kleinen Gott
aus der Tasche zieht, darauf spuckt, ihn mit der Hand reibt, und sich plötzlich
vor ihm auf die Erde wirft, hundertmal das Zeichen des
Kreuzes macht, die tiefsten Seufzer ausstößt
und seine 40 "Gospodi pomiloi" (Gott sei mir gnädig) hersagt.
Ist das Gebet zu Ende so tut er den Gott wieder in die Büchse und steckt sie
in die Tasche...
Ich habe eine russische Fürstin
gekannt, deren Hausgott ein großes silbernes Kruzifix war, das
beständig in einem besonderen Wagen hinter ihr herfuhr, und am Abend in ihrem
Schlafzimmer aufgestellt wurde. War ihr der Tag über ein Glück widerfahren, und
war sie mit ihren Liebhabern zufrieden, so ließ sie eine Menge Wachkerzen um
dasselbe herum anzünden, und sagte dann in einem vertraulichen Ton zu ihm: Nun
siehst du? weil du dich heute gut aufgeführt hast, so sollst du auch gut
behandelt werden. Die ganze Nacht hindurch sollst du brennende Wachslichter
haben, ich will dich lieben, zu dir beten, du sollst mein lieber kleiner Herr
Gott sein.
War ihr hingegen
irgendetwas Unangenehmes zugestoßen, so durften die Kerzen nicht angezündet
werden. Sie verbot ihren Bediensteten dem armen Kruzifix irgendeine Art von
Verehrung zu erweisen und überhäufte es mit Vorwürfen, Scheltworten und
Grobheiten." "Geheime Nachrichten über Russland unter der Regierung Katharinas..."
Paris, 1800
Die Forschung sagt, Großfürst
Wladimir suchte vor allem ein Militärbündnis gegen Bulgarien. Er ging dann zur
Bekräftigung der neuen Freundschaft eine Ehe mit der Schwester des
byzantinischen Kaisers Basileios II., Anna ein.
Die erste, namens Rogned, die
schöne Tochter des von ihm überfallenen Fürsten Rogwolod, die er, nach der
Ermordung ihres Vaters und ihrer Brüder, gezwungen
hatte ihn zu heiraten, wurde in eine alte Burg gesteckt. Sogar das
„Ökumenische Heiligenlexikon“ bewertet die eigentliche Zielsetzung Wladimirs
eher als konstantinisch, statt „christlich“. Sein “Hauptinteresse galt
zunächst der Konsolidierung seiner Gebiete, die er zu einem einzigen Land
verband.“
Petrus, Jakobus und Johannes, die
Säulen der Kirche, wären aus dem Staunen nicht herausgekommen, wenn sie diese
Entartung ihrer Religion miterlebt hätten, die eine Aufwertung sein wollte und
doch nichts weiter war als Augentäuschung die den Raub jener Menschenrechte
betrieb, die Gott allen gewährte.
Wahr ist natürlich, dass es zu
allen Zeiten und in allen Religionen der Welt Priester und Gläubige gab
die den tieferen Sinn ihres Glaubens suchten und ihm nahekamen, nämlich,
dass da ein guter Gott ist, der uns, gemäß unserem Wunsch, zur Welt
niedergeschickt hat, damit wir aus eigener Erfahrung lernen Gut von Bose
zu unterscheiden, der uns aus der Misere erretten will, indem wir seinen
Geboten zur Toleranz, der Grundsatztreue und der Redlichkeit folgen.
Der Heiligste Dirigierende Synod der
ROK exkommunizierte Tolstoi im Februar 1901, auch da er, als ausgesprochener
Bibelkenner, „den als Dreieinigkeit gepriesenen Gott leugnete“.
Des Geächteten Antwort auf seine Exkommunikation war
knapp und bündig: „Die Lehre der Kirche ist eine theoretisch
widersprüchliche und schädliche Lüge, fast alles ist eine Sammlung von grobem
Aberglauben und Magien.“ Denis Scheck „Wer Tolstoi liest, taucht in eine zweite
Familie ein“
Auch Goethe lehrte uns
nachzudenken.
Kurz vor seinem
Lebensende sagte er zielweisend im Gespräch mit Eckermann: „…Diese plumpe Welt aus einfachen Elementen zusammenzusetzen und sie
jahraus jahrein in den Strahlen der Sonne rollen zu lassen, hätte ihm (Gottvater) sicher wenig Spaß gemacht, wenn er nicht den Plan gehabt
hätte, sich auf dieser materiellen Unterlage eine Pflanzschule für eine Welt
von Geistern zu gründen. So ist er nun fortwährend in höheren Naturen wirksam,
um die geringeren heranzuziehen.”
Diesen,
den eigentlichen Zweck des Evangeliums Jesu Christi, die Möglichkeit der
Erhöhung des Menschen, beschrieben die jüdischen Kabbalisten vielleicht besser
als noch die Christen der dritten und vierten Generation: „...Jeder gute...
Gedanke und jedes ebensolche Tun zeugt unverlierbare geistige und reale
Energien (bis zur) Veredlung und Emporhebung in die reinen Höhenregionen,
(tätig) an der immer fortschreitenden Vergottung.“ Erich Bischoff „Kabbala“
Genau das, lehrt die Kirche
Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen)
Kyrill hingegen, - ein enger Freund V. Putins, beide Feinde
des Individualrechtes, - brachte mit wenigen Worten sein eigentliches Denken,
seine antichristliche Gesinnung ungewollt deutlich zum Ausdruck: „…der
westliche Liberalismus ist Teufelszeug…“ David Nauer. Korrespondent von
Radio SRF in Russland
Herr
Kyrill verkündet es immer wieder: „Der westliche Liberalismus muss beseitigt
werden.“ Aber Liberalismus – ob westlich oder östlich - ist
immer das Wirken in Freiheit frei von Bevormundung und Eingriffen staatlicher
Kontrolle. Erst die tatsächliche Untat kann jemanden zum Kriminellen machen.
Dann
erst darf und muss der Übertreter bestraft werden.
Jede
ehrliche Seele weiß es, dieser Satz ist absolut wahr.
Es
ist – nach E. Kant - das „moralische Gesetz in uns“, das uns mahnt und
leiten will. Nach überlieferter Apostellehre, bringen wir es aus unserem
vorirdischen Leben im Reich Gottes - unseres buchstäblichen Vaters, - mit.
Goethe legt es Faust in den Mund, als der aufstöhnte: „Zwei Seelen wohnen
ach in meiner Brust, … die eine hält mit
derber Liebeslust sich an die Welt mit klammernden Organen, die andre hebt
gewaltsam sich vom Dust zu den Gefilden hoher Ahnen…“
Wir
haben Götter zu Ahnen… Der größte und
zuverlässigste aller Theologen im Altertum Origenes (185-254) sagte:
“Im
Urzustand waren alle Logika - alle Engel, Menschen, Dämonen körperlose Geister
und als solche Götter, die dem Logos (- dem Wort - dem Christus -) anhingen. Sie waren mit ihm durch den
Heiligen Geist verbunden und gaben sich mit ihm der unmittelbaren Schau des
Vaters hin. Erlahmung der geistigen Schwungkraft und Überdruss an der
Gottesschau führten zum Sündenfall… deshalb schuf Gott das Weltall….” Handwörterbuch
für Theologie und Religionswissenschaft, dritte, völlig neu bearbeitete
Auflage, vierter Band Kop-O, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen, 1960,
Nachdem
Kaiser Justinian im Jahr 543 diese Basislehre des Urchristentums löschte, - die
auch im „syrischen Perlenlied“ der apokryphischen „Thomasakten erscheint - sank die Kirche noch tiefer.
Jetzt leben wir, aus gutem Grund, in der
Seinsvergessenheit, aber tief in uns ruht unser Gewissen, das selbst Hitler
besaß, bis er es erwürgte. Das bezeugen Passagen aus seinem Machwerk „Mein
Kampf“ in denen er offen zugab, dass er es nach monatelangem
Ringen „überwand“, das ihn zuvor eindringlich warnte nicht gegen die Juden
vorzugehen. Er resümiert: „Ein langer innerer
Seelenkampf fand damit seinen Abschluss...“
Sonderbar,
alledem und weiteren nicht unbekannten Ungereimtheiten zum Trotz gilt das aus
heidnischen Erwägungen stammende Bekenntnis zum „Dreieinen“ in allen
Großkirchen, bis jetzt, als heilig, obwohl es kaum mehr als Verwirrung und
Unheil stiftete, das denen droht, die sich entschieden haben „die christliche
Wahrheit“ nicht zu leugnen.
Doch „Seid heiß oder kalt“, bedeutet nicht, dass man Leute anderen
Glaubens diffamieren, „in die Pfanne hauen“ und „kontrollieren“ darf.
Da tun die Trinitarier fast allesamt bis heute.
Das wagten in der Neuzeit die
Gestapo, die Stasi, die GPU, die Schergen der Inquisition, sowie, bald nach
ihnen, Calvins Älteste: „Wo die Calvinisten in der
Mehrheit waren…, regierte die Kirche weitgehend den Staat. Durch die vom
Konsistorium ausgeübte strenge Aufsicht über die Sittlichkeit wurde das Leben
der Gemeindemitglieder einer äußerst starken Kontrolle unterworfen. Die
Ältesten hatten das Recht auf ungehinderten Eintritt in jedes Haus zu jeder
Zeit. Das bedeutete praktisch: Keine Tür durfte verschlossen werden, um die
Ältesten nicht zu behindern. Das bedeutete auch; Vorhänge an den Fenstern hat
nur nötig, der etwas zu verbergen hat…“ Günter Stemberger „2000 Jahre Christentum“
Die Überlebenden der 3.
Internationale die im Moskauer Hotel Lux, zu Stalins Zeiten, am eigenen Leib
erfuhren, was das bedeutet „überwacht“ zu werden lehrten uns, niemals eine
Entwicklung zuzulassen die zur Kontrolle der Privatsphäre führt. Auch die
Maurisken Spaniens – die zum „Christentum“ Zwangsbekehrten – mussten dasselbe bitter
im Namen des „Dreieinen“ erleben.
Kyrill beharrt auf seiner
scheinheiligen Klage: Der „westliche Liberalismus“ ließe Gay-Paraden und
faschistische Gesinnungen zu. Diese Freiheitsideen seien des Teufels. Aber Gay-paraden töten nicht,
sie sind abartig, wie viele wohl zu Recht meinen. Faschistische Ideen sind dumm
und gefährlich, aber solange sie Ideen bleiben töten sie niemanden, sie stehlen
Andersdenkenden nicht das Individualrecht. Putin und Kyrill hingegen töten zum Zweck der
Festigung ihrer Vormacht. Ihre Aktionen vernichten friedliche Ortschaften,
zerstören Millionen Familien und demütigen, aus purer Herrschsucht und kaltem
Kalkül, jeden der sich ihrem Zwangssystem entgegenstellt.
Gott greift nicht ein.
Er lässt uns gewähren. Seine scheinbare Ohnmacht, ist die Folge seines
Wortes: Ihr sollt frei sein! „die Wahrheit wird euch frei machen“.
Jesus bedauerte und bekannte, dass wir ihm durchaus di Hände binden können „…
Wie oft habe ich euch sammeln wollen wie eine Henne ihre Küken, aber ihr
habt nicht gewollt.“
Gott - der allein wahre Gott, - übt uns gegenüber nie seine Überlegenheit
aus.
"Gott ist nicht die
'Macht an sich' ... Macht an sich ist böse. Der 'Allmächtige', das ist das
Chaos, das Übel, das ist der Teufel ... Dieser Rauschgedanke der Macht, das ist
das Chaos, das Tohuwabohu, das Gott ... nicht gewollt hat, als er den Himmel
und die Erde schuf." K. Barth „Dogmatik im
Grundriss“
Barth spricht nicht von dem Gott der zum Zerhacken und „Zerhauen“ seiner
Brüder ermutigt, der leider allzu oft von den Predigtstühlen und von Emporen
verkündet wurde: „...jubelnd begrüßten katholische und protestantische
Geistliche den Ausbruch des Ersten Weltkrieges … Hei, wie es saust aus der
Scheide! Wie es funkelt im Maienmorgensonnenschein! Das gute deutsche Schwert,
nie entweiht, siegbewährt, segensmächtig. Gott hat dich uns in die Hand
gedrückt, wir halten dich umfangen wie eine Braut...komm Schwert, du bist mir
Offenbarung des Geistes... im Namen des Herrn (des dreieinen, G. Sk.) darfst du sie
zerhauen.“ Pfarrer
und Hochschullehrer Weber „Jugendlexikon Religion“
Kein Gedanke an das Johanneswort: „So jemand spricht ich liebe Gott….“
Dabei sangen sie aus ihrer Liederbank:
„So jemand spricht: Ich liebe Gott!
Und hasst doch seine Brüder,
Der treibt mit Gottes Wahrheit Spott,
Und reißt sie ganz darnieder.
Gott ist die Lieb, und will, dass ich
Den Nächsten liebe, gleich als mich.“
Nach dem ersten Weltkrieg kam es, dieser Diskrepanzen wegen, zu bislang
nicht gekannten, breit gefächerten Abwendungen zahlloser Getaufter von allem
Kirchlichen in Europa. Die Menschen fühlten, dass der Gott der ihnen gepredigt
wurde, nicht ihr Gott sein konnte. Sie
wussten es intuitiv: Ihr vom Trinitarismus der Geistlichen geprägtes Gottesbild
stimmte nicht mit dem der Bibel überein.
Wie der Trinitarismus entstand
Zuvor war das kein Thema von Bedeutung.
