Montag, 24. November 2014

Glaube an Gott -eine Umfrage 2005

Es wird diskutiert. Sonderbarerweise neigen die Hochgebildeten meiner Erfahrung nach dazu, die Frage nach Gott negativ zu beantworten. Was sie wirklich denken und fühlen wissen einige selber kaum. Da spielt Scham und Stolz hinein.
Ein bekannter Dirigent, wahrscheinlich Enoch zu Guttenberg, München, (Mitglied der bekannten von Guttenberg-Familie) brachte es auf den Punkt:
"Ich bin Atheist, außer wenn ich Bach dirigiere."
Von ihm stammt auch dieses Aussage:

            Ich sage das sehr oft: Ich bin im Kopf ein 

      Atheist und im Herz ein gläubiger Christ.

Anteil der Bevölkerung, die „glaubt, dass es einen Gott gibt“ (Eurobarometer-Umfrage von 2005)

Es gibt Erfahrungen die nie laut werden. Nicht jeder kann bekennen. Christlicher Glaube verursachte zuviel Leid, das belastet. Andererseits ist der Kern des missbrauchten und entarteten Glaubens auch unter schlimmsten Bedingungen glücklicherweise erhalten geblieben. Manchmal haben dieselben Geistlichen mit der Rechten Gutes und mit der Linken das Gegenteil getan.

Wikipedia: 

 "Justin Barrett kam bei Untersuchungen unter US-amerikanischen und indischen Gläubigen zum Ergebnis, dass Personen intuitiv zu personenähnlichen Gottesvorstellungen tendieren, die der theologischen Lehre zuwiderlaufen. Beispielsweise besteht die Tendenz, zu denken, dass Gott beziehungsweise die Götter sich bewegen, Sinneseindrücke verarbeiten oder nur eine Aufgabe auf einmal erledigen können..

Ein verwandter Forschungsgegenstand ist die Frage, welche kognitiven Fähigkeiten in Bezug auf den Gottglauben angeboren sind. Die Anthropomorphismus-Hypothese geht davon aus, dass Kinder einen Gott anfänglich als „großen Supermenschen im Himmel“ betrachten, und erst später die Vorstellung eines transzendenten, körperlosen Wesens entwickeln. Demgegenüber besagt die Preparedness-Hypothese, dass Kinder derartige metaphysische Eigenschaften problemlos akzeptieren, da sie von Beginn an kognitiv in der Lage sind, sich allgemeine übernatürliche Akteure vorzustellen."

Es gibt Menschen die nicht an Gott glauben, aber den Teufel mehr fürchten als den Tod. In der Sowjetunion, war der Aberglaube, wie zahlreiche Dokumente belegen weit verbreitet.
Einer meiner Fischerkollegen, mit dem ich dreißig Jahre lang fast täglich zum Fang hinausfuhr, lästerte aus Spaß am Spaß über alles.  Nichts war ihm heilig. Insbesondere gefiel er sich darin meine Religion aufs Korn zu nehmen. Bis ich ihn eines Tages wegen seiner Maßlosigkeit, draußen auf dem Wasser des Tollensesees mit erheblicher Lautstärke verwies. Gott zu verspotten, indem er sich über das Abendmahl lustig machte, gestatte ich ihm nie wieder.
Wenige Wochen danach fuhr ein Stasioffizier als Amateurfischer mit uns. Das war keine Seltenheit und die meisten Männer dieser Zunft bemühten sich, angenehm aufzufallen. (Natürlich hatten sie jahrzehntelang alle meine Briefe mitgelesen und ich schrieb ziemlich oft. Ehrlich gesagt brachte ich manches zu Papier, das an meine "Teilnehmer" gerichtet war) Er kannte mich nicht, fand aber Dank meines Spötters schnell heraus, wie es um meine Gesinnung bestellt war. Sofort attackierte er mich.
Mein Kollege, der immer plattdeutsch sprach wechselte sofort ins Hochdeutsche: "Du hast keine Ahnung!" fuhr er den Angreifer an. Er sei verglichen mit mir ein Dummkopf. Der Mann um die Mitte Vierzig wollte sich verteidigen. Hermann Witte, ließ ihn nicht zu Wort kommen. Sein Kopf lief rot an.

Ihm stand es an mich zu "belegen", nicht dem da, denn Hermann wurde 13 Jahre vor mir geboren. 

