Montag, 2. Januar 2023

Ingrids Poetry today (2)

 Lessons 

There are lessons to be learned. 

From tasks we daily do. 

With a heart that wills it 

And a mind to see it through. 

When with open eyes we see, 

Our mind will come to know 

That by our words and actions

 Gods wondrous blessings flow 

The Portals of our soul and heart 

We need to open wide 

Too freely glean Gods blessings 

And heavens wondrous light

Freitag, 30. Dezember 2022

Kontra AfD

 

Gerd Skibbe: 

Wenige Tage vor Weihnachten 2022, äußerte sich der Bundessprecher der AfD Bundestagsfraktion, Tino Chrupalla, zum gegenwärtigen Ukrainekrieg. Er wurde befragt wie er die russische „Militäroperation“ einordne.

Seine Wertung lautete ausweichend: „Dieser Krieg hat viele Väter!“

Im Kontext seiner Aussagen wurde erkennbar, dass für ihn klar sei: zu den Vätern dieses verbrecherischen Geschehens gehörten die USA und die Nato.    

Offensichtlich wissen nur wenige, der mit der AfD-Linie Sympathisierenden, dass die NATO 1949 erst als Resonanz auf Stalins Provokationen entstand. Er hatte Monate zuvor, im Schicksalsjahr 1948 „dem Westen“, seinen Waffenbrüdern, den ehernen Fehdehandschuh vor die Füße geworfen, nicht umgekehrt.

Dies geschah u.a. in Asien mit gefährlichen Kampagnen im russisch besetzten Nordkorea und in Deutschland mit der, von Stalin, im Juni 1948 verhängten Berlinblockade.

Die USA hatten bis dahin ihr Rüstungsprogramm nachweislich heruntergefahren, während die Sowjets sofort nach Kriegsende massiv aufrüsteten. 1948 nahmen sie in Tscheljabinsk-40 ihren ersten Reaktor zur industriellen Produktion von Plutonium in Betrieb.

Diese, sowie weitere Zeichen der neuen Zeit erschreckten alle die sie deuten konnten.

Ungeniert wie die Hitlerjungen bis zur Stunde null sangen: „Es zittern die morschen Knochen, heute gehört uns Deutschland und morgen die ganze Welt“ - (auch wenn das Original anders lautete) – prahlten nicht wenige Alt- und Jungkommunisten in Ost und West: „Über dem Kapitol zu Washington wird die Rote Fahne wehen.“

Basis solcher Kühnheit bot ihnen der Marxismus-Leninismus mit seiner Aufforderung: „Proletarier aller Länder vereinigt euch“. Verbunden mit dieser Losung war allerdings die Drohung: Proletarierwillen wird jede Art Opposition brechen.

Bereits unmittelbar nach der sogenannten „Oktoberevolution“ von 1917, breitete sich in Kommunismuskreisen die große Illusion einer roten Weltrevolution aus, die Idee von einer neuen, „besseren“ Werteordnung. Auch wenn es dazu nicht kam, sollte im Russland der kommunistischen Kremlherren eben dieses „revolutionäre Neue“ bittere Realität werden.

 "Ausbeutung des Menschen durch Menschen" Hier ein authentisches Bild aus einem sowjetischen Strafgefangenenlager

Entsprechend der Kenntnis des Geschehens während der Jahre des „Roten Terrors“ den Lenin, auch in Bewunderung des Terrorismus der französischen Jakobiner (infolge der Revolution von 1789) ausrief, wuchs die Erkenntnis:


Gelänge Ähnliches jemals in der Zukunft weltweit, wäre das Jedermannsrecht auf persönliche Entscheidungsfreiheit – der Liberalismus - außer Kraft gesetzt, und mit ihm der demokratische Grundsatz der Unschuldsvermutung zugunsten jedes Angeklagten. Diese beiden Errungenschaften der zivilisierten Welt, wären für immer verloren.  Jedes selbständig denkende Individuum, sogar jeder auch nur im Verdacht einer kritischen Gesinnung Stehende, wäre der blanken Willkür ausgesetzt.

Kyrill, derzeitiger Patriarch der Russisch-orthodoxen Kirche und enger Freund V. Putins brachte es auf den Kontrapunkt: „…der westliche Liberalismus ist Teufelszeug…“ (David Nauer. Korrespondent von Radio SRF in Russland.)

Bild 2022

Kein Wunder, dieser vorgeblich fromme Mann betonte wiederholt, wie treu er in der Tradition seiner Kirche steht. Er weiß, wovon er redet! Für ihn, und wahrscheinlich ebenso für die breite Mehrheit seiner Priester ist der Gewaltherrscher Großfürst Wladimir (956-1015), der Gründer der Russisch-Orthodoxen Kirche, ein Heiliger.   Dieser ehebrecherische Unhold ließ „988 die heidnischen Götzen in den Dnjepr werfen und befahl allen Stadtbewohnern sich in dem Fluss taufen zu lassen. Wer sich weigerte wurde mit dem T O D bestraft... Die Druschina (das Kriegsgefolge des Fürsten) führte in allen Ecken des Reiches mit brutaler Gewalt Zwangstaufen durch.“ (Fritz Pleitgen und Michael Schischkin 2019, in „Frieden oder Krieg...“)


