Freitag, 29. April 2016

"Endloses Bewusstsein" by Pim van Lommel

 Dem folgenden Bericht, der auch selbstverständlich seine prinzipiell materialistisch eingestellten Kritiker fand, sollen hier zwei Grund-Sätze voraus geschickt werden:

Außer den Swedenborgianern und einigen anderen kleinen Gemeinschaften lehrt nur die Kirche Jesu Christi der Heiligen Tage, d.h. seit 1830:

1.) - dass der Mensch im Anfang bei Gott war... vor dem Beginn der materiellen Schöpfung. "Alles wurde zuvor geistig erschaffen." Köstliche Perle Mose 3: 1-7
2.) - dass wir Geist sind. Lehre Und Bündnisse 93:33, Köstliche Perle, Abraham 2:  22 
Der sterbliche Körper ist lediglich das Zelt (Haus) in dem wir vorübergehend wohnen. Dies ist eine Metapher die auch Paulus und Petrus verwenden. 2. Petrusbrief 1: 13.14, 2. Korinther 5:1

Speziell  "mormonisch" heißt es darüber hinaus:
- wir sind buchstäbliche Geistkinder Gottes, männlich oder weiblich erschaffen.
- "Unsere Heimat ist nicht hier"
- der Zweck unseres Erdenlebens besteht darin, unter den Bedingungen der Seinsvergessenheit, in der Gottesferne und in freier Entfaltung, eigene Erfahrungen zu sammeln und eigene Entscheidungen zu treffen.
Allerdings mahnt er uns: 
"Gott will sehen, ob wir alles tun werden, was immer er uns gebietet." K.P. Abraham 2: 25, Deshalb stattete er uns mit dem Recht auf Entscheidungsfreiheit aus. Gott kann unsere schlechte Wahl nicht billigen, aber er lässt sie zu. Andernfalls wäre er der Gestalter unseres Schicksals - und nicht wir selbst.
Wir werden ernten was wir gesät haben, betonte Paulus.

Einer der Autoren des Buches Mormon, Alma der Jüngere, schreibt, nach seiner  eigenen wesensveredelnden Nahtoderfahrung:
„Dieses Leben ist die Zeit, da der Mensch sich vorbereiten soll, Gott zu begegnen; ja, siehe, der Tag dieses Lebens ist der Tag, da der Mensch seine Arbeiten verrichten soll.“ Buch Mormon  Alma 34: 32