Hermann Witte (1917- 1988) erlernte den Beruf eines Binnenfischers bei Pächter Meyer, Cammin, der ebenfalls "Mormone" war
Mehr als einmal stand Hermann zu mir, immer wenn es kritisch wurde!
Er glaubte "an eine höhere Macht". Das bekannte er wiederholt. Er hätte guten Grund dazu, denn er hatte  jahrelang in vorderster Linie der Ostfront im Elend gelegen. "Nein!" antwortete er auf meine Nachfrage, er habe vermieden Menschen töten. So sind wir. 

"Wenn es keinen Gott gibt, dann ist alles erlaubt." Dostojewski

Ein bißchen glauben sie alle, deshalb sind alle auch ein bißchen gewollt gut. Das dachte ich immer, nach einem Gespräch mit Atheisten in der damaligen DDR, wo die Gottlosigkeit Staatsdoktrin war. Genau weiß niemand wer er ist, und warum er ist. Seit Darwin sind viele immer sicherer in der Annahne geworden, dass es keines Gottes bedarf, andererseits sind wir selber halbe Götter und zur anderen Hälfte ein Mix aus Teufel und ein wenig Vernunft. Möge die Vernunft siegen, wenn es schon nicht der Glaube sein kann, um die eigene Rücksichtslosigkeit zu zügeln. Was mir Angst macht ist dass Wissen das sich mir aufdrängte, dass sie allesamt, wenn sie eher zum Nichtglauben neigen, dann zugleich zum Leichtsinn. In einer Welt die mit Dynamit geladen ist, sollte der Leichtsinn nicht vorkommen.


http://scienceblogs.de/zeittaucher/wp-content/blogs.dir/57/files/2012/07/i-b21c10bedcebafe29676f3bde4f93149-Familie%20um%201900%20-%20Dieter%20Sch%C3%BCtz%20-%20Pixelio%202010.jpg
Es gibt starke Argumente

Samstag, 22. November 2014

Contra "Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre" by Gerd Skibbe


 Ein Gebot Gottes: gegeben um 600 v. Chr.:


"Bessert euer Wesen und Leben, dann will ich bei euch wohnen. verlasst euch nicht auf die Lügen, wenn sie sagen: Hier ist des HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel!" Jeremia 7: 3-5

Verlasst euch nicht auf die, die sagen:   
"Wir werden umsonst erlöst... Rechtfertigung geschieht allein aus Gnade... sola gratia. Rechtfertigung ist Sündenvergebung (Röm 3: 23-25; Apg 13: 39; Lk 18: 14)"
"Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre vom 31. Oktober 1999

Bewusst oder nicht wird in der "Gemeinsamen Erklärung" verdrängt, dass Luther noch klar betonte, dass wir einmal vor Gott zu verantworten haben, was  wir angerichtet haben. 
Bewusst verdrängt wurden Jesu Christi Kriterien der Erlösung. In den vielen Sätzen dieser "Erklärung" kommt Jesus nicht zu Wort - außer in einem völlig aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat, das Petrus und seinen rechtmäßigen Nachfolgern die Vollmacht verleiht, Sünden zu vergeben -.
Wohlgemerkt, es handelt sich um eine Legitimation für rechtmäßige Nachfolger, nicht für die "Rechtsnachfolger" jener Autoritäten die jahrhundertelang das Bundesvolk Gottes verfolgt und Abermillionen misshandelt haben. 
  
Petrus ist empört, dass Paulus - "unser geliebter Bruder Paulus" - mit bedeutenden Begriffen recht missverständlich umgeht. Weitsichtig ist er verärgert darüber, dass Paulus nicht ganz unschuldig daran ist, wenn Spätere, wie die Damen und Herren Verfasser der "Gemeinsamen Erklärung" von 1999, es wagen den folgenden Widersinn zu Papier zu bringen: 


Petrus Gnadenverständnis unterscheidet sich von dem seines Juniorpartners erheblich. Das muss er korrigierend aussprechen. Er, Petrus ist die von Jesus eingesetzte "Säule" der Kirche, nicht Paulus. Petrus hat in Sachen Theologie das letzte Wort.
Er weist den übereifrigen Mann sehr behutsam zurecht. um zu definieren was die Kirche unter dem Begriff "Gnade" verstehen soll:

"... wenn ihr um guter Taten willen leidet und es ertragt,  das ist Gnade bei Gott.
Denn dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen; er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand;..." 1. Petrusbrief 2: 2-25

In Christi Fußtapfen gehen ist Gnade... 
Petrus wird sich sehr zusammen genommen haben, nicht aus der Haut zu fahren, weil Paulus verallgemeinert, was nicht verallgemeinert werden darf.  Denn wie der Trend des Judentums, war seines Herrn Lehre, die des Tuns des Guten. Allerdings bestand das jüdische Verstehen vom Tun des Guten, nicht wie bei den Christen darin Ketzer zu köpfen, wie an Bischof Priscillian im Jahr 385 geschehen, oder etwa darin eine ganze Gemeinde auszurotten weil sie urchristlich glaubte, wie 366, unter aktiver Teilnahme des Papstes Damasus zu Rom geschehen. 

