Samstag, 4. September 2021

Denke nach!

 Reinhard Staubach machte darauf aufmerksam, Joseph habe betont: Engel haben niemals Flügel...

wie wichtig.
Flügel trug stets Victoria, die Göttin der Siege in blutigen Schlachten, die zugleich die Begleiterin Sol Apollos war - den die Römer sei dem 2. nachchristl. Jahrhundert als Sol invictus verehrten, den Gott Kaiser Konstantins. Noch lange in christlichen - nachnicänischen - Zeiten wurden Kaisern wie Justinian I. (dem Erzfeind der Reste des Urchristentums) die Macht von dem geflügelten Wesen (Victoria) verliehen...
Ja Joseph sah in Visionen das und mehr. Spätere, Priester und Mönche, assoziierten Victoria mit dem Engel des "dreifaltigen Gottes". Übrigens war es Victoria die Konstantin in einem Apollotempel Galliens erschien und ihm eine XXX jährige Herrschaft versprach.... von daher auch die "christliche Umdeutung des leicht veränderten X als Siegzeichen Christi.
Diese Bilder aus dem Münzkatalog von Dr. Hubert Lanz, München, 2020 belegen die Aussage: hier Kaiser Justinian I. (482 - 548)


Justinian war der Erste der befahl kleine Kinder müssen getauft werden, und, wer sich nicht "christlich" bekennt, darf kein öffentliches Amt ausüben, wie den Arztberuf, oder als Jurist.
Er verhängte mit Codex Justinianus die Todesstrafe für Leute die seine eigene Glaubensüberzeugung nicht teilten.

Freitag, 3. September 2021

Muslime sollten das Buch Mormon lesen

Es stand eine Anfrage betreffs Konversion vom Islam zum Mormonismus im Raum. Das sei gefährlich, denn die große Rechtsschule der Kairoer Al-Azhar- Moschee  schrieb 1978:

„Alles Lob gebührt Gott, dem Herrn der Welten. Segen und Friede ... wer vom Islam abgefallen ist, wird  zur Reue aufgefordert. Zeigt er keine Reue, wird er islamrechtlich getötet.
Gott der Allerhöchste weiß es am besten."

Dem letzten Satz dieser Fatwa kann man nur zustimmen: Eine volle Akzeptanz des Buches Mormon durch Muslime kann deshalb nicht als Abfall von Islam betrachtet werden. weil es weithin mit dem Koran, und den von ihm anerkannten Bibeltexten übereinstimmt.
Im Koran werden die alten Propheten als Schriftbewahrer und als Gesandte und buchstäbliche Propheten Gottes bezeichnet.
Lehi, Nephi usw. stehen zeit- und ranggleich in eben dieser Reihe.
Mohamed verehrte den "allein wahren Gott" der Bibel, nämlich Elohim, Mohamed gab ihm den Zusatznamen "Allah"

Die Zielrichtung der erwähnten Fatwa widersteht dem "Christentum" des Kreuzes.
Im Bewusstsein der arabischen Welt wird nie in Vergessenheit geraten was ihnen die Kreuzritter jahrhundertelang antaten.
Nicht nur das.
Die in Spanien lebenden und zwischen 711 bis etwa 1100 vorherrschenden Muslime übten selten Gewalt gegen Christen.
Wie erstaunt waren die vorgeblich christlichen Eroberer als sie 1085 - nach fast vierhundert Jahren islamischer Regierung - Toledo "befreiten. Der Ortsischof kam mit seiner Anhängerschar und begrüßte die Conquistatoren: Niemand habe sie zur Konversion zum Islam gezwungen!
Es war stets umgekehrt.
Nachdem den Christen 1492 die Eroberung Granadas, der letzten islamischen Bastion auf europäischem Boden gelang, wurden die Friedensverträge gebrochen und die Mauren zur Taufe wie Vieh getrieben, um dann 1609 obendrein zur Auswanderung gezwungen. *
* Ich verfasste und veröffentlichte 2020 den 2-teiligen historischen Roman "Ordenspriester Dr. Jòse Carranza und sein Sohn" mit entsprechenden Dokumenten.
Was sich die sogenannten Christen überall wo sie obsiegten herausnahmen ist bis zur Stunde sichtbar: Immer noch weht das Banner Kaiser Konstantins von einer der bedeutendsten Kathedralen der Christenheit, der Hauptkirche zu Sevilla, als Wetterfahne.
An ihrer Stelle  stand bis 1402- in Sevilla - die maurische Hauptmoschee. Diese Demütigung war zu viel.
                                 

