Atheist Dietrich schrieb:
„Ich erklärte, (den
Missionarinnen der „Mormonen“) dass wir die Gabe zum Erkennen von Gut und Böse gar nicht
in vollem Umfang besitzen, denn bei unseren Entscheidungen können wir die
langfristige Wirkung nicht vorhersehen. Und damit stellt sich dann die Frage,
wie weit wir dafür verantwortlich sind. Daraufhin hörte ich von meiner
Arbeitskollegin, dass die beiden Missionarinnen versetzt wurden.“
Erstens: Missionare der Kirche Jesu Christi der
Heiligen der Letzten Tage werden seit eh und je
nicht nach dem Grad von Schwierigkeiten unter denen sie durchaus leiden können, in eine andere Stadt versetzt, sondern weil es üblich ist solche Versetzungen im gewissen Rhythmus vorzunehmen.
Zweitens: es ist windschief zu sagen:
"dass wir die Gabe zum Erkennen von Gut und Böse gar nicht in vollem Umfang besitzen, denn bei unseren Entscheidungen können wir die langfristige Wirkung nicht vorhersehen."
Goethe hat es sehr schön und zutreffend gesagt:
"Der gute Mensch, in seinem dunklen Drange, ist sich des rechten Weges wohl bewusst."
Das Buch Mormon lehrt es: Grundsätzlich ist jeder Mensch vor dem eigenen
Gewissen und vor Gott für seine Entscheidungen
entsprechend seinem tatsächlichen Urteilsvermögen verantwortlich.
Jedes Menschen Tun und Lassen muss verantwortet werden. Folglich steht der Grad der Verantwortlichkeit im Verhältnis zu seinem Wissen.
Christus urteilte nie pauschal, sondern individuell:
"Wer meine Gebote hat und hält sie,der ist es der mich liebt...." Joh. 14: 21
Vor den Tribunalen der Welt gilt, nicht aber vor Gott: dass Unkenntnis nicht vor Strafe schützt.
Jakobus der Bruder Jesu unterstrich wie Gott urteilt:
„…wer da weiß Gutes zu tun, und tut's nicht, dem ist's Sünde.“ 4:17
Christus sagte, was er meinte als er bereits am Kreuz hing:
„Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun!“
Die einfachen Leute und selbst die Schriftgelehrten mussten damals gegen
Jesus aufgrund ihrer Überlieferungen
falsche Schlüsse ziehen. Das führte zwar zum Todesurteil. Aber sie
irrten und dass dürfen sie für sich ins Feld führen.
Wenn jemand trotz Ringens um die Wahrheit irrt, fällt er nicht unter
Schuldspruch, außer dass er sich irgendwann der Folgen seines Verhaltens bewusst
wird. Dann beißt ihn sein Gewissen. Manchmal warnt uns das Gewissen schon vor
der schlimmen Tat. Hitler beispielsweise erlebte Gewissensbisse, die ihn intensiv
mahnten nicht gegen die Juden vorzugehen. Er missachtete es schließlich, damit
wurde er schuldig. In seinem Machwerk „Mein Kampf“ bekennt er, wie es ihm vor seiner Machtergreifung erging:
„. Ich wurde dann wieder rückfällig auf Wochen, ja einmal auf Monate
hinaus. Die Sache (des Antisemitismus)
schien mir so ungeheuerlich, die Bezichtigung so maßlos zu sein, daß ich,
gequält von der Furcht, Unrecht zu tun,wieder ängstlich und unsicher wurde....
Als ich so durch lange Perioden menschlicher Geschichte
das Wirken des jüdischen Volkes forschend betrachtete, stieg mir
plötzlich die bange Frage auf, ob nicht doch vielleicht das unerforschliche
Schicksal aus Gründen, die uns armseligen Menschen unbekannt, den Endsieg
dieses kleinen Volkes in ewig unabänderlichem Beschlusse wünsche?
Auf der Suche nach gravierenden Fallbeispielen fand ich diese Auszüge.
Über Radio Vatikan hörte ich einen Fachvortrag zu diesem Thema von einem Kriminalpsychologen.
Das Ganze in “mormonischem“ Sinne positiv Vorgetragene endete mit einem
Witz.
„Der Bankräuber wird zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Er widerspricht.
