Samstag, 25. August 2012


(2) Offener Brief an Sektenbeauftragte in Deutschland zum Thema Mormonen - erweiterte Version.

Dies ist ein Ruf nach mehr Wahrhaftigkeit, keine Klage, obwohl es Anlass zu Klagen gibt.

Es ist der ausgesprochene Wunsch nach mehr gegenseitigem Verständnis, Respekt und wenn möglich, nach mehr Übereinstimmung und Freundschaft.

Ob der sogenannte „Mormonismus“ eine Maske trägt oder nicht, ist eine berechtigte Frage. Einige Sektenbeauftragte meinen, sie müssten das wahre Gesicht dieser „amerikanischen, synkretistischen Neureligion“ zeigen, die Fratze. Ob solches (Vor-)urteil zutreffend und wahr ist, oder nicht, kümmert einige Sektenbeauftragte kaum. Sie verteidigen die Positionen, die ihnen vorteilhaft erscheinen. Ihre Veröffentlichungen beweisen jedoch zu oft, wie auch im vorliegenden Fall, dass Pastoren, Sektenbeauftragte und Religionslehrer im allgemeinen sich selbst nicht näher mit dem Religions-Phänomen „mormonische Neuoffenbarungen“ vertraut gemacht haben, und dennoch im Brustton der Überzeugung verkünden, was sie persönlich meinen - selten aber das, was sie selbst, durch Studium der Originalquellen herausgefunden haben und somit wissen. 
Zu viele Schreiber stützen sich auf Aussagen von Persönlichkeiten wie Herrn Dr. Rüdiger Hauth oder Prof. Dr. Samuel Leuenberger, von denen hier beispielhaft die Rede sein wird.

Fast ausnahmslos werden dagegen wissenschaftliche Analysen ignoriert, wie sie dankenswerterweise von dem finnischen evangelischen Theologen Heikki Räisänen der Fachwelt schon vor dreißig Jahren vorgelegt wurden:

Theologische Literaturzeitschrift“ 109. Jahrgang Februar 1984: „Joseph Smith und die Bibel“ (ISSN 0040-5671) (Details siehe Anhang unter 5.)

Unleugbar rücken die Lehren der Kirche Jesu Christi der HLT zur Stunde verstärkt ins Blickfeld einer breiten Öffentlichkeit, da in den USA die Präsidentschaftwahlen anstehen und mit Mitt Romney ein bekennender Mormone, nach dem höchsten Amt strebt.

Es sind in erster Linie evangelikale Gospelprediger die heftig für Unbehagen sorgen. (Siehe z.B. die US-Presse... „Religion Dispatches“ of May 27th, 2011: The LDS-Mormons are definitely dangerous and are to be categorised as a sect. In Europe, however, they do not pose a social hazard, as they are too insignificant for that. In the US one cannot make this statement so clearly, since – compared to the share of the population, politically they are represented above average... The Mormons are dangerous, because they reject the Nicene-Trinitarian confession.

oder Dr. Albert Mohler „Momonism Is Not Christianity“ Blogalogue – Debates about Faith, June 2007 a.o.: The Mormon doctrine of God does not correspond to the Christian doctrine of the Trinity. Mormonism rejects the central logic of this doctrine (one God in three eternal persons) and develops its own doctrine of God - a doctrine that bears practically no resemblance to Trinitarian theology.

Wer immer auch nur über ein wenig Wissen in alter europäischer Geschichte verfügt, der weiß, dass die Nicäa-gläubigen Christen (die Trinitarier) samt ihrer Intoleranz von Beginn an für Erschütterungen sorgten, die bei ein wenig Nachdenklichkeit hätten vermieden werden können. Die Ausrottung des Gotentums war ein vom Trinitarismus verursachtes Vergehen. Es geschah im Namen des Gottes der Liebe. Das bezweifelt heute kaum noch jemand. Nun haben die amerikanischen Trinitarier einen neuen Feind, den Antitrinitarier Romney und die nichttrinitarischen Mormonen überhaupt.

Übrigens auch der berühmte Physiker Isaac Newton, der Arzt Michael Servet, Entdecker des kleinen Blutkreislaufes, der Philosoph Ralph Waldo Emerson, der Astronom Giordano Bruno... waren Antitrinitarier.

Mir jedoch scheint, dass es unverantwortlich ist, einen Mann an einer Religion zu messen deren Skala so gut wie unbekannt ist, oder wo das scheinbar Erkennbare nur auf den ersten Blick verschroben wirkt.

In dieser Situation ist Licht und Redlichkeit gefragt.

Bewusste Falschaussagen werden nun, ob gewollt oder nicht, zum Politikum.

Es geht um Wahrheit, Freiheit des Glaubens und Recht.

Da sind zuviele Probleme die durch religiöse Fanatiker entstehen, die an Zahl, man sollte es nicht glauben, unaufhörlich zunehmen.

Romney und die Mormonen stehen unbedingt gegen religiösen Fanatismus und für Toleranz.

Angesichts der Tatsache, dass Muslime in aller Welt mit dem Tod bedroht sind, falls sie beispielsweise Christen sein möchten, sollte sich unsere vereinte Aufmerksamkeit eher den tatsächlichen Problemen stellen (als den überzogen dargestellten Differenzen innerhalb der Christenheit). Denn, das steht fest, bessere Lehren als die des Jesus von Nazareth, wie sie im Neuen Testament beschrieben werden, gibt es nicht.

Da heisst es: seid versöhnlich eingestellt.

Wenn auch der Zentralrat der Muslime in Deutschland, mit Paragraph 11 der islamischen Charta, vom 20.02. 2002, eine Anpassung an deutsches Recht vornahm, ist nicht ausgeschlossen, dass bei entsprechender Änderung der Machtverhältnisse jeder der sich des „Islamabfalls“ (dem keine Reue folgt) zu Schulden kommen ließ, die „islamrechtliche Tötung“ zu erwarten hat, obwohl der Koran keine Strafen für Apostaten im Diesseits vorsieht.

Bedeutet das, die ganze islamische Bewegung hinke 600 Jahre hinter der Entwicklung der christlichen her?

Die gesamte Christenheit sollte sich entschlossen zeigen, dass sie jedem potentiellen Konvertiten ein solides Dach anbieten, und das Resultat seiner Wahlfreiheit notfalls mit allen Mitteln verteidigt wird, die sich in Übereinstimmung mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, vom 10. Dez. 1948 befinden.

Reden wir nun über das angekündigte Thema:

Im Grunde bieten Schiefdarstellungen, wie die im vorliegenden Fall, verursacht durch Prof. Dr. theol. Samuel Leuenberger, auch eine Chance.

Leuenberger hat sich geirrt. Niemand wird ihn anklagen, schon gar nicht verurteilen, aber es wäre gut, wenn Sie, die Sektenbeauftragten, diese zugegeben recht umfangreiche Klarstellung zur Kenntnis nehmen würden.

Prof. Leuenberger hat längst nicht alle Aspekte der üblichen Kritik aufgezählt, aber unter den von ihm behandelten sind einige zu bedeutend, um sie außer Acht zu lassen.

Das hier Folgende, ist lediglich eine um einige Details erweiterte Version des ersten „Offenen Briefes an Sektenbeauftragte in Deutschland



abschriftl. an info@joachimgauck












Prof. Dr. Samuel Leuenberger schrieb eine kuriose „Zusammenfassung“ der Lehren der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die mir vom ehemaligen Sektenbeauftragten Dr. Lothar Gassmann informationshalber zugeschickt wurde.



Der Text als vollständiger Wortlaut befindet sich im Anhang. Er ist im Internet unter www.bible-only.org zu finden (noch am 16.08. 2012 erreichbar)



Es handelt sich dabei um, in dieser Fülle, unerwartete Desinformationen. Jedes Detail wurde gezielt ausgesucht. Rücksichtslos gegenüber den belegbaren Tatsachen, (denn das Buch Mormon ist jedem zugänglich und Prof Leuenberger führt es auch in seiner Quellenangabe auf), verbreitete er eine kaum anders als unwahrhaftig zu nennende Version von „Mormonismus“.

Diese entspricht zwar im Kern dem allgemeinen „Urteil“ über Mormonen, aber nicht der Wahrheit.

Bereits Mitte Mai 2007 machte ich Prof. Leuenberger darauf aufmerksam, dass seine Zusammenfassung eine Anzahl nicht unerheblicher Fehler enthält und schrieb eine mehrseitige Klarstellung.

Als Antwort erhielt ich am 23. Mai 07 diesen Brief, per Internet:



Sehr geehrter Herr Skibbe,

Ihre ausführlichen Bemerkungen zu meiner Darstellung der Mormonen Kirche habe ich erhalten. Ich finde gut, dass Sie Stellung nehmen. Ihre aus Ihrer Sicht nötigen Korrekturen werde ich selbstverständlich meinen Studenten vorlegen. Mir ist es ein Anliegen fair zu informieren...

Ich grüße Sie freundlich

Samuel Leuenberger.



Fünf Jahre später, am 11. Juli 2012, nachdem ich ihn, nach seinem hochaggressiven Angriff auf die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage umfangreich auf Dokumente deutscher Universitäten hinwies, (siehe den vorletzten Absatz im Anhang) empfahl mir Herr Dr. Lothar Gassmann, eben die erwähnte, aber immer noch nicht berichtigte Darstellung, mit diesen Worten:



Sehr geehrter Herr Skibbe,
als Antwort können Sie gerne folgende Zusammenfassung, die Herr Prof. Dr. Samuel Leuenberger auf meine Bitte hin schrieb, veröffentlichen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Lothar Gassmann
1998-2008 Sekten- und Weltanschauungsbeauftragter



  • 1. ) - Unter Punkt 5 (meiner Nummerierung) sagt Prof. Leuenberger:

nach den Mormonenlehren...

kann bei Gott nicht von Allwissenheit gesprochen werden.“ (5)

  • Demgegenüber lehrt das Buch Mormon:O wie groß ist die Heiligkeit unseres Gottes! Denn er weiß alles – es gibt nichts was er nicht weiß!“
    2. Nephi 9: 20


  • 2.) - Mit Punkt 4 behauptet Prof. Leuenberger Mormonen würden lehren:

Keiner der Gottheiten ist Schöpfer Himmels und der Erden.” (4)

Im Buch Mormon u.v.a.Schriftstellen heißt es jedoch:

...der allmächtige Schöpfer Himmels und der Erde... kennt eure Gedanken.“ Buch Mormon, Jakob 2: 5, 2. Nephi 8:13 …



  • 3.) - Punkt 17 bei Prof Leuenberger:

  • Die Schuld des Menschen vor Gott wird (seitens der Mormonen) nicht ernst genommen. (17)

  • Demgegenüber steht im Buch Mormon und in anderen Schriften der Kirche Jesu Christi der HLT geschrieben:

Wir werden hingebracht werden und vor Gott stehen – wissend wie wir jetzt wissen, und wir werden eine klare Erinnerung an all unsere Schuld haben.“ Alma 11: 43



. 4.) - Punkt 6 bei Prof. Leuenberger:

  • gemäß den Lehren der Mormonen hat Jesu Kreuzestod kaum mit Tilgung von Schuld und Gerechtmachung vor Gott zu tun. (6)

  • Das Buch Mormon schreibt jedoch:

Er (Christus) kommt in die Welt, auf dass er alle Menschen errette, wenn sie auf seine Stimme hören wollen, denn siehe er nimmt die Leiden aller Menschen auf sich, ja die Leiden eines jeden lebenden Geschöpfs der Männer und Frauen die zur Familie Adams gehören... er erleidet dies, damit die Auferstehung allen Menschen zuteil werde... er gebietet allen Menschen, dass sie umkehren und sich auf seinen Namen taufen lassen und bis ans Ende ausharren, sonst müssen sie verdammt werden... nur wo es kein Gesetz gibt, da gibt es keine Strafe, und wo es keine Strafe gibt, da gibt es keinen Schuldspruch und wo es keinen Schuldspruch gibt, da hat die Barmherzigkeit des Heiligen Israels wegen der Sühne Anspruch auf den Menschen, denn die Sühne tut den Forderungen der Gerechtigkeit Genüge ...“ 2. Nephi 2: 20-25

Der Herr Gott … liebt die Welt (die Menschen), so dass er sogar sein eigenes Leben niederlegt, damit er alle Menschen zu sich ziehen kann. Darum verbietet er niemanden, an der Errettung durch ihn teilzunehmen.2. Nephi 2: 24

die Erlösung kommt im heiligen Messias und durch ihn... siehe er bringt sich selbst als Opfer für Sünde dar, um dem Zweck des Gesetzes Genüge zu leisten für alle die ein reuiges Herz und einen zerknirschten Geist haben, und für niemanden sonst kann dem Zweck des Gesetzes Genüge geleistet werden...

kein Fleisch (niemand) kann in der Gegenwart Gottes wohnen außer durch das Verdienst und die Barmherzigkeit und die Gnade des heiligen Messias... Und wenn die Zeit erfüllt ist, kommt der Messias, um die Menschenkinder vom Fall zu erlösen und weil sie vom Fall erlöst sind, so sind sie für immer frei geworden.” ebenda 2. Nephi 2: 6-8, u. 26



5.) - Punkt 7 : Prof. Leuenberger schreibt:

Sein Kreuzestod hat in erster Linie Voraussetzungen zur Höherentwicklung der Menschen geschaffen. Jesus ist also nicht Versöhner zwischen dem Himmlischen Vater und den Menschen.“ (7)




Das Buch Mormon widerspricht dem entschieden:

Christi Blut sühnt für die Sünden derjenigen, die durch die Übertretung Adams gefallen sind.“ Mosia 3: 11

- Und da der Mensch gefallen war, konnte er von sich aus kein Verdienst zustande bringen, sondern die Leiden und der Tod Christi sühnen für seine Sünden durch Glauben und Umkehr... dass er die Bande des Todes zerreisse...“ Alma 22: 14

  • Seid ihr so gewandelt, dass ihr euch vor Gott untadlig verhalten habt: Könntet ihr, wenn jetzt der Ruf an euch erginge zu sterben, in eurem Innern sagen, ihr seid genug demütig gewesen? Eure Kleider seien durch das Blut Christi, der kommern wird, um sein Volk aus ihren Sünden zu erlösen, gesäubert und weiß gemacht worden.“Alma 5:27


Es gibt mehr als 40 000 Zitate von Autoritäten der Kirche Jesu Christi der HLT, die klar aussagen: Ohne die Versöhnung durch Christus wären wir definitiv verloren. Er ist der Versöhner und Erlöser.“



6.) - Punkt 8 Prof. Leuenberger sagt: die Mormonen lehren in Bezug auf

den „Heiligen Geist"

Der "HI. Geist" ist ein reiner Geist ohne jegliche Körperlichkeit. Der "HI. Geist" wird vom "Geist Gottes" deutlich unterschieden. Der "Geist Gottes" ist in allen Menschen als eine Art mit Elektrizität zu vergleichender Kraft anwesend. Der "HI. Geist" als Person kann nur durch einen melchisedekischen Priester auf andere Menschen übertragen werden. (8)

Ein kleiner Irrtum nur, aber ein großes Missverständnis..

Durch die Macht des heiligen melchizedekischen Priestertums kann, wie wir glauben, die Gabe des Heiligen Geistes” empfangen werden.

Der nach der Taufe gesprochene Text lautet: “Empfange den Heiligen Geist”. Das meint nicht, die Person „Heiliger Geist käme jetzt zum Empfänger.



  • 7.) - Punkt 9: Prof. Leuenberger sagt:

    Mormonen werten den "Sündenfall" als ein glückliches Ereignis. (9)

  • Nach dem Fall sprach Gott (– nicht Joseph Smith-) Seht, der Mensch ist geworden wie wir, er erkennt Gut und Böse“ Genesis 3: 23

  • Diesen Teil des Falles bewerten Mormonen als positiv. Es war ein Forschritt, bezogen auf den Zustand relativer Unwissenheit, den wir gemäß der Lehre der Kirche Jesu Christi der HLT als präexistente, körperlose Geister einnahmen. Hier liegt eine der Quellen des Missverständnisses:
  • Wie die Ersten Christen, und wie auch Origenes, Hippolytus von Rom, oder Pelagius lehrte, sind die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der HLT, der Überzeugung, dass „der (uns innewohnende unsterbliche ewige) Geist, der nobilitas ingenita, aus einer höheren Welt stammt...“ M. Landmann „Philosophische Anthropologie“ de Gruyter, 1982, S. 106 u
    Das sagen bedeutende alte Kirchenlehrer, wie auch das Buch Mormon. Während fast die gesamte Theologenschaft der Großkirchen diese Betrachtungsweise (noch) ablehnt.
  • Diesem ewigen Geist ist zu eigen, was wir das Gewissen nennen. Dieses Gewissen hat seine materielle Entsprechung (bzw. Instrument) im Cortex praefrontalis.
  • Dieser „Geist, ist der Mensch.“ Lehre und Bündnisse 93: 33! Deshalb kann der Mensch begreifen was der Satz bedeutet: „Gott ist Geist, die ihn anbeten müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ Gottes Innerstes ist Geist. Auch des Menschen Innerstes ist Geist. Nur auf dieser Ebene können sie miteinander kommunizieren
  • Ebenfalls positiv gesehen wird, seitens der Mormonen, dass wir einen sterblichen Körper erhielten, um eigene Erfahrungen zu sammeln. Allerdings ist dieser Körper (wegen seiner tierhaften Eigenschaften) Gottes Feind. Das Buch Mormon erklärt es (- auch darin Paulus nicht unähnlich):

  • ... der natürliche Mensch ist ein Feind Gottes und ist es seit dem Fall Adams gewesen und wird es für immer immer sein, wenn er nicht auf die Eingebungen des Heiligen Geistes hört, den natürlichen Menschen ablegt und durch die Sühne Christi des Herrn ein Heiliger wird... fügsam, sanftmütig, demütig, geduldig, voll von Liebe und willig sich allem zu fügen, was der Herr für richtig hält ihm aufzuerlegen, ja, wie eben ein Kind sich seinem Vater fügt.“ Buch Mormon,Mosia 3: 19
  • Selbst die schlimmsten Folgen des Falles können durch die Gnade Christi zu unserem schließlichen Vorteil führen, vorausgesetzt wir folgen seinen Weisungen und Geboten.
  • Bekehrung ist, demzufolge für Mormonen, ein nie endender Prozess, solange wir Diesseitige sind.
  • Die erwähnten Ursachen für die Verständnisschwierigkeiten die großkirchliche Theologen zu unserem Nachteil erkennen, entstanden schon im 4. Jahrhundert, mit dem fragwürdigen Konzil zu Nicäa, 325, mit der Anpassung des christlichen Gottesbegriffes an Konstantins heidnischen, in seiner Jugend am Kaiserhof Diokletians, geprägten Vorstellungen von „Gott“. Dann, im Jahr 543, kam es zur Verfluchung der urkirchlichen Lehre vom vorirdischen Dasein des Menschen, aus überwiegend politischem Kalkül, das zeigt Diekamp „Die originistischen Streitigkeiten und das 5. ökumenische Konzil"
  • (von Reinkarnation, die auch seitens der Mormonen strikt abgelehnt wird, war damals keine Rede).
  • Die enorm schwach besuchte Ostsynode der Kirche (165 Bischöfe von mehr als 5 000 fassten weittragende Änderungsbeschlüsse) leitete ihr Entscheidungsrecht von den Weisungen Justinians ab - und der war ein Mörder. Die Resultate musste Papst Vigilius unter Druckausübung unterschreiben. (Eine viel zu selten beachtete Tatsache, soweit es die Verurteilung der Lehre vom vorirdischen Dasein betrifft.) Seither befindet sich die Theologie der christlich-ökumenischen Kirchengemeinschaft in einer Falle.

Die ursprünglichen Begriffe "Gott-Vater", als buchstäblicher Vater des unsterblichen Geistes, der "Fall", als ein Ereignis, das jeder von uns als vorirdisches Individuum zu verantworten hatte, "Erlösung", "Freiheit" usw. erhielten eine andere Kontur und einen anderen Sinn. Dass diese Konturen nicht mit der historischen Realität übereinstimmen, wird an der Zerstrittenheit der Gesamtheit großkirchlicher Theologen, zu jedem dieser Begriffe, deutlich.



Angenehm erstaunlich ist auch, wie viele Menschen mit Nahtoderfahrungen berichteten, sie hätten das Gefühl gehabt, sie wären, als sie die liebevolle Lichtgestalt, am Ende Tunnels sahen, wieder „Daheim“ angekommen.



  • 8.) - Punkt 10 bei Prof. Leuenberger:
  • Unverheiratete Personen haben in der mormonischen Gesellschaft einen niedrigeren Rang. (10)

    Das ist nicht korrekt. Viele Unverheiratete vermissen natürlich die Partnerschaft. Doch praktisch besteht in der Gemeinde kein Unterschied zwischen ihnen und den Verheirateten. Davon kann sich jeder selbst durch Gespräche mit alleinstehenden Mitgliedern überzeugen. Allerdings sollte ein Bischof, als Vater der Gemeinde, verheiratet sein, einer der bei Problemen in Familien mitreden kann.