Die Giralda ist das Wahrzeichen der Stadt ... „Giraldillo ist die den (christlichen) Glauben darstellende weibliche Figur mit der Fahne Konstantins.“ Baedekers Reiseführer, Spanien, 5. Auflage, 1992. S. 584


Um Unterwerfung und die von Jesus untersagte Form der Weltherrschaft, ging und geht es g e g e n  Jesus. 

Die Giralda ist das Symbol der Geschichte des königlichen Wortbruches  der Vertreibung von 800 000 Mauren aus Spanien, so wie der Eliminierung der Juden. Sie entspricht dem konstantinischen Ungeist und Willen zur „Macht“. Beide Aktionen, zwischen 1492 und 1609 unter dem Kreuz ausgeführt, gehören zu den schändlichsten in der Historie der „Christen“heit.

Bezeichnend ist, dass der Hauptschuldige, Erzbischof Don Juan de Ribera, Valencia, durch Papst Pius VI., am 18. September 1796, für dieses Verbrechen und seine Intoleranz  „selig” gesprochen wurde.
Da sich die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage von alledem deutlich abgrenzt, - auch indem sie das Kreuz als christliches Symbol ablehnt - ist eigentlich nicht zu befürchten, dass ein Muslime von den Korangelehrten als Apostat betrachtet wird, falls er sich dieser Kirche anschließt, obwohl es durchaus theologische Differenzen gibt, aber die Übereinstimmungen überwiegen.
Es ist wahr: Mormonismus und Koran sind Varianten desselben Glaubens. Sie preisen die Barmherzigkeit des "allein wahren Gottes". Beide stehen für Toleranz und gegenseitigen Respekt ein.

Erinnern wir uns wie großartig uns drei historischer Persönlichkeiten des wahren Islam erscheinen: Oben steht der persische Muslime, Arzt und Philosoph al–Rāzī .

            Abū Bakr Muhammad ibn Zakariyyā al–Rāzī (854- 925) 

Bild /wellcomeimages.orgcjpgGallery:

Soviel stand für ihn fest: Alle Kinder des Großen über den Sternen sollten gut zueinander sein, um IHN und sich selbst glücklich zu machen. 
Al Razi, der bedeutendste aller Medizinlehrer lehrte: „Gott auferlegt uns, sich für das Wohlergehen jedes Menschen einzusetzen. Das Ziel des Arztes ist es, allen Menschen, selbst seinen Feinden, Gutes zu tun. Unser Beruf verbietet uns, jemandem Schaden zuzufügen: Mein Gott leite mich in der Wahrheit und nichts als in Liebe und Wahrheit zu leben.“ 
- „Unser Glaube verbietet uns, jemandem Schaden zuzufügen.“ 
Berühmt bis heute ist er, weil er in Bagdad Krankenhäuser  so einrichtete, wie wir sie kennen. Seine Heilerfolge sind sensationell, seine Schriften bahnbrechend.

 Abd er–Rahman III. war ein Held desselben Glaubens


                               Abd al-Raḥmān III (889/91 - 961)

Er stammte aus dem Haus der Umayyaden. Fast ein halbes Jahhundert lang regierte er das Kalifat Cordoba.

  
Er 
realisierte das herrliche Koranwort, das auch in der Bibel geschrieben steht: Gott ist Liebe. 
Dieser Große des Islams pries die Barmherzigkeit Allahs nicht nur mit den Lippen. 
Er drückte seine Ehrfurcht zu ihm in seinem liebevollem Tun aus. Schon als zwanzigjähriger Fürst des Kalifats Cordobas begriff er, was jedes guten Regenten Pflicht ist. Er wirkte dem Glaubensgezänk entgegen, nachdem er erkannt hatte, dass jeder Mensch unantastbare Rechte besitzt, die Gott ihm gewährte. Abd–er Rahman wusste, dass eine Veredlung der Welt unmöglich ist, wenn deren Führer verwildern. 
Mit seiner Weitsicht und Güte beglückte er alle. 
Kann es Besseres geben? 
 Abd er–Rahman III. tadelte nicht, sondern ermutigte alle in seinem Herrschaftsbereich Lebenden, kameradschaftlich, ehrlich, wohlwollend und gut menschlich zusammenzuarbeiten. Er sagte es nicht nur. Er lebte es vor: Wer Jude war lebte unbeeiträchtigt jüdisch, Und die Christen konnten ihn nur loben.