Bericht entnommen aus dem Buch
Endloses Bewusstsein von Pim van Lommel
Da sich die Nahtoderfahrung der Amerikanerin Pam Reynolds während einer Gehirnoperation ereignete, bei der die Aktivität der Gehirnrinde und des Hirnstamms ständig aufgezeichnet wurde, steht ihr gut dokumentierter Fall exemplarisch für eine Nahtoderfahrung während des Ausfalls aller Gehirnfunktionen. Pamela Reynolds hat auch in der BBC-Sendung »The Day I Died«, die im deutschen Fernsehen unter dem Titel »Begegnungen mit dem Tod« ausgestrahlt wurde, ausführlich von ihrer Erfahrung berichtet.
Wegen eines sehr großen Aneurysmas in einer Hirnschlagader in der Nähe des Hirnstamms unterzog sich Pamela Reynolds 1991 einer langwierigen und risikoreichen Gehirnoperation. Alle Umstände der Operation wurden genau dokumentiert. Ein Aneurysma ist eine ballonförmige Ausweitung oder Schwachstelle in einem Blutgefäß, die sich mit einer aus einem Fahrradschlauch herausquellenden Blase vergleichen lässt. Während der Operation wurde ihre Körpertemperatur auf ungefähr 10 Grad Celsius abgesenkt. Sie war an einer Herz-Lungen-Maschine angeschlossen, da es bei Unterkühlung des Körpers immer zu einem Ausfall der Herztätigkeit, einem Herzstillstand, kommt. Das Blut war vollständig aus ihrem Gehirn gewichen. Sowohl die elektrische Aktivität der Hirnrinde (EEG) als auch die des Hirnstamms wurden (durch »evozierte Potentiale« mit Hilfe von Impulsgeneratoren in den Ohren) während der Operation fortlaufend registriert. Beides war vollständig ausgefallen.
Sabom schreibt in seinem Kommentar:
»An diesen drei Messungen während ihrer Operation ließ sich erkennen, dass ihr Zustand allen heutigen Hirntodkriterien entsprach: Ihr EEC war flach, der Hirnstamm zeigte keine Reaktion und das Gehirn wurde nicht durchblutet. Zudem lag sie in tiefer Narkose. Unter diesen Bedingungen konnte sie Details ihrer Operation - und zwar während der Operation - wahrnehmen, sie befand sich außerhalb ihres Körpers, konnte Gespräche der Ärzte hören, bewegte sich durch einen Tunnel zum Licht, hatte Kontakt mit verstorbenen Angehörigen, und schließlich erlebte sie, nachdem sie den Stromstoß auf ihr Herz gespürt hatte, die Rückkehr in ihren noch kalten Körper.«
Pamela Reynolds war damals eine 35-jährige, hart arbeitende Mutter. Sie hatte sich als Sängerin, die ihre Lieder selbst komponierte und textete, einen Namen gemacht. 1991 erkrankte sie ernsthaft. Sie litt unter extremem Schwindelgefühl, einem Verlust des Sprachvermögens und Bewegungsstörungen. Ihr Arzt riet ihr zu einem Gehirnscan, bei dem ein riesiges Aneurysma in einem Blutgefäß im Gehirn entdeckt wurde. Sollte dieses Aneurysma platzen - und die Gefahr war groß -, würde sie an der starken Gehirnblutung sofort sterben. Man überwies sie an einen Neurologen, der ihr eröffnete, dass ihre Überlebenschance gering wäre. Doch für Pamela gab es noch eine letzte Hoffnung. Sie nahm Kontakt zum Barrow Institut für Neurologie in Phoenix Arizona auf, das etwa 3000 Kilometer von ihrem Wohnort entfernt lag. Trotz der schlechten Prognose entschloss sich der Neurochirurg Dr. Robert Spetzler zu einer Operation.
In einem Interview in der BBC-Sendung sagte Dr. Spetzler:
»Was es so schwierig machte, war der Umstand, dass das Aneurysma an der Schädelbasis unter dem Hirnstamm saß. Diese Blase konnte platzen und so im Gehirn der Patientin eine unbeschreibliche Katastrophe anrichten. In einem solchen Fall war es wirklich problematisch zu operieren. Der Operationstypus, dem sich Pamela unterziehen würde, bezeichnet man als hypothermischen Herzstillstand. Pamelas Körpertemperatur würde auf 10 bis 14 Grad Celsius gesenkt. Herz und Atmung würden aussetzen. Ihre Gehirnwellen würden sich bis zu einer geraden Linie abschwächen und das Blut würde aus ihrem Kopf entweichen. Eine Stunde lang wäre sie klinisch tot. Denn wir hatten vor, ihr Gehirn völlig stillzulegen. Wir wollten sie nicht nur betäuben, wir wollten alle Stoffwechselvorgänge im Gehirn zum Erliegen bringen. In einem solchen Zustand ist kein messbarer Output mehr vorhanden, es liegt also keine messbare Aktivität mehr vor. Kurz vor dem Beginn der Operation gibt es noch sehr viel zu tun. Die Patientin wird anästhesiert, ihre Augen werden mit Pflaster abgeklebt, ihr werden kleine Impulsgeneratoren in die Ohren gesteckt und es wird ein EEG angeschlossen, auf dem wir die Gehirnaktivität beobachten können. Die Patientin wird ganz zugedeckt; das Einzige, was unbedeckt bleibt, ist der Bereich des Kopfes, an dem wir arbeiten.«
Der folgende Bericht beruht auf Pamela Reynolds' schriftlicher Schilderung ihrer Erfahrung und dem, was sie während der BBC-Sendung berichtete:
»Ich kann mich an keinen Operationssaal erinnern. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich Dr. Spetzler gesehen habe. Ein Assistent begleitete mich, es war einer von Spetzlers Assistenten, der bei mir war. Und dann ... nichts. Absolut nichts. Bis zu diesem Geräusch. Und dieses Geräusch war ... unangenehm. Eine Art Kehllaut, als säße ich beim Zahnarzt. Und ich erinnere mich, dass es auf meinem Kopf anfing zu kribbeln und ich irgendwie aus meinem Kopf herausrutschte. Je mehr ich mich aus meinem Körper entfernte, desto deutlicher wurde das Geräusch. Und als ich nach unten sah, konnte ich nach und nach verschiedene Dinge im Operationsaal erkennen. Nie im Leben hatte ich etwas so klar wahrgenommen. Und dann schaute ich auf meinen Körper hinab, und dabei wusste ich, dass es mein Körper war. Aber das kümmerte mich nicht. Ich dachte nur, seltsam, wie sie mir den Kopf rasiert haben. Ich hatte erwartet, sie würden mich kahl scheren, aber das hatten sie nicht getan ... Meine Position, von der aus ich alles beobachtete, lag ungefähr auf Schulterhöhe des Chirurgen. Es war keine normale Wahrnehmung, sie war klarer, gezielter und schärfer als übliches Sehen. Im Operationssaal gab es viele Dinge, die ich nicht kannte, und eine ganze Menge Leute. Ich erinnere mich an das Instrument in der Hand des Chirurgen, es sah aus wie der Griff meiner elektrischen Zahnbürste. Ich dachte, sie würden meinen Schädel mit einer Säge öffnen. Ich hörte, dass sie von einer Säge sprachen, aber was ich sah, glich eher einem Bohrer. In einem Kästchen lagen sogar alle möglichen Ersatzbohrer. Es glich dem Kästchen, in dem mein Vater seine Steckschlüssel aufbewahrte, als ich noch ein Kind war. Ich sah den Griff dieses Bohrers, aber ich sah nicht, wie sie damit in meinem Kopf arbeiteten. Aber ich hörte es, einen hohen, surrenden Ton. Und ich erinnere mich an die Herz-Lungen-Maschine. Ich mochte dieses Beatmungsgerät nicht. Ich erinnere mich an jede Menge Instrumente, die ich nicht kannte. Und ich hörte ganz deutlich, wie eine Frauenstimme sagte: >Wir haben ein Problem. Ihre Arterien sind zu eng.< Und dann eine Männerstimme, die erwiderte: >Versuch es an der anderen Seite<. Diese Stimme kam offenbar eher vom unteren Teil des Operationstischs. Ich erinnere mich deutlich, dass ich mich fragte, was sie da zu suchen hätten, denn schließlich fand hier doch eine Gehirnoperation statt! Sie öffneten gerade Blutgefäße in meiner Leiste, um mir so Blut abnehmen zu können. Aber das kapierte ich nicht...
Dann spürte ich die >Präsenz< von jemandem. Ich drehte mich um, wenn man das so sagen kann ..., und schaute nach, was da war. Und dann sah ich diesen kleinen Lichtfleck. Das Licht zog mich allmählich an, doch nicht gegen meinen Willen, denn schließlich wollte ich zu ihm. Ich konnte wirklich körperlich spüren, wie es mich anzog, und ja, ich weiß, wie das klingt... doch es ist wahr! Es war eine körperliche Empfindung, als ob man durch etwas hindurchginge. Als sei ich in einem Tornado gelandet, der sich nicht drehte. Es fühlte sich an, als würde man mit einem Fahrstuhl in unglaublicher Geschwindigkeit aufwärts fahren. Es kam mir wie ein Tunnel vor, aber dann war es doch kein Tunnel. Ich bewegte mich immer weiter auf das Licht zu. Und je mehr ich mich dem Licht näherte, desto deutlicher konnte ich verschiedene Gestalten erkennen, verschiedene Menschen, und ich hörte ganz deutlich, wie meine Großmutter mich rief. Sie hatte eine sehr eigenartige Stimme. Aber ich hörte sie nicht mit den Ohren. Meine Wahrnehmung war viel klarer als mein Gehör. Ich ging direkt auf sie zu. Das Licht war unglaublich hell, als befände man sich im Innern einer Lampe. Im Licht konnte ich immer deutlicher Figuren erkennen - sie waren alle in Licht gehüllt, sie bestanden aus Licht und strahlten auch Licht aus - nach und nach nahmen sie eine Form an, die ich erkennen und begreifen konnte. Ich sah viele Leute, die ich kannte, und sehr viele, die ich nicht kannte. Aber ich wusste, dass ich auf die eine oder andere Weise mit ihnen verbunden war. Es fühlte sich ... großartig an! Im Nachhinein weiß ich, dass jeder perfekt in das Bild passte, dass ich von ihm auf dem Höhepunkt seines Lebens hatte ... Ich erkannte viele Leute. Meine Großmutter und Onkel Gene, der mit 39 Jahren gestorben war. Er hatte mir viel beigebracht: Er hatte mir meine ersten Gitarrenstunden gegeben. Auch meine Urgroßtante Maggie war da. Und von der Familie meines Vaters sah ich meinen Großvater... Jeder kümmerte sich auf eine besondere Weise um mich, sie behielten mich im Auge. Sie wollten nicht, dass ich weiterging. Mir wurde mitgeteilt - besser lässt es sich wohl nicht ausdrücken, denn sie redeten nicht mit mir, wie ich jetzt mit Ihnen spreche -, wenn ich weiter in das Licht hineinginge, könnte etwas geschehen, das mich daran hindern würde zurückzukehren. Denn dann wäre ich zu weit gegangen, und die Verbindung würde irgendwie abreißen. Deshalb ließen sie mich nicht weitergehen. Ich wollte mit dem >Licht< verschmelzen, doch ich wollte mir auch den Rückweg offenhalten. Ich musste doch noch für meine Kinder sorgen. Ich hatte einen Überblick, eine allgemeine Vorstellung von allem, aber ich sah keine Details, dafür ging es zu schnell. Mir wurden Spuren eines Wissens zuteil ... Ich fragte, ob das Licht Gott sei, und die Antwort lautete: >Nein, das Licht ist nicht Gott, das Licht erscheint, wenn Gott atmet<. Und ich erinnere mich ganz genau daran, dass ich dachte: Ich stehe im Atem Gottes ...
Irgendwann wurde ich daran erinnert, dass es Zeit sei zurückzukehren. Ich hatte mich natürlich für die Rückkehr schon entschieden, bevor ich auf dem Operationstisch lag. Aber, wissen Sie, je länger ich mich dort aufhielt, desto besser gefiel es mir dort. Meine Großmutter begleitete mich weder durch den Tunnel noch schickte sie mich zurück. Sie schaute mich nur an. Ich dachte, sie würde mich begleiten. Aber es war mein Onkel, der mich wieder hinab und zurück zu meinem Körper brachte. Als ich wieder zu der Stelle kam, an der mein Körper lag, sah ich dieses Ding und wollte wirklich nicht mehr zurück. Denn er sah wirklich so aus, wie er war: leblos. Ich glaube, er war ganz zugedeckt. Er machte mir Angst, und ich wollte ihn nicht ansehen. Ich wusste, es würde wehtun, deshalb wollte ich wirklich nicht mehr zurück. Aber mein Onkel versuchte weiterhin, mich zu überreden. Er sagte: >Du musst nicht eintauchen, spring einfach, wie im Schwimmbad.< Und: >Denk an deine Kinder< Und ich sagte: >Diesen Kindern geht es doch gut.< Und er antwortete: >Schätzchen, du musst wirklich zurück.< Und dann gab er mir einen Schubs, er half ein bisschen nach. Es hat lange gedauert, aber ich glaube, jetzt bin ich bereit, ihm doch zu verzeihen [lacht]. Ich sah, wie der Körper in die Höhe schnellte. In dem Moment schubste er mich und ich spürte, wie ich innerlich vor Kälte erstarrte. Ich kehrte in meinen Körper zurück, und das fühlte sich an, als tauchte ich in Eiswasser. Es tat so weh. Als ich wieder in meinem Körper war und noch im Operationssaal in der Narkose lag, spielten sie dort >Hotel California<. Und es wurde gerade die Zeile gesungen: >You can check out any time you like, but you can never leave<.
Als ich aus der Narkose erwachte, war ich noch immer an das Beatmungsgerät angeschlossen. Ein paar Tage später sagte ich zu Dr. Brown, dass ich es ziemlich gefühllos von ihm fand, in einem solchen Moment diese Musik zu spielen. Er erwiderte nur, ich brauchte mehr Schlaf ... Ich glaube, der Tod ist ein Illusion. Ich glaube, der Tod ist wirklich eine ganz gemeine Lüge.«
Im Anschluss daran nun der Kommentar des Neurochirurgen Dr. Spetzler:
»Ich glaube nicht, dass ihre Wahrnehmungen auf dem beruhten, was sie gesehen hatte, als sie in den Operationssaal kam. Ich fand, dass Pamelas Beobachtungen während ihrer Operation ganz genau dem entsprachen, was damals geschehen war. Sie hatte die Knochensäge, mit der wir ihren Schädel öffneten, gesehen. Sie hat wirklich Ähnlichkeit mit einer elektrischen Zahnbürste. Das hatte sie einfach nicht sehen können! Auch den Bohrer nicht, die Instrumente, all diese Dinge waren abgedeckt. Sie waren nicht sichtbar, sie waren noch verpackt. Man packt sie erst aus, wenn der Patient vollkommen anästhesiert ist; so gewährleistet man möglichst lange eine sterile Umgebung. Und dass sie das Gespräch zwischen mir und der Gefäßchirurgin so genau gehört hat... Unbegreiflich ... In dieser Phase der Operation kann kein Patient etwas sehen oder hören. Und ... ich kann mir nicht vorstellen, dass ein normales Gehör etwas wahrgenommen hat, schon wegen der Impulsgeneratoren, die in ihren Ohren steckten. Es gab überhaupt keine Möglichkeit, über die normalen Hörkanäle etwas zu registrieren.«
»Ich kann es mir nicht erklären. Wenn ich mir ihren damaligen Zustand vor Augen führe, weiß ich nicht, wie so etwas möglich ist. Doch ich habe schon so viele Dinge gesehen, die ich mir nicht erklären kann, dass ich nicht so arrogant sein möchte, weiterhin zu behaupten, es könnte nicht irgendwie möglich sein.«




Dienstag, 26. April 2016

Sonderbare, öffentlich verbreitete Unterstellungen


Der Exmormone Jonas Daum schreibt im Internet:

„ Ein typischer Mormone (und davon gibt es Viele) wird deshalb auch niemals über den "Tellerand" der "HLT"-Lehre hinaus argumentieren. Im Zweifelsfalle wird das Gespräch meist ausweichend oder beziehungsentfremdet abgebrochen.“ …
„Die "HLT"- Kirche missbraucht das Bedürfnis der Wahrheitssuche und der transzendenten Sinnsuche, indem sie für das Resultat der Suche das perfekte, unantastbare Ergebnis anbietet.
„Von der Organisierten "Kirche Jesu Christi, der Heiligen der Letzten Tage", getragen und geborgen, wird man als Christ unfähig gemacht, selbständig sein christliches Leben mit all den üblichen Bedürfnissen in die Hand zu nehmen. Man wird sprichwörtlich verwöhnt und gleichzeitig emotional abhängig gemacht…
Ich erlaube mir hier verallgemeinernd zu sagen: "Sie (die Mormonen G.Sk.)  stehen nicht auf eigenen Füßen, weshalb sie auch den "negativen Realitäten" gegenüber geistig nicht stark bleiben können".
Das Recht auf freie Meinungsäußerung erlaubt mir, mich ebenso öffentlich wie Jonas Daum zu Wort zu melden.
Stünde mein hier folgender Satz isoliert da würde er das Gegenteil der Wahrheit sein.
„Ja, es ist wahr: Mitglieder leben in der Kirche Jesu Christi der HLT eingeengt – unfrei –, sie sind abhängig.“
Die Auslegung ist entscheidend. Im Missverständnis liegen generell viele Probleme verborgen. Es ist ohnehin so, im Alltag, in der Familie, besonders in der Politik. Vielleicht verursachen Missverständnisse einen nicht geringen Teil unserer persönlichen Entscheidungen.
Noch einmal: Mormonen sind Unfreie, wie es treue Ehepartner sind. Sie sind Abhängige von ihren Versprechen stets auf die Eingebungen ihres eigenen Gewissens zu achten. Sie sind gebunden durch ihr Bündnis mit Gott, wie die alten Israeliten. Sie dürfen vieles nicht mehr, was sie sich zuvor erlaubten. Sie haben Regeln einzuhalten, strikt wie sie den Verkehrsteilnehmern im Straßenverkehr abverlangt werden.
Es mag Fälle geben, dass linientreue Mitglieder sich als schwierige Gesprächspartner mit einem Hang zur Intoleranz erweisen. Die Regel ist das nicht.
Herr Gunnar Werner ein publizierender sehr kritischer Exmormone und Leipziger wurde von seiner glaubenstreuen Familie nicht verstoßen. Seine Mutter erwiderte mir. “warum sollten wir. Er ist doch unser Sohn.“
Meines Wissens wurden die Gunnar-Eltern von Gemeindemitgliedern, für diese Verhaltensweise nie getadelt.
Nicht bei Jonas Daum, aber von diversen anderen Seiten wird häufig versucht, bei Nachdenklichen den Eindruck zu erwecken, dass jemand der sich der  Kirche Jesu Christi der HLT anschließt von seiner Familie zurückzieht.
Es kann sein, das es solche Fälle gibt, insbesondere wenn in der betreffenden Familie extremes Traditionsdenken vorherrscht. In der Regel ist es exakt umgekehrt. Durch Kritikerveröffentlichungen verunsicherte Eltern setzen Beitrittswillige häufig massiv unter Druck: „um Gottes Willen, schließt euch keiner derart verrufenen Sekte an.“
Besorgte, aber unwissende Geistliche geben den Familien Recht. Die Anzahl der vorliegenden Biographien so behandelter Mitglieder ist enorm.  
Noch nie fand ich bei meiner gezielten Suche Sektenbeauftragte die das unumwunden zum Ausdruck brachten.
Tatsache ist, gläubige Mormonen haben die Intoleranz und Schiefdarstellungen ehemaliger Mitglieder zu ertragen. Sektenbeauftragte machen sich deren Aussagen oft unkritisch zu Eigen.
Gegendarstellungen, wie beispielweise die folgende, bleiben grundsätzlich unbeantwortet.
Den Kopf vor eigentlich zwingend anstehender Richtigstellung, in den Sand zu stecken, ist unverantwortlich.  Es ist unchristlich. Stünde ich in solcher Situation, öffentlich oder insgeheim der Lüge überführt, mein Gewissen und meine Kirche würden von mir die öffentliche Korrektur und die Entschuldigung verlangen.
Da ist der Unterschied.
Natürlich vergeben wir gerne, am liebsten aber nach dem Bekenntnis des Verleumders sich zumindest geirrt zu haben. Seitens aktiver Mitglieder  ist mir bisher kein Fall bekannt, dass Mormonen nach Rache trachten.
Kaum einer ist, im deutschsprachigen Raum, soweit mir bekannt,  in der Argumentation schärfer als ich. Dies ist die Folge meiner Zurkenntnisnahme oft unerträglicher Unterstellungen von Geistlichen und anderer voreingenommener Autoren.  Nachdem ich die Lehren meiner Kirche und ihre Auswirkungen auf vier verschiedenen Kontinenten in sieben Jahrzehnte hindurch intensiv untersuchte, praktizierte und herausfand, dass es mit Abstand Besseres nicht gibt, steht mir das Recht zu eine Übertreibung als Übertreibung zu bezeichnen und eine vorsätzliche Läge ein Verbrechen zu nennen.
Diffamie wird nie gebilligt, vor allem nicht von Gott.
Gezwungenermaßen schaue  ich auf eine ungeheure Sammlung unehrlicher, antimormonischer Darstellungen zurück. Ursache zumindest 400 Gegendarstellungen zu verfassen die allesamt im Internet zur Verfügung stehen.
Die Behauptung Jonas Daums: „ Ein typischer Mormone (und davon gibt es Viele) wird deshalb auch niemals über den "Tellerrand" der "HLT"-Lehre hinaus argumentieren.“ ist nicht korrekt.
Inkorrekt ist der stets, auch bei Jonas Daum, auftretende Hinweis, Mormonismus enthalte mit seinem Tempelwerk freimaurerische Elemente. Solche Aussagen haben zwar den Anschein zutreffend zu sein, sie berücksichtigen aber nicht, dass die Fachwelt längst weiß, dass die üblichen Vergleiche die Tatsache außer Acht lassen, dass  die von der Großkirche vernichtete arianische Kirche des 5. nachchristlichen Jahrhunderts, dieselben angeblich „freimaurerischen“ Elemente in besonderen Gebäuden pflegte.
Schlicht gesagt: Die Freimaurer entlehnten, nicht die Mormonen – Letztere stellten n a c h w e i s l i c h  lediglich verlorene Zusammenhänge urchristlichen Glaubens wieder her. Sie sind wie die Arianer Italiens nur die Bewahrer heiliger Riten.  Weniger aus Bosheit, als aus Unkenntnis wird dies von Andersglaubenden verurteilt. Der Beweis, dass dies ein gravierendes Fehlurteil ist, liegt mit den Mosaiken des 5. Jahrhunderts zu Ravenna unwiderlegbar auf der Hand!
Nach meiner Erfahrung, wissen leider nur sehr wenige, dass es eine arianische Kirche gab.
Am lautesten schreien diejenigen gegen meine Kirche die nie begriffen haben, dass Toleranz gegenüber allen Menschen Hauptlehre des Mormonismus ist. Wir reagieren nie unsanft solange Andersmeinende nicht in militanter Weise gegen uns auftreten. Wir dagegen werden mit allen legalen Mitteln gegen den Verfall des Jedermannrechtes auf freie, eigene Entscheidung in der Politik und in der Gesamtgesellschaft wirken. Wir werden das Recht auf „free agency“ entschlossen verteidigen. Und, das sei in aller Demut gesagt: Mormonen versuchen mit ganzer Seele  Christi Gebote, wie sie in der Bibel geschrieben stehen zu halten. Kaum ein anderes Gotteswort ist ihnen wichtiger als dieses:

                 „Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist es der mich liebt…“






 [G1]

Freitag, 22. April 2016

Apostolische Sukzession geht nicht auf Christus zurück by Gerd Skibbe

Apostolische Sukzession geht nicht auf Christus zurück
by Gerd Skibbe

-         Zusammenfassung:
Gemäß offizieller Angaben der röm.-kath. Kirche  (in jeweiligem Rahmen) sollen die dort benannten Männer, ab Linus, Päpste gewesen sein.
1
Petrus (hl.)
Simon Petrus
33(?)–67(?)
Jünger Jesu und Apostel, war laut altkirchlicher Tradition erster Bischof von Rom.
2
Linus (hl.)
Römisches Reich
67(?)–79(?)
Seine Historizität ist nicht gesichert.
3
Anaklet (hl.)
Römisches Reich, Rom
79(?)–88(?)
Seine Historizität ist nicht gesichert, angeblich führte er die Weihebestimmungen für Bischofs- und Priesterweihen ein.
4
Clemens I. (hl.)
Römisches Reich, Rom
88(?)–97(?)
Er ist historisch fassbar, ebenso wie sein Aufenthalt in Rom, wo er geboren wurde. Ob er Bischof von Rom war, ist aber unsicher.
5
 (hl.)
Römisches Reich;
97(?)–105(?
Daten nicht gesichert
usw. bis zum 269. Haupt der römisch-kath. Kirche, Papst Franziskus.
Römisch-katholische Autoritäten behaupten die in ihrer offiziellen Papstliste aufgeführten Männer seien allesamt rechtmäßige Erben und Träger jener priesterlichen Vollmachten gewesen, mit denen Jesus Christus einst Petrus -unter klar benannten Bedingungen - ausgestattet hatte um seine Kirche durch die Stürme der Zeiten zu bewahren. Papst Franziskus soll – laut katholischer Lesart - über dieselben Legitimationen verfügen wie der Erste unter den Aposteln.
Kaum etwas anderes ist jedoch strittiger, weil heftiger Amtsmissbrauch durch zahlreiche Päpste zu einem Legitimationsverlust der Kirchenautoritäten führte.

-         Einführung
Bereits der erste angebliche Nachfolger des Leiters der Urkirche Simon Petrus, Linus, ist eine frei erfundene Person. Bis Eleutherus (um 180) sind die angeblichen Sukzessoren alles andere als ausgewiesene Bischöfe oder historisch greifbare Persönlichkeiten gewesen. Es mag Männer, vielleicht sogar Christen dieses Namens in Rom gegeben haben, aber ob auch nur einer von ihnen jemals Leiter einer Gemeinde gewesen sein könnte weiß niemand. 130 Jahre Kirchengeschichte ohne Beglaubigungen sind unbedeutend wie ein weißes Blatt Papier.
Da ist das Kirchenschiff und da sind auch ein Anker und eine mit ihm verbundene Kette. Wenn allerdings ein einziges Glied fehlt, dann treibt das Schiff vom Anker fort in nicht erwünschte Gegenden und eben das bestätigt die Geschichte in großen Lettern.  
Jahrhunderte hindurch herrschte grenzenloses Chaos. Nur hier und da blitzen Namen von angeblichen Rechtsnachfolgern Petri auf. Einige, wie Gregor der Große, (540-604) äußerten in autoritärer Weise ihre teilweise extrem verschrobenen Ideen. Diese erhoben sie in einigen Fällen in den Rang einer Kirchenlehre.  Andere sind unwichtige Leute, deren Charakteristik fragwürdig ist, oder deren Tun und Lassen von nicht unbegabten Fantasten ausgemalt wurde. Ein praktisches Beispiel für unredliche  Geschichtsschreibung sind die Schilderungen von Taten des angeblichen Papstes Silvester. Er amtierte wahrscheinlich als einer der damals möglicherweise 20 Bischöfe der Großstadt Rom zur Zeit des Konzils zu Nicäa, 325. Sie waren allesamt Gleiche unter Gleichen. Nichts weist darauf hin, dass Silvester der primus inter pares war.
Anmerkung: Bischöfe standen im ersten bis ins 4. Jahrhundert Gemeinden vor die selten mehr als einhundert Mitglieder zählten. Grabungen ergaben, dass vorkonstantinische Bischofskirchen etwa die Ausmaße einer kleinen Dorfkirche aufwiesen. (Hertling) In der Millionenstadt die sich  über 900 Quadratkilometer erstreckte, fanden schwerlich alle Mitglieder in einer einzigen Kirche genügend Raum.
Die Legenden widersprechen nicht nur einander, sondern zuerst der Wirklichkeit. Silvester soll einen toten Stier auferweckt haben den ein Rabbiner umgebracht hatte, danach hätte der Jude sich sofort taufen lassen. Silvester sei großer Held gewesen, aber in glaubwürdigen Akten wird davon nichts berichtet. Kaiser Konstantin wäre ihm zu Dank verpflichtet gewesen. Das Papstbuch, der Liber pontificalis, preist ihn vergeblich. Silvester habe den Kaiser geheilt und aus Dankbarkeit hätte Konstantin Silvester die Stadt Rom und das ganze Abendland geschenkt.
Diese in den Actus Silvestri wohl am Ende des 4. Jahrhunderts in Rom niedergelegte Legende fand in lateinischen, griechischen und orientalischen Fassungen große Verbreitung und ist sowohl in die Symmachianischen Apokryphen vom Ende des 5. Jahrhunderts (z.B. Constitutum Silvestri) als auch in den Liber Pontificalis eingegangen... Kaiser (Konstantin G.Sk.) habe als Heide zu Rom grausam die Christen verfolgt und sich, zur Strafe vom Aussatz befallen, nach einem Traumgesicht an den auf den Berg Soracte geflüchteten Papst Silvester gewandt und Heilung erlangt, als er sich von Silvester taufen ließ. Zum Dank habe er ... Kirchen gestiftet und den römischen Bischof zum Oberhaupt der Geistlichkeit bestimmt..." Biographisch-Bibliographische Kirchenlexikon Verlag Traugott Bautz

