Niemand darf sich zu Recht Christ nennen, wenn er wissentlich dagegen verstößt
Dass gewisse Kirchenführer im Gefolge Konstantins nicht nur die Menschenwürde Andersglaubender vorsätzlich mit Füßen getreten haben lässt sich nicht leugnen. Ihr Tun und Treiben war Bruch des Abkommens den jeder Getaufte eingeht. Das musste Verderben herauf beschwören. Wir haben nur eine schwache Vorstellung davon wie in der aufkommenden Reichskirche bis weit ins 19. Jahrhundert hinein die Verelendung der Unterdrückten mit der Verachtung der Menschenwürde einherging.
Das Resultat dessen nennen nicht
wenige den „Sieg des Christentums“, obwohl es sein Untergang war. Mit der
Knechtung von Millionen durch Herren wie Ambrosius von Mailand, die ihre Macht
missbrauchten wurde kirchlicherseits die Finsternis der Gedanken
und der Unwissenheit geradezu kultiviert.
Es war ein Pyrrhussieg gewesen. Das wieder und wieder zu sagen und zu bedenken ist die Pflicht aller, weil uns sonst das Nichtbedenken zu Banausen macht.
Jeremia sagte den Juden seiner Zeit, dass sie, wegen ihrer Missachtung der Prinzipen der Menschenwürde in höchster Gefahr schweben. Er sah die schlimmen Bilder von der nahenden babylonischen Gefangenschaft. Ihr Gott kann und darf ihnen nicht beistehen, weil sie den Bund mit ihm brachen.
James Tissot, The Flight of the Prisoners |
Nebukadnezar der Herr mächtiger Armeen verfolgte sehr wohl das Treiben der Juden die nur an materielle Vorteile dachten. Er sah, dass sein Vasall Zedekia, der blutjunge König der Juden den Noblen seiner Umgebung gehorchte und heimlich Pläne mit Ägyptern usw. gegen seinen Oberherrn in Babylon schmiedete
Jeremia warnte vergeblich: Ihr seid das Bundesvolk. Ihr seid, am Sinai einen Vertrag mit Gott eingegangen: das bedeutet, dass ihr nie die Würde eines Mitmenschen missachten dürft.
Insbesondere wirft Jermia der Jerusalemer Elite vor, dass sie permanent nachsinnen, die Arbeitskraft der ihnen ausgelieferten Menschen auszubeuten:
Das musste Folgen haben:
" Das Wort, das vom Herrn an Jeremia erging, als König Zidkija mit dem ganzen Volk in Jerusalem das Abkommen getroffen hatte, eine Freilassung auszurufen.
Es sollte nämlich jeder seinen
hebräischen Sklaven und seine hebräische Sklavin freilassen und keiner sollte
mehr seinen hebräischen Stammesbruder als Sklaven halten.
Dem hatten sich alle Großen gefügt, ebenso das ganze Volk,
das dem Abkommen beigetreten war, dass jeder seinen Sklaven oder seine Sklavin
freilassen und nicht mehr als Sklave halten werde. Sie hatten gehorcht und die
Sklaven freigelassen.
Danach aber holten sie die Sklaven und Sklavinnen, die sie
freigelassen hatten, zurück und machten sie mit Gewalt wieder zu Sklaven und
Sklavinnen.
Da erging das Wort des Herrn an Jeremia:
So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe mit euren
Vätern, als ich sie aus Ägypten, dem Sklavenhaus, herausführte, ein Abkommen getroffen und verlangt:
Alle sieben Jahre soll jeder von euch seinen hebräischen
Stammesbruder, der sich ihm verkauft hat, freilassen; sechs Jahre soll er dein
Sklave sein, dann sollst du ihn freilassen. Aber eure Väter haben mir nicht
gehorcht und mir ihr Ohr nicht zugeneigt.
Da seid ihr jetzt umgekehrt und habt das getan, was in meinen
Augen recht ist, indem jeder für seinen Nächsten die Freilassung ausrief. Vor
mir hattet ihr ein Abkommen getroffen in dem Haus, über dem mein Name
ausgerufen ist.
Aber ihr seid wieder umgekehrt und habt meinen Namen
entweiht; denn jeder von euch hat seinen
Sklaven oder seine Sklavin zurückgeholt, die ihr doch völlig freigelassen
hattet. Ihr habt sie gezwungen,
wieder eure Sklaven und Sklavinnen zu werden.
Darum - so spricht der Herr: Ihr habt mir nicht gehorcht und
keiner hat für seinen Stammesbruder und seinen Nächsten die Freilassung
ausgerufen. Wohlan, so rufe ich euch eine Freilassung aus - Spruch des Herrn -
für Schwert, Pest und Hunger und ich mache euch zu einem Bild des Schreckens
für alle Reiche der Erde.
Die Großen Judas und Jerusalems, die Höflinge, die Priester
und alle Bürger des Landes… gebe ich in die Hand ihrer Feinde und derer, die
ihnen nach dem Leben trachten. Ihre Leichen sollen den Vögeln des Himmels und
den Tieren des Feldes zum Fraß dienen.
Auch Zidkija, den König von Juda, und seine Großen liefere
ich ihren Feinden aus und denen, die ihnen nach dem Leben trachten, dem Heer
des Königs von Babel, das eben von euch abgezogen ist.... Die Städte Judas
mache ich zur menschenleeren Wüste.“ Jeremia 34: 8-22
Die Vergangenheit sollte uns lehren, dass wir unseren Drang uns wichtiger zu machen als wir sind, den Egoismus in jedem Augenblick unseres Lebens zu zügeln haben.
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