Jahrelang begleitete Petrus seinen Christus. Er hatte jedes Wort und seinen Geist in sich aufgesogen. Kaum jemand kannte, wie er, die ewig gültigen Prinzipien des Erlösers.  Er schreibt entschieden und zugleich sehr um Versöhnung bemüht:

Seid überzeugt, dass die Geduld (griech. ypomoni) unseres Herrn 
eure Rettung ist. Das hat euch auch unser geliebter Bruder Paulus 
mit der ihm geschenkten Weisheit geschrieben; es steht in allen seinen Briefen, in denen er davon spricht. In ihnen ist manches schwer zu verstehen und die Unwissenden, die noch nicht gefestigt sind, verdrehen diese Stellen ebenso wie die übrigen Schriften zu ihrem eigenen Verderben.2. Petrus 3: 15-16

Petrus kennt den Begriff Gnade sehr wohl, verwendet ihn hier aus guten Gründen nicht. Petrus geht sehr weit. Er warnt davor Paulus Sonderfall auf die Allgemeinheit auszuweiten. Dieser Trugschluss führe unweigerlich ins Verderben. Wegweisend fand er für den ersten Satz einen Begriff der die Erwartungshaltung Gottes einschließt: wir könnten mehr tun. Der Herr warte auf dieses unser Guttun mit schier unglaublicher "Geduld". 
Jakobus, dagegen, des "Herren Bruder" konnte Paulus ständige Überbetonung einer durchaus wichtigen Lehre nicht mehr hören. Verärgert fragt er zurück: Soll daraus folgen, gute Taten wären zur Erlösung nicht nötig? Jakobus schreit die Antwort: "NEIN!“, geradezu heraus:
 "Willst du aber erkennen, du eitler Mensch, dass der 
Glaube ohne Werke tot sei?" Jakobus 2: 20
In seinem Brief an die Galater reagiert Paulus, sei es auf schriftliche oder mündliche Hinweise. Er sieht sich plötzlich in der Pflicht Missverständnissen vorzubeugen:

 "Irret euch nicht, was der Mensch sät, das wird er ernten!" Galater 6: 17
Dieser Satz relativiert sämtliches Schrifttum Pauli!
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/81/Galatia_Map.png
Wikipedia: Galatien als römische Provinz

Die Aussage, dass der Mensch ernten wird was er sät, ist logisch unanfechtbar. Bezeichnenderweise fehlt dieses bedeutende Paulusstatement in der "Gemeinsamen Erklärung".
Die Konsequenz der "Erklärung" lädt geradezu zur Faulheit ein, zum Nichtstun, während das Gebot Christi lautet: Stellt euer Licht nicht unter den Scheffel. Setzt eure Talente ein um aus dieser Welt einen besseren Platz zu machen. Helft den Armen, besucht die Gefangenen, helft ihnen frei zu sein. Bemüht euch um eure charakterliche Vervollkommnung. Wörtlich und im Zentrum der Bergpredigt steht Gottes großes Wort:

"Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel, vollkommen ist!"
Selbst dies war nur eine Wiederholung längst vorausgegangener Aufforderungen. Ein um Perfektion bemühter Artist muss täglich sechs bis zehn Stunden harte Arbeit leisten.
Die "Gemeinsame Erklärung" lullt dagegen sogar echte Christen ein, als wäre das Werk schon getan und nun sei "Holiday" angesagt. 

Das Nichttun, - die Kontemplation, das Nichtsdazutun - sowie jede Art von Lehre der Idee vom "Nichtsdazubeitragenkönnen" betrachtet Petrus  als eine ins Verderben führende Lebenseinstellung.
Wie Paulus geht es ihm um die Frage der persönlichen Erlösung. Für Petrus allerdings ist es eine massive Irrlehre etwas zu verkünden, dass zur Annahme führen könnte, der bloße Glaube an Christus genüge um den schuldig gewordenen Menschen bedingungslos freizusprechen. 
Eben diese von Petrus verworfene Geisteshaltung und Philosophie wird fast anderthalbtausend Jahre später Martin Luther aus seinen persönlichen, durchaus nachvollziehbaren Gründen zur Basislehre seiner Theologie erklären.
Sie wird zwar den Protestantismus hervorbringen aber ihn zugleich in den Untergang der Bedeutungslosigkeit treiben.