    Gemälde von Lebedev


Es entstand die für die Orthodoxie typische Symphonia von Staat und Kirche.(Ökumenisches Heiligenlexikon

In scharfem Gegensatz dazu stehen die Prinzipien des originalen Christentums wie sie noch im 3. Jahrhundert, in ihrer Akademie zu Alexandria, gelehrt wurden: Hier der diktierende Staat und da die von ihm verfolgte Kirche, denn die lehrte Unabhängigkeit: „Der Schöpfer gewährte den Intelligenzen, die er schuf, willensbestimmte, freie Bewegungen, damit in ihnen eigenes Gut entstehe, da sie es mit ihrem eigenen Willen bewahrten…“

(Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft, 3. völlig neu bearb. Auflage, Tübingen, 1960)

Russlands Kirchengeschichte wurde mit Blut und Tränen geschrieben und die fast unentwegt mit dem Staat in Harmonie lebenden orthodoxen Geistlichen stellten sich nicht quer. Nur zwischen 1917 und 1941 stand auf der einen Seite der Staat und auf der anderen die bangende Kirche, als ihre „Gotteshäuser“, auf Weisung von oben, eingerissen wurden.



Niemand vermochte es bislang eine exakte Summe der wirklich Unschuldigen in den Lagern des Archipels Gulag zu nennen, die dort allein zwischen 1917 bis zur Geheimrede Chruschtschows, im Februar 1956, (zum Abschluss des 20. Parteitages der KPdSU), verreckten. Aber der Tag wird kommen. Millionen waren es.  

Diesen entsetzlichen Fakt vor Augen, und das Wissen was in Fernost geschah, sowie die nicht von den West-Alliierten provozierte Berlinblockade, kam es in der noch freien Welt zum Zusammenschluss politischer Kräfte. Im April 1949, 2 Monate vor der Aufhebung dieser Schikane, entstand die North Atlantic Treaty Organization, als Defensivbündnis.

Bösartig war der Moskauer Ungeist jener Tage, den W. Putin nun erneut heraufbeschwört, indem er die alte Leier spielt: „Ab heute früh wird zurückgeschossen“ posaunte Adolf Hitler jeder Kritik entgegenwirkend, am 1. September 1939, als Rechtfertigung in die Welt.

Mit der Begründung, die Sowjetunion müsse die Sicherheit der in Ostpolen lebenden russisch sprechenden Minderheiten gewährleisten, befahl Josef Stalin fast drei Wochen danach, am 17. September 1939 den Angriff der Roten Armee auf sein Nachbarland. Das und die Ermordung der 24 000 polnischen Offiziere und gefangenen Soldaten durch knallrote NKWD-Akteure, zu Katyn, bleibt unverzeihlich.

Nur wenige Tage nach der Besiegelung dieser erfolgreichen Militäroperation, fielen am 30. November 1939 die sowjetischen Soldaten in Karelien ein, unter dem Vorwand Leningrads Sicherheitsinteressen zu berücksichtigen.

           Zerstörungen nach dem sowjetischen Luftangriff auf Helsinki am 30. November 1939


Zerstörungen nach russischen Angriffen auf Kiew im Herbst 2022

Eigene „Sicherheitsinteressen“ sind Diktatoren immer und grundsätzlich wichtiger als die ihrer Opfer. Die Unfähigkeit Mitleid für die Unterlegenen zu empfinden ist schlichtweg ihr Markenzeichen. Typisch für sie ist, kaltblütig und auf Kosten der Wahrheit, die eigene Unschuld zu betonen. Selbst wenn starke Beweise für ihr Unrechttun offen liegen, leugnen sie die Tatsachen. Sie fegen sie einfach vom Tisch.

Das besorgt ihr Propagandaapparat, der gelegentlich dezent auf die weit geöffneten Türen der Gefängnistüren für diejenigen hinweist, die es wagen offenbar inkorrekten Aussagen der obersten Autorität zu widersprechen.

Hitler wies auf die Rasse Israels: „Die Juden sind schuld!“, Lenin auf die Kulaken als Schuldige am Hungerelend seiner Tage. 

Lenins Geistesverwandte sind bemüht echte Geschichtsbilder in ihrem Sinne zu „korrigieren“. Meisterfälscher Kim Il-sung der sich im Frühjahr 1950 von Stalin die Erlaubnis und Unterstützung zur Eroberung Südkoreas erbat, schob den USA und ihren „Hilfstruppen“ die Schuld am verlustreichen dreijährigen Koreakrieg in die Schuhe. Sein Sohn Kim Jong ill und dessen Sohn schwören bis zur Stunde, auf Teufel komm heraus, „die USA“ seien die Kriegstreiber. Und dass, obwohl jeder weiß, dass zu Kriegsbeginn, im Juni 1950, die Streitkräfte der USA eben nicht aufgestockt worden waren, sondern, dass sie ihren Abzug aus Südkorea fast komplett vollzogen hatten.



Chinas oder Koreas damaliges und künftiges Schicksal betrifft alle.

