Sonntag, 19. Dezember 2021

Das Kreuz mit dem Kreuz

 Inmitten einer Buchlesung in Neubrandenburg sagte ich: "Das Kreuz das Konstantin der Große angeblich vor der Oktoberschlacht gegen seinen Schwager und Mitkaiser Maxentius an der milvischen Brücke im Jahr 312 sah war kein christliches Zeichen."

Sofort griff mich ein Geistlicher der katholischen Kirche massiv an: Ich leugne etwas von großer Bedeutung. Ich musste die Lesung unterbrechen um den Mann zu beruhigen. Er war wütend, meine Argumente schlug er in den Wind.

Ich zitierte Autor Seeliger (kath. theol. Universität Tübingen) „Die Verwendung des Christogramms durch Konstantin im Jahr 312“ :„Dieses Zeichen wurde seit Generationen von Kaisern im Feldlager beim Altar aufbewahrt. F r ü h e s t e n s 324, im Feldzug gegen Licinius, könnte es v i e l l e i c h t, verändert durch Hinzufügung des griechischen P (Rho) als „Christusmonogramm” gedeutet worden sein. Ob es damals überhaupt irgendeinen Bezug zum Christentum hatte, ist unsicher, denn zahlreiche Untersuchungen belegen, dass das Chi Rho schon in jüdischen Schriften auftaucht und die Bedeutung von ‚fertig’ oder ‚brauchbar’ hatte.“
Und übereinstimmend sagt Prof. Bruno Bleckmann (Uni Düsseldorf) : „Konstantin ... ließ lediglich eine Schlaufe an der vorhandenen Senkrechten anbringen. Doch trotz Hinzufügung der Schlaufe bleibt dieses X, das Zeichen des Sol Apollo, das Konstantin im Apollotempel gesehen hat. Ihm, dem Gott Sol Apollo, schrieb er seinen militärischen Erfolg (an der Milvischen Brücke) zu, wie der Triumphbogen zu Rom beweist.“ "Konstantin der Große”
Alle Althistoriker wissen:
Kreuze befanden sich längst auf den römischen Standarten der Legionen. Da gab es sie schon mindestens 100 Jahre vor ihm. Das geht u.a. aus einem Aufsatz des Christen Felix Minucius hervor. Etwa im Jahr 200 schrieb Minucius, was er davon hielt, das Kreuz, an dem Jesus starb, und das Kreuz der Kaiser und ihrer Legionen miteinander in Verbindung zu bringen: „Kreuze beten wir nicht an und wünschen sie nicht. Ihr allerdings, die ihr hölzerne Götter weiht, betet vielleicht hölzerne Kreuze an als Bestandteil eurer Götter. Was sind sie denn anderes, die militärischen Feldzeichen und Fahnen, als vergoldete und gezierte Kreuze? Eure (!) Siegeszeichen haben nicht bloß die Gestalt eines einfachen Kreuzes, sondern sie erinnern auch an einen Gekreuzigten... bei euren religiösen Gebräuchen kommt (das Kreuz) zur Verwendung.“ Stemberger „2000 Jahre Christentum“ "Dialog Octavius"
Joseph Smith sprach nie verächtlich über die Kreuzesverehrer, aber die Tatsache steht, dass Kreuze aller Art der Welt nichts Gutes gebracht haben.
Tatsache ist, dass die ersten Kreuze christlicher Bedeutung erst 431 vorkamen.
Und das Bischöfliche Ordinariat Regensburg, bestätigt im Jahr 2010: „Als allgemein verbreitetes und verwendetes Symbol der Christen lässt sich das Kreuzzeichen erst in der Zeit der Völkerwanderung n a c h 375 n. Chr. nachweisen.“
Mein glühender Gesprächspartner ging protestierend davon. Schade! Ich spreche gerne mit Geistlichen anderer Kirchen und zwei sind immer noch meine Freunde. Einer, der sehr bekannte und beliebte Pastor Fritz Rabe Neubrandenburg gab mir mehrfach die Gelegenheit in seiner Kirche zu sprechen... allerdings tadelten ihn einige seiner Kollegen dafür ... und zwar wegen ihres Nichtwissens.
Dann aber Monate später rief mich der eifrigste unter den uns nicht wohlgesonnenen Herren, Pastor Martins Neubrandenburg, sehr spät abends an .... er habe ausgezeichnete Erfahrungen mit "Mormonen" gemacht ... er sagte noch mehr Positives, aber das erwähne ich nicht, ich könnte für einen Prahlhans gehalten werden... Jemand der mich nicht mag nannte mich - per Facebook und öffentlich - gar einen "kläffenden Hund"..
Dennoch: Sowohl die Juden wie die Muslime Palästinas werden nie vergessen was ihnen die Kreuzzügler angetan haben.
Hier ein mittelalterlicher Stich: Die Eroberung Jerusalems 1099
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