Die islamische Welt kann stolz auf Herrscher wie Saladin (1138 - 1193) sein. 1187 waren die Truppen  Saladins aufgestellt und bereit zum Angriff.  Nahe Jerusalem schlug er die Kreuzritter. "Das Schlachtfeld von Hattin ist übersät 
mit toten und verletzten Rittern.  
Trotz seines eindeutigen militärischen Erfolges hält Saladin indessen kein Blutgericht über die Kreuzfahrerstädte und -burgen in und um Jerusalem herum ab. Ihre Bewohner dürfen meist einfach frei abziehen oder müssen dafür ein Lösegeld entrichten... 
Am 2. 10. 1187, ziehen die Besiegten, geführt von Heraklius, dem Patriarchen von Jerusalem, gefolgt von Priestern und Mönchen, die den Kirchenschatz der Grabeskirche mit sich tragen, in einem langen Zug aus der Stadt. Und: Jerusalem fällt - von einigen Auseinandersetzungen um die Stadt abgesehen - kampflos in die Hand Saladins, Die Eroberung Jerusalems war der "größte militärische Erfolg, der dem Islam unter seiner Führung beschieden war und beschieden sein konnte" und " für Saladin und für seine Glaubensgenossen in erster Linie ein religiöser Sieg; wie kein anderer Erfolg es vermocht hätte, verbreitete die Wiedergewinnung Jerusalems Freude in der ganzen islamischen Welt...
Doch Saladins Versuche, den Belagerungsring um die Stadt Akkon endgültig aufzubrechen, misslangen. Am Ende blieb Akkon nichts anderes mehr übrig, als vor Richard Löwenherz zu kapitulieren. Dieser ließ nach seinem Einzug in die Stadt 3000 Muslime ermorden. Seine Versuche, danach auch Jerusalem zu erobern, scheitern kläglich, und als Richard Löwenherz später, kurz nach dem dreijährigen Waffenstillstand von 1192, das Heilige Land frustriert verlässt, hat er Jerusalem, dessen Befreiung das Ziel des ganzen Unternehmens gewesen war, nicht einmal gesehen. Stattdessen bot er nach seinen erfolglosen Aktionen gen Jerusalem Saladin einen Waffenstillstand an, den dieser, ebenfalls kriegsmüde geworden, annahm... Als der Waffenstillstandsvertrag in Kraft tritt, bleibt dem Kreuzfahrerstaat noch ein schmaler Küstenstreifen zwischen Jaffa und Tyrus, ungefähr das Gebiet, das der heutige Staat Israel in den Grenzen vor 1967 umfasst. Die Christen erhalten den garantierten Zugang zu ihren heiligen Stätten. Knapp ein halbes Jahr nach der Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens starb Saladin am 4.3.1193 in Damaskus... Sein ganzes Handeln muss aus seiner tiefen Gläubigkeit, seinem Verwurzeltsein im Islam verstanden werden. [...] Als Streiter wollte er den Islam stark machen und die Gläubigen schützen." Sein Ruf in der islamischen Welt weit über seinen Tod hinaus beruht nicht zuletzt darauf sich Saladin um muslimische Pilger ebenso kümmerte wie "um alle Personengruppen, die einer Unterstützung bedurften: Gelehrte und Studierende aus der Fremde, Arme und Waisen. [...]
Wenn Saladin Audienz hielt, war der Andrang der Bittsteller groß und keiner ging weg, ohne Hilfe erhalten zu haben...
So gab er seinen Besitz zum Wohle vieler, die es ihm mit echter Zuneigung dankten. Sie liebten Saladin, der gerecht, gütig und selbstlos war."

