Drei Männer von den etwa 220 unterschriftsberechtigten hatten
den Mut, bis zum Ende des 1. ökumenischen Konzils, 325, Kaiser Konstantins
Drohungen zu trotzen. Presbyter Arius (260-337) und die beiden
ägyptischen Bischöfe, Theonas und Secundus. Sie blieben dabei, dass es Häresie
sei den in der Kirche gebräuchlichen Begriff homo i usios zu löschen,
indem das Jota entfernt wird. Das Wort homo i usios lehrt, dass Jesus ein anderer
ist, als sein göttlicher Vater. Er sähe ihm ähnlich und daraus folgerte, dass
Jesus der Auferstandene, der zur Rechten des Vaters sitzt, wie sein Vater eine
Gestalt hat. Beide hätten ihr eigenes Gesicht. Zudem sei Jesus dem Vater
nachgeordnet.
Unter Kaiser Konstantins Druck
und bei abnehmender Willensstärke der Bischöfe erfolgte die verhängnisvolle
Umdeutung:
Prof. Hans Küng, verweist darauf in seiner „Kleinen
Geschichte der katholischen Kirche“:
„Konstantin
selber läßt das nachher so sehr umstrittene unbiblische Wort wesensgleich
griech. Homousios lat. ‚consubstatialis einfügen... Die Unterordnung des
Sohnes unter den einen Gott und Vater (der Gott) , wie von Origenes und den
Theologen der Vorzeit allgemein gelehrt, wird jetzt ersetzt durch eine wesenhafte,
substantielle Gleichheit des Sohnes mit dem Vater“
Jeder um intellektuelle
Redlichkeit bemühte, fragte sich seit je, warum Konstantin gegenüber den
Bischöfen Gewalt anwenden musste. Und er hat!
„seitens
des Kaisers Konstantin wurde mit Drohungen und Ankündigung von Repressalien
gearbeitet. Jeder Bischof wird einzeln vorgenommen. Ihm wird das Bekenntnis
(das Nicänum) vorgelegt und er wird zugleich vor die Alternative gestellt,
entweder zu unterschreiben oder in die Verbannung zu gehen... in Nicäa wird
auch die Kirchenorganisation in die Organisation des Reiches eingepasst.
Folgerichtig wurden alle in Nicäa gefassten Beschlüsse zum Reichsgesetz
erklärt.“
Rudolf Leeb „Konstantin und
Christus“ – die Verchristlichung der imperialen Repräsentation, Walter de
Gruyter, 1992, S. 154
„Noch mehr als dreißig Jahre später lehnen die Homöusianer das nicänische
„homousious“ unter anderem ab, weil
Konstantin in Nicäa die Unterschriften der Bischöfe mit Gewalt
erzwungen hatte...“
H. Chr. Brennecke „Ecclesia in republica“ Theologiegeschichte, de Gruyter S. 47, 48, 30
H. Chr. Brennecke „Ecclesia in republica“ Theologiegeschichte, de Gruyter S. 47, 48, 30
Sogar die katholische
Quelle "Familia Spiritualis Opus" bekennt 2013:
"Alles schien in bester
Ordnung, jedoch hatten einige Bischöfe nur ein Lippenbekenntnis abgelegt, da
Kaiser Konstantin mit der Verbannung für jener Bischöfe gedroht hatte, die das
Bekenntnis nicht unterschrieben..."
Warum sollte Konstantin etwas
erpressen, was ohnehin Lehrtradition der Kirche war?
Es war nicht erst Thomas Hägg
der mit einem präzise formulierten Satz darauf hinwies, dass es Unrecht ist
Arius als den großen unverbesserlichen Buhmann hinzustellen:
"der Erzketzer Arius ist
Traditionalist. Er steht fest auf dem Boden der kirchlichen
Lehrtradition."
"Kirchen und Ketzer"
2004 und 2006, mit Unterstützung des norwegischen Forschungsbeirates für
Klassische Philologie und Religionswissenschaft der Universität Bergen
Gert
Haendler betont dasselbe, wenn auch mit anderen Worten, was die Arianer
wirklich vertraten:
„Einer ist der Gottvater aller, der auch der Gott unseres Gottes ist...
Christus ist wohl Gott, aber er ist dem Vater unterordnet „
Die Rolle des Papsttums in der
Kirchengeschichte bis 1200“ Vandenhoeck & Ruprecht, 1993 S 56,141:
Und unter
www. dogmatic. „Die vornizänische Theologie“, 2009, Uni-Bonn, S. 145
heißt es:
„Irenäus stellt das Gottsein von Sohn und Geist klar heraus, „beiden
kommt ein personales Sein zu, da sie gemeinsam mit dem Vater handeln.“
Ältester Arius und seine
treuesten wurden dennoch zu Ketzern erklärt. Wenig später stellte Konstantin
sogar das Lesen arianischer Schriften unter Todesstrafe.
Gott durfte
kein menschliches Angesicht haben.
Immer wieder
richtet Athanasius (298-373) der Gegenspieler des Ältesten Arius die
Pfeilspitze gegen alle die meinten Grund zu haben sich Gott mit einer
menschlichen Gestalt vorzustellen.
Hassvoll
attackiert er in zahlreichen Schriften die Arianer als Gottesfeinde.
"... wenn aber Gott nicht wie ein Mensch (aussieht),
er ist es nämlich nicht, so darf man auf ihn keine menschlichen
Eigentümlichkeiten übertragen,... sie (die Arianer) schufen diese trügerischen
Sprüchlein und Häresie" Maßgebliche Werke des Hl.
Athanasius in der Übersetzung der"Bibliothk der Kirchenväter". Aus
der 1. Rede
Er befolgt selber den
Rat seines gleichgesinnten BischofsAlexander:
"Dem Arius muss man Widerstand leisten bis
aufs Blut "
Pfarrer Ernst Ferdnand Klein "Zeitbilder
der Kirchegeschichte"
Wenn er und seine "nicänische" Anhängerschaft, in ihrer Bereitschaft Andersdenkende umzubringen, geahnt hätten, dass ein Papst des 21. Jahrhunderts, Benedikt XVI., ihnen widersprechen würde, ob sie sich wohl besonnen hätten?
Bekanntlich ließ Johannes
Calvin - wie Martin Luther ein "Nicäner" - noch 1200 Jahre nach Nicäa
den Arzt Michael Servet verbrennen, weil er in seinen Publikationen z. B. in
"De trinitatis erroribus" (1531), contra Athanasius und gegen die ganze
christliche Welt verbreitete:
"Gott hat ein Gesicht!"
Michael
Servetus 1509 - 1553
|
Papst Benedikt XVI.
korrigierte in seiner 1. Enzyklika am 23. Januar 2006 das bislang unantastbare
Athanasium in seiner Unfrieden stiftenden Passage:
„Dantes „Göttliche Komödie“ habe ihn ...
inspiriert, ... wo ein „kosmischer Ausflug“ im inneren des Paradieses zum
innersten Licht der Liebe führe, „die Sonne und Sterne zugleich bewege“. – Das
tiefste Innere dieses unzugänglichen Lichtes sei jedoch nicht etwa ein noch
gleißenderes Leuchten oder noch helleres Scheinen, sondern das zarte
Gesicht eines Menschen, das dem Seher da endlich auf seiner Suche
entgegentrete. Dies sei „etwas vollkommen Neues“. Das menschliche Antlitz Jesu
Christi, das Dante im Inneren des innersten Geheimnisses Gottes erkenne, sei
„noch viel bewegender als die Offenbarung Gottes in der Form des
Dreifaltigen Kreises von Erkenntnis und Liebe. Gott, das unendliche
Licht, ... besitzt ein menschliches
Gesicht.“
Anscheinend
bezog der Papst sich auf dieses oder ein ähnliches Bild:
Der Dreifaltige Kreis
symbolisierte die göttliche Trinität
|
Während seiner Begegnung mit den Priestern der Diözese Rom am 22. Februar 2007, also ein Jahr später, erhärtete Benedikt:
„Gott ist nicht bloß ein ferner
Schatten, eine »erste Ursache«, sondern er hat ein Antlitz: Es ist das
Angesicht der Barmherzigkeit, das Angesicht der Vergebung und der Liebe, das
Angesicht der Begegnung mit uns. Diese beiden Themen durchdringen sich also
gegenseitig und müssen immer zusammengehen.“
Diese Aussagen sind eben
sowohl großartig wie schön. Danke Papst Benedikt. Sie haben es wunderbar
gesagt. Großes Schweigen folgte.
Wieviele Katholiken es
überhaupt bemerkt haben ist unklar.
"Mormonen" indessen
glaubten immer, wie Arius (250-337) und wie Origenes (185-254), dass da drei
Götter sind - eine Dreiheit die in ihren Absichten und in der Liebe einig ist
-. Dafür mussten sie leiden.
Die offizielle Lehre der
Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage lautet:
„Wenn der Erretter erscheinen wird, werden wir ihn so sehen, wie er ist.