Christlicherseits geht die Auseinandersetzung auf
Athanasius (300-373), sowie dessen Bischof Alexander (250-326) und Arius
(260-337) zurück
Heidnischerseits riss Kaiser Konstantin (280-337) um 325 die
Führung in der theologischen „Diskussion“ an sich, weil er auch „der
Christus sein wollte!“ (Clauss)
Er war wahrscheinlich
erst 26 Jahre alt, als er beschloss, der Gott aller Menschen zu werden. Damals,
als sein Vater Constantin Chlorus im Juli 306 verstarb, wurde er umgehend von
der Westarmee des römischen Imperiums zum Cäsar ausgerufen. Damit übernahm er den
Titel des Verstorbenen: „Staatsgott“ und „der war Herrscher auf Erden und ist
Gott im Himmel." Manfred
Clauss „Kaiser und Gott“, - Herrscherkult im römischen Reich - KGSaur, 2001,
Bereits als Halbwüchsiger
wurde Konstantin am Kaiserhof zu Nikomedia vorgeprägt:
Er bewunderte die Kirche und ihre Mitglieder in seinen jungen Jahren. Von etwa 290 bis 305 lebte er
mit Christen gemeinsam am Hof Diokletians sozusagen Schulter an Schulter. Er
als Geisel für die Loyalität seines Vaters Constantin Chlorus, der den Westteil
des Imperiums regierte und kontrollierte, während eine unbekannte Anzahl
Christen dort als Verwaltungsbeamte, Köche und Handwerker arbeiteten. So lernte
er den Hochschullehrer Laktanz kennen, der ein bekennender Christ war, und den
er wegen seines Charakters und Wissens wegen hochschätzte.
Konstantin sah, wie die
Gemeinde wuchs. Ihm entging nicht, dass deren Menschen „...nach den
Versammlungen auseinander gingen als ob sie aus einer Schule der Tugend
kämen... Sie strebten offensichtlich nach Selbstbeherrschung und
Gerechtigkeit“ Anton
Grabner-Haider-Maier „Kulturgeschichte des frühen Christentums“
Konstantin hörte Laktanz
sagen, dass: „Jesus der Lehrer der Tugend und Gerechtigkeit ist.“ Hans Lietzmann „Geschichte der alten Kirche“
Das gefiel dem jungen Mann der
bald zum General aufstieg, der Disziplin und Todesmut von seinen Soldaten
verlangte, der deshalb Laktanz, später zum Erzieher seines Sohnes Crispus
bestimmte. Damals galt den heidnischen wie den christlichen
Philosophen der Sinn eines Satzes als bedeutend, den ein evangelischer Theologe
des 20. Jahrhundert treffend formuliert hatte: "Religionen die keine
sittlichen Kräfte zur Selbstüberwindung verleihen können, haben keine innere
Berechtigung" Ernst
Ferdinand Klein. "Zeitbilder aus der Kirchengeschichte"
Zu einer Zeit, als sich die
Christen Roms noch in Privatzimmern oder „Bretterbuden versammelten, auf die
nur noch die Garköche Anspruch erhoben“ Johann J. Ignaz von Döllinger „Hippolytus und Kallistus“ 1853 verfügten die Jesus-gläubigen
Nikomedias, in Hofnähe, über ein ansehnliches Gemeindehaus.
Noch weit davon entfernt
liturgische Kleidung zu tragen, gingen christliche Priestertumsträger bis 303
am Kaiserhof selbstbewusst wie die Nobilissimi ein und aus. Fast alle
erwachsenen Männer trugen bis 325 irgendeinen priesterlichen Grad. Erst
nach Nicäa kam es „... zur Beschränkung des Zugangs zum Priestertum.“ J. Martin „Spätantike und Völkerwanderung“
Die Christenlehre und -praxis
schloss die Fürsorge für Hilfsbedürftige ihrer Umgebung ein, wodurch sie an
Zahl schnell zunahmen. All das konnte den Berufspaganen jedoch nicht gefallen.
Ihre Gelegenheit kam, als Diokletian, dieser auch in Konstantins Augen
abergläubische alte Mann, vor einer ihm bevorstehenden Schlacht eine
Eingeweide-Schau befohlen hatte, die misslang. Die eifersüchtigen paganen
Priester gaben den Christen die Schuld für das Misslingen und erneut brach über
die angeblich „Unheiligen“, „Gottlosen“ eine Welle der Verfolgung herein.
Als das Gemeindehaus
eingerissen wurde, sah Konstantin die Selbstbeherrschung und Seelenruhe der
Betroffenen.
Irgendwann entschloss er sich
diese Kraft zu nutzen… Er wird, wenn möglich, Paganismus und Christentum
verschmelzen. Ein Reich, eine Religion, ein Gott.
In Nikomedia lernte er wie
geherrscht wird.
Dort verinnerlichte er auch was
ihn möglicherweise erwartete.
Kaiser Diokletian (244-311)
war der „dominus et Deus“, der Herr und Gott, der Herrgott. Ein Lobredner
schwärmte:
„der Du denen gleichst die
Dich zeugten, durch sie regierst Du die Welt unvergleichlich, Du der diis
geniti et deorum creatores, der von den Göttern gezeugte und Erzeuger von
Göttern...in Dir leben die numina (die Geister) von Jupiter und Hercules - wir rufen
Dich an, wir rufen Dir zu, jeden Sieg zu erringen ist uns heilig und mit uns
bist Du der Diokletian praesens deus - weshalb wir uns nicht fürchten, weshalb
es uns eine Ehre ist, Dir unser Leben zu Füßen zu legen – Heil dir! Deine
Herrschaft ist nicht nur durch die Erdgegenden begrenzt, sondern sie reicht
darüber hinaus in die Regionen ewiger Himmel. Wie wir auf Erden durch Dich
glücklich werden, so als gelangten wir in Deine Gegenwart, stehen wir heute im
Adyton - dem Allerheiligsten und spenden Dir unsere Treue. Wie der Weihrauch
Deiner heiligen Priester umweben wir Dich... Deshalb gleiche der Kaiser dem Gebieter des
Weltalls.“ Alexander
Demandt „Diokletian und die Tetrarchie“ – „Aspekte einer Zeitenwende“
Konstantin hat es auf seine
Weise verstanden.
Solche Sätze haben
Langzeitwirkung.
Kaiser Diokletian war während
vieler Reden gar nicht anwesend, aber "in solchem Fall hielt ein Jupiterpriester das Bild
des Imperators in die Höhe, denn es wurde spätestens seit dieser Zeit geglaubt,
dass der Kaiser und sein Bild eins seien." ebenda
Dass der Kaiser und sein
Gemälde eins seien, dass Diokletian eins war mit Gott, war eine Vorstellung die
Konstantin einerseits nicht logisch erschien, andererseits bot sie ihm ein
Denkmodell, das Zukunft haben sollte, wenn auch eine unglückliche, die
unter Christen kaum mehr als Hass stiften sollte. Athanasius – der große
Gegenspieler des Arius - nahm dieses heidnische Element später bekanntlich in
seine Argumentationskette auf.
Da lebt in vielen heutigen Köpfen immer noch die
Vorstellung Gott habe Konstantin das Kreuzzeichen gegeben, um ihm Mut zu
machen. Dieses Raffael-Gemälde, das in den Vatikanischen Museen zu sehen ist,
soll suggerieren, welche Bedeutung die Schlacht an der milvischen Brücke im
Oktober 312 für das Christentum hat.
Sonderbar und falsch ist
das von erzkatholischen Verteidigern Konstantins verbreitete Narrativ, er habe damals
in einer Kreuzesvision von Jesus, unmittelbar vor dem Kampf gegen seinen Nebenbuhler
und Schwager Maxentius, die Zusage erhalten er werde siegen.
Um aus Erfahrung zu
sprechen: Ein katholischer Geistlicher sprang mitten in einem Vortrag, den ich
2006 in Neubrandenburg, in der Oststadt- Bibliothek, hielt protestierend auf, weil ich sagte: Konstantin
erwähnt in seinen „Selbstzeugnissen“ kein Wort vom angeblichen Großereignis das
unter den Augen von 40 000 Legionären stattgefunden haben soll… und das Kreuz,
das Konstantin und seinen Soldaten gezeigt worden sein soll hat mit dem
Christentum nichts zu tun, denn vor 430 – vor dem Konzil zu Ephesus - verabscheuten
die Christen das Kreuz als Mordinstrument.“
Ich versuchte Ruhe zu
verbreiten. Und als ich hinzufügte: „Konstantin wurde allenfalls wiederholt,
was er in einem Apollotempel im Jahr 306 erfuhr. Dort erschien ihm die Göttin
militärischer Siege, Victoria, die ihm drei Kreuze zeigte: XXX. Sie versprachen, er werde dreißig Jahre
herrschen…. Das angebliche „in hoc signo Vinces“ (in diesem Zeichen sollst du
siegen) könnte, wenn überhaupt nur sagen Du Konstantin sollst siegen, - aber
nicht die Kirche Christi…“ Das war zu viel für den Mann. Er ging verärgert davon
Seine Universität lehrte
das Gegenteil.
Allerdings, zu Unrecht!
Tatsache ist, dass
Minucius Felix, ein eifriger Christ und Rechtsanwalt zu Rom, noch im Jahr 200 auf
die Anfrage antwortete, was er davon hielte, das Kreuz, an dem Jesus starb, und
das Kreuz der Kaiser und ihrer Legionen miteinander in Verbindung zu bringen:
„Kreuze beten wir nicht
an und wünschen sie nicht. Ihr allerdings, die ihr hölzerne Götter weiht, betet
vielleicht hölzerne Kreuze an als Bestandteil eurer Götter. Was sind sie denn
anderes, die militärischen Feldzeichen und Fahnen, als vergoldete und gezierte
Kreuze? Eure (!) Siegeszeichen haben nicht bloß die Gestalt eines einfachen
Kreuzes, sondern sie erinnern auch an einen Gekreuzigten... bei euren
religiösen Gebräuchen kommt (das Kreuz) zur Verwendung.“ Stemberger „2000 Jahre Christentum“ "Dialog Octavius"
„Dieses Zeichen wurde
seit Generationen von Kaisern im Feldlager beim Altar aufbewahrt. Frühestens
324, im Feldzug gegen Licinius, könnte es vielleicht, verändert durch
Hinzufügung des griechischen P (Rho) als „Christusmonogramm” gedeutet worden
sein. Ob es damals überhaupt irgendeinen Bezug zum Christentum hatte, ist
unsicher, denn zahlreiche Untersuchungen belegen, dass das Chi Rho schon in
jüdischen Schriften auftaucht und die Bedeutung von ‚fertig’ oder ‚brauchbar’
hatte.“ Seeliger „Die Verwendung des Christogramms
durch Konstantin im Jahr 312“ - Untersuchungen kath. theol. Universität
Tübingen
Bis heute wird
Geschichtsklitterung betrieben.
Selbst in Lehrbüchern
wird gelegentlich gesagt, Konstantin hätte unmittelbar vor der erwähnten
Schlacht 312 seinen Söldnern befohlen das „Christusmonogramm” auf ihre
Schilde zu malen. Aber vor 324 kam es nicht vor,
Übereinstimmend sagt
Bruno Bleckmann: „Konstantin ... ließ lediglich eine Schlaufe an der
vorhandenen Senkrechten anbringen. Doch trotz Hinzufügung der Schlaufe bleibt
dieses X, das Zeichen des Sol Apollo, das Konstantin im Apollotempel gesehen
hat. Ihm, dem Gott Sol Apollo, schrieb er seinen militärischen Erfolg (an der
Milvischen Brücke) zu, wie der Triumphbogen zu Rom beweist.“ "Konstantin der Große”
Unbestritten ist,
Konstantin betete vor der Schlacht an der Milvischen Brücke. Aber welchen Gott
rief er an?
Eusebius sagt: Konstantin
rief den Gott seines Vaters an.
Nur, „Constantius
Chlorus war bekanntlich ein eifriger Verehrer des Sonnendienstes“ Ed.Rapp „Das Labarum und der Sonnenkultus“
Konstantin betete
Herculus Invictus an oder Sol-Herculus. „Wer bin ich?“ (Was hast du mir bestimmt? Bist du in mir? Sol: ich bitte dich G. Sk.) „Offenbare mir, wer ich bin! Reichst du
mir deine Rechte zum bevorstehenden Kampf?“ Schlange-Schöningen, „Konstantin der Große und der
Kulturkampf“
Der Grundwiderspruch
liegt offen zutage: Spätestens nach dieser Bitte wollte er der Sol Invictus
sein, oder der Sonnengott war in ihm, und dennoch betete er zur gleichen Zeit: „Offenbare
du mir die Wahrheit.“ Keinem
Christen wäre, solange er an den Jesus der „Frohbotschaft“ glaubte, je in den
Sinn gekommen, den altrömischen Sol Invictus anzurufen, den Kriegsgott, wenn er
Christus meinte. Sonderbar, Konstantin selbst erwähnt kein Wort von dem
angeblich am Himmel erscheinenden Kreuz im Beisein seiner 40 000 Soldaten:
Konstantin hat sich, ... in den vielen Selbstzeugnissen, die seinen
unmittelbaren Umgang mit Gott und seine göttliche Auserwähltheit betonen, nie
auf das gallische Lichtwunder berufen.“ Vittinghof, „Konstantin der Große“
Der Konstantin-Historiker
Ramsey McMullen, schrieb denn auch: "Das eigentliche Wunder von der allen
sichtbaren Himmelsschrift (In diesem
Zeichen siege!) ist das
anhaltende Schweigen der zigtausenden Männer.“
Erst drei Jahre später marschiert er (noch einmal) in Rom ein. „Am 21. Juli 315 hielt Konstantin seinen feierlichen Einzug nach Rom zur Feier der Dezennalien. Das Fest wurde mit der üblichen Pracht begangen, das Volk beschenkt und große Spiele abgehalten. Zu dieser Feier war der die Schlacht an der Ponte molle (Milvische Brücke) verherrlichende Triumphbogen vom Senat errichtet worden. Sein Bilderschmuck nimmt vom Christentum Konstantins keine Notiz. Konstantin feiert den Sonnengott als seinen Beschützer... L‘Orange (ein Historiker) hat bewiesen, dass es der Sonnengott Sol Invictus ist, der hier als Gott des Kaisers gezeigt wird.“ Heinz Kraft Habilitationsschrift „Konstantins Entwicklung“, Heidelberg – Uni Greifswald
Dem urkatholischen Märchen
wurde hinzugesetzt, Kaiser Maxentius sei – aus christlicher Sicht - der Tyrann
von Rom gewesen. Doch auch das ist inkorrekt. Dieser Kaiser - der Bruder von Fausta, der
Ehefrau Konstantins - hatte sich um die Gunst der Christen bemüht und sie
gerecht behandelt. „Maxentius hatte die Christenverfolgungen
eingestellt und der römischen Kirche ihren Grundbesitz zurückerstattet.