Blicken wir noch einmal zurück:




Bild von Marco Zanoli

Mittwoch, 1. September 2021

Trennt Staat und Kirche sichtbar

 Manchmal verliert man das eigentliche Ziel aus den Augen.

Eine bekannte Schwimmerin machte sich quer durch den Ärmelkanal auf den Weg nach Dover. Trotz der winkenden weißen Klippen verlor sie im Wellengang die Orientierung. Ihr Vater der sie vom Boot aus begleitete, wies ihr den Weg.
Deshalb gehen wir sonntäglich zur Kirche um einander zu ermutigen nicht vom Kurs abzuweichen und uns mehr Wissen anzueignen.
Die in den Großkirchen üblichen Feierlichkeiten, insbesondere die der russisch orthodoxen Kirche hielten Persönlichkeiten wie der berühmte russische Schriftsteller Leo N. Tolstoi für verfehlt.
Er bemängelte die seit Jahrhunderten andauernde, all zu geringe Anstrengung von Kirche und Staat - die nicht nur dort seit je eine Einheit darstellte, - Menschen zu befreien,:
Russlands Geistliche hatten das von Jesus gesetzte Ziel, Früchte der Liebe hervorzubringen, aus den Augen verloren.
Sie stritten darum ob man sich mit zwei oder drei Fingern bekreuzigen soll. Sie zankten ob die Gottesdienstbesucher sich dreihundertmal bis zur Erde niederbeugen sollen oder sie diese Geste nur dreihundertmal andeuten müssen.
Der aufmerksame Russlandreisende Charles F. Ph. Masson, ein Mann mit Augenmaß, konnte nur den Kopf schütteln: Um 1780 schildert er welche Früchte Wladimirs Religion noch acht Jahrhunderte nach der „Christianisierung“ der Kiewer Rus, trug:
"Der Russe hat an nichts Interesse, weil er nichts besitzt... er lebt
ohne Vaterland, ohne Gesetze, ohne Religion... er hat noch gar
keinen Grund, die Scholle, auf die er gefesselt ist, zu verlassen
(er kann es sich nicht vorstellen....) Er hasst alle Arbeit, weil er
niemals für sich gearbeitet hat; er hat daher auch noch keinen
Begriff von Eigentum. Seine Felder, seine Habseligkeiten, sein
Weib, seine Kinder, er selbst gehören einem Herrn, (- einem
„christlichen“ Herrn, G. Sk.-) der in Willkür darüber schalten kann,
und es auch wirklich tut...“ "Geheime Nachrichten über Russland unter der Regierung Katharinas..." Paris, 1800
Nahezu einhundert Jahre später klagt Tolstoi:
„Wenn ich eine Schule- betrete und diese Menge zerlumpter, schmutziger, ausgemergelter Kinder mit ihren leuchtenden Augen […] sehe, befällt mich Unruhe und Entsetzen, ähnlich wie ich es mehrmals beim Anblick Ertrinkender empfand. Großer Gott – wie kann ich sie nur herausziehen? Wen zuerst, wen später? […] Ich will Bildung für das Volk einzig und allein, um die dort ertrinkenden Literaten und Künstler zu retten. Und es wimmelt von ihnen an jeder Schule.“
Die aus dem Byzantinismus stammende Religion kümmerte sich wenig oder gar nicht um die Ausbildung ihrer Mitglieder. Das Schicksal der bodenlosen Landarbeiter interessierte die wenigsten oft ebenfalls ungebildeten Geistlichen.
In seinem Brief an der Heiligen Synod den Tolstoi als Antwort seiner Exkommunikation schrieb, urteilt er scharf und zutreffend: „Die Lehre der Kirche ist eine theoretisch widersprüchliche und schädliche Lüge fast alles ist eine Sammlung von grobem Aberglauben und Magie.“
Tolstoi erkannte sehr wohl, dass die Mormonenführer höchsten Wert auf die Förderung ihrer Mitglieder legte... und, dass die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage entschieden für eine Trennung von Staat und Religion einrat.
Wohl auch deshalb machte Tolstoi, - 1892 - in Bezug auf das Mormonentum diese quasi-Prophezeiung.
Er sprach sie gegenüber dem Gesandten der USA aus, Dr. Andrew D. White (1832-1918), dem Gründer der berühmten Cornell Universität aus. Tolstoi sagte es also zu einer Zeit, als er noch nicht von seiner, der russisch-orthodoxen Kirche exkommuniziert worden war.
Der Höhepunkt der Tolstoi-Aussage lautet: “Wenn der Mormonismus fähig ist unverändert bis zur dritten oder vierten Generation zu bestehen, dann ist ihm bestimmt zur größten Kraft, die die Welt seit je sah, heranzuwachsen.”