9.) - Punkt 11

Sehr bedenklich macht Prof. Leuenbergers Formulierung:

Unter Fortschritt ist (bei den Mormonen) all das zu verstehen, was das Leben des Menschen angenehmer macht.“ (11)

    Leuenberger weicht diese von ihm selbst gezeichnete Ungeheuerlichkeit etwas auf, indem er ehrlich fortfährt: Die Mormonen halten sehr viel von einem Lebensstil, bei welchem Fleiß, Ordnung und Ehrfurcht vor dem Leben groß geschrieben sind.”
  • Mormonen verstehen unter Fortschritt, das ständige Bemühen den Geist Christi zu fühlen um zu verstehen was Er mit den Worten forderte: Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ Matth 5: 48
  • Fortschritt ist, in der Theologie der Kirche Jesu Christi der HLT: mehr und mehr den eigenen Willen zu entwickeln alle Gebote Christi halten zu wollen, dazu gehört, dass gelebte Sexualität ausschließlich in einer rechtmäßig geschlossenen Ehe zwischen Mann und Frau legitim ist. Dazu gehört die Gedankenzucht, schließlich sind wir fehlbare Menschen.
    Männer schaut nicht hinter fremden Frauen her!“
  • Zum Fortschritt, den Mormonen ernsthaft anstreben, gehört vor allem das immerdauernde Bemühen seinem Nächsten Respekt und Liebe zu erweisen, und die Pflicht zur Wahrhaftigkeit.
  • Die Formulierung all das... was das Leben angenehmer macht, sei für
    Mormonen „Fortschritt, ist zumindest irreführend, denn sie läßt die Vermutung auf sexuelle und gewisse moralische Freizügigigkeiten zu.

Kombiniert mit der oben erwähnten Aussage des Gutachters Leuenberger:

Die Schuld des Menschen vor Gott wird (von Mormonen) nicht ernst genommen,“ ergibt sich eine folgenreiche Konstruktion, abschreckender Art.
Und wenn Sie nichts weiter korrigieren, Herr Prof. Dr. Leuenberger, das sagen Sie bitte jedem der seine Hintergedanken durch Ihre Auslassung bestärkt sieht: Mormonen setzen ihre Mitgliedschaft aufs Spiel, wenn sie das Gesetz der Reinheit (Keuschheit oder der Wahrhaftigkeit) verletzen.

    Mormonen die Desinformationen verbreiten droht nach dem Gesetz der Kirche die Exkommunikation.
    Sie sind zur Wiedergutmachung verpflichtet.
    Unterscheidet uns das?

Unsere Religion verpflichtet uns, dazu beitragen, dass diese Welt ein besserer Platz wird. Es gilt jedes Gebot des Herrn (wie in der Bibel festgeschrieben).

Es gilt: „Lasst euer Licht leuchten!“

Dass Schatten auf uns geworfen wird ist zu erwarten, aber die Absicht Licht der Erkenntnis zu löschen fordert unseren Einspruch her
  • 10.) - Punkt 12 bei Prof. Leuenberger:

Mit der Totentaufe können Familienangehörige oder Verwandte, die noch nicht zur Mormonengemeinschaft gehören, in diese eingegliedert werden.“

Unredlich ist oder wäre es, zu unterstellen, infolge einer stellvertretenden Taufe zugunsten eines Verstorbenen erfolge unsererseits zeitgleich die Eingliederung des Betreffenden (seiner Seele oder des unsterblichen Geistes des Verstorbenen), in die „Mormonengemeinschaft“.

Das wäre oder ist elementar falsch! In keinem Fall werden „Totengetaufte“ in eine „geheime“ Mitgliederliste eingetragen. Welchen Sinn sollte das machen?

Aber es gibt Personen, die diesen Eindruck zu erwecken suchen... Im Internationalen Genealogischen Index, (IGI) der jedermann zugänglich ist, werden lediglich die Tempelverordnungsdaten zugunsten der mit ihrer eigenen Genealogie befassten Mitglieder festgehalten, um Doppelarbeit zu vermeiden.

Es ist exakt umgekehrt.

Jedes Kind unserer Kirche älter als 15 vermag zu erklären, dass gemäß dem obersten Gesetz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage: das von Jesus Christus gesetzte Gebot von der Unantastbarkeit des Menschenrechtes auf Entscheidungsfreiheit (oder von der Unantastbarkeit der Würde des Menschen) strikte Beachtung verlangt und dass schon deshalb jede Seele selbst entscheidet ob sie irgendeiner Kirche angehören möchte oder nicht.

Jede stellvertretende Taufe (bzw. Verordnung) unsererseits ist lediglich einem Ticket vergleichbar, das man verschenkt. Niemand, wo immer er sich befindet, darf, selbst nicht von Gott, genötigt werden, einer Einladung zu folgen! (Wir halten Luk. 14: 23 („compelle intrare“) für eine dringende Einladung oder für eine Interpolation)

Wenn ein christlicher Priester(tumsträger) Zwang. Nötigung oder Herrschaft über eine Seele ausübt, hat er den Faden eventuell vorhandener Legitimation selbst abgeschnitten.

Das ist Basislehre bei den Mormonen. Lehre und Bündnisse 121: 36-46 schreibt:„...wenn wir auch nur im geringsten Maß von Unrecht irgendwelche Gewalt, Herrschaft oder Nötigung auf die Seele der Menschenkinder ausüben - siehe dann ziehen sich die Himmel zurück, der Geist des Herrn ist betrübt, und wenn er weggenommen wird, dann ist es mit dem Priestertum oder der Vollmacht des Betreffenden zu Ende.”

Der Betreffende kann zwar formal amtieren, aber die von Gott erteilte Genehmigung, falls sie zuvor existierte, hat er mit dem Vollzug dieses Verbrechens eingebüßt. Sein Tun hat, nachdem er sich so zu erkennen gab, vor Gott keine Gültigkeit, selbst wenn er sich hinterher kasteit.

Niemals wird Gott, - das glauben alle Mitglieder der Kirche Jesu Christi der HLT mit großer Entschlossenheit, - jemals eine heilige Handlung (z. B. eine Taufe) anerkennen, die nicht mit dem ausdrücklichen Einverständnis des Täuflings vollzogen wurde, bzw. hat eine stellvertretende Taufe erst dann Rechtskraft wenn die verstorbene Person wünscht, sie könnte rechtmäßig getauft werden. Zuvor muss die unsterbliche Seele (der Geist) alles akzeptieren was dazu gehört, - ob das der Fall ist, können  Menschen nicht beurteilen.

Vergleichsweise gesagt: Ein Zug ist erst dann angekoppelt, wenn Haken und Öse verbunden sind.

Umgekehrt gilt, Säuglinge, von Amtsträgern der Großkirchen getauft, waren außerstande ihren Willen zu äußern, weshalb solche Taufen, nach unserem Verständnis, vor Gott nullwertig sind.

Das Buch Mormon schreibt:

...vor Gott ist es ein feierliches Gespött, wenn ihr kleine Kinder tauft... ihr sollt dies lehren: Umkehr und Taufe für diejenigen, die zurechnungsfähig und imstande sind, Sünde zu begehen... die kleinen Kinder brauchen keine Umkehr und keine Taufe. Die Taufe ist für die Umkehr, um die Gebote zu erfüllen, die der Sündenvergebung dienen. Doch die kleinen Kinder sind in Christus lebendig, ja von der Grundlegung der Welt an... es ist eine furchtbare Schlechtigkeit, anzunehmen, Gott errettet das eine Kind wegen der Taufe und das andere müsse zugrunde gehen, weil es keine Taufe gehabt hat... Kleine Kinder können nicht Umkehr üben, darum ist es eine furchtbare Schlechtigkeit, die reine Barmherzigkeit Gottes für sie zu leugnen, denn sie sind wegen seiner Barmherzigkeit alle in ihm lebendig... Umkehr ist für diejenigen, die unter Schuldsspruch und unter dem Fluch eines gebrochenen Gesetzes stehen.(Moroni 8: 9-11, u 15, 24)

Der Taufpate (als stellvertretend Amtierender) ist eine Erfindung der nachnicänischen Kirche.

Für einen Verstorbenen kann zwar, wie wir glauben, die stellvertretende Taufe, in einem Tempel, vollzogen werden, aber für jeden (Geist der nach seinem Erdenlauf seinen Körper für immer verlassen hat), bleibt dennoch übrig seinen freien Willen zu genießen, Buße zu tun und Glauben an Christus zu auszuüben.

Der Fluch eines „gebrochenen Gesetzes“ kann nicht durch die Gnade Christi aufgehoben werden, bevor die Reue einsetzt.

Keine Gnade ohne Reue“. Das ist ein klarer Rechtsgrundsatz, den niemand, selbst der allmächtige Gott nicht aufheben kann, denn dieses Prinzip ist sein ureigenstes.

Jeder fühlt, wenn er sich der Kontemplation oder der Meditation hingibt, dass dies wahr ist.

Allerdings und da gehen wir ein wenig mit Luther: „... da der Mensch gefallen war, konnte er von sich aus kein Verdienst zustande bringen, sondern die Leiden und der Tod Christi sühnen für seine Sünden durch Glauben und Umkehr...“ (Alma 22) der „mormonische“ Zusatz der recht nach Jakobus und eigentlich contra Paulus klingt, lautet ziemlich unlutherisch: „durch Glauben und Umkehr...“Diese Dreierbeziehung in dieser Reihenfolge: Glaube-Umkehr-Gnade ist großartig und befindet sich zumindest auch mit dem frühen Luther (1. These, 1517) partiell in Harmonie, vor allem mit Origenes:

Zwar sind alle Geschöpfe ganz auf Gott angewiesen, eigene Anstrengungen werden durch seine Gnade weit überwogen. Aber die Vorsehung hat alle Regungen des freien Willens von Ewigkeit vorausgesehen und eingeplant, und sie werden gerecht vergolten.“ Handwörterbuch für Theologie u Religionswissenschaft 3. völlig neu bearbeitete Auflage Mohr Siebeck, 1960, S. 1699

Im Buch Mormon Alma Kap. 39-42

Sämtliche Taufen, auch die von unserer Kirche vollzogenen, denen weder Glauben aChristus, noch Buße (metanoia, Sinnesänderung) vorausgingen, sind vor Gott ungültig oder wertlos. Auch im Kontext des NT geht jeder Taufe die Buße voraus, sowie der Buße der Glaube an Jesus Christus d.h. die Bereitschaft seine Gebote zu halten.

Es ist Nötigung, Menschen in eine Glaubensrichtung hinein zu taufen, von deren Lehren und Zielen sie nichts wissen.

Über den Willen des Anderen hinwegzuschreiten ist buchstäblich teuflisch.

Was die sogenannte Christenheit, mit ihrem den Indianern, Aborigenes, Asiaten, Hellenen, Mandäern Manichäern usw., und teilweise sogar den Juden zugemuteten „Missionswerk“, weltweit angerichtet hat, kann niemand verantworten. Das hat mit Jesus Christus nichts zu tun.