Spiegel 9-48 schrieb am 27.02 1948, - zwei Jahre vor dem Überfall Nordkoreas auf den Süden: „Das russisch besetzte Nordkorea wurde zur »Volksrepublik« ausgerufen. Mit eigener Verfassung, einem 200 000-Mann-Heer und Hammer und Sichel als Hoheitszeichen. Die politische Taufe des längst geborenen Bankerts Nordkorea ist ein erstes offenes „Gardez“ (ein Ausdruck der im Schach verwandt wird) der Russen an die UNO. In Moskau waren die Alliierten übereingekommen, nur eine gemeinsame Regierung für das russischbesetzte Nordkorea und das amerikanische Südgebiet zuzulassen. Einer UNO-Kommission, die dazu freie Wahlen durchführen sollte, wurde die Einreise in die russische Zone verboten…

Die neugebackene Volksarmee Nordkoreas marschierte im Paradeschritt durch die ebenfalls neu gebackene Küstenhauptstadt Gensan. Über hundert russische Offiziere auf der Ehrentribüne salutierten. Auch zwei amerikanische Verbindungsoffiziere waren gekommen. Sie bereuten es bald. Eine aufgeputschte Menge riss ihnen die Uniformen vom Leibe und prügelte auf sie los. Die Russen salutierten ungerührt weiter. Der US-Oberbefehlshaber in Korea, General John Hodge, protestierte bei seinem russischen Kollegen…“

Die „Westwelt“ darf niemals die harten Tatsachen vergessen!

Vergessen und missachtet dagegen war und ist, unter anderem, seitens der Kremldiktatoren auch die Tatsache, dass die Sowjetunion ohne „westliche Hilfe“ den Zweiten Weltkrieg nicht überlebt hätte. Eine der Behauptungen Herrn Putins lautet: „die USA verdienen am Krieg“, auch wenn er nicht leugnen kann, wieviel die Vereinigten Staaten zugunsten Russlands geleistet haben.

Stalin blickte im Sommer 41 ratlos ins schwarze Loch des nahen Untergangs seines Landes und seines Systems. Unerwarteterweise versprach ihm sein Erzgegner USA Beistand.

Alleine die Vereinigten Staaten von Nordamerika lieferten bis mindestens Mitte 1945:

4 Millionen Tonnen Lebensmittel, in die Sowjetunion, sowie 15 Millionen Paar Stiefel, 400 000 Jeeps und LKW, 13 000 Lokomotiven und Güterwagen. 4 000 Bomber 10.000 Jagdflugzeuge,7 000 Panzer, 130 000 Maschinengewehre, 78 000 Jeeps, 220 000 Studebaker Lastkraftwagen als Träger der Mehrfachraketenwerfer (Stalinorgeln) und mehr.  (Mark Harrison: „Soviet Planning in Peace and War 1938–1945“. Cambridge 1985)


4 Stalinorgeln von 200 000

Als erste Gegenleistung löste Stalin sodann, 1943, die Komintern auf. Ein Opfer seinerseits war das nicht. Diese, die „dritte Internationale“ operierte ihm ohnehin allzu eigenmächtig.

Die grauenvollen Schicksale der zahlreichen Mitglieder der Komintern, die fortan in Moskau im Hotel Lux so gut wie eingesperrt und in Todesangst lebten, ist heute weithin bekannt.

Nachdem die Waffenbrüderschaft der USA, Englands und Frankreichs mit der Sowjetunion zur Vernichtung Hitlerdeutschlands führte, gab es gegenseitige Verpflichtungen.  Darunter die Aufteilung Deutschlands in gleichberechtigte Besatzungszonen der vier Siegermächte. Dasselbe galt für Berlin. Doch Kommunist Walter Ulbricht der, seit 1945, von Ostberlin aus als Diktator von Stalins Gnaden agieren durfte, missfiel, dass die Soldaten des Kapitalismus im Herzen seines schon früh geplanten DDR-Staates standen, nämlich inmitten der Sowjetischen Besatzungszone, in Westberlin. Ulbricht und Genossen ahnten, dass dieser Stachel im Fleisch ihnen auf Jahrzehnte hinaus Schmerz zufügen würde. Der sowjetische Geheimdienst wusste zudem spätestens Mitte 1947, dass die Alliierten den Westdeutschen und Westberlinern gestatten würden eine eigene Geldwährung in Umlauf zu bringen. Unvorstellbar, dass in einer Stadt zwei entgegengesetzte Zahlungsmittel gelten sollten. Aufgehetzt von besoldeten, roten Agitatoren zogen in beiden Deutschlands linksorientierte Protestler mit der Losung „Ami go home!“ durch die Straßen. Geplante, tumultartige Szenen gab es in einigen Großstädten.

Natürlich gaben die Westalliierten solch aufkeimendem Druck nicht nach.  

Walter Ulbricht der sehr wohl die Stimmung der Bevölkerung seines Hoheitsgebietes kannte, bat Stalin um Unterstützung – was dem Kremlherrn durchaus gelegen kam - und so sperrte die sowjetische Militäradministration am 1. April 1948 jene Brücken und Straßen die von westlicher Seite zur Versorgung der mehr als 2 Millionen betroffenen Menschen diente.