Oben Dr. White, darunter Leo N. Tolstoi





Dienstag, 31. August 2021

Der Begriff "Dreifaltigkeit" verdarb das originale Christentum

 Ich werde ihn nie vergessen, diesen etwa dreißigjährigen, hünenhaften Goten im Gewand eines russisch-orthodoxen Priesters, 1972 in Leningrad (heute St. Peterburg). Sein junges, weißes Gesicht, der ganze wunderbare Ausdruck seiner Persönlichkeit. An diesem Herbstmorgen – Erika lag noch schlafend im Bett unseres Hotelzimmers - wollte ich ihn ein zweites Mal sehen und bin sehr früh aufgestanden, um ihn vor dem Morgenausflug unserer Reisegruppe in seiner Kirche sprechen zu hören. Aber das gibt es bei den Orthodoxen nicht. Dort wird herrlich gesungen und - unentwegt stundenlang stehend - innig gebetet. Ein hakennasiger Sechziger, der ein Intellektueller sein mochte, mit langem, schmalen Gesicht und einer gewissen Hoheit, kam mit anderen Besuchern nach vorne. Der junge Priester nahm ihn unter die Stola und gab ihm einen Segen.

Beider Mienenspiel bewies mir ihre ganze Ergebenheit gegenüber Gott.

Der Begriff „orthodox“ drückt aus: „Wir haben den richtigen Glauben“
Interessant ist, dass nur wenige um die Geschichte der Orthodoxie wissen.
Die einfachste allerdings nicht immer zutreffende Erklärung lautet meiner eigenen Überzeugung nach: Was der Kaiser glaubt, das ist der richtige Glaube.
Im Besonderen gilt das für den Imperator Konstantin.
Die katholische Kirche die er schuf, wurde "die Orthodoxe" genannt. Sein Glaubensbekenntnis war das Orthodoxe.

Die Herren Dr. theol. Dr. phil. Anton Grabner-Haider (Prof. für Religionsphilosophie Uni Graz und Dr. phil. Johann Maier (Prof. em. für Judaistik Uni Köln) urteilen:

„Orthodoxe Bischöfe kämpften mittels Staatsmacht gegen ihre häretischen Mitchristen... (Arianer u.a. urchristliche Splittergruppen, G.Sk). Die Vorgaben kamen von den orthodoxen Bischöfen. Häretischen Christen wurde verboten, Gottesdienste abzuhalten, Kirche und Versammlungsorte wurden von der Polizei beschlagnahmt, ihre Schriften verbrannt. Ihnen wurde die Rechtsfähigkeit genommen. Sie durften keine Verträge und Erbverfügungen abschließen. Mehrere Gesetze drohten ihnen Konfiskation ihrer Güter an, Ausweisung aus einer Stadt, Verbannung. Wer durch Bischöfe exkommuniziert wurde, wurde vom Staat mit dem Bannfluch belegt."
"Kulturgeschichte des frühen Christentums“ Vandenhoek & Ruprecht