Nach der Überlieferung, die Joseph Smith durch Offenbarung zuteil kam, wurde Luzifer, der Lichtträger, zum Satan, weil er bereits in unserem vorirdischen Dasein darauf bestand, dass unter irdischen Bedingungen, Zwangsanwendung zum Guten erlaubt sein muss. (So haben sie denn auch gehandelt die nachnicänischen Frommen, die sich anmaßten sich selbst Christen zu nennen, die aber die Welt ins Chaos gestürzt haben.)

Der entsprechende Text lautet:

Jener Satan, dem du im Namen meines Einziggezeugten geboten hast, ist derselbe, der von Anfang an gewesen ist; und er trat vor mich und sagte: Siehe, hier bin ich, sende mich. Ich will dein Sohn sein, und ich will die ganze Menschheit erlösen, dass auch nicht eine Seele verlorengehe, und ich werde es sicherlich tun; darum gib mir deine Ehre. Aber siehe: Mein geliebter Sohn, der mein Geliebter und Erwählter von Anfang an war, sprach zu mir: ‚Vater dein Wille geschehe, und dein sei die Herrlichkeit immerdar.’ Darum weil der Satan sich gegen mich auflehnte und danach trachtete die Entscheidungsfreiheit zu vernichten, die ich, der Herr Gott den Menschenkindern gegeben hatte und weil ich ihm auch meine eigene Macht geben sollte, ließ ich ihn durch die Macht meines Einziggezeugten hinabwerfen, und er wurde der Satan, ja nämlich der Teufel...“ Köstliche Perle Mose 4: 1-4

Weil er uns das Recht auf Entscheidungsfreiheit schenkte, wird der Gott, an den “Mormonen” glauben, niemals irgendeine Aktion anerkennen, die zum Glauben an ihn zwingt. Das bekannte Reichsgesetz „Cunctos populos“ von 380 und die Maßnahmen der nachnicänischen Kirche, zwangen die bedrohten Menschen zur “Bekehrung”. Schließlich führte solche Politik zur inneren Versklavung aller Bürger des römischen Reiches. Letztlich kam dabei nichts weiter heraus, als die Veräusserlichung (die fast-Seelenlosigkeit) der Kirche. In der angeblich „christianisierten“ Welt war die Heuchelei gang und gäbe. Und diese schuf die Hierarchie-Hörigkeit, wie diese den Aberglauben des Mittelalters .

Mormonen halten das „Compelle intrare“ konsequenterweise für antichristlich.



11.) - Punkt 15 bei Prof. Leuenberger:

Die Rituale (des Mormonentempels) sind stark von der Freimaurerei beeinflusst worden. (15)



Leicht daher gesagt, allerdings bleibt dieser schwerwiegende Anwurf auch bei Leuenberger, - noch extremer bei Dr. Rüdiger Hauth - sowie generell ohne jeden Ansatz solche Behauptung mit entsprechenden Belegen zu untersetzen.

Die Schlüssellochguckerei von Dr. Hauth ist fragwürdig und primitiv. Seine Schlußfolgerungen sind übereilt.

Wer weiß schon, dass die Mosaike der „Reichshalle König Theoderichs“ in S. Apollinare in Classe, Ravenna, mehr als 16 der wichtigsten Elemente des „Mormonentempels“ beschreiben, obwohl es häufig heißt diese entstammten dem Freimaurertum? Dass es arianische Tempelriten auch in Rom gab zeigt dieses Bild,es stammt aus dem 4. Jahrhundert. Es befindet sich in einem Haus in Rom unter SS. Giovanni e Paolo.



Bild Prof. Stemberger "2000 Jahre Christentum S. 93

Die Deutung aus athanasianischer antiarianischer bzw. katholischer Sicht kommt unserer erstaunlicherweise sehr nahe. Es heißt dort: die „hier abgebildete Person soll einen Märtyrer darstellen, der ins Paradies aufgenommen wird, „das durch die beiden Vorhänge angedeutet wird.
Die für arianische Tempelriten typische Armhaltung wird in der internationalen Tempelforschung als Gammadia (-gleiche) bezeichnet.
Siehe: Erwin R. Goodenough, Jewish Symbols the Greco-Roman Period 13 vols. (New York: Pantheon Books 1953), 9: 164: “E. Goodenough, in his study of Jewish symbolism, discovered that in Christian art the garment and robe were marked with signs at right angles, the gamma or square, or simply with a straight bar with prongs. He concluded that the marks had some religious significance or symbolic force.
Siehe weitere Studien an der BYU wie diese:
In the Pistis Sophia, a Gnostic text of great importance, the garment is marked with the sacred Name and with five mysteries. (Erbetta, Gli Apocrifi, pp. 400–401; Pistis Sophia 8–10.)
One symbolically puts on Christ, in Gnostic speculation, through receiving baptism and the garment.(Gilles Quispel, “Qumran, John and Jewish Christianity,” in James H. Charlesworth and Raymond E. Brown, eds. John and Qumran (London: Geoffrey Chapman Publisher, 1972), pp. 152–54. Cf. J. MacDonald, ed., Memar Marqah (Berlin: n.p., 1963), pp. 4, 32, 80, 139, 158, and 194.)
The ancient garment was adorned with other marks besides the Name.



Das Gammadia-Symbol wurde örtlich und zeitlich unterschiedlich durch das Kreuzzeichen ersetzt, das fraglos mit den Namen Konstantin und Cyrill von Alexandria (Konzil zu Ephesus 431) verbunden ist, nicht aber mit dem Urchristentum.

Diese Aufnahme zeigt
die sogenannten Gammadia
aus der späteren byzantinischen Ära. 


Bild: Google Die Agios Eleftherios

Google: The Agios Eleftherios, also known as Mikri Mitrópoli or Panaghia Gorgoepiikoös might be the smallest church in the world. It is located at the Mitrópolis square, next to the Metropolitan Cathedral of Athens (Megalí Mitrópoli).

Siehe: John W. Welch and Claire Foley, Gammadia on Early Jewish and Christian Garments, BYU Studies 36/3, 1996–97. http://byustudies.byu.edu/shop/pdfSRC/36.3WelchFoley.pdf) :

In early Byzantine Christianity, gammadia were marked on three items.  1- The veils of the sanctuaries; 2- on altar cloths (see photo to the right from St. Apollinare Classe in Ravenna, with Melchizedek at the altar, with the veil with gammadia partly opened behind him), and 3- on the robes of priestly figures (see figures to the lower right from the Basilica of St. Apollinare Nuovo, Ravenna.)

Michael Choniates, the bishop of Athens, ordered the construction at the start of the 13th century. The restorations at Agios Eleftherios have retained the old style templon, along with the archaic veil, as can be seen in the photographs to the right.  In early Byzantine churches the sanctuary was often marked by a veil in imitation of the veil of Solomon’s Temple.  Over time, the veil was generally replaced in Byzantine churches with panels of icons, known as iconostasis.  It is therefore uncommon to see old-style veils in contemporary churches.


Ein Spezialist wie Dr. Hauth wäre verpflichtet gewesen, sich bei den eigenen Tempelforschern sachkundig zu machen, ehe er zur Feder greift.

Prof. Dr. Hugh Nibley sagte mir schon 1982, in Provo, dass die katholischen und evangelischen Tempelforscher, mit denen er freundschaftlich korrespondierte, die Identität des mormonischen Tempels mit dem altjüdischen erkannt hätten (obwohl es unsererseits keine Blutopfer gibt.)

Es ist angebracht, bei alledem auch an Raffaels Gemälde „Sixtinische Madonna“ zu denken. Maria trägt Jesus durch den Vorhang in die diesseitige Welt.
Bild Wikipedia: Raffael "Sixtinische Madonna"


S. Apollinare war, wie gesagt, keine Kirche, obwohl die katholische Kirche diese Fragmente des arianischen Glaubens als Teil ihres Eigentums betrachtet und diese dankenswerterweise, wie ein heiliges Museum dem staunenden Publikum aus aller Welt zugänglich gemacht hat.


Mosaik S. Apollinare, Verlag Sabaroli, mit freundlicher Genehmigung


Das betont Christliche ist eindeutig arianischer Art.

In Ravenna sah ich die Hilflosigkeit der Erklärerin.

Der Hinweis auf „Melchizedek“ sagt dem Laien gar nichts und sogar dem Fachmann nicht viel. Wenn schon von „Entlehnung“ die Rede ist, muss gesagt werden, dass die Freimaurer die Rituale entwendeten, und dass die Urkirche und ihre legitimen arianischen Fortsetzer, sowie deren Tempel eine Einheit bildeten. Ein Wunder eigentlich, noch 400 Jahre nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels unter Titus, im Besitz des offensichtlich echten Tempelrituals zu sein.


Es gibt Freimaurerlogen die ihre Tradition auf ägyptisches Priesterwissen zurückführen, - siehe z.B. Mozarts „Zauberflöte“ -. Allerdings lehrt die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, dass Adam, mit dem die Geschichte der heute lebenden Menschen beginnt, bereits im Besitz des Tempelrituals war. Freimaurer sind in jedem Fall nicht die Erfinder.

Wer ist sich schon dessen bewusst, dass die arianische Kirche, samt ihrem Tempelverständnis, von „Nicänern“ (Trinitariern) jahrhundertelang blutig verfolgt wurde, und zwar nicht nur in Italien?

Das geschah, kaum nachdem diese Bausteinmalerei vollendet war, vor allem durch das byzantinische „christusliebende Heer“ unter Belizar und Narses, im Auftrag Justinians, eben des Mannes der die Kirche zwang das aufzugeben, was das „Syrische Perlenlied“, in der Thomasakten so liebevoll beschreibt.

(Übrigens, sollten wir die Interpretation des Semitisten K. Beyer bei Walter Rebell „Alttestamentliche Apokryphen u Apostolische Väter“) als Brücke der Verständigung zwischen unseren Glaubenansichten nutzen.)

Wer ahnt, dass die gesamte christlich-ökumenische Kirchengemeinschaft (die so verbissen z.B. in den USA für strikten nicänischen Glauben kämpft, und zudem aus politischen Gründen, vor kaum einer Lüge zurückschreckt! wenn es contra Mormonen geht) in der Gefahr einer künftigen Anklage wegen ideeller (auch nachträglicher) Unterstützung jener Mordbanden steht, die im 6. Jahrhundert, das tolerante nicht-nicänische Kirchentum, samt den sonst unschuldigen Gläubigen, buchstäblich ausrottete?
Alle Bürger des damaligen römischen Reiches und der Heutezeit wussten und wissen, dass Mord durch Gottes Gesetz verboten ist.

Selbst Unkenntnis schützt nicht vor Strafe!“

Kein Zufall ist, dass deutsches Recht, § 2 des ABGB, schreibt: „Sobald ein Gesetz gehörig kund gemacht worden ist, kann sich niemand damit entschuldigen, daß ihm dasselbe nicht bekannt geworden sei.