Allerdings Maxentius sah sich beträchtlichen Wirren und zum Teil blutigen
Kämpfen innerhalb der Christengemeinden Roms konfrontiert und deshalb gezwungen
die Bischöfe Marcellus (307-309) sowie Eusebius (309) in die Verbannung zu
schicken.“ Karl Christ „Geschichte der
römischen Kaiserzeit“ C,H. Beck, 2002
Das „ökumenische
Heiligenlexikon sagt es ehrlich:
Seine Handlungen waren durchweg geleitet vom Ziel, die Macht auszubauen;
seinen Schwiegervater, Kaiser Maximianus, ließ er 310 erhängen, seinen Schwager
Licinius erwürgen, dessen Sohn degradierte er zum Sklaven und ließ ihn totschlagen;
Crispus, seinen Sohn aus erster Ehe, und Fausta, seine Frau, ließ er 326
ermorden, weil er die beiden verdächtigte, eine Beziehung miteinander
eingegangen zu sein. Folge des Todes von Fausta war, dass ihr gesamter Besitz
aus dem Erbe der Laterani - so dass der heutige Lateranpalast -
endgültig an den Papst kam.“
In Christenreihen sprach sich
herum welchen Charakters der Mann war der sich in ihre Angelegenheiten
einzumischen trachtete: „Gefangene Offiziere und der Unfreiheit widerstrebende
Germanenfürsten, ließ er im Amphitheater von wilden Tieren zerreißen, etwa in
einer Arena in Trier… auch mit der Zivilbevölkerung kannte er keine Gnade und
hinterließ in den unterworfenen Gebieten Tod und verbrannte Erde.“ Bettina von Engel „Konstantin und seine Familie in
Trier“ Vortrag bei der Ascoli Piceno-Trier Gesellschaft, 2007
Konstantin war ein Weichensteller vom
Guten zu Bösem, von der Freiheit des Einzelnen zur Unterwerfung
Andersdenkender. Spätestens 325 wollte und sollte er der Bischof der
Bischöfe der Christen werden… und mehr. Dass er der Vater des Trinitarismus
werden konnte hat er u.a. Athanasius zu verdanken. Und der war um 318 nur der
Diakon eines Bischofs der Großstadt Alexandria, namens Alexander.
Hier ist sie, die andere
Szene:
Arius ein hochgewachsener
Mann der stets mit gedämpfter Stimme sprach, wurde um 318 von Bischof Alexander
von Alexandria, in einer Versammlung scharf angegangen, weil der in einer
Gruppenrunde sagte: Ich glaube, dass
der allein wahre Gott, wie wir aussieht, wurden wir doch nach seinem Ebenbild
erschaffen. Er ist ein anderer als sein Sohn der Ihm untergeordnet ist.
Alexander von Alexandria ein Hitzkopf und gesundheitlich schon angeschlagen
erboste sich: „Nein! Ihr seid ein Irrlehrer!
Gott ist Geist. Er ist überall, hat keine Gestalt.“ Diese Argumentation machte sich Athanasius
zu eigen.
Es sollte
nicht lange dauern bis er diejenigen – und das war die absolute Mehrheit aller
Christen damals, - die sich Gott mit einem Gesicht vorstellten, als Todfeinde
betrachtete.
Irgendwann fielen dann
von Bischof Alexanders Lippen die welthistorisch schwerwiegenden Worte: „Dem
Arius muss man Widerstand leisten bis aufs Blut“ Pfarrer Ernst Ferdinand Klein, „Zeitbilder aus der Kirchengeschichte“
Das sollte in
entsetzlichem Umfang geschehen.
Athanasius von Ehrsucht
getrieben schrieb und schrieb, insbesondere nach 325:
„...Wenn aber Gott nicht wie ein Mensch
(aussieht), er ist es nämlich nicht, so darf man auf ihn keine menschlichen
Eigentümlichkeiten übertragen... ich, Athanasius, erachte es daher... für nötig, den
geschlossenen Panzer dieser hässlichen Irrlehre zu öffnen und euch deren
übelriechende Torheit nachzuweisen…“ Maßgebliche Werke
des Hl. Athanasius in der Übersetzung der "Bibliothek der
Kirchenväter" (auch in RTF-Format) Aus der 1. Rede
Hätte er in die Zukunft sehen
und hören können, er wäre erstarrt: Papst Benedikt XVI. bekannte
2007 seine eigene Umkehrt
„Dantes „Göttliche Komödie“ habe ihn ... inspiriert, … Das
tiefste Innere des unzugänglichen Lichtes sei jedoch nicht etwa ein noch
gleißenderes Leuchten oder noch helleres Scheinen, sondern das zarte Gesicht
eines Menschen, das dem Seher da endlich auf seiner Suche entgegentrete. Dies
sei ...„noch viel bewegender als die Offenbarung Gottes in der Form des
Dreifaltigen Kreises von Erkenntnis und Liebe. Gott, das unendliche Licht, ...
besitzt ein menschliches Gesicht.“ Erste Enzyklika 23.
Januar 2007
In diesem Zusammenhang
ist von Gewicht, das der spanische Arzt Michael
Servet noch im Jahre 1553 von Schweizer
Trinitarier unter der Regie Johannes
Calvins (1509-1564) mit ausgesucht grünem Holz
lebendigen Leibes verbrannt weil, weil der antitrinitarisch bekannte: „Gott
hat ein menschliches Gesicht.“ Und der sonst um das Gute bemühte Ph.
Melanchthon (1497-1560) gratulierte den Schweizer Mördern schriftlich.
Hass erzeugte
der Streit um das unerklärliche, unerkennbare Wesen des
konstantinisch-trinitarischen Gottes, vor allem durch die freche Art und Weise
die Athanasius sich unter der Gunst des Kaisers Andersglaubenden gegenüber
herausnahm… und das sollte bis ins 21. Jahrhundert hinein Mode bleiben.
„Christlicherseits“ erfundene Inkorrektheiten des 21. Jahrhunderts
Die
Funktionäre der Großkirchen und anderer Denominationen warnen vor allem vor den
„Mormonen“ die ohnehin keine Christen wären. Goethe sagt es: „Man fühlt die
Absicht und ist verstimmt.“
Selbst Luther gesteht den Übermütigen das generell zu: „Mit Ketzern
braucht man kein langes Federlesen zu machen, man kann sie ungehört
verdammen!“ Tischreden,
Bd.III. S. 175
Als
Betroffener stellt man dann jedoch einige Fragen nach dem Geisteszustand der
Attackierenden. Dr. Kai Funkschmidt von der EZW Berlin gießt sogar noch Wasser
auf die Mühlen jener trinitarischen Eiferer, die tatsächlich über einen sehr
schmalen Horizont im Bereich Dogmengeschichte verfügen: „Wer die eigene
Christologie ernst nimmt, muss feststellen: Gotteslehre und Christologie der
HLT (der „Mormonen“) sind nicht
christlich.“ Lexikon
der evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Berlin,
Die „Styler Missionare“
stimmen zu: „Mormonen“ „(lehnen) die Lehre von der Dreifaltigkeit strikt ab.
Allein diese Tatsache abgesehen von den bisweilen mehr als seltsamen
Offenbarungsinhalten, machen deutlich, dass wir es hier nicht mit einer
christlichen Konfession zu tun haben.“ 01.04.2012 | Pater Hans Peters SVD
Pressesprecher Thomas
Schneider von der Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen forderte sogar: „Diese
Sekte … lehnt die Trinität… ab…. Christen sollten sich in der Öffentlichkeit
deutlich von der auch in Deutschland missionierenden Kirche Jesu Christi der
Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) und ihren Vertretern distanzieren.“ Sektierer als Gastredner bei WillowCreek“, 2016
Noch rigoroser sind
Baptisten der USA, die seit je so tun als wären die Mitglieder der Kirche Jesu
Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) „Pferdediebe“ und sie, die
Opfer, die sich wehren mussten indem sie, in der Mitte des 19. Jahrhunderts,
ihre Intimfeinde quer über den amerikanischen Kontinent in die Wüste trieben,
nachdem einige von ihnen predigten: „…Mormons are dangerous, because they
reject the Nicene-Trinitarian confession. “ Religion Dispatches“ of May 27th, 2011
Wäre das was gemeinhin
das nicänische Bekenntnis genannt wird im biblischen Sinn wahr gewesen, dann
hätte es, gemäß dem Gesetz von Ursache und Wirkung, Liebe erzeugt, denn „auf die Erkenntnis der
Wahrheit müssen immer die Taten der Liebe folgen“ Hippolyt von Rom (170-235)
Stattdessen erzeugte es unmittelbar nach ihrer Inkraftsetzung das Gegenteil. Adolf von Harnack urteilt: „die Sprache des Hasses erfüllte die Kirchen.
Erstaunlich ist, dass an sich gut gebildete, wohlwollende
Leute, wie die Mitarbeiter der Institution „Mr
Jugendarbeit, c/o SMG, Winterthur“ Schweiz“, der Schweizerischen Missions-Gemeinschaft, unter: Andacht
»Sind Mormonen und Zeugen Jehovas Christen?« 11
Nov 2023
Mr Jugendarbeit https://www.mrjugendarbeit.com › ...
partiell unredlich gegen Glaubensrichtungen kämpfen, die erhebliche
Ursachen sehen, nicht-trinitarisch zu denken und zu glauben. Deren großer Vorwurf
lautet: Die „Mormonen“ leugnen die Trinitätslehre.
Leugnung ist das Bestreiten einer Wahrheit.
Und niemandem
fällt es auf, dass Trinitarier, in ihrem ureigensten Bekenntnis, genötigt
werden die „christliche Wahrheit“ zu verwerfen? Sonderbar was die Experten da, selbstgefällig,
an haarsträubender Torheit von sich geben.
Aber, nach dem Urteil des großen Luther, darf man „Ketzer“ verdreschen, wohlgemerkt „ungehört“.
Denen „darf“ man unterstellen sie lehrten Irrsinn.
Um das zu untersetzen wurden offenbare Lügen erfunden und unter Regie der
Mr. Jugendarbeit veröffentlicht. Etwa diese: „Mormonen glauben, dass nur diejenigen in die Hölle kommen, die aus der
mormonischen Kirche ausgetreten sind.“ Oder, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage verkünde: „Der
Mensch ist von Natur aus gut,“
Selbst auf meinen schriftlich erfolgten Hinweis, dass dies nichtzutreffend sei, erfolgte, nach mehreren Wochen des Abwartens keine Korrektur.
Am 11. Februar schrieb ich per
E-Mail: „Sie, werte Mitarbeiter, veröffentlichten eine Gegenüberstellung: Christentum
Mormonismus:
Ihre Behauptung
lautet: die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage lehre: „Der
Mensch ist von Natur aus gut …“ Das zu sagen ist gewagt, diesen Satzteil
als Tatsache hinzustellen ist unverantwortbar, schlimmer, es ist nicht
wahr:
Das Buch Mormon schreibt: Der natürliche Mensch ist ein Feind Gottes ... Mosia 3:19. Wer in seiner eigenen fleischlichen Natur beharrt, verbleibt in seinem gefallenen Zustand, Mosia 16:5, (Alma 42:7-24) Der natürliche und fleischliche Mensch ist ohne Gott in der Welt, Alma 41:11. Wegen seiner Übertretung wurde der Mensch geistig tot." Zitatende.
Das Ungeheuerliche besteht
darin, dass Jugendliche mittels offiziell erteilten Unterrichtes irregeführt
werden.
Zurück zu Konstantin
Dass es Glaubensstreitigkeiten
in der frühen Kirche gab, veranlasste Konstantin ein Konzil einzuberufen.
Oder sehr wahrscheinlich
zutreffender gesagt: Konstantin sah die Chance der Oberherr und Gott auch der
Christen zu werden. Die etwa 2000 Bischöfe seines Imperiums wurden
angeschrieben und eingeladen auf Staatskosten nach Nicäa seinem Sommersitz anzureisen
um den innerkirchlichen Frieden zu festigen.
Das klang gut.
Tatsächlich aber
wollte er die Kirche vor seinen Karren spannen.
Es musste eine Symbiose seines Gottes, Sol Invictus, und dem der Christen vollzogen werden, auch weil deren Kirche unübersehbar an Mitgliederzahlen und Einfluss wuchs.
Was ihm und anderen seiner Zeitgenossen wichtig war belegt dieses Mosaik:
Wikimedia Commons: Mosaik der Vatikanischen Grotten unter dem Petersdom an der Decke, des Grabes der Julii. Darstellung Christi als Sonnengott Helios oder Sol Invictus auf seinem Streitwagen.
Heute ist es klar, damals
konnten es die Misstrauischen – die Mehrheit der Bischöfe – nur ahnen. Deshalb
verweigerten weitaus mehr als 80 Prozent die Anreise. Nur 220
Unterschriftsberechtigte kamen der Einladung nach. Einige waren lediglich
Beauftragte ihrer Bischöfe oder deren „Ratgeber“. Der Rest wird erwogen haben,
was unter der Leitung eines eiskalten Machthabers an Gutem herauskommen könnte.
Vorzustellen ist, wie jeder Einzelne dieser riesigen Mehrheit, mit sich
gerungen haben wird.
Welche Aufwertung wäre es für sie persönlich, die oft
Verspotteten, einen Kaiserbrief vorzuweisen. Sie könnten prahlen: Ich
erhielt vom Imperator eine persönliche Einladung, sein Hauptquartier zu
besuchen.
Selbst deren ärgste Feinde würden in sich gehen, wenn sie
zusehen müssten, dass die kaiserliche Postkutsche ausgerechnet vor dem Haus
eines Bäckergesellen hält, während die berittene Wache den kleinen Mann, der da
einsteigt, militärisch grüßt.
Konstantin
wird sich zuvor beraten haben u.a. mit Hosius, einem Bischof der schwer
gefoltert worden war und die „Nase voll hatte“ weitere Verfolgungen seitens der
Paganen zu ertragen.
Hinter
Hosius standen einige andere, die ebenfalls wegen ihres Christseins schwere
Wunden erlitten hatten. Als Krüppel wollten sie endlich Frieden zwischen Staat
und Kirche zu stiften.
Konstantin
war intelligent. Er wird sie gefragt haben: Was ist zu tun um das Christentum
mit dem Imperium in Einklang zu bringen? Wenn man aus dem griechischen Wort homoiousios
– als
Bekenntnis zu einer aus drei heiligen Personen bestehenden Gottheit – nur das i
herausnimmt dann erhielte es als homoousios jenen Sinn der seinen Vorstellungen
entsprach.
Die
Christen würden dann dem mosaischen Monotheismus zustimmen und die Juden
geneigt machen Christen zu werden.
Auch
das klang verlockend.
Die
zur Kollaboration neigenden Bischöfe fanden, wenn der winzige Verlust künftige
Verfolgungswellen verhindert, wäre das akzeptabel.
Allerdings
war abzusehen, dass diese Änderung nicht glatt über die Bühne gehen wird, denn
wie schon gesagt, von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen glaubten alle Christen
bis Nicäa, 325, dass Jesus und sein Vater jeweils ihr eigenes menschliches
Gesicht tragen.
Am heftigsten hatte sich der
Älteste Arius (260-337) dagegen gestemmt - umsonst. Der im Gewand des Sol
Invictus auf seinem goldenen Thron sitzende Kaiser schaute ihn an: Ich werde
das Lesen deiner Bücher unter Todesstrafe stellen.
Dich trete ich unter meine Füße.
Genau das sagt auch dieses Gemälde: es hängt im griechischen Kloster Mégalo Metéoron. Unter den Füßen Kaiser Konstantins kniet der gedemütigte Älteste Arius.
Das alles, weil
Konstantin – als der Gott des Weltalls! – gegenüber seinem Gottvater Constantin
Chlorus (306) der gerade verstorben war und sofort vom Sohn divinisiert wurde,
nicht nachgeordnet sein wollte.
Origenes
(185-254), erläuterte jedoch, dass der Gottessohn seinem Vater untergeordnet
ist. Fest steht
jedenfalls: „Kein Theologe vor der Entstehung des
Arianischen Streits - weder in der Ost- noch in der Westkirche - betrachtete
den Sohn nicht irgendwie als dem Vater untergeordnet.“ R. P.
C. Hanson „The Search for the Christian Doctrine of God
Die entsprechende Passage bei
Origenes, auf die sich Arius berief lautete. „Der Sohn ist dem Vater nachgeordnet,
er ist dem Vater nur ähnlich, er ist eine andere Person.“ „Die Religion in Geschichte und Gegenwart“
Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft 3. völlig neu
bearbeitete Auflage Vierter Band Kop-O
Origenes wird
später wegen seiner Gelehrsamkeit von seinen Neidern exkommuniziert. Aber, „In einem Brief an Paula
(heißt es), Origenes sei nicht wegen neuer Lehren oder häretischer Meinungen...
verurteilt worden, sondern weil man den Glanz seiner Beredsamkeit und
Wissenschaft nicht habe ertragen können.“ Johann J. Ignaz von
Döllinger „Hippolytus und Kallistus“
„Eine ganze Generation von Theologen ... ist durch seine
Schule gegangen... mehrfach holte man Origenes zur Widerlegung von Häretikern,
die sich seinen Argumenten meistens beugten...“ Franz Schupp „Geschichte der Philosophie im Überblick“
Selbst
Epiphanius (320-403), Bischof von Salamis, ein fanatischer Ketzerjäger
verurteilte lediglich die „subordinatianische Logoslehre des Origenes“ womit
dieser große Lehrer „zum geistigen Vater des Arianismus geworden“ sei.
„Epiphanius
gilt als einer der eifrigsten Verfechter der Orthodoxie seiner Zeit und hat in
den theologischen Streitigkeiten wiederholt eine wenig schöne Rolle gespielt.
Er ist es gewesen, der den Kampf gegen den Origenismus erst richtig
entfachte... er ist der „Patriarch der Orthodoxie“... alle Häretiker
(bezeichnet er) als wilde und giftige Tiere, deren Gift die Reinheit des
Glaubens gefährdet... Hier liegen offenbar... böswillige Verleumdungen
vor.“ Kurt Rudolph
„Die Gnosis”
Das so genannte Nicänum kam,
für die zögerlichen unter den damaligen Konzilsteilnehmern auch mit Blick auf
das erste der zehn Gebote zustande: „Ich bin der Herr dein Gott, du sollst
nicht andere Götter haben neben mir.“ Obwohl sie sich sagen mussten: Dieser
ICH BIN, war Christus wie es viele Passagen des NT bezeugen.
Jesus wurde gekreuzigt weil er
beanspruchte der Sohn des allein wahren Gottes zu ein, während er selbst bekräftigte: „...ICH BIN von keinem Dämon besessen, sondern ehre
meinen Vater... ICH BIN nicht auf meine Ehre bedacht... Amen amen ich sage
euch: noch ehe Abraham wurde BIN ICH. Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn
zu werfen. Joh. Kap. 8
Joh. Adam
Moehler (1796-1838), katholischer Theologe und Kirchenhistoriker,
repräsentative Persönlichkeit der katholischen Tübinger Schule unterstrich das: „Der
Sohn ist nach Justin weder bloßer Mensch, noch eine unpersönliche Kraft Gottes,
sondern der Zahl nach ein anderer. Er ist Gottes Sohn im eigentlichen Sinne. Er
hat zu Moses aus dem Dornenbusch gesprochen: ‚Ich bin, der ich bin, der
Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.“ Apol.
J. C. 65. „Er ist der Jehova des Alten Testaments, der
Allmächtige.“ „Athanasius der Große und die
Kirche in seiner Zeit“ Mainz 1844
Die
Pharisäer, die Jesus in der Nacht verhafteten, fielen fast in Ohnmacht, als er
erneut bekannte: „Ich bin“ es „Auch Judas, der Verräter stand "bei
ihnen. Als Jesus wiederholte „Ich bin es“ … da wichen sie zurück und stürzten zu Boden und er
fragte sie abermals: Wen
sucht ihr?“ Sie sagten Jesus von Nazareth. Jesus antwortete: Ich habe euch
gesagt, dass ICH es BIN…. Joh. 18
Joseph
Smith wurde es offenbart:
„Jehova,,
der Gott des alten Testaments, ist Jesus Christus, der große ICH BIN.“
Lehre und Bündnisse 29: 1
Dasselbe
wiederholt Jesus nach seiner Auferstehung: „ICH
BIN der Erste und der Letzte.“ Wegen angeblicher Gotteslästerung wurde er
hingerichtet.
Das so genannte „Nicänum“ kam
vor allem deshalb in die Welt, weil „Seitens
des Kaisers Konstantin mit Drohungen und Ankündigung von Repressalien
gearbeitet wurde. Jeder Bischof wird einzeln vorgenommen. Ihm wird das
Bekenntnis (das
Nicänum) vorgelegt und er wird zugleich vor die Alternative gestellt, entweder zu
unterschreiben oder in die Verbannung zu gehen... in Nicäa wird auch die
Kirchenorganisation in die Organisation des Reiches eingepasst. Folgerichtig
wurden alle in Nicäa gefassten Beschlüsse zum Reichsgesetz erklärt.“
Rudolf
Leeb „Konstantin und Christus“ – die Verchristlichung der imperialen
Repräsentation, Walter de Gruyter, 1992
Die
katholische Quelle "Familia Spiritualis Opus" bekennt 2013: "Alles
schien in bester Ordnung, jedoch hatten einige Bischöfe nur ein
Lippenbekenntnis abgelegt, da Kaiser Konstantin mit der Verbannung für jener
Bischöfe gedroht hatte, die das Bekenntnis nicht unterschrieben..."
„Noch mehr als dreißig Jahre später lehnen die
Homöusianer das nicänische „homousious“ unter anderem ab, weil Konstantin in
Nicäa der Unterschriften der Bischöfe mit Gewalt erzwungen hatte...“ H. Chr. Brennecke „Ecclesia in
republica“ Theologiegeschichte“, de Gruyter
Das Nicänum – d.h. eine
einzige, kleine, aber höchst strittige Aussage, die im Jota steckte - stürzte
selbst die Klügsten in Verwirrung. Bischof Basilius, einer der Teilnehmer
verglich die nachkonziliare Situation sogar mit einer: „Seeschlacht in der
Nacht, in der sich alle gegen alle schlagen, … und infolge der konziliaren
Dispute herrsche in der Kirche eine „entsetzliche Unordnung und Verwirrung“ und
ein „unaufhörliches Geschwätz!" Pfarrblätter,
Bischof Koch Okt. 2008
Diese Tatsache
veranlasste Hertling SJ, 1600 Jahre später, zu der Bemerkung: „... solange freilich Kaiser Konstantin lebte,
durfte niemand wagen, gegen das Konzil zu Nicäa und seine Definition
aufzutreten...“ „Geschichte der
katholischen Kirche bis 1740
Immerhin
Kaiser Konstantin hatte sein Endziel bald erreicht: Nur fünf Jahre nach Nicäa. In Konstantinopel beteten sowohl Christen wie
Heiden den auf seiner Siegessäule prangenden Imperator an:
„Es wird berichtet, dass
die Kolossalstatue Constantins auf der Porphyrsäule... von Heiden und von C h r
i s t e n verehrt wurde und l e t z t e r e
versuchten, das Bild Konstantins ... mit Opfern gnädig zu stimmen und
mit Lampenfesten und Räucherwerk zu ehren. (Sie) b e t e t e n i h n w i e
e i n e n G o t t an und leisteten Fürbitten, die vor
schrecklichen Dingen Abwehr schaffen sollten... Constantin als Apollo Helios
entsprach der Darstellung Christi als Sonnengott...“ Frank Kolb „Herrscherideologie in der Spätantike“
Der Trinitarismus war nun
staatstragendes Element.
Er und Sol Invictus
triumphierten.
Die
bislang kleine, doch souveräne Kirche wurde zur Dienerin des räuberischen
Staates degradiert. Sie musste „…die Wünsche Konstantins, befolgen,
obwohl
sie sie nicht billigte …
Und
schlimmer: „Eben so wenig, wie Konstantin Christus erwähnt, ist die Kirche
auf Christus bezogen...“.
Heinz Kraft, Habilitationsschrift „Konstantins religiöse Entwicklung“
Heidelberg - Uni Greifswald, 1954
Paradigmenwechsel nennt
man das.
Aber, mit welchen Folgen?
Selbst Konstantin hegte später gegen Lebensende seine Bedenken, wenn er
seine Söhne betrachtete. Zwei waren Trinitarier und Constantius Arianer.
Eusebius der ebenfalls Arianer war und am Hofe diente säte natürlich wo er
konnte Zweifel ins Innere Konstantins, ob der Trinitarismus seinem Urglauben,
Wünschen und Absichten wirklich entsprach!
Wie auch immer: Irgendwann wollte Konstantin sogar die
Versöhnung mit dem entschiedensten Antitrinitarier seiner Zeit Arius, der ihm
325 die Stirn bot.
Rudolf Leeb
bestätigt diesen Trend: „Auf ihrem Totenbett... anempfahl
Konstantia ihrem Bruder ... einen arianischen Presbyter der in
ihrem Haushalt lebte.... Athanasius beklagte sich (später) über die
Macht der Antinizäer mit den Worten... sie hätten wegen der Frauen
die Unterstützung des Kaisers“ „Konstantin und Christus“ Walter de Gruyter
1995
Athanasius beklagte
bereits bald nach seiner Heimkehr von Nicäa, als er vielseitigen Widerstand
spürte, er sei Opfer, die Arianer die Täter: Die Forschung weiss es besser: „Die These
von der Opferrolle des Athanasius kann... aufgrund der 1913 u 1914 von H.J.
Bell aufgefundenen Papyri bezweifelt werden, in denen die beiden melitianischen
Kleriker Callistus und Pagenus über die
Brutalität berichten, mit der Athanasius die (arianischen) Melitianer verfolgt
habe.“ Patricia Just, „Zum Verhältnis von Staatsgewalt und christlicher Kirche zwischen
dem 1. Konzil zu Nicea (325) und dem 1. Konzil zu Konstantinopel (381)“ , Franz
Steiner Verl. 2003
Er konnte sich nie damit
abfinden, dass es Leute gab die ihn durchschauten und das anprangerten.
Allein die Art, wie Athanasius nach dem Tode seines Bischofs Alexander 328
sich „in einer Art Husarenritt von einer
Minderheit zu seinem Nachfolger“ wählen ließ, müsste jederman stutzig machen. Manfred Jakobs fährt fort: „Er wird die nicänische, orthodoxe Leitfigur der kommenden Kämpfe... Noch Bischof
Alexander empfängt von Konstantin den Befehl Arius wieder in die
Kirchengemeinschaft aufzunehmen. Athansius weigert sich aus Gründen der
Rechtgläubigkeit standhaft, das zu tun. ... neuere Darstellungen setzen hier
mit der Frage an, ob es Athanasius wirklich entscheidend um die
Rechtgläubigkkeit gegangen sei. R. Klein ist der Meinung Athanasius habe die
Frage der Rechtgläubigkeit geschickt mit der kirchenpolitischen Zielsetzung
verkoppelt, um die es ihm eigentlich geht, nämlich seine Stellung als Metropolit
von Alexandria zu festigen und auszubauen. Aus dem Bild des Kämpfers wird so
das Bild einer intransigenten Figur … Tatsächlich wird Athansius aus dem
Umkreis der Hoftheologie verdächtigt, sich auch mit politischen Mitteln gegen
Konstantin zu wenden, so etwa als er im Bund mit den Hafenarbeitern von
Alexandria die Verschiffung des Getreides für die Hauptstadt verhindere.“ Manfred Jakobs, „Die Reichskirche und ihre Dogmen...“ ,
Kleine Vandenhoek-Reihe 1987 , S.30-31
Kaiser Konstantin ist ärgerlich, als
er vernimmt, was sein Chefideologe da im fernen Alexandria treibt. Konstantin mag zu den rücksichtslosesten
Machtmenschen aller Zeiten gezählt werden, doch an Frieden und Stabilität in seinem Reich lag ihm, aus wiederum egoistischen
Gründen, viel. Kaiser einer Horde
Barbaren zu sein, wäre wenig
schmeichelhaft für ihn
gewesen.
Beschwerden über Athanasius, als Kirchenfürst Alexandrias, waren bei Hofe eingegangen. Deshalb hatte der Imperator bereits 328
angeordnet, „dass Arius wieder in die Kirchengemeinschaft Alexandrias
aufgenommen wird“.
Als Konstantin bewusst wurde, dass die ihm von der Göttin des Sieges,
Victoria, zugesagten dreißig Jahre seiner Regentschaft dem Ende zuneigten, lud
er Arius, 337, zu Gesprächen ein.
Das missfiel einigen die sich zu ihrem persönlichen Vorteil arrangiert
hatten.
Allen voran ging solche
Sinnesänderung dem Metropoliten Alexander von Konstantinopel gegen den Strich.
Er war gleich nach Nicäa 325 geistlicher Herr der neuen Hauptstadt geworden. Er
prahlte, ein guter Orthodoxer zu sein, als ob der angemaßte und frei erfundene
Titel "Rechtgläubiger" je Garantie für die Richtigkeit irgendeines
Glaubens sein könnte. Alexanders Gehabe ähnelte ziemlich dem der Kommunisten,
die sich selbst für unfehlbar erklärten und die dieser „Unfehlbarkeit“ wegen
eventuell den 3. Weltkrieg in Kauf genommen hätten.
Dringender als je zuvor
erheben sich heute jedoch einige Fragen.
Darunter die, ob es wahr
ist, dass dieser fanatische trinitarische Metropolit in seiner Basilika zu
Konstantinopel laut gebetet hatte: „dass entweder er oder Arius aus der Welt
entfernt würden"11 Sokrates Scholastikus „Kirchengeschichte I XXXVIII“
Unbedingt wünschte der
athanasianische Metropolit die unmittelbar bevorstehende Aussöhnung des
„Großketzers“ Arius mit der Kirche unmöglich
zu machen.
Ist es völlig abwegig zu
denken, dass einer der Ariushasser des willfährigen Klüngels des Metropoliten
Alexander diese an Gott gerichtete Bitte als Auftrag zum Mord verstand?
Die bekannten Symptome, die den jähen Tod des Ältesten Arius verursachten, -er brach auf dem Weg in den Kaiserpalast infolge einer Kolik zusammen -, weisen auf eine Vergiftung durch weißes Arsen hin. Sollte sich dieser Verdacht erhärten, indem ein noch nicht entdecktes Dokument auftaucht, hätte die gesamte „christlich-ökumenische Christengemeinschaft“ ein zusätzliches Problem.
Athanasius und die Söhne
Kaiser Konstantins
Athanasius sah
irgendwann ein, dass er nicht der Erste und Oberste im gesamten Kirchenraum
werden kann. Aber er wollte Metropolit und möglichst die Nummer zwei werden.
Mit ihm beginnt der alberne Kampf um die Rangfolge. Bald sollten fünf Patriarchate neben- und
Gegeneinander stehen: Alexandria, Antiochia, Jerusalem, Konstantinopel und Rom. Athanasius, gewitzt wie er
war, trachtete nach
guten Beziehungen zu Rom. Konsequenterweise unterstützten sie sich
gegenseitig, Bischof Julius I. ("Papst" von 337-352) und er. Das
war das Erfolgsrezept. Athanasius anerkannte Julius, - ein wichtiger
Schritt zum dauernden Primat Roms -!
„Bischof Julius zögert keinen Augenblick, die
Besonderheit der Lage zu nutzen... Er hält es für Recht, dass man sich in Fragen, die die
Bischöfe betreffen, nach Rom wendet. Aus der Gelegenheit eines
ökumenischen Streites sucht Rom für sich die Stellung einer kirchlichen
Oberinstanz der Ökumene zu gestalten“ M. Jakobs „Die Reichskirche und ihre Dogmen“, Kl. Vandenh.-Reihe
Das allerdings sollte erst
Damasus von Rom (305-384) einem entschiedenen Trinitarier, rund dreißig Jahre
später mittel Mord und Totschlag „gelingen“, der zu den gewalttätigsten
Oberhirten aller Zeiten zählt.
Im Jahr 340 berief Papst
Julius nach Rom eine Synode ein, um Athanasius, der von seinem neuen Kaiser,
Constantius II. nicht geliebt wurde, als rechtmäßigen Bischof Alexandrias
zu bestätigen.
Doch bereits im nächsten Jahr,
fand „die (Gegen-) Synode
zu Antiochia statt. Die Orientalen kommen zusammen und verurteilen
Athanasius und seinen Anhang erneut. Diese Synode weist den
Vorranganspruch Roms ab.“ M. Jakobs „Die Reichskirche und ihre Dogmen"
Athanasius hatte die
Orientalen allzu sehr gekränkt: Maßlos gehässig polterte er: „Ich glaubte, die Heuchler des arianischen Wahnsinns
würden sich auf das, was ich bisher zu ihrer Widerlegung und zum Erweis der
Wahrheit vorgebracht habe, zufriedengeben und nunmehr sich ruhig verhalten ...
sie aber geben in unbegreiflicher Weise auch jetzt noch nicht nach, sondern wie
Schweine und Hunde in ihrem eigenen Auswurf und Kot sich wälzen, so erfinden
sie vielmehr für ihre Gottlosigkeit neue Wege... Arianer sind keine Christen...
Sie sind die Erfinder von Gotteslästerungen und in Wahrheit die Gottesfeinde,
…“ Maßgebliche Werke des Hl. Athanasius in der
Übersetzung der "Bibliothek der Kirchenväter" (auch in RTF-Format)
Aus der 1. Rede
„Gottesfeinde“,“ Schweine“ und so weiter, das lässt niemand
auf sich sitzen.
„Wir
kennen ein (für ihn) wenig
schmeichelhaftes Stimmungsbild der Situation in Alexandria aus der Feder eines
Melitianers aus dem Jahr 335: ein Bischof dieser Gemeinschaft aus Leontopolis,
der in die Hafenstadt gekommen war, wurde von betrunkenen Soldaten überfallen und sein
Begleiter inhaftiert. Es gab Tote.
Nach Karl Holl handelte es sich um ‚Maßnahmen’, die
Athanasius ergriff, um das Treffen einer melitianischen (arianischen
G.Sk.) Synode
in seiner Heimatstadt zu verhindern.“ Christoph Markschies, „ Alta Trinita Beata: Gesammelte
Studien zur altkirchlichen Trinitätstheologie“
Mohr Siebeck, 2000, S. 187
Es kam auch
andernorts zu Übergriffen. Athanasius der Anstiftung zu Aufruhr angeklagt wurde
verbannt. Um den Frieden wieder herzustellen, hatte der trinitarisch eingestellte
Kaiser Constanz 343: „ein gemeinsames Schlichtungskonzil nach
Serdica an der Grenze der beiden Reichsteile einberufen und sein
Bruder (Constantius) ging darauf ein. Die Bischöfe des Westens
bestanden auf einer Teilnahme des verbannten Athanasius. Daraufhin
verweigerten die Orientalen ihre Mitwirkung. (denn nahezu der gesamte Ost glaubte anti-trinitarisch G. Sk.) Beide Gruppen exkommunizierten
sich gegenseitig. Bei der nächstfolgenden Schlacht um den Stuhl von
Konstantinopel soll es 3510 Tote gegeben haben...“
Constantius war dennoch weiterhin zu
Kompromissen bereit.
„...nach dem Sturz des Constanz durch Magnentius 350 suchte Athanasius bei dem Usurpator (Magnentius) Unterstützung gegen Constantius. Diese hochverräterischen Beziehungen kamen ans Licht, und der Kaiser (Constantius) ließ Athanasius durch 2 Synodalbeschlüsse 353 und 355 in Mailand zum 3. Mal absetzen.“ A. Demandt „Geschichte der Spätantike“, 2008
„Athanasius der sich ohnehin vielerorts ungebeten eimischte, schrieb den regierenden Brüdern Briefe.
Schließlich hielt Constantius II den frommen Alexandriner für einen zettelnden Giftzwerg. Er machte Athanasius später den Vorwurf: „Er habe ihn und seinen Bruder (Constanz) bewusst entzweit.“ M. Jakobs „Die Reichskirche und ihre Dogmen“, Kl. Vandenh.-Reihe 1987
Bruder Constanz (316-350), erzkatholisch
der älteste, der mit dem Mittelstück Italien erhielt, war nicht nur im Heer
unbeliebt. Er
vernichtete 340 seinen 24-jährigen Bruder Konstantin II., - der ebenfalls
streng katholisch glaubte und der den weiten Westen bis dahin regierte.
Feinde ringsherum:
im Osten wollten die Perser sich ausbreiten, im Norden die Goten, Rom würde
wohl Britannien aufgeben müssen. Es herrschte Düsternis im Kleinen wie im
Großen. Athanasianer gegen Arianer und umgekehrt. Athanasius
Klagen und Anklagen
verstummten nie wieder
Interessant
ist in diesem Zusammenhang, auf die Synode zu Rimini 359 zu blicken, die unter
der Schirmherrschaft Kaiser Constantius II. (317-361) stattfand.
Ein
Possenspiel ohnegleichen.
Prof. Hans Lietzmann schildert
den Verlauf der Rimini-Synode lebhaft: „In Rimini kamen über 400
Abendländer zusammen... die ... Mehrzahl der Bischöfe erklärte, von dem
nicänischen Bekenntnis nicht abgehen zu können... das „Im kirchlichen
Leben des Abendlandes gar keine Rolle spielte!“… Aber! „... einer
nach dem anderen sah (nach Wochen
erfolgloser Verhandlungen G.Sk.) ein, dass er eigentlich gar keine Ursache habe, zum
Märtyrer des nicänischen Bekenntnisses zu werden. Es war ja freilich als Parole
ausgegeben worden, aber doch erst seit wenigen Jahren und nur zum
kirchenpolitischen Gebrauch: Im kirchlichen Leben des Abendlandes
spielte es (eben) keine Rolle, und wer konnte überhaupt diese griechischen
Spekulationen verstehen? … und es werde allmählich kälter und der Heimweg war
weit.... (Vielleicht, war einer da, der
darauf verwies, dass daheim die lieben Ehefrauen sich bald von anderen Männern
trösten lassen könnten. Sie waren ja fast ausnahmslos Verheiratete.
G.Sk.) „Scharenweise wechselten die milde gewordenen (Trinitarier G. Sk.) hinüber, (nachdem Kaiser
Constantin II. sie lange genug im eigenen Saft schmoren ließ kippten sie um.
G.Sk.) schließlich blieb eine Gruppe von 20 Aufrechten
übrig, aber auch sie erlagen am Ende dem Zureden des Valens (gemeint ist hier
der antinizänische Bischof Valens von Mursa G.Sk.) und sie schickten
eine Erfolgsmeldung an den Kaiser, sie möchten nun endlich nach Hause entlassen
werden.“ Hans Lietzmann, „Geschichte
der Alten Kirche“
Athanasius tobte vor Wut: Den „Wisch“ von Rimini werde er vom Tisch fegen.