In solchen Geschichten kommt das Verlangen nach jener weltlichen Größe zum Vorschein, die Christus ablehnte und überwinden wollte. Es gibt Gemälde die ausdrücken wie man es gerne gehabt hätte:

Silvester zieht in Rom ein und wird von Kaiser Konstantin empfangen. Fresko, 1246, in der Silvester geweihten Kapelle der Kirche der Quattro Coronati in Rom
Bild: Ökumenisches  Heiligenlexikon, Quelle:Vera Schauber, Hanns Michael Schindler "Heilige und  Patrone im Jahresverlauf" Pattloch, München, 2001: Silvester zieht in Rom ein und wird von Kaiser Konstantin empfangen. Fresko, 1246, in der Silvester geweihten Kapelle der Kirche  SS. Quattro Coronati in Rom
Die  unwissenden Menschen hörten die mit diesen und ähnlichen Unwahrheiten gespickten Predigten gewissensloser Priester länger als tausend Jahre. Sie glaubten ihnen.
Dem Sucher nach der historischen Wahrheit wird große Entschlossenheit abverlangt. Aber er wird belohnt. Er erfährt, dass der Kern der christlichen Botschaft echt ist. Dieses kostbare Innere muss von der ungenießbaren Schale befreit werden.

1.)  Die Verhaltensweise und Sonderansichten Papst Gregor I. (540-604)  belegen die Schwere der Problematik

Laut einer offiziellen Verlautbarung des Vatikans vom 19. Januar 2007  hätte Papst Gregor I.  seine eigene Weisheit gelehrt:
„dass Gott sogar diejenigen verdammt, auf deren Seele nur die Ursünde lastet; sogar Kinder, die niemals aufgrund ihres eigenen Willens gesündigt haben, müssen „ewigen Qualen“ entgegengehen“ d.h. Die ewigen Seelen (Geister) ungetauft verstorbene Kinder sind zu ewigen Qualen verdammt. 
Mit der Angst der Eltern trieb Gregor und nicht nur er die Eltern an, ihre Kinder katholisch taufen zu lassen. Es gab kein Zurück. Einmal von römischen Priestern getauft befand man sich in einer unüberwindlichen Falle.  Das zu erreichen war das eigentliche Ziel der Machtsüchtigen.
Im selben Statement Roms heißt es nun:
„Die Vorstellung des Limbus, die die Kirche viele Jahrhunderte lang verwendet hat, um das Schicksal der ohne Taufe verstorbenen Kinder zu bestimmen, hat keine klare Grund­lage in der Offenbarung, obwohl sie sehr lange in der traditionellen theologischen Lehre benutzt wurde. Darüber hinaus gibt der Gedanke, dass ungetauft verstorbene Kinder der beseligenden Gottesschau beraubt sind – ein Gedanke, der so lange als allgemeine Lehre der Kirche betrachtet worden ist –, so sehr Anlass für zahlreiche pastorale Probleme, dass viele Seelenhirten um ein tieferes Nachdenken über die Heilswege gebeten haben. Die notwendige Neuerwägung der theologischen Frage kann (aber!) nicht von den tragischen Folgen der Ursünde absehen. Die Ursünde bedeutet einen Zustand der Trennung von Christus, und dies schließt die Möglichkeit der Gottesschau für diejenigen aus, die in diesem Zustand sterben.“ D.h. ungetaufte Kinder erleiden keine ewigen Qualen, doch sie sind  ewig von der Gottesschau ausgeschlossen.
Der hier vorgelegte Text wurde in forma specifica durch die Mitglieder der Kommission gebilligt und anschließend dem Präsidenten, William Kardinal Levada, vorgelegt. Dieser gab seine Zustimmung zur Publikation, nachdem er in einer Audienz am 19. Januar 2007 die Zustimmung des Heiligen Vaters erhalten hatte.
Dem stehen klar die Aussagen der kanonischen Schriften der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage entgegen, dass Kinder die jünger sind als acht Jahre der Taufe nicht bedürfen, sie sind durch Christi Gnade rein.
Papst Gregor I. hegte mehrere Ideen, die dem ursprünglichen Evangelium völlig fremd waren: So gab er 599, entgegen der Basislehre der Urkirche von der Unantastbarkeit der Würde des Menschen die Weisung, die Nichtchristen Sardiniens per Polizeiknüppel zu bekehren:
„Wenn ihr feststellt, dass sie nicht gewillt sind, ihr Verhalten zu ändern, so befehlen wir, dass ihr sie mit größtem Eifer verfolgt. Sind sie unfrei, so züchtigt sie mit Prügeln und Folter, um sie zur Besserung zu zwingen. Sind sie aber freie Menschen, so sollen sie durch strengste Kerkerhaft zur Einsicht gebracht werden, wie es angemessen ist, damit jene, die sich weigern, die Worte der Erlösung anzunehmen, welche sie aus den Gefahren des Todes erretten können, durch körperliche Qual dem erwünschten gesunden Glauben zugeführt werden.“  Gregor: Epist. 9, 204. In: Epistolae (in Quart) 2: Gregorii I papae Registrum epistolarum. Libri VIII-XIV. Herausgegeben von Paul Ewald
Sohn einer römischen Patrizierfamilie dachte dieser Mann völlig weltlich. Er meinte ohne jeglichen Bezug zu biblischen Weisungen, ein Diktat zu gutem Zweck sei gestattet. Ihn störte nicht, dass der Gott der ersten Christen niemals eine „Bekehrung“ anerkennen würde, die unter Druckausübung stattfand. Das geht nicht nur aus der Sekundärliteratur hervor sondern von glaubhaften Überlieferungen: Schon Laktanz ein Elitechrist und Hoflehrer des Sohnes Konstantins, Crispus, hatte gewarnt:
„Dass jemand unter Zwang etwas verehrt, das er im Ernst gar nicht verehren will, kann nur zur Heuchelei und Simulantentum führen.“ Hans Maier, „Compelle intrare“ Uni München, 2009
Sogar Jesus bestätigte seine eigene Ohnmacht in Sachen Entscheidungsfreiheit. Er darf nur helfend und rettend eingreifen, wenn man ihn darum dringend bittet:
„Wie oft habe ich euch sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken, aber ihr habt nicht gewollt.“
Er pochte nicht auf seine Göttlichkeit der sich jeder zu beugen habe, eine Gesinnung die den Päpsten sehr zu eigen war. Juden und Christen der ursprünglichen Schule wussten: Selbst das Beugen vor Gott darf nur aus Erkenntnis und echter Anerkennung seiner Größe und Güte hervorgehen.
Zwang in Glaubensfragen zuzustimmen bedeutet im Sinne der Bibel, Gott selbst korrigieren zu wollen.

In Sachen Religion allein der eigenen Überzeugung gemäß zu handeln, ist deshalb nach Tertullian ein Menschenrecht. Religion leidet keinen Zwang, am wenigsten durch Religion selbst — "nec religionis est cogere religionem" Hans Maier „Gewalt im Christentum“