Natürlich kann man Martin Luther verstehen: er hatte vom Tun her geleistet was er konnte... und fühlte sich dennoch verdammt. In den vielen Jahren seiner Zeit als Augustinermönch war er überstreng mit sich selbst umgegangen und war bemüht alles zu halten was die Ordensregeln - aber nicht Christus - von ihm verlangten:

  "Wahr ist's, ein frommer Mönch bin ich gewesen und habe so gestrenge meinen Orden gehalten, dass ich's sagen darf: Ist je ein Mönch gen Himmel kommen durch Möncherei, so wollt' ich auch hinein kommen sein. Das werden mir bezeugen alle meine Klostergesellen, die mich gekannt haben. Denn ich hätte mich, wo es länger gewähret hätte, zu Tode gemartert mit Wachen, Beten, Lesen und anderer Arbeit."

Da fühlen wir alle in liebevoller Weise mit ihm und stehen an seiner Seite, denn vor und zu seinen Zeiten wollten die Christen durch ‚besonders gute Taten’ Erlösung finden, nämlich in Pilgerreisen, im Reliquienerwerb (die ohnehin überwiegend Falsifikate darstellten), in der Teilnahme an endlosen Kreuz- und Kriegszügen gegen Islam, Heiden-, Ketzer- und Judentum. Das Gutsein bestand aus Kasteiungen, langanhaltenden Wiederholungen gewisser Floskeln, im fast pausenlosen "Vater-unser" Geplapper und im geradezu blinden Gehorsam gegenüber jeweiligen kirchlichen Vorgesetzten. Das waren weder Guttaten noch waren sie wünschenswert.
Aber dann fiel Bruder Martin ins andere Extrem mit der Verneinung der Fähigkeit des Menschen zu seiner Erlösung beizutragen. Was dabei praktisch an Gleichgültigkeit der meisten lutherisch Gläubigen herauskam ist unübersehbar negativ.
Ganz anders Joseph Smith.        
       Joseph Smith 1805-1844
Er sagte er habe zuvor Gott um Erkenntnis gebeten und dann seien ihm diese Worte offenbart worden:

"Wahrlich (der allmächtige Gott, Schöpfers Himmel und der Erde) sagt: Die Menschen sollen sich voll Eifer einer guten Sache widmen und vieles aus ihrem eigenen, freien Willen tun und viel Rechtschaffenheit zustande bringen; denn die Macht ist in ihnen, wodurch sie für sich selbst handeln können.Lehre und Bündnisse 58:27

" für Erasmus (von Rotterdam) war es schon aus pädagogischen Gründen nicht anders denkbar, als dass der Mensch durch seinen freien Willen an seinem Heil mitwirkt. Luther dagegen war im Hinblick auf die sittlichen Möglichkeiten des Menschen äußerst pessimistisch.
Für ihn hing alles allein von der freien Gnade des allmächtigen Gottes ab, die für ein auch noch so geringes Mitwirken des Menschen am Heil keinen Platz ließ."   Thomas Martin Schneider "Freiheit bei Martin Luther"

Diese Einstellung ist immer noch die Linie der offiziellen evangelischen Kirche Deutschlands. Auch weil "Mormonismus" dem entgegensteht, verurteilen gewisse Exponenten des Protestantismus die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.
Origenes (185-254) beteuerte es ebenfalls wie Joseph Smith und damit völlig anders als Luther, der immer von der eigenen Erfahrung ausgeht, aber eben nicht berücksichtigt, dass die Forderungen seines (Kloster-) Ordens andere waren, als die des Christus die er in der Bergpredigt formuliert hatte. Der große Alexandriner (Origenes) verkannte keineswegs die Rolle der Gnade Christi, doch er lehnte jede Übertreibung konsequent zurück: 

„Zwar sind alle Geschöpfe ganz auf Gott angewiesen, eigene
Anstrengungen werden durch seine Gnade weit überwogen. Aber die
Vorsehung hat alle Regungen des freien Willens von Ewigkeit vorausgesehen und eingeplant, sie werden gerecht vergolten
.“ Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft ... Mohr - Siebeck, 3. Auflage