(Die Kinder der Erschlagenen, „die nach Gerechtigkeit hungert und dürstet, sollen satt werden.“)

Die ganze Geschichte des athanasianisch-trinitarischen Christentums ist blutbefleckt, was nicht sagt, dass alle Christen an seinen Verbrechen beteiligt waren.
Es fällt auf, dass diejenigen die auf den trinitarischen Gottesglauben verpflichtet sind, sich allmählich von dieser Position zurückziehen.

Sie sehen, dass das Nicänum keine Lösung für die Gläubigen war.

Obendrein kommt, dass noch unterschwellig der Gedanke aufkommt, dass man sich  zum Gesinnungsgenossen der Mörder vom Typ des Damasus (366, „Papst“ in Rom) macht, die immer noch die Fluch-Worte des Athanasianums nachsprechen:


wie wir durch die christliche Wahrheit geheißen werden, jede Person einzeln als Gott und Herrn zu bekennen, (!) so werden wir durch den katholischen Glauben daran gehindert,von drei Göttern oder Herrn zu sprechen... Dies ist der allgemeine (katholische) Glaube.Wer auch immer diesen nicht treu und standhaft glaubt, wird nicht gerettet sein können.“

Das verstand „Papst“ Damasus wörtlich. Deshalb ließ er, im Herbst 366, kaum dass er an die Macht gekommen war, die 137 Gottesdienstbesucher der arianischen Nachbargemeinde erschlagen, nur weil sie das glaubten wozu sie „durch die christliche Wahrheit geheißen wurden...“.
Danach reiste er in einer goldenen Kutsche durch die Großstadt.

Das wird billigend, zumindest stillschweigend von nicht wenigen Theologen der Großkirchen hingenommen, gäbe es sonst einen Gedenktag zugunsten dieses Anstifters zum Massenmord?

Ich selbst würde, als Protestierender, jene Kirche verlassen, die diesen Mann heilig sprach, denn über ihn läuft die angebliche Legitimationskette Petri. Da ist kein Mittelweg. Keine Kette ist stärker als ihr schwächstes Glied.

Das "Verbrechen" der verfolgten Arianer Roms bestand also darin, antinicänisch, wie die Mormonen, zu glauben, dass, Jesus ein anderer als der Vater ist.

Teilweise wird ihnen von großkirchlichen Theologen bis zur Stunde „Häresie“ - arianische Häresie - unterstellt. Das Urteil lautet sonderbarerweise, die Arianer hätten die Göttlichkeit Christi geleugnet, weshalb sie zwar Monotheisten wären. Sie hätten jedoch zumindest den Glauben an die „volle“ Göttlichkeit Christi verworfen. Beides ist falsch.

Die damaligen Antinicäner hinterließen zum Glück ein Gegenbekenntnis, das als authentisch gilt, wie es von Wulfila und seinen Arianern klar gegen Nicäa formuliert wurde:

Jesus ist der „filius unigenitus, der Dominus et noster... (M Pl. Suppl. I. 707) ...

sie glaubten an Gott den Vater und an seinen eingeborenen Sohn, als ihren Herrn und Gott, Werkmeister und Bildner der gesamten Kreatur, der seinesgleichen nicht hat... darum ist er, der auch von den Unsrigen aus als Gott gilt ein Gott Aller; und dass ein heiliger Geist sei, die erleuchtende und heiligende Kraft, … untertan und gehorsam in allem dem Sohn, und der Sohn untertan und gehorsam in allem Gott dem Vater« .



Der nochmalige Hinweis darauf was „katholischer Glaube“ bedeutet, ist unumgänglich:

...Dies ist der katholische Glaube (dass drei gleich eins ist)... Denn wie wir durch die christliche Wahrheit geheißen werden, jede Person einzeln als Gott und Herrn zu bekennen, (!) so werden wir durch den katholischen Glauben daran gehindert, von drei Göttern oder Herrn zu sprechen...



Lediglich weil sie diesem enormen Unsinn und Widerspruch nicht zu folgen vermochten mussten die Arianer Roms u.a.a. Orten, im Namen Jesu Christi sterben.



Deshalb macht sich jeder Athanasianum- „Bekenner“, gemäß meinem „mormonisch“ geprägten Verständnis, der Billigung des Terrorismus verdächtig, wenn er diese Drohung „Wer auch immer dieses nicht treu und standhaft glaubt, wird nicht gerettet sein können.“ in einem Gottesdienst aufsagt oder auch nur gedankenlos nachplappert.

Insbesondere in der United Church wird klar bekannt, dass niemand Christ ist, der dieses Bekenntnis verweigert, kaum anders ist es in den protestantischen Kirchen Amerikas.

Erschreckend ist, welche Wortkriege gegen nicht-nicänisch Glaubende noch im 21. Jahrhundert geführt werden.



Nicht nur nach meinem eigenen, sorgfältig erworbenen Geschichtsverständnis sind sämtliche Kriege die in Europa, nach seiner „Christianisierung“ bis 1914, möglicherweise bis 1945 geführt wurden, den Folgen des Konzils zu Nicäa von 325 anzulasten.

Das muss und wird sich ändern.

Kein Mormone verdammt die kriegstreibenden Ambrosius von Mailand oder „Papst“ Damasus, - wir sind nicht die Richter - aber es ist schon fragwürdig warum es keine Proteste von Christen gibt. Diesen Leuten darf niemand Gedenktage widmen.

Wir politisch verantwortlich denkenden Deutschen, die ihre Lektion gelernt haben, gestatten ebenfalls niemand, in Deutschland, die Ideen und Hauptgestalten des Nationalsozialsmus zu verehren oder gar zu verherrlichen.





11.) - Punkte 13, 14 Prof. Leuenberger fährt fort:

Beim Endowment (des Tempels) geht es um eine Art Katechese, also um eine Erteilung von Unterricht für (Lebende - dieser wichtige Zusatz fehlt bei Leuenberger, - es müsste heißen: "und auf diesem Wege zugunsten ) verstorbene(r) Verwandte oder Bekannte von Mormonen, welche die Lehre von Joseph Smith (14) zu Erdenzeiten nicht kennen gelernt haben.



Die "Lehre von Joseph Smith" (14) ist unübersehbar identisch mit den Lehren der Kirche des 1- 3. Jahrhunderts. Dazu fand ich in mehr als 200 Quellen mehr als 250 Zitate die belegen, dass die Lehre von Joseph Smith komplett mit den Hauptlehren der Urkirche übereinstimmen.

(Siehe im Internet bei Google, unter Gerd Skibbe „Streifzüge durch die Kirchengeschichte“ ab S. 19, etwa 250 diesbezügliche Zitate aus Facharbeiten, die an deutschen u.a. Universitäten erarbeitet wurden.)



. 12.) - Punkt 19 Prof Leuenburger wagt es zu sagen:

...Die Mormonenkirche betreibt mit ihren Tempelzeremonien vor allem den in der HI. Schrift verbotenen Totenkult (Spiritismus, Totentaufe).



Dies ist eine persönliche Beleidung, denn ich bin seit 1957 Insider, und seit mehr als einem viertel Jahrhundert Tempelarbeiter.

Sie, Herr Prof. Dr. Leuenberger, unterstellen mir und meinen Freunden Geisterbeschwörung zu praktizieren. Was erlauben Sie sich damit?

Gewiss bin ich bereit Ihnen das zu vergeben. Aber da erhebt sich eine Frage.

Welche Schritte würden Sie unternehmen, Herr Professor, wenn Ihnen meinerseits vor der Öffentlichkeit „Geisterbeschwörung“ unterstellt würde?

Ist Ihnen klar, dass dies eine Anklage auf Gotteslästerung ist, wie Dr. Lothar Gassmann auch glatt behauptet. (Herr Dr. Gassmanns Artikel:“Immer unglaublicherer Absturz der Ev. Allianz: Evangelikale und Mormonen bald gemeinsam?” im Anhang)



Im Tempel wird lediglich der Name des Verstorbenen genannt - niemals beschworen!



Das Prinzip der Unschuldsvermutung preis zu geben ist jedermanns Recht, allerdings mit entsprechenden Konsequenzen, wie es mein und unser Recht ist, es zu verteidigen.

Die Aussagen Dr. Gassmanns (siehe frühere Posts) die sich auf die „Zusammenfassung“ Prof Leuenbergers stützen, gleichen im Wesentlichen denen der zeitgenössischen Feinde Joseph Smiths.

Diese und ähnliche Anwürfe führten zur Ermordung Joseph Smiths und seines Bruders Hyrum, sowie zur Verfolgung der Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die von „Nicänern“ quer über den Kontinent getrieben wurden.

Bis heute schrecken fromme Leute nicänischer Glaubensrichtung weltweit, nicht vor Schief- und Falschdarstellungen oder vor plumpen Fälschungen zurück, sobald es um "Mormonen" geht. Viele malen ein Bild das durchaus erschreckend ist. Damit ergibt sich, dass zwei völlig unterschiedliche Personen vorhanden sind, wenn von Joseph Smith gesprochen wird. Daraus ergibt sich ebenfalls, dass zwei unterschiedliche Religionen existieren, die eine liebenswert und intelligent, die andere, gezeichnet von Übelwollenden, ist furchterregend und dumm, beide nennt man "Mormonismus".

Was gemeint ist, zeigen auch diese beiden Bilder:



Joseph Smith (1805-1844) gemäß Totenmaske und Beschreibungen

"Nordkurier" Neubrandenburg vom 20.Sept. 1997, in einem Artikel über Mormonen.

Diese Darstellung des bekanntlich absolut bartlosen Josph Smith ist sehr wahrscheinlich nicht das Ergebnis eines Versehens,

so wie die Desinformationen Dr. Gassmanns, Prof. Leuenbergers, Dr. Rüdiger Hauths u.a. sogenannter Experten der Lehren der Kirche Jesu Christi d HLT nicht „versehentlicher“ Art sind

Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, wie diese:



Prof. Leuenbergers Formulierung: (Smith) landete im Gefängnis. Dort wurde er von ihm feindlich gesinnten Männern 1844 erschossen..., (2) ist jedenfalls nicht präzise, denn sie legt die Annahme nahe, Joseph Smith sei am 24. Juni 1844 ordnungsgemäß verhaftet worden.

Das ist nicht der Fall. Joseph und sein Bruder Hyrum befanden sich auf der Flucht, waren bereits in Sicherheit, sie lieferten sich freiwillig in die Hände ihrer Feinde aus, weil ihnen aus eigenen Reihen Vorwürfe auf Feigheit gemacht wurden.

Joseph wusste was ihn erwartete, bevor er sich stellte sagte er wiederholt: „Dies ist mein Tod!“

Er und sein Bruder Hyrum wurden sofort unter Anklage des Hochverrates gestellt, kamen ins Carthage-“Gefängnis“, der ein kleiner Bau mit zwei Zimmern war, die über der Wohnung des Gefängniswärters lagen, einige Freunde blieben bei ihnen.