Mit anderen Worten: Niemals wird Gott  die Taufe eines Menschen anerkennen, die nicht mit seinem persönlichen Einverständnis erfolgte. Konkreter gefasst: Babytaufen sind Bruch des Menschenrechtes auf Entscheidungsfreiheit. Das zur Entschuldigung wegen Kleinstkindertaufen vorgetragene Argument von der Reinigung von der „Erbsünde“ berücksichtigt nicht, dass dieser Begriff unbiblisch ist. Ebenso kennt die Urkirche keine Taufpaten im Sinne heutigen Verständnisses.
Zwangsanwendung widerspricht nicht nur dem Liebesgebot sondern jedem anderen Element der Frohbotschaft, die Rom bzw. dass katholische Mailand, mit dem Gesetz Cunctos populos“, vom 27. Februas 380,  eigenmächtig und unverantwortlich in eine Drohbotschaft verwandelte.
Millionen Menschen hatten zu parieren und ihre innerste Überzeugung  aufzugeben. Dasselbe erzwangen im 20. Jahrhundert nationalsozialistisch oder kommunistisch orientierte Gesinnungsgenossen ihrer Diktatoren mit vergleichbarer Brutalität.
Die allmähliche, absolut lieblose Umsetzung des „christlich“-menschenrechtsfeindlichen Gesetzes brachte die totale Zerstörung der antiken Welt, statt sie durch die Verbreitung höherer Erkenntnisse zu verschönern.
Ebenso weltlich, wie Gregors Empfehlung zum Einsatz von Polizeiknüppeln sowie Ambrosius Gewaltmaßnahmen waren auch die zahllosen uninspirierten Bestrebungen anderer Kleriker. Sie fügten bedenkenlos  heidnische Bräuche und Vorstellungen ins Lehr- und Lebensgebäude der ursprünglichen Kirche ein. Geistlos versuchten andere die mit diesem Amt verbundene Vormacht zum Zweck mehr Gewinn zu erzielen zu nutzen. Das heißt, sie missbrauchten ihr Amt.
2.)  Gravierende Fehlentscheidungen als Folge der Vereinigung von Staat und Kirche die Konstantin in Nicäa 325 vollzog
Unreligiöse Herren aus großen Häusern wollten und sollten im Verlaufe der Zeit den Stuhl Petri erobern. Sie taten es im Stil selbsternannter Imperatoren oder Feldherren, die kaltherzig fremde Gebiete in Besitz nahmen. Der Jesuit und Kirchengeschichtsschreiber Ludwig Hertling bestätigt mit Imprimatur des Vatikans diese bedauerlichen Vorfälle, die sich nicht nur im neunten und zehnten Jahrhundert ereigneten:
„ (Papst) Formosus  (891-896) krönte  den Herzog von Spoleto, Guido, zum Kaiser.  893 wurde Formosus gezwungen, auch Arnulf zum Kaiser zu krönen. Von da an herrschte in Rom ständiger Bürgerkrieg… Es waren nur mehr Raufhändel der römischen Familien, die ihre Mitglieder ihrer Familien zu Päpsten zu machen und die von anderen Familien aufgestellten Päpste zu stürzen suchten. Die Verwirrung war so groß, dass wir von manchem dieser Päpste, die oft nur Wochen oder Tage im Amt waren, nur die Namen wissen und nicht einmal immer feststellen können, ob sie rechtmäßige Päpste waren…. Von geordneter Aktenführung war keine Rede, Geschichtsschreibung gab es keine… im Jahr 991 besprach ein Bischof die römischen Zustände: „ein Papst der keine Liebe besitzt, sondern nur von Wissenschaft aufgebläht ist, sei – ist - ein Antichrist...“  „Geschichte der katholischen Kirche bis 1740“
Bedenke: „Von geordneter Aktenführung war keine Rede… Geschichtsschreibung gab es keine“  von einem Papst namens Stephan VI.  heißt es:
„er sei „auf der Leichensynode 897 posthum als Häretiker verdammt, nach Leichenschändung wieder im Petersdom beigesetzt, 904 von Sergius III. ein zweites Mal exhumiert, erneut nach Leichenschändung im Petersdom beigesetzt worden.“
Kein glaubwürdiges Dokument belegt, dass irgendjemand der aufgelisteten Personen zwischen 816 – 1045, abgesehen von eventuell 2 Fällen, tatsächlich Papst war. Es gibt nur einige Anekdoten die überliefert wurden. Dieser Auszug aus der vom Vatikan bestätigten Papstliste belegt die Schwierigkeit aufgrund einiger Privataufzeichnungen wenigstens einige Umrisse der Struktur der Sukzessionskette zu zeichnen um, wenigstens rein theoretisch,  eine bestehende Lücke von Fakten aus 200 Jahren zu füllen.
Dieser Liste liegt kein beglaubigtes Dokument zugrunde.
98
Kirchenstaat, Rom
816–817
7 Monate
2 Tage
99
Kirchenstaat, Rom
817–824
7 Jahre
3 Monate
20 Tage
100
824–827
3 Jahre
22 Tage
101
Kirchenstaat, Rom
827
102
Kirchenstaat, Rom
827–844
103
Kirchenstaat, Rom
844–847
104
Leo IV. (hl.)
Kirchenstaat, Rom
847–855
8 Jahre
3 Monate
7 Tage
105
Kirchenstaat, Rom
855–858
2 Jahre
6 Monate
19 Tage
106
Nikolaus I. (hl.)
Kirchenstaat, Rom
858–867
9 Jahre
6 Monate
20 Tage
107
Kirchenstaat, Rom
867–872
108
Kirchenstaat, Rom
872–882
10 Jahre
2 Tage
109
Kirchenstaat, Gallese
882–884
1 Jahr 4 Monate
29 Tage
110
Hadrian III. (hl.)
Kirchenstaat, Rom
884–885
1 Jahr 4 Monate
111
Kirchenstaat, Rom
885–891
112
Kirchenstaat, Ostia
891–896
4 Jahre
5 Monate
29 Tage

113
Kirchenstaat, Rom
896
15 Tage

114
896–897

115
Kirchenstaat, Gallese
897

116
Kirchenstaat, Rom
897
20 Tage

117
Kirchenstaat, Tivoli
898–900

118
Kirchenstaat, Rom
900–903
3 Jahre
6 Monate

119
903
2 Monate
Wurde von Christophorus gestürzt.

(17)
903–904
5 Monate
Legitimität unklar, eher Gegenpapst

120
Kirchenstaat, Rom
904–911
7 Jahre
2 Monate
16 Tage

121
Kirchenstaat, Rom
911–913
2 Jahre
2 Monate

122
Kirchenstaat, Sabina
913–914

123
Kirchenstaat, Tossignano bei Imola
914–928
14 Jahre
2 Monate

124
Kirchenstaat, Rom
928
7 Monate

125
Kirchenstaat, Rom
928–931
2 Jahre
2 Monate

126
Kirchenstaat, Rom
931–935
Wahrschein-lich der Sohn von Sergius III.

127
Kirchenstaat, Rom
936–939
3 Jahre
6 Monate
10 Tage

128
Kirchenstaat, Rom
939–942
3 Jahre
3 Monate

129
Kirchenstaat, Rom
942–946
3 Jahre
7 Monate
Fälschlich 
Martin III.

130
Kirchenstaat, Rom
946–955
9 Jahre
7 Monate

131
Kirchenstaat, Rom
955–964
8 Jahre
4 Monate
28 Tage
Einziger minder-jähriger Papst

132
Kirchenstaat, Rom
963–965
1 Jahr 2 Monate
23 Tage
Als Laie zum Papst gewählt

134
Kirchenstaat, Rom
964
1 Monat 1 Tag

135
Kirchenstaat, Rom
965–972
6 Jahre
11 Monate
5 Tage

136
Kirchenstaat, Rom
973–974

(19)
Kirchenstaat, Rom
974
Gegenpapst

137
Kirchenstaat, Rom
974–983

138
983–984

139
Kirchenstaat, Rom
984–985
War zuvor bereits Gegenpapst

140
Kirchenstaat, Rom
985–996

141
Heiliges Römisches Reich, Stainach im Ennstal
996–999
2 Jahre
9 Monate
15 Tage
Erster 
Papst

(20)
997–998
Gegenpapst

142
Aquitanien, Belliac
999–1003
4 Jahre
1 Monat 10 Tage

143
Kirchenstaat, Rom
1003

144
Kirchenstaat,Rapagnano
1004–1009

145
Kirchenstaat, Rom
1009–1012
2 Jahre
10 Monate
12 Tage

146
.
Kirchenstaat, Rom (Tusculum)
1012–1024
11 Jahre
11 Monate

(21)
   Gregor VI.
Kirchenstaat, Rom
1012
Gegenpapst

147
Kirchenstaat, Rom (Tusculum)
1024–1032

148
Kirchenstaat, Rom (Tusculum)
1032–1044
1. Pontifikat

149
Kirchenstaat, Rom
1045
1 Monat (?)
Legitimität unklar

150

Kirchenstaat, Rom (Tusculum)
1045
2. Pontifikat



3.   Abschnitte der Geschichte der katholischen Kirche belegen illegales Streben und Handeln  bedeutender Päpste.
In Teilen des südlichen Europa fanden sich im Verlaufe der Jahrzehnte und der nachnicänischen Jahrhunderte arianische, novatianische, sowie andere Splittergruppen zusammen, weil sie Ursache sahen, sich der Entwicklung der Kirche zu widersetzen.

Sie wurden allesamt von der athanasianischen (römischen) Kirche als Gottesfeinde betrachtet und angestiftet von Topklerikern von mörderischen Christen aufgerieben.  Sie zogen sich überwiegend nordwärts zurück, sie existierten unter verschiedenen Bezeichnungen  u.a. als Paulikianer und Bogomilen oder Katharer.

1184  verurteilte Papst Lucius III. die Waldenser als Ketzer. 1181 war er vom Kardinalbischof zum Papst befördert worden. Seine Zeitgenossen rühmten seinen Gerechtigkeitssinn. Henry, Charles Lea in Auswertung dokumentarischer  Niederschriften teilt uns in seiner "Geschichte der Inquisition im Mittelalter" Bd. 1 allerdings mit, dass


"der Erlass des Lucius III. auf dem sogenannten Konzil von Verona 1184 allen Machthabern gebot, vor ihren Bischöfen eidlich zu geloben, dass sie die kirchlichen und weltlichen Gesetze gegen die Ketzerei voll und wirksam durchführen wollten. Jede Weigerung oder Vernachlässigung sollte mit Exkommunikation, Absetzung und der Unfähigkeit ein anderes Amt zu bekleiden, bestraft werden... So unternahm es die Kirche, die weltlichen Herrscher zur Verfolgung zu zwingen."

1208 rief Papst Innozenz III. zum Kreuzzug gegen die Katharer auf. Der Ev. Gesamtverband Oberweser formulierte:

"Die nächste Antwort ... war die Gründung des Predigerordens der Dominikaner um 1216. Als von Papst Gregor IX. im Jahre 1231 die Inquisition offiziell eingerichtet wurde, begann endgültig die dunkle Zeit des Terrors. Für Unbußfertige und Rückfällige wurde der Feuertod als Strafe bestimmt."

Diese Großverbrechen wurden nie bestraft, es sei denn dass die römische Kirche mit Zunahme des Wissens an Glaubwürdigkeit verlor.
Zu keiner Zeit erwogen die  Kirchengewaltigen wann oder ob durch antichristliches Tun der Päpste die apostolische Sukzessionskette abriss!