Der Altsemitist Kurt Rudolph urteilt: „Epiphanius gilt als einer der eifrigsten Verfechter der Orthodoxie seiner Zeit und hat in den theologischen Streitigkeiten wiederholt eine wenig schöne Rolle gespielt. Er ist es gewesen, der den Kampf gegen den Origenismus erst richtig entfachte... er ist der „Patriarch der Orthodoxie“... alle Häretiker (bezeichnet er) als wilde und giftige Tiere, deren Gift die Reinheit des Glaubens gefährdet... Seine Sucht, möglichst viele Sekten und Sektennamen anzuführen, ließ ihn völlig unkritisch bei der Behandlung der Fakten verfahren und verleitete ihn sogar zu E r f i n d u n g e n und unwahrscheinlichen Angaben... (Das) wirft kein gutes Licht auf ihn. Für Epiphanius sind alle Häretiker, „ruhmsüchtig“, „eitel“ und „schlecht-gesinnt“, ihr Abfall von der reinen apostolisch kirchlichen Lehre verdammt sie zum Untergang... Stellenweise scheint er der Phantasie dabei die Zügel schießen zu lassen und der Lüsternheit zu frönen... Hier liegen offenbar... böswillige Verleumdungen vor.“ „Die Gnosis”

Geradezu aufregend bestätigend, dass eine „Wiederherstellung des ursprünglichen Evangeliums“ dringend erforderlich war, ist diese Epiphanius betreffende Passage:
„Im Jahr 392 blieb es leider nicht beim sachlichen Kampfe; (den der Super-orthodoxe Epiphanius führte G.Sk.) es wurde ein persönliches Streiten mit allen Bitterkeiten, ein unschöner Zwist, der die klaren Linien der Meinungen und Charaktere verzerrte.... Epiphanius sah im Origenismus die gefährlichste aller Häresien. Nicht die Ewigkeit der Schöpfung, nicht die Präexistenz der Seelen und nicht die allgemeine Apokatastasis oder die allegorische Auslegung gewisser Schrifttexte bildeten den größten Stein des Anstoßes, sondern ganz besonders die Anklage: der Origenismus sei durch seine subordinatianische Logoslehre der geistige Vater des Arianismus geworden.“ Josef Herman, „E. v. Salamis gegen die Antidikomarianten“

Arius und sein Anhang, der Origenes ehrte, galten den Primitiven als Sündenböcke, die zu verprügeln damals jedem ‚pro-nicänischen Christen’ eine Ehre war. Die Lehre der Urkirche, der Vater sei eine andere Person als der Sohn, wurde wie die Pest gehasst und bekämpft. Man könnte sagen und fragen: Deswegen erschlagt ihr eure Brüder? Aber für Fanatiker gibt es keine Kleinigkeiten. Unter dem Oberbegriff Athanasianismus gewann so der Ungeist der Rechthaberei – der Orthodoxie - immer mehr an Einfluss. Eremiten in ihre grauen und braunen Gewänder gekleidet, sowie grasfressende Anachoreten schürten zu Epiphanius Zeiten (um 390) die ohnehin erhitzte Stimmung. Als Vorhut der eigentlichen Streitmacht fallen sie über das Land her. Mit Brechstangen stürmten sie voran und zerschlugen alles was ihnen satanisch vorkam. Die verstümmelten Gesichter auf den Reliefs des heute in Berlin befindlichen Pergamonaltar sind nicht das Resultat christlichen Glaubens, auch wenn ein Satz in der Offenbarung Johannes darauf verweist, dass in Pergamon der Sitz Satans stünde, sondern ein Ergebnis der blinden Wut Intoleranter.




Wikipedia: arianisch geprägte Ikone von Rubljew (1370-1430) sie genießt in der Russ.-Orthod. Kirche hohes Ansehen. Sie könnte auch eine Brücke zu unserem Glauben sein, dass Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist drei selbständige heilige Personen sind die e i n e Gottheit bilden.

Montag, 30. August 2021

Zurück! -

 2018 luden Ingrid und ich, in Neubrandenburg, eine liebenswürdige Christin ein unsere Kirche zu besuchen. Sie kam und war sehr enttäuscht.