Sein Cortex frontalis habe ihn nicht abgehalten. Er sei gar nicht schuldig,
weil er eigentlich keinen freien Willen ausüben konnte. „Na, schön, erwiderte
der Richter, dann verurteilen wir ihren Cortex frontalis zu fünf Haftjahren.“
Den vor Dir angegebenen Vortrag von Stephen William Hawking habe ich mir angehört.
Bei allem Respekt vor seiner eigentlichen wissenschaftlichen Leistung, mit
seinen Bemerkungen zum „freien Willen“ traf er nicht ins Schwarze.
Er verwandte zweimal in diesem
Zusammenhang den Begriff „vielleicht“. Das entging mir nicht.
Das„Vielleicht“ entspricht in
dieser Betrachtungsweise einer Null als Faktor. Du kannst zehntausend
hochkomplizierte Rechenoperationen vornehmen, greift Du zur Null als Faktor,
lautet das Resultat Null!
Jeder Mensch weiß, dass er
selber entscheidet.
Als ich die grüne Hose nach
meinem Einbruch in ein Warenhaus an mich nahm (am 30. April1945, nach Sprengung
der Peenebrücke usw.) sah ich die anderen Plünderer. Ich war frei die Hose zu
behalten oder zurückzulegen. Ich legte sie zurück.
Als 14jähriger empfand ich zum
ersten Mal in meinem Leben eine starke sexuelle Lust, weil meine etwas jüngere
Cousine Rita mit ihrem rosa Schlüpfer
vor mir stand, indem sie mir ihr Gesäß zudrehte. Da wollte ich einfach hin greifen.
Aber mir kam eine Warnung meines guten Vaters Wilhelm in den Sinn: Rühre sie
nicht an, es sei denn sie ist deine „eigene“.
Ich hätte eigentlich denken
müssen: sieht ja keiner!
Als ich mich zwei Jahre später
auf der „sturmfreien Bude“ einer extrem schönen, erfahrenen Blondine befand und
sie mir anbot sich mir nackt zu zeigen, jubelte ich natürlich, innerlich. Ich hätte eigentlich laut jubeln müssen. Aber ich disziplinierte mich und ging.
Später hörte ich von einigen
die sie mit ihrer Syphilis „beglückt“ hatte.
Ich war frei in meiner
Entscheidung als mir die Kommunisten mehrfach eine Karriere zu ihren
Bedingungen anboten.
Ich und kein Programm
operierten in tausend Situationen mich gemäß meiner Vernunft zu verhalten.
Jeden Tag entscheide ich, ob ich Briefe gründlich oder salopp beantworte. Natürlich kann niemand alles übersehen und weit in die Zukunft blicken.
Aber was soll dieser Hinweis in täglichen Leben
ausrichten???
Als wir Bengel 1945 mit den Karabinern der letzten Hauptkampflinie
des 2. Weltkrieges umher schossen, - die auf der Wolgaster Seite der Insel Usedom liegen geblieben waren - sah ich noch nicht weit genug,
dass wir, wenn wir wieder schwimmend zum Festland kämen, verhaftet würden.
Es war auch nicht
vorauszusehen, dass wir nicht nach Sibirien oder ins (russische) KZ (etwa Sachsenhausen) geschickt würden. Aber
da war ein deutscher Kommunist, - Herr
Kell- der sich für uns einsetzte. Er rettete unser Leben, indem er den wütenden Kommandanten beschwichtigte,
er garantiere dafür, dass wir gelernt hätten.
Auch vom angetrunkenen
Autofahrer wird erwartet, dass er nicht leichtsinnig handelt.
Immer frage ich nach dem
Wahrheitsgehalt und nicht nach Vorteil.
Soviel für heute
PS Meine Nichte Christine Gaßner
von meinem damals atheistisch schreibenden und glaubenden Bruder Helmut ebenso
erzogen antwortete im Sommer 2014 anlässlich unseres Deutschlandbesuches auf
meine Frage: „Christine gibt es einen Gott?“
Sie überlegte drei
Sekundenlang, schaute mir in die Augen und erwiderte: „Ja. So viele Zufälle
gibt es nicht.“
Bedenke, sie ist weltweit
mitführend in Mengenlehre (Teilgebiet der Mathematik, Teilgebiet der Logiklehre)
Siehe Google: PD. Dr. Christine Gaßner, Uni Greifswald