Das ist ausgewogener, verständlicher Klartext. Er erregt keinen Widerspruch.
Wären die Großkirchen bei Origenes geblieben dann hätten sie sich nicht dermaßen arrogant gegen Christus verhalten, indem sie, gleich nach der staatlichen Anerkennung des Katholizismus, im 4. Jahrhundert, alles Menschenmögliche unternahmen - und zwar jahrhundertelang -, die Freiheit der Kinder Gottes zu vernichten!   
Dafür gibt es keine Entschuldigung!
Weil sie es taten rief der allmächtige Gott die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, 1830, erneut ins Leben.
ER restaurierte was Menschen verdarben. Joseph Smith war Werkzeug und wie Paulus u.a. andere vorbestimmt diese Rolle zu spielen.

Die meisten Mitglieder der Kirche Jesu Christi sehen allerdings, dass innerhalb der katholischen sowie der Evangelischen Kirche Deutschlands schon seit Luthers  Zeiten und auch gegenwärtig schwache Strömungen vorhanden sind, die Weitherzigkeit und Versöhnungsbereitschaft erkennen lassen. 
Es gibt Querdenker und Aussagen von Protestanten mit Gewicht die eben nicht mehr lutherisch sind.
Dazu gehören solche Bekenntnisse wie das von Frau Prof. Dr. Regine Schulz Direktorin des Roemer- und Pelizaeus-Museums. Sie sprach, 2012, in ihrer Kanzelrede in der Andreas-Kirchengemeinde Hildesheim über „Tod,  Auferstehung und Ewiges Leben“ im Alten Ägypten.
Es ist für die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage erstaunlich zu hören, wie Frau Prof. Dr. Regine Schulz  - wenn auch sehr, sehr feinsinnig, aber immerhin - Luther die Stirn bietet und dabei ungewollt die ersten beiden Kapitel des Buches Abraham (in der mormonischen Zusatzschrift "Köstliche Perle") bestätigt!, indem sie sagt:

   "dass den Menschen des Alten Ägypten  die Frage nach dem Glauben ganz fremd gewesen sei sie hatten nicht einmal ein Wort dafür. Ihre Vorstellung von der Götterwelt und der Ordnung des diesseitigen und jenseitigen Lebens sei nach ihren Begriffen überliefertes Wissen gewesen, die Wahrheit. Sie fürchteten das Totengericht, denn das Weiterleben nach dem Tod hing vom Wohlverhalten im Diesseits ab. Es gab Hoffnung auf Gerechtigkeit,  Hoffnung auf Gnade gab es nicht.
Der Maßstab für das richtige Leben sei zusammengefasst im Begriff Ma`at, der sich nicht übersetzen lasse, weil er viele Bedeutungen einschließt: Gerechtigkeit, Ordnung, Weisheit."

Solche Statements sind für "Mormonen" mehr  als erfreulich - obwohl sie, wie gesagt, derselben Überzeugung wie Origenes sind, dass "alle Geschöpfe ganz auf Gott angewiesen, eigene Anstrengungen werden durch seine Gnade weit überwogen. Aber die Vorsehung hat alle Regungen des freien Willens von Ewigkeit vorausgesehen und eingeplant, und sie werden gerecht vergolten."
Solche Erklärungen tragen der Vernunft Rechnung. 

Gemäß dem Berichterstatter des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Hildesheim, Sarstedt ließen die Äußerungen der Ägyptologin die Folgerung zu:
"Die Personifizierung des umfassenden Begriffes in der Göttin Ma`at schaffe eine Verbindung zur Person Christi,..."
Bravo!, denn eben dies lehrte Joseph Smith. Es war kein Geringerer als der Superintendent Helmut Aßmann im Gespräch mit der Museumsdirektorin, (der dies zum Ausdruck brachte)

"Er leitete den Abend als Lektor, schuf einen Rahmen von Liedern und Gebeten zum Thema Tod und Auferstehung. In einem Kurzinterview stellte er der Gastrednerin eigene und von Besuchern notierte Fragen, zum Beispiel die nach ihrer eigenen Jenseitsvorstellung. Sie sei Protestantin, sagte Regine Schulz. Und der festen Überzeugung, dass das Verhalten im Diesseits sich auf das Leben im Jenseits auswirke." 