Waldenser werden gezwungen, rotglühendes Eisen in die Hand zu nehmen
Waldenser wurden gezwungen, rotglühendes Eisen in die Hand zu nehmen

Erst auf Druck Englands setzte der König Sardiniens und Piemonts, Karl Albert, dem scheußlichen Treiben der Kirche gegen die Waldenser, 1848, durch politische Dekrete ein Ende. Es war keineswegs so, dass die Kirche von sich aus Erbarmen gezeigt hätte.
Zahllos sind die beglaubigten Berichte von Vergehen durch höchste Amtsträger der Kirche.
"Da ist der Fall des Mordes des Statthalters der Lombardei, Azzo Visconti an seinem Oheim Marcus im 14. Jahrhundert. Papst Johannes XXII. nahm vom Mörder Geld und erklärte, Gott gedenke seiner Sünden nicht mehr. Visconti sei nun mit dem Reich Gottes ausgesöhnt." Schlosser Weltgeschichte Bd. VI S. 390
Die Vernichtung des Templerordens durch Papst Clemens V. erfolgte auf Drängen des französischen Königs Philipps des Schönen in den Jahren zwischen 1309 und 1314, „weil die viel Geld hatten… Sie mussten schuldig sein.“ (Hertling). Clemens V. hätte sich schützend vor die Unschuldigen stellen müssen. Die Ermordung der Templer war mehr als ein großer Skandal. Was da geschah war unverzeihlich, es war der Ausdruck des in der ganzen Kirche um sich greifenden Christushasses.
Geld spielte seit Nicäa, 325, seit den Tagen der Förderung der Kirche durch einen mörderischen und zugleich spendablen Imperator, seine verhängnisvolle Rolle. Besonders rund um den zunehmenden Handel mit kirchlichen Ablassbriefen, war das der Fall.
1517 kam es folgerichtig zu protestantischen Revolutionen, mit Dr. Martin Luther, Calvin u.a. 
Kaum weniger verbrecherisch als Clemens V., trat Papst Gregor XIII.  1572 auf, nachdem sich in Frankreich große Teile des Adels und des Volkes gegen die für sie unerträgliche Bevormundung und Ausbeutung durch die Kirche erhoben. Sie übernahmen calvinistische Thesen und nannten sich ab 1530 Hugenotten.
Um Frieden und Ordnung im französischen Staat zu sichern, entstand 1562 ein Toleranzvertrag. Die Hugenotten erhielten unter Auflagen das Recht ihre Religion anzuhängen. „Die Gewährung von eingeschränkter Glaubensfreiheit löste bei den Katholiken (jedoch) Proteste aus.“  Fanatische Geistliche predigten dagegen, wenige mahnten zur Mäßigung. Der große Zusammenstoß erfolgte in der Bartholomäusnacht im August 1572, nachdem Papst Gregor XIII. sowie die katholischen Fürsten, Spanien mit den Niederlanden, England und Deutschland in den französischen Konflikt eingriffen.
In und nach der Bartholomäusnacht  wurden 30 000 Menschen in Frankreich ermordet wurden, weil sie Abtrünnige wären, dem Calvin anhingen und den "Waldensern" verwandt waren. Bei Bekanntwerden des Massakers katholischer Akteure gegen Hugenotten in Frankreich ließ Papst Gregor XIII. zum Dank ein Te Deum singen  und eine Gedenkmünze prägen. Wer kein mit Kreide gezeichnetes Kreuz am Arm trug wurde erschlagen.  
Gemetzel in der Bartholomäusnacht Zeitgenössisches Gemälde von Francois Dubois

                 

Aus dem Chaos und den Gewalttaten der römisch-katholischen Kirche  zwischen dem 3. und dem 18. Jahrhundert kann nur gefolgert werden, dass Bosheit und Machtgier an die Stelle christlicher Tugenden getreten war.
Selbst noch im 20. Jahrhundert verführte innerkirchlicher Machtwahn, Geistliche höherer Grade zu Ungeheuerlichkeiten:
In Zagreb wird dem Ustascha-Führer Ante Pavelic (Pavelić), dem "Poglavnik", den selbst Goebbels als "eine wahrhaft armselige Figur" einstuft, am Ostersonntag 1941 erlaubt, einen "Unabhängigen Staat Kroatien" auszurufen. Dessen Ideologen, die sich zu "germanischen Goten" stilisieren, betreiben sehr bald die "Endlösung der Serbenfrage". Das Schreckensregime der Ustasche kostet Hunderttausende das Leben - Juden, Roma, Muslime, vor allem aber Serben. Tief verstrickt in diesen Genozid ist auch die katholische Kirche. Priester steigen zu KZ-Kommandanten auf. Oder sie vollziehen, "um deren Seelen zu retten", massenhafte Zwangsbekehrungen orthodoxer Serben, bevor diese von Ustascha-Schergen liquidiert werden. Noch heute stehen in der Lika oder dem Kordungebiet Ruinen orthodoxer Kirchen, in denen Serben bei lebendigem Leib verbrannt wurden.“ Spiegel 3-2010
Das Kirchenschiff  irrte umher und stürzte in die Abgründe der Bosheit. Die gesamte nachnicänische Zeit bis zur Gegenreformation ist überfüllt von aberwitzigen Staats- und Kirchenaffären. Mord und ungezügelte Gelüste aller Art sollten durch die Betonung der Wichtigkeit des Zölibats, der ständigen Ermutigung zu monastischem Leben und der permanenten Erhöhung gottesdienstlicher Feierlichkeiten kompensiert werden.
Besser gesagt, wegen andauernder Machtkämpfe und wegen des Mangels der für die Existenz des Christentums unerlässlichen Offenbarungen kam  im Raum der sogenannten römischen Kirche  alles vor, was höllisch war. Nicht nur das. Es dominierte statt des Geistes der Wahrhaftigkeit und Güte Christi länger als anderthalb Jahrtausende die Geltungssucht. 
Die  Apostel waren überzeugt, dass die Kirche des Auferstandenen der ununterbrochenen Führung ihres  Gründers, Jesus Christus bedarf. Wie notwendig dies war und ist, erwies sich an der Frage die Petrus sich, nach Christi Tod selbst stellte: dürfen Nichtisraeliten (Heiden) getauft werden? Die überirdische Antwort erfuhr er durch Wort und dem Bild von den reinen und unreinen Tieren. Dies war der Prototyp fortlaufender Verbindung zwischen Dies- und Jenseits, die durch die nachnicänische Kirche zu ihrem  eigenen Schaden aufgehoben wurde. Bis heute gilt, - willkürlich gesetzt, - dass Offenbarungen nach Christi Tod auszuschließen sind, obwohl natürlich kein Theologe die Existenz und Handlungsfähigkeit Christi in Frage stellt.
Der katholische Katechismus von 1997 schreibt:
… Gott hat im Ganzen gesprochen, indem er uns das Ganze gab, nämlich seinen Sohn. Wer demnach jetzt noch ihn befragen oder von ihm Visionen oder Offenbarungen haben wollte, der würde nicht bloß unvernünftig handeln, sondern Gott geradezu beleidigen, weil er seine Augen nicht einzig auf Christus richten würde,ohne jegliches Verlangen nach anderen oder nneuen Dingen" (Carm. 2,22). Es wird keine andere Offenbarung mehr geben.“
Die Apostel schrieben und sprachen davon. Paulus der ebenfalls durch eine oder mehrere Visionen Unerwartetes fand, brachte es auf den Punkt. Ausgerechnet in seinem Brief an die Römer stellt er fest:
        „Wer den Geist Christi nicht hat, der gehört nicht zu ihm.“
Kirchengeschichte ohne Christi Licht  ist düster. Persönliche Annahmen und Meinungen in wichtigen Lehrfragen wurden von höchsten Amtsträgern zu unhaltbaren und zerstörerisch wirkenden Kirchenlehren erklärt. Das war wiederholt so.
2.)  Päpste des Typs Gregor VII.  (1020-1085), Innozenz III. (1161-1216)
Jedem Amtsmissbrauch folgen Konsequenzen, sei er weltlicher oder kirchlicher Art. Dem allerdings widerspricht Rom in Bezug auf die eigene Vergangenheit. Das übliche Verständnis von Verlust einer Berechtigung bei Amtsmissbrauch wäre in der Kirche bedeutungslos.  Wirklich?
Obwohl kein Papst, verursachte Ambrosius von Mailand (339-397) mit dem extrem menschenrechtswidrigen Gesetz zum Glaubenszwang Cunctos populos, für Millionen andersglaubende Menschen kaum beschreibbare Tragödien.
Eine der bis heute überlebenden und immer noch verbreiteten Unwahrheiten spricht vom Dreikaiseredikt. unverantwortlich agierende Schriftsteller halten ein Schutzschild vor Ambrosius, weil er die heilige Gallionsfigur der Kirche ist!
Die „Deutsche Enzyklopädie“ schreibt:
Das Dreikaiseredikt „Cunctos populos“ wurde am 28. Februar 380 in Thessaloniki von den römischen Kaisern Theodosius I., Gratian und Valentinian II. verabschiedet. Es beendete die nominelle Religionsfreiheit des 4. Jahrhunderts und gilt als ein wesentlicher Schritt, um das Christentum zur Staatsreligion zu machen."

Absolut unhaltbar ist die Behauptung die erwähnten Kaiser seien die Väter des Unrechtsgesetzes!
Alle wissen:
-          dassKaiser Theodosius I. (347-395) zu diesem Zeitpunkt, als er den Katholizismus (die athanasianische Version des Christenglaubens) zum "Sieger" der Geschichte erklärte, noch kein Christ war. Er wurde erst zehn Monate danach getauft,
-          dass Kaiser Gratian (359-395) völlig unter dem Diktat seines Beraters Ambrosius (359-397) stand. Er folgte damit ausdrücklich der Linie des im Jahr 366 blutig agierenden "Papstes" Damasus von Rom. Der Text des Cunctos populos bekräftigt dies mit Nachdruck.
-         drittens, war Kaiser Valentinian II. (371-392) damals, als er angeblich seine Unterschrift unter das Dekret der Intoleranz setzte, erst neun Jahre alt. Er hätte sich damit gegen seine von ihm hochverehrte Mutter Justina erklärt, denn sie stand lebenslänglich auf der Seite der antitrinitarischen Arianer. Mit ihr gemeinsam kämpfte er nach der Inkraftsetzung des Gesetzes zum Glaubenszwang verzweifelt und vergeblich gegen die Maßregeln seines Beraters Ambrosius von Mailand.