Erwartet wurde seitens der Ostpolitiker die sofortige Aufgabe des Besatzerstatus der Westverbündeten für das halbe Berlin.



                   Das geteilte Berlin

Washington protestierte jedoch, wenn auch zahm und richtete sofort die „Kleine Luftbrücke“ ein. Moskau gab nach, und zwar ein letztes Mal.

Als jedoch am 20. Juni 48 die Westmark eingeführt wurde klingelten und jammerten hüben wie drüben die Telefone und Warnsirenen der konkurrierenden Machthaber. Der Klassenkampf nahm wieder Fahrt auf. So fiel vier Tage später der Richtspruch des Kremls: „Endgültige Unterbrechung herum der Versorgungswege zu Wasser und zu Land von jenseits der Elbe bis Westberlin.“ Das Rumpeln der rund um Berlin stationierten Panzerdivisionen der Sowjets unterblieb, weil man in Washington nur mit den Zähnen knirschte. Länger als ein Jahr hielten die zähen Alliierten mit ihrer großen „Luftbrücke“  durch, und das zahlte sich aus. Die berechtigte Frage wie im umgekehrten Fall die Kommunisten gehandelt hätten ist unschwer zu beantworten.



                Einer der "Rosinenbomber" während der Luftbrücke 48-49

Die Wortgefechte die sich beide Seiten fortan, bis zum Mauerfall lieferten, sind nicht vergessen. Allezeit gilt jedoch: Wer Vormachtsansprüche gegenüber irgendjemand erhebt, provoziert Gegenmaßnahmen.  Deshalb kamen am 4. April, einen Monat vor der nicht voraussehbaren Beendigung der Berlinblockade, im Mai 49, in Washington die maßgeblichen Regierungsvertreter demokratischer Gesinnungen und Regierungen zusammen und gründeten die NATO, als Antwort auf sowjetrussischen „Klassenkampf“ der lediglich die Farben Schwarz und Weiß kannte.

Zwölf Jahre später trafen sich am 3. Juni 1961 in Wien Chruschtschow und der USA-Präsident John F. Kennedy. Chruschtschow erneuerte sein Berlin Ultimatum von 1958 um "eine normale Lage in der Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik zu schaffen". Als der US-Präsident ablehnte, drohte Chruschtschow: "Wir wollen keinen Krieg, wenn Sie ihn uns aufzwingen, wird es einen geben.“  (Spiegel Benjamin Maak Oktober 2011)

Diktatoren und Milliardären geht es gleich, sie sind nie zufrieden, sie müssen immer mehr haben, andernfalls geht die Welt unter.

 

Weihnachten 2022

Mittwoch, 28. Dezember 2022

Ingrids Poetry today

 


The Soul 

The soul is intelligence, heavenly light. 

Closed in mortality’s fleeting plied 

Send to this realm of sorrow and pain 

To experience joy, knowledge to gain. 

To learn, to share and daily show 

To him who send us here below 

That someday even we may be, 

Forgiving, gracious, loving as “HE”



Montag, 19. Dezember 2022

Die Wahrheit wird siegen

 

Im Oktober 1957 gelang der damaligen Sowjetunion eine große Überraschung:

Nicht die Amerikaner, sondern die Russen schickten den ersten künstlichen Satelliten ins Weltall. Jetzt waren deren Propagandisten obenauf, und nachdem Juri Gagarin im April 1961 seitens der Kommunisten als erster Mensch in den Weltraum befördert wurde, wurde er sogleich nach der Landung von den „wissenschaftlich“ orientierten Atheisten u.a. zu Gott befragt. Sein Statement lautete: „Ich war im All und habe Gott nicht gefunden!“ Das wollten sie hören. Die – soweit ich mich erinnern kann – im blauen A5 Format gedruckten Schulungsmaterialien der (Ost-) FDJ (Freie Deutsche Jugend) jener Tage jubelten. Gewisse Autoren die dort zu Wort kamen bekräftigten den ohnehin atheistischen Trend, indem sie alte griechische Philosophen zitierten: „Warum kann ein Gott der doch gut sein soll, das Böse nicht beseitigen? … will er doch allmächtig sein…

Diese Betrachtungsweise ist uralt: Alle Glaubensfeinde benutzten dieses Argument und nicht wenige christliche Gelehrte reiben sich am Widerspruch der „Allmacht des Heiligen“ und seiner (scheinbaren oder tatsächlichen) Unfähigkeit das Unheilige zu besiegen.

Die Theologen ringen um die Frage, wie ein gerechter Gott wissentlich das Leiden zulassen kann. Der Fachbegriff lautet: Theodizee (Gerechtigkeit Gottes) Der Volksmund behauptet lapidar: „Gäbe es einen gerechten Gott würde er das Unrecht nicht zulassen…“

Hätten die Kritiker, namentlich die professionellen „Wahrheitsverkünder“, doch Zeit gefunden und sich gedemütigt auch im Buch Mormon nachzuschauen um eine Aussage zu dieser großen Frage finden. Oder, hätten sie einmal nachgelesen was nachapostolisch in jener Kirche gelehrt wurde, der sie durchaus anhängen wollen,…

Die schlichte Wahrheit lautet: Alle Menschen die zur Familie Adams gehören (siehe Buch Mormon 2, Nehpi 9: 21 und Mormon 3: 21) waren vorgeburtlich Geister der Ewigkeit.