Auf die spätere Frage was ihr nicht gefiel antwortete sie: Eine richtige Kirche hat einen Altar, die Priester tragen liturgische Gewänder, alles ist festlich..."
Ihr guter Mann lachte nur ... und räucherte für uns Lachsforellen... Der guten Frau wollte nicht einleuchten, dass das was ihr fehlte in der Kirche Christi niemals vorkam. Was sie vermisste, gab es in den ersten vierhundert Jahren nicht,,, auch keine Kreuze, die kamen erst als die Bischöfe Staatsangestellte waren und viel Geld mittels Gewalt "verdienten" ... so wie heute noch in Deutschland der Staat aus Steuergeldern selbst der Nichtgläubigen, Millionen den Kirchen zuwendet.
Viele, viele haben vergessen, dass Christus eindringlich sagte; Ihr müsst essbare Früchte herborbringen: Bescheidenheit. Wahrhaftigkeit. Freundlichkeit gegenüber denen die hassen.
Dr. Kai Funkschmidt von der EZW Berlin fragte mich: "Ja nehmen Sie es wörtlich?" Ich zitierte nochmals aus Christi Bergpredigt: "Jeder Baum der keine guten Früchte bringt wird umgehauen..."
Zu den inhaltschweren Aussagen des Buches Mormon gehört eben auch diese im Jakob-Bericht (Kap 5):
„siehe, trotz aller Pflege, die wir auf meinen Weingarten verwendet haben, sind die Bäume davon verdorben, sodass sie keine gute Frucht hervorbringen; und ich hatte gehofft, diese zu bewahren, damit ich davon Frucht einlagere für mich selbst für die kommende Zeit. Aber siehe, sie sind wie der wilde Ölbaum geworden, und sie sind von keinem Wert, außer abgehauen und ins Feuer geworfen zu werden; und es s c h m e r z t mich, dass ich sie verlieren soll.
Aber was mehr hätte ich in meinem Weingarten tun können? Habe ich meine Hand erschlaffen lassen, dass ich ihn nicht genährt hätte? Nein, ich habe ihn genährt, und ich habe rings um ihn aufgehackt, und ich habe ihn beschnitten, und ich habe ihn gedüngt; und ich habe meine Hand fast den ganzen Tag lang ausgestreckt, und das Ende kommt nahe herbei. Und es schmerzt mich, dass ich alle Bäume meines Weingartens umhauen und in das Feuer werfen soll, auf dass sie verbrennen. Wer ist es, der meinen Weingarten verdorben hat?”
Und es begab sich: Der Diener sprach zu seinem Meister: Ist es nicht das
H o c h w a c h s e n d e deines Weingartens – haben nicht seine Zweige die Wurzeln, die gut sind, überwältigt? Und weil die Zweige ihre Wurzeln überwältigt haben, siehe, so sind sie schneller gewachsen als die Kraft der Wurzeln, und sie ziehen die Kraft an sich. Siehe, ich sage, ist nicht dies der Grund, dass die Bäume deines Weingartens verdorben sind?“
Das Hochwachsende verdarb alles.
Der Stolz, die Überheblichkeit derer die Vorbilder des Fleißes zugunsten aller sein sollten, verdarb es. König Noa nahm 20 Prozent Steuern und nur ein einziger Mann seines üppig lebenden Gefolges hörte und erhörte die Mahnung Abinadis, Alma der Ältere.
Bis in die Gegenwart wirken Diktatoren, die sich über jeden Zuwachs an Massenvernichtungswaffen freuen. Ihr Anhang - sogar wenn er äußerlich fromm ist - sagt sich. „Iss und trink und sei lustig“
Von dem Augenblick an als die Kirche Christi sich in den Dienst der Kaiser nehmen ließen – also konkret seit dem 1. Ökumenischen Konzil, 325, bis zumindest zur Zeit des deutschen Kaisers Wilhelm II. wurden aus Predigern Kriegstreiber:
„Die Mobilisierung der Kinder zum Ersten Weltkrieg setzte schon Jahrzehnte vorher ein. Die Ziele waren dabei die Erziehung zum Patriotismus, zum Kaiserkult, die Überhöhung des eigenen Volkes und die Herabsetzung anderer Völker. Es kann nicht von einer bewussten Erziehung zum Ersten Weltkrieg gesprochen werden, dennoch hat diese subtile Form der Kriegserziehung den Boden für die Kriegsbegeisterung geebnet. Die Propaganda spielte sich auf mehreren Ebenen ab und wurde von den verschiedensten Institutionen getragen: Einerseits wurde eine geistige Mobilisierung vor allem durch die Lehrinhalte in der Schule, durch die Kirchen... usw. betrieben...“ Daniela Senfter „Mobilisierung von Kindern im Ersten Weltkrieg“ Uni Innsbruck 2007