Ambrosius von Mailand dachte aus staatsmännischer Sicht trinitarisch. Gewissensfreiheit würde den totalen Sieg jener Variante des Christentums beeinträchtigen die er bevorzugte. 
Betrachter kommen kaum umhin zu sagen, dass sein Rechtsverständnis  im Kern dem Lenins, des Befürworters des Roten Terrors entsprach. Das am 28. Februar 380 verabschiedete Dreikaiseredikt „Cunctos populos“ erlaubte Gottesdienste grundsätzlich nur den Katholiken. Dieses Edikt richtete sich zuerst gegen die sehr christlichen Novatianer, gegen alle arianischen Gruppen, gegen christliche Gnostiker unterschiedlicher Spielarten, dann gegen die nichtchristlichen Religionen. Den christlichen Nichtkatholiken, wurden die eigenen Kirchen weggenommen. Die spanische Inquisition nahm hier ihren Ursprung. 
In der Religionsgeschichte werden diese Fakten kurz gehalten.
Dass hier der Wechsel von Recht zu Unrecht stattfand wird selten zur Kenntnis genommen. Die Orthodoxen schämten sich ihrer Menschenrechtsverletzungen nicht weil diese im Namen – nicht im Geist – Christi stattfanden.
Ambrosius bewirkte Katastrophen ungeheuren Ausmaßes zu Gunsten des Machtzuwachses der athanasianischen (römischen) Kirche. Ähnliches ereignete sich im hitlerschen Dritten Reich und während der stalinischen Säuberungen. Die gnadenlose Intoleranz triumphierte. Ambrosius Kirchenpolitik folgend wurden heidnische Tempel nun systematisch von orthodoxen Christen zerstört oder ausgeraubt, ihre Priester verfolgt. Lang ist die Klageliste der Hellenen. Ambrosius unterstützte Papst Damasus von Rom bedingungslos, obwohl dieser  unter der Anklage für den Mord an 130 Arianern Roms stand. Er wurde zwar freigesprochen, doch sehr wahrscheinlich von bestochenen Richtern.
Männer wie Gregor VII.  (1020-1085), Innozenz III. (1161-1216), sowie viele andere Päpste, vergrößerten unentwegt bereits vorhandenes, namenloses Leid das die Diktatur des frommen Rom bereits zuvor mit sich gebracht hatte.  Wie viele Familien Gregor VII.  mit seinem Gebot Priester hätten ehelos zu leben zerstörte kann niemand genau beziffern, es waren jedoch mehrere zehntausend. Über Nacht machte Gregor ehrbare Ehefrauen zu Huren oder Witwen zweiten Grades, und deren Kinder zu Halbwaisen. Zuvor jedoch gab es scharfe Proteste:
"Der Bischof von Passau, Altmann verlas am Stephanstag 1074 feierlich im Dom den apostolischen Auftrag. Da stürmten Kleriker und Volk einmütig mit solcher Wut gegen ihn los, dass er in Stücke zerrissen worden wäre, – so erzählt sein ältester Biograph, – wenn ihn nicht seine Ministerialen und einige Edle schützend umgeben hätten. Auf eine rasche Durchführung des Zölibatsgesetzes musste vorläufig verzichtet werden.“ Allgemeine Deutsche Biographie: Bischof von Passau, Altmann
        Der Hinweis mit dem 1. ökumenischen Konzil der Christenheit sei die Ehelosigkeit der Priester festgeschrieben worden, ist falsch.
        Ein anderer Bericht legt dar wie die Bischöfe und Priester Gregors Zölibatsdiktat umgingen. Statt Ehefrauen liebten sie ihre Konkubinen. Viele naive Gläubige und selbst Geistliche meinen, der Zölibat wäre bereits mit dem 1. Ökumenischen Konzil 325 festgeschrieben worden. Das ist nicht zutreffend. Der selten  exakt zitierte Kanon 3 von Nicäa  lautet:

        „The great Synod has stringently forbidden any bishop, presbyter, deacon, or any one of the clergy whatever, to have a subintroducta dwelling with him, except only a mother, or sister, or aunt, or such persons only as are beyond all suspicion.” Orthodox Church of Estonia “Canon of the First Ecumenical Council

        (Subintroducta=Konkubine)
        Er darf keine Haushälterin unter seinem Dach dulden! Davon, ob er eine  Ehefrau     haben darf oder nicht, ist in Kanon 3 keine Rede. Allerdings wurde der Zölibat bereits  damals, 325, diskutiert.
Als es einigen Eiferern während dieses ohnehin fragwürdigen Konzils, konkret darum ging, eine Eheverbot für Priester der Kirche auszusprechen,“ erhob sich Bischof Paphnuties”, dem 17 Jahre zuvor seines Glaubens wegen ein Auge ausgestochen, sowie die Sehnen der linken Kniekehle durchtrennt worden waren und der drei Jahre im Bergwerk zu leiden hatte.

         Er “rief mit lauter Stimme, man soll den Priestern und Geistlichen kein so schweres Joch auferlegen und durch zu große Strenge der Kirche keinen Nachteil schaffen. Er sagte, die Ehe sei ehrbar und … nannte den ehelichen Beischlaf Keuschheit... die Worte des Mannes wirkten.” Leonhardt Martin Eisenschmid "Über die Unfehlbarkeit des ersten allg. Konzils zu Nicäa" 1830
Wir wissen nicht wie alt Paphnuties zu dieser Zeit war, immerhin starb er erst 35 Jahre später.
        „...noch in den apostolischen Canonen (wird klar gesagt) ... ein Bischof, Presbyter, oder Diakon, der aus falscher Religiosität, seine Gattin verstößt, soll stillgelegt werden, beharrt er dabei, so treffe ihn die Absetzung.“ Johann J. Ignaz von Döllinger „Hippolytus und Kallistus“ 1853

  Des Menschen Rechtsempfinden weigert sich Übertreibungen zu respektieren. Zweihundert Jahre nach Gregors Erlass galt es zwar als normal dass Geistliche ehelos, aber eben nicht abstinent lebten:

        "Als der Bischof von Basel 1238 starb, hinterließ er 20 Kinder, sein Kollege Bischof Heinrich von Lüttich kam ein paar Jahre später auf 61 Nachkommen. Der Bischof von Konstanz wurde im 15. Jahrhundert reich, weil er seine Priester Bußgelder für ihre Konkubinen zahlen ließ. Selbst die Päpste wollten nicht päpstlicher als der Papst sein. Innozenz VIII. (der von 1484 bis 1492  die Kirche regierte) hatte 16 Töchter und Söhne, die er selbst taufte, traute und mit einträglichen Posten im Kirchenstaat versorgte.“ Kneissler, Kirchengeschichte
Dies wird von anderer Stelle bestätigt. Papst und höchster Priester seiner ehe-beeinträchtigenden Kirche
       "Innozenz VIII. (1432-1492 Förderer der Inquisition und der Hexenverbrennung) hinterließ viele Kinder (Octo nocens pueros genuit, totidemque puellas; hunc merito poterit dicere Roma patrem – „Acht Buben zeugte er unnütz, genauso viele Mädchen; ihn wird Rom mit Recht Vater nennen können“) und sein Nepotismus zu ihren Gunsten war so verschwenderisch wie schamlos. Seine Nachfahren wurden die Herzöge von Massa und Carrara.“ Kirchengeschichte by Philipp Dr. Charwath S. 540
Paulus schreibt an Timotheus in seinem ersten Brief, welche Eigenschaften ein Bischof (ein Gemeindevorsteher) haben muss:
        „einer, der seinem eigenen Haus gut vorsteht und gehorsame Kinder hat in aller Ehrbarkeit. Denn wenn jemand seinem eigenen Haus nicht vorzustehen weiß, wie soll er (der Bischof) für die Gemeinde Gottes sorgen?“ 3:4-5
Männer wie Gregor VII.  (1020-1085) vermochten es nicht Menschen glücklicher zu machen.
Peter de Rosa sagt zudem über ihn:

"Historiker hätten 75 blutige Schlachten direkt auf dessen Fehde mit Kaiser  Heinrich IV. zurückgeführt." 
Innozenz III. zeichnet für die Ungeheuerlichkeiten des 20-jährigen Ausrottungskrieges gegen die Albigenser verantwortlich. 1198 als er den päpstlichen Stuhl bestieg, begann er sofort  Strafen für diejenigen festzusetzen, die die Albigenser nicht verfolgten. Sein Zorn trieb im Jahr 1209 Grafen und Fürsten zu Gemetzeln unvorstellbaren Ausmaßes. Selbst Kinder traf es.
Die gnadenlos Verfolgten sagten: Herren seines Typs entsprangen eher einer Schar von Teufeln, denn der Engel aus Gottes Himmel bedingungsloser Liebe.
Es lohnt sich genauer hinzuschauen. Unstimmigkeiten und Gehässigkeiten kann man nicht schön reden.
3.) Simon Petrus, Herr der Gesamtkirche
Bereits die simple Frage, ob Petrus je seinen Wohnsitz in Rom nahm, dort sogar Bischof gewesen soll, muss eher negativ beantwortet werden. Überlieferungen der folgenden Art sind ein Mix aus Tatsachen und freien Erfindungen.
„Petrus hatte zusammen mit dem Herrenbruder Jakobus die Führung der Gemeinden in Jerusalem inne.“  Ökumenisches Heiligenlexikon
Diese Aussage ist nur zum Teil richtig, sie müsste lauten: „Petrus, Jakobus und Johannes trugen gemeinsam, als Säulen,  die Bürde der Führung nicht nur der Gemeinden Jerusalems, sondern sämtlicher Gemeinden der Kirche.“
Nie außer Acht lassen, dass Jerusalem die Hauptstadt aller Christen war. Dort wo er gelebt, gewirkt, gelitten und auferstanden war, - und nicht in Rom - befand sich der Hauptsitz der Kirche mindestens bis 70 n Chr. Ganz und gar zu hinterfragen ist deshalb diese Zusammenfassung:
Nach katholischer Lehre reiste Petrus später nach Rom; der Überlieferung zufolge kam er in Santa Maria di Leuca an Land, bekehrte die Menschen dort vom Minerva-Kult zu Christus und widmete den Namen der Stadt der Jungfrau Maria; aus dem Minerva-Tempel wurde demnach schon im Jahr 43 die älteste christliche Kirche in Italien und damit in ganz Europa. In Rom wirkte Petrus dann als Leiter der Gemeinde, unter Kaiser Nero…. Der Überlieferung im 1. Brief des Clemens I. zufolge begegneten sich Petrus und Paulus in Rom Ökumenisches Heiligenlexikon
So im Nu wurde damals noch keine ganze Volksgruppe bekehrt. Noch waren es immer Einzelne die sich den Christen in dieser Ära der Gewissensfreiheit und der aufkommenden Verfolgung anschlossen.  Im 1. Clemensbrief wird der Name Petrus keineswegs erwähnt. Er kann nicht in den 40er Jahren Bischof von Rom gewesen sein, auch weil die Syrisch-orthodoxe Kirche in ihrer Liste der Patriarchen Antiochias von 45 - 53 Simon Petrus aufzählt. Petrus könnte seinen eigenen Wohnsitz durchaus nach Antiochia verlegt haben, denn die Bischöfe Jerusalems blieben weiterhin unter seiner Leitung. Es ist extrem unwahrscheinlich, dass Petrus fernab der kirchlichen Zentren Jerusalem und Antiochia zusätzlich zu seinen Leitungspflichten über sämtliche Gemeinden die Last der Leitung einer Gemeinde tragen wollte oder sollte, zumal in Rom.
Die meisten und größten Gemeinden existierten damals in Jerusalem, Galiläa und im Großraum Antiochia (Antioch) ca. 300 km nördlich Jerusalem.  Wir wissen wenig über die Missionen im fernen Osten, doch es gab sie. Nach Aufzeichnungen des Gelehrten Origenes (185-254) wirkte der Apostel Thomas, ein weiterer Bruder Jesu Christi im Irak und Iran, sowie in Südindien. Warum sollte Petrus sich also dauerhaft nach Rom begeben? So gut wie losgelöst vom Hauptgeschehen?
Ein Leiter solcher Kirche empfängt täglich Informationen. Er muss letztlich im Fall wichtiger Lehrdifferenzen eingreifen und Entscheidungen bei strittigen Amtsbesetzungen treffen, ungerechtfertigte Exkommunikationen korrigieren, fragliche Bischofsordinationen in Betracht ziehen. Die Transportwege für Nachrichten und Weisungen vom östlichen Rand der Kirche zur Peripherie im Westen hätten sich ums Doppelte verlängert.
 Dass Petrus, vielleicht sogar in Begleitung von Paulus, Rom besucht hat ist allerdings anzunehmen. Dort hat er gewiss auch Ordinationen durchgeführt. Sämtliche Behauptungen jedoch, er habe seinen Nachfolger aus Reihen römischer Presbyter bestimmt haben kein Fundament. Hätte er es dennoch getan, wäre das dokumentiert worden und kein anderes Schreiben wäre für römische Priester je wichtiger gewesen, selbst nicht die Heiligen Schriften.

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                                         Der Wirkungsbereich der ersten Apostel
Mindestens bis zur Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 durch Titus und erst recht danach gab es guten Grund für Petrus vor Ort, statt in der Ferne, die ihm anvertrauten Glieder der Kirche zusammenzuhalten und ihnen beizustehen.
„…Bücher anerkannter römisch-katholischer Gelehrter „Saints & Sinners“ von Dr. Eamon Duffy von der Cambridge Universität und „The Catholic Church“  von Dr. Hans Küng von der Universität Tübingen liefern uns gleichlautende Berichte über das Aufkommen der Vorstellung von einer päpstlichen Vorherrschaft und über das Dogma der apostolischen Sukzession seit Petrus.
Beide erkennen an, dass nichts im Neuen Testament Petrus mit Rom in Verbindung bringt. Die Bibel offenbart, dass der Apostel Paulus den Römerbrief geschrieben hat, und Paulus erwähnt Petrus noch nicht einmal bei all den Grüßen, die er über 20 Geschwistern in Rom sendet (Römer 16). Als Paulus ca. 60 n.Chr. nach Rom kam, erfuhr er, dass die Obersten der Juden dort noch nicht einmal vom Evangelium Jesu Christi und dem Reich Gottes gehört hatten (Apostelgeschichte 28, 17-24). Wäre Petrus zu jener Zeit bereits seit Jahrzehnten der Bischof von Rom gewesen, wäre ihnen dann wirklich die Botschaft Christi unbekannt gewesen? Die Idee, dass Petrus in Rom war, ist eine aus dem zweiten Jahrhundert stammende Vorstellung, die im vierten Jahrhundert populär wurde, nachdem Konstantin das Christentum zur offiziellen Staatsreligion des Römischen Reichs erklärt hatte. Die Gelehrten Duffy und Küng zeigen auf, wie die Bischöfe von Rom eine gemeinsame Anstrengung unternommen haben, um die Vorherrschaft über andere Kirchen zu erringen, indem sie eine Reihe von Behauptungen aufstellten. Irenäus von Lyon stellte eine Liste zusammen, die angeblich die Leiter der römischen Kirche bis zurück zu Petrus und Paulus zurückverfolgte.
Dr. Küng erklärt: "Bischöfe der Katholischen Kirche sind (wie die der Anglikanischen und der Orthodoxen Kirchen) daran interessiert, sich selbst als ‚Nachfolger der Apostel' zu bezeichnen… [doch]… es kann nicht bestätigt werden, dass die Bischöfe im direkten und ausschließlichen Sinn ‚Nachfolger der Apostel' sind… die früheste Liste von Bischöfen [von Irenäus zusammengestellt]… ist eine Fälschung aus dem zweiten Jahrhundert" (Küng, Seiten 30-31). Douglas S. Winnail „PÄPSTLICHE VORHERRSCHAFT?“ , 2009
Indirekt bestätigen andere katholische Quellen den Trend dieser Feststellungen:
„Das Fest der Kathedra Petri, also des Bischofsstuhls des Papstes als Stellvertreter Christi auf Erden, dient dem Gedenken des besonderen Hirtenamtes des Papstes, das Christus dem Petrus übertragen hat. Es ist in Rom schon Mitte des 4. Jahrhunderts bezeugt. Seit dieser Zeit wurde nachweislich ein aus Antiochia stammender Stuhl gezeigt, auf dem Petrus sein Hirtenamt ausgeübt haben soll.“ Martyrologium Sancrucense
Seit wann ein Möbelstück dieser Art irgendwelche Bedeutung für gesamtkirchliche Vollmachten belegt, müssten sich alle Katholiken fragen. Aus dem Chaos und den Schandtaten der römischen Historie  zwischen dem 2. und dem 16. Jahrhundert kann nur gefolgert werden, dass das Schiff ziellos umherirrte und immer weiter auf die Abgründe zu. Die gesamte nachpetrinische Zeit bis zur Gegenreformation ab dem sechszehnten Jahrhunderts ist gefüllt mit aberwitzigen Staats- und Kirchenaffären. Mord und Machtrangelei. Besser gesagt wegen permanenter Machtkämpfe gab es  im Raum der sogenannten römischen Kirche  alles was höllisch war. Nicht nur das. In jeder Hinsicht herrschte anderthalb Jahrtausende das Geld, wegen des unentwegten Gerangels um Positionen. 
Die heutige katholische Kirche ist „Kirche des guten Willens“ mit einer rabenschwarzen Vergangenheit in der es zu allen Zeiten nicht wenige Wohltäter gab. Die meisten Menschen dieses Charakters wurden jedoch durch die damalige Kirche systematisch vernichtet. Die Kritik an der römischen Sukzessionslehre ist aus diesem Grund nicht nur berechtigt, sie ist zwingend. Kirche Christi ist immer Kirche der Liebe und der Rechtschaffenheit.
Da sind das Schiff und der Anker, aber sie sind seit der ersten von der Kirche gebilligten, ungerechtfertigten Gewalttat nicht mehr miteinander verbunden. Bischof  - „Papst“ -  Damasus, wurde groß, wurde 366 Haupt dieser Kirche nachdem er die arianische Ursinusgemeinde physisch vernichtete, ohne dafür von der Kirche zur Rechenschaft gezogen zu werden.
Dass der Vatikan zudem die Notwendigkeit fortlaufender Offenbarungen leugnet, ist sein Problem. Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) wäre nie entstanden, hätte Gott sich nicht Joseph Smith offenbart, hätte er nicht Schiff und Anker verbunden. Man darf und muss diese Behauptung infrage stellen.
Allerdings brachte diese Kirche gute Früchte hervor, indem sie jedes Menschen Recht auf freie Wahl seines Glaubens und das Menschenrecht auf Entscheidungsfreiheit energisch verteidigt.
Im Nicänum bzw Athanasianum – einem Basiselement aller Großkirchen heißt es drohend:
„Jeder, der da selig werden will
der muss vor allem den 
katholischen Glauben festhalten.
Jeder, der diesen nicht unversehrt und unverletzt bewahrt
wird ohne Zweifel auf ewig verloren gehen.
Dagegen lehrt das Buch Mormon:
„…er (Christus) kommt in die Welt, auf dass er alle Menschen errette, wenn sie auf seine Stimme hören werden; denn siehe, er erleidet die Schmerzen aller Menschen, ja, die Schmerzen jedes lebenden Geschöpfes, sowohl der Männer als auch der Frauen und Kinder, die der Familie Adams angehören.“ 2. Nephi 9: 21 Abrufbar im Internet
Der 1. Glaubensartikel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage lautet:
 „Wir beanspruchen das Recht, den Allmächtigen Gott zu verehren, wie es uns das eigene Gewissen gebietet, und gestehen allen Menschen das gleiche Recht zu, mögen sie  verehren, wie oder wo oder was sie wollen.“
Wir danken dir Gott, dass du uns nie zwingst „richtig“ zu handeln, dass du uns aber mit deiner Stimme lockst allen Menschen Gutes zu tun.