Eben dies ist reiner "Mormonismus", aber das Gegenstück zum Protestantismus.
Die schlichte Logik verlangt die Übereinstimmung mit Origenes und den zuverlässigsten Kirchenvätern, sowie dem Lehrgut der ältesten Apostel!

Danke Joseph Smith! Dank Gott ist es so, dass wir eben nicht Spielbälle, sondern hochbegabte und geliebte Gotteskinder sind.



Sonntag, 16. November 2014

Verzeihbare Todsünden

Ich kenne einen Mann, der seiner Tochter Likör gab, sie schwängerte, sich aber nie um das Kind gekümmert hat. Ich kenne auch den bedauernswerten Sohn. Mein Wunsch ist, dass die Tochter und ihr Sohn die Kraft aufbringen, trotzalledem ihr Leben zu meistern.
Mir fällt es schwer dem Vater gegenüber freundlich zu sein. Ihm wünsche ich seinetwegen, dass er erkennt, was er angerichtet hat, dass ihn sein Gewissen solange beißt, bis er in sich geht und die Ungeheurlichkeit seines Tuns in vollem Umfang erkennt, dass er wenigstens ab sofort das Mögliche und Vernünftige zugunsten seiner Kinder unternimmt.
Denn anders ist die Vergebung die in weiter Ferne liegt nicht möglich.
König David hatte viele Frauen, wenn auch längst nicht soviele wie die Bibel angibt, aber er musste unbedingt mit Urias Frau Bethseba Sex haben.
Er schwängert sie, kann es nicht vertuschen, weil sein Soldat Uria den Fronturlaub nicht nutzt um seiner Frau beizuwohnen. Der teuflische Gedanke König Davids, Uria in einem zu erwartenden Gefecht an der  gefährlichsten Stelle einzusetzen, was dann zum Tod des Mannes führt, war eine Todsünde.
Alle Tränen seiner Reue konnten die Tat nicht ungeschehen machen. 
Seine Selbstvorwürfe müssen ihn lebenslänglich verfolgt haben.
Irgendwann in der Ewigkeit, wenn Uria ihm vergibt, wird Davids Seele hoffentlich zur Ruhe kommen.
Ich bin zutiefst überzeugt, dass Reue, selbst sonst tödliche Wunden, heilt. Das ist meine Religion.

Mittwoch, 12. November 2014

Albert Schweitzer und Joseph Smith



Dass Gott von uns Gutes erwartet, lässt sich nicht leugnen. Unentwegt spricht er unseren Willen an:
Macht etwas aus den Talenten die ich euch anvertraute. Was ihr einem meiner geringsten Anhänger getan habt, das tatet ihr mir an. Danach wird er uns richten betonte der Herr mehr als einmal.
Den Friedensstiftern sagt er große Verheißungen zu. Denen, die tun was er fordert, verspricht er Gedeihen. Wir sollen sogar danach trachten wie Gott Vollkommenheit zu erreichen.
Kaum ein anderer konnte diesen Anforderungen so vorbildlich nachkommen wie Albert Schweitzer, der sich selbst lebenslänglich neue Aufgaben stellte und sich dann bemühte den Herausforderungen gerecht zu werden.
                
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/58/Bundesarchiv_Bild_183-D0116-0041-019%2C_Albert_Schweitzer.jpg


                                                       Albert Schweitzer (1875-1965)