Hochschullehrer und Pfarrer Hartwig Weber kennzeichnet in seinem„Jugendlexikon Religion“, - rororo, Rowohlt, 1988 – die damalige Situation:
„jubelnd begrüßten katholische und protestantische Geistliche den Ausbruch des Ersten Weltkrieges … Hei wie es saust aus der Scheide! Wie es funkelt im Maienmorgensonnenschein! Das gute deutsche Schwert, nie entweiht, siegbewährt, segensmächtig. Gott hat dich uns in die Hand gedrückt, wir halten dich umfangen wie eine Braut...komm Schwert, du bist mir Offenbarung des Geistes... im Namen des Herrn darfst du sie zerhauen.“
Ludwig Hertling SJ beschreibt am Beispiel der Lage um 1700 in Europa.
In seinem großartigen Werk: „Geschichte der katholischen Kirche bis 1740“ zeigt er auf wes Geistes die – große Mehrheit – der Kleriker aller nachnicänischen Epochen gesonnen war: „... es ging dem Klerus, den Bischöfen und den Klöstern zu gut... herrenmäßig, ungeistlich. Sie bauten sich Schlösser und Paläste aus reiner Freude am Bauen. Jeder Fürstbischof ... wollte in kleiner Ludwig IV. sein... die oft aus ganz kleinen Verhältnissen stammenden waren genau so prunksüchtig... das Schlimmmste war, dass man sich sicher fühlte. Das Verantwortungsgefühl der nächsten Zukunst gegenüber war abhanden gekonnen.“ S 297
Nephi sah all das voraus:
„Iss und trink und sei lustig“, doch fürchte Gott - er wird es schon rechtfertigen, wenn man eine kleine Sünde begeht, ja lüge ein wenig, übervorteile jemanden wegen seiner Worte, grabe deinem Nächsten eine Grube, da ist nichts Arges dabei, und dies alles tu, denn morgen sterben wir, und wenn wir schuldig sein sollten, so wird Gott uns mit einigen Streichen züchtigen, und schließlich werden wir doch im Reich Gottes errettet sein. Ja es wird viele geben die auf diese Weise falsche und unnütze und törichte Lehren predigen und sie werden sich im Herzen aufblasen... ihre Kirchen sind überheblich...“ 2. Nephi 28: 8-9,12
Beängstigend ist wie herrisch Geistliche der russisch-orthodoxen Kirche gegenüber religiösen Minderheiten auftreten. Sie tragen die Kaisergewänder des arroganten Byzantinischen Reiches.
Der erwähnte Kirchenhistoriker Hertling SJ sagt im selben Buch: "Erst ab dem Konzil zu Narbonne, 589, tauchten A n z e i c h e n von Klerikergewandungen auf.“
Im Jahr „525 erhält Johannes I. für sich und seine Nachfolger von Kaiser Justinian I. die Erlaubnis zum Gebrauch der kaiserlichen Kleidung.“
„Für die große Menge bestand die christliche Religion nur (noch) im äußeren Gottesdienste, in welchem Gott auf pomphafte Weise wie ein orientalischer Despot verehrt wurde. Das Christentum, seitdem man es zur Staatsreligion erhoben hatte, ward seinem eigentlichen Wesen und Zwecke völlig entfremdet…man verwandelte die Lehre des Evangeliums in gelehrte Dogmatik.“ Schlossers Weltgeschichte“ Bd. 3
Geistliche der Ukrainischen orthodoxen Kirche
Ist möglicherweise ein Bild von 5 Personen und Personen, die stehen

Ingrids Auswahl - Ingrids Poetry (223)

 


  

 

Sonntag, 29. August 2021

Ingrids Auswahl - Ingrids Poetry (222)

   

                                                      Lord take my hand (set to music)

(Childlike Faith)


Lord take my hand and lead me

Throughout life’s walk on earth

Thy spirits grace to teach me

The purpose of my birth.

-           

Lord help me not to falter

When days are dim and grey

Protect me Lord from danger

To trust thee and Obey

 

Lord touch my eyes, prepare them

Thy blessed face to see

To honour and to praise thee

Throughout E- ter- ne- ty.