Arius hatte doch
lediglich darauf bestanden: „..., dass (bezüglich der Frage nach dem Wesen Gottes) ausschließlich die Bibel als Grundlage des christlichen
Glaubens gelte und alles, was nicht durch ihren klaren Wortlaut bezeugt sei,
dem freien Denken überlassen bleibe.“ Otto Seeck
„Geschichte des Untergangs der antiken Welt“
„Nein!“ schrien seine
Gegenspieler schon damals zu Nicäa, rot aus Zorn, wie Nikolaus von Myra, - der Arius Backpfeifen androhte – wie
Spyridon von Zypern der ein Schafhirte war und Bischof Alexander von Alexandria
(250-326) sowie einige andere um den Vorsitzenden des Konzils Hosius, die
bereits vor dem Konzil zu Nicäa streng monotheistisch dachten, statt
tritheistisch wie die breite Mehrheit.
Während Athanasius mitten
im Wortgerangel, - höchst erstaunlich für uns - für Minuten innehält und bekennt: „Je mehr
ich nämlich schreiben wollte und mich anstrengte über die Gottheit des Sohnes,
desto mehr entfernte sich seine Erkenntnis von mir und ich sah ein, dass ich in
dem Maße von derselben verlassen würde, als ich sie zu erfahren schien.“ Joh. Adam Moehler, „Athanasius der Große und die Kirche
in seiner Zeit“ 2. Aufl. Mainz 1844 Verlag Kupferberg, ep.ad Monach. C. 1-2.
fol 343
Hätte er doch nachhaltig auf die
Stimme seines mahnenden Gewissens geachtet.
Auf jeden Fall ist Unredlichkeit, bis heute, im Spiel:
Zwei blutbefleckte Verteidiger des Trinitarismus als „Sieger“ und ihre Opfer
Bischof Damasus von Rom
(305-384) ein Superorthodoxer gehört zu den grimmigsten Helden
des „Dreieinen Gottes“. Er zerstörte das kleine Lebensglück Zahlloser.
Er wurde, nächst
Konstantin zum Massenmörder im Namen seines Gottes. Die nichttrinitarischen
Christen Roms, die Arianer der Ursinusgemeinde, zerschmetterte er auch um das
Papsttum zu installieren.
Am frühen Morgen des 26.
Oktober des Jahres 366 rückte „(um) acht Uhr morgens, Damasus
mit seinem gottlosen Anhang heran – an die Basilika Liberii - ... mit (dem) gesamten
Klerus, alle mit Beilen, Schwertern und Knitteln bewaffnet...
während kein einziger Damasianer fällt erliegen 160 Ursinaner dem
Angriff (weil sie es wagten
tritheistisch statt trinitarisch glauben, dass der Sohn Christus ein anderer
ist als sein Vater Elohim G. Sk)." Martin Rade lic. Theol.
„Damasus, Bischof von Rom“, 1882
Natürlich wurde er
von der Anklage auf Mord freigesprochen. Seit eh und je gibt es Juristen aller
Kategorien, darunter jene, die für gute Entschädigung selbst einen Engel
verurteilen würden. Jesaja war nicht der
erste Prophet der das beklagte: „Wehe euch, die ihr den Ungerechten
aufgrund von Geschenken das Recht zuerkennt, und reißt dem Gerechten die
Gerechtigkeit weg.“ Kap 5
Immerhin war Damasus der
reichste Mann Roms, seiner Zeit. Martin Rade zitiert
Hieronymus: „jener Heide Prätextat, der im Jahre 367 so energisch wider die
Ursinianer einschritt, pflegte scherzend zu Damasus zu sagen: „Macht
mich zum Bischof der Stadt Rom und ich will sofort Christ werden!... (Noch war ja das Gesetz zum Glaubenszwang nicht
verabschiedet worden, noch durfte ein römisch-heidnischer Präfekt so spotten
ohne Gefahr für sein Leben befürchten zu müssen. Zwanzig Jahre später hätte er
das nicht mehr gewagt. G.Sk.) ...Im Munde des Prätextatus ein sehr bezeichnendes
Wort, denn er war der erste und reichste Senator und seine Jahreseinkünfte
betrugen mindestens eine Million 152 000 Thaler unseres Geldes ... Und ich
leugne nicht, wenn ich den Pomp der städtischen Verhältnisse ins Auge
fasse, dass hiernach (d. i. nach der römischen Bischofswürde) gierige Männer
mit aller Anspannung ihrer Kräfte um die Erlangung des Ersehnten ringen müssen.
Denn wenn sie ans Ziel gelangt sind, kann es ihnen gar nicht fehlen, dass sie
durch die Geschenke der Frauen zu reichen Leuten werden, mit prächtigen
Kleidern angetan in Kutschen fahren und so verschwenderische Gastmähler
anrichten, dass ihre Diners es selbst der königlichen Tafel zuvortun." Martin Rade lic. Theol. „Damasus, Bischof von Rom“ im Jahr 1882,
Mohr-Siebeck Verlag
Keine Anklage ließ
Damasus erzittern, nur als ein getaufter Jude namens Isaak behauptet ‚Papst’
Damasus, den seine Kritiker den ‚Ohrenkitzler der Damen“ verliehen haben, habe
Ehebruch begangen, bringt ihn das aus der Fassung. Selbstverständlich kann
Isaak keine Beweise vorlegen.
„Marcellin und Faustin erzählen in ihrer
Präfatio: ‚Diese schreckliche Grausamkeit (des Damasus) missfiel den Bischöfen Italiens allzu sehr. Als er sie nun zu
seinem Geburtstag (dem Jahrestag
seiner Amtserzwingung als Bischof G.Sk.) feierlich eingeladen hatte und einige auch wirklich
gekommen waren (also diejenigen
die sich noch als kompromissbereit erwiesen G.Sk.) bestürmte Damasus sie mit
Bitten und Geschenken (Bestechungsversuchen
G.Sk) ein Urteil über
den heiligen Ursinus zu fällen. Da antworteten sie: Wir sind zum
Geburtstag gekommen, nicht um (jemand) ungehört zu verdammen. So hatte Damasus
Intrige nicht den gewünschten Erfolg.“ Annette von Stockhausen „Athanasius von Alexandria
Epistula ad afros.“
Gewisse heutige Trinitarier
versuchen ihr Bestes das tiefe Schwarz eines Massenmörders aufzuhellen "Damasus bewirkte den Ausbau der
kirchlichen Vorrangstellung von Rom, wobei er mit diplomatischem Geschick noch
den Einfluss von Ambrosius von Mailand gelten ließ... Der Kaiser sagte
Damasus seine Unterstützung zu für die Durchführung kirchlicher Prozesse und
anerkannte seine Gerichtshoheit über die Kirche des Westens…“ Ökumenisches Heiligenlexikon
Das
Biographisch-Bibliographische Kirchenlexikon Verlag Traugott Bautz erläutert
ebenfalls eher wohlwollend: "Damasus bekämpfte den Arianismus...
Ursinus wurde mit den beiden, ihn unterstützenden Diakonen aus Rom
verbannt. ... die für ihn eintretenden Presbyter verhaftet. Weitere
blutige Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern beider Parteien in Rom
lassen sich jedoch nicht vollständig unterdrücken…“
Kriegshetzer Ambrosius
von Mailand (339-397) war es, der kraft seiner Intelligenz, Charakterstärke und seiner
Bosheit sämtlichen Bürgern des Kaiserreiches Rom, einschließlich deren
Imperatoren, das Recht auf Entscheidungsfreiheit in der Absicht rauben sollte
in der unleugbaren Absicht, die trinitarische Kirche zur absoluten Herrin zu
erheben.
374 drängten immer mehr
von den Hunnen gejagte Goten ins Reich. Viele hatten sich auf den Namen Jesu
Christi taufen lassen, wodurch sie dessen Ethik annahmen. Allerdings sie waren
keine Trinitarier. Niemand wusste, wie viele Goten es gab, was sie wirklich
begehrten und was bei alledem herauskam. Sie könnten letztlich dem Papsttum den
völligen Garaus bereiten.
„Mit Kähnen kamen sie
über die Donau... die Goten sollten (allerdings) für ihre Aufnahme ins
Reich bezahlen, zu viel, (was sie nicht leisten
konnten). So nahmen die (römischen) Kommandeure die
Kinder der Goten… Darüber kam es (im August 378) zum Kampf ... und in der
Schlacht bei Adrianopel, in der Kaiser Valens fiel, siegten die Goten ...“ Leopold von Ranke „Werk und Nachlass“
Der Tod Kaiser Valens,
(der Bruder Valentinians, der drei Jahre zuvor im Kampf gegen die persischen
Sassaniden fiel) kam den Nicänern gelegen, denn Valens war Arianer.
Athanasius der
hartherzige Feind der Nicht-Trinitarier hatte ihn bis zuletzt attackiert, wo er
konnte.
Infolge des Todes des
Kaiser Valens war der Weg frei für Gratian, den Wankelmütigen, der Ambrosius
Weitsicht gleichzeitig schätzte und bezweifelte. Den 19-jährigen Kaiser plagte
das Gewissen.
Er wünschte, mit den
Goten Frieden zu schließen.
Aber Ambrosius posaunte
sein lautes Nein!
Er war Gratian an innerer
Autorität haushoch überlegen. Ambrosius behauptete, im Stil und Sinn des
Athanasius, die Goten seien Gottesfeinde. Wörtlich: „Sie sind
‚christusfeindlich’ eingestellt.“
Ambrosius, völlig im
Fahrwasser der Schriften des Athanasius und des Epiphanius von Salamis, stemmte
sich mit seiner kompletten Ideologie gegen eine friedliche Lösung des Problems.
Er wünschte nicht zu denken, dass die zum (toleranten Christentum) bekehrten
Goten seine Brüder waren. Hartherzig und folgenschwer vertrat er Konstantins ursprüngliches,
durch und durch verlogenes Konzept: Wer
nicht nicänisch glaubt, ist kein Christ!
Im Sommer, 378, strömten
mehr als je zuvor Goten bis an die nordöstlichen Grenzen des römischen
Gebietes. Damit wurde diese Flucht zur Völkerwanderung. Sie hätte auf Europa
befruchtend einwirken können, denn wo es Goten gab, gedieh, ihrer intelligenten
und liberalen Grundhaltung wegen, die Kultur.
Kaiser Gratian stand nun
mehr denn je verunsichert da. Von allen Seiten hagelte es ungute Informationen.
So manche Nacht wird der junge Mann hinauf zum Himmel geschaut haben, ob Gott
ihm ein Zeichen sendet.
Gott!
Aber wer war dieser Gott
wirklich? Der unvorstellbare des Athanasius, des Damasus von Rom, der seines
Beraters Ambrosius? oder der ihm liebe, angenehme des Arius?
Gratians Abneigung
gegenüber der trinitarisch-katholischen Religion beruhte auf
Kindheitserfahrungen.
Die weit gestreuten
Biwakfeuer an der Reichsgrenze mahnten ihn, wie groß seine Verantwortung war.
Tapfer und arianerfreundlich verfasste Gratian, zu dieser Zeit, eigensinnig
sein Toleranzedikt zu Sirmium: Zur „Freiheit aller Glaubensrichtungen“. (Lediglich
extreme Richtungen untersagte er zu agieren)
Dieser Fakt ist aus
heutiger Sicht von höchster Bedeutung!
Doch Ambrosius grollte.
Er bete jede Nacht für Gratian. Und der sei undankbar! Wütend, und alles auf
eine Karte setzend schrieb Ambrosius nun von der Angst getrieben, die von ihm
geliebte „Orthodoxie“ könnte sang- und klanglos untergehen, für Gratian zwei
„Bücher“ („De fide“)
Klipp und klar schwört
er, im Geiste Konstantins und im Sinne des Athanasius und Damasus:
„Die Arianer (Italiens und die Goten, G.Sk.) haben sich gegen die Kirche Gottes verschworen!“ Gunter Gottlieb „Ambrosius von Mailand und Kaiser
Gratian“ Ambrosius malte Schwarz-Weiß, er entmischte nicht. Untrennbar gehörten für
ihn Staat und „seine“ Kirche zusammen. Dem jungen Kaiser suggerierte er: „der
(richtige) Glaube des Herrschers (gewährleiste) mehr als die Tapferkeit seiner
Soldaten den Sieg... Jesus Christus soll das römische Heer führen.“ ebenda
Welches Bild!
Welche Dummheit.
Feldherr Hindenburg
dachte ähnlich wahnhaft. Er stellte sich eintausendfünfhundert Jahre später den
lieben Gott als auf einer Wolke sitzend vor, der den deutschen Truppen huldvoll
zulächelt, während diese die Söhne und zukünftigen Ehemänner russischer Frauen,
allesamt Christen, die einen wie die anderen, in die tödlich-tückischen
masurischen Sümpfe treiben.
Ambrosius hätte wissen
müssen: Mit Jesus, dem Fürsten des Friedens und seiner Lehre der
schließlichen Versöhnung Aller, hatte sein Treiben nichts zu tun.
Ruppiger Konstantinismus
war das, und wenn er noch so süß von Jesus säuselte, es gilt allemal: Niemand
wird, vor einem, dem „allein wahren Gott“ genehmen Gericht, je an seinen
Lippenbekenntnissen gemessen werden.
Angesichts der Tatsache,
dass viele Goten sich Christi Lehre von der Rechtschaffenheit verpflichtet
sahen, wäre er zwingend dazu verpflichtet gewesen, angemessene diplomatische
Schritte einzuleiten. Schließlich wünschten die Goten nur Sicherheit für ihre
Familien. Das wenigstens wusste Ambrosius:
Für die Goten ging es um Tod oder Leben.
Seitdem die Asiaten den
Reflexbogen als Waffe erfunden hatten, war ihnen kein europäisches Heer mehr
gewachsen. Gratian ließ sich überzeugen, gegen seine Bedenken zu handeln, und
daran ist zu ermessen, wie sehr Ambrosius dem jungen, Verantwortung tragenden
Mann geistig überlegen war. Es hieß nur: fortan „wies er die Arianer ab und
folgte Ambrosius.“
Ambrosius hatte dabei als
entscheidende Autorität die Bibel aufgerufen: „Der Kaiser soll, gerüstet mit
dem Schwert des Glaubens, dem Sieg entgegen ziehen... Der Krieg gegen die Goten
und der Sieg über sie seien von Hesekiel geweissagt worden. Die Goten sind Gog,
von denen der Prophet (Hesekiel) schreibt, dass er mit Gottes Hilfe vernichtet
werde. Es ist nicht zweifelhaft, dass die ‚catholici’, welche die Strafe für
den Unglauben anderer ertragen haben, bei Gratian Hilfe für den rechten Glauben
finden. Der Glaube an Gott und die Treue zum imperium Romanum können nicht
voneinander geschieden werden...(die Goten) die ‚Häretiker’ sind die
‚Anti-Christi’; diese Häresie sammelt ihr Gift aus allen anderen Häresien.“
Ambrosius mahnte den
Kaiser, er müsse „daran denken, die Siegeszeichen aufzurichten...“ So wollte
er „den Kaiser für seine kirchenpolitischen Ziele gewinnen und den Gegnern (des
Nicänums) den Kampf ansagen.“ Gunter Gottlieb
„Ambrosius von Mailand und Kaiser Gratian“
Das war die Sprache des
Epiphanius.
Schlimmer, das wurde die
Sprache der Nationalsozialisten und der Stalinkommunisten. Die Nicäner und die
in ihrem Interesse kämpfenden Legionen sollten die Siegeszeichen (Konstantins?)
aufrichten!
Gratian hätte in seiner
ursprünglich toleranten Gesinnung festbleiben sollen. Das wäre für das
kriegsmüde Volk dies- und jenseits der römischen Grenzen der bessere Weg
gewesen. Denn der Staat hat sich (erst recht nach Jesu Worten: „Gebt dem
Kaiser was des Kaisers ist und Gott was Gottes ist“) aus innerkirchlichen
Angelegenheiten herauszuhalten, wie die Kirche aus den machtpolitischen
Anliegen des Staates. Sonst handeln auch die Menschen, die in seiner Nachfolge
stehen, eher aus Klugheit und Berechnung, und nicht aus innerer Überzeugung.
Erst die konsequente, aktive Umsetzung dessen, was man, nach angemessen langer
und redlicher Suche, als wahr und richtig erkannt hat, macht den von Gott
geliebten Menschen aus – selbst, wenn er irrt!
Gratian und seine
Generäle befolgten Ambrosius Befehle, hatten die „Siegeszeichen“ aufgerichtet
... und verloren.
Ambrosius hat die
Legionen in die Kämpfe hinein gehetzt: Er sprach „mit Gewissheit von den zu
erwartenden Erfolgen des Kaisers gegen die Goten…“ und von den „Strafen, welche
die Gegner des Glaubens und des römischen Imperiums treffen werden...“ Entgegen den Prophezeiungen des Ambrosius
„bot das römische Heer keinen Widerstand mehr... Überall zogen die Goten ...
durch das Land…, bis an die Grenze Italiens herrschten sie nach Belieben.“ Gunter Gottlieb „Ambrosius von Mailand und Kaiser
Gratian“
Alles wankte, Ambrosius
stand. Noch blieb ihm ja Italien. Wie ein leichtfertiger Kaiser zog er nicht
die Konsequenzen, sondern vermochte es, mit diesen Niederlagen zu leben. Er
konnte seine persönliche Macht sogar noch festigen, weil die Goten mit dem Erreichten
wider Erwarten zufrieden waren und ihren Arianismus n i r g e n d w o mit
Gewalt durchsetzten!
Ambrosius vermochte es
gar, nach Gratians Tod noch einmal aufzutrumpfen: Jetzt erst kommt er und fährt
starkes Geschütz auf: Er initiierte Cunctos populos. Mit ihm sollte das dunkle
Mittelalter heraufkommen.
Viele empören sich, nicht Ambrosius von Mailand, sondern die Regenten
seiner Zeit seien die Verfasser des „Dreikaiserediktes“.
Wahr ist indessen: Im römischen Imperium geschah ohne sein
Einverständnis nichts von Belang.
Alles! nichttrinitarische Denken und Meinen und Glauben wird nun niedergewalzt.
Ambrosius entmündigte mit ihm Millionen. Brutal basiert es auf Thesen des
Damasus von Rom: „Alle Völker, über die wir ein mildes und maßvolles Regiment führen,
sollen (müssen) sich, so ist unser Wille, zu der Religion bekehren, die der
göttliche Apostel Petrus den Römern überliefert hat, wie es der von ihm
kundgemachte Glaube bis zum heutigen Tage dartut und zu dem sich der Pontifex
Damasus klar bekennt...“
Wir wissen wer Herr Damasus
war und wozu er sich klar bekannte. „Cunctos populos“ drohte denen mit Strafen
die sich aus Gewissensgründen nicht ins Einparteiensystem des Trinitarismus
einfügen durften. Cunctos populos bestimmte, dass „nur diejenigen, die
diesem Gesetz folgen, … dürfen …Christen heißen; die übrigen, die wir für
wahrhaft toll und wahnsinnig erklären, haben die Schande … zu tragen. Auch
dürfen ihre Versammlungsstätten nicht als Kirchen bezeichnet werden. Endlich
soll sie vorab die göttliche Vergeltung, dann aber auch unsere
Strafgerechtigkeit ereilen, die uns durch himmlisches Urteil übertragen worden
ist.“ C.P Textanfang und Ende
Offiziell heißt es: „Das
Dreikaiseredikt „Cunctos populos“ wurde am 28.
Februar 380 in Thessaloniki von den römischen Kaisern Theodosius I., Gratian
und Valentinian II. verabschiedet. Es beendete die nominelle
Religionsfreiheit des 4. Jahrhunderts und gilt als wesentlicher Schritt, um das
Christentum zur Staatsreligion zu machen.“ Bernd L Beck „Spiritualität und Menschheit“
Der erste Satz lügt, der
zweite ist im ersten Teil leider wahr, der Schluss ist ebenfalls eine Lüge.
Es gibt eine Geschichte
des Christentums, jener Teil der die Liebe, die Toleranz und die Wahrhaftigkeit
lehrte und zu verwirklichen trachtete. Wo aber die uns vom Allmächtigen
geschenkten Menschenrechte auf freie Entscheidung in Frage gestellt und
geraubt, wo auf den totalen Verzicht auf Lug und Betrug gepfiffen wurde, da
verbietet es sich von selbst es „christlich“ zu nennen.
Alle Kirchenhistoriker wissen, das Paulus es unmissverständlich zum Ausdruck brachte: „Wer den Geist Christi nicht hat, der gehrt nicht zu ihm.“ Römer 8
Ein kleiner Blick auf die
angeblichen Verfasser – Gratian, Valentinian II. und Theodosius - zeigt und
verrät wie es wirklich war. Immerhin war es ein Gesetz, dass geradewegs zur
spanischen Inquisition führte,
Hier ist Gratian
„Gratian (erließ) in Sirmium 378 n. Chr.
ein Toleranzedikt, nach dem alle Glaubensrichtungen, außer die der Manichäer,
der Photinianer und der Eunomianer, toleriert werden sollten. Dieses Edikt galt
für das gesamte römische Reich.“ Barbara Neumeier „Untersuchungen zur Geschichte des
britannischen Usurpators Magnus Maximus und seiner Zeit“
Schrieb er mit der Linken
Toleranz und mit der Rechten Intoleranz – oder
umgekehrt?
Der
neunjährige Valentinian II. habe seiner arianischen Mutter Justina den Mund
verboten? Er habe ihr gedroht?
Als
der Knabe „für seine Arianer die außerhalb der Stadtgrenze gelegene basilica
Porciana extra murana forderte, wurde ihm dies von Ambrosius verweigert.“ Peter Grossmann „Ägyptische
Architektur“ zitiert Seeck
Ambrosius war fest
entschlossen, den Willen der treu-arianischen Kaiserwitwe Justina zu brechen.
In Wahrheit fürchtete er sie. Womöglich würde sie Vorteile aus seinen
militärischen Niederlagen, im Kampf gegen die arianischen Ostgoten, ziehen.
Offiziell - und wie selbstverständlich - heißt es in der gegenwärtigen
Literatur: Ambrosius habe „mit der orthodoxen Bevölkerung dem Befehl (der Kaiserwitwe Justina, Mutter des damals neunjährigen
Kaisers Valentinian II. G.Sk.), Kirchen an die Arianer auszuliefern, erfolgreich
Widerstand geleistet.“ Er ‚überwand’ den Arianismus … durch die Synode zu
Sirmium, auf der er 6 Arianer verurteilen ließ, und 381 durch die Synode zu
Aquileja, die den der arianischen Häresie angeklagten illyrischen Bischof
Palladius samt seinem Presbyter Secundinus schuldig sprach und absetzte.“ Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon Bautz Schuldig wurden schon
viele gesprochen, Ambrosius!
So auch später vom
deutschen Volksgerichtshof, in Stalins Schauprozessen, von Maos Roten Garden.
Seit seiner Taufe 374
wehrte sich die Witwe Kaiser Valentinians I. gegen die brutale Verfahrensweise
des Ambrosius. Der Bearbeiter der Eintragung im Kirchenlexikon lobt zwar,
Ambrosius sei „tapfer“ aufgetreten, doch dieses Lob kann kein um Objektivität Bemühter
teilen!
Jesus ist es, der Fesseln
löst, nie aber knechtend bindet.
Auch, wenn du seinen
Namen unentwegt lobend auf der Zunge trägst, fällst du ihm mit rabiatem
Verhalten tückisch in den Rücken.
Nichts kann das verlorene
Individualrecht ersetzen.
Sieben Jahre lang
widerstand die tapfere Justina dem erbarmungslosen Diktator, der, so weit zu
sehen ist, bis zur Stunde Christen als leuchtender Held des Guten dargestellt
wird. „Sie war verärgert, weil Ambrosius (drei Jahre nach dem Tod ihres Gatten) um 379 ihre Bemühungen
vereitelt (hatte) ...einen Arianer auf den (Bischofs-)Stuhl zu Sirmium zu
befördern…“ Sechs Jahre später, 385, „verweigert Ambrosius Justina die Erfüllung
ihres Wunsches, den Arianern Mailands zwei Kirchen zu überlassen.“ F-L. zu Stolberg-Stolberg „Geschichte der Religion Jesu
Christ
Ambrosius hat sie
permanent genervt und bis zu ihrem Tod 385 erniedrigt, wo er nur konnte.
Es
gibt keinen anderen Schluss: Ambrosius selbst oder einer aus seinem Anhang hat
die Unterschrift Valentinian II. erzwungen oder fälschen lassen.
C.p. „gilt als wesentlicher Schritt, um das
Christentum zur Staatsreligion zu machen“?
Christentum und Gewalt
schließen einander aus, definitiv!
Nun kämpften „Orthodoxe Bischöfe mittels Staatsmacht gegen ihre
häretischen Mitchristen... (die antitrinitarischen Arianer ua.
Splittergruppen G.Sk) Die Vorgaben kamen von den
orthodoxen Bischöfen. Häretischen Christen wurde verboten Gottesdienste
abzuhalten, Kirche und Versammlungsorte wurden von der Polizei beschlagnahmt,
ihre Schriften verbrannt. Ihnen wurde die Rechtsfähigkeit genommen. Sie
durften keine Verträge und Erbverfügungen abschließen. Mehrere Gesetze drohten
ihnen Konfiskationen ihrer Güter an, Ausweisung aus einer Stadt, Verbannung.
Wer durch Bischöfe exkommuniziert wurde, wurde vom Staat mit dem Bannfluch
belegt. " Anton Grabner,
Johann Maier "Kulturgeschichte des frühen Christentums Vandenhoek &
Ruprecht
Ambrosius
bestimmte wer ein Häretiker ist. Die Möglichkeit einer Berufung gab es nicht.
Zahllose Leidtragende
werden nie vergessen, dass die von Ambrosius empfohlene Richtung fortan zur
generellen Leitlinie wurde. Bekannt ist, dass sowohl Kaiser Theodosius II. wie
auch Valentinian III. an den Prätorianerpräfekten Bassus von Ravenna 426
schrieben: „Zu allen Zeiten soll es einem jeden freistehen, diejenigen zu
verfolgen, die in schändlicher Weise von der christlichen Kirche abtrünnig
geworden sind. Die Untersuchung eines solchen Verbrechens soll an keine Zeit
gebunden sein.” „Codex Justinianus“, Reclam Bibliothek Band
1368
Beschämend ist, dass
spätere Inquisitoren sich, lt. Henry, Ch. Lea genau darangehalten und sich
immer viel Zeit gelassen haben: „... (einige arianische d.h.
antitrinitarische Ketzer) hatten schon acht Jahre und länger in Gefängnissen
auf ihr Urteil gewartet, viele von ihnen in Ketten, alle in dunklen, engen
Zellen.“ Lea, „Geschichte der
Inquisition im Mittelalter“ Eichborn, 1997, Bd 1 S. 468
Aber die Verwegenen stehen wacker zu ihrem „Dreieinen“: „Wer den
Trinitarismus „leugnet“ ist kein Christ!“
Jeder Christ, der sich in
der Pflicht sieht, den Glauben an den trinitarischen Gott zu verteidigen,
sollte mehr wissen auch, dass tadellosen Bischöfen Spaniens - zuerst
Priscillian (340-385) - unter falschen Behauptungen im Jahr 385 zu Trier,
Deutschland die Köpfe abgehackt wurden, nur weil sie sich weigerten ihre
arianische Gesinnung aufzugeben und den trinitarischen Gott Kaiser Konstantins
zu verehren.
Diejenigen die an der Jahrhunderte währenden Abwürgung des
Arianismus beteiligt waren, schreckten vor nichts zurück. Nur Hitlers und
Stalins Geheimpolizei sollten diese Brutalität später noch überbieten.
Allerdings mit einem Unterschied, die Nazis und die Kommunisten haben ihre
Grobiane nicht als Heilige bezeichnet. „Es waren die schlechtesten Elemente
des spanischen Episkopats, die gegen Priscillian in vorderster Front standen.
Ithiacus wird als schamloser und sittlich verkommener Schwätzer bezeichnet und
Ydascius wurde von seinem eigenen Presbyterium (Ältestenkollegium) in
den Anklagezustand versetzt, sein Lebenswandel kam weiterhin in schlechten Ruf…
Durch Folterungen und „inquisitorische Technik des Präfekten Euodius gelang
es, Priscillian und die Seinen das Verbrechen der Magie und der organisierten
Unzucht gestehen zu lassen. Die meisten wurden mit dem Schwert hingerichtet.“
Hans Lietzmann „Geschichte der Alten Kirche“ W. De Gruyter,
1999
Natürlich war Ambrosius
hinterher betroffen. Aber so ist das in der Politik, erst legt man radikale
Regeln fest und dann, wenn sie sich verheerend auf den eigenen Ruf auswirken,
würde man am liebsten alles dämpfen, allerdings nicht um jeden Preis. Dass es
zuerst und massiv darum ging den Arianismus (Anti-Trinitarismus) zugunsten des
Konstantinismus auszurotten, geht auch aus der Arbeit von Ana Maria C.M. Jorge
Center for the Study of Religious History (CEHR) Portuguese Catholic University
(UCP) hervor:
„Priscillian (340-385) hilft uns, den Christianisierungsprozess und die
Orthodox/Heterodox-Debatte in der Spätantike besser zu verstehen. …Vor dem
Hintergrund der fortschreitenden „Konstantinisierung“ der Kirche werden
Bischöfe zu Schlüsselfiguren, die die Hauptkräfte der Zeit zentralisieren. …
Die Konfrontation zwischen rivalisierenden christlichen Gemeinschaften – dem
Priscillianismus und dem Nicänischen Katholizismus – offenbart einen wichtigen
Aspekt der Position der Christen in ihren Beziehungen zu zivilen Autoritäten
sowie die engen Verbindungen zwischen dem Christentum, der Spitze der
kirchlichen Hierarchie, und dem Imperium. Es vermittelt auch ein klares Bild
der Arbeit des Bischofs einer Stadt in der Antike, in der der Schwerpunkt auf
der militanten Weise der Verkündung lag.“
Dass es
tatsächlich darum ging den Trinitarismus (kontra Tritheismus) militant
durchzusetzen, bestätigt, wenn auch nicht auf den ersten Blick erkennbar, auch
diese Aussage: „Die Priscillianisten
verwechselten mit Sabellius die drei Personen der Dreieinigkeit.“ Butler,
Alban: “Leben der Väter und Märtyrer” 1825 Mainz
Wie sie dahin schreiten
zum Hauklotz, auf den Mann zu mit seiner Axt in Händen, kann jeder sehen, der
sich versucht in die Lage der Betroffenen zu versetzen. Nur noch wenige Minuten
und sie werden im Jenseits ihren Bericht zu Protokoll geben, der ihrer Überzeugung
nach dermal einst aufgerufen werden wird... Unter der Folter hatten sie
gestanden unzüchtige Zauberer zu sein. Kein Mensch der Priscillian und die
Seinen kannte, schenkte diesem ungeheuren Vorwurf jemals Glauben, (der
abergläubische Kaiser Magnus Maximus vielleicht).
Als die sieben Köpfe zu
Boden fielen freuten sich nur wenige. Selbst Ambrosius von Mailand, der sowohl
die theoretischen Voraussetzungen zu diesem Kapitalverbrechen geschaffen, sowie
auch Priscillians Bitte um Beistand abgewiesen hatte, hielt den Atem an...
Ob
Ambrosius auch nur einen einzigen Gedanken daran verschwendete, welches
Verbrechen er zuvor begangen hatte, als er das vor seiner Zeit wenigstens
formal gültige Recht jedes Bürgers auf freie
Wahl seiner Religion abschaffte?
Zuvor hieß es noch: „Wir gewähren den Christen, ... um des Friedens willen
auch anderer Religionen, das Recht der öffentlichen und freien Ausübung ihres
Kultes...“ Mailänder Toleranzreskript 313
Kaiser Justinian
(482-565) verstärkte die
Reihe der Gewalttäter erheblich. Dieses Oberchristen höchstes Anliegen bestand
darin keinem Heiden zu erlauben ungetauft in seinem Reich zu leben. Jeder der
nicht hinlänglich „rechtgläubig“ zu sein schien wurde bestraft, sein Vermögen
eingezogen, denn Justinians Kriege, seine Bauten und seine Politik verschlangen
Unsummen, obendrein herrschte die Pest jahrelang. Auf eventuellen Abfall von
der „Orthodoxie“ setzte er die Todesstrafe. Das ließ er schamlos, in sein
Gesetzeswerk „Codex Justinianus“ hineinschreiben: „das Festhalten am
„hellenischen“ Glauben bzw. die Apostasie nach der Taufe wird mit der
Todesstrafe geahndet.“ Codex Justinianus,
10,11
Als fanatischer Trinitarier, Regent des oströmischen
Reiches, beraten von seiner Frau Theodora, ist er mitverantwortlich an der
Ermordung von 30 000 Menschen, deren Leben, Wünsche und Überzeugungen ihm gar
nichts bedeuteten: Er glaubte und handelte heidnisch rücksichtslos wie Kaiser
Konstantin (280-337), der Vater des Trinitarismus: „... die Herleitung von
Herrschaft und ihre Legitimation aus Gott erhob (mit Justinian) einen neuen Ausschließlichkeitsanspruch. Kaiser und Kaisertum definieren
sich von nun an nur noch aus ihrem Bezug zu Gott… Aufruhr im Volk sei nichts
als Hundegekläff… Es war… Gott allein, der Justinian die Herrschaft übertrug.“ Mischa Meier „Justinian, Herrschaft, Reich und Religion“
Justinian schwor, sein
Herrgott habe ihm gesagt, was zu tun sei: „Von Gott eingesetzt ...bringen
wir Kriege glücklich zu Ende… Wir richten unsere Herzen so auf den Beistand des
allmächtigen Gottes, dass wir weder Waffen noch unseren Soldaten, noch den
Generälen, noch unserer eigenen Begabung vertrauen müssen, sondern jegliche
Hoffnung allein auf die vorsorgende Umsicht der höchsten D r e i f a l t i g k
e i t setzen…“ Mischa Meier „Justinian,
Herrschaft, Reich und Religion“
Im 17-jährigen Krieg
gegen die toleranten, nichttrinitarischen Arianer Italiens hinterließen er sowie
„die vorsorgende Umsicht der höchsten D r e i f a l t i g k e i t“ Asche und Tränen in einem bis
dahin friedlichen, blühenden Land.
Hunderttausend Kinder
machten beide, der Dreifaltige und sein Kaiser, zu Waisen. Justinian
tat, was er konnte. Das flache Land und selbst die Großstadt Rom
glichen später einer Wüste: „Zwar residieren die Päpste im Lateranpalast
noch lange danach, mit einer Schar Eingeschworener, inmitten von Ruinen und
hielten sich großspurig für die Sieger der Geschichte und Retter des
Christentums. Gespenstisch ging es zu. Wo einst 1 Million Bürger wohnten,
hausten zwischen dem 6. und dem 14. Jahrhundert nur noch ein paar tausend
Leute. Dieser verlorene Haufen, hielt sich allerdings für den Nabel der Welt.“
Annette Bruhns „“Pest, Hunger und Schwert“
Dieser Unhold war es der
sich obendrein herausnahm die urkirchliche Theologie um rund die Hälfte zu
verkürzen, indem er aus eindeutig politischen Gründen * die Apostellehre vom
vorirdischen Dasein des Menschen löschte. * Diekamp „Die originistischen Streitigkeiten und das 5. ökumenische
Konzil"
Es kam ein neues
Menschenbild herauf, das die evangelische Kirche des 21. Jahrhunderts
schließlich verführte zu formulieren: Es gibt keine „unsterbliche“ Seele! „Der Mensch, wenn er stirbt, ist „ganz und gar tot“. „online-Dogmatik
evangelischer Glaube“
Unvergessen:
Zweihundertvierzig
Jahre später, 681, wird noch deutlicher wes Geistes die Herren des frommen trinitarischen
Mainstreams waren. So heißt es denn auch - laut dem 12. Konzil zu Toledo -: „...
reißt mit der Wurzel die jüdische Pest aus... die jüdische Religion ist
verboten! Allen Juden Spaniens wird befohlen, sich binnen eines Jahres taufen
zu lassen... wer der Gnade der Taufe noch nicht teilhaftig wurde, wird mit
einhundert Peitschenhieben, dem Ausreißen des Kopfhaares... sowie der
Landesverweisung bestraft... sein Eigentum wird dem Herrscher zur Verfügung
gestellt...“ Werner Keller „Und wurden
zerstreut unter alle Völker“
Im Namen des Dreifaltgen agierte auch Innozenz III.
(1161-1216) der sich selbst als ein Hochwesen „zwischen Gott und Menschen
gestellt sah, diesseits Gottes, aber jenseits des Menschen, weniger als Gott,
aber mehr als der Mensch. Demgemäß
sei der Papst vicarius Christi, Statthalter Christi auf Erden, nicht nur
Amtsnachfolger Petri.“ Institut für Klassische Philologie, HU Berlin
Er verurteilte den Anti-Trinitarismus, als Tritheismus auf demselben IV.
Laterankonzil 1215 auf dem er zur Vernichtung auch der Reste der unseligen Arianer Italiens aufrief. Diese Gruppe Anti-Trinitarier bildeten später
den Grundstock der Waldenser, die besonders im 13. Jahrhundert bis 1848 blutige
Verfolgung erlitten. Es gab sie in ganz Mitteleuropa:
Innozenz III.
schrieb, mit Kanon 3, des 4. Laterankonzils von 1215, - wo erneut der
Tritheismus der Antitrinitarier verflucht wurde - das Folgende: „Weltliche
Mächte, die sich an der Ausrottung derer nicht beteiligten, die seitens des
Papsttums als Ketzer betrachtet wurden, werden nach Mahnung exkommuniziert.
Nach Ablauf eines Jahres werden ihre Vasallen und Lehnsnehmer von ihrem
Treueid entbunden und der Papst gibt ihre Ländereien zur Besetzung durch
kirchentreue Christen frei. Wer an den
Ketzerkreuzügen teilnimmt, genießt dieselben Privilegien wie ein
Jerusalemfahrer. Wer hingegen den Ketzereien anhängt, wer sie verteidigt, in
Schutz nimmt oder begünstigt, verfällt der Exkommunikation. Nach Ablauf eines
Jahres verliert er seine Rechtsfähigkeit, wird von der Erbfolge
ausgeschlossen, Richter verlieren ihre Jurisdiktionsgewalt, Kleriker ihre
Ämter und Pfründen ...“ Die trinitarische Kirche wurde wegen der Ungeheuerlichkeit der Übergriffe von europäischen Regierungen massiv getadelt: Eines der bekanntesten Massaker nannten Hinterbliebene „Piedmontesische Ostern“. Im Frühling 1655 wurden schätzungsweise 1700 Waldenser geschlachtet. Das Massaker war so brutal, dass es in ganz Europa Empörung auslöste. Protestanten in Nordeuropa boten den verbliebenen Waldensern Zuflucht. Evangel. Gesamtverband Oberweser Waldensergemeinden um 1200 |
Resümee
Die Ergebnisse der
Kirchengeschichtsforschung widersprechen dem Trinitarismus in voller Breite. Nicht
wenige Funktionäre der Kirchen und Denominationen die dem Weltkirchenrat angehören
hetzen gegen kleinere Gemeinschaften die ihrer Gotteslehre die Zustimmung
verweigern.
Im Brennpunkt des Ärgers steht
der „Mormonismus“
Wenige wissen hinlänglich um was
es dabei wirklich geht.
Viele sehen sich genötigt über
eine Kirche herzufallen die ihnen keinen Schaden zufügte.
Wann werden sie Frieden stiften?
Selten sind
religionswissenschaftliche Analysen der Theologie der Kirche Jesu Christi der
Heiligen der Letzten Tage (Mormonen), die durch höherrangige Exegeten einer
Großkirche erarbeitet wurden, aber die vorliegen sind enorm positiv, wie die
von Prof. Dr. Heikki Räisänen Helsinki, Finnland: „Joseph Smith und die
Bibel“ "Theologische Literaturzeitschrift" 109. Jahrgang, Februar 1984
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