Er war immer ein großer Mann: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“ 
Jeder stimmte seinen Forderungen nach Ehrfurcht vor dem Leben zu. Ein Kenner fasste in Wikipedias Darlegungen das Ziel des Humanisten Schweitzer mit den Worten zusammen:
„Die Verantwortung braucht einen individuellen, sozialen und politischen Willen, der dem eigenen Dasein einen geistigen Wert verleiht und zur gegenständlichen Welt ein Verhältnis knüpft, in dem der Mensch von einer naiven zu einer vertieften Weltbejahung gelangt.“
Er war bereits promovierter Philosoph und Theologe und berühmt schon mit dreißig, nachdem er sein großes Werk „Johann Sebastian Bach“ als Orgelvirtuose in deutscher und französischer Sprache verfasste und veröffentlichte. Dann beschloss er Arzt zu werden.
Solange hätte er nur getan, was ihm Vergnügen bereitete. Jetzt will er der Pflicht als Christ nachkommen und den Kranken helfen.
Die weisen Männer der Universität Straßburg schüttelten ihre Köpfe. Niemand unter ihnen konnte auf so viele Erfolge verweisen. Die Regierung musste eingreifen um ihm die Immatrikulation zu erwirken.
Im afrikanischen Busch wollte er den bedauernswerten Menschen helfen – und er tat es großartig.
Albert Schweitzer beschämte uns allesamt. Sein Leben lehrte, wie töricht Lehrmeinungen sind, die dem Menschen nur wenig Gutes zutrauen, es käme in der Hauptsache darauf  an, Jesus zu vertrauen. Er habe bereits alles geleistet, was wir vor Gott tun können.
Wenn irgendwer solchen Unsinn verbreitet, kann man es vernachlässigen. Aber es gibt zu viele protestantische Verkünder die ähnliche Torheiten immer noch von sich geben, wie der sonst so bewundernswerte Martin Luther, der vom menschlichen Willen zu wenig hielt und von den paulinischen Kürzeln von der billigen Gnade zu viel.
Jesus der in Gleichnissen lehrte, verfluchte eines Tages einen Feigenbaum weil er essen wollte, aber keine Früchte fand.
Es wäre wohl ungerecht ihm zu unterstellen, er meinte buchstäblich diesen Baum der wahrscheinlich erst in der Blüte stand. Es sind die Früchte der Redlichkeit, der Freundlichkeit, der Offenherzigkeit und der Güte, die Jesus jederzeit von uns sehen will, ob es Erntezeit ist oder nicht.

Er verpflichtet uns allezeit unser Licht - wenn wir es denn empfangen haben - nicht unter den "Scheffel" zu stellen.
Er erwartet, dass wir das Salz der Erde sind oder Sauerteig der den ganzen Teig durchsäuert. 
Unser "individueller ... sozialer und politischer Willen, (muss) dem eigenen Dasein einen geistigen Wert verleih(en)," diese Forderung Schweitzers, hatte 70 Jahre zuvor schon Joseph Smith (1805-1844) erhoben:

"Die Menschen sollen sich voll Eifer einer guten Sache widmen und vieles aus ihrem eigenen, freien Willen tun und viel Rechtschaffenheit zustande bringen; denn die Macht ist in ihnen, wodurch sie für sich selbst handeln können. Und insofern die Menschen Gutes tun, werden sie keineswegs ihres Lohnes verlustig gehen." Lehre und Bündnisse 58: 27
 

Dienstag, 11. November 2014

Präexistenz bei deutschen Poeten

Hermann Hesse schrieb:

"Das Leben, das ich selbst gewählt
Ehe ich in dieses Erdenleben kam,
ward mir gezeigt wie ich es leben würde.
Da war die Kümmernis, da war der Gram,
da war das Elend und die Leidensbürde.
Da war das Laster, das mich packen sollte,
da war der Irrtum der gefangen nahm.
Da war der schnelle Zorn, in dem ich grollte,
da waren Hass und Hochmut, Stolz und Scham.
Doch da waren auch die Freuden jener Tage,
die voller Licht und schöner Träume sind,
wo Klage nicht mehr ist und nicht mehr Plage,
und überall der Quell der Gaben rinnt.
Wo Liebe dem, der noch im Erdenkleid gebunden,
die Seligkeit des Losgelösten schenkt,
wo sich der Mensch der Menschenpein entwunden
als Auserwählter hoher Geister denkt.
Mir ward gezeigt das Schlechte und das Gute,
mir ward gezeigt die Fülle meiner Mängel.
Mir ward gezeigt die Wunde draus ich blute,
mir ward gezeigt die Helfertat der Engel.
Und als ich so mein künftig Leben schaute,
da hört ein Wesen ich die Frage tun,
ob ich dies zu leben mich getraute,
denn der Entscheidung Stunde schlüge nun.
Und ich ermaß noch einmal alles Schlimme -
"Dies ist das Leben, das ich leben will!"
gab ich zur Antwort mit entschlossner Stimme.
So war's als ich ins neue Leben trat
und nahm auf mich mein neues Schicksal still.
So ward geboren ich in diese Welt.
Ich klage nicht, wenn's oft mir nicht gefällt,
denn ungeboren hab' ich es bejaht."

Allerdings gibt es Kritiker, die  Gründe anführen, dieses Gedicht sei Hesse unterschoben worden.


Johann Wolfgang von Goethe: 

 "Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, Die eine will sich von der andern trennen; Die eine hält, in derber Liebeslust, Sich an die Welt mit klammernden Organen; Die andere hebt gewaltsam sich vom Dust (= Staub) Zu den Gefilden hoher Ahnen." 