Unser aller Begehren war Freude zu finden (siehe 2. Nephi 2: 25) Wir konnten damals nicht wertschätzen was wir eigentlich genießen sollten. Erst wenn wir aus eigenem Erleben wissen wie das Leid schmeckt, kommt es diesseits zur enormen Bewusstseinserweiterung.

Eigene bittere Erfahrungen zu sammeln ist Teil des Planes Gottes uns zu höchstmöglichem, dauerhaften Glück zu führen… wenn wir denn wollen.

Diesseits kann Gott nichts tun, selbst wenn er wollte, wenn wir uns ihm in Missbrauch der uns gewährten Freiheit verweigern.

Alle Bibelleser wissen um die Klage Christi: „Wie oft habe ich euch (helfend und schützend) unter meine Flügel nehmen wollen, wie eine Henne ihre Küken, aber ihr habt nicht gewollt.“ Matth. 23: 37

Bewundernswert finden wir die Aussage des vielleicht bedeutendsten Buch-Mormon-Theologen Lehi der sagte:

„Und der Messias kommt, wenn die Zeit erfüllt ist, damit er die Menschenkinder vom Fall erlöse. Und weil sie vom Fall erlöst sind, so sind sie für immer frei geworden und können Gut von Böse unterscheiden; sie können für sich selbst handeln und müssen nicht auf sich einwirken lassen, außer durch die Strafe des Gesetzes am großen und letzten Tag, gemäß den Geboten, die Gott gegeben hat.

Darum sind die Menschen gemäß dem Fleische frei; und alles ist ihnen gegeben, was für den Menschen notwendig ist. Und es steht ihnen frei, Freiheit und ewiges Leben zu wählen durch den großen Mittler für alle Menschen oder Gefangenschaft und Tod zu wählen…“ 2. Nephi 2: 26-2

Es galt unter den Jesusanhängern im ganzen 2. nachchristlichen Jahrhundert, dass Gott uns zusagte niemals Zwang über uns auszuüben. (siehe: „Die Religion in Geschichte und Gegenwart“ Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft 3. Völlig neu bearbeitete Auflage Vierter Band Kop-O

Und was Gagarin betrifft:


                                                      Juri Gagarin (1934 - 1968)

In seinem Buch «180 Minuten, die die Welt veränderten» (frei übersetzt) bestätigt Anton Pervushin sowohl Gagarins Glauben wie auch, dass er sein angeblich bekanntestes Zitat gar nie gesagt hatte. Auch General und Professor Valentin Petrov teilte die offizielle Linie nicht: „Gagarin war getauft und glaubensvoll während seinem ganzen Leben. Er bezeugte Gott immer, wenn er darauf angesprochen wurde, völlig egal, wo er war.“ (siehe: Autor: Daniel Gerber in Livenet.ch/reallifestories


Dienstag, 22. November 2022

"Farbe bekennen!"

 Je mehr ich lese, desto deutlicher wird, dass vor allen anderen die Kirche Jesu Christi der HLT, seit dem ersten Tag ihrer Wiedergeburt, 1830, für das Recht jedes Menschen auf Entscheidungsfreiheit buchstäblich kämpft. Moroni sagt es im Buch Mormon unentwegt: Verteidigt euer Recht auf Freiheit, wenn es sein muss, mit der Waffe, - setzt euer Leben daran. Niemand darf verwehrt werden die Art seiner Religion oder Überzeugung oder das Wesen seiner Lebensführung selbst zu bestimmen.

Quelle: Buch Mormon, Alma Kapitel 43-60, ebenso 2. Nephi 2 : 26-27

In den ersten dreihundert Jahren galt in der christlichen Kirche, dass selbst der allmächtige Gott niemals Menschenwillen antasten oder sogar brechen wird.

Quelle: Handwörterbuches für Theologie und
Religionswissenschaft“, dritte, völlig neu bearbeitete Auflage, 4. Band Kop-O, Mohr (Paul Siebeck) Tübingen, 1960 S. 1692 – 1702,

Keine Macht war und ist jemals gerechtfertigt, sobald sie Gewalt übt, um ihre Weltsicht durchzusetzen. Das gilt besonders für alle christlichen Kirchen, insbesondere für diejenigen die etwa mit ihrer "Missionierung", Jahrhunderte hindurch, den Freiheitswillen anderer Völker brachen.

Siehe: z.B. "Ökumenisches Heiligenlexikon" : Alle Menschen der Kiewer Rus die im Jahr 988 des Großfürsten Befehle empfingen, hatten wie er das Wasserbad zu nehmen. "... Große Teile des Volkes wurden- gegen Widerstand, der massiv unterdrückt wurde – noch im selben Jahr… - getauft, die Heidenbilder in den Fluss Dnjepr geworfen.…

Der Patriarch der Russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill wagte es gar - noch in unseren Tagen - den Liberalismus "westlicher Prägung", offiziell zu verdammen, der schließlich das Individualrecht umfasst.
Dies entspricht dem Stil den römische Kaiser, Päpste und Geistliche - seit dem 1. ökumenischen Konzil (325) bis ins 20. Jahrhundert hinein - übten . Sie vernichteten verbrecherischer Weise das Grundgesetz des Himmels ausgerechnet im Namen Christi. Zu den Bösartigsten dieser Gruppe gehört Kaiser Justinian:
"(Kaiser) Justinian … verordnete (um 510) nötigenfalls Zwangstaufen. Bei »Unaufrichtigkeit« der so zum Christentum Geführten drohten harte Strafen (bis hin zur Todesstrafe). …Ungetaufte sollten mit ihrer gesamten Familie zur Kirche kommen und sich taufen lassen – ansonsten drohte ihnen der totale Besitzverlust."
Quelle: Zeitschrift des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte
Dieser Diktator setzte den Glauben an den „dreifaltigen“ Eingott mit Waffengewalt auch in Italien, in einem Jahrzehnte dauernden Krieg durch.

Justinian hasste die in Italien regierenden Ostgoten, weil die mehrheitlich, anders als er, an die göttliche Mehrheit glaubten, wie die Christen vor Nicäa, 325. Für sie war Jesus Christus zwar ebenfalls Gott aber seinem Gottvater untergeordnet…
dieses Gottesbild zu verehren hielt Justinian für eine Todsünde! Außerdem tobte er gegen diese Christenart, wegen deren Toleranz gegenüber allen Andersdenkenden und Andershandelnden.
Er prahlte wörtlich:
„Von Gott eingesetzt ...bringen wir Kriege glücklich zu Ende… Wir richten unsere Herzen so auf den Beistand des allmächtigen Gottes, dass wir weder Waffen noch unseren Soldaten, noch den Generälen, noch unserer eigenen Begabung vertrauen müssen, sondern jegliche Hoffnung allein auf die vorsorgende Umsicht der höchsten
D r e i f a l t i g k e i t setzen…“
Quelle: Mischa Meier „Justinian, Herrschaft, Reich und Religion“
Justinians Gott ist der Gott Hitlers, dieser oberste Nazi betete: frech:
„Ich danke dir, mein Herrgott, dass du mich jetzt dorthin gebracht hast, wo ich endlich mein Programm verwirklichen kann!“
Quelle: Christian Dube „Religiöse Sprache in Reden Adolf Hitlers“
Unmissverständlich. Es ist der von Kaiser Konstantin erdachte dreifach-Nebelgott dem er huldigt. Vor ihm blühende Landschaften hinter ihm Asche und Elend:
„Zwar residierten die Päpste im Lateranpalast noch lange danach mit einer Schar Eingeschworener inmitten von Ruinen und hielten sich großspurig für die Sieger der Geschichte und Retter des Christentums. Gespenstisch ging es zu. Wo einst 1 Million Bürger wohnten, hausten zwischen dem 6. und dem 14. Jahrhundert nur noch ein paar tausend Leute. Dieser verlorene Haufen hielt sich allerdings für den Nabel der Welt.“
Quelle: Spiegel Geschichte, Annette Bruhns - “Pest, Hunger und Schwert“
Justinian aber, der „Elite“-Nicäner, war stolz darauf, für den „dreifaltigen Gott“ große militärische Siege errungen zu haben.



Bild von By Nicolas Eynaud - Own work, CC BY-SA 3.

Papst Gregor der Große schrieb um 600:
„Wenn ihr feststellt, dass die Menschen nicht gewillt sind, ihr
Verhalten zu ändern, so befehlen wir, dass ihr sie mit größtem
Eifer verfolgt...züchtigt sie mit Prügeln und Folter, um sie zur
Besserung zu zwingen… sie sollen durch strengste Kerkerhaft zur Einsicht gebracht werden, wie es angemessen ist, damit jene, die sich weigern, die Worte der Erlösung anzunehmen, welche sie aus den Gefahren des Todes erretten können, durch körperliche Qual dem erwünschten gesunden Glauben zugeführt werden.“

Quelle: Henry, Charles Lea „Geschichte der Inquisition im Mittelalter“

Die der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) feindlich gesonnenen Kirchenfunktionäre aller Kategorien können nicht leugnen, dass ihre Lehre vom Individualrecht aller Menschen heilig ist.

Mittwoch, 16. November 2022

"Ich bin ein Teil von jener Kraft, Die stets das Böse will und stets das Gute schafft" . Johann Wolfgang von Goethe

 

Martin Doblies

Ich meinte schon, ich hätte mein Pulver verschossen...
Doch heute Morgen im Sealingsroom des Melbourne Tempels, als ich die vielen Familiennamen las, kam mir der meines Volksschullehrers in den Sinn – und hier die ebenso unglaubliche, wie bis ins Detail wahre Geschichte:
Dass sich unter den siebzehn Zensuren meines 8. Klasse-Abgangszeugnisses auch ein 2 fand, ist der Gutmütigkeit des Martin Doblies zu verdanken, denn mein Betragen war nie gut gewesen. Der Rest der Zensuren bestand aus Vieren. Ein einziges Mal hatte ich in all den siebeneinhalb Jahren vorsingen müssen. Mit meiner wirklich guten Sopranstimme, als zehnjähriger trug ich damals vor: Der Mai ist gekommen. Obwohl ich von mir selbst begeistert war gab er mir eine Fünf. Und die blieb, leicht korrigiert, bis zum Ende so stehen. Ich habe ihn gut in Erinnerung. Kahlköpfig, in seinen fünfziger Jahren, jovial, eher von kleiner Statur, stets gelangweilt war er ein Langweiler erster Güte. Er unterrichtete sämtliche Fächer und das mit kurzer Unterbrechung von 1937 bis 1945. Insbesondere seine Rechenstunden quälten mich und so las ich unter dem kleinen Schreibpult die Schwarten von „Rolf Torring“ und „Tom Shark“, allesamt erdichtete Räubergeschichten, aber eben echt spannend. Mit seinem gelben Rohrstock brachte er mich immer wieder zurück in die grauenvolle Realität. Überhaupt versetzte er meinem Gesäß über die Jahre verteilt hunderte Hiebe, aber immer nur zwei zur selben Zeit. Selten gab es einen Schultag an dem mich sein pädagogisches Lieblingsinstrument verschonte. Erstens weil ich grundsätzlich nie Schularbeiten machte, nämlich weil ich nicht wusste für wen, und weil ich lieber angeln ging. Zweitens schlug er zu, weil er es für erforderlich hielt, aus mir wilden Knaben unter allen Umständen einen halbwegs brauchbaren Menschen zu machen.
Gelegentlich kam mein sechs Jahre jüngerer Bruder Helmut ebenfalls in den fragwürdigen Genuss der Lehrmethoden des Martin Doblies. Da Helmut - (ebenfalls nun gewesener Lehrer und heute ein Kantspezialist) - mir in Sachen Hausaufgaben nacheiferte erhielt ich die Quittung: wieder einmal zwei Hiebe mit dem dünnen und durchaus auch pfeifenden Stecken: „Du bist der Ältere du hast die Verantwortung!“ Gerd, nannte er mich nie: „Der Skibbe!“ und da lag ein kleiner Ton der Verachtung drin der ihm wohl gewisse Befriedigung gab.
Im Frühling 1946 besuchte ich einen Mathekursus in der Wolgaster Oberschule sowie Vorlesungen zu griechischer Philosophie, die allerdings hielt, zu meinem nicht geringen Entsetzen, Martin Doblies. Eines Abends verglich er griechische und christliche Ideen. Nie werde ich vergessen wie er letztlich formulierte: „Meine Damen und Herren, das Christentum hat versagt…“
Sofort meldet ich mich zu Wort: „Herr Doblies, das Christentum hat nie versagt, sondern die Christenheit.“
Er riss die Augen auf: Da drinnen stand es grell: der Skibbe. Aber er nickte nach kurzem Zögern zustimmend, denn ich gab eine Art Erläuterung ab. Was dann geschah weiß ich nicht mehr. Nur, dass mich Karli Drescher, ein angehender Chemiker jung, und dem Anschein nach, überaus glücklich verheiratet anschließend in sein Heim einlud.
Da standen in der ansehnlichen Mansardenwohnung auf einem kleinen runden Tisch in einer großen Vase Kastanienzweige deren Knospen gerade aufbrachen. Ein Bild, das mir, auch wegen der Schönheit seiner blutjungen Frau, die daneben saß, unendlich gefiel. Das Ehepaar wollte mehr von mir wissen. Ich hätte sie fasziniert.
Ich kann mich an weitere Einzelheiten nur undeutlich erinnern, aber konnte mehr als Sprechblasen von mir geben…. Hatte ich doch einige Wochen hindurch im Sommer 45 – während die ungezügelten Rotarmisten Mädchen durch die fast unbeschädigte Stadt vor sich hertrieben und brutal in Besitz nahmen - nach dem Öffnen der „Geheimbox“ meines Vaters Antimormonenliteratur nicht einfach nur gelesen, sondern Satz für Satz, Absatz für Absatz verinnerlicht. Pastor Zimmers Lügenbuch „Unter den Mormonen in Utah“, 1907 sowie u. a. Pastor Rößles Buch „Aus der Welt des Mormonentums“. 




Diese beiden „Werke“ öffneten mir, in von ihnen nicht geahnter Weise, die Augen. Ihre unguten Absichten bewirkten Gutes. Ich sah das Gold hinter den düsteren Zeilen schimmern. Ich erkannte vor dem Hintergrund der auch mir aufgedrängten Nazi-ideologie, der ich verfallen war, nun nach ihrem schmählichen, plötzlichen Zusammenbruch, die Alternative.
Diese Publikationen und die am 30. April 1945 auf meinen Kopf gerichtete Pistole des ersten freien russischen Soldaten bestimmten mich fürs Leben. Jetzt wusste ich, um die ungemein bedeutende positive Rolle des sogenannten, verfemten Mormonismus.
Bis dahin waren es Hitlers Ideen und Charles Darwin gewesen, die meinen Gottesglauben nicht zulassen wollten.