Die Räumlichkeiten des „Gefängnisses“ hatten eher den Charakter einer damaligen Nobelherberge, aber das war, angesichts der Mordabsichten der Feinde Joseph Smiths, bedeutungslos.





Bild Wikipedia





Bild Wikipedia

Am frühen Morgen des 27. Juni 1844 morgens um 3.15 wurden die regulären Wachen, abgezogen, ebenfalls nicht versehentlich oder irrtümlich. Sie lagerten nun in achthundert Meter Entfernung.

Ein Haufen von mehr als 100 Männern, die Carthage-Greys, einige mit geschwärzten Gesichtern übernahmen die “Bewachung”.

Kurze Zeit später stürmte der Pöbel das Gefängnis.

Joseph Smith hatte eine Pistole bei sich. Als die bewaffnete Meute die Treppen nahm und auf ihn zustürzte, schoss er, allerdings über die Köpfe seiner potentiellen Mörder hinweg.

Josephs Bruder, Hyrum, wurde sofort von einer Kugel niedergestreckt, Joseph versuchte die Meute vom Äußersten abzuhalten, stand im Fensterrahmen: er rief aus „Mein Herr, mein Gott!“, - das wohl, um die vielleicht Bessergesinnten um Einhalt zu ersuchen. Dann wurde er getroffen und stürzte tödlich verletzt herunter, in den Hof.



Niemand muss Joseph Smith als Märtyrer betrachten, aber ich tue es und mit mir einige Millionen.

Wir sind miteinander überzeugt, dass er einer von denen war, von denen Jesus gesagt hatte:



Ich sende Propheten, Weise und Schriftgelehrte zu euch: ihr aber werdet einige von ihnen töten.“ Matth. 23: 34











Anhang: 1-5





(1) Es gibt weitere erheblich fragwürdige Elemente der Leuenberger-Zusammenfassung:



    - Was Prof. Leuenberger unter Pkt 1 sagt und "Geheimschrift" nennt, ist ad absurdum geführt durch B.Mormon 1. Ne. 1: 2, „... ich mache einen Bericht in der Sprache meines Vaters, die aus dem Wissen der Juden und der Sprache der Ägypter besteht.“ Weder Hebräisch, noch Koptisch kann als "Geheimschrift" bezeichnet werden.


- Oder Pkt 4: "Gott hat sexuelle Bedürfnisse". Welche Quelle kann Prof. Leuenberger für diese Behauptung nennen? In authentischen Schriften der Kirche Jesu Christi der HLT steht kein Wort davon geschrieben.



- Unter Punkt 16 steht Leuenbergers Behauptung: "Eheloses Dasein heisst soviel wie ein unglücklicher Zustand". Sie zeigt ebenfalls die enorme Unwissenheit des Gelehrten in Bezug auf die Gesamtheit der Lehren der Kirche Jesu Christi der HLT.

Siehe Lehre und Bündnisse Abschnitt 76 und Abschnitt 131 : 1-4: „In der celestialen Herrlichkeit gibt es drei Grade oder Himmel, um den höchsten zu erlangen muss man in diese Ordnung des Priestertums (nämlich den neuen und immerwährenden Bund der Ehe) eintreten. Tut man das nicht, so kann er ihn nicht erlangen. Er kann in eine (andere Herrlichkeit) eingehen“



- Unfug ist ebenfalls, zu sagen, Mormonen dichteten Gott einen Körper auch aus "Blut" an.



- Der Schlussabsatz Leuenbergers (18) sowie seine Kritik: Nirgends finden wir in der HI. Schrift eine Bestätigung für die Behauptung, der Mensch könne sich zu Gott empor entwickeln., wird durch Matth. 5: 48 beantwortet und relativiert und von Luther, A.von Harnack, Papst Benedikt XVI. u.a. - wenn auch nicht absichtlich - völlig entkräftet.

Siehe hier 3. Teil des Anhangs.



- Nach Pkt 19 steht ein Satz geschrieben, der in verschiedenen evangelischen Publikationen als “selbstverständlich” echt betrachtet wird, nämlich die angeblich „mormonische“ Lehre von der Selbstvergottung. Hes 28,1-9 führt uns in eindrücklicher Weise vor Augen, was mit Menschen geschieht, die sich selber vergöttern. Diese Vokabel zu verwenden ist eine Provokation.



    Kann jemand ernsthaft meinen, Mormonen trachteten danach sich selbst zu vergöttern? Oder gar anzunehmen "Mormonen beteten Joseph Smith an!" (Diese Behauptung hat Prof. Leuenberger nicht erhoben, aber wir kennen diese Unterstellung.)
    Derartigen Unsinn für bare Münze zu nehmen, setzt eine gewisse Neigung zum Schwachsinn voraus. Auf derartige Falschdarstellungen muss man eigentlich nicht reagieren. Buchstäblich jedem Vernünftigen muss a priori klar sein, dass dies eine bewusste Lüge ist. Wer zudem auch nur zehn Minuten lang im Buch Mormon las, muss gefunden haben, dass sein Tenor lautet: „Anders als durch Christus gibt es keine Errettung.“



(2) Zusammenfassung von Prof. Dr. Samuel Leuenberger:

Mormonen

1. Grundsätzliches zu den Mormonen

Die Mormonen fallen schon durch ihre gewichtige Selbstbezeichnung auf: "Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage". Die im ersten Drittel des neunzehnten Jahrhunderts gegründete Glaubensgemeinschaft der Mormonen hat im nordamerikanischen Staat Utah, in Salt Lake City, ihr Zentrum. Das typisch Nordamerikanische zeigt sich im pragmatischen und von Pioniergeist geprägten Charakter dieser "Kirche", bei der Repräsentation und Fortschritt, aber auch Volksnähe groß geschrieben sind.

2. Der Gründer und die Quellen seiner Lehre

Der 1805 in Sharon, Vermont, geborene Bauersohn Joseph Smith stammte aus bescheidenen Verhältnissen. Smith wurde von der Tatsache der Existenz verschiedener Denominationen sehr verunsichert. Durch verschiedene Visionen, in denen ein gewisser „Engel“ mit Namen Moroni eine große Rolle spielte, erhielt Smith angeblich Anweisungen zur Auffindung von geheimnisvollen „Goldenen Platten“ in der Nähe des Dorfes Manchester, New York. Die in Geheimschrift abgefassten Texte(1)vermochte Smith mit einer dazu gelieferten Brille zu übersetzen. Das auf den„Goldenen Platten“ Geschriebene, vor allem aber auch die an Smith ergangenen Privatoffenbarungen bilden die lehrmäßige Substanz zu dem aus 15 Büchern bestehenden "Buch Mormon", aber auch zu den beiden Werken "Lehre und Bündnisse" ("Doctrine and Covenant") sowie zu "die Perle des großen Preises" (Pearl of great Price). Infolge der von Smith inszenierten Zerstörung einer Buchdruckerei wegen ihrer Veröffentlichung kritischer Artikel über die Mormonen landete Smith im Gefängnis. Dort wurde er von ihm feindlich gesinnten Männern 1844 erschossen. (2)





3-Die wichtigsten Lehrpunkte der Mormonen

3.1. Das Gottesbild

a) Gott als Himmlischer Vater

Gott, der Himmlische Vater, entwickelte sich aus einem gewöhnlichenMenschen zu einem höchsten Wesen, neben welchem es aber eine große Anzahl niedrigerer Gottheiten gibt, die sich auch aus menschlichen Wesen empor entwickelt haben. Der himmlische Vater hat einen aus Knochen und Blut (3) bestehenden Körper, auch sexuelle Bedürfnisse sind ihm eigen.

Keiner der Gottheiten ist Schöpfer Himmels und der Erden. (4) Die Materie gibt es seit Ewigkeit. Die höchste Gottheit hat lediglich die bereits bestehende Materie geordnet. Bei allen Gottheiten nimmt die Weisheit beständig zu. Deshalb kann bei Gott nicht von Allwissenheit gesprochen werden.(5)

b) Jesus

Jesus ist ein präexistentes Geisteswesen wie alle Menschen auch. Jesu Kreuzestod hat kaum mit Tilgung von Schuld und Gerechtmachung vor Gott zu tun. (6) Sein Kreuzestod hat in erster Linie Voraussetzungen zur Höherentwicklung der Menschen geschaffen. Jesus ist also nicht Versöhner zwischen dem Himmlischen Vater und den Menschen. (7) Jesu Verdienst ist es, den Menschen eine Starthilfe zu höherer ethischer Entwicklung gegeben zu haben. Die Mormonen anerkennen die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu, attestieren ihm sogar Sündlosigkeit.



c)„Heiliger Geist"

Der "HI. Geist" ist ein reiner Geist ohne jegliche Körperlichkeit. Der "HI. Geist" wird vom "Geist Gottes" deutlich unterschieden. Der "Geist Gottes" ist in allen Menschen als eine Art mit Elektrizität zu vergleichender Kraft anwesend. Der "HI. Geist" als Person kann nur durch einen melchisedekischen Priester auf andere Menschen übertragen werden.(8)



3.2. Das Menschenbild mit seiner Ethik

Alle Menschen befanden sich vor ihrer irdischen Verkörperung in einem Zustand reiner Geister. Der Mensch ist nach Gottes Ebenbild geschaffen. Zum wahren Menschsein gehört aber die Körperlichkeit, welche wesentlich zur Ebenbildlichkeit Gottes gehört. Nur im Zustand einer irdischen Verkörperung ist Vermehrung und Entwicklung möglich. Dank dem Sündenfall gibt es menschliche Körper und somit Vermehrung und Entwicklung. So werten die Mormonen den "Sündenfall" als ein glückliches Ereignis. (9) Der ethische Hauptauftrag der Menschen auf Erden ist, möglichst viele Kinder zu haben, um dadurch präexistenten Seelen die Möglichkeit zur Verkörperung zu geben und in der Folge die Möglichkeit zur Höherentwicklung bis zur Stufe der Gottheit. Unverheiratete Personen haben in der mormonischen Gesellschaft einen niedrigeren Rang. (10) Die Mormonen betonen sehr stark Ehe und Familie. Alle Erkenntnis und alles Bemühen des Menschen ist gut, wenn es dem Fortschritt dient. Unter Fortschritt ist all das zu verstehen, was das Leben des Menschen angenehmer macht. (11) Die Mormonen halten sehr viel von einem Lebensstil, bei welchem Fleiß, Ordnung und Ehrfurcht vor dem Leben groß geschrieben sind.