Goethe zu Eckermann 

»Wenn man die Leute reden hört,« sagte Goethe, »so sollte man fast glauben, sie seien der Meinung, Gott habe sich seit jener alten Zeit ganz in die Stille zurückgezogen, und der Mensch wäre jetzt ganz auf eigene Füße gestellt und müsse sehen, wie er ohne Gott und sein tägliches unsichtbares Anhauchen zurechtkomme...Gott hat sich nach den bekannten imaginierten sechs Schöpfungstagen keineswegs zur Ruhe begeben, vielmehr ist er noch fortwährend wirksam wie am ersten. Diese plumpe Welt aus einfachen Elementen zusammenzusetzen und sie jahraus jahrein in den Strahlen der Sonne rollen zu lassen, hätte ihm sicher wenig Spaß gemacht, wenn er nicht den Plan gehabt hätte, sich auf dieser materiellen Unterlage eine Pflanzschule für eine Welt von Geistern zu gründen. So ist er nun fortwährend in höheren Naturen wirksam, um die geringeren heranzuziehen.«
 
 

Montag, 10. November 2014

Gemeinsamkeiten zwischen Mormonen und Großkirchen

Schaut Euch diesen kleinen Ausschnitt des vielleicht bedeutendsten Gemäldes aller Zeiten an. Seht genau hin. Es seien "Engelsköpfe" lautet die übliche Erklärung. Die Ersten Christen hätten gesagt: "Das sind wir. Wir schauten als Geister zu. Wir starrten auf IHN, den Maria durch den Vorhang trägt."  Nach altchristlichem Verständnis trennt ein Vorhang die Geisterwelt von der irdischen. Darüber nachzudenken lohnt sich.
   


Wikipedia: Ausschnit aus der "Sixtinischen Madonna" Raffaels.





Raffael 1513

Raffael wusste mehr. Wer gab ihm dieses Wissen? 
Wer gab es Joseph Smith, wer Nephi? (Buch Mormon 1. Nephi 11: 13- 23)

"...Ich schaute und sah die große Stadt Jerusalem und auch andere Städte. Und ich sah die Stadt Nazaret; und in der Stadt Nazaret sah ich eine Jungfrau, und sie war überaus anmutig und weiß.
   Und es begab sich: Ich sah die Himmel offen, und ein Engel kam herab und trat vor mich hin; und er sprach zu mir: Nephi, was siehst du?
   Und ich sprach zu ihm: Eine Jungfrau, überaus schön und anmutig, mehr als alle anderen Jungfrauen.
   Und er sprach zu mir: Kennst du die Herablassung Gottes?
   Und ich sprach zu ihm: Ich weiß, daß er seine Kinder liebt; aber die Bedeutung von allem weiß ich nicht.
   Und er sprach zu mir: Siehe, die Jungfrau, die du siehst, ist die Mutter des Sohnes Gottes nach der Weise des Fleisches.
   Und es begab sich: Ich sah, daß sie im Geist entrückt wurde, und nachdem sie eine Zeitlang im Geist entrückt gewesen war, sprach der Engel zu mir, nämlich: Schau!
   Und ich schaute und sah wieder die Jungfrau, und sie trug auf den Armen ein Kind.
   Und der Engel sprach zu mir: Sieh das Lamm Gottes, ja, selbst den Sohn des Ewigen Vaters! Kennst du die Bedeutung des Baumes, den dein Vater gesehen hat?
  Und ich antwortete ihm, nämlich: Ja, das ist die Liebe Gottes, die sich überall den Menschenkindern ins Herz ergießt; darum ist sie das Begehrenswerteste von allem.
   Und er sprach zu mir, nämlich: Ja, und die größte Freude für die Seele."


Diese Malerei, die erneut den Vorhang von größter Wichtigkeit zeigt,  stammt aus dem 4. Jahrhundert
Stemberger “2 000 Jahre Christentum”, S.93
Stemberger formuliert:


“Die hier abgebildete Person soll einen Märtyrer darstellen, der ins Paradies aufgenommen wird,”

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/48/Celio_-_Casa_romana_al_Celio_-_fenestella_confessionis_1120296.JPG
Rom, SS Giovanni um 300 oder später: "Frühchristliche Confessio"

Interessant ist die 90 Grad-Haltung der Arme wie wir sie in arianischen Tempeldienstdarstellungen  antreffen. Noch interessanter aber ist der Hinweis, dass wir alle "durch den Vorhang gehen müssen!"