Wir werden sehen, dass er ein Mensch ist gleich wie wir.“ Lehre und Bündnisse 130: 1
Sowie:
„Der Vater hat einen Körper aus Fleisch und Gebein (nicht Blut! G. Sk.), so fühlbar wie der eines Menschen, ebenso der
Sohn, aber der Heilige Geist hat keinen Körper aus Fleisch und Gebein,
sondern ist eine Person aus Geist.“ Lehre und Bündnisse 130: 22
Zu dem
Vollzug der ersten Todesstrafen wegen arianischer Gesinnung - weil Arianer angeblich „die Göttlichkeit Jesu
leugneten“ kam es bereits 366 in Rom:
So eroberte der durch den
Kaiser und seinen Anhang herbeigerufene Geist der Intoleranz und des Hasses die
Kirche. Sie konnte ihn nicht mehr loswerden.
Bald ging es nicht mehr um
wahr oder unwahr, sondern um Privilegien und Machtzuwachs. Die Athanasianer
hießen Katholiken und nur ihnen sollte der Sieg zuteilwerden, ganz gleich
welche Mittel eingesetzt werden mussten, denn das sei ausgemacht, die Arianer
waren Gottesfeinde!
An einem Herbsttag des Jahres
366 sitzen etwa 150 Menschen in ihrer kleinen Kapelle, sie hören einer
Ansprache ihres Bischofs zu, als plötzlich jemand von außen in den kleinen Saal
stürzt und schreit: Sie kommen! Man kann sich die Mütter vorstellen die gerade
ihr arianisches Bekenntnis mit einem lauten, gemeinsamen „Amen!“ unterstrichen:
„Jesus ist der „filius
unigenitus, Dominus et noster... wir glauben an Gott den Vater und an seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn und Gott, Werkmeister und Bildner der gesamten Kreatur,
der seinesgleichen nicht hat.“
Authentisches
Bekenntnis des arianischen Gotenbischofs Wulfila
Ein "Normalchrist"
wäre wohl außerstande überhaupt einen Unterschied zu seinem eigenen Glauben zu
entdecken. Damals aber galt solcher
Glaube als Verbrechen, weil mit ihm eben die Erkenntnis einherging:
"Unser Herr und Gott Christus hat eine Gestalt und ein Angesicht.“
„…(um) acht Uhr morgens, kam (Papst Damasus) mit
seinem gottlosen Anhang heran. ... mit (dem) gesamten Klerus, alle
mit Beilen, Schwertern und Knitteln bewaffnet...“ Pfarrer Martin Rade lic. Theol. „Damasus, Bischof von Rom“, 1882, S. 1
Die "Nicäner" lärmten nicht nur. Sie mordeten. Schließlich trugen sie 137 Erschlagene, allesamt Arianer heraus.
„Nach Liberius' Tod wurde Damasus I. 366 zu
dessen Nachfolger gewählt; eine Minderheit hatte schon zuvor aber Ursinus
gewählt. Kämpfe und blutige Auseinandersetzungen folgten - zuletzt in der
Basilika Liberii (auch Sicinini) mit mehr als 100 Toten;..." Ökumenisches Heiligenlexikon
"Nicäner" nennen sich direkt und indirekt diejenigen die sich
der "christlich- ökumenischen Kirchengemeinschaft" verbunden fühlen.
Doch bedenken, Nicäner waren es die Joseph Smith 1844 ermordeten.
"Nicäner" waren es, die im Winter 1846 die Mormonen aus
Nauvoo, Illinois gnadenlos ins eiskalte Niemandsland trieben. Für dieses
Verbrechen entschuldigte sich am 1. April 2004, das Repräsentantenhaus des
Bundesstaates Illinois einstimmig.
On April 1, 2004, the Illinois House of Representatives unanimously passed a resolution of regret for the forced expulsion of the Mormons from Nauvoo in 1846 Sanford, Melissa (8 April 2004). "Illinois Tells Mormons It Regrets Expulsion". The New York Times.
Drei Jahre nach dieser
Entschuldigung, 2007 schrieb der Präsident der Predigerseminare der südlichen
Baptisten der USA Dr. Albert Mohlers:
„The Mormon doctrine of God does not correspond to
the Christian doctrine of the Trinity. Mormonism rejects the central logic of
this doctrine (one God in three eternal persons) and develops its own doctrine
of God - a doctrine that bears practically no resemblance to Trinitarian
theology.“
„Momonism Is Not Christianity“
Blogalogue – Debates about Faith, June 2007
So schrieb der amerikanische
Autor Warren Smith:
„The
LDS-Mormons are definitely dangerous and are to be categorised as a sect. In Europe,
however, they do not pose a social hazard, as they are too insignificant for
that. In the US one cannot make this statement so clearly, since – compared to
the share of the population, politically they are represented above average... The Mormons are dangerous, because they
reject the Nicene-Trinitarian confession." “Religion Dispatches“ of May 27th, 2011
„… Mormonen sind gefährlich, weil sie das Nicänum ablehnen…“
Dies entspricht dem Geist, der
zur Vernichtung der römischen, (mormonisch!-) arianischen Gemeinde des Bischofs
Ursinus, im Jahr 366, führte.
Dieser Geist führte dazu. dass im Jahr 385 sechs spanische Bischöfe in der deutschen Stadt Trier hingerichtet - geköpft - wurden. Sie hatten es gewagt sich einer weiteren Konstantinisierung der Kirche und dem Nicänum zu widersetzen.
Dies ist der Geist der den Kaiserberater und Mailänder Bischof Ambrosius verführte zum Krieg gegen die (mormonisch-) arianischen Ostgoten zu hetzen… Unvergessen ist, dass die Arianer teilweise ausgerottet wurden, weil fromme katholische Prediger verkündeten:
wer nicht nicänisch glaubt der ist gefährlich.
Dieser Geist führte dazu. dass im Jahr 385 sechs spanische Bischöfe in der deutschen Stadt Trier hingerichtet - geköpft - wurden. Sie hatten es gewagt sich einer weiteren Konstantinisierung der Kirche und dem Nicänum zu widersetzen.
Dies ist der Geist der den Kaiserberater und Mailänder Bischof Ambrosius verführte zum Krieg gegen die (mormonisch-) arianischen Ostgoten zu hetzen… Unvergessen ist, dass die Arianer teilweise ausgerottet wurden, weil fromme katholische Prediger verkündeten:
wer nicht nicänisch glaubt der ist gefährlich.
Sachlich
festzuhalten ist, dass immer noch nur wenige Christen wissen, dass die von
Warren Smith und Albert Mohlers angesprochene "Nicene-Trinitarian
confession" (das Nicänaum oder das Athanasium) im Jahr 325, von einem
Mann der Gewalttätigkeiten, Konstantin, der Kirche aufgezwungen wurde.
Er ließ
jeden ermorden der es wagte sich seinem Willen zu widersetzen. Dazu zählten
Maxentius, Kaiser von Rom, 312 und Schwager Licinius Kaiser des Ostens, 324.
Ebenso erging es seinem Schwiegervater Maximian 310. Seinen Sohn Crispus und
die eigene Ehefrau Fausta ließ er angeblich wegen eines vagen Verdachtes, 325,
töten, ebenso Licinius kleinen Sohn der irgendwann zu einer Gefahr für ihn
heranwachsen könnte.
Germanenfürsten die für
die Freiheit ihrer Völker kämpften, aber in seine Gefangenschaft gerieten, ließ
er von wilden Tieren, in seiner Arena zu Trier, zerreissen.
Sein ganzes Denken war heidnisch, antichristlich. Mit dieser Einstellung hat er das Urchristentum vernichtet und seine eigene Kirche - die Reichskirche - geschaffen.
Die ganze Reichkirche bestand aus Katholiken die auf das Nicänum verpflichtet waren.
Nichts als Unheil hat es angerichtet und Verwirrung gestiftet, wie Basilius, ein Konzilsteilnehmer in Nicäa damals entsetzt schrieb, "jeder schlug sich - nach Nicäa - mit jedem, es ging zu wie in einer Seeschlacht bei Nacht."
Sein ganzes Denken war heidnisch, antichristlich. Mit dieser Einstellung hat er das Urchristentum vernichtet und seine eigene Kirche - die Reichskirche - geschaffen.
Die ganze Reichkirche bestand aus Katholiken die auf das Nicänum verpflichtet waren.
Nichts als Unheil hat es angerichtet und Verwirrung gestiftet, wie Basilius, ein Konzilsteilnehmer in Nicäa damals entsetzt schrieb, "jeder schlug sich - nach Nicäa - mit jedem, es ging zu wie in einer Seeschlacht bei Nacht."
Wir schulden
den nach Millionen zählenden unschuldigen Opfern des Nicänums Respekt.
Könnte es
nicht sein, dass Gott Jesus Christus seine Kirche wiederherstellte, indem er
sich einen unbedarften Knaben namens Joseph Smith als Werkzeug aussuchte?
Jedenfalls
ist sie tolerant. Sie droht niemandem.
Jedenfalls sieht sie der
vornicänischen Kirche - die als "arianisch-origenistisch" diffamiert
wurde, - verblüffend gleich.
Ist es nicht an der Zeit, das
zu bedenken?
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