Nahezu jeder Gebildete würde die Hände
spreizen, wenn er solche Behauptung hörte. Für die meisten gilt, etwas zu
glauben das nicht verifiziert werden kann ist inakzeptabel.
Doch selbst der kleine Teufel
Mephistopheles verspottet solche Grundgesinnung.
"Daran
erkenn ich den gelehrten Herrn! // Was ihr nicht tastet, steht euch meilenfern,
// Was ihr nicht fasst, das fehlt euch ganz und gar, // Was ihr nicht rechnet,
glaubt ihr, sei nicht wahr, // Was ihr nicht wägt, hat für euch kein Gewicht, // Was ihr nicht münzt, das, meint ihr, gelte nicht." - Faust
II
Die meisten heute lebenden Wissenschaftler sind so. Viele
sind stolz darauf, dass sie nicht an „höhere Mächte“ glauben. Sie hätten ein wissenschaftliches Weltbild zu
verteidigen. Sie meinen sie hätten die Naivität überwunden. In Wahrheit jedoch haben
diejenigen die auf eine rein materialistische Deutung aller Dinge bestehen, sich
abgeschnitten vom Bedeutendsten: sie leben ohne Ehrfurcht vor dem reinen Geist.
Aber „allen Menschen
wurde der Geist Christi gegeben, damit sie gut von Böse unterscheiden können.“,
mahnt Moroni im Buch Mormon. Sich nicht von diesem Geist in jeder
Lebenslage warnen und führen zu lassen, bringt die Gefahr der Verelendung herauf, das jedenfalls ist der Tenor dieses
sehr in Frage gestellten Buches.
Erschütternd im Nachhinein ist andererseits die Erkenntnis,
dass selbst Adolf Hitler durchaus gewarnt wurde, wenn er die Juden in ihrer
Gesamtheit verfluchen sollte, dass er ungeheure
Schuld auf sich lädt. In seinem Machwerk „Mein Kampf“ schilderte der später unerbittliche Führer der Nazis noch vor
dem Holocaust:
“In der Zeit dieses bitteren Ringens zwischen
seelischer Erziehung und kalter Vernunft hatte mir der Anschauungsunterricht
der Wiener Straße unschätzbare Dienste geleistet. Es kam die Zeit, da ich nicht
mehr wie in den ersten Tagen blind durch die mächtige Stadt wandelte, sondern
mit offenem Auge außer den Bauten auch die Menschen besah. Als ich einmal so
durch die innere Stadt strich, stieß ich plötzlich auf eine Erscheinung in
langem Kaftan mit schwarzen Locken. Ist dies auch ein Jude? war mein erster
Gedanke. So sahen sie freilich in Linz nicht aus. Ich beobachtete den Mann
verstohlen und vorsichtig, allein je länger ich in dieses fremde Gesicht
starrte und forschend Zug um Zug prüfte, umso mehr wandelte sich in meinem Gehirn
die erste Frage zu einer anderen Frage: Ist dies auch ein Deutscher? Wie immer
in solchen Fällen begann ich nun zu versuchen, mir die Zweifel durch Bilder zu beheben. Ich kaufte mir damals um wenige
Heller die ersten antisemitischen
Broschüren meines Lebens.
Sie gingen leider nur alle von dem Standpunkt aus, dass im Prinzip der
Leser wohl schon die Judenfrage bis zu einem gewissen Grade mindestens kenne
oder gar begreife. Endlich war die Tonart
meistens so, dass mir wieder Zweifel kamen infolge der zum Teil so flachen und
außerordentlich unwissenschaftlichen Beweisführung für die Behauptung. Ich
wurde dann wieder rückfällig auf Wochen, ja einmal auf Monate hinaus. Die Sache
schien mir so ungeheuerlich, die Bezichtigung so maßlos zu sein, dass ich,
gequält von der Furcht, Unrecht zu tun, wieder ängstlich und unsicher wurde....“
Alleine die Tatsache der Existenz unseres Gewissens - unseres
Schuldbewusstseins - beweist, dass wir Gottes Geschöpfe sind. Wir stammen sehr
wohl vom Staub der Erde wie vom Geist
des Himmels.
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