Mittwoch, 31. Januar 2018

Das Leid und die Freude

Ich schrieb gerade einen Kommentar für den Verfasser des Youtube - Streifens "Oh my God - Mormonen für Gott in Deutschland", den Hans-Joachim Graichen dankenswerterweise ins Internet stellte:
Ich bin seit vielen Jahrzehnten "Mormone". Der kleine Streifen wirkte auf mich erfrischend. Kompliment. Die Aussage: "gäbe es einen gerechten Gott würde er das Leid nicht zulassen", ist natürlich in sich nicht schlüssig. Sie müsste lauten: Warum lässt Gott das Leid zu? Diese Frage zu stellen fällt dem schwer der voraussetzt, dass es keinen Gott gibt. Mormonen glauben, dass alle Menschen Doppelwesen sind, ausgestattet mit einem unsterblichen Bewusstsein. D.h. wir lebten bevor wir in sterbliche Körper hineingeboren wurden. Viele Menschen mit Nahtoderfahrungen verstehen das. Wir lebten Äonen hindurch in einer Welt in der es Leid nicht gibt. Die ewige Welt kennt den Tod nicht und demzufolge nicht die Trauer, aber eben deshalb fehlte uns die Glückserfahrung. Deshalb sind wir hier, lehrt das Buch Mormon. Wir wurden Menschen um "Freude" kennen zu lernen. In einer Welt der Gegensätze hat das Leid seinen natürlichen Platz,wie auch der Tod. Der Sinn dieses Lebens besteht darin, in einer Welt starker Gegensätze Erfahrungen zu sammeln. Hier müssen wir uns in Freiheit entscheiden welchen Beitrag wir leisten wollen um Leid zu lindern.Wir haben uns unentwegt für Recht oder Unrecht zu entscheiden. Das hat ewige Auswirkungen, denn unser Bewusstsein ist unzerstörbar. Wenn wir uns für das Recht des anderen entscheiden, werden wir uns besser fühlen als umgekehrt. Unsere Religion hilft uns stets das Gute zu wählen,- nämlich das zu tun was uns das wache Gewissen anrät. Auch wenn dies für uns selbst momentane Nachteile nach sich ziehen sollte. Wir sind ewige Intelligenzen und damit Götter im Keimzustand. Das hat übrigens Goethe auch so gesehen und zwar in einem seiner letzten Gespräche mit Eckermann brachte er das zum Ausdruck, indem er sagte: diese Erde ist eine Pflanzschule für Geister ... um uns zu Höherem zu entwickeln.

Das ZItat lautet wörtlich: 

"Gott hat sich nach den bekannten imaginierten sechs Schöpfungstagen keineswegs zur Ruhe begeben, vielmehr ist er noch fortwährend wirksam wie am ersten. Diese plumpe Welt aus einfachen Elementen zusammenzusetzen und sie jahraus jahrein in den Strahlen der Sonne rollen zu lassen, hätte ihm sicher wenig Spaß gemacht, wenn er nicht den Plan gehabt hätte, sich auf dieser materiellen Unterlage eine Pflanzschule für eine Welt von Geistern zu gründen. So ist er nun fortwährend in höheren Naturen wirksam, um die geringeren heranzuziehen."

Siehe: https://books.google.com.au/books?isbn=3842374151 

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