3.3. Ekklesiologie (Lehre von der Kirche und dem Tempel

a) Die aaronitischen Priester

Bei den Mormonen haben wir es mit einer streng hierarchisch strukturierten Kirche zu tun, in der es gewöhnliche Priester gibt, die sog. aaronitischen Priester, aber auch ein besonderes Priestertum, das melchisedekische. Die aaronitischen Priester sind zuständig für die Belange des diesseitigen Lebens. Sie haben diakonische Aufgaben; sie predigen auch und teilen Abendmahl aus, was in säkularen Versammlungsräumen geschieht. Am Werktag tun sie Besuchsdienste unter ihren Glaubensgenossen.

b) Die melchisedekischen Priester

Ein melchisedekischer Priester kümmert sich um die Angelegenheiten des Jenseits. Er verwaltet verschiedene Sakramente, die nur im Tempel zum Tragen kommen.

c) Die geheimnisvollen Sakramente der Totentaufe, Siegelung und des Endowment

Die geheimnisvollen Sakramente im Tempel können nur durch melchisedekische Priester gespendet werden. Mit der Totentaufe können Familienangehörige oder Verwandte, die noch nicht zur Mormonengemeinschaft gehören, in diese eingegliedert werden. (12)





Melchisedekische Priester verbinden durch die "Siegelung" Mann und Frau zu einer Ehe, die im Jenseits fortbesteht. Nur Menschen, die mit einer Frau für alle Ewigkeit versiegelt sind, können schlussendlich die Stufe der Gottheit erreichen.

Beim Endowment geht es um eine Art Katechese, also um eine Erteilung von Unterricht für verstorbene Verwandte oder Bekannte von Mormonen,(13) welche die Lehre von Joseph Smith(14) zu Erdenzeiten nicht kennen gelernt haben. Durch diesen Unterricht (Endowment) sollen sie noch im Jenseits für den Mormonenglauben gewonnen werden. In diesem Zusammenhang betreiben die Mormonen die weltweit größte genealogische Forschung. Hunderttausende von Adressen von Verstorbenen werden in atomsicheren Bunkern aufbewahrt.

Die Tempelzeremonien gehören zum Wichtigsten. Die Rituale sind stark von der Freimaurerei beeinflusst worden.(15) Die Tempelräume wiederspiegeln die jenseitigen Räumlichkeiten, die scharf von einander getrennt sind.



3.4. Soteriologie (Lehre von der Rettung oder vom endgültige Heil)

Die Rettung besteht im Erreichen hoher Stufen. Dazu ist für Männer das Amt des melchisedekischen Priestertums nötig und für die Frauen die Siegelung mit einem melchisedekischen Priester, so dass im Jenseits die Ehe weiterbesteht. (Eheloses Jenseits heisst soviel wie ein unglücklicher Zustand.)(16)Dieses hohe Ziel erreicht man nur durch große ethische Anstrengungen. Schließlich ist die volle Rettung erreicht, wenn Menschen zur Stufe der Gottheit gelangt sind.

4. Werbestrategien

Die Mormonen verkaufen sich sehr gut mit ihrer fröhlichen und weltbejahenden Art. Sie pflegen Feste und Kultur, sind auf gute Schulung und soziale Leistungen bedacht. Junge Männer werden in die ganze Welt als Missionare ausgesandt. Dadurch gehen ihnen viele Türen auf. Man rechnet weltweit mit über 10 Millionen Mormonen.

5. Biblische Beurteilung

Bei den Mormonen kommt ein wichtiges Kriterium für die Zuordnung zur Sekte zum Tragen, wenn wir bedenken, dass zur HI. Schrift gleichwertig die Offenbarungen von Joseph Smith kommen(Neuoffenbarung).

Von der Bibel her ist die Idealisierung des Sündenfalls nicht haltbar.Die Schuld des Menschen vor Gott wird nicht ernst genommen.(17) Sünde ist nach mormonischer Auffassung eben nicht die sich gegen Gott auflehnende Haltung des Menschen, sondern Schuld und Sünde werden in erster Linie als Handlungen gesehen, welche den Fortschritt hindern.

Nach der HI. Schrift ist Gott Vater nicht ein Wesen mit Knochen, Fleisch und Blut. In Joh.4,24 wird deutlich gesagt, dass Gott Geist ist, und die Ihn anbeten, müssen Ihn in Geist und Wahrheit anbeten

Von der Ewigkeit der Materie wird in der Bibel nichts gesagt. 1.Mose 1 stellt Gottes Schöpferkraft vermittels Seines Wortes auf den Leuchter: "Gott sprach, und es geschah."

Nirgends finden wir in der HI. Schrift eine Bestätigung für die Behauptung, der Mensch könne sich zu Gott empor entwickeln. (18)Mensch mit seinem Größenwahn wird unmissverständlich in die Schranken verwiesen. Hes 28,1-9 führt uns in eindrücklicher Weise vor Augen, was mit Menschen geschieht, die sich selber vergöttern. Schließlich warnt die Bibel ernsthaft vor okkulten Machenschaften, beispielsweise in 5. Mose 18,9-14. Die Mormonenkirche betreibt mit ihren Tempelzeremonien vor allem den in der HI. Schrift verbotenen Totenkult (Spiritismus, Totentaufe).(19)



Literatur: Quellen: Das Buch Mormon; William E. Berrett, Seine Kirche wiederhergestellt, 1972 (eine Darstellung aus der Sicht der Mormonen). – Kritisch: S. Leuenberger, Mormonen, Heilige der letzten Tage?, 2000 (mit Quellenangaben); H. M. Friedrich, Die gefälschte Offenbarung, 1999.



Samuel Leuenberger





    (3.) "Gott war einst ein Mensch und der Mensch kann werden wie Gott" gilt allgemein in Kreisen großkirchlicher Kritik als inakzeptable mormonische Sonderlehre.


Aber Papst Benedikt XVI:, Martin Luther, A. von Harnack u.a. haben zu diesem Thema Verbindliches, in unserem Sinne Positives gesagt. Die Texte folgen im Anschluss an meinen „Offenen Brief an Herrn Dr. theol. Lothar Gassmann“ und im Zusammenhang mit Dr. Gassmanns Anwurf auf Gotteslästerung.



Hier zunächst meine Antwort.

Offener Brief an Herrn Dr. theol. Lothar Gassmann vom 22. 06. 2012

(im Internet unter http://gerd-skibbe.blogspot.com)



Sehr geehrter Herr Dr. Gassmann



Ihr Artikel: Immer unglaublicherer Absturz der Ev. Allianz: Evangelikale und Mormonen bald gemeinsam?” startet mit einem Statement, das sachlich, logisch und emotional begründet einige Fragen aufwirft.



Sie, sehr geehrter Herr Dr. Gassmann, sagten:

Liebe Geschwister,

schlimmer konnte es gar nicht kommen. Aber jetzt weiß ich wenigstens, warum ich kein Sektenbeauftragter mehr bin: Weil es keine Sekten mehr gibt!
Aber ganz im Ernst: Nachdem sich die Evangelische Allianz in den letzten Jahren schon für Katholiken, Adventisten und alle möglichen charismatischen und "apostolischen" Gruppen geöffnet hat, geht sie jetzt sogar auf die Mormonen zu.

Das Wesen der großen babylonischenVermischung (Offb. 17) tritt immer deutlicher hervor.

Dabei geht aus den Schriften der Mormonen ganz eindeutig hervor, dass sie keine Christen, sondern Polytheisten sind (sie glauben an viele Götter; Mormonen werden sich zur Götterstufe höherentwickeln; die Götter seien höherentwickelte Menschen). Dies ist reiner Spiritismus und Gotteslästerung!...“



Sehr geehrter Herr Dr. Gassmann, Sie verblüffen mit offenkundiger Ahnungslosigkeit, denn der anerkannte Schiedsrichter der Urkirche Origenes (185-254) lehrte:



...Manche schätzen nicht, was wir sagten, indem wir den Vater als den einen wahren Gott hinstellten und zugaben, dass andere Wesen neben dem wahren Gott Götter werden konnten, indem sie an Gott teilhatten.Origenes Kommentar zu Joh.: 3:2 bei Wikipedia unter Arianismus



  • Adolf von Harnack, evangelischer Toptheologe stellte bereits vor 100 Jahren fest:
    ... Der Gedanke der Vergottung (des wahren Nachfolgers Christi) ist der letzte und oberste gewesen; nach Theophilius, Irenaeus, Hippolit und Origenes findet er sich bei allen Vätern der alten Kirche, bei Athanasius, bei den Kappadoziern, Appolinares, Ephraim Syrus, Epiphanius u.a„Dogmengeschichte“, Mohr-Siebeck, 1990 S. 46

Kaum zu gauben, dass Sie das nicht wissen sollten.

Ihnen ist auch bekannt, dass der Text des Athanasianums zugibt: „...wie uns die christliche Wahrheit zwingt, jede Person einzeln als Gott und Herrn zu bekennen, so werden wir durch den katholischen Glauben daran gehindert, von drei Göttern zu sprechen...“

  • Was uns unterscheidet, Herr Dr. Gassmann, ist unser 11. Glaubensartikel:
    Wir erheben Anspruch den allmächtigen Gott nach den Eingebungen unseres Gewissens zu verehren und wir gestehen allen Menschen dasselbe Recht zu, mögen sie verehren, wen oder was oder wie sie wollen.“
    Wir würden uns niemals erlauben, Sie oder Ihre Glaubensweise zu attackieren - es sei denn Ihre Anmaßung -.
    Sie hingegen, Herr Doktor, versuchen uns zu diskreditieren, weil wir uns erlauben, der Schrift mehr Gewicht beizulegen als dem Wort und Willen des Vaters des Nicänums, des mörderischen Imperators Konstantin, zumal der Kern des Nicänums den Bischöfen in Nicäa aufgenötigt wurde.

  • seitens des Kaisers Konstantin wurde mit Drohungen und Ankündigung von Repressalien gearbeitet. Jeder Bischof wird einzeln vorgenommen. Ihm wird das Bekenntnis (das Nicänum) vorgelegt und er wird zugleich vor die Alternative gestellt, entweder zu unterschreiben oder in die Verbannung zu gehen... in Nicäa wird auch die Kirchenorganisation in die Organisation des Reiches eingepasst. Folgerichtig wurden alle in Nicäa gefassten Beschlüsse zum Reichsgesetz erklärt.“ Rudolf Leeb „Konstantin und Christus“ – die Verchristlichung der imperialen Repräsentation, Walter de Gruyter, 1992, S. 154

  • Noch mehr als dreißig Jahre später lehnen die Homöusianer das nicänische „homousious“ unter anderem ab, weil Konstantin in Nicäa der Unterschriften der Bischöfe mit Gewalt erzwungen hatte...“H. Chr. Brennecke „Ecclesia in republica“ Theologiegeschichte, de Gruyter S. 47, 48, 30



Herr Doktor Gassmann, Sie tun so, als entspreche der „christliche“ Monotheismus dem Lehrgut Christi und als hätte dieser sinnwidrige Gottesglaube der Menschheit nichts als Wohltaten beschert. Doch gewiss ist, dass das nicänische Bekenntnis die Urkirche ruinierte.