Sonntag, 13. November 2022

Zwei kleine, aber wahre Geschichten

 



Zum Vorverständnis:


1965 wurde mir vom damaligen Präsidenten der Dresdener Mission der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen), Henry Burkhardt, die Verantwortung für die winzige Mitgliederschaft - die 300 Personen umfasste -, im Raum Mecklenburg-Vorpommern, einschließlich der Gruppe Prenzlau, übertragen. Dieser Auftrag endete 1982, aber auch danach lag mir unendlich daran, neue Mitglieder zu gewinnen und tat was mir möglich erschien, denn ich wusste mehr als ich glaubte. Klar war, die Geistlichen all der einhundert unterschiedlichen Glaubensgruppen im bezeichneten Raum arbeiteten oder wüteten gar insgeheim oder offen gegen uns. Die Arroganz des Geistlichen-rates der Hansestadt Stralsund sprach Bände… aber nicht nur dort.
Der Güstrower (?) Sektenbeauftragte der katholischen Kirche, Herr 
Sobania, drohte mir mit einer Anzeige, und die Sektenbeauftragte 
bzw. spätere Kultusministerin M.-Vorpommern, Frau Marquardt – deren Ehemann als Hauptpastor der Evangelischen Gemeinden Schwerins amtierte, operierte mit Schriften und Worten gegen uns…

Gegen diese Wogen ließ sich wenig unternehmen…
Nun die beiden Kurzgeschichten:
In den 30er Jahren schlossen sich Mutter und Tochter Luise Eckert in Prenzlau den berüchtigten „Mormonen“ an. Ich erinnere mich gerne an die Familie. Vater Eckert von Beruf ein Schmied, fand das damals nicht gut, insbesondere, nachdem er vernahm seine Frau würde von den seinerseits schwer verdienten Groschen, die er ihr wöchentlich als Wirtshaftgeld aushändigte, zehn Prozent an eine ihm als gefährlich betrachtete Gemeinschaft verschwenden. Immerhin er liebte seine Frau und gab seufzend seine Zustimmung unter der Bedingung, dass er eines Tages bei Tisch nicht vor einer kraftlosen Wassersuppe sitzen würde.
Das würde niemals passieren, versicherten die amerikanischen
Missionare. Doch dann, ausgerechnet in der schlimmsten Krisenzeit
allgemeiner Arbeitslosigkeit, in der von ihm doppelte Anstrengungen verlangt wurden, war es so weit. Mutter Eckert konnte an diesem Tag keine Mahlzeit kochen.
Lieber Gott, was nun?
Zwei Stunden vor der Tischzeit klopfte es. Ihr Nachbar stand da und
sagte: Frau Eckert, heute haben die Fische wie verrückt gebissen und dann kam mir der Gedenke, die Eckerts sind große Fischfreunde. Er wies den Eimer vor, in dem mehrere, große, bunte Barsche lagen: „Da, ein Geschenk von mir und Grüße von einer Frau!“
Vater Eckert zog den Duft der in brauner Butter gebratenen Barsche
ein, noch bevor er eintrat: Und wie er das Gericht genoss.

Das andere kleine Erlebnis werde ich nie vergessen: In einer
Untersucherklasse, die ich leitete saßen einige kritische
Nichtmitglieder. Es ging um die Glaubwürdigkeit des Buches Mormon.
Die Zweifler waren offensichtlich von ihren Pfarrern instruiert worden.
Irgendwie wurde deutlich, dass ich schlechte Karten hatte. Da meldete sich eine Dame aus der letzten Reihe die ich weder zuvor sah noch danach wieder traf: „Ja,“ sagte sie „Sie haben Recht!
Manche Verse der Heiligen Schrift verstehe ich nicht, aber wenn ich die Buch-Mormon-Texte lese ist alles eindeutig und klar.
In der Bibel gibt es zahlreiche Widersprüche, im Buch Mormonen ist das nicht der Fall.
Nehmen sie ein Beispiel: Was sagt die Bibel zur Frage, ob es ein Leben
nach dem Tod gibt. Alles nebulös…“
Es war großartig.
In der Tat das Buch Mormon verkündet geradezu mit Autorität: „Was nun den Zustand der Seele zwischen dem Tod und der Auferstehung betrifft – siehe, mir ist von einem Engel kundgetan worden, dass der Geist eines jeden Menschen, sobald er aus diesem sterblichen Leib geschieden ist, ja, der Geist eines j e d e n Menschen, sei er gut oder böse, zu dem Gott heimgeführt wird, der ihm das Leben gegeben hat.
Und dann wird es sich begeben: Der Geist derjenigen, die rechtschaffen sind, wird in einen Zustand des Glücklichseins aufgenommen, den man Paradies nennt, einen Zustand der Ruhe, einen Zustand des Friedens, wo er von all seinen Beunruhigungen und von allem Kummer und aller Sorge ausruhen wird.“ Alma 40: 11-12
Heute wissen wir, dass Millionen Menschen bezeugen, dass ihr Geist den Körper verließ, als sie sich in extremer Stresssituation befanden,
dass die eben dasselbe erklären: Wir kamen heim!