Namhafte Persönlichkeiten, wie Bischof Basilius, Teilnehmer des 1. ökumenischen Konzils 325, zu Nicäa, ... verglichen die nachkonziliare Situation sogar mit einer Seeschlacht in der Nacht, in der sich alle gegen alle schlagen, und er meinte, infolge der konziliaren Dispute herrsche in der Kirche eine „entsetzliche Unordnung und Verwirrung“ und ein „unaufhörliches Geschwätz.“ Bischof Koch, kath. Pfarrblätter, vom Oktober 2008



Irenäus stellt das Gottsein von Sohn und Geist klar heraus, „beiden kommt ein personales Sein zu, da sie gemeinsam mit dem Vater handeln.“ www. dogmatic. Uni-Bonn, informiert S. 145: „Die vornizäische Theologie“, 2009



Das Joseph-Smith-Zitat: Gott war einst ein Mensch und der Mensch kann wie Gott werden“ hat seine Entsprechung bei Athanasius:



Papst Benedikt XVI. Vatikan, Generalaudienz, 20. Juni 2007:

...der Kern der Inkarnationslehre des Athanasius lautet: „Christus, das Göttliche Wort, „wurde Mensch, damit wir vergöttlicht würden...“

-Bei Luther klingt das ähnlich:

Nikolai Krokoch zitiert Tuomo Mannermaa der darauf verweist, dass das Wort der Theosis (deificatio) öfters bei Luther vorkommt als der Hauptbegriff seiner während der berühmten Heidelberger Disputation (1518) formulierten Heilslehre nämlich die theologia crucis. „Wenn in Luthers Epistelkommentaren und Weihnachtspredigten die inkarnatorische Wahrheit auf besondere Weise zum Ausdruck kommt, dann meint er ähnlich wie die orthodoxe Heilslehre die reale Teilhabe an der Gottheit Jesu: ,,Wie das Wort Gottes Fleisch geworden ist, so ist es gewiß notwendig, daß auch das Fleisch Wort werde. Dann eben darum wird das Wort Fleisch, damit das Fleisch Wort werde. Mit anderen Worten: Gott wird darum Mensch, damit der Mensch Gott werde.Also wird Macht machtlos, damit die Schwachheit mächtig werde. Der Logos zieht unsere Form und Gestalt, unser Bild und Gleichnis an, damit er uns mit seinem Bilde, mit seiner Gestalt und seinem Gleichnis bekleide. Also wird die Weisheit töricht, damit die Torheit Weisheit werde, und so in allen anderen Dingen, die in Gott und in uns sind, sofern er in all dem das Unsere annimmt, um uns das Seine zu vermitteln.“ Luther nimmt hier den Vergöttlichungsgedanken des Hl. Kirchenvaters Athanasius auf…”Tuomo Mannermaa “Luther und Theosis”, Band 1 Veröffentlichungen der Luther-Akademie Ratzeburg, Helsinki/Erlangen 1990, S. 11: “Theosis als Thema der finnischen Lutherforschung…



Allemal versöhnlich



Ihr Gerd Skibbe







        4.) Heikki Räisänen:

        Theologische Literaturzeitschrift“ 109. Jahrgang, Februar 1984 : „Joseph Smith und die Bibel“ (ISSN 0040-5671)



Räisänen beschäftigt sich mit der Frage, wie - aus theologisch-großkirchlicher Sicht - die Korrekturen zu werten sind, die Joseph Smith an Bibeltexten vornahm.

Die Einschübe oder Textänderungen sind als Inspirierte Version bekannt. (Inspired Version)

Immer wieder attackieren uns außenstehende Christen, Geistliche oder auch einfache Gläubige, Josph Smith hätte die Bibel geändert. Das ist zwar zutreffend, aber ehe jemand sich negativ äußert, möge er zuvor bedenken wovon er redet. Heikki Räisänen sagt nach einer kurzen Einleitung:



Das Wort Gottes kann keine Widersprüche enthalten. Wo Joseph Smith Widersprüche entdeckt, gleicht er sie aus. Viele seiner Harmonisierungsmaßnahmen sind heute noch aus Werken großkirchlicher Fundamentalisten bekannt. Der Unterschied ist nur , dass Smith sich nicht mit einer harmonisierenden Auslegung begnügt, sondern den Bibeltext selbst verbessert.“



Räisänen benutzt tatsächlich den Begriff : "verbessert". Das ist zunächst verblüffend, denn, die Frage ob man die Bibel verbessern kann oder nicht, ist eigentlich mit einem klaren Nein zu beantworten. Hier wäre der Ansatz zu destruktiver Kritik gegeben, doch das Gegenteil ist der Fall.

Um das zu belegen, greifen wir aus der Fülle der Fallbeispiele, die der finnische, evangelische Theologe bringt, einige heraus.



Räisänen verweist beispielsweise auf den



theologisch wichtigen Widerspruch, der zwischen den Angaben des Exodus über den Umgang Moses (und anderer) mit Gott und der kühnen Behauptung von Joh: 1:18 besteht, niemand habe je Gott gesehen. Während großkirchliche Auslegung geneigt ist, die alttestamentlichen Aussagen abzuschwächen, geht Smith, dem die Diskrepanz nicht entgangen ist, den umgekehrten Weg und korrigiert den johanneischen Text. Joh 1: 19 lautet (in der Inspired Version von J. Smith) also: „Niemand hat Gott je gesehen, außer demjenigen, der über den Sohn Zeugnis abgelegt hat.“

... auch das klassische Problem des Gottesnamens, der lt. Exodus 6: 3 erst dem Mose offenbart wird, während er doch bereits in der Genesis gebräuchlichist, löst Joseph Smith... indem er aus dem Satzende eine rhetorische Frage macht: „and was not my name Jehova known unto them?“...



Einer der schwierigsten Anstöße für konservative Bibelauslegung ist die unerfüllte Naherwartung. Auch in diesem Fall vertritt Smith eine Deutung, die heute noch in großkirchlichen Konservativismus gang ind gäbe ist; der Unterschied ist wieder einmal der, dass er den Text selbst im Sinne der Auslegung ändert. Die Aussage, dieses Geschlecht werde nicht vergehen, bevor alles geschehen sein wird. Matth: 24: 34 wird verbessert: „This Generation, in which these things shall be shown forth, shall not pass away, until all I have told you shall be fulfilled“ demenstsprechend sagt Jesus (bei Joseph Smith) in Matth: 24: 42 nicht „ihr seht dies:“ sondern „meine Erwählten... werden sehen."



Der Rat, dass der Ehemann sein soll als hätte er keine Frau, wird auf die Missionslage durch den Zusatz bezogen: „for ye are called und chosen to do the Lords work“

Konsequenterweise wird festgehalten, dass Jesus nicht am Ende der Tage auf Erden erschienen ist, sondern in der Mitte der Zeit“ z.B. Genesis 6: 60 in der Inspired Version....

Die vielleicht auffälligste Neuerung von allen ist die, dass Smith die Menschheit vom Uranfang an über die Ankunft des Messias Jesus am genauesten unterrichtet sein läßt. Die künftige Heilsgeschichte ist ihr von den frühesten Tagen bekannt... Der mormonische Kommentator Matthews bemerkt dazu: Da die frühen Patriarchen das Evangelium hatten und seinen Vorschriften gehorchten, ist es offenbar, dass der Plan der Erlösung konstant ist und durch die Geschichte der Welt hindurch derselbe gewesen ist. „Dies ist nicht so offenbar in der King James Version!“

In der Tat nicht!

Bei aller Naivität der Lösung sollte zugestanden werden, dass Joseph Smith hier seinen Finger auf ein wirkliches Problem, auf einen heiklen Punkt in der Heilsgeschichte gelegt hat. Wie steht es eigentlich mit Gottes Plan, wenn mit Christus ein neuer Heilsweg eröffnet worden ist, von dem die Alten noch nichts wussten? War den früheren Generationen ein echter Heilsweg offen, etwa in der Form der Buße und der freudigen Annahme des göttlichen Gesetzes?



Wenn nicht, hat dann Gott nicht die alttestamentlichen Frommen irregeführt, indem er ihnen ein Gesetz gab, das das Leben verheißt (z.B. Lev 18: 5) und keinen Hinweis auf seine eigene Vorläufigkeit erhält?

Räisänen verweist dann auf den 1. Clemesbrief indem auch von dort her Joseph Smiths Linie bestätigt wird:



Clemens versichert, Gott habe von Ewigkeit her alle Menschen auf dieselbe Weise gerechtfertigt, und zwar durch den Glauben... er habe von Geschlecht zu Geschlecht denjenigen Gelegenheit zur Buße gegeben, die sich ihm zuwenden wollten“



Mit der Kontinuität der Heilsgeschichte hängt es ferner zusammen, dass Smith die paulinische Rede vom Gestz als Ursache der Sünde oder von seiner sündenvermehrenden Funktion abschwächen muss.... auch diesmal befindet Joseph Smith sich in guter Gesellschaft....



Bei der Umgestaltung (einiger Passagen bei Paulus) bringt (Joseph) Smith ein erstaunliches Maß an Scharfsinn auf, mehrfach entsprechen seine Beobachtungen im großen denen moderner Exegeten...



Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Joseph Smith durchgehend echte Probleme erkannt und sich darüber Gedanken gemacht hat... Wie durch ein Vergrößerungsglas lassen sich (bei Joseph Smith) die Mechanismen studieren, die in aller apologetischer Schriftauslegung am Werke sind; die zahlreichen Parallelen zum heutigen Fundamentalismus aber auch zur raffinierten Apologetik etwa der Kirchenväter sind hochinteressant...“

Räisänen fasst schließlich zusammen:



Mit diesen Beispielen aus den Werken Joseph Smiths, sowie aus der neueren Literatur über den Mormonismus hoffe ich hinreichend angedeutet zu haben, dass eine ernsthafte Beschäftigung mit den Werken des Mormonismus eine lohnende Aufgabe nicht nur für den Symboliker und den Religionswissenschaftler ist , sondern auch für den Exegeten und den Systematiker. Der um Fairnis bemühte Forscher kann ihnen den Wert als in ihrer Zeit und Umgebung als sinnvole Neuinterpretation der religiösen Tradition gar nicht so leicht absprechen…“



(5.) Prof. Gellinek sagt in seinem Buch „Christus in Amerika?“ Agenda Verlag, Münster, 1999 , S.141

: „Mormonismus der einen Außenseiter zunächst etwas bange macht, entpuppt sich vielmehr, als mächtiger Schrittmacher des Christentums auf dem Wege zur Erleuchtung.“





PS. Mehr unter: